Hase Cookie - Marianne Fromwald - E-Book

Hase Cookie E-Book

Marianne Fromwald

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Beschreibung

Der Frühling war mit jedem Atemzug spürbar und der Duft der austreibenden Blumen legte sich wie ein zarter Film beim Einatmen auf die Lunge. Er hoppelte völlig übermütig mit wilden Zickzack Sprüngen über die Wiese. Sein Fell leuchtet wie eine Wunderkugel. Seine süße rosa Nase und seine Blume die hin und her wackelt. Eben ein verrückter Hase der das Leben genießt! Hasenbach, Köln, Wien, Berlin, Paris, Salzburg, Waidhofen an der Ybbs, Ybbsitz, Athen, Drepano.

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Seitenzahl: 53

Veröffentlichungsjahr: 2021

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Widmung

Für Andreas Altmann (Paris), deutscher Reporter und Autor.

Wenn die Buchstaben sich wie in einem Karussell zu drehen beginnen, der Goldstaub wirbelt, die Funken sprühen, dann wird mit den Wörtern gespielt, herrlich – die Kaiserin!

Inhaltsverzeichnis

Von Köln nach Wien

Poupon mit den Vergiss–mein-nicht-Augen

Von Salzburg nach Ybbsitz

Urlaub bei Florence in Griechenland

Cookies Freund Adrian

Cookie wird älter

HASE COOKIE

Von Köln nach Wien

Es war der erste richtig warme Tag in Hasenbach. Der Frühling war mit jedem Atemzug spürbar, der Duft der austreibenden Blumen lag zart in der Luft. Menschen und Tiere waren wie ausgewechselt, strahlten vor Glück und streiften innerlich Winter und Kälte ab.

In den Bäumen erklangen die schönsten Lieder der Vögel, die alle wieder heimgekehrt waren und sich über ihr so schönes Zuhause mit den wohligen Klängen erfreuten. Da war er, Hase Cookie.

Er hoppelte übermütig mit wilden Zickzack-Sprüngen über die Wiese. Dabei war teilweise nur sein Hinterteil zu sehen. Die Gänseblümchen hatten es ihm besonders angetan. Ja, die Wiese mit den Gänseblümchen, die war sein Revier. Er genoss den guten Duft und nach jedem Sprung das Aufkommen mit seinen breiten Pfoten im grün leuchtenden Gras.

Er begrüßte die Gänseblümchen und war von den Zickzack-Sprüngen ziemlich außer Atem. Es war an der Zeit, dem Teich einen Besuch abzustatten. Dort schaute ihn sein Spiegelbild im klaren Wasser prüfend und wohlwollend an.

Da bemerkte Cookie wieder einmal, welch hübscher Hase er war. Langes, flauschiges Fell in verschiedenen Brauntönen – hier hell wie Weizen, dort dunkel wie die Rinde eines Mahagonibaums. Und so flauschig, habe ich es schon erwähnt?

Cookie liebte sein Spiegelbild und die stille Oberfläche des Teiches, die Sonnenstrahlen ließen sein Fell leuchten wie eine Wunderkugel.

Cookie fiel seine süße rosa Nase auf, die frech hin-und her wackelte. Die Sonne wärmte ihn, da beschloss er, ein Bad zu nehmen. Das erste in diesem Jahr.

Das war eine schöne Idee, er wollte jeden Augenblick am Teich genießen. Mit einem großen Sprung, für einen Hasen ganz leicht, befand er sich im kühlen Nass und entdeckte die Umgebung. Bald war er umgeben von kleinen, schwarzen Kaulquappen, die in der oberen Wasserschicht fröhlich in den Frühlingsstrahlen tanzten. Der Teich war nämlich ein Froschteich!

Die erwachsenen Teichfrösche saßen am Rand auf Blättern und Steinen, sahen glückselig zu, wie ihre Nachkommen – die neue Generation grüner Teichfrösche – herumtollten.

Dunkle Bergmolche mit grell orangefarbenen Bäuchen gesellten sich dazu. Sie schossen aus dem tiefen Wasser des Teiches hinauf zur Oberfläche, um nach Luft oder einer köstlichen Mücke zu schnappen.

Wasserschnecken mit spitzen Häuschen lagen auf den Steinen im Wasser, Wasserflöhe hüpften über die Oberfläche, ohne unterzugehen.

Wie Cookie das alles liebte. Zu gerne würde er nicht nur ins Wasser springen, darin herumhüpfen, sondern in die Mitte des Teiches schwimmen. Sogar von der einen zur anderen Seite.

Mmh – er hatte so viel Fell an sich, das würde sich vollsaugen mit Wasser und ihn untergehen lassen. Vielleicht sollte er doch beim Hüpfen und Springen am Ufer bleiben?

Da kam ihm die Idee, einfach sein Fell auszuziehen und es in die wohlige Wärme am Teichrand auf einen Stein zu legen. Gesagt, getan. Er war schon immer der schnellste Umsetzer seiner tollen Ideen.

Die Teichbewohner waren kurz schockiert: ein nackter Hase, ein Flitzer, in unserem Teich? Der wird jetzt gründlich unter die Lupe genommen! Die Kaulquappen hopsten sofort auf seinem Bauch herum und machten Hase Cookie zu ihrem Spielplatz.

Bergmolche zwickten ihn zum Spaß in die Wadln, und Frösche sprangen von Seerosenblatt zu Seerosenblatt, um ihn mit so viel Wasser wie möglich anzuspritzen. So viel Spaß und Action hatten die Teichbewohner schon lange nicht mehr mit dem witzigen Hasen. Es wurde ein regelrechtes Wettschwimmen zwischen Cookie und den Fröschen. Doch dann wurde ihm langsam kalt, der Übermut klang ab, und er erinnerte sich mit einem Mal an sein kuscheliges und warmes Fell.

Erinnert ihr euch auch – so schön strahlte es in allen Brauntönen! Ein Hase, ein Gedanke, ein Wort, und flugs schwamm er zu seinem Fell. Cookie sprang aus dem Teich auf die Wiese, schüttelte seinen Körper wie eine Rassel oder wie bei einem lateinamerikanischen Tanz, dass die Wassertropfen flogen wie bei einem Sonnenregen und sein Körper rasch wieder trocken war. Der Einstieg in sein Fell ging langsam, da er ausgekühlt war. Als er wieder ganz in seiner kuscheligen Hülle war und die Wärme spürte, da wusste er, warum es genau richtig ist, ein Hase zu sein.

Genau richtig, Hase Cookie zu sein, denn die Wärme und das Kuschelige seines Fells entsprachen genau seiner Seele! Von Weitem sah Cookie einen Engel, oder träumte er?

Der Engel saß auf einer Gartenschaukel und schaukelte, so hoch er konnte, als wollte er mit den Zehenspitzen den Himmel berühren.

Ob die Wolken wohl kitzelten?

Der Engel lachte und freute sich über die Sonnenstrahlen und die leuchtenden Farben der Blumen an diesem wunderbaren Platzerl der Erde.

Auch musste der Engel schmunzeln, weil er heute einen nackten Hasen am Teich gesehen hatte. Der mit den Fröschen um die Wette geschwommen war.

Es war lustig mit anzusehen gewesen, wie die Frösche sich immer extra ein bisschen Zeit gelassen hatten, damit es unentschieden ausging und alle glücklich waren.

Der Engel rief Cookie zu: „Ich heiße Ylsi. Du solltest dir vielleicht deine Fellhaare schneiden lassen! Dann kannst du besser mithalten, wenn der Sommer kommt, und hast es auch wärmetechnisch weiterhin angenehm.“

Cookie richtete sich auf und kam jetzt zur Schaukel. Dabei dachte er nach und fragte dann: „Einen Friseur – kennst du einen?“

Ylsi lachte. „Natürlich, der Tom – in seinem Geschäft Stylist TOM. Er kann mit seiner Schere umgehen wie ein Magier.

Die Menschen kommen mit den tollsten Frisuren und Haarfarben aus dem Geschäft heraus.

Wenn du willst, schneidet er dir die Haare und kann dir ein paar bunte Strähnchen machen, zum Beispiel für Ostern?“

Da lachten beide, bis ihnen die Wangen wehtaten.

Cookie hatte den Scherz über bunte „Strähnchen“ für einen Hasen gleich verstanden.

„Das mit dem Haarschnitt wäre jedenfalls ein guter Plan, glaube ich. Alle würden dich bestaunen. Cookie, du willst doch ein Weltmeister werden! Ich trockne dich erst mal ab. Morgen gehen wir zu Tom, Haare schneiden!“ „Ylsi – ich laufe dir gleich davon. Weg von dir zu Francesco, der mit seinem TUCK-TUCK nach Köln zur Deutzer Freiheit fährt, in der Nähe vom Rhein.

Mit seinem dreirädrigen Milch- und Gemüse-Auto aus Italien.“ Francesco lebte hier in Hasenbach.