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"Ich brannte vor Lust, ausgefüllt zu werden, ich, die noch nie das Glied eines Mannes gespürt hatte, ich, die sagte, so stolz auf ihre Jungfräulichkeit zu sein."An Heiligabend des Jahres 1907 verlässt Jane London, um sich auf dem Land zu verloben. Es ist eine arrangierte Ehe, die nur ihrem Vater Freude bereitet, der zufrieden damit ist, seine Tochter mit einem Lord zu verheiraten. In einem Brief erzählt sie ihrer guten Freundin Cathy von der Begegnung mit ihrem kalten zukünftigen Ehemann und ihrer Schwiegerfamilie, deren Perversität sie bald entdeckt. Eine Perversität, die sie zu ihrer großen Überraschung eher vor Lust als vor Scham brennen lässt, mitgerissen von bis dahin unbekannten wollüstigen Empfindungen. Im schneebedeckten Herrenhaus der Familie wird sie das Vergnügen der ersten Male mit den Mitgliedern und Bediensteten dieser ungewöhnlichen Familie entdecken. Wird dieser Heiligabend ihre Abneigung gegenüber der Weihnachtszeit ändern?-
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Seitenzahl: 21
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Titel der Originalausgabe: Nuit de Noël à Dungeon Hyde
Originalsprache: dem Französischen
Coverbild/Illustration: Shutterstock
Copyright © 2019, 2021 Virginie Bégaudeau und LUST
Alle Rechte vorbehalten
ISBN: 9788726358483
1. E-Book-Ausgabe
Format: EPUB 3.0
Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit der Zustimmung vom Verlag gestattet.
26. Dezember. 1907
Liebe Cathy,
ich habe Weihnachten, wie du weißt, noch nie gemocht, und dieses Jahr habe ich London verlassen, um mich auf dem Lande zu verloben. Mit bald 23 Jahren ist es auch langsam Zeit. Es fällt mir schwer Dir zu sagen, dass Du eine alte Jungfer werden wirst, wenn Du Dich nicht auch bald entscheidest. Ich warne ich Dich schonmal vor: Husche, bevor du diesen Brief liest, lieber ins und mache es Dir dort bequem, solltest Du nicht schon drin liegen. Versichere Dich, dass Du alleine bist, denn ich bin mir sicher, dass Du es nicht bis zum Ende dieses Briefes schaffen wirst, ohne Lust zu haben, mich – auf Deine Weise – zu begleiten!
Um auf meinen Verlobten zurückzukommen: Thomas Bulkeley hat eher meinem Vater als mir, der Alleinerbin, den Hof gemacht. Ich war nur eine Teilhaberin am Vermögen von meinem Vater, das sich dank Spirituosen vermehrt hatte. Er hatte sich nicht gescheut, mich in die Arme eines jüngeren Lords zu geben, noch dazu einem Vicomte. Den Adelstitel für uns, die Güter für sie! Mein Vater war überglücklich, dass ich ihm einen Erben mit einem Adelstitel schenken würde: einen Erben, der im Oberhaus sitzen und in seiner Kutsche herumfahren würde.
Ich hatte die große Ehre, Thomas vorgestern kennenzulernen. Ich fand mich einem großen, trockenen, Rothaarigen mit langem, glattem Haar gegenüber. Er hat einen kalten Blick und ein Gesicht, das älter wirkt, als seine siebenundzwanzig Lebensjahre vermuten lassen würden. Er war eher barsch, sein Lächeln abwesend. Ich senkte den Blick und akzeptierte seinen eisigen Handkuss, so zurückhaltend, wie man es uns in St. Lydwine beigebracht hatte. Ich hatte ihn willkommen geheißen. Er beeindruckte mich, ohne mir zu gefallen.
