Heilkunst und Spiritualität - Klaus Bielau - E-Book

Heilkunst und Spiritualität E-Book

Klaus Bielau

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Beschreibung

Der Mensch, das unbekannte Wesen: Wir sehen meist nur das Äußere, das Körperliche, das gebrechlich, vergänglich, ohne jeden Zweifel sterblich ist. Doch in uns ist auch eine Ahnung, ja eine unausrottbare Sehnsucht nach etwas Ewigem, Erhabenem, strahlend Schönem und durch und durch Gesundem. Dies zu beleuchten und Wege zu tatsächlicher Gesundung wiederzufinden und aufzuzeigen, ist die Idee dieses Buches. Hierbei zerbrechen alte Sichtweisen und vor allem Denkmuster – an ihre Stelle treten Einsicht, Selbsterkenntnis, Autonomie, Bejahung des Lebens und Freude.

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Spurensuche: Paracelsus – Visionär für unsere Tage

Schmerz, dein Freund und Helfer - Oder auch: alles ist Homöopathie

Sensibel und stark – und doch kein Widerspruch!?

Humor – der Ernst der Gegenwart

Ankommen

Kopfmüll

Durchbrüche

Bewegung, Stillstand, Tod und neues Leben

Konzept Selbstheilung – Erwachen aus dem Schlaf des Patient-Seins

Der Mensch zwischen sich und anderen

Die Seele – ein weites Land

Vom Geben und Nehmen

Gehirnvergiftung oder Gehirnwäsche

Herzhören - Oder: zum Einswerden von Zeit und Ewigkeit

Ohne Revolte geht nichts

Unser Leben – unsere Kinder

Gehe deinen Weg…

Der Heiler

Renaissance – wann, wo?

Alte Heilkunst – neue Wege

Kunst

Dialog am Hafen

Gesetze

Aus der Leere

Das universelle Heilmittel – eine Untersuchung

Über die Ursachen der Krankheiten nach Paracelsus

Feuer

Nada Brahma – die Welt ist Klang

Liebe – zur Signatur des Wesentlichen

Essenzen

Klaus Bielau: Heilkunst und Spiritualität. Wege zur Genesung© 2016 Verlag ZeitenwendeSteigerstraße 6401705 Freital OT Kleinnaundorfwww.verlag-zeitenwende.debuecher@verlag-zeitenwende.de

Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Nachdrucks, der fotomechanischen und multimedialen Wiedergabe sowie der Übersetzung in andere Sprachen, vorbehalten.

Covergestaltung: Verlag ZeitenwendeErstellung E-Book: Verlag ZeitenwendeISBN 978-3-945701-10-2

Hinweise des Verlages:

Die Texte in diesem Buch entstammen unter anderem Vorträgen oder wurden teilweise in »Pulsar. Zeitschrift für aktives Bewusstsein« veröffentlicht.

Alle Angaben und Ratschläge in diesem Buch – vor allem die gesundheitlichen – sind nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt. Sie sind vom Autor und vom Verlag sorgfältig erwogen und geprüft worden, dennoch kann eine Garantie nicht übernommen werden. Eine Haftung des Autors beziehungsweise des Verlages und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen.

Über den Autor:

Dr. Klaus Bielau, Jg. 1955, studierte ab 1975 Regie an der Kunsthochschule Graz, danach Theaterarbeit bis 1988. 1980 Begegnung mit der Homöopathie und der gnostischen Philosophie des Paracelsus, begann deswegen mit dem Medizinstudium, Promotion 1986. Seit 1990 führt er eine rein homöopathisch ausgerichtete Praxis; er war Vortragender und Lektor für Homöopathie an der Uni in Graz sowie an den Paracelsus-Schulen in Graz und Wien. Er ist Kolumnist und Redakteur der Zeitschrift Pulsar; er verfasst Bücher, Essays und Erzählungen über Heilkunde, Paracelsus und die Wege des Menschen zur Autonomie. Lebt mit Familie in Graz.

»Denn alles, was die Liebe wandelt,hat Bestand.« Bertold Brecht

Vorwort

Der Weise, da er auf sein Herz hört,lernt aus allem,der Kluge aus Erfahrung,der Dumme weiß alles besser.

1Religion oder Spiritualität? Ist die Rede von einem religiösen Menschen, meinen wir meist einen, der etwas glaubt, was mit irgendeiner religiösen Richtung zusammenhängt, dessen Vorstellungen von einer Institution belebt werden; er hängt mehr oder weniger einer der vielen Glaubensrichtungen an, die in unseren freien Ländern nebeneinander bestehen können. Obwohl ja eigentlich bekannt ist, was das Wort Religion bedeutet, sei zur Wiederholung kurz darauf eingegangen: re-ligio, wörtlich Rück-Verbindung. Was wird womit rückverbunden? Gewöhnlich verbinden wir uns mit irgendetwas außerhalb von uns, mit Ideologien, Meinungen, kollektiven Ideen und ähnlichem. Wenn das so ist, dann hängen wir Matrizen, Mustern, familiären Prägungen an, von denen wir uns noch immer nicht gelöst haben, oder irgendeinem Gedankengut, das gemischt ist aus persönlichen Eigenheiten und Vorlieben – und um uns herum sind die alten Wolken von Angst und Sorge, die unsere Gehirne ohne Unterlass bewegen. Diese Gedanken und Vorstellungen sind es, die unser Leben schwer und kompliziert machen. Und immer wieder erfahren wir Mangel und Verdruss. Was also ist es, zu dem wir uns, wie man so sagt, rück-verbinden können?

2Wer bin ich, wer sind wir und wozu sind wir da? Was haben wir mit Tieren, mit Pflanzen, mit der Schöpfung zu tun? Irgendwann werden in unserem Leben diese und ähnliche Fragen geboren, so als wollte etwas bei uns anklopfen. Es ist ein Drang, zu suchen nach dem Verborgenen, nach den Hintergründen; er wird geboren, und wir werden irgendwann hellhörig, wollen das Wesen dessen erkennen, was wir Leben nennen. Wir machen uns auf die Suche – wer suchet, der findet. Aber das Finden ist etwas, das uns nicht zu leicht gemacht wird. Zunächst lacht unser Herz, doch dann wird es wieder kompliziert, denn unsere Seele zweifelt an den mannigfachen philosophischen und spirituell-esoterischen Richtungen, oder wir finden keine praktischen Wege, um das verwirklichen zu können, was wir ahnen.

Ja, es ist bald klar, der Mensch ist nicht nur eine Persönlichkeit, nicht nur der, den wir so von außen her kennen, sondern viel mehr. Denken, wollen, fühlen … das Leben eben … aber da muss noch etwas sein, etwas wie ein Geheimnis in der Brust, im Herzen. Und irgendwie kann es der Verstand nicht fassen, dass es etwas gäbe, das nicht mit dem üblichen Denken gefunden werden kann: Gegenwart, Unendlichkeit, der Atem von Unendlichkeit in uns – in uns, natürlich, wo sonst. Wir sehen nur mit dem Herzen gut, für die Augen ist das Wesentliche unsichtbar. Das Wesentliche, der Quell, das muss es sein, worum es geht: die Liebe.

An diesen Quell, das geistige Zentrum, müssen wir uns rück-verbinden. Spätestens dann ist da kein Platz mehr für einen Autoritäts- oder anderen Aberglauben, und der Funke in unseren Herzen ist dabei, Feuer zu werden – wie viele Zeitläufe, Äonen hat das gedauert!? Von verschiedenen Seiten wollen wir uns dem Thema nun nähern, dem Thema der Gesundung der Seele durch das eine große Heilmittel: das Feuer des Herzens. Der Wunsch des Verfassers ist es, dass – angeregt auch durch diese Arbeit – immer mehr Menschen verstehen, worum es geht. Unser äußeres Leben ist reich an Hinweisen, die uns immer und immer wieder den Weg zeigen, der zu den Quellen führt. Dabei werden alte Sichtweisen und vor allem Denkmuster zerbrechen. Was kann an ihre Stelle treten?

SpurensucheParacelsus – Visionär für unsere Tage

Eines in allem alles in einem feuriges Leben hier und heute.

1 Der Weise, ein Magier…… verändert sein Leben mit dem Tod, er stirbt nicht. – Theophrastus von Hohenheim, genannt Paracelsus, gilt als der vielleicht bedeutendste Arzt und medizinische Revolutionär unserer Zeitrechnung. Er machte Reformationsvorschläge auf vielen Gebieten, so in der Theologie, der Philosophie, der Medizin und anderen Wissenschaftsbereichen. Auch gilt er als Begründer der Pharmakologie, da er natürliche Substanzen im Labor veränderte, wirksamer machte durch die Kunst der Spagyrik. Diese findet übrigens ihre Fortsetzung in der heute landauf landab bekannten Homöopathie. Paracelsus ruft die Menschen – dich, mich, eben uns alle – auf zu wahrer Selbsterkenntnis und Autonomie. Sein Lebensmotto heißt entsprechend: »Eines anderen sei nicht, wer er selbst sein kann.« In diesem Sinne ist auch ein weiterer Schlüsselsatz zu verstehen: »Der Patient sei sein Arzt und der Arzt dessen Helfer.«

Paracelsus’ Lehre wirkt nachhaltig bis in unsere Tage, weil sie aus der unvergänglichen Wahrheit des Lebens zeugt und weil er das, was er lehrte, selbst auch lebte, ohne Rücksicht auf seine eigenen Vorteile. Alles ist rein, echt, gerade, ohne Schminke; die Sprache ist stark, unverblümt, ja wie ein Schwert, das morsche Traditionen scheidet vom lebendigen Neuen. – Seine Wanderungen brachten ihn durch ganz Europa, er lehrte, er behandelte die Menschen, reiche wie arme, letztere umsonst. Er schrieb, es sind viele tausend Seiten, und das, obwohl er kaum länger als einige Monate an einem Ort weilen konnte. Die letzte Zeit seines Lebens verbrachte er in Salzburg, da sich in dieser Stadt die einzige von Jesuiten freie Universität im südlicheren Europa befand, weil der dort residierende mächtige Fürsterzbischof keine Mitglieder jenes Ordens in seiner Stadt und seinem Lande duldete. Die Jesuiten nämlich hatten Paracelsus’ Bücher auf den Index gesetzt und verbrannten sie, wo sie deren habhaft werden konnten. Einige Tage vor seinem Tode verfasste er vor sieben Zeugen im »Gasthof zum weißen Ross« sein Testament. Vermutlich ist er von Häschern seiner Feinde – ob es die Jesuiten oder neidische Kollegen waren, ist schwer zu beurteilen – eine Stiege hinuntergeworfen worden. Sein Grabmal befindet sich in Salzburg, wo wir auch folgenden Satz lesen können: »Vitam cum morte mutavit.« – »Er hat das Leben mit dem Tod verändert.« Verändert und nicht vertauscht,wie die häufige, jedoch falsche Übersetzung lautet; denn mutare heißt nun einmal verändern. Nur ist es eine Frage des Verständnisses, ob wir uns vorstellen können, dass sich das Leben mit dem Tod verändert. Dieses bezeugt nämlich eine tiefe Sicherheit in das eine wahrhafte und unendliche Leben, das aus dem Quell aller Dinge ist.

2 Paracelsus’ Antwort auf die Not der Seele»Anders bin ich – lasst euch das nicht seltsam sein.« Ja, Theophrastus war immer anders als die anderen, die Gelehrten und Doktoren. Wie kommt das? Nun, er schreibt: »Ich habe für gut angesehen, nicht allein den natürlichen Menschen zu beschreiben, sondern auch noch viel mehr den ewigen Menschen, den himmlischen in der Neuen Geburt, damit der alte Mensch sehe und merke, was der Mensch sei, und lerne, sich nach demselbigen zu richten…« – Und so versteht er die Not des Menschen als Not der Seele. Der Mensch ist nicht frei, sondern gefesselt von Ehrgeiz, Materialismus, Angst und Eifersucht usw. usf. Und er ist dazu verurteilt, zu leiden, krank zu werden, zu sterben.

Ist es in unseren Tagen so viel anders? Ja, die Möglichkeiten, tatsächlich zu lernen, was die Wege des Menschen sind, sind heutigentags deutlich sichtbar. Doch ergreifen wir sie? Theophrastus ermutigt uns höchst aktuell: »Lerne, lerne, frage und frage – und höre nicht auf zu lernen…« Haben wir doch den Mut, Erfahrungen zu sammeln; irgendwann wird in uns die Sehnsucht wachsen nach etwas anderem,nach dem, was jenseits ist von Gut und Böse, von Licht und Schatten. Dann werden wir erkennen, dass der Kern des Menschen, der Funke des Ewigen, der schöne Götterfunke, als Essenz in uns wartet, um wieder lebendig zu werden – und unsterblich. Dann erst wird die Not der Seele ein Ende haben können.

3 Einige Texte von Paracelsus

Der Weg

»Ihr sollt nur den heutigen Tag kennen und die jetzige Stunde. Was gehen die Sorgen des morgigen Tages den heutigen an? Der Tod kommt nämlich nicht morgen, er kommt heute.«

Gott im Menschen

»Schön und groß, edel und gut hat Gott sich seinen Himmel gemacht. Denn Gott ist im Himmel, das heißt im Menschen; sagt er doch selbst, er sei in uns und wir seien sein Tempel. Ist er nun in uns, so senden wir unsere Gebete zu ihm, dorthin, wo er ist, nämlich im Himmel – also im Menschen.«

Die Arznei

»Niemand sieht die Arznei; was die Zähne kauen, ist nicht die Arznei. Die Arznei ist nicht Stoff, sondern Kraft.«

Viel Fleiß ist nötig…

»Wo ist das Werk, dessen sich die Autoren rühmen können, dass es aus der Kunst entspringe? Darum richtet ihr erdichtete Künste auf, reine Phantasiewerke, die dann die Arbeit des Dichtens und viel Fleiß brauchen. Denn hundertmal mehr Fleiß gehört dazu, einen Arzt zu fingieren, als ein wirklicher Arzt zu sein. Also befinden sie sich gleichsam auf einer falschen Waage, die mit besonders großem Fleiße instand gehalten werden muss, da sonst der Betrug offenbar wird. – Im gleichen Sinn also wie Judas seid ihr auserwählt. Denn so oft etwas Wahrhaftes aus dem heiligen Geiste entsteht, so ist Ihm ein erwählter Widersacher entgegengesetzt.«

Die Mysterien der Natur

»Wir wollen zuerst bedenken, was für den Menschen am nützlichsten und edelsten ist, nämlich nur die Kenntnis der Mysterien der Natur. Daraus wird ersehen, was Gott ist, was der Mensch ist, was die Tätigkeit beider ist, die himmlische in der Ewigkeit der Gottheit und die irdische in der Zerbrechlichkeit.

So halten wir die Vernunft, die nicht sichtlich auf den Mysterien begründet ist, für nichts.«

Die Arznei – das Wort Gottes

»Mit solchen Gnaden hat uns Gott auf der Erde versehen, dass wir zwei Arzneien haben, eine sichtbare und eine unsichtbare. Die sichtbare ist die geschaffene, die unsichtbare ist das Wort Gottes. Nun wisset, dass die Arznei nur von Gott ist und sein Wort ist.

Sein Wort hat die Arznei gemacht und geschaffen. Wer mit der Arznei gesund wird, wird mit seinem Worte gesund. Wer sein Wort verachtet, der verachtet die Arznei und umgekehrt, denn es ist der gleiche Gott. Wer sagt, dass keine Arznei vorhanden sei oder helfe, der sagt, dass kein Gott da ist.«

Schmerz, dein Freund und Helfer Oder auch: alles ist Homöopathie

1 ResonanzgesetzFür jene, die sich mit Homöopathie befassen, ist es nichts Neues, schon Paracelsus verwendete diese Worte: Ähnliches werde durch Ähnliches geheilt, similia similibus curentur. Nehmen wir als ein bekanntes Beispiel die Zwiebel. Schneiden wir, wofür auch immer, eine Zwiebel, beginnen bald die Augen und dann die Nase zu rinnen, und in der Homöopathie kennen wir die Zwiebel als allium cepa beispielsweise zur Anwendung bei Fließschnupfen. Ein anderes Beispiel ist der Tabak:Wer zurück an seine erste Zigarette denkt, wird sich vermutlich auch der Übelkeit erinnern, vielleicht auch des Schwindels, der einen, je nach Empfindlichkeit, befallen kann. Nun, tabacum ist häufig angezeigt bei Schwindel, Übelkeit, vor allem bei sommerlich-schwülem Wetter, wenn, wie beim Rauchen auch, irgendwie wenig Sauerstoff in der Luft ist. Und so ließen sich unzählige Beispiele aus der Natur finden. Nicht umsonst sprechen wir auch von den Signaturen, den Zeichen, die einen Hinweis geben, wozu eine Substanz im Falle von Krankheit eingesetzt werden kann.

Für den praktischen Gebrauch in der Homöopathie werden die Arzneien in erster Linie durch die Arzneimittel-Prüfung gefunden, wobei eine Arznei »am ruhigen Wasserspiegel der Gesundheit zeigt, was sie verlässlich zu heilen imstande ist«, so der Arzt Samuel Hahnemann (1755-1843, Begründer der Homöopathie wie wir sie heute kennen). Der gesunde Mensch nimmt einen vermuteten Arzneistoff, manchmal sind es auch giftige Substanzen wie zum Beispiel Schlangengifte, beobachtet und protokolliert, ob und welche Symptome bei ihm auftreten. Das bedeutet, dass ausschließlich der einigermaßen, also normal gesunde und wache Mensch mittels Selbstbeobachtung erfahren kann, wozu dieser oder jener Stoff tauglich für Heilung ist. Es handelt sich dabei auch um eine interessante Form der Bewusstwerdung, des Verständnisses für die Zusammenhänge in der Natur.

2 SelbsterkenntnisWir sind krank und wollen wieder genesen (na klar!) – was heilt? Nicht das, was im Allgemeinen Arznei genannt wird. Wenn in irgendeiner Form von Heilung gesprochen werden soll, egal worum es geht, dann kann es sich ausschließlich um Selbstheilung handeln, von außen gibt’s immer nur mehr oder weniger sinnvolle Hilfen. Und so heilen natürlich die homöopathischen Mittel auch nicht, es sind ja Arzneien, sondern sie unterstützen, sie erleichtern die Selbstheilung. Durch das universelle Gesetz der Ähnlichkeit verstehen die »ähnlichen« Arzneimittel gleichsam die Erkrankung, helfen bei der Ausscheidung dessen, was raus muss. Allerdings erleben wir tagtäglich, dass dies nicht so ist. Und nur zu oft verzweifeln, hadern wir mit unserem Schicksal, weil nichts so läuft, wie wir’s eigentlich wollen. Für die Heilung, wovon auch immer, müssen wir forschen, arbeiten, um Ursachen sichtbar zu machen; wir werden unsere Lebensführung, unsere Gewohnheiten, unser Denken hinterfragen, was es eigentlich ist, das uns von der Gesundung abhält.

Ob es sich nun um körperliche Symptome oder seelische Leiden handelt – nur wenn wir sie festhalten, um sie zu durchgründen mit der Kraft der uns innewohnenden autonomen Bewusstheit, werden wir die Felder unseres Lebens besser und besser verstehen. Und durch Änderung unserer alten Sichtweisen, unserer gewohnten Matrizen, können wir von innen her genesen. Diese Prozesse der Selbst-Erkenntnis und das Übernehmen von Verantwortung für uns und unsere Lebenskreise sind der Schlüssel für eine fundamentale Genesung der Seele. Das alles ist eigentlich Homöopathie. Durch Verständnis machen wir uns ähnlich,Trennungen werden aufgehoben, die Lebenskräfte führen zur Ausscheidung all dessen, was nicht mehr gebraucht werden kann. Und jetzt dürfte es auch ganz deutlich sein, warum wir Schmerz als Freund und Helfer sehen können! Zusammengefasst: wahrnehmen, verstehen, annehmen, besseres Verstehen. Letztlich ist die Lösung, die Auflösung selten in unsere Hand gelegt, wir können sie bewusst und aufmerksam geschehen lassen durch die Kräfte des Lebens.

3 Der Schmerz – ein BoteUnd jetzt, nach diesem Ausflug in die Prinzipien der Heilkunst, fragt ihr euch vielleicht, was das mit dem Schmerz zu tun hat. Es ist immer dasselbe: wie oben, so unten; wie innen, so außen. Schmerzen haben, wie alles eben, stets Ursachen. Dies zu erkennen, sie ganz prinzipiell verstehen und so annehmen zu können, um an ihnen zu arbeiten, wird auch den Schmerz lösen helfen. – Chemische Schmerzmittel lähmen und unterdrücken, sie in Ausnahmen zu nehmen, kann sinnvoll sein. Wir werden aber in dieser Phase noch nicht von Heilung sprechen können, und um die sollte es ja eigentlich gehen.

Alles, was auf uns zukommt, ist in irgendeiner Weise eine Signatur unseres eigenen Lebens