Heilpflanzen für die seelische Entwicklung - Angelika Wucher - E-Book

Heilpflanzen für die seelische Entwicklung E-Book

Angelika Wucher

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Beschreibung

Psychotherapeutin und Pflanzenkennerin Dr. med. Angela Wucher stellt in diesem Buch 24 heimische Pflanzen vor, die bei seelischen Blockaden und zur persönlichen Entwicklung eingesetzt werden können. Ihr über viele Jahrzehnte angesammeltes Fachwissen wird durch zahlreiche Rezepte, Übungen und Meditationen ergänzt, die sich leicht in den Alltag einbeziehen lassen.

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Dr. Angela Wucher

Heilpflanzenfür die seelische Entwicklung

24 Helfer für seelische Stärke und psychische Heilung

Inhalt

Vorwort

Wer bin ich?

Lavendel, die Pflanze der inneren Balance

Rosmarin, der Strukturgeber

Wo bin ich?

Wegwarte, die Anschubgeberin

Johanniskraut, der Tröster

Was habe ich?

Rose, die Angstlöserin

Schafgarbe, die Harmonisiererin

Wie will ich sein?

Löwenzahn, der Gefühlsentgifter

Spitzwegerich, der Kummerlöser

Wer hält mich?

Efeu, die Pflanze der Partnerschaft

Gundermann, die Pflanze des Neubeginns

Wie kann ich erkennen?

Wermut, der Willensstärker

Wilde Möhre, die Pflanze der Wahrnehmung

Wie lerne ich loszulassen?

Salbei, die Pflanze der Transformation

Stinkender Storchschnabel, die Pflanze der Fruchtbarkeit

Wie heilen alte Wunden?

Gänseblümchen, die spielerische Unschuld

Huflattich, das Gesehenwerden

Wie lebe ich verbunden und dankbar?

Vergissmeinnicht, die Selbstfürsorge

Ringelblume, der heilende Rückzug

Was gebe ich weiter?

Goldrute, das Füreinander-da-Sein

Himbeere, die Pflanze der Lebenslust

Wie begegne ich Herausforderungen?

Brennnessel, die Kriegerin

Wacholder, die Pflanze der Stärkung

Wie bleibe ich dran?

Holunder, die Pflanze der Verantwortung

Engelwurz, das Durchhaltevermögen

Danksagung

VORWORT

Im wissenden und bewussten Betrachten und Erkennen der Pflanzen

liegt eine große Kraft, die uns auf unserem Weg zur Heilung hilft.

Pflanzen sind seit Anbeginn der Menschheit unsere Begleiter, sie geben uns Wärme, ein Obdach, Kleidung, sie sind Nahrung und Medizin für uns. Zu allen Zeiten und in allen Kulturen gab es ein Wissen über die Heilwirkung von Pflanzen und immer gab es Menschen, die sich sehr gut damit auskannten und die sowohl sich selbst als auch ihr Umfeld mit diesem Wissen heilen konnten.

Überall um uns herum finden wir heilende Pflanzen, auch wenn wir den Zugang zu ihnen und damit zu ihren Heilkräften verloren haben und ihr fast unerschöpfliches Potenzial meist in Vergessenheit geraten ist.

Pflanzen sind mit sich selbst und ihrer Umgebung im Einklang. Ihnen fehlt nichts zur Vollkommenheit. Sie sind im wahrsten Sinne eine in sich ruhende, heile und heilende Welt. Deshalb können Pflanzen uns helfen, wenn wir in seelischen Prozessen ins Stocken geraten und scheinbar heillos von der Rolle sind. Wir müssen nur zulassen, dass Pflanzen ihre ausgleichenden und heilenden Eigenschaften auf uns übertragen.

Die gute Nachricht ist, dass wir die hilfreichen Wirkstoffe unserer Wald- und Wiesenpflanzen nicht nur über das Essen und Trinken in uns aufnehmen können. Denn sie wirken in der Tat ebenso über das Auge, durch bloßes Betrachten: Angenehme, wohlproportionierte und farblich anregende Kombinationen fördern unser Wohlgefühl. Die Pflanzen wirken aber auch über die Nase, durch pures Einatmen. Über den Riechnerv gelangen die Düfte direkt von der Nasenschleimhaut in unser Gefühlszentrum im Gehirn. Die Duftstoffe unserer heilenden Pflanzen wirken also direkt auf unser limbisches System, von wo aus sie unsere Stimmung und unser Wohlbefinden beeinflussen.

Unser Tastsinn vermittelt beim Fühlen der Pflanzen anregende, beruhigende oder uns erregende Wahrnehmungen, wir fühlen uns magisch angezogen vom Streicheln der Blätter und Rinden.

Ebenso nehmen wir Pflanzen mit dem Ohr auf: Wer schon einmal an einem warmen Frühlingstag unter einer Birke gesessen hat, deren Blätter leise im Wind rascheln, der hat gespürt, wie die Gedanken auf die Reise gehen, als sei man am Meer. Die Beispiele für den wohltuenden Einfluss der Natur auf unsere Psyche sind unzählig.

Mit diesem Buch sollen die Leserinnen und Leser erfahren, wie es ist, in den Kosmos der Pflanzenwelt einzutauchen, dadurch wieder in Kontakt mit der eigenen Natur zu kommen und Heilung zu erleben. Dieses Eintauchen erfolgt sowohl geistig-meditativ, also durch ein Nachdenken und Sichversenken (Kontemplation), als auch in den Übungen körperlich-sinnlich, d.h. durch Betrachten, durch Riechen und Schmecken, durch Berühren und Hören. Intuitiv fühlen wir uns zu bestimmten Zeiten zu einer Pflanze hingezogen – immer dann, wenn wir ihre Eigenschaften am meisten in unserem Leben brauchen.

Je tiefer wir uns auf die uns umgebende Natur einlassen, umso mehr wird sie auf uns zurückwirken und uns in seelische Bewegung bringen. Sie wird uns ermutigen und trösten, uns stützen und schützen, je nach dem, was unsere Seele gerade benötigt.

Bei der Auswahl aus dem riesigen Pflanzenreich waren leitende Gedanken die Zugänglichkeit, Bekanntheit und Häufigkeit der Pflanze in unserer heimischen Natur.

Der Schwerpunkt des Buches liegt auf der Beziehung und Wechselwirkung zwischen unserer Seelenebene und den helfenden Pflanzen. Dabei will und kann dieser kleine Ratgeber hinsichtlich der heutzutage weitverbreiteten psychischen Leiden weder medikamentöse noch psychotherapeutische Hilfen ersetzen. Krankheiten können nicht durch eine Pflanze allein, sondern nur durch eine Änderung der Lebenshaltung geheilt werden.

Doch Pflanzen können Prozesse anstoßen und uns helfen, über unsere Lebenshaltung nachzudenken. Allein die meditative Betrachtung einer heilenden Pflanze und das In-sich-Aufnehmen ihrer Wirkprinzipien kann für die Leserinnen und Leser eine wertvolle Unterstützung auf ihrem Weg zur Heilung sein. Denn im wissenden und bewussten Betrachten und Erkennen liegt eine große Kraft. Wir sollten sie nicht ungenutzt lassen.

WER BIN ICH?

Eines der zentralen Prinzipien der Seele ist die Wiederherstellung von Ordnung.

Jedes Lebewesen strebt nach Ordnung und Harmonie.

Wie häufig sagt jemand mit seelischen Problemen: »Zurzeit bin ich nicht in meiner Mitte. Ich weiß überhaupt nicht mehr, wer ich bin. Ich kenne mich selbst nicht mehr.« Ein Mensch, der sich so fühlt, ist aus seiner Ordnung gefallen und spürt genau, dass etwas aus dem Lot geraten ist. Ist die innere Ordnung nicht gegeben, hat man oft mit Schlafproblemen zu kämpfen, macht die Nacht zum Tage und kommt morgens nur mit größter Anstrengung aus dem Bett. Dadurch verliert man an Antrieb und Schwung und fühlt sich gestresst. Der ganze Mensch fühlt sich in Unordnung und schafft immer mehr Unordnung um sich herum.

Schlafstörungen gehören mit zu den häufigsten Beschwerden. Die Ursachen dieser Störungen sind unterschiedlicher Natur: Bei einer Einschlafstörung hat man Schwierigkeiten, vom Tag loszulassen und sich der Nacht anzuvertrauen. Probleme werden hin und her gewälzt, Lösungen gesucht und eigene Fehler kritisiert. All dies führt zu fehlender Leichtigkeit beim Einschlafen. Man kann erst einschlafen, wenn gedanklich die Probleme des Tages geordnet sind. Hilfreich könnte es sein, die Sorgen schriftlich in einem Tagebuch niederzulegen und anschließend einen kleinen Abendspaziergang machen. Im Gehen den Kopf freizubekommen, die Natur zu spüren und den Körper angemessen auszulasten ist eine sanfte Vorbereitung auf den baldigen Schlaf, genauso wie Yoga oder Meditation.

Bei einer Durchschlafstörung hingegen wacht man ein- oder mehrmals in der Nacht auf. Man liegt dann oft lange wach und wälzt Gedanken und Probleme, man grübelt, ohne wirklich etwas zu lösen. Eine häufige Ursache liegt im Verdrängen unangenehmer Gefühle und Gedanken tagsüber.

Schließlich gibt es das Früherwachen, das den Menschen meist deutlich vor dem Tagesbeginn weckt. Dieses Phänomen geht häufig mit einer Antriebsstörung einher, also mit einem Darniederliegen vitaler Lebensimpulse und dem alles beherrschenden Gefühl, dass der kommende Tag wie ein Berg vor einem liegt. Diese Art der Schlafstörung ist fast immer bei Depressionen zu finden. Betroffene kommen morgens sehr schlecht aus dem Bett, und nur ganz allmählich verbessert sich die Stimmung im Tagesverlauf.

Bei Durchschlafstörungen sowie dem Früherwachen ist es sinnvoll, sich nicht zu ärgern, sondern das Bett zu verlassen und sich einen kuscheligen Platz zu suchen, an dem man sich dann eine Weile mit aktivem Nachdenken beschäftigt. Der Ortswechsel ist deshalb sinnvoll, weil das Bett dem Schlafen vorbehalten sein sollte, insbesondere bei Schlafproblemen.

Die Einstellung macht den Unterschied: Manche Sorge, die des Nachts sehr groß und beängstigend erscheint, schrumpft bei Tageslicht zu einer Nichtigkeit und ist es oft nicht mehr wert, beachtet zu werden. Darüber hinaus ist nicht auszuschließen, dass das nächtliche Nachdenken einen klugen Gedanken, eine Art Geistesblitz enthält, den wir mit in den neuen Tag hineinnehmen und durchdenken können. Das geschieht besonders in Umbruchzeiten, dann scheint das nächtliche Erwachen sogar einen Sinn für uns zu ergeben und ein geradezu gesunder Teil des Umbruchs zu sein.

Guter Schlaf ist für unsere Gesundheit von grundlegender Bedeutung und wir können uns Hilfe aus dem Pflanzenreich holen. Pflanzen helfen uns auf eine ganzheitlichere Weise, unseren natürlichen Rhythmus zu stärken und die Ursachen für unsere Defizite zu beheben.

Lavendel, die Pflanze der inneren Balance

Lavandula angustifolia

Echter Lavendel ist eine Lavendel-Art aus der Familie

der Lippenblütler (Lamiaceae).

Er beruhigt, gleicht aus, macht Mut und verhilft

zu besserem Schlaf.

Die Pflanze für die innere Mitte ist in besonderer Weise der Lavendel. Er ist eine starke Schutzpflanze des Menschen und gehört neben der Schafgarbe, dem Salbei und der Rose zu den berühmten »Mittlerpflanzen«. Das bedeutet, dass der Lavendel ausgewogen in der Mitte ist zwischen oben und unten, Himmel und Erde, männlich und weiblich. Er ist zu gleichen Teilen offen, weich, sanft und kühlend und doch auch verschlossen, hart, streng und feurig.

In Balance kommen

Mit diesen zu einer Einheit verschmolzenen Gegensätzen gelingt es dem Lavendel, auch uns auszugleichen: Wenn wir stimmungsmäßig überdreht sind, dann beruhigt er uns. Wenn wir traurig und niedergeschlagen sind, dann erhebt er unser Gemüt. Mit seinen gleichermaßen anregenden wie beruhigenden Anteilen bringt er uns in unsere Mitte zurück. Sein milder und ausgleichender Duft stärkt die Mitte in uns und hilft, dass wir uns gegen den Alltagsstress abgrenzen können. Lavendel hilft auch bei depressiven Erkrankungen sehr gut. Er stabilisiert die Stimmung, wirkt befreiend und angstlösend, sodass wir wieder ins Lot kommen.

Wer die südfranzösischen Lavendelfelder kennt, der weiß, wie einen schon allein der Anblick der lilablaufarbenen Wogen mit ihrer Regelmässigkeit fröhlich und zuversichtlich stimmt. Überhaupt ist der Lavendel ein wirkmächtiger Heiler. Der botanische Name des Lavendels leitet sich vom lateinischen »lavare« ab, also »waschen«. Der unschuldige und reine Duft des Lavendels kann auch »Unreinheiten« von Körper und Seele abwaschen. Seine würzige Frische hilft uns dabei, den Kopf von beklemmenden Gedanken zu befreien und sich wie neugeboren, unschuldig und rein zu fühlen.

Loslassen können

Insgesamt ist in besonderer Weise der Lavendel ein Spiegel für das, was uns in unserem stressigen Alltag zu oft fehlt: ein Ausgleich, ein Loslassen vom Stress, ein tiefes Durchatmen, bevor es weitergeht. Seine milde Strenge ist perfekt, um uns immer wieder zu erinnern, dass wir bei allem Tun und Schaffen dennoch eine innere Mitte besitzen, die wir wieder stärken müssen, um im Außen kraftvoll wirken zu können.

Es ist daher wichtig, den Schlaf sowie regelmäßige Entspannungszeiten zu pflegen. Abends allmählich abschalten können und Ruhe einkehren lassen, all unsere überdrehten Emotionen und verdrehten Gedanken für heute loslassen können, denn morgen früh geht es ja weiter, aber jetzt dürfen wir schlafen. Und der Lavendel hilft uns dabei. Mit einer Duftlampe im Schlafzimmer und zwei Tropfen Lavendel darin können wir uns gut auf das Einschlafen einstimmen.

Der Lavendel hilft uns bei Trennungen und Übergangssituationen, in denen wir Altes loslassen müssen und das Neue uns erschreckt. Er ist ein Begleiter über die Schwelle, er tröstet uns und gibt uns das kindliche Vertrauen zurück, so wie es beim Einschlafen auch sein sollte − loslassen und sich dem Schlaf anvertrauen. Lavendel schützt uns vor übertriebenen Ängsten, versöhnt den Kopf mit dem Gemüt und schenkt uns Sicherheit, die wir benötigen, um gut zu schlafen.

Sich mit dem Göttlichen verbinden

Auf der seelischen Ebene geht es beim Lavendel um die innere Mitte, das Zentrum des Menschen. Ausgleich, Regelmäßigkeit, Struktur und Harmonie sowie die Suche nach Schönheit und Reinheit sind Urbedürfnisse eines jeden von uns. Die Farbe des Lavendels, ein tiefes Lila, erinnert uns an Transzendenz und Spiritualität. Sie symbolisiert die Sehnsucht nach etwas anderem, Nichtmateriellem, das nicht Erde und nicht Sorge ist. Der Lavendel verkörpert sowohl die Sehnsucht nach der Unschuld als auch nach der Botschaft, dass es uns jeden Tag möglich ist, neu anzufangen. Ein echter Mutmacher für uns Menschen ist er, der Lavendel, sowie ein Erinnerer an unsere himmlische Herkunft. Seine lila Farbe steht auch für Aufbruch und Kreativität, den Neubeginn und die Entschlussfreude.

Über sich hinauswachsen

Der echte wilde Lavendel wächst auf steinigen, trockenen Böden in Höhenlagen. Zur Blütezeit wachsen die Blütenstände weit über die Blätter hinaus und ergeben durch ihre große Anzahl das schöne Bild kleiner Büsche. Der Lavendel braucht wenig Wasser und ist nicht verwöhnt. Mit nächtlicher Kälte kommt er genauso zurecht wie mit mediterraner Sonne und Hitze. Kann es eventuell sein, dass auch wir Menschen ganz gut mit schwierigen Situationen zurechtkommen können wie der Lavendel? Dass wir uns genauso gut wie der Lavendel anpassen können und vielleicht dann und wann sogar Herausforderungen benötigen, um zu wachsen?

In diesem Sinne sollte man Schlafstörungen vielleicht auch als Herausforderung begreifen. Als Herausforderung, besser zu verstehen, was einen umtreibt, um dann, durch dieses Verstehen, innerlich zu reifen und zu wachsen, auch bei widrigen Umständen. Etwas bewältigen zu können, Krisen durchstehen zu können und sogar stärker daraus hervorzugehen, ist nicht nur möglich, sondern etwas zutiefst Menschliches. Wir sind hier, um zu wachsen, in die Höhe, in die Tiefe, wir sind hier, um mehr wir selbst zu werden.

ANLEITUNG

MEDITATION

Ich hülle dich ein in einen lila Mantel. Er gibt dir Sicherheit und Schutz. Du darfst ruhen wie ein kleines Kind im Schoß seiner Mutter. Sei behütet und beschützt, eingehüllt in zartes Lila, aufgefüllt mit tiefem Blau. In meinem Schutz darfst du ruhen und sorglos sein. Du darfst träumen von deinem besseren Ich. Du darfst dich lösen von altem Kummer. Du darfst den Duft der Freiheit spüren. Deine Schmerzen verwandele ich in einen Segen, deine Traurigkeit in Freude, deine Sorgen in Mitgefühl, deinen Ärger in Dankbarkeit. Mein blaues Leuchten gibt dir Flügel, auf denen du dich aufschwingen kannst in deine wiedergewonnene Freiheit.

Das eigentliche Problem erkennen

Bei der seelischen Arbeit kann der Lavendel hervorragend helfen, da er uns eine gewisse Distanzierung ermöglicht, mit der wir sozusagen wie von außen auf unsere Probleme schauen können. Dadurch analysieren wir unseren Anteil an den Problemen und trauen uns zu, uns zu verändern.

Der Lavendel als unser Verbündeter ruft uns zu: Du bist nicht dein Problem! Du bist größer als all deine Probleme! Vergiss das nicht.

Zu benutzen ist der Lavendel als ganze Pflanze, als ätherisches Öl für Duftlampen oder Massagen, als getrocknete Pflanze kopfüber aufgehängt im Schlafraum oder in Duftkissen. Sogar als Tee hilft er uns, über mehrere Wochen täglich getrunken.

REZEPT

Schlafstörungen

Bei Schlafstörungen hilft abends ein sehr warmes Fußbad mit drei Tropfen ätherischen Lavendelöls. Nach wenigen Minuten breitet sich Entspannung im Körper aus und mit warmen Füßen schläft es sich besonders im Winter sehr leicht ein.

Nervöse Herzbeschwerden

Bei nervösen Herzbeschwerden kann man ein Hautöl mit wenigen Tropfen Lavendelessenz anreichern und über der Herzgegend verreiben. Lavendel senkt zu hohen Blutdruck und kann bei Herzklopfen oder Herzzittern zur Beruhigung führen.

Rosmarin, der Strukturgeber

Rosmarinus officinalis

Der Rosmarin ist eine Pflanze aus der Familie

der Lippenblütler (Lamiaceae).

Er richtet auf, zentriert, strukturiert das Denken

und schenkt geistige Klarheit.

Eine wichtige Pflanze, die uns aufrichtet und zentriert, ist der Rosmarin. Im Gegensatz zum Lavendel, der ebenso aus der Familie der Lippenblütler stammt, sitzt der Duft des Rosmarins allerdings mehr in den Blättern als in den Blüten. Die gesamte Pflanze sieht streng strukturiert aus und genauso wirkt sie auch.

Geistige Klarheit erlangen

Rosmarin ist klar und streng, er gilt auf der mentalen Ebene als nervenkräftigend. Bei nervlicher Zerrüttung, vor allem in Zeiten, in denen man vor Kummer zerfließen könnte, hilft er dabei, sich zu zentrieren und zusammenzunehmen. Er schenkt geistige Klarheit und innere Stärke. Rosmarin unterstützt im Menschen das Streben nach geistiger Struktur und richtet ihn auf, wenn er zu stark durchhängt. Überbordendes seelisches Empfinden wird begrenzt, der Rosmarin hilft uns aus den ausufernden Gefühlen heraus.

Die Emotionen ins Gleichgewicht bringen

Diese Pflanze hilft besonders Menschen, die in ihre Emotionalität verstrickt sind, die sich von ihren schnell wechselnden Gefühlen jagen lassen und sich zu sehr mit ihren Gefühlen identifizieren. Das führt im Einzelfall zu oberflächlichem und wenig überlegtem Handeln. Wer nicht gelernt hat, auch seinen eigenen Emotionen gegenüber kritische Distanz zu wahren, wird von ihnen gejagt. Es ist jedoch nicht so leicht, sich selbst kritisch zu betrachten. Der Mensch braucht Mut, der sich auf die Reise machen will zur Selbsterkenntnis. Es braucht Mut, Bescheidenheit, Demut und den Willen, nicht immer und zu jeder Zeit seine eigenen emotionalen Bewegungen zu wichtig zu nehmen. Vielleicht könnte es helfen, sich anzugewöhnen, dass man nicht immer jeden Gedanken laut ausspricht, der einem gerade in den Sinn kommt?

ANLEITUNG

YOGAÜBUNG

Stehende Asanas wie der Berg, Tadasana, können bei richtiger Ausführung das Gefühl der Erdung unterstützen und so Beständigkeit in das alltägliche Leben bringen.

Stelle dich vor einen Rosmarinbusch, streiche mit den Händen einmal durch seine Nadeln und lege dann deine Hände auf dein Gesicht. Schließe die Augen und atme tief ein.

Jetzt stelle dich hüftschmal, lasse deine Füße fest auf dem Boden verwurzeln und bringe dich in eine gute Aufrichtung. Spanne deine Muskeln an, lass dein Becken vor und zurück kippen und bleibe in der Mitte. Richte deine Wirbelsäule auf, ziehe die Schultern nach hinten unten und richte den Kopf auf. Das Kinn darf dabei wieder etwas nach unten kippen. Achte auf deinen Atem und lasse ihn durch deinen Körper strömen. Richte nun deinen Blick auf den Rosmarinbusch vor dir und verbinde dich mit seiner Aufrichtung.

Bleibe einige Augenblicke sanft aufgerichtet stehen. Spüre, wie deine Konzentration, Atmung und Muskulatur sich anpassen. Speichere diese Wahrnehmung der Aufrichtung tief in dir ab.