Heiß wie die Sonne Afrikas - Nina Harrington - E-Book

Heiß wie die Sonne Afrikas E-Book

Nina Harrington

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Beschreibung

Überraschend trifft Kate ihren Ex-Freund Simon in Afrika wieder. Nie hat sie ihn vergessen, obwohl sie einfach nicht zusammenpassten. Aber warum glaubt hier bloß jeder, dass sie beide zusammengehören?

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Seitenzahl: 85

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IMPRESSUM

Heiß wie die Sonne Afrikas erscheint in der Verlagsgruppe HarperCollins Deutschland GmbH, Hamburg

Redaktion und Verlag: Postfach 301161, 20304 Hamburg Telefon: +49(0) 40/6 36 64 20-0 Fax: +49(0) 711/72 52-399 E-Mail: [email protected]
Geschäftsführung:Katja Berger, Jürgen WelteLeitung:Miran Bilic (v. i. S. d. P.)Produktion:Christina SeegerGrafik:Deborah Kuschel (Art Director), Birgit Tonn, Marina Grothues (Foto)

© 2011 by Nina Harrington Originaltitel: „The Ordinary King“ erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd, Toronto Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.

© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA EXTRA, Band 398 Übersetzung: Trixi de Vries

Umschlagsmotive: Getty Images / Nataleana, Irina Karpinchik, Helen Datsko

Veröffentlicht im ePub Format in 01/2022

E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

ISBN 9783751513579

Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten. CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY

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1. KAPITEL

„Es tut mir unendlich leid, Kate, aber dein Gepäck ist noch immer nicht aufgetaucht. Die Fluggesellschaft kümmert sich darum. Trotzdem würde ich empfehlen, dich hier schnell mit dem Nötigsten zu versorgen. Schade, dass du keinen besseren Start in Ghana hast.“

Kate O’Neill rang sich ein resigniertes Lächeln ab. Die PR-Mitarbeiterin der Firma für Westafrika hatte sich wirklich bemüht, den verschwundenen Koffer aufzuspüren. „Die fünfstündige Verspätung in Mexiko hat vermutlich alles durcheinandergebracht. Ich hatte ja nur wenige Minuten Zeit, den Anschlussflug aus London zu erwischen. Eigentlich hätte ich mir denken können, dass mein Gepäck nicht so schnell umgeladen werden kann. Trotzdem vielen Dank für deine Bemühungen, Molly. Das ist wirklich sehr nett von dir.“

Molly nickte kurz und trank einen Schluck Kaffee. „Ausgerechnet dir muss das passieren. Andy würde mir niemals verzeihen, wenn durch meine Schuld deine erste Exkursion nach Ghana nicht so läuft wie geplant. Es ist ihm sehr unangenehm, dich so holterdiepolter herbeordert zu haben.“

„Kein Problem. Hat Andy sich schon gemeldet? Wie geht es seiner Frau? Als er mich gestern in Mexiko angerufen hat, lag sie noch in den Wehen.“

„Er hat mir heute Morgen eine SMS geschickt.“ Lächelnd sah Molly auf. „Die Zwillingsjungen sind wohlauf, hungrig und ebenso müde wie ihre glücklichen Eltern. Ich freue mich sehr für Andy. Allerdings wird er in der nächsten Zeit wohl wenig Schlaf bekommen. Da muss er jetzt durch. Wie lange haben er und seine Frau sich Kinder gewünscht? Nun sind es gleich Zwillinge geworden. Sie sind drei Wochen früher als geplant zur Welt gekommen. Deshalb das plötzliche Chaos“, fügte Molly hinzu.

„Ich wünsche ihnen alles Glück der Welt.“ Kate lächelte versonnen, dann wurde sie ernst. „Hoffentlich erwarten die Delegierten nicht, dass ich so viel über dieses Land wie Andy weiß. Wie lange lebt er hier schon? Fünfzehn, zwanzig Jahre?“

„Mindestens. Keine Panik, Kate, die Veranstalter wissen, dass du in letzter Minute eingesprungen bist.“ Molly musterte sie plötzlich scharf. „Sag mal, könntest du dir vorstellen, den Job auf Dauer zu übernehmen?“

Kate stutzte. Darüber musste sie erst mal nachdenken. Andys Job ließ eigentlich keinen Raum für ein Familienleben. Sofort hatte sie Simons Vater vor Augen. Für den hatte nur die Arbeit gezählt, Frau und Sohn waren immer zu kurz gekommen. Nein, diesen Fehler wollte sie ganz sicher nicht machen!

„Nein.“ Energisch schüttelte Kate den Kopf. „Auf Dauer ist das nichts für mich, Molly. Ich vertrete Andy nur während der Elternzeit.“

„Es ist sehr beeindruckend, was du in Mexiko geleistet hast. Wir könnten dich hier wirklich gut gebrauchen. Zufälligerweise weiß ich, dass Andy sich seit Monaten um eine geeignete Nachfolge bemüht. Du brauchst dich ja nicht sofort zu entscheiden. Denk in den nächsten Tagen in Ruhe darüber nach!“

Kate blieb eine Antwort erspart, denn die Hotellobby füllte sich mit weiteren Delegierten, die den Bus vom Flughafen genommen hatten. Hastig trank Molly ihren Kaffee aus, griff nach dem Konzepthalter und sagte entschuldigend: „Ich muss wieder an die Arbeit. Wir reden nachher bei der Auftaktveranstaltung zum Technologiekongress weiter.“ Sie eilte los, wandte sich aber noch mal kurz um. „Ach, Kate?“

Die war abgelenkt. Sie hatte nur Augen für einen großen, hageren Mann in verstaubter Kleidung, der in der eleganten Hotellobby wie ein Fremdkörper wirkte. Das war doch nicht möglich! Fassungslos starrte sie den Mann an, der nach drei Jahren plötzlich wieder in ihrem Leben aufgetaucht war.

Der Schock war so groß, dass sie sich an die Tischkante klammern musste, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren, weil ihr so schwindlig war.

Sie kniff die Augen zu. Das konnte nur ein Albtraum sein. Oder ein überreiztes Nervensystem. Kein Wunder nach einer ausgesprochen anstrengenden Woche in Mexiko, zwei Langstreckenflügen und akutem Schlafmangel. Zudem versuchte sie, sich durch Koffein wach zu halten. Nun erhielt sie die Quittung.

Kate blinzelte, riskierte einen zweiten Blick. Kein Zweifel, der unwiderstehlich aussehende, jungenhaft wirkende Mann war tatsächlich Simon Richard Reynolds – ihr Simon, den sie mal über alles geliebt hatte!

Der Mann, der vor drei Jahren nach Ghana gegangen war. Trotzdem hätte sie niemals damit gerechnet, ihn hier in dieser Hotellobby zu treffen.

Jetzt kam er auch noch näher. Kate hatte das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Automatisch strich sie ihren Rock glatt, hätte fast auch noch den Sitz ihrer Frisur geprüft, um sicherzustellen, dass sie den Ansprüchen des intelligentesten, reichsten Kommilitonen genügte. Macht der Gewohnheit, schoss ihr durch den Kopf.

„Ach, da ist ja Simon.“ Molly war plötzlich wieder an ihrer Seite. „Habt ihr euch schon bekanntgemacht?“

„Bekanntgemacht?“, fragte Kate geistesabwesend. Vor ihrem geistigen Auge lief gerade ein Film mit Simon in allen Lebenslagen ab. Simon, der lachend Hand in Hand mit ihr über den Strand lief. Simon, der sie leidenschaftlich küsste. Simon, der … ihr Simon.

„Wir waren in England zusammen auf der Uni. Aber das ist schon eine halbe Ewigkeit her. Ich hatte keine Ahnung, dass er noch in Afrika ist“, fügte sie schnell hinzu.

„Wie es aussieht, wird er auch noch eine ganze Weile in Ghana bleiben.“ Molly lächelte geheimnisvoll. „Was Simon hier erreicht hat, ist wirklich bewundernswert.“

„Ja? Arbeitet er an einem der Feldprojekte mit?“, erkundigte Kate sich mit bebender Stimme. Verflixt! Dabei bemühte sie sich so sehr, ihr Gefühlschaos zu verbergen.

Molly musterte sie überrascht. „Aber nein. Er hat sehr eng mit Andy zusammengearbeitet“, erklärte sie. „Ich freue mich schon auf seine Präsentation heute Nachmittag. Es handelt sich wohl um eins der erfolgreichsten Projekte, die unsere Firma bisher angeschoben hat. Du Glückliche wirst eng mit Simon zusammenarbeiten. So, jetzt musst du mich aber leider entschuldigen. Wir haben später noch Gelegenheit, uns zu unterhalten. Akwaba, Kate! Willkommen in Ghana.“

Kate rang sich ein Lächeln ab und ließ Molly ziehen. Das waren ja Neuigkeiten! Simon hatte eng mit Andy zusammengearbeitet? Und nun sollte sie Andys Platz einnehmen?

Irgendetwas stimmte hier nicht. Während des langen Fluges von Mexiko hatte sie sich sorgfältig mit den drei Projekten vertraut gemacht, die Andy leitete. Auf Simons Namen war sie dabei nicht gestoßen. Müde oder nicht, den Namen des Mannes, den sie einmal sehr geliebt hatte, hätte sie bestimmt nicht überlesen.

Und dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Alle Vorschläge oder Anträge auf Fördermittel gingen natürlich über den Tisch des Häuptlings dieses kleinen Königreichs in Ghana. Nur er war entscheidungsbefugt, nur sein Name erschien auf den Unterlagen. Ehrenamtliche Mitarbeiter wie Simon wurden nicht erwähnt.

Das ganze Ausmaß der Situation, in der sie sich unversehens wiederfand, wurde Kate schlagartig bewusst. Kate fühlte sich überrollt. Ihr steckten zwei Langstreckenflüge in den Knochen. Sie war gerade erst in Afrika gelandet, ihr Gepäck war verschwunden, ihre innere Uhr spielte verrückt, statt zu frühstücken verlangte der Körper nach Schlaf, und nun sollte sie zur Krönung auch noch mit Simon Reynolds zusammenarbeiten, wenn die vorübergehende Beförderung in eine dauerhafte umgewandelt werden sollte?

Ich bin auf die Beförderung angewiesen, dachte Kate. Die würde sie aber nur erreichen, wenn sie ihren Boss beeindruckte.

Sie atmete tief durch und beobachtete Molly, die höflich mit den gerade eingetroffenen Kongressteilnehmern plauderte, die aus aller Herren Länder nach Ghana gereist waren. Zu den Hauptsponsoren des Kongresses gehörte auch die Firma, für die Kate tätig war. Eigentlich müsste auch ich da vorn stehen, um die Delegierten willkommen zu heißen, dachte sie schuldbewusst. Doch dann müsste sie sich auch mit Simon unterhalten. Dazu fühlte sie sich aber noch nicht imstande.

Was sollte sie denn sagen? „Hallo, Simon, schönes Wetter für die Jahreszeit, oder? Sag mal, gibst du mir immer noch die Schuld daran, dass die Ehe deiner Eltern gescheitert ist? Wirfst du mir noch vor, dich bevormundet zu haben? Ich würde nämlich zu gern wissen, warum du mich im Stich gelassen hast, als ich dich am dringendsten brauchte. Wenn es keine Umstände macht, könntest du mir vielleicht auch verraten, warum du mir das Herz brechen musstest.“

Verzweifelt schluckte sie aufsteigende Tränen hinunter. Als Simon sie damals im Sommer vor drei Jahren im Stich gelassen hatte, hatte sie sich geschworen, ihm keine Träne mehr nachzuweinen. Sie brauchte all ihre Kraft für ihren Stiefvater und ihre Schwester.

Jetzt atmete sie tief durch und machte sich Mut. Sie war eine erwachsene Frau und tüchtige Mitarbeiterin, sie würde die Situation schon meistern. Die Firma erwartete Professionalität. Wer war Simon denn schon? Ein ehrenamtlicher Helfer, der an dem IT-Projekt im ländlichen Raum mitarbeitete, das von ihrer Firma gefördert wurde.

Er würde sich wundern, wie selbstbewusst sie in den vergangenen drei Jahren geworden war. Die Zeiten, als sie es ihrem extrovertierten Freund überlassen hatte, Entscheidungen für sie zu treffen, waren lange vorbei. Jetzt saß sie am Schalthebel der Macht und entschied, welche Projekte weiter gefördert wurden und welche nicht.

Entschlossen stand Kate auf und warf einen freundlichen Blick Richtung Delegierte. Ausgerechnet in diesem Moment flüsterte Molly Simon etwas zu, und beide wandten sich Kate zu.

Sie war immer in der Lage gewesen, in seinen ausdrucksvollen grauen Augen zu lesen. Doch was verriet sein Blick? Verwirrung? Überraschung? Verletzte Gefühle? Sehnsucht? Bedauern?