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Helmine ist eine kleine, pfiffige, ideenreiche und lebenslustige Eule, die öfters ihre Kopffedern pink färbt. Eines Tages weigert sie sich, ihren Freunden im Wald langweilige Märchen vorzulesen. Weil Helmine das spannende, grüne Buch las, ein Geschenk ihrer Großmutter, packte sie die Neugierde. Diese neue und fremde Welt, die das grüne Buch beschreibt, möchte sie nun unbedingt kennenlernen. Ihre erste Reise ist geplant und sie beschließt, ihren geliebten Heimatwald und ihr Dorf 'Tannengrün' zu verlassen. Helmine will ihre eigenen Abenteuer erleben, um erwachsen und reifer zu werden und ebenso weise wie ihre Großmutter, die uralte Schneeeule. Doch ihre drei besten Freunde, Eichhörnchen Mia, Maulwurf Toby und Dachs Benno, wollen sie nicht wegfliegen lassen. Sie verstehen Helmine nicht und sind ärgerlich und traurig. Nach einem tränenreichen Abschied fliegt Helmine los und verspricht ihren Freunden, bald wiederzukommen. Für die unerfahrene Helmine ist so ein langer Flug über Wiesen, Felder und das Meer abenteuerlich und gefährlich. Das Reh Lilly vor einem Jäger zu retten, sich von fliegenden Fischen vollspritzen zu lassen, auf einem schaukelnden Walrücken zu landen und sich auf einem Schiff zu verstecken, sind richtige Mutproben für Helmine. Nach ihrer Landung auf der Insel lernt sie Eddi, die Meeresschildkröte, kennen und erfährt, dass eine Diebesbande auf der Insel lebt. Helmine hat sofort eine gute Idee und gründet zusammen mit Oskar, dem schlauen Rotfuchs, eine Inselpolizei, um diese ‚menschlichen Zweibeiner‘ zu beschatten. Da sie neben anderen gestohlenen Dingen auch eine Schatzkarte finden, werden Helmine und Oskar noch richtige Schatzsucher. Um den Schatz zu finden, überwinden beide einen hohen, schneebedeckten Berg, suchen nachts nach einem ganz bestimmten Baum und wühlen sich durch einen feuchten, unterirdischen Tunnel. Helmine findet das ganz schlimm. Am Ende werden sie noch von den Gaunern verfolgt und geraten in Gefahr. Doch sie finden den außergewöhnlichen Schatz und können auf besonderer Art und Weise vor den Gaunern flüchten. Nach diesen vielen Abenteuern möchte Helmine nach Hause. Sie hat großes Heimweh und verabschiedet sich von Eddi und Oskar, ihren Inselfreunden. Auf ihrer Rückreise kommt Helmine in ein stürmisches Gewitter und erlebt noch so einiges, bis sie daheim ankommt. Im Dorf ‚Tannengrün‘ wird Helmine von ihren Freunden und ihrer Großmutter gefeiert. Glücklich und zufrieden erzählt sie ihre eigenen Abenteuergeschichten am Lagerfeuer.
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Veröffentlichungsjahr: 2024
Inhaltsverzeichnis
Impressum
Für alle Neugierigen und
für alle kleinen Abenteurer,
die jeden Tag etwas Neues
erleben und dazulernen wollen:
in der Schule, zu Hause,
draußen in der Natur,
zusammen mit ihrer Familie
und mit ihren Freunden.
Die Welt, die Natur um euch herum
steckt voller Überraschungen
und Abenteuerspaß!!!
Juhu!
Hallo, liebe Leserinnen und Leser,
die Bücher der Reihe ‚Tierische Freunde‘ zu schreiben, bereitete mir selbst viel Freude. Neben meinen künstlerischen Tätigkeiten liebe ich es, unterwegs zu sein: auf Reisen in Europa und Kanada. In der Natur gewinne ich meine Inspiration. Daher setze ich mich auch für den Naturschutz ein. Jeden Tag dazuzulernen, das ist mein Motto. Von Beruf bin ich ausgebildete Biologielehrerin, arbeite jedoch in der IT-Branche und bin ehrenamtlich als Radio-Moderatorin für Greenpeace-München tätig.
Hallöchen,
ich liebe es, Kinderbücher zu illustrieren und habe schon mehrere Kinderbücher, Kalender, Postkarten, CD-Covers und Illustrationen u.a. für den Kawohl Verlag gestaltet. Nach meinem Vordiplom in Kunsttherapie ließ ich mich zur Goldmunderzählerin ausbilden. Seitdem war ich oft als Eventgestalterin unterwegs. Neben dem Illustrieren und Malen singe ich gerne, bin Mitglied in einer Kirchen-Band und mache Musik zu vielen Anlässen. Ich bin ausgebildete Erzieherin und arbeitete jahrelang in der evangelischen Jugendarbeit.
Margit Boxdörfer
Illustrationen von
Annette Boxdörfer
Helmine und ihre Freunde lebten in einem Land, in dem sich alle Tiere in der gleichen Sprache unterhielten. Jeder verstand jeden, was tierisch Spaß machte. Juhu! Und alle lebten nach dem Motto: Tue das, was dir gefällt und dich und andere glücklich macht. Helmine zum Beispiel, eine kleine Nachteule, weigerte sich einfach, tagsüber zu schlafen. Warum? Klar! Sie war einfach zu neugierig und dachte, sie könnte etwas Wichtiges verpassen. Stimmt doch, oder?
Bei Maulwurf Toby war es ähnlich. Das Leben unter der Erde hatte er satt. Was machte es für einen Sinn, unzählige Erdhügel im Dunkeln zu buddeln und damit andere zu nerven? Daher beschloss er bei Tageslicht im Freien zu leben. Dafür bastelte er sich eine Brille aus dünnen Baumzweigen. Sein Sehen wurde dadurch zwar nicht besser, doch er bildete sich ein, etwas mehr zu erkennen.
Das gleiche erfuhr Dachs Benno. Dachs Benno, der normalerweise in einem unterirdischen Bau lebte, war nur nachts lebhaft. Da er zu faul war, ständig Gänge zu graben, schlich er sich so oft wie möglich davon und gesellte sich zu seinen neuen Freunden, Helmine und Toby. Nun, er war eben ein richtiger Frechdachs. Glücklicherweise passten sich seine Augen dem Tageslicht an.
Die Vierte im Bunde war das Eichhörnchen Mia, die dringendst Freunde brauchte. Als Einzelgängerin hatte sie es endgültig satt, ständig um ihre Nüsse zu kämpfen. Weil sie oft vor sich hinträumte oder Bücher betrachtete, konnten andere Artgenossen oder Buntspechte ihre gesammelten Nüsse stibitzen.
Die vier Freunde, Helmine, Mia, Toby und Benno, wohnten gemeinsam in ‚Tannengrün‘, einem Dorf mitten in einem riesigen Wald. Dort duftete es stets nach frischen Tannen, feuchtem Moos und nach den Pilzen, die dort wuchsen.
Im Wald breitete sich allmählich die Abendröte aus. Da an jedem Abend die Märchen-Erzählstunde auf dem Programm stand, versammelten sich die vier Freunde unter einer uralten Tanne, ihrem täglichen Treffpunkt. Toby, Mia und Benno warteten bereits, denn sie konnten es kaum erwarten, das angefangene Märchen weiterzuhören. Doch wo blieb Helmine? Normalerweise saß sie mit dem großen Märchenbuch bereits unter dem Tannenbaum.
Heute hatte es Helmine ausnahmsweise nicht eilig. Im Augenblick saß sie oben auf einem Ast der uralten Tanne, färbte ihre Kopffedern mit purpurroten Preiselbeeren und grübelte: Warum freue ich mich heute Abend gar nicht auf die Erzählstunde? Irgendwie langweilt es mich. Denn es ist immer das Gleiche.
Gedankenverloren schaute Helmine in die Ferne.
Sie begrüßte ihre Freunde nicht einmal mit dem üblichen „Hallöchen“.
Mia, Toby und Benno riefen jetzt nach ihr.
„Freunde, ich bin hier oben auf der Tanne“, fiepte Helmine gelangweilt.
„Warum kommst du nicht herunter?“, fragte Mia, „Was ist los mit dir?“
„Ich habe heute keine Lust“, kam die Antwort.
„Bitte, Helmine! Ohne deine Gute-Nacht-Geschichten können wir doch nicht einschlafen, das weißt du … “, bettelte Toby.
Helmine sagte keinen Mucks mehr und dachte: „Manchmal können einem die Freunde schon auf die Nerven gehen. Bis meine Federn ganz trocken sind, kann die Rasselbande wohl noch warten.“ Da nur Helmine lesen konnte, blieb es an ihr hängen, die Geschichten vorzulesen, und zwar jeden Abend vor dem Schlafengehen. Normalerweise tat sie es auch gerne, doch heute nicht. Naja, ein Buch ging ihr nicht aus dem Kopf. Das Buch mit dem grünen Einband. Sie hatte es den ganzen Tag lang gelesen. Wow! Richtig verschlungen hatte sie es.
Vor einigen Tagen kam ihre Großmutter mit einem grünen Buch vorbei und meinte augenzwinkernd: „Bitte lies es, Helmine! Du wirst sehen, das Buch lässt dich nicht mehr los. Glaube mir! Und wenn du es zu Ende gelesen hast, wird nichts mehr so sein wie früher.“ Und das stimmte, absolut.
Neben Märchenbüchern kannte Helmine nur Bücher über das Waldleben, und die beschrieben, welche Pflanzen im Winter gesammelt werden und was für Zutaten zu einer Kürbissuppe gehörten. Im grünen Buch hingegen wurde eine fremde Insel beschrieben: wunderschöne Strände, unbekannte Tierwelt, andersartige Bäume und farbenfrohe Blumenwiesen. Alles geheimnisvoll und zauberhaft. Das Lesen dieses grünen Buches machte Helmine so neugierig auf diese unbekannte neue Welt, diese Welt außerhalb des kleinen Heimatwaldes.
Die Abendsonne blinzelte schwach am Horizont und kündigte die Nacht an. Helmine schaute zu ihren wartenden Freunden hinab.
„Helmine, komm bitte von deinem Ast herunter!“, rief Mia und klang leicht ärgerlich. „Gestern hast du mit dem neuen Märchen begonnen. Heute wollen wir natürlich wissen, wie das Märchen weitergeht.“ Mia freute sich schon den ganzen Tag darauf, genauso wie die anderen beiden.
Der sonst so liebe Toby grollte innerlich. Sein Kopf schwoll dabei dick an, und seine gelbe Mütze saß nun schief auf seinem Kopf. Normalerweise schmiss er mit Erde herum, um Maulwurfshügel zu bauen, wenn er ärgerlich war. Doch der Waldboden hier war leider dafür nicht locker genug.
„Helmine, wir wollen endlich unser Märchen weiterhören! Heute erfahren wir doch, wie der Wettlauf zwischen dem Hasen und dem Igel verläuft“, maulte jetzt auch Dachs Benno.
Helmine horchte nun auf. Wenn sich schon der gemütliche Benno aufregte, dann war es allerhöchste Zeit zu handeln. Doch wie sollte sie es den Freunden klarmachen, was in ihrem Kopf vorging? Sie nahm ihren Mut zusammen.
Helmine blieb auf ihrem Ast sitzen und krächzte: „Immer Märchen! Jeden Tag. Wollt ihr ständig Märchen hören? Was ist mit echten Geschichten? Wollt ihr nicht wissen, was sich außerhalb des Waldes abspielt?“ Die Worte purzelten aus ihr heraus.
Daraufhin war es mucksmäuschenstill. Die Freunde sagten keinen Piep und schauten Helmine verdutzt an. Was war nur heute los mit ihr? Was bitte schön wollte sie? Hatte sie Fieber? Kam sie etwa von einem anderen Stern?
„Wir möchten einfach dieses Märchen weiterhören!“, rief Toby beleidigt.
„Ja, das ist alles!“, brummte Benno. Mia nickte.
Zuerst wollte Helmine gleich losschimpfen, doch dann betrachtete sie ihre Freunde, die verdattert ausschauten. Die drei waren eben rundherum glücklich in ihrer kleinen Welt. Sie vermissten nichts und waren zufrieden.
Helmine schmunzelte. Sie gab auf. „Wie ihr wollt, ihr Nervensägen! So lasst uns nun mit eurer geliebten Märchenstunde beginnen!“ Schwups segelte sie von ihrem Ast herunter und landete direkt vor den Freunden. Sie beugte sich über einen Koffer und zog einen lila Umhang heraus. Schwungvoll warf sie sich den über, griff nach dem dicken Märchenbuch und schlug die Seite mit dem Lesezeichen auf.
Die Freunde applaudierten. Für die drei war die Welt wieder in Ordnung.
Helmine begann nun langsam vorzulesen: „… Unterwegs aber dachte der Igel bei sich: ‚Der Hase verlässt sich auf seine langen Beine, aber ich will ihn schon kriegen. Er ist zwar ein vornehmer Herr, aber doch ein dummer Kerl, so soll er bezahlen.‘ Als er nun nach Hause kam, sagte er zu seiner Frau: ‚Frau, zieh dich rasch an, du musst mit mir ins Feld hinaus.‘ ‚Was gibt es denn?‘, fragte die Frau. ‚Ich habe mit dem Hasen um einen Golddukaten und eine …‘“
Eigentlich war es ein lustiges und interessantes Märchen: vom Hasen und dem Igel und dem gemeinsamen Wettlauf. Doch Helmines Gedanken schweiften beim Vorlesen immer wieder ab. Sie dachte an die fremde Insel im grünen Buch und wünschte sich, auf dieser Insel zu sein. Plötzlich schoss ihr ein Gedanke durch den Kopf. Abenteuer selbst erleben, das wäre doch toll. Ja! Und später seine eigenen Geschichten schreiben! Wow!
„Helmine, woran denkst du denn dauernd? Du liest die Sätze doppelt und dreifach vor“, schimpfte Eichhörnchen Mia, die stets genau zuhörte. „Es kann unmöglich sein, dass der Hase noch immer im Kreis rennt und das schon das hundertste Mal!“
Mia war natürlich im Recht. Helmine hatte gedankenlos die Seite mehrmals vorgelesen. Sie gab es auch zu. Doch nun war sie sich felsenfest sicher, dass es so wie bisher nicht weitergehen konnte. Neues war angesagt! Sie schlug hastig die letzte Seite auf und las laut vor:
„Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.“ Daraufhin klappte sie das Buch zu und legte ihren Umhang ab.
Die drei Freunde schauten sie verblüfft an, sagten jedoch nichts.
„Tut mir leid, Kumpels“, begann Helmine zögernd. „Ich kann nicht mehr weitermachen wie bisher!“ Sie fiepte nervös.
„Ich möchte weg! Ich will meine eigenen Abenteuer erleben. Daher werde ich Dorf Tannengrün eine Zeit lang verlassen.“ Ihre purpurroten Kopffedern zitterten vor Aufregung.
„Was? Du willst weg? Wo willst du denn hin? Du kannst uns doch nicht einfach alleine lassen! Was ist nur plötzlich los mit dir?“ Mia, Benno und Toby schrien wild durcheinander.
„Freunde, bitte beruhigt euch und versteht mich. Irgendwo da draußen gibt es eine wunderschöne Insel. Die Insel wird im grünen Buch beschrieben, das mir Großmutter geschenkt hat. Genau dorthin möchte ich fliegen und alles kennenlernen. Ich bin so neugierig. Und nach meiner Rückkehr kann ich euch meine eigenen Geschichten und Abenteuer erzählen. Ist das nicht großartig?“
Den Freunden hatte es augenblicklich die Sprache verschlagen. Träumten sie das alles? War das wirklich Helmine, die solche seltsamen und eigenartigen Ideen entwickelte? Niemand sagte einen Mucks.
Helmine wollte nicht nachgeben. Heute nicht!
„Meine lieben Freunde! Ich werde unser Dorf Tannengrün verlassen. Das ist sicher. Und ich werde so schnell wie möglich zu euch zurückkehren. Riesiges Eulenehrenwort!“ Bevor einer ihrer Freunde etwas erwidern konnte, flatterte sie schnell hoch und verschwand im tiefen Wald.
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Die drei Freunde schauten sich ganz traurig an. Sie fühlten sich so hilflos. Jeder wollte auf der Stelle gleich losheulen.
„Ich kann nicht glauben, dass sie uns verlassen will“, brummte Benno. „Auch wenn es nur für kurze Zeit ist. Was sollen wir ohne Helmine anstellen?“
„Und ohne ihre Gute-Nacht-Geschichten“, fügte Toby hinzu. „Wie stellt sie sich das vor?“ Er war sauer.
Eichhörnchen Mia hüpfte schweigend im Kreis herum. Sie dachte in Ruhe nach. Nach einer kurzen Grübel-Pause strich sie sich mit der Pfote übers Maul und schaute Toby und Benno ganz ernst an.
„Ihr dürft nicht beleidigt sein. Versucht einfach Helmine zu verstehen! Sie will eine kluge und weise Eule werden, so wie ihre Großmutter. Das ist alles. Und das geht nur, wenn sie unsere Heimat verlässt. Wir aus ‚Tannengrün‘ leben doch hinter dem Mond, stimmt es nicht?“
„Ja, doch wir sind glücklich!“, schrie Toby und hielt sich die Ohren zu.
Auch Benno blieb bockig und schaute eigensinnig nach unten.
„Benehmt euch nur wie dumme Landeier!“, schimpfte Mia etwas verärgert. „Helmine bleibt doch nicht ewig weg. Ihr seid einfach Sturköpfe und beleidigte Leberwürste noch dazu.“ Mia sprang auf die Tanne hoch und schwieg.
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Kurze Zeit war vergangen, da meldete sich Benno und murmelte: „Du hast ja irgendwie recht, Mia!“ Er lächelte wieder.
Nur Toby blieb weiterhin stur, wie ein störrischer Esel. Er fuchtelte herum: „Lasst mich bitte in Ruhe! Normalerweise lebe ich unter der Erde. Warum habe ich nur diesen gemütlichen Ort verlassen?“ Er warf seine gelbe Mütze weg.
„Weil du Freunde haben wolltest“, witzelte Mia. Dann fuhr sie fort: „Und stell dir bitte vor, Toby. Wenn Helmine wieder zurückkommt, kann sie uns jede Menge Abenteuer-Geschichten erzählen. Das gefällt dir doch auch, oder?“
Toby nickte langsam und setzte seine gelbe Mütze wieder auf. „Es stimmt. Ich wollte Freunde haben. Und als ein echter Freund sollte ich Helmine ziehen lassen, damit sie glücklich wird.“
Benno und Mia klatschten. Auch Toby war vernünftig geworden.
„Wie ich Helmine kenne, wird sie frühmorgens aufbrechen. Lasst uns ein nettes Abschiedsfest vorbereiten und Geschenke für sie suchen“, schlug Mia vor. „Bestimmt kann Helmine einiges auf ihrer Reise gebrauchen!“
Das war eine gute Idee. Auch Toby nickte und war eifrig bei der Sache. Jetzt war Eile angesagt, denn es wurde schon ziemlich dunkel.
Was brauchen wohl Waldeulen für ein Reisezubehör? Jeder machte sich seine Gedanken und ging auf die Suche nach einem passenden Geschenk.
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Bald kamen die drei mit einem Geschenk zurück. Zeit für die Nachtruhe.
„Gute Nacht, ihr beiden!“ Mia gähnte laut und sprang davon.
„Bis morgen!“ Schläfrig schlich sich Toby davon, erreichte die Lichtung mit der kleinen Wiese und kroch in seinen unterirdischen Gang.
„Lustige Träume!“, wünschte Benno und trottete gemächlich zu seinem Bau unter den Wurzeln der Nachbartanne. Dabei murmelte er: „Niemals würde ich freiwillig mein gemütliches Zuhause und meine Familie verlassen! Wer macht denn so etwas!“
Liebender Vater allen Lebens,
wir wünschen uns eine Heimat, ein
Zuhause in dem wir uns wohlfühlen,
geliebt und verstanden werden.
Nur Du kannst uns
eine richtige Heimat geben.
Du bist der Vater aller Lebewesen.
Du bist das Leben. Danke!
Am nächsten Morgen trafen sich Mia, Toby und Benno am gleichen Platz und breiteten ihre Geschenke aus. Da lag ein Döschen mit getrockneten Blaubeeren als Wegzehrung, eine Wollweste für ungemütliche und frostige Tage und ein Mini-Rucksack für kleine Eulen. Mia schenkte Helmine ein Reisetagebuch mit einem Kohlestift, damit Helmine jedes Detail der Reise aufschreiben konnte.
„Wartet, bitte! Ich habe noch etwas vergessen“, rief Toby, schlurfte weg und kroch hastig in seinen Maulwurfgang. Kurz darauf kam er mit einer kleinen Taschenlampe an.
Benno lachte: „Warum sollte Helmine eine Taschenlampe benötigen, Toby? Sie kann doch besonders im Dunkeln gut sehen.“
Toby kratzte sich verlegen. „Lacht mich bitte nicht aus! Letzte Nacht hatte ich einen sonderbaren Traum. Im Traum war Helmine in einer finsteren Höhle. Sie hatte eine Taschenlampe zwischen die Flügel geklemmt und beleuchtete den Gang. Von ihrem Krächzen bin ich sogar aufgewacht!“
Mia und Benno kicherten und schauten Toby verdutzt an. Besaß Toby etwa hellseherische Fähigkeiten? Egal, es gab Wichtigeres zu tun, und sie sollten sich beeilen. Das Abschiedsfrühstück war noch schnell vorzubereiten. Die drei halfen zusammen, und schon bald war alles fertig.
Ein frischer Walderdbeer-Sirup, Kräutersaft und geröstete Baumwurzeln lagen auf einem Moosteppich schön angeordnet. Köstlich! Zuletzt schleppte Mia noch getrocknete Pilze, Walnüsse und Haselnüsse herbei.