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Der großen Mehrheit der Menschen geht es lebensbedrohlich schlecht und so hart es klingen mag, wir bekommen davon nur sehr wenig mit. Wir, in der westlichen Welt, leben im Überfluss und doch sind wir unzufrieden mit unserem Leben. Der Klimawandel ist unser großes Thema, aber wann beginnen wir, uns selbst infrage zu stellen, um aus unserer Perspektive die Welt zum Positivem zu verändern? Ich habe mir dazu meine Gedanken gemacht, die wir diskutieren können. Ich bin bereit! Erik Koszuta
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Seitenzahl: 164
Veröffentlichungsjahr: 2012
www.tredition.de
Erik Koszuta
Herausforderungen meiner Zeit
2012
Anmerkung zum Buch
Nach der Devise: „Die Gedanken sind frei“ hat Erik Koszuta diesen Text innerhalb von sechs Wochen niedergeschrieben und uns dann vorgestellt.
Erik ist uns nicht unbekannt, er hatte uns schon vor drei Jahren mit einem Kinderbuch überrascht und in einem Lesemarathon von seiner Sprachgewalt überzeugt.
Und genau deshalb haben wir lektorisch wenig in diesen Text eingegriffen um so das Gedankengut eines 15-jährigen nicht zu verfälschen.
Die Themenliste seiner Herausforderungen ist sehr lang und er hat in verschiedenen Lebensbereichen versucht Wege zu neuen Möglichkeiten zu erwägen ohne einen Rat zu geben, frei nach dem Motto: „Wenn Du etwas willst, dann schaffst Du es auch.“
Wir wünschen dem Buch und dem jungen Autor viel Erfolg!
Inge Kasan
LiteraturCompany Berlin
Erik Koszuta
Herausforderungen
meiner Zeit
2012
www.tredition.de
Das Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
© 2012 Autor: Erik Koszuta Verlag: tredition GmbH
www.tredition.de
Printed in Germany
Vermittlung, Lektorat, und Satz über LiteraturCompany Berlin
www.LiteraturCompany.de
ISBN: 978-3-8491-3606-2
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
ERIK KOSZUTA, geboren 1996 in Berlin, besucht eine Freie Montessori Schule und ist jetzt in der 11. Klasse.
Zu seinen Hobbys gehört das Lesen und Schreiben, aber auch das Zeichnen und Klettern.
Er wird in seinem Denken und Schreiben sehr von seiner Familie unterstützt. Durch das große Vertrauen, welches ihm im Leben entgegengebracht wurde, begann er sich schon früh seine Gedanken über die Welt zu machen.
Dunkelheit. Irgendwo in einer schwarzen unendlichen weiten Gegend erwachen sie. Das Umfeld um sie herum lässt sich lediglich mit dem Begriff beschreiben dessen Bedeutung wir uns nicht einmal im Ansatz vorstellen können: Nichts. Nur Dunkelheit, oder zumindest ist kein Licht vorhanden. Ob sie fallen oder fest an einer Stelle verankert sind können sie nicht spüren. Nur diese einsame Leere, als existierten nur sie in geistiger und wahrnehmender Form. Diese Dunkelheit ist jedoch nicht das bekannte Schwarz, welches dem Weiß gegenübersteht, sondern eine Dunkelheit die keinen Gegensatz zulässt und völlig allein ist. Doch in diesem Moment (da keine Zeit existiert könnte es auch der gleiche Moment sein wie eben) beginnt in weiter Ferne eine winzige Explosion den Beginn unserer Existenz möglich zu machen. Licht erscheint von dort, und ist es noch so klein, so richtete sich die gesamte Energie und Kraft auf das leuchtende Pünktchen. Somit wächst das Lichtpünktchen in rascher Geschwindigkeit zu einem ganzen Punkt und schnell auch zu einer leuchtenden Kugel. Jetzt ist das Licht bereits so groß, dass es auch sie erreicht hat und sie bald schon umhüllt von Licht sind. Nun sehen sie das es nicht ein, sonder Millionen von kleinen funkelnden Punkten um sie herum sind und Licht ins Dunkle bringen. Eines dieser Lichter kommt direkt auf sie zu und hat sich schon nach kurzer Zeit in seiner vollen Größe vor ihnen platziert. Sie erkennen nun auch das er nicht alleine ist und um ihn herum mehrere unterschiedliche kugelförmige Körper kreisen, wie Kinder um ihre Mutter. Eine dieser Kugeln nah des Lichts hebt sich besonders von den anderen ab, er scheint für sie der besondere Schatz der Existenz zu sein. Eine strahlend blaue Kugel, voll sprühender Energie. Dort an diesem kleinen Ort ermöglicht die einzigartige Konstellation zwischen Licht und Kugel etwas, was wir Leben nennen. Durch einen besonderen Schutz nach außen schützt dieser Planet seine besonderen Lebewesen und ermöglicht ihnen so ihr sorgloses und glückliches Leben. Dieses liebevolle Verhalten der Erde gegenüber seinen Lebewesen rührt sie so sehr, dass sie ihre gesamte Aufmerksamkeit nur ihm widmen können. Unter Obhut der Planeten und der Sonne entwickelt sich auf der Erde nicht Nützliches sondern auch Schönes. Ein Paradies, welches belebt und genossen werden will. Der Lebewesen einzige Aufgabe scheint es zu sein sich zu ernähren und auszubreiten, ohne das sie die umgebende Welt als das ansahen was sie wahr: Ein Paradies. Doch da ereignet sich etwas bemerkenswertes in einer warmen Region des Planeten. Ein besonders aufgewecktes Wesen scheint sich neben dem Leben erhaltenden Dingen auch für das schöne um ihn herum zu interessieren. Es fängt an selbst Dinge zu erschaffen und seine umgebende Welt nach seinen Wünschen zu gestalten. Schnell ist diesem Wesen seine Umwelt zu klein und er beginnt sich auf dem gesamten Planeten auszubreiten. An Orten, die es nicht bewohnen kann, verändert es die Umgebung so das es dort leben kann und hat schon bald alle Orte des Planeten zu Gesicht bekommen. Auch forscht und untersucht dieses Wesen die Umgebung und sammelt Informationen um den Planeten zu verstehen. Dieses Wesen baut sich sein eigenes System parallel zum System des Planeten, um das Leben auf der Erde nach seinen Vorstellungen und Bedürfnissen zu kontrollieren. Doch eines Tages waren die Auswirkungen des Wesens so verheerend, dass der gesamte Planet mit all seinen Lebewesen unter Ihnen leiden musste und die Taten seines Lebewesens nicht mehr wie die von einem Kind, sondern die eines Erwachsenen waren. Da wurde dem Wesen bewusst, dass sein Handeln nicht länger ohne Konsequenzen bleiben und der Planet nicht mehr seine schützende Hand über das geschaffenes Paradies halten konnte. Das System des Wesens hatte mittlerweile seine Welt so sehr zum Schlechten verändert und dabei nicht bedacht, dass es eines Tages erwachsen sein würde und sein bisheriges Handeln überdenken und ändern müsse.
Geboren wurde ich im Mai 1996 in Berlin. Die Mauer zwischen Ost und West war vor gerade vor sieben Jahren gefallen und seit sechs Jahren war Deutschland wiedervereint. Somit gehöre ich der ersten Generation an, für die die Teilung kein real existierender Bestandteil ihre Jugend oder ihres Lebens mehr ist.
Den größten Teil meines bisherigen Lebens verbrachte ich im Berliner Südosten von Berlin in Köpenick. Hier habe ich sozusagen meine "ersten Schritte" gemacht und bin groß geworden, wenn auch nicht übermäßig. Sofern ich es als 15-jähriger beurteilen kann, habe ich eine fantastische Kindheit erleben dürfen. Im Sommer waren die Straßen und Gärten bunt und die Abende warm und lang. Gemeinsam mit meinem großen Bruder erlebte ich die volle Blüte des Lebens und es verschaffte meiner Fantasie einen lebhaften Ausdruck. Im Winter türmte sich der weiße Schnee vor meiner Haustür und wir bauten Schneemänner und Rutschbahnen im Vorgarten. Währenddessen leuchtete drinnen im Haus der traditionelle Weihnachtsbaum.
Etwas besseres als in diese Zeit hinein geboren zu sein, hätte mir nicht passieren können und das ist der Grund warum ich heute der bin, der ich bin. Erik Koszuta.
Aufgewachsen in einer Welt in der alle Grundbedürfnisse des Menschen als selbstverständlich erfüllt wahr genommen werden. Nie musste ich um Frieden und Sicherheit in meinem Land bangen und nie verspürte ich das ungestillte Verlangen nach Nahrung. Auch musste ich noch nie Leben bedrohliche Krankheiten in meinem gesellschaftlichen Umfeld aufgrund medizinischer Unterversorgung erleben. Das ist nicht schwer zu erkennen und doch sind es Tatsachen, die einem als Kind völlig unbewusst sind.
Man wurde hier geboren und beginnt von Anfang an alles ums sich herum als selbstverständlich hinzunehmen, man sieht sich selbst als Gewinner des Systems und wundert sich, dass der Rest der Welt zu wenig zum Leben besitzt.
Mit dem Älterwerden sucht man sich einen Beruf, beginnt einer Arbeit nach zu gehen um sein ehrliches Brot zu verdienen. Man arbeitet und wird dafür entlohnt. Ein logischer Tausch von Zeit gegen Geld. Und eines Tages stellt man fest, dass man selbst viel arbeitet und viel zu wenig Geld verdient um seine wirklichen Bedürfnisse zu stillen. So wird man unglücklich und wünscht sich, man wäre reich und unabhängig.
Diese unerfüllten materiellen Bedürfnisse geben uns das Gefühl nicht genügend zu besitzen. Und somit sind wir unzufrieden mit unserem Leben. Gerade in Deutschland spürt man diese starke Unzufriedenheit unter den Menschen. Würde man täglich zu den vielen Menschen schauen, die jeden Tag um ihre Existenz und Hunger kämpfen müssen, würden wir unser nie endendes Verlangen nach Überfluss und Luxus besser verstehen können und das völlig fälschliches Bild der eigenen Armut erkennen.
Doch diese so fernen Welten der hungernden Menschen sehen wir oft ohne Bezug auf unser eigenen Leben. Und so machen wir weiter als würde die westliche Gesellschaft dies von uns verlangen, sitzen weiter dem Trugschluss auf selbst nicht zufrieden sein zu können. Wir Menschen in der westlichen Gesellschaft haben all das erreicht, wovon die Menschen früher immer geträumt haben. Wir leben im Wohlstand, in Frieden und Freiheit. Und doch sind wir nicht zufrieden. Daraus lässt sich ableiten, dass Zufriedenheit nicht durch Wohlstand entsteht, sondern lediglich aus der persönlichen Einstellung zum Leben. Auch müssen wir bedenken, dass wir für den selbstverständlichen Reichtum in der westlichen Welt genauso wenig können wie der arme Mann aus der "Dritten Welt". Der einzige Unterschied zwischen uns ist der Geburtsort. Mehr nicht.
... Und gemeinsam lebten sie glücklich und zufrieden bis an ihr Lebens Ende ...
Ein Satz, dem jedes Kind aus vielen Märchen gut bekannt ist und ihm somit schon früh das Streben nach einem glücklichen Leben bewusst macht. Ob Glück der Sinn unseres Lebens ist, kann uns niemand beantworten. Zumindest kann man sagen, wir können nichts anderes tun als nach unserem Glück zu streben. Das merken wir schnell, denn alles was wir tun, tun wir um glücklich zu werden. Es ist uns biologisch in die Wiege gelegt worden um glücklich zu sein. Niemand kann etwas absichtlich tun, was ihn hinterher unzufriedener macht als vorher. Und doch ist Glück etwas, was viele als Freizeithobby hinter der Arbeit und Familie sehen. Man kann sich also glücklich schätzten, wenn man ab und zu Zeit fürs Glücklichsein findet.
Natürlich ist "Glücklichsein" die gesellschaftliche Standardantwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens, jedoch ohne einen umsetzbaren Plan dahinter zu haben. Wir finden heutzutage genügend Dinge mit denen wir uns vom Wesentlichen ablenken können und damit auch von seinem wahren Glück. Auch schieben wir gerne die Schuld an einer aktuellen schwierigen Lebenssituation den anderen zu und geben damit die Verantwortung für unser Leben ab. Doch wenn andere für unsere Unzufriedenheit verantwortlich sind, müssten sie auch für unser Glück zuständig sein. Wir sollten es uns also eingestehen, das wir für unser Leben und damit auch für unser Glück und Unglück selbst verantwortlich sind. Denn wenn wir das erkennen, bedarf es nur noch der eigenen Entscheidung um glücklich zu werden. In manchen Momenten des Lebens scheint es einem wichtiger, dass die Menschen um einen herum zufrieden sind und man selbst dafür kürzer treten muss. Und das ist auch gut so, denn würde man dies nicht tun, würde man gegen seine Natur arbeiten. Es geht dir schlecht und du bist unzufrieden, doch plötzlich triffst du jemanden, der dir erzählt, dass es ihm noch schlechter geht als dir. Schlagartig empfinden wir den Urinstinkt der Überlegenheit und des Sieges in uns, den wir gerne mit Zufriedenheit und Glück verwechseln. Um diese Zufriedenheit in der Überlegenheit jedoch halten zu können, bedarf es einer Menge Menschen, die einem täglich wieder klar machen, dass ihr Leben noch schrecklicher ist, als das eigene. Es ist der gleiche Teufelskreis wie mit dem Geld. Du kannst nur zufrieden sein, wenn es anderen schlechter geht. Meiner Meinung nach ist die Grundidee vom Unglück, lernen, das Glück zu schätzen und dann zu genießen um nicht dauerhaft im Zustand der Unzufriedenheit zu verharren.
Doch was ist Glück eigentlich? Ich würde sagen, es ist nicht mehr und nicht weniger als das wohltuende Gefühl welches einen inne halten lässt und den Blick für all die schönen Dinge in seinem Leben öffnet und schärft. Man kann dann jedoch auch umgekehrt einfach den Blick für all das schöne im Leben öffnen, um Glück empfinden zu können. "Der Unterschied zwischen einem glücklichen Menschen und einem unglücklichen ist, dass der glückliche Mensch sich entschieden hat glücklich zu sein." Ich denke, damit ist die Einfachheit des „Glücklichsein“ klar ausgedrückt. Im Grunde genommen ist jedes Lebewesen erst einmal glücklich, bevor es lernt, dass es auch unglücklich sein kann. Und wenn jemand wirklich vollkommen zufrieden mit sich ist, ohne dass es einem anderen schlechter gehen muss, dann färbt dieses Glück auch auf andere ab. Dies kann jeder an einem neugeborenem Baby in unserer Welt sehen und spüren. Ein Baby widerspricht komplett unserer Leistungsgesellschaft. Denn es ist nur da, kostet Zeit und Energie und erbringt keine Leistung. Und doch erfüllt es einen mit Zufriedenheit, einfach nur weil es da ist und lebt. Ein neues, vollkommenes und glückliches Wesen, hoffentlich bis an sein Lebensende. Meiner Meinung nach ist jede noch so aussichtslose und unglückliche Situation in eine zufriedene und glückliche Situation zu verwandeln, indem man sie annimmt wie sie ist.
Das Leben besteht aus drei Teilen: Der Kindheit, dem Erwachsensein und dem Altwerden. Jeder dieser drei Lebensabschnitte bringt besondere Herausforderungen mit sich und dazu, sich in den verschiedenen Übergangsphasen des Lebens neu zu überdenken und in Frage zu stellen. Das Leben beginnt damit, dass man Kind ist. In dieser Zeit wird dir ermöglicht die Welt zu entdecken und zu lernen, ohne dafür die Konsequenzen oder Verantwortung zu tragen. Diese Zeit sehen viele im Nachhinein als die schönste in ihrem Leben. Eine Zeit in Freiheit und Verspieltheit, ohne Aufgaben und Pflichten. Eine Zeit in der man noch ganz selbst sein konnte. Später in der Jugend, dem Übergang zum Erwachsenwerden, verliert man die Leichtigkeit, da man nun erwachsen und kein Kind mehr sein möchte. Doch wenn man einmal genau schaut, so sieht man als Kind genau das Leben der Erwachsenen als Vorbild mit allen Aufgaben und Pflichten, welches man dann als Erwachsener als unangenehm und lästig empfindet. Ein Kind möchte nicht in einer irrealen Welt sein und "Leben spielen", sondern wahrhaftig leben. Und doch möchten Eltern ihre Kinder vor den Gefahren des Lebens schützen und sie ihnen vorenthalten. Dies führt jedoch dazu, dass sie eines Tages in das Erwachsensein hineinpurzeln, ohne jemals echt gelernt zu haben, was es heißt, für sich selbst zu sorgen und Verantwortung zu tragen. Denn nun verlangt die Gesellschaft es von einem, das zu tun, was man immer wollte und niemals konnte. Sein eigenes Leben zu führen, seine eigenen Pläne zu entwickeln und umzusetzen um damit die Welt nach seinen Vorstellungen zu verändern.
Jedem Menschen, der auf diesem Planeten geboren wurde, ist ein einzigartiges Talent mitgegeben worden. Irgendetwas, was einen ganz besonders macht. Und somit hat jeder Mensch seine Aufgabe in der Welt die einzig und allein seine ist. Dieses Talent und die Aufgabe, dieses mit Leben zu erfüllen, gilt in der Kindheit herauszufinden. Wir leben glücklicherweise in einem Land in dem es jedem ermöglicht ist, frei zu wählen, was seine Berufung ist. Dies ist eine einzigartige Möglichkeit in der Menschheitsgeschichte, dass jeder, egal aus welchem Hause, den Beruf ausführen kann, welchen er liebt. Diese einzige Chance muss man lediglich nutzen. Doch wie?, wenn man sich nie die Frage gestellt hat: "Wer bin ich eigentlich? Was kann ich? Was will ich?"
Das sind Fragen, die man nicht einfach beantworten kann, ohne sich mit sich selbst auseinanderzusetzten. Das ist jedoch die entscheidenden Sache, die jedem ein erfolgreiches und erfüllendes Leben bringen kann. Wenn man in seiner Kindheit, eine Zeit in der man eben noch keine Verantwortung trägt, sich selbst ausprobiert und entdeckt, mit seinen Talenten und Fähigkeiten, dann steht einer glücklichen und zufriedenen Zukunft nichts mehr im Wege. Denn dann geht man nicht arbeiten des Geldes wegen und um seinen Urlaub von der Arbeit bezahlen zu können, sondern der Arbeit wegen. Man sollte immer bedenken, dass Arbeit viel mehr Zeit seines Lebens in Anspruch nimmt als alles andere. Es ist also nicht nur eine Leistung, die man erfüllt, um sein restliches Leben bezahlen zu können, sondern es ist der größte Teil seines Lebens. Es ist also wirklich wichtig zu wissen, was man will und nicht einfach nach der Schule irgendeinen "sicheren" Beruf erlernen, welcher einem keine Freude bereitet um dann mit vierzig Jahren in eine Lebenskrise zu fallen und bestenfalls festzustellen: "da ist wohl etwas falsch gelaufen".
Doch wo und wann findet man die Zeit um herauszufinden wer man ist und was man will?
Eigentlich nirgendwo, nur wenn die Eltern ihr Kind als einzigartige Persönlichkeit mit Talenten, Träumen und Visionen wahrnehmen und fördern. Also kann man als Kind die gebotenen Dinge seines jungen Lebens in dem Ort lernen, der ursprünglich auf das Leben vorbereitet, der Schule. Die Geschichte lehrt uns, dass Menschen, die lesen, schreiben und rechnen konnten, alle Wege offen standen, und damit die Möglichkeit hatten sich seine eigenen Gedanke über die Welt und die Systeme zu machen, in dem man lebte. Man war also wissend und damit auch schwerer ruhig zu stellen. Heute ist es Pflicht die Schule zu besuchen um sich zu bilden. Jedoch hat unser Schulsystem heute wenig mit "Bildung" zu tun. Denn Bildung kommt davon, dass man sich sein eigenes Bild von der Welt bildet. Heute steht jedoch nicht die Persönlichkeit des Menschen im Vordergrund sondern der Lehrstoff, welcher vermittelt werden muss um ausgebildet zu werden. Das ist sehr viel Stoff, der verhindert, dass man nun nicht mehr ausprobieren kann, wer man ist und was man will. Wir versuchen eine Rasse Mensch zu züchten, welche in allen Bereichen unserer Welt funktioniert. Völlig gegen die Natur. Als wir auf die Welt kamen wurde jedem nur ein Talent mitgegeben. Nicht hunderte. Dann ist das so, dass man in den Fächern, in dem sein Talente eine Rolle spielen, gute Noten schreibt und in den anderen eben einfach schlechtere. Also sagt man sich: "ok, das Fach kann ich ja, kümmere ich mich also um das Fach, welches ich nicht kann". Und das zehn oder mehr Jahre lang. Klingt vielleicht erst einmal logisch, doch genau das führt dazu, dass man später nicht mehr weiß, was man will und wer man ist. Man hat jahrelang sich hauptsächlich damit beschäftigt, was man nicht gut kann und folglich dabei seine Talente, vernachlässigt, weil man davon überzeugt war. Also hilft die Schule nicht seine Talente zu entdecken und zu fördern um sein Leben zu meistern, sondern macht den Start ins Lebens viel komplizierter. Und weil man nach der 10. Klasse natürlich nicht weiß, was man werden will, macht man erst einmal das Abitur und studiert danach irgendetwas. Man sollte dabei bedenken, dass man mit sechzehn Jahren in einer sehr guten Ausgangsposition zum Start in sein eigenes Lebens steht. Eine Chance, die viele nicht nutzen und einfach irgendeinen Ausbildungsberuf annehmen. Durch diesen "Fehlstart" in sein eigenes Leben mit einem völlig überholungsbedürftigen Schulsystem wird einem oft als junger Mensch das Feuer und der Mut genommen, sein Leben nach seinen eigenen Visionen und Vorstellungen zu gestalten. Er verändert somit seine persönliche Vorstellung, dass das Leben ein nie endender Ort ist an dem man nicht das tun und umsetzten kann, was man sich vorstellt. Bis dahin, dass das Leben in erster Linie anstrengend und unzufrieden ist und Freude und Erfüllung Dinge sind, die man lediglich früher einmal im Ethikunterricht "behandelt hatte". Und in der rebellische Jugend, in dem das "kindliches ICH" noch einmal durchkommt und vielleicht darum kämpft, doch bitte wahrgenommen zu werden, folgt das Erwachsensein.
Erstaunlicherweise spricht man meistens davon erwachsen zu "sein" und sagt nicht so etwas abschließendes wie bei Kind-heit. Obwohl ich gerne sagen würde, erwachsen zu sein, bezeichnen sich zwar die meisten, aber wirklich erwachsen sind die wenigsten von ihnen. Ein gesellschaftlich gut definierter deutscher Erwachsener ist bodenständig, arbeitet viel und "verdient" sein Geld, baut sich seine Familie auf (oder arrangiert sich zumindest mit ihr), weiß wo er hingehört und findet sich mit seinem Schicksal ab.