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Louisas Mama ist im Himmel. Papa ist traurig. Das ist bei Erwachsenen so. Louisa ist auch traurig, aber sie fühlt, dass Mama immer da ist und das macht sie glücklich. Das kann sie Papa allerdings nicht so richtig sagen. Nicht dass er denkt, mit ihr stimmt etwas nicht. Ein ganz einzigartiges Schaf, ein Pferd, ein Kätzchen und eine Begegnung mit Mama öffnen ihr großes Herz. Vielleicht wird Papa auch wieder glücklich?
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Seitenzahl: 48
Veröffentlichungsjahr: 2023
HERBERT WOLKENSCHAF
Verena aus der Stille
© 2022 Verena aus der Stille
Herausgegeben von: Verena Müller (www.ausderstille.de)
Verlagslabel: Aus der Stille
ISBN Hardcover: 978-3-347-75547-5
ISBN E-Book: 978-3-347-75548-2
Druck und Distribution im Auftrag des Autors:
tredition GmbH, An der Strusbek 10, 22926 Ahrensburg, Germany
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist der Autor verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne seine Zustimmung unzulässig.
Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Autors, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung „Impressumservice“, An der Strusbek 10, 22926 Ahrensburg, Deutschland.
Für meine Kinder
Cover
Titelblatt
Urheberrechte
Widmung
HERBERT
IM BIRKENHAIN
MAMA
Intermezzo
EIN AUSFLUG MIT PAPA
EIN ABENTEUER
PEDRO
EIN KÄTZCHEN FÜR PAPA
PÜNKTCHEN
GLÜCK
Cover
Titelblatt
Urheberrechte
Widmung
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HERBERT
Was ist das nur für ein seltsames Geräusch?
Es klingt wie Papa, wenn er mit vorgehaltener Hand rülpst. Aber Papa steht gerade hinter mir und zieht seine Schuhe aus. Der kann es also nicht sein.
Neugierig öffne ich die Tür zum Wohnzimmer und sehe erst mal nichts. Dafür rieche ich etwas. Puh! Das riecht streng!
„Was macht ein Schaf in unserem Wohnzimmer?!“ Papa hat es zuerst gesehen, weil er ja viel größer ist als ich und das Schaf sich offenbar hinter unserer Couch versteckt hat. Papas Gesicht sieht ganz schön geschockt aus. Er ist ein wenig blass um die Nase.
„Mähhhh!“, macht das Schaf. Es ist noch ganz klein, ein Kinderschaf. Ich glaube, man nennt es Lämmchen.
„Ohhhhh!“, antworte ich begeistert. So wie Mama das immer gemacht hat.
Mama.
Sie hat Tiere geliebt. Jedenfalls die mit Fell, die Flauschigen, hat sie immer gesagt. Mama wollte immer alle Tiere behalten.
„Können wir es behalten, Papa? Biiiiitte!“
„Auf keinen Fall!“
Ich bin längst zu dem kleinen Schaf gekrochen und habe es auf dem Schoß. Es ist einfach zu süß. Ich kraule sein Fell und es nuckelt an meinen Fingern. Das kitzelt ein bisschen.
„Papa! Ich glaube, es hat Hunger.“
Aber Papa hört mich nicht. Er telefoniert im Nebenzimmer mit dem Nachbarn. Der hat nämlich einen ganzen Stall voller Schafe. Wahrscheinlich ist es dort ausgebüxt. Ich verdrehe die Augen. Ich mag den Nachbarn nicht besonders. Und ich will nicht, dass Papa das Schaf zurückbringt.
„Papaaaa“, rufe ich, „das Schaf hat Hunger. Bitte, ich will es behalten!“
Papa kommt zurück ins Wohnzimmer. „Schatz, was wollen wir denn mit einem Schaf? Wir haben gar keinen Platz. Außerdem kann es nicht allein leben. Schafe sind Herdentiere.“
„Es kann bei mir wohnen, im Zimmer.“ „Schafe können nicht in der Wohnung leben, Louisa. Das geht nicht.“
„Dann im Garten! Ich kann mit ihm draußen schlafen. Was sagt denn der Herr Schmidt? Ist es seins?“
Papa schüttelt den Kopf. Er macht große Augen und zieht die Stirne kraus, dabei machen seine Lippen komische Verrenkungen. So guckt er eigentlich nur, wenn er glaubt, ich hätte ihm was vorgeschwindelt.
„Nein, er sagt, ihm fehlt keins.“ Er schüttelt noch mal den Kopf, geht in die Küche und hat offenbar unser Schafproblem völlig vergessen. Umso besser, denke ich. So kann ich unbemerkt das Lämmchen in mein Zimmer locken. Es folgte mir anstandslos. Ich leere den Wäschekorb und lege eine dicke Decke hinein. Das Lamm macht „Mäh“ und springt, ohne zu zögern, in den Korb.
„Du hast Hunger, nicht wahr?“
„Mäh!“
„Hm. Was fressen Schafe denn?“
In meinen Büchern stehen sie den ganzen Tag auf Weiden herum, also fressen sie wahrscheinlich Gras. Das Schaf in der Trickserie isst aber auch Pizza. Papa sagt jedoch, vieles im Fernsehen ist Fiktion. Das bedeutet ausgedacht. Also glaube ich nicht, dass das mit der Pizza stimmt. Außerdem sind die Schafe beim Nachbarn auch die meiste Zeit nur draußen, so wie in den Büchern.
„Bleib schön hier sitzen, ich hole dir Gras“, erkläre ich dem Schaf also.
Ich renne die Treppe hinunter in den Garten und pflücke so schnell ich kann ein paar Grasbüschel. Die Hände voll sause ich wieder nach oben.
„Määäähhh!“, kommt es schon aus meinem Zimmer.
„Pssst!“, mache ich und öffne vorsichtig die Tür. Ich drücke mich durch den Spalt, damit das Lamm nicht rausschlüpft.
„Du brauchst einen Namen“, sage ich, während ich ihm das Gras hinhalte und das Lamm genüsslich mümmelt. Ich lächle verträumt, weil es einfach zu süß ist.
„Herbert sollst du heißen!“
Da fällt mein Blick in eine andere Zimmerecke und ich reiße die Augen auf. Überall auf dem Boden verteilt liegen kleine Kügelchen! Offensichtlich hat Herbert in mein Zimmer gemacht … Was wird Papa dazu sagen? Wahrscheinlich hat er doch recht, Schafe können nicht in der Wohnung leben.