Hermine Heusler-Edenhuizen – Der Engel mit dem Lichterbaum - Yvonne Winkler - E-Book

Hermine Heusler-Edenhuizen – Der Engel mit dem Lichterbaum E-Book

Yvonne Winkler

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Beschreibung

Türchen Nummer 18: Winterliche und weihnachtliche Geschichten aus dem Kosmos der bedeutenden Frauen Eine berührende Weihnachtsgeschichte der ersten Frauenärztin Deutschlands, als sie noch Studentin in Zürich war. Aus Weihnachtsduft und Erfindergeist. 24 Geschichten über berühmte Frauen

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© Piper Verlag GmbH, München 2023

Redaktion: Michaela Retetzki

Konvertierung auf Grundlage eines CSS-Layouts von digital publishing competence (München) mit abavo vlow (Buchloe)

Covergestaltung und Motiv: Canva

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Inhalt

Inhaltsübersicht

Cover & Impressum

Hermine Heusler-Edenhuizen – Der Engel mit dem Lichterbaum

Hermine Heusler-Edenhuizen – Biografie

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Impressum

Hermine Heusler-EdenhuizenDer Engel mit dem Lichterbaum

Yvonne Winkler

Zürich, Dezember 1898

Mühsam bahnten sich Hermine und Frida ihren Weg durch die Halle des Züricher Bahnhofs. Sie waren spät dran. Der Zug, der die Freundin zu ihrer Mutter nach Bonn bringen würde, sollte in den nächsten zehn Minuten abfahren. Zum Glück hatten sie noch einen Kofferträger gefunden, einen schlanken, hochgewachsenen Burschen, dem eben gerade die ersten Barthaare am Kinn sprossen. Er hatte ihnen versichert, dass er sich am Bahnhof und mit den Fahrplänen auskenne und genau wisse, zu welchem Gleis sie mussten. Dass sie es noch rechtzeitig erreichen würden, hatte er ihnen sogar in die Hand versprochen. Er hatte Fridas Koffer gepackt, sich ihre Reisetasche unter den Arm geklemmt und war davongestürmt. Ihnen blieb nichts anderes übrig, als dem jungen Kerl zu glauben, und ihm so gut es eben ging durch das Gewühl der Reisenden zu folgen. Zwei Tage vor Weihnachten hatte es den Anschein, als wollten alle Einwohner die Stadt verlassen.

Alle außer ich, dachte Hermine und fühlte wieder diese Enge in der Kehle, die sich in den letzten Tagen eingestellt hatte, sobald sie an das bevorstehende Weihnachtsfest dachte. Sie war Frida im Herbst zum Medizinstudium nach Zürich gefolgt, weil ihr die Professoren in Berlin so viele Steine in den Weg gelegt hatten, dass an ein ordentliches Studium nicht zu denken war. Und seit Oktober hatte sie jeden Tag genossen, an dem sie ohne Repressalien, Erlaubnisbriefe, Häme und Spott an jeder Vorlesung teilnehmen durfte, die sie hören wollte. Nie, nicht einmal für eine Stunde hatte sie unter Heimweh gelitten. Wie denn auch? Frida war schließlich bei ihr. Seit dem Gymnasialkurs bei Frau Lange in Berlin waren sie enge Freundinnen. Doch jetzt, so kurz vor Weihnachten, hatte das Heimweh Hermine fest im Griff.

Für einen Moment wünschte sie sich sogar, dass der Kofferträger zwischen den Reisenden auf Nimmerwiedersehen verschwand, sie das Gleis nicht rechtzeitig erreichten und der Zug ohne Frida abführe.

Natürlich wusste Hermine, wie sehr sich Frida auf Weihnachten und den Jahreswechsel zu Hause in Bonn freute, wie sehnsüchtig die Freundin von ihrer Mutter erwartet wurde. Und noch bevor der Gedanke zu Ende gedacht war, schämte sie sich auch schon für ihre Eigensucht. Außerdem hätte sie mitfahren können. Sie war eingeladen. Doch sie hatte sich nicht überwinden können.