Heute gehört uns Österreich und morgen die ganze Scheibe -  - E-Book

Heute gehört uns Österreich und morgen die ganze Scheibe E-Book

0,0

Beschreibung

Endlich legen die Mopeds, Autoren für Willkommen Österreich, Kolumnisten, Kuratoren und Kabarettisten, bekannt aus Facebook und Fernsehen, sämtliche Belege auf den Tisch: Österreich ist besser. Es dreht sich einmal täglich um sich selbst, und das Ausland bewegt sich drum herum. Denn der liebe Gott hat's gut gemeint mit seiner Heimat. Leider erfährt diese umfassende Vormachtstellung zu wenig Anerkennung aus dem Ausland. Doch da können die dauerempörten Falterfahrradfahrerinnen noch so vehement dagegentreten: Österreich war an der Schöpfung nicht beteiligt. Wir waren das erste Opfer. "In der Mitte von allem hat Österreich seinen Sitz." (Nikolaus Kopernikus) "Vertrauen ist gut, Österreich ist besser." (Wladimir Iljitsch Lenin) "It's the end of Austria as we know it." (R.E.M.) "Ein Österreicher, ein guter Österreicher, das ist das Beste, was es gibt auf der Welt." (Comedian Harmonists) "In Austria veritas." (Alkaios von Lesbos)

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern

Seitenzahl: 110

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



© Christof Wagner

GEBRÜDER MOPED

Die Gebrüder Moped (Franz Stanzl und Martin Strecha-Derkics) sind Autoren für »Willkommen Österreich« (ORF), fixer Bestandteil der PULS-4-Sendung »Bist du deppert«, Buchautoren, Kolumnisten und Kabarettisten. Sie kuratieren in Wien den »Politischen Aschermittwoch im Kabarett« und die Villacher »Kabarett Koalition«. Die Mopeds sinnieren und singen, sie zündeln und zwitschern, sie stellen die Welt auf die Probe und den Rest auf den Kopf: politisch, persönlich, pikant. Letzte Veröffentlichung: Was macht der Kanzler eigentlich beruflich? (Milena, 2015)

Gebrüder Moped

HEUTEGEHÖRT UNSÖSTERREICHUND MORGENDIE GANZESCHEIBE

INHALT

DAS ÖSTERREICHISCHE TESTAMENT

DAS ÖSTERREICHISCHE WELTBILD

DIE ÖSTERREICHISCHE RELATIVITÄTSTHEORIE

DES ÖSTERREICHERS ENDE

DES ÖSTERREICHERS ERBEN

ÖSTERREICH IST DIE WELT UND DIE WELT NICHTS OHNE ÖSTERREICH

DAS FREMDE IM EIGENEN KÖRPER: DER GUTMENSCH

DAS GOLDENE ÖSTERREICH

DAS ÖSTERREICHISCHE BRAUCHTUM

DER ÖSTERREICHISCHE KUNSTGRIFF

DIE ÖSTERREICHISCHE HITPARADE

ACHTEN SIE AUF DIE MARKE

DIE ÖSTERREICHISCHE KARRIERELEITER

DIE GROSSEN GEFAHREN

DAS BÖSE AUS DEM AUSLAND

DER POPULISMUS MACHT’S WIEDER GUT

DIE RETTUNG DES ABENDLANDES

DER ÖSTERREICHISCHE RAUSCH

DIE ÖSTERREICHISCHE APOKALYPSE

EPILOG

Dieses Buch widmen wir Frauen und Kindern zuerst.

DAS ÖSTERREICHISCHE TESTAMENT

»In principio creavit Deus Austriam.«

Moses

Am Anfang schuf Gott Österreich. Österreich aber war sperrig und ungemütlich. So sprach Gott: Es werde rund. Und es war rund. Und Gott sah, dass das Runde gut war und nannte das Runde Kreisverkehr. So schuf Gott das Burgenland.

Und Gott sprach: Es werde nass. Und es war nass. Und Gott sah, dass das Nasse gut war, nannte das Nasse See und versenkte darin neunzehn Milliarden Euro. Damals natürlich noch umgerechnet zweihunderteinundsechzig Milliarden Schilling. Kärnten war geschaffen.

Nachdem Gott sein Werk besehen hatte, sprach er zufriedenen Herzens: Passt. Das sollte reichen für eine theologisch anerkannte Schöpfung. Und Gott sprach: Und? Allein, keiner wollte Gottes Frage beantworten. So erkannte Gott nach wenigen Minuten göttlicher Ratlosigkeit, dass niemand zugegen war. Muss man hier denn alles selber schöpfen?, fluchte Gott und sprach: Dann lasset uns in Gottes Namen ein Wesen schaffen, das herrschen soll über die Kreisverkehre und Seen. Gottes Wort in Gottes Ohr. Gott schuf, was auf Gottes Hand lag: ein Wesen. Und weil Gott über wenig Vergleichbares verfügte, schuf er ein Wesen exakt ihm zum Bilde. Gott sah, dass das Wesen gut war und nannte das Wesen Österreicher. Und nachdem neben dem Österreicher unaufgefordert sogleich eine Österreicherin in der Gegend herumstand, war diese fortan mitgemeint.

Gott segnete, weil Götter bekanntlich alles segnen, das sie im Laufe ihres göttlichen Daseins so zusammenschöpfen, der Ordnung halber auch den frisch geschaffenen Österreicher, und sprach: Der Österreicher verdient Gottes Segen. Die mitgemeinte Österreicherin verdient naturgemäß ein bisschen weniger. Gott sprach zu beiden: So mehret euch und beschützt eure Leibesfrucht! Hortet euren Nachwuchs gewissenhaft in den tiefen Ebenen eures Bodens! So kam, was kommen musste: Gott schuf das Kellergewölbe und sah, dass das Kellergewölbe gut war. Den Boden über dem Kellergewölbe nannte Gott Niederösterreich.

So standen sie da, innehaltend und schweigend, Gott, der Österreicher und die mitgemeinte Österreicherin an jenem Ort, über den alle drei in trauter Eintracht zu urteilen vermochten: Das ist nicht der Garten Eden. Im Gegenteil. Das ist St. Pölten.

Weil der Österreicher aber auf sein ihm zustehendes Paradies hartnäckig bestand, schuf Gott ihm zuliebe kurzerhand ein heiliges Land. Und Gott sprach: Lasset jene eurer Nachkommen, die sich in diesem Land niederlassen werden, im ewigen Glauben seiner Heiligkeit leben! Denn sie werden Freude daran haben und diese Freude wollen wir ihnen nicht nehmen. Um die aus göttlicher Menschlichkeit benedizierten Bewohner vor dem Spott der restlichen Österreicher zu schützen, schuf Gott rund um das heilige Land eine Mauer aus hartem Fels und hohem Gestein. Tirol war geschaffen.

Gott betrachtete sein nunmehr umfassendes Werk. Und fluchte erneut: Verdammt, verschöpft! Kärnten und Tirol waren abgetrennt von Niederösterreich und dem Burgenland. Das ist keine Schöpfung. So schöpfte Gott weiter und weiter einen ganzen Tag lang unentwegt Gemeinde für Gemeinde und pflanzte sorgsam Land für Land zwischen die beiden Hälften seiner Schöpfungsfragmente: Oberösterreich, Salzburg, Steiermark. Fertig.

Und weil der Österreicher und seine mitgemeinte Österreicherin sich ein zynisches Lächeln Gott gegenüber nicht verkneifen wollten, strafte Gott sie mit einem Ort des Bösen inmitten ihres heimatlichen Niederösterreichs. Jene eurer Nachkommen, sprach Gott, die sich an diesem Orte ansiedeln werden, mögen euch ewig zur Weißglut bringen, wenn sie einst auf den Landstraßen der Schöpfung mit siebzig Kilometern in der Stunde vor euch dahinzuckeln werden, wenn bis zum jüngsten Gericht die Zeit verstreicht, ehe sie sich den Traktor vor ihnen zu überholen trauen. Gott schuf Wien.

Am Anfang schuf Gott Österreich. Und damit den Österreicher, die mitgemeinte Österreicherin und weitere nahezu neun Millionen Auserwählte, die Österreich als den Mittelpunkt seines göttlichen Universums erleben und verehren dürfen.

Rund um Österreich platzierte Gott eine schwammige Wolke bestehend aus siebeneinhalb Milliarden dem Österreicher und der mitgemeinten Österreicherin nur auf den ersten Blick ähnlichen Wesen. Gott schuf den Ausländer.

Irrtümlich siedelte Gott vierhunderttausend dieser Ausländer innerhalb Österreichs an. Doch Gott sprach: Was liegt, das pickt. Vorarlberg war geschaffen.

Nach Vorarlberg kam nichts.

DAS ÖSTERREICHISCHE WELTBILD

»In der Mitte von allem hat Österreich seinen Sitz.«

Nikolaus Kopernikus

Österreich dreht sich täglich einmal um sich selbst. Das Ausland bewegt sich um Österreich. Die Erde ist ein Konstrukt der Lügenpresse. Den sogenannten Mond haben gerade einmal ein paar vereinzelte Ausländer aus der Nähe gesehen. Die Sonne scheint, die Venus ist ein Hügel, Mars ein Schokoriegel und Pluto ein Hund.

DIE ÖSTERREICHISCHE RELATIVITÄTSTHEORIE

»Vertrauen ist gut, Österreich ist besser.«

Wladimir Iljitsch Lenin

Wenn Fremde sich mit dem Wohlbefinden von Österreichern beschäftigen, ist dies naheliegenderweise nur mit einer ausreichenden Portion heimattreuer Vorsicht zu genießen. Wagen wir dennoch den umsichtigen Blick in die bemühten Ergebnisse solcher Versuche. Eine Studie der Statistikbehörde Eurostat bezeugt, dass der Österreicher mit seinem Leben relativ zufrieden ist. Beachte: Wenn der Österreicher mit etwas relativ zufrieden ist, darf die ausländische Wolke diesen Umstand durchaus als höchste Euphorie interpretieren.

Am zufriedensten sind jene drei Millionen Österreicher, die am Wiener Zentralfriedhof liegen. Die haben es bereits hinter sich. Doch selbst unter den lebenden Wienern kommen die meisten mit ihrem Leben klar. Wenn es nur nicht allzu lange dauert. Jene aus den acht übrigen Bundesländern sind erst dann mit ihrem Leben relativ zufrieden, wenn sie nicht allzu viel mit relativ zufriedenen Wienern zu tun haben.

Der Österreicher plagt sich nicht. Mit nichts und niemandem. Entgegen der systematischen Hetze des sozialromantischen Mainstreams plagt sich der Österreicher nicht einmal mit dem Ausländer. Nein, der Österreicher ist nicht ausländerfeindlich. Im Gegenteil. Der Österreicher gilt als überaus weltoffen. Er mag Kebap. Genauso gerne wie Curry. Und beides kommt aus Deutschland.

Der Österreicher hat kein Problem mit dem Ausländer. Solange er im Ausland bleibt.

Vereinzelt weist das Ausland darüber hinaus auch Bevölkerungsgruppen auf, die es dem Österreicher besonders angetan haben. Ja, es gibt auch solche, die mit den kulturchristlichen Werten unserer Heimat mithalten können. Mit denen kommt er gerne klar, der Österreicher, und erst recht, wenn er gemeinhin als besonders gläubiger Patriot gilt. So versteht es etwa die Freiheitliche Partei Österreichs, der Hort des glühenden Patriotismus, wie keine andere, sich im nahen Ausland völkerverbindend zu vernetzen. Allen voran mit der bundesdeutschen AfD, Alternative für Deutschland. Die beiden blaufarbenen Bewegungen arbeiten seit geraumer Zeit eng zusammen. Geteilter Neid ist halber Neid. Kurzfristig wurde sogar an eine Fusion beider Parteien gedacht. Allein, daraus wurde nichts. Der gemeinsame Parteiname ist seit Neunzehnfünfundvierzig verboten.

Wobei die beiden Vorsitzenden von FPÖ und AfD bei ihrem ersten Treffen voneinander schon einigermaßen entsetzt waren: Du meine Güte, ein Ausländer. Erst ein verbindendes Kennenlernspiel konnte die verkrampfte Situation auflockern: Mein rechter rechter Platz ist leer. Heute klappt die Kooperation. Auch in den sozialen Netzwerken. Dort verfügt der freiheitliche Führer über eine nibelungentreue Gefolgschaft aus dem Nachbarland. Mischt der österreichische Retter des Abendlandes am Ende noch in der ausländischen, der deutschen Politik mit? Ein historisch erprobtes Modell. Diesmal ganz ohne Kunstakademie.

DES ÖSTERREICHERS ENDE

»It's the end of Austria as we know it.«

R.E.M.

Acht Millionen siebenhundertsiebenundvierzigtausend Österreicher stehen siebeneinhalb Milliarden Ausländern gegenüber. Auf den einzelnen Österreicher kommen demnach achthundertdreiundfünfzig Ausländer. Geht man von einem Körpergewicht von vierundsiebzig Kilogramm aus (inklusive Sandalen mit Socken), so entsprechen einem Ausländer etwa siebenundachtzig Gramm Österreicher.

Doch dieses Verhältnis steht vor massiven Verschiebungen. Immer mehr Ausländer wollen Teil der österreichischen Mitte werden. Es drängt sie, gezogen von göttlichem Magnetismus, hin nach Österreich. Wenn nun aber jeder Einzelne der viel zu vielen Ausländer erst in Österreich angekommen sein wird, leben in jedem der drei Millionen neunhunderttausend Haushalte jeweils sage und schreibe eintausendneunhundertundfünfzehn Personen. Das sind viele, das muss man mögen. Geht man von einer in Österreich üblichen siebzig Quadratmeter großen Wohnung aus, würden sich dann siebenundzwanzig Personen einen Quadratmeter Wohnfläche teilen, von denen bei einem Durchschnittsgewicht von vierundsiebzig Kilo nur zwei Kilogramm (von insgesamt siebenundzwanzig Personen!) österreichischer Herkunft sind. Das ist doch nicht fair.

Nennen wir das Kind beim Namen: Der Österreicher ist der unmittelbaren Gefahr ausgesetzt, über kurz oder lang auszusterben. Ein tragischer Zustand, der lediglich das Herz ausländischer Historiker höherschlagen lässt. Erstmals seit den Dinosauriern stirbt endlich wieder einmal jemand aus. Künftige Generationen von Ausländerkindern spielen mit kleinen Plastik-Österreichern, tragen T-Shirts mit Glitzermotiven rosafarbener Österreicherinnen, und Steven Spielbergs Erben liefern die Verfilmung dazu: Paradeiser Park. Der letzte Österreicher dreht das Licht ab.

DES ÖSTERREICHERS ERBEN

»Ein Österreicher, ein guter Österreicher,das ist das Beste, was es gibt auf der Welt.«

Comedian Harmonists

Dieser universell existenzgefährdenden Entwicklung ist entgegenzuwirken. Der Bestand lebender Österreicher (und natürlich auch lebender Österreicherinnen) muss aufrechtbleiben.

Der Österreicher ist ein lebendgebärendes Säugetier. Seine Fortpflanzung wird vollzogen durch die Begattung der Österreicherin, höchstpersönlich durchgeführt vom Österreicher. Als werbendes Vorspiel der Paarung dient das altösterreichische Traditionshandwerk des Pograpschens. Dabei fasst der Österreicher im Zuge seiner Balz der Österreicherin ungefragt an den Po. In seinen Tagesablauf bettet der Österreicher dieses Balzverhalten zwischen zwei markante Phasen seiner Flüssigkeitsaufnahme: Vorglühen und Komasaufen.

Um die Fortpflanzung des Österreichers zu bewahren und sie entsprechend zu dokumentieren, werden seit einigen Jahren die durchgeführten Pograpscher innerhalb des österreichischen Hoheitsgebiets offiziell zur Anzeige gebracht. Erfreulicherweise hat bereits das erste Jahr dieser gesetzlichen Regelung gezeigt, dass auch kommende Generationen vorläufig gesichert scheinen. Lediglich im Burgenland kommt es im untersuchten Zeitraum zu gerade einmal zwölf Anzeigen des Pograpschens. Dies ist darauf zurückzuführen, dass in dieser Region die Männchen und Weibchen ihre jeweilige Balz gemeinsam in liebevoll harmonischem Einklang gestalten. Besagte zwölf Burgenländerinnen sind offensichtlich die einzigen, die nüchtern genug waren, um den vollzogenen Pograpscher erst als solchen zu erkennen.

Nach dem Grapschen wird gepastert. Österreicher und Österreicherin cremen sich gegenseitig im Genital- und/oder Analbereich mit Schuhpaste ein. Wichtig beim Akt des Pasterns ist, dass entsprechendes Fachpersonal das Initiationsritual begleitet, ein Pastor. Zu Wirkungen und unerwünschten Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Ihre Waxing-Lady.

Dieses zärtliche Ritual des Pasterns dient jedoch nicht nur der heterosexuellen Fortpflanzung, sondern gilt gerade auch in homoerotischen Männerbünden als äußerst beliebt, etwa im Fußballsport. Kein Wunder, dass derart viele österreichische Mannschaften hinten so offen sind. Als Pastor agiert in diesem Zusammenhang ein fachkundiger Pasteriasek.

Aber auch im Skisport wird gepastert. Mitunter gerne unfreiwillig. Um sich vor entsprechenden Annäherungen zu schützen, sind Skifahrerinnen gut beraten, umgehend einen Österreicher zu heiraten: die sogenannte Sicherheitsbindung.

Abseits von Sport und Stammtisch lernen Österreicher und Österreicherin einander kaum kennen, um gemeinsam für die Erhaltung der eigenen Spezies zu sorgen. Hier hilft die Internetplattform Kath-Treff aus, eine katholische Partnervermittlungsbörse. Eine durchaus rührende Variante, einander näherzukommen, ein Stück des Kreuzwegs gemeinsam zu gehen.

Natürlich muss auch in der katholischen Partnerbörse nicht jedes Angebot angenommen werden. Wenn Ihnen ein potenzieller Partner nicht gefällt, einfach anklicken: Du kannst mich kreuzweise.

In der Regel endet die Annäherung auf KathTreff aber positiv: Magst du noch mit nach oben kommen? Oder wie man in KathTreff-Kreisen sagt: Lust auf bet-at-home?

Im Ausland wird vermehrt auf die Gefahr hingewiesen, dass bei zunehmender Nutzung von Partnerbörsen die Partner zu systematisch ausgewählt werden und sich demnach häufig gleichen. Aus österreichischer Sicht ein alter Hut. In Bergregionen erleben wir seit jeher das Phänomen, dass Eheleute sich bereits als Kind ähnlich sind und schon vor der Trauung denselben Familiennamen haben.

Vorsicht vor Fälschungen! KathTreff findet insbesondere im Ausland zunehmend unseriöse Plagiate:

Das einzige ausländische Angebot aus dieser Sparte, das auch Österreichern beiderlei Geschlechts zu empfehlen ist, heißt Awake Dating, eine Dating-App ausschließlich für Anhänger von Verschwörungstheorien.

Wie romantisch, wenn Flat-Earthler sich näherkommen und einander berührende Komplimente aussprechen: Heute will ich mit dir bis ans Ende der Welt gehen. Und morgen noch einen Schritt weiter.

Nicht selten schließen zwei Verschwörungstheoretiker nach ihren Verabredungen auf Awake Dating tatsächlich die Ehe. Das Paar darf jetzt die Aluhüte tauschen.

ÖSTERREICH IST DIE WELT UND DIE WELT WÄRE NICHTS OHNE ÖSTERREICH

»Austria makes the world go round.«

Liza Minnelli

Erstaunlicherweise verfügt der gemeine Ausländer über eine, genau genommen über exakt eine (in Worten: eine) und dementsprechend über keine andere ihm zugeordnete Eigenschaft, die tatsächlich mit Sinnhaftigkeit ausgestattet ist. Er, der Ausländer nämlich, versteht es (ja, wir stehen nicht an, dies einzugestehen), in kompetenter, konsequenter und auch kompromissloser Weise als hervorragender Referenzfaktor zu dienen. Als Basis dafür, dass er besser ist. Der Österreicher. Besser als er, der Ausländer. Der Vergleich macht uns sicher. Deshalb tritt der Österreicher nur zu gerne in Konkurrenz zum Ausländer an. Heroisch und in aller gebotenen Siegessicherheit, versteht sich.