Hilfe, ich habe meiner superschlauen Schwester das Gehirn geklaut! - Jo Simmons - E-Book

Hilfe, ich habe meiner superschlauen Schwester das Gehirn geklaut! E-Book

Jo Simmons

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Beschreibung

Schlau durch Gehirnklau?

Der elfjährige Keith, seines Zeichens kreativer Problemlöser der Sonderklasse, braucht Geld. Er möchte nämlich unbedingt zur Erfindermesse nach Paris, schließlich ist er selbst Erfinder und Forscher. Während seine Eltern mal wieder mit seiner Schwester Minerva zu irgendeinem unglaublich wichtigen Wettbewerb gefahren sind (irgendwas mit U-14-Schach und Irish Dance), schleicht Keith sich aus Neugierde in Minervas Zimmer, das für ihn streng verboten ist. Keith ist geplättet: Hier reiht sich eine Trophäe an die nächste, und dazu findet er Fotos von Siegerehrungen, auf denen seine Schwester riesige Schecks in die Kamera hält. Da ist sie, die Möglichkeit, schnell eine Menge Geld zu machen! Er muss bloß ein Genie werden, genau wie Minerva. Wie schwer kann das schon sein?

Eine brüllend komische Geschichte voller haarsträubender Begebenheiten!

Mit zahlreichen Illustrationen im Comic-Stil, perfekt geeignet für den Leseeinstieg!

Vom absolut genialen Slapstick-Talent Jo Simmons!

»Alle drei Bücher sind unwiderstehlich lustig geschrieben und gezeichnet.«Space, Februar 2021

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 118

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Bisher bei Schneiderbuch erschienen: Hilfe, ich habe meinen Bruder im Internet getauscht! Hilfe, meine Eltern haben meinen Geburtstag gestrichen!Hilfe, ich habe meiner superschlauen Schwester das Gehirn geklaut! Weitere Bücher von Jo Simmons sind bei Schneiderbuch in Vorbereitung.

Deutsche Erstausgabe © 2021 Schneiderbuch in der HarperCollins Germany GmbH, Hamburg Alle Rechte für die deutschsprachige Ausgabe vorbehalten Die englische Originalausgabe erschien 2020 unter dem Titel »I stole my genius sister’s brain« bei Bloomsbury Text © 2020 by Jo Simmons Illustrationen © 2020 by Nathan Reed Coveradaption: Achim Münster, Overath Artwork Darren Holt, HarperCollins Design Studio Coverabbildung: Splendid Fairywren_Michael Leach / Getty Images, Shutterstock E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

ISBN E-Book 9783505144196

www.schneiderbuch.de Facebook: facebook.de/schneiderbuch Instagram: @schneiderbuchverlag

KAPITEL EINS: Eine geniale Idee

KAPITEL EINS

EINE GENIALE IDEE

Keith wurde von einem Schrei geweckt.

»AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHHHHHHHH!«

Es war seine Schwester Min.

Noch mehr Geschrei, diesmal ganz nah.

»GLÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜCKSSOCKEEEEEEE!«, brüllte Min ihm direkt ins Gesicht.

»Huaaaaaaaah!«, brüllte Keith zurück.

Noch mehr Geschrei kam aus dem Erdgeschoss.

Mum.

»Miiiiiiiiiiiiiiin! Beeil dich! Wir dürfen nicht zu spät kommen.«

Daraufhin brüllte Min noch mehr. Sie hatte den Mund so weit aufgerissen, dass er wie eine Tunnelöffnung aussah. Das ließ Keith seinerseits noch mehr schreien. Noch immer im Bett liegend, starrte er sie mit großen Augen an.

So plötzlich, wie es begonnen hatte, hörte das Geschrei wieder auf.

»Wow, das war heftig«, sagte Keith. »Weshalb genau brüllen wir noch mal?«

»Ich finde meine Glückssocken nicht, und das ist eine Katastrophe, heute ist nämlich das Finale des U-14-Schach-und-Irish-Dance-Wettbewerbs – und ich muss gewinnen!«, platzte Min heraus. »Schnell, hilf mir suchen, statt da faul herumzuliegen. Willst du etwa den ganzen Tag im Bett bleiben?«

»Vielleicht«, sagte Keith.

»Herrje!«, kreischte Min. »Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal einfach nur im Bett liegen durfte. Steh auf und hilf mir!«

Keith stieg aus dem Bett, zog eine Schublade auf und warf willkürlich Socken in Richtung seiner Schwester.

»Sind es die hier? Was ist mit diesen?«, fragte er.

»Hör auf, du Vollidiot!«, rief Min und warf die Socken zu ihm zurück.

»Ist es vielleicht dieses Paar?«, fragte Keith und traf Min mit den Socken mitten ins Gesicht.

»Du kleiner …«

Min schnappte sich ein Kissen und wollte Keith damit gerade auf den Kopf schlagen, als ihre Mutter in der Tür erschien. Sie wedelte mit einem Paar grüner Socken mit Einhörnern darauf.

»Gefunden, sie lagen unter deinem Quantenphysik-Lehrbuch!«

Dann machte sie auf einmal ein strenges Gesicht.

»Habt ihr zwei herumgealbert? Min, du hast keine Zeit zum Herumalbern. Nie. Wunderkinder albern nicht herum. Los, los, los. Dad wartet schon im Auto. Auf zum Sieg!«

Sie sauste den Flur hinunter, sprintete dann zurück und steckte noch einmal den Kopf in Keiths Zimmer.

»Ach, übrigens, guten Morgen, Keith. Wir sind heute Abend um sieben wieder da. Im Kühlschrank ist Brot fürs Frühstück, glaube ich.«

Damit verschwand sie wieder. Keith lief ihr hinterher.

»Warte! Mum! Ich muss mit dir über die Erfindermesse in Paris reden. Ich habe herausgefunden, dass ich alles in allem nur fünfhundert Pfund für die Reise brauche.«

»Nicht das schon wieder, Keith. Es ist zu weit weg und zu teuer«, sagte sie über die Schulter.

»Aber ich würde da so viel lernen. Wir könnten alle zusammen hinfahren. Als Urlaub.«

»Ich habe Nein gesagt, und dabei bleibt es. Nein«, sagte seine Mutter und schlug die Tür hinter sich zu.

»Tschüss.«

Keith hörte, wie das Familienauto anfuhr. Er ging wieder ins Bett und tagträumte von der Erfindermesse in Paris, die er so gern besuchen wollte. Die ganzen fantastischen futuristischen Erfindungen. Die genialen Erfinder aus aller Welt. Vielleicht würden sie sogar einen Blick auf einige seiner Apparate und sonstigen Schöpfungen werfen …

Dann stellte er sich vor, dass plötzlich alle zurück nach Hause kommen und sagen würden: »Wir haben es uns anders überlegt, lasst uns den Tag zusammen verbringen und Spaß haben, und, ja, Keith, du darfst die Erfindermesse besuchen. Wir kaufen sofort die Tickets.«

Keith lag noch ein Weilchen im Bett. Niemand kam zurück. Er war und blieb allein. Dies war nicht der erste Samstag, an dem er zurückblieb, während seine Eltern und seine Schwester Min morgens zu irgendeinem Wettbewerb abrauschten: Ballett oder Fechten, Himmel-und-Hölle mit verbundenen Augen oder japanische Laute spielen oder Baumstammwerfen oder was auch immer Min gerade so machte. Min war ein Genie, begabt und talentiert. In Ordnung – Keith hatte nichts dagegen. Er hatte seine eigenen Interessen wie beispielsweise seine Extrem Wichtigen Experimente & Erfindungen.

Keith stand ein zweites Mal an diesem Tag auf und überprüfte den Fortschritt seines neuesten Experiments: herauszufinden, ob Zehennägel weiterwachsen können, wenn sie nicht mehr an Zehen dran sind. Er hatte einige abgeschnittene Nägel in einem Wasserglas, einige in einem Topf mit Blumenerde und einige in eine Wurst gesteckt, die er aufgrund ihres hohen Proteingehalts für das perfekte Nährmedium hielt.

Vor diesem Experiment hatte er eines durchgeführt, um festzustellen, ob Würmer schwimmen können (können sie nicht).

Oder ob Bananen schmelzen, wenn man sie auf die Heizung legt (nicht wirklich).

Oder ob man Pudding einfrieren kann (oh ja).

Keith notierte sich die Ergebnisse in seinem Protokollbuch für Extrem Wichtige Experimente & Erfindungen.

Samstag, 7 Uhr morgens – keine Veränderungen

Da blieb sein Blick an etwas hängen. Es war der Schlüssel zu Mins Zimmer, der auf dem Boden in seinem eigenen Zimmer lag. Er musste ihr aus der Tasche gefallen sein, als sie sich die Seele aus dem Leib brüllte. Min schloss ihr Zimmer fast immer ab, ob sie sich darin aufhielt oder nicht. Keith hatte seit über zwei Jahren keinen Fuß mehr hineingesetzt. Es war ihm egal. Er interessierte sich nicht besonders für Mins Leben als Wunderkind, obwohl er sich manchmal fragte, was sie da drin tat. Und da er nichts anderes vorhatte …

Der Schlüssel ließ sich leicht im Schloss drehen. Er schob die Tür auf und sah …

»Heiliger Bimbam!«

Gold, Silber, Kostbarkeiten, Pokale, Schätze, Trophäen, bunte Schleifen, glänzende Medaillen – überall. Keith klappte falltürmäßig der Kiefer hinunter. Min hatte alles gewonnen. Quizze, Wettbewerbe, Junior-Meisterschaften, Sportfeste, noch mehr Quizze.

Keith betrachtete die Medaillen, Trophäen und Urkunden an den Wänden, auf den Regalen und in einer kleinen Vitrine. Dazwischen hingen motivierende Sprüche in der Handschrift seiner Mutter.

NICHT DABEI SEIN ZÄHLT, GEWINNEN IST ALLES!

ERFOLG IST SÜSS, NOCH MEHR ERFOLG IST SÜSSER.

ES GIBT NUR ZWEI ARTEN VON MENSCHEN: GEWINNER UND VERLIERER. WAS WILLST DU SEIN?

Keith runzelte die Stirn. Die einzige Botschaft, die seine Mutter ihm schrieb, lautete:

LASS DEINE NASSEN HANDTÜCHER NICHT AUF DEM BODEN HERUMLIEGEN.

Dann entdeckte Keith die Fotos. Darauf nahm Min ihre Preise entgegen, und Mum und Dad strahlten im Hintergrund. Und auf manchen Fotos – Moment mal – hielt Min einen riesigen Scheck in den Händen!

»Preisgeld!«, stieß Keith hervor. »Niemand hat mir gesagt, dass es da Preisgelder gibt.«

Keith setzte sich auf Mins Bett und dachte: Wow! Min hat es gut. Sie wird nicht nur von Mum und Dad zu den Wettbewerben gefahren und angefeuert, sondern sie bekommt sogar Preise und Geld, echtes Geld.

Da kam Keith ein neuer Gedanke. Ein neuer und sehr machtvoller Gedanke.

»Was, wenn ich bei irgendetwas gewinnen würde? Dann könnte ich das Preisgeld einstecken, und schwuppdiwupp bin ich auf der Erfindermesse«, flüsterte er. »Mum und Dad wollen nicht mit mir nach Paris fahren, also bringe ich mich selbst dorthin, indem ich einen riesigen Scheck gewinne. Ich muss bloß ein Genie werden – so wie Min. Wie schwer kann das schon sein?«

KAPITEL ZWEI: Ernsthaft Erfinden

KAPITEL ZWEI

ERNSTHAFT ERFINDEN

»Tom, weißt du noch, wie du mich mal ein Genie genannt hast?«

Keith stand im Eingang des Hauses, in dem sein bester Freund Tom wohnte.

»Als wir deinen Geburtstag geplant haben. Ich hatte ein paar coole Ideen, und da hast du gesagt, ich sei ein Genie.«

»Ja, das habe ich gesagt«, gab Tom zu. »Aber ich habe das Gefühl, dass ich es bald bereuen werde.«

»Nein, wirst du nicht«, widersprach Keith. »Ich muss jetzt so ein Genie werden wie Min, damit ich bei irgendeinem Wettbewerb mitmachen kann, um das Preisgeld zu gewinnen, damit ich zur Erfindermesse fahren kann. Wusstest du, dass sie Preisgelder gewinnt?«

»Ich denke, sie muss hart arbeiten für die Preise und das Geld«, sagte Tom.

»Vielleicht, vielleicht auch nicht, wen interessiert das? Ich weiß eine Abkürzung. Man könnte sagen, ich hatte eine weitere geniale Idee. Ich werde ihr das Gehirn klauen.«

»Was?«, fragte Tom. »Wie?«

»Eine meiner Extrem Wichtigen Erfindungen. Eine brandneue, über die ich bis jetzt noch nicht so richtig nachgedacht habe. Aber das werde ich tun. Ich muss nur zuerst etwas essen. Bei Keith senior. Tschüss.«

Und weg war er.

Keiths Großvater hieß ebenfalls Keith – Keith senior, um genau zu sein. Alle Männer der Familie Keithstofferson trugen den Namen Keith, dabei hätte Keiths Mutter ihn gern anders genannt.

»Keith ist nicht besonders inspirierend«, hatte sie gesagt. »Sieh dir nur Minerva an – sie ist geworden wie ihr Name, klug und talentiert, wie die römische Göttin der Weisheit. Es gab keinen römischen Gott Keith.«

Aber Keiths Vater Keith ließ sich nicht überzeugen. Und Keith senior auch nicht.

»Mit dem Namen Keith kann man nichts falsch machen«, hatte er vor ungefähr elf Jahren gesagt und Baby Keith auf seinen Knien wippen lassen. »Es ist kein ausgefallener oder hochtrabender Name, aber solide mit einem Tick Verschmitztheit. Ich denke, das Beste, was ich erreicht habe, habe ich dem Namen Keith zu verdanken. Meinen Hit ›The Keith is On‹. Meine Auswahl an Gewürzsoßen, die Keiths Ketchup-Alternativen heißt. Und die von mir persönlich entworfene Kollektion von Löffeln, Gabeln und Messern, bekannt als Keiths Bestes Besteck.«

Heute lebte Keith senior auf dem Kanalboot Rumtreiber, das neben einer stillgelegten Seifenfabrik vor Anker lag. Von seinem Lieblingsplatz an Deck, wo er die warme Julisonne genoss, sah er Keith den Treidelpfad entlanggerannt kommen. Peanuts, sein käseversessener Papagei, sah ihn auch und krächzte: »Appenzeller!«

»Kann ich eins von deinen Spezial-Chips-Sandwiches haben?«, fragte Keith, als er an Bord sprang. »Ich muss heute Nachmittag ernsthaft erfinden, und dafür brauche ich Energie.«

»Neue Erfindungen? Wunderbar. Was willst du machen?«, fragte Keith senior.

»Eine Maschine, mit der ich Mins Gehirn klauen kann.«

»Echt? Klingt ein bisschen hart für Min«, sagte Keith senior.

»Keine Sorge, es wird ihr nicht wehtun«, sagte Keith.

»Okay, aber was spricht gegen dein eigenes Gehirn?«, fragte Keith senior. »Du bist superschlau, auf deine eigene keithmäßige Art. Vielleicht nicht auf Mins Bücherwurm-Art, aber du weißt eine Menge interessanter Sachen.«

»Das stimmt. Ich weiß, dass Strauße schneller rennen können als Pferde. Ich weiß, dass eine Tarantel über zwei Jahre ohne Nahrung überleben kann und Alligatoren hundert Jahre alt werden können. Fast so alt wie du.«

»Vorsicht«, sagte Keith senior.

»Ich habe außerdem entdeckt, dass Hitze das Gehirn langsamer macht. Deshalb habe ich Keiths Kopfkühl-Apparat erfunden.«

»Klingt cool«, sagte Keith senior.

»Ist es auch«, sagte Keith.

»Also, warum genau willst du dann Mins Gehirn stehlen?«, fragte Keith senior.

»Um an das ganze Wissen darin zu kommen, damit ich Preisgelder bei diesen Wettbewerben und Quizzen für Superschlaue gewinnen kann, an denen sie immer teilnimmt. Dann kann ich nämlich zur Erfindermesse in Paris fahren. Mum und Dad wollen nicht mit mir dahin.«

»Ich würde mit dir dorthin fahren«, sagte Keith senior, »aber ich bin pleite, und ich bin mir nicht sicher, ob mein Rumtreiber es über den Ärmelkanal nach Frankreich schafft. Aber meinst du, Mins Gehirn zu stehlen, ist der beste Weg? Wie wäre es, wenn du stattdessen Autos wäschst?«

»Dafür reicht die Zeit nicht. Ich müsste unglaublich viele Autos waschen, um genügend Geld zusammenzubekommen, und die Messe ist in drei Wochen. Ohne Erfindung funktioniert es nicht. Außerdem ist Erfinden das, was ich am besten kann. Ich muss es versuchen.«

»Auf jeden Fall kannst du Erstaunliches erreichen, wenn du es versuchst. Aber zuerst musst du etwas essen«, sagte Keith senior. »Komm, mein Junge, machen wir ein paar Chips-Sandwiches.«

KAPITEL DREI: Keiths erster Versuch

KAPITEL DREI

KEITHS ERSTER VERSUCH

Sobald Keith wieder zu Hause war, holte er seinen größten Skizzenblock und einige bunte Stifte hervor und begann, Ideen für einen Hirnklau-Apparat aufzuzeichnen. Keith malte gern, während er sich neue Dinge ausdachte. Er nannte es Freies Folgen der Gehirnwindungen. Mit dieser Methode hatte er eine Brotschere erfunden, damit man ohne Messer Brotscheiben schneiden konnte, und die Kopfsocke, auch bekannt unter dem Namen Voll-Sturmhaube, um das ganze Gesicht warm zu halten.

Keith zeichnete sich selbst, dann Min, und dann malte er einen riesigen Pfeil zwischen ihre beiden Köpfe.

»Ich muss ihre genialen Gedanken superschnell in mein Gehirn bringen, wie eine Art Blitz …«

Er zeichnete einige Blitze.

»Oder wie Strom, der durch eine Leitung fließt«, sagte er und fing an, Drähte zu malen, die ihre Köpfe miteinander verbanden.

Dann zeichnete er eine Art gigantischen Helm auf Mins Kopf, der aussah wie ein großes Sieb.

»Das ist es!«, rief er und raste die Treppe nach unten.

Ungefähr eine Stunde lang knotete Keith Drähte aus der Werkzeugkiste seines Vaters an das glänzende Metallsieb aus der Küche, das sie benutzten, um Nudeln abzugießen. Dann fand er eine alte Keksdose, ebenfalls aus Metall, die genau auf seinen Kopf passte. Er bearbeitete sie ein wenig, bohrte hie und da Löcher hinein und befestigte einzelne Drähte an ihr. Dann bewunderte er sein Werk.

Der Hirnklau-Apparat sah sehr wissenschaftlich aus mit seinen ganzen Drähten – aber würde er auch funktionieren? Er konnte ihn an niemandem testen. Kurz überlegte er, Tom anzurufen, entschied dann aber, dass dazu nicht genügend Zeit war. Sie reichte gerade aus, um zu überprüfen, wie sein Zehennägel-Experiment lief. Keith untersuchte jeden einzelnen abgeschnittenen Nagel und schrieb die Ergebnisse auf: keine Veränderung. Dann fiel ihm ein anderes laufendes Experiment ein, das Extrem Wichtige Experiment Nummer 37 – vergrabenes Sandwich. Er lief schnell in den Garten und sah unter einem Haufen Grasschnitt nach. Da war nichts. Er notierte:

Sandwich verschwunden. Keinerlei Anzeichen eines Kampfes. Ablageort gestört, jedoch keine Krümel. Hmmm …

Dann schrieb er: Fuchs.

»Definitiv ein Fuchs. Mein Experiment hat erfolgreich bewiesen, dass Füchse Sandwiches mögen. Gut.«

Sein Handy klingelte.

»Hi, Keith«, sagte eine Stimme.

»Wer ist da?«, fragte Keith.

»Deine Mutter!«, sagte seine Mutter. »Wir sind auf dem Rückweg. In zwanzig Minuten sind wir zu Hause. Min hat wieder gewonnen. Ist sie nicht unglaublich?«

»Ich habe gerade herausgefunden, dass Füchse Sandwiches mögen«, sagte Keith.