Hiroshige und Kunstwerke - Michail Uspensky - E-Book

Hiroshige und Kunstwerke E-Book

Michail Uspensky

0,0
13,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Hiroshige und Kunstwerke

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 75

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Michail Uspensky

HIROSHIGE

© 2014 Parkstone Press International, New York, USA

© 2014 Confidential Concepts, worldwide, USA

© Image-Barwww.image-bar.com

Alle Rechte vorbehalten.

Das vorliegende Werk darf nicht, auch nicht in Auszügen, ohne die Genehmigung des Inhabers der weltweiten Rechte reproduziert werden. Soweit nicht anders vermerkt, gehört das Copyright der Arbeiten den jeweiligen Fotografen, den betreffenden Künstlern selbst oder ihren Rechtsnachfolgern. Trotz intensiver Nachforschungen war es aber nicht in jedem Fall möglich, die Eigentumsrechte festzustellen. Gegebenenfalls bitten wir um Benachrichtigung.

ISBN: 978-1-78160-912-5

Während einer Reise nach Azumaji lege ich den Pinsel nieder - Werde ich wohl die schönen Stätten des Westens sehen?

Inhalt

Biografie

Einleitung

Frühling

Sommer

Herbst

Winter

Abbildungsverzeichnis

Die Brücke Suidobashi in der Gegend Surugadai-Sudoibashi

Surugadai, Mai 1857, Farbholzschnitt, 36 x 24 cm. Brooklyn Museum of Art, New York.

Biografie

1797:

Ando Hiroshige kommt unter dem Namen Ando Tokutaro als Sohn eines Feuerwehrmanns zur Welt, dessen Truppe im Dienst des Schlosses von Edo steht. Vieles spricht dafür, dass Hiroshige bereits als Junge dem Zeichnen zugetan war und er dieser Neigung wahrscheinlich unter der Anleitung eines anderen Feuerwehrmanns nachging, der bei einem Meister der traditionellen Kano-Schule gelernt hatte.

1809:

Tod der Mutter. Kurz darauf tritt der Vater sein Amt an den Sohn ab. Zu Beginn des folgenden Jahres stirbt auch der Vater. Da sich Hiroshiges tägliche Pflichten als Feuerwehrmann in Grenzen halten, bezieht er nur ein geringes Gehalt.

1811:

Mit vierzehn Jahren wird der junge Hiroshige an der Utagawa-Schule aufgenommen, wo der berühmte Ukiyo-e-Künstler Utagawa Toyohiro sein Lehrer ist.

1812:

Gleichzeitig mit dem Abschlusszeugnis erhält er den Namen Utagawa Hiroshige. In der Ukiyo-e-Literatur wird er jedoch gemeinhin als Hiroshige Ando bezeichnet.

1818:

Veröffentlichung des ersten Werkes.

1830er:

Anstatt sich direkt den Landschaften zuzuwenden, widmet sich Hiroshige zunächst der Darstellung schöner Frauen (bijinga) und Schauspieler (yakushae). Erst mit der Zeit gibt er den Landschaften den Vorzug gegenüber den Personen. Unter dem Einfluss des großartigen Hokusai beginnt er die Bilderserie, die ihn dann berühmt machen sollte.

1832:

Bei einer Reise entlang der berühmten Überlandstraße Tôkaidô zwischen Edo und Kyoto schlägt Hiroshige an 53 verschiedenen Orten sein Nachtlager auf und fertigt zahlreiche Zeichnungen von allem an, was ihm begegnet. Er veröffentlicht eine Serie von 55 Landschaftsbildern unter dem Namen Dreiundfünfzig Stationen derTôkaidô-Straße – darunter ein Bild für jede der Stationen sowie jeweils ein Bild für den Beginn der Reise und deren Ende in Kyoto. Die Serie ist ein großartiger Erfolg und macht Hiroshige zu einem der beliebtesten Ukiyo-e-Künstler aller Zeiten.

1850er:

Aus dieser Zeit stammen Sammlungen von Landschaftsbildern im Hochformat, wie zum Beispiel Berühmte Plätze von Kyoto (1834), Acht Ansichten vom Biwa-See (1835), Neunundsechzig Stationen der Kiso-Landstraße (um 1837) und Hundert Ansichten von Edo (1856/1858).

1858:

Hiroshige stirbt während einer Cholera-Epidemie und wird in einem Zen-Tempel in Asakusa, Tokyo, beigesetzt.

Pfirsich, Pflaume, Chrysantheme, Affe und Huhn

Aus der Serie Muschelwerk aus einer Ausstellung in Okuyama, Asakusa, 1820. Farbholzschnitt, 38 x 25,5 cm. Victoria and Albert Museum, London

Einleitung

In der japanischen Kunst des 17. bis 19. Jahrhunderts bildete sich ein neuer Stil heraus – Ukiyo-e (Bilder der schwimmenden, vergänglichen Welt). Es handelt sich dabei um eine Kunstströmung der Edo-Periode (1603/1868), die vor allem das Alltagsleben der Städter zum Thema hatte. Im Jahr 1811 ging Hiroshige bei Utagawa Toyohiro, einem der angesehensten Holzschnittmeister der damaligen Zeit, in die Lehre. Etwa Ende der 1830er Jahre wird die Landschaft zum Hauptthema seiner Arbeiten. Im Verlauf von über 20 Jahren schuf er mehrere Serien von Holzschnitten, in denen seine Begabung als

Landschaftsmaler voll zur Geltung kam. In den 1850er Jahren kündigte sich in Hiroshiges Schaffen ein Umbruch an. In den Serien dieser Zeit wird das Narrative durch die starken kompositionellen und farblichen Kontraste verdrängt. Seine Landschaften bilden die letzte Entwicklungsstufe der Ukiyo-e-Landschaft und der traditionellen Landschaftskunst Japans. In Übereinstimmung mit der am Alltag orientierten Ukiyo-e-Kunst stand Hiroshige dem alltäglichen Leben nicht ablehnend gegenüber, es gab für ihn keine “vulgären” Themen.

Kanbara

Aus der Serie der 53 Stationen des Kisokaido Tokaido gojusan-tsugi: Kanbara, 1835/1842. Farbholzschnitt, Brokat, 38 x 25,5 cm. Tokyo National Museum, Tokyo

Ein klarer Tag nach dem Schneefall bei der Nihonbashi-Brücke

Nihonbashi Yukibare, Mai 1856. Farbholzschnitt, 33,7 x 22,5 cm. Schenkung von Theodore Lande, Art Gallery of Greater Victoria, Vancouver

Der Grenzposten der Nebel

Kasumigaseki, Januar 1857. Farbholzschnitt, 37 x 23 cm. Schenkung von Anna Ferris, Brooklyn Museum of Art, New York

Die Ortschaft Hibiya im Gebiet Soto-Sakurada, vom Viertel Yamashita-cho aus gesehen

Yamashitacho Hibiya Soto-Sakurada, Dezember 1857. Farbholzschnitt, 36 x 24 cm. Brooklyn Museum of Art, New York

Frühling

Wahrscheinlich steht dieser Holzschnitt in der Serie deshalb an erster Stelle, weil die Darstellung der Nihonbashi (Brücke Japans; 1603) als ein Symbol Edos für die Hauptstadt Japans und des Landes im Ganzen auftritt. Ein Jahr nach der Errichtung dieser Brücke gibt der Shogûn Tokugawa Ieyasu (1543 bis 1616) einen Erlass heraus, der für alle Zeiten das Schicksal Nihonbashis bestimmte. Die Mitte der Brücke wurde zum “Kilometer Null“ bestimmt, von dem aus alle Entfernungen im Land vermessen wurden. Die Gegend um Nihonbashi war das wichtigste Wirtschafts- und Handelszentrum von Edo. Auf dem Holzschnitt von Hiroshige bewegen sich die Ruderboote der Fischer (Oshifune), beladen mit den in der Nacht gefangenen und von Matten bedeckten Fischen auf das nördliche Ufer zu.

Der Blick auf den Meerbusen mit den Segeln der Boote bei Sonnenaufgang eröffnet sich von einem hohen Hügel, dem Kasumigasekizaka (Hügel des Grenzpostens der Nebel). Nach der Umwandlung Edos in die Hauptstadt stellte Tokugawa Ieyasu den Hügel Kasumigaseki für die Villen der mächtigen Lehnsherren (Tozama-daimyo) zur Verfügung. Auf der Straße sind viele Menschen, es herrscht eine fröhliche Atmosphäre. Hiroshige stellte den Grenzposten der Nebel zum ersten Mal zu den Neujahrsfeiern dar.

Dieser Holzschnitt zeigt die Ortschaft Hibiya im Gebiet Soto-Sakurada, einen der aristokratischsten Teile der Östlichen Hauptstadt. Hiroshige platziert den Betrachter direkt gegenüber dem Landsitz: das rote Tor des Hauses zieht zuallererst die Aufmerksamkeit auf sich. Diese Darstellung gilt als die detaillierteste Wiedergabe eines Daimyo-Landsitzes im Ukiyo-e-Holzschnitt. Zwei Details fallen auf: im Vordergrund die Kiefer (Kadomatsu), der traditionelle und wichtigste Neujahrsschmuck, und die am Himmel schwebenden Drachen. Sie lassen keinen Zweifel aufkommen, dass hier der Jahresbeginn dargestellt ist.

Hier befindet sich der Betrachter gleichsam in einem unter der Eitaibashi-Brücke verankerten Boot. Eitaibashi war eine der ältesten (1698) und zugleich die größte Brücke über dem Sumidagawa. Der Blick von der Brücke war eines der traditionellen Themen der japanischen Lyrik. Überschwemmungen fügten der Brücke jedoch so großen Schaden zu, dass die Regierung wegen der kostspieligen Instandsetzung beschloss, die Brücke wieder abzureißen.

Vor dem glutroten Streifen der Dämmerung erhebt sich der weiße Gipfel des Fujiyama. Die den Hintergrund des Holzschnitts bildende Linie der Häuser des normalen Volkes wird lediglich durch den leichten Bogen der Brücke unterbrochen, die an der Stelle über den Kanal Yagembori gespannt ist, an der er sich mit dem Sumidagawa vereint. Diese Brücke heißt Moto-Yanagibashi (Wahrhafte Weidenbrücke). Am frühen Morgen fahren die vielen mit Waren für die noch vor Tagesanbruch ihre Arbeit beginnenden Märkte beladenen Boote den Sumidagawa entlang.

Zu Beginn der Edo-Periode wurde hier, so wie im ganzen Viertel Bakurocho, lebhafter Handel mit Pferden getrieben. Vor dem Hotelviertel liegt die älteste Rennbahn von Edo, Hatsune-no baba. Dieser Ort steht in direkter Verbindung zu der Schlacht von Sekigahara (1600), die das Haus Tokugawa an die Macht brachte. Mit der Zeit änderte sich der Charakter dieses Ortes, er wurde zusammen mit Bakurocho zum Zentrum des Stoffhandels und der Stoffverarbeitung.

Seit der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts konzentrierten sich hier die Läden der Stoffhändler. Hiroshige zeigt die Erste Straße von dem das Viertel begrenzenden Tor aus. Alle Viertel von Edo besaßen solche Tore, die der Verhinderung von Verbrechen und vor allem dem Brandschutz dienen sollten.

Die schnurgerade Straße stößt auf den im Zentrum des Blattes dargestellten Fuß des Berges Fuji. Vom Stadtmotiv trennt ihn ein Band stilisierter Wolken, die Hiroshige der klassischen Malerei entlehnte: der Fuji scheint in einer anderen Welt zu liegen. Er herrscht über der städtischen Hast des Handelsviertels in der Nähe von Nihonbashi, ohne mit ihr in Berührung zu treten.

Blick auf die Insel Tsukudajima von der Eitaibashi-Brücke

Eitaibashi Tsukudajima, Februar 1857. Farbholzschnitt, 36 x 24 cm. Schenkung von Anna Ferris, Brooklyn Museum of Art, New York

Das Kloster Ekoin in Ryogoku und die Brücke Moto-Yanagibashi

Ryogoku Ekoin Motoyanagibashi, Mai 1857. Farbholzschnitt, 36 x 24 cm. Schenkung von Anna Ferris, Brooklyn Museum of Art, New York

Rennbahn Hatsune-no baba im Viertel Bakurocho

Bakurocho Hatsune-no baba, September 1857. Farbholzschnitt, 36 x 24 cm. Schenkung von Anna Ferris, Brooklyn Museum of Art, New York

Die Straße der Stoffläden im Viertel Odemmacho

Odemmacho momendana, April 1858. Farbholzschnitt, 36 x 24 cm. Schenkung von Anna Ferris, Brooklyn Museum of Art, New York

Im Jahr 1636 wurde auf dem Wege von der Nihonbashi nach Ueno das Sujikai-Tor errichtet. Im entlegenen Teil des Platzes steht neben einer Daimyo-Villa das kleine Gebäude der Hauptwache. Hiroshige siedelt sie im linken oberen Teil des Blattes an. Vielleicht kehrt die aus einigen Sänften (Kago