Historia Mystica. Rätselhafte Phänomene, dunkle Geheimnisse und das unterdrückte Wissen der Menschheit - Lars A. Fischinger - E-Book

Historia Mystica. Rätselhafte Phänomene, dunkle Geheimnisse und das unterdrückte Wissen der Menschheit E-Book

Lars A. Fischinger

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Beschreibung

Mysteriöse Überlieferungen uralter Kulturen. Dinge, die es eigentlich gar nicht geben dürfte. Unheimliche Phänomene, totgeschwiegen und unerklärlich. Dieses Buch beginnt dort, wo die eingefahrenen Erklärungsmuster der etablierten Wissenschaften nicht mehr greifen. Lars A. Fischinger begibt sich auf die Spuren der großen Geheimnisse der Menschheit. Seriös recherchiert und mit dem Mut zu unkonventionellen Erklärungen bringt dieses Buch Licht ins Dunkel der verborgenen Geschichte der Welt.

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Seitenzahl: 288

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Lars A. Fischinger

HISTORIAMYSTICA

Rätselhafte Phänomene,dunkle Geheimnisse und dasunterdrückte Wissen der Menschheit

Mit einem Vorwort vonErich von Däniken

ISBN 978-3-641-30364-8

Genehmigte Sonderausgabe

© 2023 by Bassermann Verlag,

einem Unternehmen der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH,

Neumarkter Straße 28, 81673 München

© der Originalausgabe 2009 by Ansata Verlag,

einem Unternehmen der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH,

Neumarkter Straße 28, 81673 München

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Projektleitung dieser Ausgabe: Martha Sprenger

Redaktion: Karin Weingart

Umschlaggestaltung: Atelier Versen, Bad Aibling

299073640213

RUPERT FISCHINGER

(19. September 1925 bis 8. April 2004),meinem Großvater, für die schöne Kindheit,Jugend und meine erste Asienreise

PETER KRASSA

(29. Oktober 1938 bis 11. Oktober 2005),meinem lieben Kollegenund wundervollen Autor des Phantastischen

MARCEL RICHARD

(11. April 1977 bis 29. Dezember 2003),meinem guten Freund,der viel zu früh diese Welt verlassen musste

»Die Wissenschaft fängt eigentlicherst da an, interessant zu werden, wo sie aufhört.«

Justus von Liebig

(1803 bis 1873, deutscher Chemiker)

»Die Grenzen des Möglichen lassen sich nurdadurch bestimmen, dass man sich ein wenigdarüber hinaus ins Unmögliche wagt.«

Sir Arthur C. Clarke

(1917 bis 2008, britischer Science-Fiction-Autorund Schöpfer von »2001 – Odyssee im Weltraum«)

»Der Fortgang der wissenschaftlichen Entwicklungist im Endeffekt eine ständige Fluchtvor dem Staunen.«

Albert Einstein

(1879 bis 1955, deutscher Physiker und Nobelpreisträger)

INHALT

Vorwort von Erich von Däniken

Einführung

TEIL I

SAGEN, MYTHEN UND RÄTSELHAFTE ÜBERLIEFERUNGEN

1 Die Sintflut – »das Ende allen Fleisches«

2 Das fliegende Volk der Einarmigen

3 Der Fluch des Pharao?

4 Schufen uns Außerirdische?

5 Die Chronik von Akakor

6 Bermuda-Dreieck – Tor zu den Sternen?

7 UFOs und Außerirdische im Mittelalter?

8 König Salomon und die Königin von Saba

9 Mary Celeste, die Mutter aller Geisterschiffe

10 Der Maya-Kalender, das Jahr 2012 und die Ankunft der Götter

TEIL II

SELTSAME FUNDE UND OBJEKTE

11 Eine 4500 Jahre alte Darstellung des Sonnensystems?

12 »Objekt M«: das UFO aus der Eiszeit

13 Der Eismann von Minnesota

14 Die Zwergenmumie von Wyoming

15 Die Schädel von den Sternen

16 Das Wundertuch von Guadalupe

17 Die Bagdad-Batterie

18 Licht für den Pharao?

19 Der Mechanismus von Antikythera

20 Aluminium aus der Urzeit?

21 Die Glas-Madonna von Absam

22 Oviedo – das wahre Schweißtuch Jesu?

TEIL III

GEHEIMNISVOLLE ORTE UND MONUMENTE DER VORZEIT UND GEGENWART

23 Oak Island – die Schatzinsel?

24 Atlantis – Wiege der Zivilisation?

25 Area 51 – Dreamland der Wüste

26 Der Giseh-Krimi

27 Nazca, das Bilderbuch der Götter

28 Spuren des untergegangenen Mu im Pazifik?

29 Roswell und die Aliens

30 Das Tunguska-Ereignis

31 Atlantis unter Palmen: die Bimini-Frage

TEIL IV

RÄTSEL ÜBERALL …

32 1555: Raketen in Siebenbürgen

33 Wenn es Tiere regnet

34 Der Bibelcode

35 Die Suche nach der Arche Noah

36 Der legendäre Schrein Gottes

37 Das Rätsel der USOs

38 Bep-Kororoti, ein Astronaut im Urwald?

39 Die Flugzeuge des König Salomon

40 Das Philadelphia-Experiment

Nachsatz des Autors

TEIL V

ANHANG

Quellen und weiterführende Literatur

Abbildungsverzeichnis

Danksagung

VORWORTVON ERICH VON DÄNIKEN

Ich gehöre zu denen, die seit Jahrzehnten über Rätsel berichten. Über Ungereimtheiten in unserer Vergangenheit, die nicht ins seligmachende, evolutionäre Weltbild passen. Selbstverständlich gibt es Evolution. Darwin und seine Nachfolger haben es recht eindrücklich bewiesen. Aber es gab nicht nur Evolution. Irgendetwas ist unseren blitzgescheiten Wissenschaftlern entgangen, etwas, das der Evolution nicht widersprechen muss und dennoch nicht ins Weltbild passen will. Die uralten Menschheitsüberlieferungen berichten von Eingriffen der »Götter«. Welcher Götter? Es gibt doch gar keine. Im Alten Testament erschaffen diese »Götter« den Menschen. Evolution oder Schöpfung?

In den USA tobt ein Streit zwischen den Evolutionisten und den Creationisten. Die Anhänger der Evolution, eindeutig in der Mehrzahl und vorwiegend im Wissenschaftsbetrieb zu finden, belegen die Abstammung mit jedem Knochenfund und neuerdings auch auf genetischem Weg. Die Creationisten, der Bibel zugeneigt, berufen sich auf die Heilige Schrift und »das Wort Gottes«, was immer man darunter verstehen will. Wie wär’s, wenn beide recht haben?

Unmöglich? Der Mensch entstand nach den evolutionären Vorstellungen in einem Jahrmillionenprozess von der Zelle zum Homo sapiens. Wobei bereits bei der Entstehung der Zelle, von der DNS über die Proteine bis zum Zellhaufen, Fragen berechtigt sind. Wuchs diese Entwicklung bei uns, oder wurden die Lebensbausteine aus dem Universum eingeschleust? Absichtlich? Zufällig? Vom schwedischen Nobelpreisträger für Chemie, Savante Arrhenius (1859 – 1927) stammt die Panspermia-Theorie. Irgendeine intelligente Lebensform dort draußen – nennen wir sie Numero eins – begann vor Jahrmilliarden, ihre eigenen Lebensbausteine im Universum auszubreiten. Wohl wissend, dass der größte Teil dieser Lebenskeime in Sonnen verglüht oder auf ungeeigneten Planeten anlandet. Ein Bruchteil der Bausteine erreichte Planeten mit ähnlichen präbiotischen Voraussetzungen wie Numero eins. Und prompt begann eine Evolution, und die wiederum kennt ganze Ketten von zwingenden Formen.

Später – viel, viel später! – landete mal eine außerirdische Gruppe bei uns. Nicht einfach so! Die Fremden entdeckten uns nicht zufälligerweise unter Milliarden von Sonnensystemen. Ihre cleveren Astronomen hatten längst herausgefunden, welche Planeten für die Entwicklung der Lebensbausteine nach »Numero eins« überhaupt infrage kamen. Wie erwartet fanden sie hier eine fortgeschrittene Lebensform, entstanden nach dem evolutionären Prinzip. Durch eine gezielte genetische Mutation wurden ein paar DNS-Ketten im Genom verändert. Heraus kam der Homo sapiens. Um eine neue Population aus dem Stamm der Hominiden entstehen zu lassen, brauchte man mindestens ein Männchen und ein Weibchen. Und schon landet man in der Mythe des Paradieses mit Adam und Eva. »Die Götter schufen die Menschen nach ihrem Ebenbilde.«

Dieses Denkmodell widerspricht der Evolution nicht. Es geht einen Schritt darüber hinaus. War es so oder anders? Wir wissen es nicht, und wir werden es so lange nicht wissen, bis in unserem Sonnensystem ein handfester, objektiver Beweis für die Außerirdischen auftaucht, oder bis wir mit denen dort draußen erneut in Kontakt kommen. Wie auch immer.

In jahrelangen Recherchen hat Lars A. Fischinger Fälle zusammengetragen, die berechtigte Fragen aufwerfen. Da und dort kann es um außerirdische Einflüsse gehen – muss es aber nicht. Dies ist das Sympathische an Historia Mystica: Es wird nichts behauptet, die Quellen sind nachprüfbar, der Rhythmus stimmt. Ich wünsche allen Lesern, sie mögen das Staunen wieder lernen.

Erich von Däniken

EINFÜHRUNG

Haben Sie die Zitate gelesen, die der Historia Mystica vorausgeschickt sind?

Wenn nicht, mögen Sie es jetzt vielleicht nachholen. Denn sie geben die Richtung der Reise an, zu der wir gleich aufbrechen. Vor uns liegt eine Reise an die Grenzen – an die Grenzen des vermeintlich gesicherten Wissens, das alles andere ist als ein abgeschlossenes Sammelgebiet.

Ein Blick auf die letzten 100 Jahre des wissenschaftlichen Fortschritts dürfte genügen, um uns davon zu überzeugen, wie veränderlich unser Weltbild ist. Und alles, was veränderlich ist, lässt Raum – Raum für Experimente, Gedankenspiele und vor allem für Fragen. Und für das große Staunen, das am Anfang jeder Erkenntnis steht. Wir müssen es nur zulassen.

Auf der Reise in die Historia Mystica begegnen wir einigen der spannendsten ungelösten Rätsel unserer Welt. Die meisten davon werden von der etablierten Forschung vernachlässigt, und es sind häufig die Suchenden, sich Wundernden an den Rändern der sogenannten wissenschaftlichen Community, denen wir es verdanken, dass sie unser Augenmerk darauf richten.

Denken wir an die Medizin. Ich bin kein Arzt, aber ich erinnere mich, dass vor wenigen Jahren noch äußerst streng zwischen der sogenannten Schulmedizin und Heilmethoden wie Akupunktur oder Homöopathie unterschieden wurde. Inzwischen werden diese Barrieren immer durchlässiger, und Methoden, die bisher als »alternativ« ausgegrenzt, mitunter sogar diffamiert wurden, gelten heute selbst unter Hardcore-Medizinern der alten Schule als gangbarer Weg zur Heilung, obwohl – und das ist das Entscheidende – ihre Wirkung mit rein naturwissenschaftlichen Methoden nicht nachzuweisen ist. Zunehmend setzt sich die Erkenntnis durch: Wer heilt, hat recht.

Dieselbe Unvoreingenommenheit des Denkens wünsche ich mir auch auf dem Gebiet der Historia Mystica. Hier könnte das Motto lauten: Recht hat, wer die Wahrheit herausfindet.

Und so soll dieses Buch vor allem zum Dialog einladen – zum Dialog zwischen der kühlen Faktenwelt der (Natur-)Wissenschaften und dem Forschen an den Grenzen des vermeintlich gesicherten Wissens.

Lars A. Fischinger,

Jerusalem, Februar 2009

TEIL I

SAGEN, MYTHENUND RÄTSELHAFTEÜBERLIEFERUNGEN

1

DIE SINTFLUT –»DAS ENDE ALLEN FLEISCHES«

Seit Jahr und Tag fürchtet der Mensch den Zorn Gottes. Und nicht zu Unrecht, will man der Bibel glauben.

Im ersten Buch Mose wird berichtet, der Herr der Schöpfung sei über die Verderbtheit der Menschen so verärgert gewesen, dass er eine große Flut über sie kommen ließ, in der »alles Fleisch, darin Odem des Lebens« war, bis hin zum Kriechtier, jämmerlich ertrinken sollte.

Ein einziger frommer, gerechter Mann mit seiner Familie durfte diese Katastrophe überleben: Noah. Er baute im Auftrag Gottes ein Schiff, die berühmte »Arche«, nahm weisungsgemäß Vertreter der Tierwelt mit an Bord und fuhr, während die Sintflut wütete, übers Wasser, bis er eines Tages in der Region Ararat landete.

Nun, ganz so wird es sich nicht abgespielt haben. Doch was hat es wirklich mit der Sintflut auf sich?

In ihrem viel beachteten Buch Sintflut – ein Rätsel wird entschlüsselt stellen die Meeresgeologen Walter Pitman und William Ryan die These auf, dass sich in diesem biblischen Mythos die Erinnerung an die Entstehung des heutigen Schwarzen Meeres vor 7600 Jahren niederschlage. Nach der letzten Eiszeit, als der Meeresspiegel unaufhaltsam anstieg, sei das Mittelmeer in das Gebiet eingebrochen, auf dem sich seinerzeit ein Süßwasserbecken befunden hatte. Der natürliche Damm des Bosporus brach aufgrund der auf ihn drückenden Wassermassen. Es ergossen sich unglaubliche Mengen Salzwasser in die dahinter liegende Ebene und aus dem dort liegenden Süßwassersee bildete sich das heutige Schwarze Meer.

Tatsächlich haben meeresbiologische Untersuchungen im Schwarzen Meer ergeben, dass einst an dieser Stelle wirklich ein Süßwassersee existiert haben könnte, der von großen Salzwassermengen überflutet wurde. Ob dieser Vorgang allerdings den wahren Kern des Sintflut-Mythos bildet, können weder Pitman und Ryan noch die an den Untersuchungen beteiligten Meeresbiologen schlüssig belegen. Auch bleiben sie eine Antwort auf die Frage schuldig, warum denn das Schwarze Meer noch immer existiert, wiewohl es doch im biblischen Mythos heißt, die Sintflut sei wieder zurückgegangen.

Eine ähnliche Geschichte wie in der Bibel wird übrigens bereits im babylonischen Gilgamesch-Epos erzählt. Ja, mehr noch: Wie heute bekannt ist, wissen Menschen fast auf der ganzen Welt – sei es in Australien, Nord- oder Südamerika oder auch im Pazifik – von einer verheerenden, alles vernichtenden Flut, als deren Auslöser der Zorn der Götter galt. Der Flut-Mythos scheint also ein global verbreitetes Phänomen zu sein, dem kaum bloß regionale Ereignisse zugrunde liegen werden.

Andererseits: Wie könnte man sich eine Sintflut erklären, die den gesamten Globus umfasst? So, wie in der Bibel beschrieben, sicher nicht. Denn selbst wenn die Pole vollkommen abschmelzen würden, könnte das so freigesetzte Wasser niemals alle Berge und alles Land überfluten.

Bibelexperten weisen jedoch darauf hin, dass das hebräische Wort erez, das in unserem Zusammenhang immer mit »Erde« übersetzt wird, auch »Land« oder »Gebiet« bedeuten kann. War also die biblische Flut eine Überschwemmung, die zwar ein ganzes »Gebiet« umfasste, nicht aber die ganze »Erde«?

In den Zwanzigerjahren des letzten Jahrhunderts belegten Ausgrabungen des Archäologen Sir Charles Leonard Woolley (1880 –1960), dass es in Mesopotamien (dem Schauplatz der biblischen Sintflut-Geschichte) tatsächlich eine große Flut gab. Nach der Entdeckung von Schwemmablagerungen in der südmesopotamischen Stadt Ur jubelte Woolley: »Wir haben die Sintflut gefunden.« Ob es sich dabei allerdings tatsächlich um die Flut handelte, ist auch heute noch umstritten.

Theresa Howard, die die geologischen Forschungs ergebnisse in Mesopotamien und der gesamten Golfregion in einem Aufsatz zusammenfasste, kam zu dem Schluss, dort sei die »Mutter aller Fluten« am Werk gewesen.

»Zuvor war über die Flut immer nur in Begriffen des Gebietes, das den Ausfluss des Golfes, das Delta und das untere Mesopotamien umfasst, gesprochen worden. Die neuen Beweise zwingen uns, die ganze Golfregion, buchstäblich in ihrem Gesamtausmaß, in Betracht zu ziehen. (…) Diese Mutter aller Fluten ereignete sich genau zur Mitte des vierten Jahrtausend zu einem Zeitpunkt, der archäologisch bereits als Beginn der Uruk-Periode gekennzeichnet wurde. Dies lässt sich strategisch in Eridu, Ur und Warak zeigen.«

Doch wenn man all die verschiedenen Flutgeschichten, von denen auf der ganzen Welt berichtet wird, auf eine einzige Katastrophe zurückführen will, muss es sich dabei schon um etwas wirklich Einschneidendes gehandelt haben.

Letztlich bliebe dafür nur eine mögliche Erklärung: der Einschlag eines Asteroiden oder Kometen – ein Ereignis, von dem die Erde nachweislich unzählige Male heimgesucht wurde. Eine dieser Gelegenheiten soll zum Aussterben der Saurier geführt haben – vor etwa 65 Millionen Jahren.

Der Einschlag einer solchen »kosmischen Bombe« könnte übrigens, wie einige Autoren mutmaßen, nicht nur die Sintflut erklären, sondern auch den Untergang des sagenumwobenen Inselreiches Atlantis – ein Gedanke, auf den ich gleich noch zurückkomme.

Wann genau sich die Sintflut ereignet haben soll, weiß niemand. Am höchsten gehandelt wird jedoch die Epoche zwischen 10 000 bis 5000 vor Christus – was auch der Zeitraum ist, in dem viele den angeblichen Untergang von Atlantis ansiedeln.

Datieren aber kann man die realen Ursprünge der Flutmythen, wenn es sie denn gab, beim besten Willen nicht, weder die der Indianer Nordamerikas noch den biblischen, um nur diese beiden Beispiele zu nennen. Wann die jeweiligen Dokumente entstanden sind (sofern überhaupt etwas Schriftliches vorliegt), lässt sich ungefähr bestimmen, doch das Ereignis »Große Flut« selbst? Keine Chance.

Angenommen, 10 000 vor Christus wäre tatsächlich ein Asteroid auf die Erde geprallt, wäre er wahrscheinlich in mehrere Teile zerborsten. Und die Folgen für die damalige frühe Menschheit wären verheerend gewesen, wie man aus wissenschaftlichen Modellrechnungen und Computersimulationen weiß. Hätte der Einschlag das Meer getroffen, würde tatsächlich eine Sintflut vom Festland Besitz ergriffen haben. Gigantische Flutwellen hätten alles überrollt, was ihnen im Weg stand, und jegliches Leben vernichtet. Milliarden Tonnen Gestein, Staub, Asche und giftige Gase wären in die Erdatmosphäre eingedrungen und hätten die Sonne verdunkelt. Ein solcher »nuklearer Winter« hätte einige Monate dauern können, vielleicht sogar jahrhundertelang.

Wäre ein solches Szenario allerdings erst vor relativ kurzer Zeit, wie eben vor den angenommenen 12 000 Jahren, Wirklichkeit geworden, müssten Spuren dieses Ereignisses auch heute noch nachweisbar sein. Die gibt es aber nicht – höchstens Spekulationen darüber. So wollte etwa Professor Alexander Tollmann (1928 – 2007) in Australien Hinweise auf einen solchen Asteroiden entdeckt haben, wie er in seinem Buch Und die Sintflut gab es doch schrieb. Seiner Auffassung nach war dieser in sieben Teile zerplatzte Asteroid vor rund 9500 Jahren mit der Erde kollidiert und hatte die Flut ausgelöst.

Bei den Spuren, die er im Gebiet des Tasman-Sees im südöstlichen Australien gefunden hatte, handelte es sich um Tektiten, glasartig geschmolzenes Gestein, wie es bei derartigen Katastrophen entsteht.

Untersuchungen, bei denen die Tektiten verdampft wurden, um ihr Alter auf der Grundlage des Zerfalls bestimmter radioaktiver Isotope zu bestimmen, ergaben jedoch ein Alter von 760 000 Jahren. Damals aber gab es noch gar keine Menschen, was auch die Sintflut-These obsolet macht. Professor Tollmann jedoch berief sich auf eine Reihe anderer (älterer) Untersuchungen. Darüber hinaus gab er an, in dieser Region Australiens kämen sowohl Tektiten der Sintflut vor als auch welche, die über 700 000 Jahre alt seien.

Eine weitere Schwäche dieser These besteht darin, dass es keinen Krater gibt, der seiner Datierung entspricht. Tollmann konterte, das liege daran, dass alle sieben Teile des Asteroiden ins Meer gestürzt seien.

Auch der Autor Heinrich P. Koch nimmt an, dass es ein Komet war, der vor 10 000 Jahren die Sintflut verursachte. Um seine Auffassung zu untermauern, beruft er sich auf gewisse Bibelstellen. So ist für Koch etwa die Schöpfung der Welt im ersten Buch Moses eine Schilderung der »Regenerierung der Erde (…) nach der gigantischen Katastrophe«. Was jedoch den Einschlag des Asteroiden selbst angeht, so beruft sich Koch auf die Arbeit Alexander Tollmanns.

Einer der ersten und bis heute am meisten zitierten Autoren zum Thema Sintflut und Atlantis ist Otto H. Muck. In seinem Buch Atlantis – die Welt vor der Sintflut entwirft er ein fraglos beeindruckendes Szenario vom Untergang der Insel Atlantis und in diesem Zusammenhang auch der Sintflut. Muck geht ebenfalls vom Einschlag eines Asteroiden aus, und die Flut sei eine Folge von Tsunamis (Seebeben) gewesen. In zwei Hauptteile zerbrochen habe der Asteroid die Erde vor der Küste Puerto Ricos getroffen.

Otto Muck datierte »seine« Sintflut auf einen Zeitpunkt vor etwa 10 500 Jahren. Mit Akribie zeichnete er den angeblichen Untergang des von ihm vermuteten Atlantis nach und befasste sich auch mit den globalen Folgen des Sintflut-Impakts. Das Verblüffende: Die Thesen, die Muck vor nun schon mehr als 50 Jahren in seinem Buch aufstellte – sie reichen vom Ende der Eiszeit, dem Aussterben der Mammuts über den Untergang von Atlantis, die Polverschiebungen bis hin zur Sintflut –, werden auch heute noch diskutiert.

Doch ob es jemals eine weltweite Sintflut gegeben hat, wissen wir heute immer noch nicht. Wenn ja, so ist die wahrscheinlichste Erklärung der Einschlag eines gewaltigen Meteoriten. Im Juli 2008 scheint man zumindest einem kleinen Asteroiden auf die Spur gekommen zu sein. Damaligen Medienberichten zufolge ist der amerikanische Geophysiker Allen West seither der Auffassung, vor 12 900 Jahren, also am Ende der letzten Eiszeit, könne über Kanada ein 1,5 Kilometer großer Asteroid explodiert sein, womit sich möglicherweise das Aussterben der Mammuts erklären ließe. Ob Wests Erkenntnisse allerdings auch Auswirkungen auf die Sintflut-Diskussion haben werden, ist im Moment noch fraglich. Der von ihm angenommene Asteroid kommt nicht als Ursache für eine globale Flut infrage, da er zu klein war und über dem Festland detonierte.

Bis also nicht eindeutige Beweise für einen solchen Meteoriteneinschlag gefunden werden, bleibt das Thema Sintflut ein Mythos, der möglicherweise jedoch einen historischen Kern hat.

2

DAS FLIEGENDE VOLKDER EINARMIGEN

Die Weite des Himmels scheint die Menschheit schon immer fasziniert zu haben. Verschiedene Mythen sprechen von feurigen Fluggeräten im Besitz der Götter, von fremden Wesen, die aus den Wolken kamen, gar Erdenbewohner entführten und in »andere Welten« mitnahmen. Doch existieren auch Berichte über irdische Völker, die des Fliegens mächtig gewesen sein sollten. Alles nur Fantasie? Dem Wunsch des Menschen geschuldet, es den Vögeln gleichzutun?

Eines dieser fliegenden Völker soll vor 3700 Jahren im Reich der Mitte gelebt haben: die Tschi-kung. Und sie sollen nicht nur Fluggerät besessen haben, sondern zeichneten sich angeblich auch durch eine weitere Absonderlichkeit aus: Sie waren einarmig.

Erste Informationen über diese rätselhaften Menschenwesen verdanken wir dem deutschen Arzt Professor Dr. Fuchs, der sich während des Zweiten Weltkrieges in China aufhielt. Der Autor Felix R. Paturi zitiert Fuchs mit den Worten:

»Aus altchinesischen Werken erfährt man, dass vor etwa 3700 Jahren in China Windwagen fuhren. Vom Tschi-kung-Volk, dem Volk der Einarmigen, scheint diese Erfindung zu kommen. Wie diese Wagen aussehen, hört man allerdings nicht. Ein Schriftsteller aus dem ersten Jahrhundert nach der Zeitwende erwähnt in einer Bemerkung über den ersten Kaiser der Schang-Dynastie: ›Unter den Beherrschern der achtzehnhundert Völker, die sich mit ihren Dolmetschern versammelten, um die Thronfolge der T’angs des Vervollständigers zu ehren, kam das Tschi-kung-Volk in fliegenden Wagen‹.«

Wohlgemerkt: Die Quelle spricht vom Jahr 1766 vor Christus. Eine politische Versammlung war anberaumt, und die Vertreter der Tschi-kung kamen mit dem Luftfahrzeug angereist. Fuchs schreibt weiter:

»Ein chinesisches Werk aus dem 3. Jahrhundert nach Christus bestätigt auch, dass das Tschi-kung-Volk fliegende Wagen herstellen konnte, die bei gutem Winde große Entfernungen zurücklegten: ›Zur Zeit T’angs brachte Westwind einen solchen Wagen bis Jütschau, worauf ihn T’ang zerbrach, weil er nicht wünschte, dass sein Volk ihn sähe. Zehn Jahre später war Ostwind, dann ließ T’ang einen anderen Wagen anfertigen und sandte seine Besucher in ihr eigenes Land zurück, das 40 000 Li (das sind 20921 Kilometer) vom Jü-men-Pass entfernt war.‹

In verschiedenen anderen altchinesischen Werken finden sich auch Stellen über ›fliegende Wagen‹ oder ›Wagen aus Federn‹, die vom Winde getrieben werden‹.«

Mit anderen Worten: Das Volk der fliegenden Wagen soll aus dem Westen stammen und unglaubliche 21 000 Kilometer von China entfernt beheimatet sein. Dies entspricht mehr als dem halben Erdumfang. Sollte dieses Volk etwa aus Amerika stammen? Wir wissen es nicht.

Auch die technischen Einzelheiten des benutzten Fluggeräts liegen im Dunkeln. Da in den Quellen jedoch von Winden und Federn die Rede ist, könnte man unter Umständen vermuten, dass es sich um eine Art Ballon gehandelt haben könnte.

Doch das, was Dr. Fuchs über das Volk der Tschi-kung aufzeichnete, ist nicht die einzige Quelle. Margarete Schneider, die für Peter Krassa Texte über das Tschi-kung-Volk aus dem Chinesischen übersetzte, bestätigte diese Überlieferungen. Auch die altchinesische Schrift Po-wü-tschi (aus dem dritten Jahrhundert nach Christus) erwähnt das fliegende Volk. Dort heißt es, vor 2000 Jahren (also etwa um 1700 vor unserer Zeitrechnung) sei es im Besitz von »Segelwagen« gewesen, die bei günstigen Windverhältnissen unglaublich weite Strecken am Himmel zurücklegen konnten.

Auch das Ku yü t’u, eine Schrift aus dem Jahre 1341, kennt dieses Volk mit den Wolkenwagen. Darin ist zu lesen:

»Vor alter Zeit unter Kaiser Tscheng (von der Tschou-Dynastie, 1077 bis 115 vor Christus) schickte das Land der Einarmigen Gesandte mit Tributgeschenken. Sie saßen auf einem Wagen aus Federn, der vom Winde getrieben wurde. So kamen sie zum Hofe der Tschou herangeflogen. Der Herzog von Tschou fürchtete, dass das seltsame Kunstwerk seine Bevölkerung aufregen könne und ließ daher die Wagen zerstören.«

Einarmige Gesandte am Hof des chinesischen Herrschers!

Sie und ihre wahrscheinlich recht simpel konstruierten fliegenden Fortbewegungsmittel müssen den Herzog und sein Gefolge in Angst und Schrecken versetzt haben. Warum sonst hätten sie die Wagen zerstören sollen?

Uneingeschränkten Respekt zollte der chinesische Dichter Kuo-P’o (270 bis 324) der technologischen Kreativität des fliegenden Volkes:

»Bewundernswert sind die geschickten Arbeiten des Tschikung-Volkes. In Verbindung mit dem Winde strengten sie ihr Hirn an und erfanden einen fliegenden Wagen, der steigend und sinkend, je nach dem Wege, sie als Gäste zum Kaiser T’ang brachte.«

Dürfen wir daraus schließen, dass bereits vor 4000 Jahren eine Art Flugzeug erfunden wurde? Wenn kein fliegender Ballon, dann vielleicht sogar so etwas wie ein Zeppelin? Außerirdischen Ursprungs, wie vielfach vermutet, war dieses Gerät jedoch wahrscheinlich nicht, sonst wäre es nicht so primitiv gewesen.

Was aber wissen wir anhand der Quellen sonst noch über die Tschi-kung? Dass sie oft die »Einarmigen« genannt wurden, also allem Anschein nach nur einen Arm hatten – sofern es sich nicht um einen Übersetzungsfehler handelt oder ein Irrtum irgendeiner anderen Art vorliegt. Und dass sie – von China aus betrachtet – aus dem Westen gekommen sein sollen.

Sei dem, wie es mag: Auch im südlichen Europa weiß man von einem Volk, das sich durch zwei besondere Eigenschaften auszeichnete: Seine Angehörigen sollen nur einen Arm besessen haben und mit Fluggeräten ausgerüstet gewesen sein.

Uralte Legenden aus dem Gebiet der Dolomiten berichten von einem Gebirgsvolk mit Namen Fànis, dessen Herrscher zahlreiche Kriege gegen benachbarte Stämme führten.

Dem Archäologen Dr. Georg Innerebner aus Bozen (1893 – 1974) gelang es 1953 tatsächlich, Spuren einer uralten Kultur in dieser Region – wir kennen sie heute unter dem Namen Fànis-Alpen – nachzuweisen. Und auch die Stämme, gegen die die Fànis in den Krieg zogen, gab es einst dort vermutlich wirklich.

Aber sie hatten wohl auch Verbündete. Diese besaßen angeblich nur einen Arm und lebten »auf einer fernen Insel«. Wo, ist leider nicht überliefert. Allerdings ist immer wieder davon die Rede, dass diese Einarmigen fliegen konnten und dem Volk der Fànis aus der Luft zur Hilfe kamen.

Schriftlich niedergelegt sind diese Überlieferungen in den Dolomitensagen des Heimatforschers Karl Felix Wolff (1879 – 1966). Darin heißt es unter anderem:

»Bei Sonnenuntergang erschienen dann plötzlich die Einarmigen; in Adlerkleidern kamen sie aus den Lüften herab – jeder ein Schwert in der Hand – und stürzten sich auf die Feinde der Fànis.«

In der Region Valcamonica, 150 Kilometer südwestlich des einstigen Reiches der Fànis am Fluss Oglio gelegen, entdeckte man im vergangenen Jahrhundert Erstaunliches. Hunderttausende von Felszeichnungen zieren das Tal: Symbole, Tiere, Menschen, Schriftzeichen und Schlachtszenen. Ein wahres Eldorado für Altertumswissenschaftler und seit 1979 Weltkulturerbe der UNESCO.

Vor allem Professor Emmanuel Anati, der diese Gegend seit etwa 1960 erforschte, ist es zu verdanken, dass diese Petroglyphen heute systematisch erfasst sind. Ein Umstand ist in unserem Zusammenhang besonders interessant: dass die Männer, die aus den dargestellten kriegerischen Auseinandersetzungen siegreich hervorgingen, nur einen Arm hatten. Sollte es sich bei ihnen um Angehörige des sagenumwobenen fliegenden Volkes handeln?

Die Ähnlichkeiten mit den Berichten aus dem alten China sind verblüffend. Doch letztlich wird es weiteren Forschungen vorbehalten bleiben, zu verifizieren, ob es je ein Volk einarmiger Männer gab, die mit selbst gebauten Flugwagen unterwegs waren, sei es in Asien oder auf unserem Kontinent.

3

DER FLUCH DES PHARAO?

Tal der Könige, November 1922. Unter der Leitung Howard Carters (1874 – 1939) und finanziell unterstützt von dessen Partner Lord Carnavon findet ein Team von Archäologen nach langjähriger Suche den oberirdischen Zugang zum Grab des jungen Herrschers Tutanchamun. Es enthält unsagbare Goldschätze (unter anderem die güldene Totenmaske des Königs), edelste Schmuckstücke, Kunstobjekte und vielerlei andere Kostbarkeiten.

Eine Sensation ohnegleichen, nicht zuletzt, da man seinerzeit davon ausging, dass die Herrschergräber im Tal der Könige längst geplündert seien. Dieser aufsehenerregende Fund zog nicht nur die Welt der Archäologie in seinen Bann, sondern löste allenthalben ein wahres Ägyptenfieber aus.

Die Presse berichtete überschwänglich, rund um den Globus waren die Menschen fasziniert vom strahlenden Glanz der Fundstücke. Da gab es Vieles, was die Fantasie anregte. Carter und seine Männer katalogisierten jedes Fundstück mit großer Akribie, notierten den gesamten Inhalt der Grabstätte mit äußerster Sorgfalt.

Am 6. April 1923, knapp ein halbes Jahr nach dem aufsehenerregenden Fund, schlug das Interesse an der Mumie des Tutanchamun urplötzlich um. In den Zeitungen wurde nicht länger vom blendenden Glanz des Goldes und dem unermesslichen Reichtum des jung Verstorbenen berichtet. Jetzt lauteten die Schlagzeilen: »Die Rache der Mumie« und »Ist das Grab verflucht?« Der bis heute legendäre »Fluch des Pharao« war geboren.

Was war geschehen?

In Kairo verstarb Lord Carnarvon, der Finanzier der Ausgrabungen, an einer Blutvergiftung infolge eines scheinbar harmlosen Moskitostichs. Der Lord hatte sowohl der Öffnung des Grabes im November des Vorjahres beigewohnt als auch der Öffnung der Grabkammer am 16. Februar. Hatte das Unheil bringende Insekt dort zugeschlagen?

Die Gerüchte, die sich um den Tod Carnarvons rankten, bekamen kräftig Nahrung, als Berichte über ein Tontäfelchen erschienen, das angeblich auch in der Grabkammer des Tutanchamun gefunden wurde. Der Inhalt: eine Warnung vor der Störung der Totenruhe. In der Übersetzung Sir Alan Gardiners lautete der Wortlaut in etwa:

»Der Tod wird auf schnellen Schwingen zu demjenigen kommen, der die Ruhe des Pharaos stört!«

Ein Fluch des Königs aus dem Jenseits?

Das Todesurteil für Menschen, die direkt oder indirekt mit der Öffnung des Grabes befasst waren?

Zweifel sind erlaubt. Nicht zuletzt, weil die Tontafel wie vom Erdboden verschluckt ist, obwohl doch sämtliche Fundobjekte nicht nur penibel katalogisiert, sondern auch fotografiert wurden.

Der Fluch des Pharao – also doch nur ein unbestätigtes Gerücht? Ein Hirngespinst?

In seinem Weltbestseller Der Fluch der Pharaonen bestätigt Philipp Vandenberg, dass Carter die Tontafel mit dem Fluch in der Vorkammer des Grabes gefunden und diese dann wie alle anderen Funde bei den Grabungen auch katalogisierte. Nachdem jedoch Alan Gardiner den Text der Aufschrift übersetzt hatte, fürchteten die Archäologen nicht den Fluch als solchen, sondern den religiösen Glauben der ägyptischen Arbeiter, auf deren Engagement für die Grabungen nicht verzichtet werden konnte. Deshalb wurde Vandenberg zufolge die Tafel aus dem Katalog der Fundstücke gestrichen – und gilt seither als verschollen.

Wir können also nicht mit Sicherheit sagen, ob es diesen angeblichen Fluch tatsächlich gab. Doch seine vermeintlichen Folgen trafen nicht nur Lord Carnarvon.

Ihn ereilte der Tod an jenem Apriltag 1923 um kurz vor zwei im Hotel Continental von Kairo. Und genau zu diesem Zeitpunkt fiel überall in der Millionenstadt der Strom aus. Der Sohn des Verstorbenen sagte damals:

»Für den Stromausfall in ganz Kairo gab es keine Erklärung. Eine Nachfrage beim Elektrizitätswerk erbrachte, dass es sowohl für das plötzliche Ausbleiben des Stroms als auch für das plötzlichen Wiederaufflammen des Lichts keine natürliche Erklärung gab.«

Doch der vermeintliche Fluch des Pharaos beschränkte sich nicht auf Ägypten. Auch im fernen England trug sich Sonderbares zu, wie Carnarvons Sohn zu berichten weiß:

»Vater starb kurz vor zwei Uhr Kairoer Zeit. Wie ich später hörte, passierte in Highclere kurz vor vier Uhr morgens Londoner Zeit, also effektiv zur selben Stunde, etwas Merkwürdiges. Unsere Foxterrierhündin, ein Tier, das 1919 bei einem Unfall das linke Vorderbein verloren hatte und von Vater sehr geliebt wurde, begann plötzlich zu jaulen, setzte sich auf die Hinterbeine und fiel tot um.«

Die London Times, die sich die Exklusivrechte an der Berichterstattung über die Ausgrabungen gesichert hatte, schürte den Mythos der Rache des Königs aus dem Jenseits nach Kräften weiter.

Reines Profitinteresse? Gezielte Legendenbildung?

Nun, in der Folge der Graböffnung kam es zweifellos zu einer ganzen Reihe sonderbarer Ereignisse, die allerlei Fragen aufwerfen.

Glaubt man den Verfechtern der These vom Fluch des Pharao, fanden mehr als 20 Personen, die direkt oder indirekt an der Graböffnung oder den nachfolgenden Untersuchungen der Funde beteiligt waren, unter teilweise mysteriösen Umständen den Tod. Hier einige Beispiele:

Lord Westbury beging Selbstmord. Sein Sohn, angeblich einst Sekretär von Carter, wurde eines Morgens tot in seinem Bett gefunden. Als Archibald Douglas Reid die Mumie des Tutanchamun durchleuchten wollte, starb auch er. Arthur Weigall wurde von einem geheimnisvollen »Fieber« dahingerafft. Lord Carnarvons Halbbruder Aubrey Hebert nahm sich das Leben – laut Presseberichten im Zustand geistiger Verwirrtheit. Bald starb auch A. C. Mae. Mae war direkt mit Carter an der Öffnung der Grabkammer beteiligt. (Was die Zeitungen allerdings verschwiegen, war, dass er bereits seit Längerem an einer schweren Krankheit litt.)

Rund zwei Dutzend Menschen kamen zu Tode. Sollten sie wirklich alle der Rache des Königs zum Opfer gefallen sein?

Wie zur Bestätigung starb irgendwo in den USA ein Mann an den Folgen eines Unfalls. Nun, so etwas kommt vor. Alarmierend war nur der Name des Verstorbenen. Er hieß Howard Carter. Hatte sich der Pharao jetzt auch den eigentlichen Urheber der Schändung seines Grabes geholt?

Erst 1993 stellte sich heraus, dass es sich bei dem verunfallten Howard Carter keinesfalls um den berühmten Archäologen handelte. Es bestanden nicht einmal verwandtschaftliche Beziehungen.

Und die Westburys hatte mit der Entdeckung des Grabes des Tutanchamun nicht das Geringste zu tun. Auch sie waren letztlich Enten – Zeitungsenten.

Und die anderen »Opfer« des tödlichen Fluchs aus dem alten Ägypten? Die meisten von ihnen waren älter als siebzig. Und da soll es schon hin und wieder einmal zu einem »plötzlichen und unerklärlichen Tod« gekommen sein, der durchaus natürliche Ursachen hat.

Viele Fragen bleiben dennoch offen.

Gab es die Tontafel wirklich? Wenn ja, was ist aus ihr geworden? Hat der Pharao sein Grab mit radioaktiven Substanzen sichern lassen, was zweifellos tödliche Folgen haben kann? Oder wurden einige der ungebetenen Besucher der Grabstelle Opfer einer Sporenvergiftung, die sie sich zuzogen, als ein bislang fest verschlossener Raum nach Jahrhunderten plötzlich geöffnet wurde?

Nichts Genaues weiß man also nicht, wie man so schön sagt.

Ich vermute: Womöglich ist der mutmaßliche Fluch des Königs Tutanchamun nichts anderes als der erste Mythos, der seine Entstehung den modernen Massenmedien verdankt.

4

SCHUFEN UNS AUßERIRDISCHE?

Für »aufgeklärte« Zeitgenossen besteht seit Charles Darwin (1809 – 1882) kaum ein Zweifel mehr: Der Mensch hat sich im Laufe vieler Jahrtausende über viele Entwicklungsstufen ganz allmählich zum homo sapiens entwickelt – genau so, wie es die Evolutionstheorie des britischen Naturwissenschaftlers besagt.

Die Schöpfungsmythen der Welt sprechen eine andere Sprache. Wissen sie mehr als die Rationalisten unserer Tage?

Die Bibel berichtet über den Ursprung des Menschen:

»Gott sprach: Lasset uns den Menschen machen nach unserem Abbild, uns ähnlich (…). So schuf Gott den Menschen nach seinem Abbild, nach Gottes Bild schuf er ihn, als Mann und Frau schuf er sie.«

Erstes Buch Mose, 1, 26 – 27

Einige Verse später heißt es weiter:

»Da bildete Gott, der Herr, den Menschen aus dem Staub der Ackerscholle und blies in seine Nase den Odem des Lebens; so ward der Mensch zu einem lebendigen Wesen.«

Erstes Buch Mose, 2, 7

Später kam die »Männin« hinzu – geschaffen aus einer »Rippe« des ersten Mannes – Eva, seine Gefährtin, »damit sie ihm diene«.

Dem alttestamentarischen Schöpfungsmythos zufolge – und keiner ist auf der Welt weiter verbreitet als er – besteht kein Zweifel daran, dass Gott den Menschen erschaffen hat.

War er es aber allein? Oder warum heißt es: »Gott sprach: Lasset uns den Menschen machen nach unserem Abbild, uns ähnlich«? Was verbirgt sich hinter diesem Plural des »uns«?

An der Stelle des Wortes »Gott« findet man im hebräischen Originaltext den Begriff »ELOHIM« (’älohîm), und der bedeutet nichts anderes als »Götter«, »göttliche Wesen« oder »Gottheiten«. Keine Einzahl, sprachlich gesehen, sondern Mehrzahl. Die Vertreter der Deutschen Bibelgesellschaft in Stuttgart interpretieren sie als bloßen »Abstrakt-, Intensitäts-, Hoheits- oder Herrschaftsplural« – vom Standpunkt einer monotheistischen Religion aus betrachtet, die per se nur einen einzigen Gott kennt, ist das verständlich. Ist es aber auch korrekt? Das Wort »ELOHIM« taucht im Alten Testament ganze 2602-mal auf. Die Bibel spricht also zweifellos oft von mehreren göttlichen Wesen. Zufall oder sprachliche Schlamperei kann das kaum sein.

Die Tatsache, dass dem Wortlaut der Schöpfungsgeschichte zufolge der Mensch von mehr als einem Gott erschaffen wurde, erregt das Interesse der Grenzwissenschaften schon seit Jahrzehnten. Wer waren diese Gottheiten? Und wo kamen sie her? Formten etwa Außerirdische den Menschen – womöglich durch Genmanipulation? Verdanken die ersten Erdenbürger ihre Existenz also im Grunde den Aliens? Mit dieser These habe ich mich bereits 1998 ausführlich in meinem Buch Götter der Sterne auseinandergesetzt. Und kam zu dem Schluss: Vielleicht sind wir alle »Züchtungen«.

Interessant ist auch, dass die Bibel an vielen Stellen über einen »Rat des Herrn« (Jer. 23,18), eine »Gottesversammlung« (Ps. 82,1), über »Gottessöhne« (Ps. 89,7 und Ps. 82,6), das »Heer des Himmels« (Neh. 9,6) oder eine »Versammlung der Heiligen« (Ps. 89,6) zu berichten weiß. Wer waren diese Wesen? Und wieso muss Gott eigens einen »Rat« einberufen, um die Erschaffung des Menschen zu beschließen?

Große Teile des Alten Testamentes wurden während des Exils der Israeliten unter König Nebukadnezar II. (640 bis 562 vor Christus) in den Jahren von 598 bis 539 vor Christus in Babylon zusammengestellt. Selbst Bibelforscher müssen deshalb einräumen, dass »mythische Reste« ältere Überlieferungen anderer Völker in die Bibel eingeflossen sein könnten, beispielsweise die Geschichte von der Sintflut oder auch die äußerst seltsame Story im Ersten Buch Mose (ab 6,1), der zufolge Wesen des Himmels mit irdischen Frauen Sex hatten und Kinder zeugten. Eine Geschichte, die vor allem in den apokryphen Büchern des mythischen Propheten Henoch zu finden sind.