Hoffnung im Leid - Nancy Guthrie - E-Book

Hoffnung im Leid E-Book

Nancy Guthrie

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Beschreibung

Nancy Guthrie gibt in diesem Buch ein beeindruckendes Zeugnis, wie der Glaube an Gott durch Zeiten des Leidens trägt. Sie erzählt, wie sie zwei Kinder mit dem Zellweger-Syndrom zur Welt bringt und beide nach kurzer Zeit sterben. Schritt für Schritt nimmt sie den Leser in ihr Erleben, ihre Fragen, ihre Zweifel und Trauer hinein. Indem sie ihre eigene Geschichte von erschütterndem Verlust und aufkeimender Hoffnung mit der biblischen Geschichte von Hiob verbindet, nimmt sie den Leser an die Hand und führt ihn auf einen Weg durch den Schmerz – direkt zum Herzen Gottes. Dieses Buch spricht alle an, die mit Krankheit und Leid konfrontiert sind. Es bietet eine Ermutigung für jeden, der gerade durch Zeiten der Not geht, ob aufgrund eines schweren Verlustes oder einer anderen Enttäuschung. Seelsorgern und allen, die Menschen in der Trauerphase begleiten, zeigt das Buch anschaulich, wie auch im Leid Hoffnung entstehen kann.

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Seitenzahl: 128

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Hoffnung im Leid

Nancy Guthrie

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über dnb.de abrufbar.

Das Werk ist in allen seinen Teilen urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung in und Verarbeitung durch elektronische Systeme.

Der Verlag behält sich die Verwertung der urheberrechtlich geschützten Inhalte dieses Werkes für Zwecke des Text- und Data-Minings nach § 44b UrhG ausdrücklich vor. Jegliche unbefugte Nutzung ist hiermit ausgeschlossen.

Bei Fragen zur Produktsicherheit wende dich bitte postalisch oder per E-Mail über die angegebenen Kontaktdaten an uns.

Titel des englischen Originals

Holding On to Hope:A Pathway through Suffering to the Heart of God © 2002, 2004, 2015 by Nancy Guthrie

Published by Tyndale

House Publishers

All rights reserved

© 2003 Deutsche Erstausgabe by Hänssler Verlag

Wenn nicht anders angegeben, wurde folgende Bibelübersetzung verwendet

Lutherbibel, revidiert 2017, © 2016 Deutsche

Bibelgesellschaft, Stuttgart

© 2025Verbum Medien gGmbH, Kleines Lohfeld 6

D-32549 Bad Oeynhausen

verbum-medien.de

[email protected]

Übersetzung

Marlis Stubenitzky

Lektorat

Sarah Brugger

Buchgestaltung

Annika Felder

Satz

Satz & Medien Wieser

Druck und Bindung

Finidr

1. Auflage 2025

Best.-Nr. 8652 229

ISBN 978-3-98665-229-6

E-Book 978-3-98665-230-2

Hörbuch 978-3-98665-231-9

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Inhalt

Vorwort von Anne Graham Lotz

Einleitung

1 Verlust

2 Tränen

3 Anbetung

4 Dankbarkeit

5 Schuldzuweisungen

6 Leid

7 Verzweiflung

8 Warum?

9 Ewigkeit

10 Tröster

11 Geheimnis

12 Unterordnung

13 Vertrautheit

Epilog: Gabriels Botschaft

Nachwort

Hilfreiche Bibelstellen

Danksagung

Endnoten

Vorwortvon Anne Graham Lotz

Am 11. September 2001 entführten Terroristen vier Linienflugzeuge. Zwei davon steuerten sie in die Zwillingstürme des World Trade Centers in New York City. Entsetzt beobachtete die ganze Welt, wie die Türme zu riesigen Fackeln aufflammten und dann in sich zusammenfielen, sodass nur ein etwa sechs Stockwerke hoher, rauchender Trümmerhaufen von den ursprünglich stolzen, 110 Stockwerke hohen Gebäuden aus Stahl und Glas übrigblieb.

Noch bevor der Staub sich legte, begann eine heldenhafte Rettungsaktion: Tausende Menschen durchkämmten systematisch die Schuttberge, um Überlebende zu finden. Ein Helfer erzählt, wie er in ein Loch zwischen verbogenen Stahlteilen und Trümmern hinunterkletterte und mit seiner Lampe in die Dunkelheit leuchtete. Plötzlich erschien aus dem Staub und der Finsternis eine Hand und griff nach seiner! Er erschrak so sehr, dass er fast Lampe und Hand losgelassen hätte. Stattdessen streckte er den anderen Arm nach hinten, jemand fasste seine Hand, ein anderer wiederum ergriff dessen Hand, und so entstand eine Menschenkette, die den Mann, der in dem Schutthaufen feststeckte, ins Freie zog.

In unserer heutigen Welt gibt es viele Menschen, die in einem Schutthaufen aus Verzweiflung und Depressionen, den Trümmern zerbrochener Beziehungen oder in einem unentwirrbaren Labyrinth aus Leid und Schmerz feststecken. Gott hat Nancy Guthrie die besondere Begabung gegeben – ähnlich wie die Rettungshelfer am 11. September – mit dem Licht der Wahrheit Gottes in die tiefschwarze Nacht von Kummer und Verzweiflung, von Ohnmacht und Hoffnungslosigkeit hineinzuleuchten. Eingebettet in die bekannte biblische Geschichte von Hiob erzählt Nancy hier die Geschichte ihres Leides und zeichnet das wunderbare Bild eines großen Sieges durch den Glauben an Jesus Christus.

In einer Zeit, in der so viel Wert auf eine christliche Botschaft von Gesundheit, Wohlstand und Erfolg gelegt wird, ist Hoffnung im Leid wie ein Leuchtfeuer, das dem Leser den Weg zu Gott weist – und zwar zu ihm allein.

Ich bete, dass Gott dieses Buch gebrauchen wird, um dich zu befreien, wenn du in Schutt und Trümmern deiner persönlichen Not lebendig begraben liegst. Ich bete auch, dass du auf dem tragfähigen Fundament des Wortes Gottes einen festen Stand findest, sodass dein Geist sich zu echter Anbetung erheben kann. Gott segne dich, wenn du Nancys Buch in die Hand nimmst und dich von ihr auf deinem eigenen Leidensweg zum Herzen Gottes führen lässt.

»In der christlichen Bildersprache wird die Hoffnung durch einen Anker symbolisiert. Was genau ist die Aufgabe eines Ankers? Er hält das Schiff an seinem Platz, wenn Wind und Wellen dagegen anstürmen. Der Anker der Hoffnung aber hat seinen Grund im Himmel, nicht auf der Erde.«

Gregory Floyd, A Grief Unveiled

Einleitung

Als mein Mann David, mein Sohn Matt und ich an einem Samstagvormittag im Haus arbeiteten, hörten wir plötzlich das Dröhnen von Hubschraubern. Beim Blick aus dem Fenster sahen wir, wie schwarze Rauchwolken in der Nähe aufstiegen. Zwei Straßen weiter brannte ein Haus. David lief hin und kehrte kurz darauf entsetzt zurück – dieses Haus war binnen Minuten vollständig abgebrannt.

Wenn man so etwas miterlebt, denkt man zwangsläufig: »Wie würde ich reagieren, wenn das mir passierte? Was würde ich tun, wenn ich zu dem Haus, das ich am Morgen ganz normal verlassen hatte, zurückkäme, und es wäre zerstört?«

Es erinnerte mich an eine Geschichte, die ich in derselben Woche gelesen hatte – die Geschichte eines so ungeheuerlichen Verlustes, wie sich ihn die meisten von uns kaum vorstellen können: Die uralte Geschichte von Hiob, dem wohl bekanntesten Leidenden überhaupt. Eines Tages wurde Hiob von mehreren, hintereinander eintreffende Boten gemeldet, dass all sein Vieh geraubt, alle seine Arbeiter umgebracht und alle seine Kinder umgekommen waren. Als sei es nicht genug, sein Hab und Gut und die meisten Angehörigen verloren zu haben, befielen Hiob auch noch schmerzhafte Entzündungen am ganzen Körper.

Beim Lesen dieser Geschichte, verblüffte mich Hiobs Reaktion auf die Verluste und den Schmerz. »Würde ich so reagieren?«, fragte ich mich. Mir fiel auch auf, dass Hiob aus einem besonderen Grund dazu ausersehen war, so großes Leid zu ertragen. Offenbar wurde es ihm nicht auferlegt, weil er es verdient hatte oder weil er bestraft werden musste, sondern aufgrund seines tiefen Glaubens. Ich fragte mich, wie es um mich bestellt war. Hatte ich solchen Glauben, der schwerstem, unverdientem Leid standhielt? Würde ich an meinem Glauben festhalten können, wenn es keine Hoffnung mehr gäbe?

All das bewegte mich, bevor unser persönliches Drama begann, bevor eine Nachricht unser ganzes Leben veränderte, bevor der Tod Einzug in unser Leben hielt. Es war vor Hope.

1 Verlust

»Es war ein Mann im Lande Uz, der hieß Hiob. Der war fromm und rechtschaffen, gottesfürchtig und mied das Böse. Und er zeugte sieben Söhne und drei Töchter, und er besaß siebentausend Schafe, dreitausend Kamele, fünfhundert Joch Rinder und fünfhundert Eselinnen und sehr viel Gesinde, und er war reicher als alle, die im Osten wohnten.

Und seine Söhne gingen hin und machten ein Gastmahl, ein jeder in seinem Hause an seinem Tag, und sie sandten hin und luden ihre drei Schwestern ein, mit ihnen zu essen und zu trinken. Und wenn die Tage des Mahles um waren, sandte Hiob hin und heiligte sie und machte sich früh am Morgen auf und opferte Brandopfer nach ihrer aller Zahl; denn Hiob dachte: Meine Söhne könnten gesündigt und Gott abgesagt haben in ihrem Herzen. So tat Hiob allezeit.

Es begab sich aber eines Tages, da die Gottessöhne kamen und vor den Herrn traten, kam auch der Satan mit ihnen. Der Herr aber sprach zu dem Satan: Wo kommst du her? Der Satan antwortete dem Herrn und sprach: Ich habe die Erde hin und her durchzogen.

Der Herr sprach zum Satan: Hast du achtgehabt auf meinen Knecht Hiob? Denn es ist seinesgleichen nicht auf Erden, fromm und rechtschaffen, gottesfürchtig und meidet das Böse.

Der Satan antwortete dem Herrn und sprach: Meinst du, dass Hiob Gott umsonst fürchtet? Hast du doch ihn, sein Haus und alles, was er hat, ringsumher bewahrt. Du hast das Werk seiner Hände gesegnet, und sein Besitz hat sich ausgebreitet im Lande.

Aber strecke deine Hand aus und taste alles an, was er hat: Was gilt's, er wird dir ins Angesicht fluchen!

Der Herr sprach zum Satan: Siehe, alles, was er hat, sei in deiner Hand; nur an ihn selbst lege deine Hand nicht. Da ging der Satan hinaus von dem Herrn.« (Hi 1,1–12)

Zwei Wochen nachdem das Haus unseres Nachbarn abgebrannt war, brachte ich eine Tochter zur Welt, die wir Hope (dt. Hoffnung) nannten. Wir hatten den Namen schon Jahre zuvor ausgesucht, falls wir einmal eine Tochter bekommen sollten. Damals wussten wir jedoch nicht, welche Bedeutung dieser Name später für uns haben sollte.

Schon gleich nach der Geburt waren die Ärzte besorgt wegen einiger kleiner Probleme, die sich bei dem Säugling zeigten: Hope hatte Klumpfüße, war sehr lethargisch und reagierte kaum auf Reize. Sie hatte ein flaches Kinn, eine große weiche Stelle am Kopf und eine winzige Einkerbung an einem Ohrläppchen. Außerdem trank sie nicht und ihre Hände waren leicht nach außen gedreht.

An Hopes zweitem Lebenstag kam der Genetiker, der sie untersucht hatte, zu uns ins Zimmer. Er teilte uns mit, dass unsere Tochter an einer Stoffwechselkrankheit, dem Zellweger-Syndrom, leide. Ihren Zellen fehle ein Bestandteil, die Peroxisomen, die Giftstoffe aus den Zellen entfernen.

Und dann kam das Schrecklichste: die meisten Kinder mit dieser Krankheit, so sagte er, lebten nicht einmal ein halbes Jahr. Es gäbe keine Behandlungsmöglichkeit, keine Heilung, keine Überlebenschance. Ich fühlte mich, als ob alle Luft aus mir herausgesaugt worden war.

Ich muss zugeben, das Ganze kam mir schlicht und einfach unwirklich vor. Manchmal habe ich dieses Gefühl heute noch. Mein Mann David kroch zu mir ins Krankenhausbett und wir weinten und klagten Gott unseren Schmerz. Als ich am nächsten Morgen aufwachte, hoffte ich, alles nur geträumt zu haben – aber es war nicht so.

Wir riefen unseren Pastor an und baten ihn, uns noch am selben Vormittag zu besuchen. Ich sah ihn an und sagte: »Ich nehme an, das ist jetzt die Stunde der Wahrheit. Jetzt wird sich zeigen, ob ich wirklich glaube, was ich behaupte zu glauben.« Ich musste mich entscheiden, wie ich auf diese grausame Enttäuschung und Trauer reagieren würde.

In den Tagen nach der Diagnose lernten wir, Hope mit einem Schlauch zu füttern. Wir waren ständig angespannt, weil wir auf den gefürchteten Anfang der Anfälle warteten. Allmählich begannen wir zu begreifen, dass Hope nur sehr kurz bei uns sein würde, und ich kam auf die Geschichte von Hiob zurück. Ich wollte genauer herausfinden, wie Hiob reagierte, als die Welt für ihn zusammenbrach.

Vielleicht hast auch du erlebt, wie deine Welt einstürzte. Vielleicht ist deine Ehe zerbrochen oder die deiner Eltern. Vielleicht hast du eine finanzielle Katastrophe erlitten und musst zusehen, wie du über die Runden kommst. Vielleicht lehnt dein Kind deine Wertvorstellungen und sogar dich selbst ab. Vielleicht hatte eine ärztliche Untersuchung ein unerwünschtes Ergebnis. Oder vielleicht hast du wie ich die Trauer und Einsamkeit erlebt, die uns überkommt, wenn wir einen geliebten Menschen verlieren.

Hast du das Gefühl, dass deine Welt zusammenbricht? Dann weißt du, was es heißt, großen Kummer zu haben, hilflos und hoffnungslos mit einem Verlust konfrontiert zu sein. Und vielleicht fragst du dich wie ich, ob du jemals einen Ausweg aus diesem Schmerz finden wirst.

In diesem Buch wollen wir anhand von Hiobs Beispiel genau betrachten, wie ein gläubiger Mensch reagieren kann, wenn alles ins Wanken gerät. Wir wissen, dass Hiob einen starken Glauben hatte, denn das betont der Verfasser der Geschichte gleich im ersten Vers des ersten Kapitels: Er beschreibt Hiob als einen Mann von tadellosem Charakter, der Gott fürchtet und sich von allem Bösen fernhält. Später, im selben Kapitel, gebraucht Gott die gleichen Worte für Hiob.

Diese Einleitung zeigt, dass Hiob Gott treu ergeben ist. Sein Charakter ist ohne Fehler. Man könnte sogar sagen, Hiob sei ein Freund Gottes. Als Gott nach einem Menschen sucht, der ihm unter allen Umständen treu sein würde, wählt er Hiob – denn ihm vertraut er vollkommen. Hiob muss seinen Glauben und seine Treue zu Gott mehr als einmal erwiesen haben, dass Gott sich so auf ihn verlässt!

Aber Satan ist misstrauisch. Seiner Ansicht nach ist Hiob nur deshalb treu, weil Gott ihn bislang beschützt und ihm ein angenehmes Leben geschenkt hatte. Würde ihm all das weggenommen werden, meint er, würde sich auch Hiob gegen Gott wenden.

An dieser Stelle erlaubt Gott Satan, Hiob Schaden zuzufügen. Das hören wir nicht gern, denn es passt nicht zu unserer Vorstellung von einem gütigen Gott. Es ist jedoch nicht daran zu rütteln: Gott selbst lässt zu, dass Hiob leiden muss, und er bestimmt auch den Rahmen, in dem sich sein Leid bewegen darf.1

»Der Herr sprach zum Satan: Siehe, alles, was er hat, sei in deiner Hand; nur an ihn selbst lege deine Hand nicht. Da ging der Satan hinaus von dem Herrn« (Hi 1,12).

Fragst du dich, warum Gott Satan erlaubt, Hiob Böses anzutun? Fragst du dich, warum Gott zulässt, dass Satan so viel Leid in dein Leben bringt?

Doch ehe wir versuchen, die Frage nach dem Warum zu beantworten, wollen wir genauer betrachten, wie Hiob reagiert, als ihm all sein Besitz und die Menschen, die er liebt, plötzlich entrissen werden.

Wir werden entdecken, dass es in Hiobs Geschichte um sehr viel mehr geht als um sein Leid. Durch sein schreckliches Schicksal lernt Hiob Gott tiefgehender kennen als jemals zuvor. Am Ende seiner Geschichte heißt es: »Und der Herr segnete Hiob fortan mehr als zuvor … Und Hiob starb alt und lebenssatt« (Hi 42,12a–17).

Ist das nicht eigentlich unser aller Wunsch, selbst inmitten von Kummer und Sorgen? Gott so zu verstehen wie nie zuvor, ihn so zu sehen, wie wir ihn noch nie gesehen haben? Wünschen wir uns nicht, dass wir aus einer Leidenszeit gesegnet herausgehen?

Wie ist Hiob aus seinem tiefen Schmerz zu dem umfassenden Segen gelangt? Lasst uns seine Schritte verfolgen, um seinem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Jede Stufe, die er erklimmt, möchten wir genau ansehen und ihn auf seinem Leidensweg begleiten, damit er uns zum Herzen Gottes führen kann.

2 Tränen

»Eines Tages aber, da seine Söhne und Töchter aßen und Wein tranken im Hause ihres Bruders, des Erstgeborenen, kam ein Bote zu Hiob und sprach: Die Rinder pflügten und die Eselinnen gingen neben ihnen auf der Weide, da fielen die aus Saba ein und nahmen sie weg und erschlugen die Knechte mit der Schärfe des Schwerts, und ich allein bin entronnen, dass ich dir's ansagte.

Als der noch redete, kam ein anderer und sprach: Feuer Gottes fiel vom Himmel und verbrannte Schafe und Knechte und verzehrte sie, und ich allein bin entronnen, dass ich dir's ansagte.

Als der noch redete, kam einer und sprach: Die Chaldäer machten drei Abteilungen und fielen über die Kamele her und nahmen sie weg und erschlugen die Knechte mit der Schärfe des Schwerts, und ich allein bin entronnen, dass ich dir's ansagte.

Als der noch redete, kam einer und sprach: Deine Söhne und Töchter aßen und tranken im Hause ihres Bruders, des Erstgeborenen, und siehe, da kam ein großer Wind von der Wüste her und stieß an die vier Ecken des Hauses; da fiel es auf die jungen Leute, dass sie starben, und ich allein bin entronnen, dass ich dir's ansagte.

Da stand Hiob auf und zerriss sein Kleid.« (Hi 1,13–20a)

Kurz nach Hopes Tod kaufte ich in der Kosmetikabteilung eines Warenhauses Wimperntusche. »Läuft mir diese Tusche übers Gesicht, wenn ich weine?«, fragte ich.

Die Verkäuferin versicherte mir, dass das nicht der Fall sein würde, und fragte halb lachend:»Werden Sie denn weinen?«

»Ja«, sagte ich, »ganz bestimmt.«

Wir hatten Hope 199 Tage bei uns. Wir haben sie geliebt, das Leben mit ihr genossen und sie mit möglichst vielen Menschen bekannt gemacht. Wenn ihre Anfälle kamen, hielten wir sie im Arm. Schließlich ließen wir sie gehen.