Hold Me, Master! - Katie McLane - E-Book

Hold Me, Master! E-Book

Katie McLane

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Beschreibung

Nur eine Königin kann einen König fesseln.

Für Erin Zaino ist das Leben zu kurz für faule Kompromisse oder schlechten Sex, deshalb spielt sie auch gerne mit dem Feuer. Erst recht, was diesen schottischen Macho angeht. Was sie nicht erwartet hat, ist die maßlose Begierde, die er in ihr entfacht. Und ihre eigene Reaktion auf seine Dominanz, bis über ihre Grenzen hinaus.

Riley Duncan hat neuerdings keine Lust mehr, hohlköpfige Weiber zu vögeln. Da reizt er doch lieber diese sexy Latina mit schlüpfrigen Bemerkungen bis aufs Blut. Bis eines der Wortgefechte im Bett endet und seine dunkle Seite wieder auflebt.
Er bietet ihr einen Deal an. Keine Tabus, keine anderen Sexpartner. So lange, wie es ihnen gefällt. Die einzige Bedingung: Die Rollen sind klar verteilt, sie muss sich unterwerfen.

Dominante Männer, starke Frauen, explizite Sprache - Erotik mit Happy-End-Garantie!
310 Taschenbuchseiten

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Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Epilog
Never Really Me
Personal Protections - Blackmailed
Personal Protections – Stalked
Dancing With A Stranger
Hot Winter Quickies in 4 Bänden:

 

 

Hold Me, Master!

 

Von Katie McLane

 

 

 

 

 

Buchbeschreibung:

Nur eine Königin kann einen König fesseln.

 

Für Erin Zaino ist das Leben zu kurz für faule Kompromisse oder schlechten Sex, deshalb spielt sie auch gerne mit dem Feuer. Erst recht, was diesen schottischen Macho angeht. Was sie nicht erwartet hat, ist die maßlose Begierde, die er in ihr entfacht. Und ihre eigene Reaktion auf seine Dominanz, bis über ihre Grenzen hinaus.

 

Riley Duncan hat neuerdings keine Lust mehr, hohlköpfige Weiber zu vögeln. Da reizt er doch lieber diese sexy Latina mit schlüpfrigen Bemerkungen bis aufs Blut. Bis eines der Wortgefechte im Bett endet und seine dunkle Seite wieder auflebt.

Er bietet ihr einen Deal an. Keine Tabus, keine anderen Sexpartner. So lange, wie es ihnen gefällt. Die einzige Bedingung: Die Rollen sind klar verteilt, sie muss sich unterwerfen.

 

 

Dominante Männer, starke Frauen, explizite Sprache - Erotik mit Happy-End-Garantie!

 

 

 

Über den Autor:

Gestatten? Katie McLane.

Musik im Blut, Pfeffer im Hintern, Emotionen im Herzen, prickelnde Geschichten im Kopf.

 

Ich lebe mit Mann, Maus und Hund im Herzen NRWs und schreibe Romance für alle Sinne.

Fast alle meine Liebesromane spielen in New York, meiner absoluten Traumstadt.

Sie drehen sich um dominante Männer und starke Frauen.

Sind leidenschaftlich, sinnlich und erotisch.

Voll prickelnder Lust, überwältigendem Verlangen und absoluter Hingabe.

Und sie treffen mit all ihren Emotionen mittens ins Herz - bis zum Happy End.

 

Und falls du nichts mehr verpassen möchtest ... Hier geht es zu meinem Newsletter, als Dankeschön gibt es gratis die erste exklusive Kurzgeschichte und weitere exklusive Aktionen.

 

https : // www . Katie - McLane . de / Katies - Herzenspost

 

 

 

 

 

 

Hold Me, Master!

 

Table Companions 2

 

Von Katie McLane

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Impressum

2. Auflage, 2019

© Katie McLane – alle Rechte vorbehalten.

Texte: © Copyright by Katie McLane

Lektorat: Franziska Schenker Cover: by Dream Design, Renee Rott Verlag: Katie McLane c/o easy-shop

K. Mothes

Schloßstr. 20

06869 Coswig (Anhalt)

[email protected]

 

Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jegliche Vervielfältigung und Verwertung, auch auszugsweise, ist nur mit schriftlicher Zustimmung der Autorin zulässig.

Die unerlaubte Verbreitung des E-Books ist untersagt und Diebstahl geistigen Eigentums, also strafbar. Darüber hinaus drohen zivilrechtliche Konsequenzen wie Schadenersatzansprüche.

Personen und Handlungen sind frei erfunden, etwaige Ähnlichkeiten mit real existierenden Menschen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.

Kapitel 1

Die wummernde House-Musik aus dem Club-Raum drang noch bis in den Gang zu den verschwiegenen Zimmern, von denen nicht jeder zahlende Gast wusste. Doch die Stammgäste nutzten sie dafür umso lieber, um sich mit den Eroberungen der Nacht direkt an Ort und Stelle zu vergnügen. Und in diesem Fall standen noch einmal zweihundert Doller auf dem Spiel. Eine Wette, die er seinem besten Kumpel Lennox eigentlich nur als Köder hingeworfen hatte, damit der sich von den Gedanken an eine gewisse Rothaarige ablenkte. Trotzdem war er gespannt, wer von ihnen nun tatsächlich als Erster zum Zug kam, willige Frauen hatten sie ja bereits gefunden.

Riley Duncan hielt seine schwarz-silberne Club-Karte an das Lesegerät, es piepte und schaltete auf Grün, dann öffnete sich die Tür mit einem leisen Summen.

»Hereinspaziert!« Er legte der kurvenreichen Blondine mit dem langen Haar und dem tiefen Ausschnitt die Hand in den Rücken und schob sie in das Séparée, schloss die Tür hinter ihnen. Der kleine Raum war fensterlos, trotzdem hingen zugezogene Gardinen an einer Wand. Darunter stand eine stylische Dreiercouch mit unempfindlichem Stoffbezug aus glatter Microfaser und extra tiefer Sitzfläche. An der angrenzenden Wand hing ein großer Monitor, auf dem sexy tanzendes Partyvolk gezeigt wurde, während aus den beiden Lautsprechern daneben die gleiche Musik erklang, die gerade im Club gespielt wurde. Auch einen niedrigen Tisch und eine Minibar gab es, und damit hatte sich die Einrichtung erledigt. Mehr als vögeln sollte man hier drin ja auch nicht.

Deswegen schloss die Blondine da an, wo sie an der Bar aufgehört hatten, und kam ohne Umschweife zur Sache. Sie legte ihm die Arme um den Hals und rieb sich mit schlangenartigen Bewegungen an seinem Körper, bis sein Schwanz vollends hart wurde. Damit hatte er noch nie Probleme gehabt, auch wenn eine Frau vom Aussehen her nicht ganz seinen Vorstellungen entsprach und seinen Intellekt kaum reizte, so wie in genau diesem Fall. Natürlich wünschte er, es wäre anders, doch bisher war ihm noch nicht die Richtige untergekommen, weder im Bett, noch auf einem Tisch oder sonst wo.

Riley raffte ihr Stretchkleid an den Hüften zusammen, um ihren Hintern zu entblößen, und grub die Finger in ihre blanken Arschbacken, presste ihren nackten Schoß gegen seinen. Na, sie war auf jeden Fall bestens vorbereitet für eine schnelle Nummer. Er schob ihr den Stoff bis unter die Arme, löste sich von ihr und zog ihr das Kleid über den Kopf. Auch ihre Brüste waren nackt.

Fuck, wie billig! Enttäuscht und mit abschätzigem Blick biss er die Zähne zusammen, seine Erregung flaute ab. Oh, nein, er wollte wenigstens auf seine Kosten kommen.

Mit einem arroganten Grinsen legte er ihr eine Hand an die Wange und schob den Daumen zwischen ihre Lippen, sofort spielte sie ausgiebig damit und warf ihm unter falschen Wimpern einen erregten Blick zu. Sehr gut, sie war eine von denen, die alles für einen gutaussehenden Typen taten.

»Du bist geschickt«, bemerkte er schließlich. »Wie wäre es, wenn du mir erst einmal einen bläst?«

»Für dich, immer!«, gurrte sie mit laszivem Unterton und ließ die Hände über seine Brust langsam nach unten gleiten. »Mach’s dir bequem!«

Also ging er zur Couch, fläzte sich breitbeinig darauf und streckte die Arme auf der Rückenlehne aus. Zum Glück bedurfte es keiner weiteren Aufforderung, sie kam direkt zu ihm, mit wiegenden Hüften, und knetete dabei ihre Brüste, präsentierte ihm ihre harten Nippel. Wo hatte sie sich das abgeschaut? In einem billigen Porno?

Zwischen seinen Beinen ging sie auf die Knie und ließ ihn nicht aus den Augen, während sie seinen Gürtel und die Hose öffnete. Ihre Augen weiteten sich überrascht, als sein Schwanz direkt darunter zum Vorschein kam. Ja, auch er hatte sich gut auf ein oder zwei schnelle heiße Nummern vorbereitet. Sie legte die Hand um seine halbe Erektion und drückte sanft zu, fuhr auf und ab, bis ordentlich Blut hineinschoss.

»Du kannst mich ruhig härter anfassen«, meinte er, und sie tat es auch, aber immer noch nicht hart genug. Dafür nahm sie seine Schwanzspitze direkt in den Mund und saugte ganz leicht daran.

Fuck, ja, genau so! Endlich kam er so richtig in Fahrt. Er beobachtete sie dabei, wie sie an ihm saugte, ihn leckte, seinen Schwanz und seine Eier massierte, bis er steinhart war und abspritzen wollte. Nein, noch nicht!

»Nimm ihn in den Mund!«, forderte er, und sie warf ihm einen letzten Blick zu, bevor sie sich ihm auf diese Weise widmete. Die Blondine hielt sich an seinen Oberschenkeln fest, das Haar fiel zu beiden Seiten wie ein Vorhang herab. Sie stülpte die Lippen über ihre Zähne und nahm ihn in den Mund, mit jedem Mal tiefer. Das war verdammt gut.

Riley stöhnte und zuckte ihr mit den Hüften entgegen, doch sie ließ sich in ihrem Rhythmus nicht beirren. Als sie jedoch auch leicht an ihm saugte, wenn er gegen ihre Kehle und tiefer stieß, raste er auf die Klippe zu. Er packte ihr Haar, damit sie den Kopf nicht zurückziehen konnte, stemmte sich mit der anderen Hand gegen die Sitzfläche und mit den Füßen vom Boden ab. Dann fickte er ihren Mund.

Sie gab einen überraschten, erstickten Laut von sich, doch er hielt sie fest. Stieß immer schneller, obwohl ihre Hände sich in seine Beine krallten. Wenige Sekunden später explodierte er, schloss die Augen und stöhnte, laut und kehlig. Sie wollte den Kopf zurückziehen, doch er drückte dagegen und zwang sie, alles zu schlucken, bis sein Schwanz schlaff aus ihrem Mund rutschte.

Mit einem entspannten Aufseufzen öffnete er die Augen wieder und ließ ihren Kopf los, so dass sie sich keuchend auf die Fersen sinken ließ und ihn anstarrte.

»Du warst verdammt gut, äh ...«

»Laura«, stieß sie hervor und schluckte.

»Genau, Laura.« Er erhob sich und zog sich wieder richtig an, schloss Hose und Gürtel. »Bist du nächste Woche wieder hier?«

»Ich weiß nicht, ich ...«

»Kein Problem«, unterbrach er sie, denn eigentlich war es ihm egal. Sie würde bestimmt nicht zu der verschwindend geringen Prozentzahl der Frauen gehören, mit denen er sich ein zweites Mal amüsierte. »Mach’s gut.«

»Hey, und was ist mit mir?«, rief sie, doch er reagierte nicht. Er ging an ihr vorbei zur Tür und verließ den Raum, lief ein Stück den Flur hinunter und spähte in den Clubraum. Dort sah er gerade noch, wie Lennox mit Natalie an der Hand Richtung Ausgang verschwand, und grinste.

Sieh mal einer an!Was für ein Glückspilz! Hatte er es also tatsächlich geschafft, die heiße Rothaarige hier zu treffen und zu einer weiteren Nacht zu bewegen!

Riley strich sich die Haare zurück und überlegte, ob er nach Hause fahren oder noch eine Runde jagen sollte, als sein Handy sich in der Hosentasche mit einem Vibrieren meldete. Die Nachricht war von Lennox, und er öffnete sie mit einem Stirnrunzeln.

 

Erin ist auch hier, sitzt an der Bar, könntest du sie im Auge behalten? Natalie hat ein schlechtes Gewissen, sie allein zu lassen.

 

Riley schnaubte, schüttelte den Kopf und schickte ihm ein »Daumen hoch«.

Gerade, als er das Smartphone wegsteckte, drängelten sich zwei Männer an ihm vorbei, und er nutzte ihr Fahrwasser, um durch die Menge zur Bar zur gelangen. Die beiden rissen derbe Sprüche darüber, was sie am liebsten mit der Latina und der Rothaarigen anstellen wollten, und Riley horchte auf. Sie mussten Natalie und Erin meinen.

Deshalb ließ er sich ein paar Schritte zurückfallen, um zu beobachten, was sie taten. Es wurde schnell klar, dass sie tatsächlich auf Erin zusteuerten, die allein an der Bar saß. Riley bekam nicht einmal die Gelegenheit, darüber nachzudenken, ob er einschreiten sollte, denn kurze Zeit später hatte sie die Idioten abserviert.

Ein breites Grinsen stahl sich in seine Mundwinkel, und er schlenderte auf den freien Hocker neben Erin zu. Nach ihrem ersten Treffen war er noch unschlüssig gewesen, ob er sie auf der Insider-Skala, die er mit Lennox ins Leben gerufen hatte, auf Stufe zwei oder drei einsortieren sollte, als Escalade oder Mustang. In diesem Moment fiel sie eindeutig nach oben, wozu auch ihr Äußeres beitrug. Das schlichte schwarze Etuikleid schmiegte sich wie angegossen an ihre Kurven und setzte ihre Brüste mit dem eckigen, tiefen Ausschnitt besonders gut in Szene. Ihr langes, schwarzes Haar fiel in seidigen Locken über Schultern und Rücken, und für den Bruchteil einer Sekunde stellte er es sich auf seinem Laken vor. Ach, zum Teufel, er würde erst einmal abwarten müssen, was sich zwischen Lennox und Natalie ergab. Er hatte keine Lust, zwischen die Fronten zu geraten, nur weil er Natalies beste Freundin vögelte und die danach mehr wollte.

 

*

 

»Sorry, Sweetie, wir müssen mal kurz austreten. Sind gleich wieder da, nicht weglaufen!«, rief dieser Bill ihr über die Funky-House-Musik ins Ohr und strich über ihren Arm. Das Schaudern konnte sie gerade noch unterdrücken, was hatten sie sich da bloß für Kerle angelacht?

»Keine Angst, lasst euch ruhig Zeit.« Am besten bis morgen.

Erin Zaino lächelte den Typen gezwungen an und griff nach ihrem Glas, genauso wie Natalie, die neben ihr an der Theke des Clubs Madhouse saß. Sie folgte ihren beiden Bekanntschaften des Abends mit den Augen und erblickte Lennox Whyte, der hinter ihrer besten Freundin auftauchte und ihr etwas ins Ohr sagte. Die schien nicht gerade erfreut zu sein, ihn hier zu sehen. Wie auch? Seitdem sie sich in New York wiedergetroffen hatten, war sie hin und her gerissen zwischen ihrem Körper und ihrem Kopf. Weil sie eigentlich auf der Suche nach einer festen Beziehung war, ihr Körper sie aber immer wieder daran erinnerte, was Lennox in der einen Nacht in Chicago mit ihr angestellt hatte. Als er noch dachte, sie sei eine Escort-Lady und für ihn bestellt. Aber nun wusste er die Wahrheit und ließ keinen Zweifel daran, dass er sie begehrte und die Nacht wiederholen wollte. All das hatten sie bereits ausgiebig diskutiert, und Erin hatte sie noch immer nicht ermuntern können, über ihren Schatten zu springen.

Gerade wandte Natalie sich wieder um und nahm ihr Glas vom Tresen, trank einen Schluck von ihrem Cocktail. Erin fixierte Natalie, bis diese sie ansah, wackelte kurz mit den Augenbrauen und zwinkerte ihr zu, um sie zu bestärken. Himmel, warum ging sie nicht einfach mit ihm und ließ sich ordentlich durchvögeln? Sie musste dringend damit aufhören, sich zu verleugnen.

Natalie schien verärgert, stellte das Glas viel zu fest auf die Bar zurück. Lennox‹ Hände landeten auf ihren Hüften, er drückte sich an sie und schien erneut auf sie einzureden, ließ die Finger ihr Rückgrat hinauf wandern. Seine Lippen strichen über ihre Ohrmuschel.

Fuck, es törnte sogar sie an, ihm dabei zuzusehen, wie er ihre Freundin anmachte!

Erin beobachtete fasziniert, welch inneren Kampf Natalie ausfocht, wie sie sich gegen seine verlockenden Worte zur Wehr setzte. Und ihr Bauch zog sich vor unbestimmter Sehnsucht zusammen, gewürzt mit einer Prise Neid. Sie wollte auch mal so verführt werden!

Unvermittelt wirbelte er Natalie auf dem Hocker zu sich herum, klemmte ihre Beine zwischen seinen ein und packte ihren Kopf. Scheiße, seinen lodernden Blick konnte selbst Erin sehen. Verdammt schade, dass sie nichts von dem verstand, was die beiden redeten. Dann küsste er ihre Freundin, tief und fordernd, redete weiter auf sie ein. Bis sie nickte. Weitere Worte, und auf Natalies Gesicht erschien Kapitulation. Erin musste lächeln. Noch mehr reden, küssen, und schließlich wandte Natalie sich ihr zu.

»Ist es in Ordnung, wenn ich dich allein lasse?«

Erin lachte auf und nuckelte einfach weiter an ihrem Drink. »Verzieh dich, oder ich prügele dich in sein Bett.« Sie zwinkerte und warf ihr noch eine Kusshand zu.

Natalie verdrehte die Augen, trank ihren Cocktail aus und sah Lennox an. »Okay, ich wäre dann soweit.«

»Sehr gut.« Er half ihr vom Hocker, nahm ihre Hand und nickte Erin zu. »Schönen Abend noch, Erin.«

»Oh, und euch erst!« Sie spürte selbst, wie breit sie inzwischen grinste. Oh ja, morgen würde sie Natalie nach sämtlichen Details ausfragen.

Dann wandte er sich ab und führte Natalie durch den Clubraum zum Flur Richtung Ausgang.

Erin seufzte leise, trank ihren Drink aus und erinnerte sich an ihre erste Begegnung mit Lennox und Riley Duncan, seinem Freund und Geschäftspartner.

 

»Wow, wenn das unsere Matches sind ...«, flüsterte Erin ihrer Freundin zu und schluckte. Die beiden Typen, die hinter einem Kellner in Richtung ihres Tisches kamen, waren verdammt heiß. Der Blonde war ein klein wenig größer und hatte einen noch besser austrainierten Körper als der mit den braunen Locken, wenn sie das unter den dunklen Business-Anzügen richtig erkannte.

Aus dem Augenwinkel sah sie, dass Natalie einen langen Hals machte.

»Guten Abend, Ladys! Wir sind Lennox und Riley und heute Abend eure Table Companions, hoffe ich«, bemerkte der Blonde mit einem frechen Grinsen und schüttelte als erstes Erin die Hand. Der warme, feste Druck, den er ausübte, fühlte sich irgendwie gut an.

»Ich bin Erin.«

Der Braunhaarige hielt ihrer Freundin die Hand hin. »Lennox, hi.«

»Natalie«, erwiderte die leise und ergriff seine Hand.

»Ich hätte schwören können, dass wir uns kennen«, ergänzte Lennox.

Erin lachte. »Vielleicht haben wir ja alle einen Doppelgänger auf dieser Welt. Bitte, setzt euch doch!«

Danach plapperte sie einfach munter drauflos und verwickelte Riley in ein Gespräch über die angesagte App und seine Erfahrungen damit. Die Mehrheit der Nutzer war der Meinung, dass es sich um reines Casual-Dating handelte, aber offiziell ging es darum, beim Essen Gesellschaft zu haben. Natalie und sie hatten eingetragen, dass sie zu zweit ins Hong Kong Palace gingen und sich als Begleiter zwei Männer zwischen Dreißig und Vierzig wünschten. Da es eine Viertelstunde Probezeit gab, nach der man das Treffen beenden konnte, gingen sie so oder so kein Risiko ein. Aber es war von Anfang an sehr unterhaltsam und ungezwungen.

Der Gesprächsfaden riss nie ab und nach der Essensbestellung ging es um Neuigkeiten und Klatsch rund um New York, unverfängliche Themen. Dabei stellte sich heraus, dass sie und Riley denselben Humor zu haben schienen, trocken, etwas schräg, gerne mal schlüpfrig. Und so tastete sie ihn unauffällig ab.

Im Gegensatz zu Natalie, die ihrem interessierten Gegenüber gleich vor den Latz knallte, dass sie zurück nach New York gekommen war, weil sie ihren Ex mit seiner Nachbarin auf dem Küchentisch erwischt hatte.

 

Wenn Erin heute über ihr erstes Treffen nachdachte, ergaben einige von Natalies Bemerkungen und ihr seltsames Verhalten endlich Sinn. Sie lächelte in sich hinein und stellte ihr leeres Glas auf die Theke zurück, orderte einen weiteren Longdrink. Um sich die Wartezeit zu vertreiben, ließ sie den Blick über die Leute schweifen, die sie umgaben. Versuchte herauszufinden, welche Paare später wohl zusammen den Club verlassen oder für ein wenig Spaß in einem der Séparées verschwinden würden, die Stammgäste gegen Gebühr und unter Geheimhaltung in Anspruch nehmen konnten.

Der Barkeeper stellte ihr einen neuen Drink hin, buchte ihn auf ihre Verzehrkarte und reichte sie Erin mit einem sexy Lächeln. Die warf das lange Haar zurück und erwiderte es, schürzte die Lippen. Hm, wenn sie es recht überlegte, gefiel der ihr viel besser als Bill. Sie beugte sich vor und winkte ihn mit dem Zeigefinger heran, da tauchte Bill doch tatsächlich wieder neben ihr auf. Scheiße.

»Hey, wo ist deine Freundin?«

Erin hob den Finger, um dem Barkeeper um etwas Geduld zu bitten, und wandte sich ihm zu. »Die ist mit dem richtigen Mann nach Hause gegangen.«

Bill runzelte die Stirn, dann grinste er. »Macht ja nichts. Hast du dann vielleicht Lust auf einen Dreier?«

Träum weiter! Sie öffnete den Mund und holte tief Luft, zögerte und antwortete lässig: »Nein.«

»Ach, komm schon, zier dich nicht so! In der letzten Stunde hast du nicht den Eindruck gemacht, dass du nicht willst.«

Sie hob eine Braue. »An deiner Menschenkenntnis musst du echt noch arbeiten.«

»Soll ich dir vielleicht noch einen Champagner ausgeben? Wir könnten ihn mit nach hinten nehmen.« Er deutete mit dem Kinn zum Gang, von dem die Séparées abgingen.

Um ihre Meinung zu verdeutlichen, sprach sie ein wenig lauter und mit fester Stimme. »Sorry, Bill, aber ich glaube, ihr solltet euch jemand anderen anlachen.«

Der schien nicht begeistert, presste die Zähne zusammen und zuckte die Schultern. »Gut, dann eben nicht. Man sieht sich.« Mit einem Kopfnicken gab er seinem Kumpel den Rückzug zu verstehen, dann waren sie weg.

»Hoffentlich nicht«, murmelte Erin und schüttelte den Kopf, wandte sich wieder dem Barkeeper zu. Doch der arbeitete längst weiter und entschuldigte sich mit einem Schulterzucken vom Zapfhahn aus. Eine Weile lang beobachtete sie ihn dabei, aufgeschoben war ja nicht aufgehoben. Aus dem Augenwinkel bemerkte sie, dass sich jemand auf Natalies Hocker setzte und sich zu ihr beugte.

»Genau die richtige Entscheidung.«

Sie stutzte und drehte sich um, hob eine Augenbraue. War ja klar, dass der auch hier herumschwirrte. Riley strich sich das Haar zurück und grinste sie an, wirkte extrem locker und entspannt, wie er da mit einer Pobacke auf dem hohen Stuhl hockte. Er hob die Hand und winkte einen anderen Barkeeper für seine Bestellung heran. Und Erin nutzte die Zeit, ihn von Kopf bis Fuß zu scannen. Die dunkle Hose und das dunkle Hemd saßen wie angegossen und unterstrichen seinen aufregenden Körperbau. Etwas regte sich in ihr. Ob er genauso gut roch, wie er aussah?

Sie schürzte die Lippen und beugte sich minimal zu ihm, blähte die Nasenflügel und schnupperte. Eine frische, herbe Note umwehte ihn, aber auch etwas Süß-Blumiges. War das ein Frauenparfum? Dann nahm sie noch einen Hauch von frischem Schweiß wahr, der seinen eigenen Duft trug. Als sie erkannte, was diese Mischung bedeutete, schossen ihre Brauen nach oben. Verdammt, er roch nach Sex!

 

*

 

Riley strich sich das Haar zurück und grinste sie an, winkte einen Barkeeper heran, um sich ein Bier zu bestellen. Oh, natürlich bemerkte er, dass sie ihn abcheckte, aber er ließ es sich nicht anmerken. Es entging ihm auch nicht, dass sie sich minimal in seine Richtung lehnte. Was tat sie da? Schnüffelte sie etwa an ihm?

Sein Grinsen wurde breiter, als er sie anschaute. »Kann ich dir irgendwie helfen?«

Sie zuckte zurück. »Nein, wieso? Und was meinst du mit ›richtiger Entscheidung‹?«

»Dass du die Idioten abserviert hast.«

Ihre Augenbrauen wanderten noch ein Stück weiter nach oben. »Ach, ja? Und was macht dich da so sicher?«

»Ich bitte dich! Das waren doch bloß großmäulige Typen, die auf eine schnelle Nummer aus waren. Vielleicht auch noch zu dritt?«

Sie verdrehte die Augen und wandte sich ihrem Drink zu. Volltreffer!

Riley beugte sich bis zu ihrem Ohr, und ihr Duft stieg ihm in die Nase. Etwas Schweres, Mild-Süßes mit dem Unterton von herbem Kakao, das ihm gefiel. »Ich wette um zweihundert Dollar, dass du bei ihnen nicht auf deine Kosten gekommen wärst.«

Er zog sich zurück, und Erin drehte ihm gleichzeitig das Gesicht zu, sodass ihre Lippen sich beinahe streiften. Nur beinahe, trotzdem prickelte es von dort aus bis in seinen Unterleib, und einen Augenblick lang zog er ernsthaft in Erwägung sie zu küssen. Doch er besann sich auf die Situation und hielt sich zurück, bemerkte aber die Überraschung auf ihrem Gesicht.

Sie räusperte sich. »Woher willst du das wissen?«

»Erfahrung«, entgegnete er, bemerkte den Barkeeper und nahm sein Bier im Tausch mit der Club-Karte entgegen.

»Ach so! Sag doch gleich, dass du schon etwas mit den beiden hattest«, warf sie ein.

Riley lachte und steckte die Karte wieder weg, trank zwei Schlucke von seinem Bier. »Merk dir, ein Großkotz hat nichts drauf. Die wahren Könner schweigen über ihre Talente.«

Erin zog einen Mundwinkel nach oben. »So wie du?«

»Zum Beispiel ...«

Sie drehte sich auf dem Hocker in seine Richtung, schlug die langen, schlanken Beine übereinander und nuckelte an ihrem Longdrink. Und ihm war bewusst, dass sie registrierte, dass sein Blick über ihre Beine bis zu ihrem Schoß und über die Brüste zu ihrem Gesicht glitt.

»Irre ich mich, oder warst du gerade in einem der Séparées?«

Er legte den Kopf schräg, kniff kurz die Augen zusammen. »Woher willst du das wissen?«

»Ich habe es gerochen«, meinte sie mit verschwörerischem Unterton. »Den Sex, die Frau.«

Jetzt wurde es interessant! »Und wenn es so wäre? Willst du Details hören?«

Ihre Brauen zuckten, nur ganz kurz, doch es verriet sie. Er musste sich ein Grinsen verkneifen, mal sehen, wie weit sie gehen würde. »Sie hatte langes, blondes Haar und trug keine Unterwäsche unter dem engen Kleid.«

»Und du willst mir jetzt erzählen, wie du sie zum Schreien gebracht hast?«

»Nein. Ich habe es mir auf der Couch bequem gemacht und einen Blow Job genossen. Obwohl ... nein, am Ende habe ich sie dann noch gefickt.« Trotz der Lichtverhältnisse sah er das Funkeln in ihren Augen. »In den Mund.«

»Hat dir ihre Muschi nicht gefallen, oder was?«

»Die habe ich ignoriert.«

»So viel zum Thema, dass Frauen nicht auf ihre Kosten kommen.«

Riley schnalzte mit der Zunge. »Das war eine Ausnahme.«

»Ja, sicher.« Sie lachte leise.

Nachdem er das Bierglas geleert und Nachschub bestellt hatte, musterte er sie noch einmal von oben bis unten. »Bei dir würde ich keine Ausnahme machen.«

»Als ob du so viel eigensinnige Frau vertragen könntest.« Erin winkte ab.

»Mein Schwanz kann alles vertragen.«

Sie hob das Kinn, lächelte und schürzte die Lippen. »Und das möchtest du mir natürlich beweisen ...«

Der Barkeeper hinderte ihn an einer schlagfertigen Antwort, indem er ihm das Glas hinstellte und anschließend viel zu lange brauchte, um das Getränk auf die Karte zu buchen. Als Riley sich schließlich wieder Natalies bester Freundin zuwenden wollte, stand jemand halb zwischen ihnen.

Ein sportlicher Modeltyp, ebenfalls Latino. Riley konnte nicht verstehen, worüber genau sie mit einander sprachen, aber er erkannte den Singsang eines Flirts. Also wartete er, bemerkte aber das heiße Gefühl, das sich in seinem Magen ausbreitete. Der Typ störte, und zwar gewaltig.

Er tippte ihm auf die Schulter. »Sorry, Mann, aber sie ist mit mir hier.«

Der Typ drehte sich zu ihm um, und für einen Moment bemerkte Riley die Verärgerung auf Erins Gesicht. »Sah aber nicht danach aus.«

»Weil wir für dreißig Sekunden nicht mit einander geredet haben?« Er schüttelte den Kopf und stand auf, schaute auf den Typen hinab. »Zieh Leine!«

Der hob die Hände auf Schulterhöhe. »Schon gut, ich will keinen Ärger.« Noch einmal sah er Erin an und lächelte. »Vielleicht sieht man sich ja mal wieder.«

»Vergiss es!« Riley legte die Hand auf seine Schulter und schob ihn mit leichtem Druck zur Seite, bis er schließlich ging. Dann setzte er sich wieder.

Gleich darauf stieß sie ihm drei Finger zwischen die Rippen, dass er aufächzte. Sie wusste anscheinend, wie man jemandem wehtun konnte.

»Und was sollte der Scheiß jetzt?«, meinte sie.

»Was denn? Dieser Typ? Nicht dein Ernst!«

»Zisch ab und such dir eine neue Bitch, aber lass mich in Ruhe!«

Er schüttelte den Kopf. »Lennox und Natalie haben mich gebeten, den Anstandswauwau zu machen, damit du hier nicht allein und wehrlos herumsitzt.«

»Bullshit! Du versaust mir alles, hau ab!«

»Keine Chance!« Er grinste sie an. »Außerdem waren wir bei den Beweisen stehengeblieben. Wir können gerne ins Séparée gehen und ...«

»Da kannst du warten, bis du schwarz wirst!«, fuhr sie dazwischen und trank ihr Glas aus, rutschte vom Hocker. »Schönen Abend noch!«

 

*

 

»Was für ein Arsch!«, murmelte Erin vor sich hin und schob sich in die tanzende Menge. Sie schloss die Augen und ließ sich vom Beat tragen, bis ihre Hüften und Arme sich von ganz allein bewegten. Abrupt schob sich ein Bild in ihren Kopf, von ihm und dieser Blondine, wie sie seinen Schwanz lutschte. Scheiße!

Also versuchte sie, an ihren letzten Sex zu denken. Den Freitagabend, als sie ihren Platz beim Abendessen mit Natalie für Lennox geräumt hatte. Es war okay gewesen, wenigstens hatte sie einen Orgasmus gehabt. Was schon das einzig Gute daran gewesen war. Himmel, sie wünschte ihrer Freundin wirklich eine weitere heiße Nacht, denn anscheinend wusste Lennox ganz genau, wie er sie antörnen und kommen lassen konnte. Aber sie war auch eifersüchtig, in gewisser Weise. Und genau in diesen Neid hinein mischte sich Rileys Gesicht mit dem arroganten Grinsen. Was, zum Teufel, wollte er in ihrem Kopf?

Erin grummelte, fuhr sich mit beiden Händen in den Nacken und hielt ihr Haar hoch, während sie die Hüften noch ausladender hin und her bewegte. Unvermittelt stieg ein Prickeln in ihrem Nacken hoch, und sie wandte den Kopf geringfügig zur Seite, um aus dem Augenwinkel sehen zu können. Sie sah und erkannte Riley erst, als er sich von hinten an sie drängte und ihren Rhythmus aufnahm. Seine Hände legten sich auf ihre Hüften, sein Atem strich über die nackte Haut an Schultern und Nacken. Dann wanderte seine rechte Hand über ihren Bauch, ließ ihren Schoß in Flammen aufgehen, und er beugte sich zu ihrem Ohr vor.

»Komm schon, das Séparée wartet. Du wirst es bestimmt nicht bereuen.«

Im Bruchteil einer Sekunde war sie auf Null heruntergekühlt, und sie stieß ihm den Ellbogen in den harten Bauch. »Fick dich!«

Er ließ sie los, sie stolzierte zum Ausgang. Und konnte ihn hinter sich lachen hören.

 

Kapitel 2

Montagnachmittag und Lennox hatte ihm noch immer keine Details verraten. Weder war er in Rileys Büro gekommen, noch waren sie sich in der Kaffeeküche begegnet. Aber damit war jetzt Schluss! Er marschierte an Serenas Schreibtisch vorbei zu Lennox‹ Büro, stieß einfach die Tür auf und warf sie hinter sich wieder zu.

»Versteckst du dich vor mir, oder was ist los?« Riley ließ sich in den Sessel vor seinem Schreibtisch fallen und schaute Lennox mit einem erwartungsvollen Grinsen an. »Also, spuck schon aus, was ihr getrieben habt!«

»Mir ist nicht wirklich danach«, erwiderte Lennox und rieb sich die Nasenwurzel.

»Stimmt etwas nicht?« Riley wurde ernst. »Du siehst ganz schön fertig aus.«

»Bin ich auch, ich habe kaum geschlafen.«

»Na, das will ich doch wohl hoffen«, feixte er.

Lennox sah ihn an. »Wenn es das wäre, wäre alles gut, aber ...« Er seufzte und schüttelte den Kopf.

»Hast du Mist gebaut? Hast du sie bei einem deiner Spielchen verletzt?«

»Mist gebaut? Ja, wahrscheinlich.«

»Scheiße, nun lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen! Erzähl es mir, und zwar in der richtigen Reihenfolge!«, herrschte Riley ihn an.

Sein Partner lehnte sich zurück, fuhr sich mit beiden Händen übers Gesicht und schaute ihn an. »Es war das Beste, was ich je erlebt habe«, meinte er schließlich. »Und ich kann nicht genug von ihr bekommen.«

»Dann vögel sie so lange, bis du keinen Bock mehr auf sie hast.« Riley zuckte die Schultern. »Wo ist das Problem?«

»Ich will mehr als das, Riley. Ich will Natalie. Jeden Tag, jede Nacht, nur für mich allein.«

»Ah, eine Beziehung, sieh mal einer an!« Riley verschränkte die Arme vor der Brust und grinste. Ließ sich nicht anmerken, dass Freude und Neid sich in seinem Nacken verbissen. »Hast du ihr das gesagt und sie hat dich ausgelacht?«

»Ich hatte gar keine Gelegenheit dazu. Weil ich gestern noch vor dem Frühstück Besuch bekommen habe.«

»Nein! Ist eines deiner Häschen aufgetaucht?«

»Nein, noch viel schlimmer.«

Er runzelte die Stirn und grübelte, seufzte aber. »Sorry, ich kann mir gerade nichts Schlimmeres vorstellen. Deine Mutter?«

Lennox verdrehte die Augen. »June Wingham. Sie wollte ihren Bonus am Churchhouse-Deal einlösen.«

»Was?« Riley riss die Augen auf und dachte an die attraktive aber etwas verlebte Blondine, knapp zehn Jahre älter und eine Ikone in der Immobilien- und Baubranche New Yorks. Zwei Deals hatten sie bereits mit ihr abgeschlossen, jedes Mal war Sex ein Teil davon gewesen, einmal mit ihm, das zweite Mal mit Lennox. Er wusste aus eigener Erfahrung, dass June es gewohnt war, ihren Willen durchzusetzen, ohne Rücksicht auf jemanden zu nehmen, und der Sex mit ihr einem Kriegsgefecht glich. Nun brach Riley in Gelächter aus. »Heilige Scheiße! Da bin ich ja mal gespannt, wie du das Natalie erklärt hast.«

»Gar nicht. June ist hereinspaziert und hat sie praktisch rausgeworfen, damit wir allein sind.«

»Und was hast du getan?«

»Es zugelassen, dass June das tut.«

»Wie bitte? Du findest die Frau, mit der du zusammen sein willst, und lässt sie ohne ein Wort gehen?«

»Ich weiß, das geht gar nicht! Aber ich war im Kopf manövrierunfähig, weil ich beim Sex kurz vorher gemerkt habe, dass das mit Natalie viel tiefer geht. June hat mich total überrumpelt.«

»Ihr wart also nicht verabredet?«

»Nein! Dann wäre ich ja vorbereitet gewesen! Aber das Ganze hat sich wegen unserer Termine immer weiter nach hinten geschoben, und seit der Nacht im Whitehall habe ich gar nicht mehr daran gedacht.«

»Okay. Und jetzt hast du den Deal eingelöst und weißt nicht, wie du das Natalie beibringen kannst. Alter, du tust mir echt leid!«

»Ich habe es nicht getan«, sagte er leise.

»Was? Du hast June abblitzen lassen?« Riley lachte lauthals, wurde dann aber schnell wieder ernst. »Was hast du stattdessen gemacht?«

»Ich habe mich rausgekauft. Ihre Hände auf mir ...« Lennox schauderte. »Das hätte ich nicht ertragen können. Scheiße, ich habe mich regelrecht vor ihr geekelt. Keine Ahnung, wie ich das vor einem Jahr durchgezogen habe, beim ersten Deal.«

»Da warst du noch frei und skrupellos. Und June sieht gut aus, das kannst du nicht bestreiten.«

»Niemand kommt an Natalie heran.«

»Ja, ja, du verliebter Kater, krieg dich wieder ein! Sag mir lieber, was du jetzt vorhast. Willst du Natalie zurückgewinnen?«

»Natürlich will ich das! Ich gebe sie nicht auf, niemals!«, stieß Lennox hervor.

»Hast du inzwischen ihre Nummer? Weißt du, wo sie wohnt?«

»Nein. Wenn ich Zeit und einen Plan habe, werde ich einfach in ihr Büro marschieren.«

»Wofür brauchst du einen Plan? Sag ihr doch einfach die Wahrheit.«

»Davon abgesehen, dass ich vor Donnerstag keine Zeit dafür habe – ich habe Schiss. Was ist, wenn sie mich gar nicht will? Wenn sie sich nur auf diese Nacht eingelassen hat?«

»So schätze ich sie nicht ein, sie will etwas Ernstes, schon vergessen?«

»Nein, aber vielleicht nicht mit mir.« Lennox raufte sich das Haar.

»Tja, das musst du wohl oder übel selbst herausfinden.«

»Ja, ich weiß. Werde ich auch, das Risiko gehe ich ein.«

»Sehr gut! Dann muss ich ja keine Angst haben, dass du dich verkriechst oder etwas Dummes machst.«

»Nein.« Lennox lächelte.

Riley hieb mit beiden Handflächen auf die Armlehnen. »Ich muss jetzt zu einem Termin. Sehen wir uns heute noch?«

»Ich glaube, nicht. Ich bin ab eins außer Haus.«

»Okay, dann bis morgen früh.« Riley stemmte sich aus dem Sessel hoch und wandte sich zur Tür, doch Lennox hielt ihn noch einmal zurück.

»Hey, hast du dich um Erin gekümmert, so wie ich dich gebeten hatte?«

Leider nicht so, wie ich es gerne getan hätte! Riley drehte sich grinsend zu ihm um. »Ja, Sir, ich habe den Wachhund gemimt.«

»Warum denke ich, dass ihr das nicht gefallen hat?«

»Keine Ahnung, weil es so war? Das war aber auch ein Flachwichser, den sie sich da angelacht hat! Mit dem konnte ich sie doch nicht nach Hause gehen lassen!« Schon die Erinnerung an den schmierigen Modeltypen ließ ihn in den Mund verziehen, von den anderen beiden vorher ganz zu schweigen.

Lennox hob eine Braue. »Hört sich an, als ob du Interesse an ihr hättest.«

Erwischt! Er schürzte die Lippen und zuckte die Schultern. »Diese Latina ist echt heiß, die würde ich schon gerne mal zum Schreien bringen.«

»Vielleicht hast du ja Glück.«

»Zumindest ist sie auch mal für ein bisschen Spaß im Bett zu haben, das hat sie ja schon beim ersten Essen durchblicken lassen.«

»Hast du sie denn angegraben?«

»Nö, noch nicht so richtig. Aber was nicht ist ...«

Lennox lachte und schüttelte den Kopf. »Ich wette, an ihr beißt du dir die Zähne aus.«

Riley trat an den Schreibtisch und streckte ihm die Hand entgegen. »Die Wette gilt. Wieviel? Zweihundert Dollar?«

»Deal.« Lennox schlug ein. »So, und jetzt sieh zu, dass du zu deinem Termin nicht zu spät kommst.«

 

*

 

Scheiße, manchmal hing ihr Job als Social Media Manager ihr echt zum Hals heraus! Zum Beispiel, wenn sie bei ihrer Recherche viel mehr erfuhr, als sie eigentlich wollte.

Erin lehnte sich in ihrem Bürostuhl zurück und betrachtete die Bilder von Ödemen an diversen Körperstellen, die das neue Anti-Raucher-Präparat ihres Arbeitgebers angeblich verursacht haben sollte. Einige dieser Körper waren nicht gerade ästhetisch und sie bezweifelte, dass diese Wassereinlagerungen wirklich nur von Denicotox verursacht worden waren, wenn überhaupt.

Mit einem tiefen Seufzer griff sie nach ihrem Handy, fast fünf Uhr und noch immer keine Antwort von Natalie. Seit Samstagnacht war sie praktisch tot. Gut, dann würde sie es eben auf die harte Tour machen. Sie legte ihr Smartphone zur Seite, nahm den Hörer ihres Bürotelefons ab und wählte die Geschäftsnummer ihrer besten Freundin.

»New Perspectives, Natalie Cabrey, guten Tag.« Verdammt, ihre Stimme klang höflich und beherrscht, aber traurig.

Erin schloss die Augen und rieb sich über die Stirn. »Was ist schiefgelaufen?«

»Erin!« Natalie stockte, seufzte dann aber. »Ich weiß nicht. Alles, irgendwie.«

»Wann machst du Feierabend?«

»Zwischen halb sechs und sechs, schätze ich.«

»Okay, ich bin um halb sieben bei dir und bringe Eiscreme mit. Hast du noch was Alkoholisches für obendrauf?«

»Nein.«

»Gut, dann bringe ich den auch mit.«

»Okay.« Natalie wurde immer leiser, und das tat ihr in der Seele weh.

»Wir sehen uns später.«

»Ja, bis dann.«

Erin legte den Hörer auf und starrte zum Fenster hinaus. Fuck, Männer konnten solche Schweine sein! Erst verführten sie die Frauen nach allen Regeln der Kunst, nur um sie dann zu verletzen, in welcher Form auch immer. Und es war eindeutig, dass Lennox ihrer Freundin verdammt wehgetan hatte. Was ging nur in den Kerlen vor, dass sie sich so verhielten? Und Frauen sich auch noch davon angezogen fühlten?

Sie erinnerte sich an Rileys Schilderungen seines Blow Jobs im Madhouse und fühlte erneut die Wut in sich aufsteigen. Nicht nur auf ihn, sondern auch auf sich. Weil sie auf seinen Dirty Talk angesprungen war, der nichts mit ihr zu tun hatte.

Trotz allem reizte sie der Gedanke, mit ihm ins Bett zu gehen. Steckte sie ihn in dieser Beziehung etwa mit Lennox in eine Schublade? Meinte sie, Riley würde ihr eine genauso heiße und befriedigende Nacht bescheren, wie Lennox ihrer Freundin? Die Aussicht war ja ziemlich verlockend, aber ... sie sollte realistisch bleiben. Und sich nicht von Sehnsüchten leiten lassen. Schon gar nicht, wenn ein respektloses Ende vorprogrammiert war.

Also konzentrierte sie sich wieder auf ihre Arbeit und surfte weiter durch die sozialen Medien, um abzuklären, wie viel Negatives bereits im Zusammenhang mit Denicotox angerichtet worden war. Vervollständigte ihre Notizen für die PR-Abteilung und schickte diese noch ab, damit die gleich morgen früh in einigen Bereichen tätig werden konnten. Dann fuhr sie den PC herunter, schaltete die beiden Monitore aus und verließ das Büro.

Der Blick auf die Uhr zeigte, dass es bereits Viertel vor sechs war. Demnach blieb ihr keine Zeit mehr, noch zu Hause vorbeizufahren. Erin entschied sich für den direkten Weg zu Natalies Wohnung, um dort in der Nähe in einem Supermarkt Eis und Likör zu besorgen. Damit kam sie auch pünktlich bei ihrer besten Freundin an.

Natalie öffnete ihr mit einem traurigen Lächeln die Tür, dass es ihr vor Mitgefühl die Brust zusammenkrampfte.

»Ach, Mensch, komm her, Süße!« Erin zog sie in ihre Arme und drückte sie fest an sich. »Ich will alles wissen, hörst du? Jedes noch so kleine Detail.«

Natalie nickte und erwiderte die Umarmung noch einmal, bevor sie sich voneinander lösten und in die Küche gingen. Während sie ihre Schüsseln füllten und sich damit vor der Couch auf den Boden setzten, erzählte sie von der heißen Nacht und vor allem dem intensiven Morgensex, der in ihr die irrige Hoffnung hatte aufkeimen lassen, dass Lennox mehr für sie empfand. Und dann von der emotional kalten Dusche direkt im Anschluss.

Was für ein Arschloch! Erin seufzte und schluckte den Rest Eis in ihrem Mund, betrachtete das Gesicht ihrer Freundin eingehend. »Wusste ich doch, dass dein Herz schon drinhängt! Scheiße, ich trete ihm dafür in den Arsch, wenn ich ihn sehe!«

Natalie verzog das Gesicht. »Nein, tust du nicht. Es ist allein meine Schuld, dass ich jetzt leide. Ich hätte mich niemals auf die zweite Nacht einlassen dürfen. Ich wusste vorher, dass das nicht mein Ding ist, sexuelle Erfüllung hin oder her.«

»Aber es ist mehr als unverschämt, dass diese Schlampe dich rausgeschmissen hat!«

»Viel schlimmer ist, dass er nichts dagegen getan hat. Er hätte mich warnen können. Oder früh genug sagen, dass ich gehen soll. Aber das ...«

»Willst du meine Meinung hören? In ein oder zwei Tagen wird er angekrochen kommen und sich entschuldigen.« Scheiße, sie wusste doch, wie Männer tickten. Außerdem wurde sie das Gefühl nicht los, dass noch mehr dahintersteckte.

»Wofür sollte er sich entschuldigen? Ich kannte seinen Lebensstil von Anfang an, das hat er mir nicht verheimlicht. Und er kann auch nichts dafür, dass ich mich in ihn verliebt habe.«

»Er hat viel zu viel Interesse an dir gezeigt, das hätte ich genauso gedeutet wie du.«

»Ach, komm, lass gut sein, das bringt nichts!« Sie winkte ab, schob sich die nächste Portion Eis in den Mund.

»Aber ich will es verstehen! Nach deinen Erzählungen hätte ich niemals vermutet, dass er sich dermaßen beschissen verhalten würde. Und auch nicht, dass er so feige ist. Ich hätte ihm auf jeden Fall dickere Eier zugetraut.«

Natalie verschluckte sich an dem Eis und hustete heftig, so dass sie ihr auf den Rücken klopfte, bis es wieder ging. Dann klatschten sie ab und brachen in Gelächter aus.

»Wie sieht’s aus, wollen wir uns noch eine Folge mit diesem scharfen Lucifer ansehen?«, schlug Erin schließlich vor, nahm ihrer Freundin die leere Schüssel ab und brachte sie in die Küche.

»Sorry, aber ich bin total fertig. Du kannst dir sicher vorstellen, dass ich in der letzten Nacht kaum geschlafen habe.« Ihre beste Freundin erhob sich ebenfalls und folgte ihr.

»Kein Problem. Ich weiß, das hört sich blöd an, aber Lennox wird bestimmt ganz schnell merken, dass er Mist gebaut hat, der steht bald auf deiner Matte. Und wenn nicht, dann hat er dich auch nicht verdient. Es gibt noch genug Kerle auf dieser Welt.« Erin ging zur Garderobe und schlüpfte in ihre Jacke, schloss Natalie noch einmal in die Arme und lächelte in sich hinein. Weil sie genau wusste, dass ihre Freundin die Augen verdrehte, sie hasste diese Weisheiten. »Wenn du reden willst oder so, ruf mich an. Wir können auch ausgehen oder ...«

»Schon gut, Zaino, sieh zu, dass du nach Hause kommst!« Natalie lachte und schob sie ein Stück von sich.

»Alles klar, Cabrey, aber beschwer dich nicht, ich hätte es dir nicht angeboten! Nicht, dass du hier zu Hause versauerst oder aus dem Grübeln nicht mehr rauskommst.« Sie gab ihr noch einen Kuss auf die Wange, dann nahm sie ihre Handtasche und machte sich auf den Heimweg.

 

*

 

Es klopfte zweimal, dann riss Lennox seine Bürotür auf und steckte den Kopf hindurch. »Guten Morgen, du Workaholic!«

Riley blickte vom Bildschirm auf und seinen Kumpel an, der wie ein Honigkuchenpferd grinste. »Guten Morgen! Irre ich mich, oder hast du gute Nachrichten?«

»Die besten überhaupt, Natalie und ich sind seit gestern Abend zusammen.«

Riley lächelte und ignorierte diesen Anflug von Neid, der sich schon wieder in seinem Bauch ausbreiten wollte. »Glückwunsch!«

»Danke. Und deshalb nur zur Info – punkt fünf Uhr bin ich weg.«

»Mach das. Und viel Spaß!« Riley wackelte mit den Augenbrauen, und Lennox lachte auf und zog die Tür zu.

»Verfluchter Glückspilz!«, murmelte er und widmete sich wieder seiner Arbeit. Es standen verdammt viele Aufgaben auf seinem Plan, und wenn er heute wenigstens um sieben Uhr ins Wochenende verschwinden wollte, musste er sich ranhalten.

Es gelang ihm, doch zur Ruhe kam er erst bei einem Espresso in seinem Apartment. Den genoss er vor der Fensterfront seines Wohnzimmers, mit Blick über ein paar Wolkenkratzer, den Hudson River und Hoboken auf der anderen Seite. Und erst jetzt fiel ihm auf, was es bedeutete, dass Lennox nun in festen Händen war. Riley musste heute Abend – und wohl auch zukünftig - allein auf die Jagd gehen. Was irgendwie nicht das Gleiche war und nicht annähernd so viel Spaß machte.

Aber gut, er würde bestimmt nicht zu Hause sitzen bleiben und sich durch das beschissene Fernsehprogramm zappen. Es war Freitagnacht und damit Zeit fürs Madhouse, eine sexwillige Frau fand er dort am schnellsten. Also duschte er, fuhr in ein kleines japanisches Restaurant mit Sushi-Circle und flirtete beim Essen mit der hübschen neuen Kellnerin. Die war allerdings so jung, dass sie kaum den Mund aufbekam und beinahe ständig errötete. Dabei machte er nicht einmal eindeutige Anspielungen.

Die brachte Riley schließlich im Club an. Er tanzte und flirtete, fand aber keine Frau, die ihn wirklich reizte.

---ENDE DER LESEPROBE---