How to ruin your life - Ben Stein - E-Book

How to ruin your life E-Book

Ben Stein

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Beschreibung

'Machen wir uns doch nichts vor: Du bist der Einzige, auf den es ankommt. Die Wahrheit ist – und lass mich bitte der Erste sein, der es dir sagt –, Gott ist im Urlaub und er hat dir so lange die Verantwortung übergeben!' Wenn du so oder so ähnlich denkst und dich für den Mittelpunkt des Universums hältst, dann bist du schon auf dem besten Weg, dein Leben zu ruinieren. Wenn dir solch ein Verhalten fremd ist, dann kann Ben Stein dir helfen. Es gibt nicht viele Bücher oder Artikel über die Kunst des stilvollen Versagen. Darüber wie man richtig scheitert, wie man eine glatte Bauchlandung hinlegt und alles falsch macht, was man nur falsch machen kann. How to ruin your life ist ein erstklassiger, humorvoller Ratgeber und ein ironischer Leitfaden für Leute, die ihr Leben auf Gedeih und Verderb in den Sand setzen wollen. Ben Stein rät einem, sich um Himmels willen keine nützlichen Fähigkeiten anzueignen, ein Klugscheißer zu sein, sich mit den falschen Leuten abzugeben, jeden und alles zu kritisieren und sich immer ins Gedächtnis zu rufen, dass niemand außer einem selbst zählt. Er zeigt in 35 Kapiteln, was man machen muss, um der unbeliebteste Mensch auf Erden zu werden. Gute Ratschläge und einfache Anweisungen werden auf bissige und komische Weise auf den Leser losgelassen. Dieses Buch ist ein sarkastischer Lesespaß, der seine Leser eigentlich davor warnt, selbstzerstörerisch zu sein und sich das Leben unnötig schwer zu machen. Das Besondere an diesem Ratgeber ist, dass man genau das Gegenteil von dem tun sollte, was einem empfohlen wird. How to ruin your life ist ein Buch voller Witz und Ironie, das mit einem Augenzwinkern 'gute Ratschläge' verteilt.

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Ben Stein

HOW TO RUIN YOUR LIFE

Die Kunst des stilvollen Versagens

Aus dem Amerikanischen von Madeleine Lampe

Schwarzkopf & Schwarzkopf

Für Alex, meine Frau, die mich oft davor bewahrt hat, dass ich mein Leben ruiniere. Für unseren Sohn Tommy, den ich über alles liebe. Und für alle guten Hunde und Katzen.

Einleitung

Warum Versagen von Bedeutung ist

»Der Erfolg«, sagte John F. Kennedy einmal, »hat viele Väter. Der Misserfolg ist ein Waisenkind.« Ich glaube, er hat das im Zusammenhang mit der fehlgeschlagenen Invasion in der Schweinebucht von 1961 gesagt. Aber es gilt sicher auch für Ratgeberbücher und -artikel. In jedem Buchladen findet man Dutzende Bücher darüber, wie man Erfolg haben kann. Viele erteilen die gleichen Ratschläge und präsentieren sie lediglich in verschiedenen Schriftarten.

Es ist nicht zu übersehen, dass es nicht sonderlich viele Bücher und Artikel über das Scheitern gibt. Dennoch kann man, wie alle Mütter und Väter wissen, genauso viel lernen, wenn man Menschen beobachtet, die versagen. In der Tat ist Misserfolg häufig ein Leitfaden zum Erfolg – eben nur in umgekehrter Form. Man muss den Weg in die Armut, Einsamkeit, Dunkelheit und Verzweiflung ausfindig machen … Und dann in die genau entgegengesetzte Richtung gehen … Dann wird man sich in gute Gesellschaft begeben, sich einen guten Ruf aufbauen, selbstbewusst sein und ein angenehmes Leben führen.

Ich fand es faszinierend, dass so viele unterschiedliche Wege zum Erfolg führen (einige sind so simpel wie Glück oder Vererbung), aber dass Misserfolge viele Gemeinsamkeiten haben. Alle unglücklichen Familien ähneln einander, könnte man sagen, um einen berühmten Satz von Tolstoi abzuwandeln. Wenn man die Finger von den Dingen und Verhaltensweisen lässt, mit denen Versager ihr Leben in den Sand setzen, wird das eigene Leben nicht zwangsläufig ein großer Erfolg, aber man wird bestimmt einige Fehlschläge vermeiden – zumindest selbstverschuldete Fehlschläge. Wenn man der starken Anziehungskraft der Selbstzerstörung widerstehen kann, dann ist man auf dem besten Weg, erfolgreich zu werden.

Du fragst dich jetzt vielleicht, was mich dazu qualifiziert, dieses Buch zu schreiben, und das ist auch dein gutes Recht. Nun, ich bin ein Tourist, wo ich auch hingehe – besonders zu Hause. Ich verwende viel Zeit und Energie darauf, das zu analysieren, was ich um mich herum beobachte. Ich habe mich seit meiner Grundschulzeit (vielleicht auch schon früher) aufmerksam mit Misserfolgen beschäftigt. Meine autoritäre, aber liebevolle Mutter ließ es nicht zu, dass ich ein Versager wurde. Ich versuchte – eigentlich überall, wo ich mich aufhielt – herauszufinden, was diejenigen taten, die in Mathe, beim Sport, bei ihren Verabredungen oder auf der Arbeit versagten. Es gibt mutigere Männer und Frauen als mich, klügere und stärkere. Aber es gibt nur wenige, die so viele verschiedene Sachen gemacht haben wie ich und die auf so vielen unterschiedlichen Gebieten tätig waren. Darum war es mir vergönnt, Misserfolge an Eliteuniversitäten, im Rechtswesen, im Weißen Haus (und was für Misserfolge!) und in Hollywood beobachten zu können – also praktisch überall.

Wie gesagt, ich habe bei diesen Misserfolgen große Ähnlichkeiten feststellen können. Auch die Umstände, die zu diesen Misserfolgen führten, glichen einander. Und genau das, die Kombination aus Erfahrung und analytischer Arbeit, qualifiziert mich zum Schreiben dieses Buches – und ermutigt dich vielleicht, es zu lesen.

In jedem Fall sollte man die Ratschläge, die hier erteilt werden, für sich sprechen lassen. Wenn man den Inhalt nicht interessant findet, sollte man das Buch beiseite legen. (Auch das wird einem dabei helfen, ein Versager zu werden.)

Du fragst dich vielleicht, warum es gerade 35 Regeln gibt. Ich sage, warum denn nicht? So viele sind mir eben eingefallen und ließen sich auf größere Kategorien beziehen (wie Beziehungen, Geld, Familie usw.). Ich hätte auch kleinere Kategorien wählen können, wie zum Beispiel »Lass dir die Nase piercen«, aber das steht auf einem anderen Blatt. Sachen wie »Trage Braun, wenn man von dir erwartet, Grau oder Dunkelblau zu tragen« fallen in andere große Kategorien.

Wenn man am Ende der Lektüre immer noch nicht genug Wege gefunden hat, sein Leben zu ruinieren, dann hat man das Buch sowieso nie wirklich gebraucht. Dann wurde man einfach mit dem Wissen geboren, wie man scheitert.

Mit diesem Buch wird dir eine Orientierungshilfe geboten, damit du dein Leben ruinieren und stilvoll versagen kannst oder vielleicht auch nicht. Du wirst niemanden, den du kennst, und auch dich selbst nicht darin wiedererkennen (ja, sicher).

Gewinnen kann jeder, aber stilvoll zu versagen ist eine hohe Kunst. Und hier findest du die Anleitung dazu. Befolge die 35 goldenen Regeln und dein Leben wird eine einzige Katastrophe!

Regel 1

Eigne dir keine nützlichen Fähigkeiten an!

Zum Einstieg lass dir gesagt sein: Man sollte grundsätzlich zu nichts zu gebrauchen sein und keine vernünftigen Lernstrategien entwickeln. Es ist absolut nicht nötig, sich mit Dingen wie Geschichte und Mathematik vertraut zu machen oder Fremdsprachen zu lernen. Man sollte auch auf gar keinen Fall Fachkenntnisse in Jura, Architektur, Medizin oder als Bauunternehmer erwerben. Wenn andere Leute ihre Freizeit opfern, um etwas zu lernen und an Kursen teilzunehmen, lach die Deppen aus, verbring deine Zeit im Bett und schau dir alte Filme an. (Es ist überhaupt ein sicherer Weg, sich sein Leben zu ruinieren, wenn man sich über jede aufrichtige Bemühung von sich und anderen lustig macht. Aber dazu später mehr.) Während andere Leute einen wichtigen Beitrag leisten und produktiv sind, indem sie Krankheiten heilen, Kerzen herstellen, Haare schneiden oder Inventur machen, sollte man selbst davon absehen, sich in irgendeiner Weise zu spezialisieren oder sich überhaupt nützlich zu machen.

Ja, es gibt tonnenweise Literatur darüber und Leute, die einem weismachen wollen, dass Bildung der Schlüssel zum Glück und zu einem sicheren Leben sei. Aber all das trifft auf dich nicht zu. Viele Leute sagen, dass man ein besseres Leben führen kann, wenn man ein Handwerk erlernt oder einen höheren Abschluss macht. Und wieder gilt das nicht für dich. Du wirst sowieso alles im Leben erreichen, was du willst. Du bist etwas Besonderes, vollkommen einzigartig. Verlass dich einfach auf deinen gesunden Menschenverstand und dein gutes Aussehen. Du bist ein richtiges Schlitzohr.

Wie gebildet war Rhett Butler bitte schön? Und Elvis Presley? Mir ist nie zu Ohren gekommen, dass Madonna eine Universität besucht hat. Und P. Diddy (oder wie er sich momentan gerade schimpfen mag) auch nicht. Und nun sieh dir an, wie weit diese Menschen es gebracht haben. Du wirst mindestens genauso viel erreichen, denn du bist ein wahrer Glückspilz und dir wird alles in den Schoß fallen. Wenn man sein Leben ruinieren will, nimmt man sich den einen Menschen zum Vorbild, der es unter Millionen anderer geschafft hat, ohne besondere Fähigkeiten erfolgreich zu sein … Und die 99 Menschen von 100, die aufgrund ihrer Fähigkeiten Erfolg haben, vergisst man besser.

Denk immer daran, dass du bereits mit all dem Wissen, das du brauchst, geboren wurdest. Vermeide es, etwas zu lernen, das irgendwie trivial sein könnte. Du bist kein gewöhnlicher Mensch. Du bist etwas Besonderes und das werde ich dir so oft sagen, bis du es endlich begreifst. Es ist ganz entscheidend, dass du aufgrund deiner Einzigartigkeit jede Krise bewältigen kannst. Du kommst über die Runden, einfach weil du bist, wie du bist. Übung ist etwas für das gemeine Volk, aber nicht für solch auserwählte Menschen wie dich. Du bist dazu bestimmt, reich und berühmt zu werden. Und du musst dafür nicht mehr tun, als du bereits getan hast. Lehne dich einfach zurück und sei so einzigartig, toll und liebenswert wie immer. Das ist der erste Schritt in Richtung eines stilvollen Versagens.

Regel 2

Keine Selbstdisziplin, bitte!

Sei stinkfaul! Du bist schließlich nicht auf der Militärakademie! Du bist ein relaxter und abgeklärter Typ. Du brauchst jede Pause, die du bekommen kannst. Ein Nickerchen ist unerlässlich. Der Film, der hinter den Augenlidern abläuft, ist eminent wichtig. Man braucht sich nicht schuldig zu fühlen, nur weil man im Bett herumlümmelt, während alle anderen ihrer Arbeit nachgehen.

Es ist doch nicht deine Schuld, dass diese chronischen Verlierer sich jeden Tag von neun bis fünf abrackern. Man sollte ruhig im Bett bleiben und erst aufstehen, wenn einem danach ist. Wenn man dann mal aufgestanden ist, bleibt man am besten so lange auf, wie es einem gefällt. Im Fernsehen laufen so viele großartige alte Filme. Außerdem gibt es diese wunderbaren Wiederholungen von Eine schrecklich nette Familie und den Simpsons. Nichts könnte mehr bringen, als den ganzen Tag vor der Glotze herumzuhängen und zuzusehen, wie Bart Homer zum hundertsten Mal zur Weißglut bringt. Das hört sich doch wirklich klasse an, oder? Du bist eben eine Nachteule, du musst dich nicht vor drei Uhr morgens in die Falle hauen.

Verschwende keinen Gedanken an den nächsten Morgen, denn du wirst sowieso nicht wach sein. Der frühe Morgen ist etwas für Bauerntrampel und ich glaube nicht, dass ein cooler Kerl oder ein flottes Mädchen wie du einen Kuhstall ausmisten wird. Das sehe ich doch richtig?

Iss alles, worauf du Lust hast. Du siehst blendend aus, egal wie viel du wiegst – ob nun 40 oder 140 kg. Du warst von Geburt an hinreißend. Wenn du ein paar hundert Kilo mehr wiegst als die Bohnenstangen in den Modemagazinen, dann ist das deren Problem. Die sind schließlich alle magersüchtig. Du hast den Kopf voll und Essen wirkt beruhigend auf dich. Also iss, was und wann du willst. Das ist dein gutes Recht! Das Land, in dem du lebst, hat so viele erstklassige Erzeugnisse zu bieten. Es wäre doch eine Beleidigung für die Bauern, Steaks, Käse und Milch zu verschmähen.

Wenn man nichts Besseres zu tun hat, kann man doch ruhig am Kühlschrank vorbeigehen und einen Happen essen. Wen kümmert das schon? Zum Teufel noch mal, du lebst doch schließlich nicht in einem Polizeistaat! Verdrück die Kuchenreste und lass es gut sein.

Der nächste Punkt ist äußerst wichtig: Zwing dich nicht zum Arbeiten, wenn du eigentlich viel lieber etwas anderes machen willst. Genau genommen sollte man überhaupt nicht arbeiten, wenn einem nicht danach ist. Das Leben ist einfach zu kurz. Warum sollte man auch nur eine Sekunde damit verschwenden, etwas zu tun, auf das man keine Lust hat? Vielleicht haben das noch nicht alle mitbekommen, aber die Sklaverei und die Leibeigenschaft wurden schon vor langer Zeit abgeschafft. Warum hat die Bauernbefreiung stattgefunden, wenn man jetzt doch arbeiten muss? Der Frondienst wurde abgeschafft und wofür?Damit man heute schwitzen und schuften muss? Wohl kaum. Du musst nichts tun, das du nicht tun willst. Du stehst über den Dingen. Eigentlich stehst du über allem und jedem. Du hast das Recht, jegliche Arbeit, zu der du dich nicht bereit fühlst, zu verweigern. Du wirst schon irgendwie zu Geld kommen, ganz einfach weil du es willst, egal ob du nun irgendeiner öden Arbeit nachgehst oder nicht.