Hubert die Waldfee - Dagmar Wörle - E-Book

Hubert die Waldfee E-Book

Dagmar Wörle

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Beschreibung

Hubert die Waldfee erzählt die Geschichte einer männlichen Fee die unvoreingenommen und offen durch das Leben läuft. Seine Neugier auf alles und jeden bringt ihn dazu alles zu hinterfragen. Auf seiner Reise trifft Hubert auf eine interessante Menge an Charakteren die so ihre Probleme ,Sorgen und Nöte haben. Mit Empathie , Witz und Mut schafft Hubert es vom Außenseiter ,zu einer geachteten und geliebten Person. Anders zu sein ist vielleicht gar nicht so schlecht..... Die Geschichte und ihre Personen sind in einem Kindgerechten Umfeld , doch die aussagen der Personen und ihr handeln ist durchaus auch auf das heutige Zeitgeschehen zu beziehen. Das diskutieren über Personen und ihre Handlungen in dieser Geschichte war ein sehr großer teil unserer Arbeit an diesem Buch. Wir hoffen das es den Kindern und Eltern mit dieser Geschichte genau so Freude macht zu diskutieren .

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Seitenzahl: 77

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Inhalt

Kapitel 1: Das Feenrudel

Kapitel 2: Hubert

Kapitel 3: Die Aufgabe

Kapitel 4: Neue Bekanntschaften

Kapitel 5: Norbert, der Frosch

Kapitel 6: Neue Freunde

Kapitel 7: Die Gefahr

Kapitel 8: Freunde in der Not

Kapitel 9: Auch andere haben Sorgen

Kapitel 10: Lavinia

Kapitel 11: Eine freudige Nachricht

Kapitel 12: Die Suche, Teil 1

Kapitel 13: Die neue Heimat

Kapitel 14: Die Suche, Teil 2

Kapitel 15: Der unheimliche Baum

Kapitel 16: Der grummelige Karl

Kapitel 17: Die bösen Hornissen

Kapitel 18: Die kleine Hornisse

Kapitel 19: Das Wiedersehen

Kapitel 20: Gemeinsam in den Kampf

Kapitel 21: Zurück nach Hause

Kapitel 22: Die Erpressung

Kapitel 23: Eine Überraschung

Kapitel 24: Eine mutige Aktion

Kapitel 25: Meister Sensei

Kapitel 26: Neue Verbündete

Kapitel 27: Der Aufbruch

Kapitel 28: Die große Ehre

Kapitel 29: Ende gut alles gut

Inhaltsangabe

Kapitel 1: Das Feenrudel

Vor langer Zeit, als die Wälder noch grün waren und es noch wenige Menschen gab, hörte man in der Stille des Waldes ein leises Sirren. Die Menschen konnten es zwar hören, aber sie wussten nicht, was es war. Dort im Wald lebte ein kleines Feenrudel, hoch oben in einem wunderschönen Baum. Mit ihren zarten Flügeln schwirrten sie, in der Hand einen Wurzelholzstab wedelnd, eifrig umher.

Jede Fee hatte eine Aufgabe. Die Aufgaben wurden vom Feenrat verteilt, der aus den ältesten Feen bestand. Einige Feen waren dafür zuständig, ihren Feenstaub auf die Bäume zu verteilen, damit diese weiter wuchsen, andere Feen waren verantwortlich für die Blumen im Wald, damit sie schöne Blüten trugen, und wieder andere heilten mit ihrem Feenstaub kranke Tiere. Jede Fee war glücklich mit der ihr auferlegten Aufgabe und ihrer Wichtigkeit.

Und dann war da Hubert. Er war seit langem die erste männliche Fee, die geboren worden war.

Vor vielen Jahrhunderten war das Feenrudel noch ein Feenvolk. Doch über die Zeit wurde es immer kleiner. Die Feenältesten waren die Einzigen, die Nachkommen zeugen konnten, und von diesen Ältesten gab es nur noch drei: Kothar, Grevor und Erogar. Kothar war über 1000 Jahre alt, Grevor 900 und der Jüngste von den drei Ältesten, Erogar, war 800 Jahre alt. Die drei Ältesten waren eine fantastische Erscheinung. Sie wirkten schemenhaft, ja fast durchsichtig, da sie sich mit ihrem Alter dem Lebensende zuneigten.

Obwohl Erogar schon 800 Jahre alt war, hatte er verbotenerweise einen Samen in die Erde gepflanzt, ohne den anderen davon zu erzählen. Ein Same durfte nur von einem Ältesten gepflanzt werden, der nicht älter als 500 Jahre war, da man nicht wusste, was aus dem Samen einer noch älteren Fee entstehen würde. Nachdem der Samen von den Feen gehegt und gepflegt worden war, wuchs daraus eine wunderschöne Blume hervor. Als sich ihr Kelch öffnete, waren alle aufgeregt, weil darin ein männliches Feenbaby lag. Das war Hubert.

Kapitel 2: Hubert

Hubert bekam keine Aufgaben zugewiesen wie die anderen Feen, denn er konnte nicht fliegen und war zu dick. Als junge Fee hatte er entdeckt, dass man mit dem Wurzelholzstab ganz tolle Sachen machen konnte. In der Kindheit lebte er unten am Baum wie alle jungen Feen, die liebevoll umsorgt und gefüttert wurden. Wenn ihnen dann die Feenflügel wuchsen, wurde den Kleinen beigebracht, damit zu fliegen. Sobald sie es konnten, flatterten sie zu den erwachsenen Feen hoch oben im Baum empor, um dort ihre Aufgabe zu bekommen.

Aber wieder zurück zu Hubert. Hubert war anders. Er hatte über vieles nachgedacht und wenn keiner schaute, auch ausprobiert. So kam es, dass er eines Tages seinen Wurzelholzstab über seine leckeren Beeren mit Honig schwang. Es kam etwas Feenstaub aus dem Stab heraus und mit einem leisen Zischen wurden die Beeren doppelt so groß. Er war erstaunt, was da passiert war. Genüsslich vertilgte er die Riesenportion. Und immer wenn es Essen gab und keiner schaute, schwang er den Stab über die Beeren.

So verging einige Zeit. Die Feen oben im Baum kümmerten sich um den Wald, die Tiere und ihre jungen Feen.

Auf einmal merkte Hubert ein Ziehen am Rücken. Es wuchsen ihm endlich seine Flügel. Die Feen, die sich um die Kleinen kümmerten, sahen Hubert an und wollten ihm zeigen, wie man fliegt. Doch sosehr Hubert sich auch bemühte und die Flügel surren ließ, er hob nicht ab. Die Feen schauten ihn an und sahen, dass er irgendwie anders aussah als sie selbst. Statt eines dünnen schlanken Körpers war er irgendwie fülliger. Bald passten ihm auch seine Anziehsachen nicht mehr so richtig.

Die Feen beratschlagten sich und beschlossen, den Feenrat zu befragen, was man tun solle. Sie flogen alle hinunter zu Hubert und schauten ihn sich an. Hubert wurde ganz rot im Gesicht, weil er sich schämte. So was hatte der Feenrat noch nicht gesehen. Sie mussten erst ein paar Tage überlegen, was man da machen könnte.

In der Zwischenzeit flogen alle jungen Feen nacheinander nach oben. Hubert schaute ihnen traurig hinterher und eine Träne rollte über sein Gesicht. Er hatte verstanden, warum er nicht fliegen konnte, traute sich aber nicht, es den anderen Feen zu erzählen. Wer weiß, was ihn da erwartet hätte. Er hatte doch auch sonst viel Unfug angestellt mit dem Wurzelholzstab. Einmal hatte er einer jungen Fee einen Schwanz an den Hintern gezaubert. Auch nicht zu vergessen war, dass er gemacht hatte, dass ein Kaninchen rosa wurde. Das ganze Feenrudel hatte Tage darüber diskutiert, wer das gewesen sein könnte. Nein, er durfte nichts sagen. Außerdem schmeckte es doch immer so lecker, wenn er die Riesenbeeren mit Honig aß.

Kapitel 3: Die Aufgabe

Nach ein paar Tagen kam der Feenrat zu ihm und sagte ihm, sie hätten keine Lösung für das Problem gefunden. Er müsse das schwere, runde Ding loswerden, was da an ihm hing. Hubert strich über seinen runden Bauch. Was hatte er da bloß angestellt? Da im Feenrudel aber jeder eine Aufgabe haben musste, beriet der Feenrat weiter über Huberts Situation. Was könnte er nur für eine wichtige Aufgabe übernehmen, überlegten sie. Eine Fee, die nicht fliegen konnte …

Kothar, der Älteste, schlug den anderen Feen vor, dass Hubert etwas auf dem Erdboden machen müsse, damit er sich an dem Feenrudel und dessen Aufgaben beteiligen könnte. »Er muss sich als Teil des Volkes fühlen«, sagte Kothar. Da sagte Grevor, der Zweitälteste: »Lassen wir ihn fegen.« Der Rat murmelte, aber keiner hatte eine bessere Lösung zu bieten. Erogar, der Drittälteste, warf ein, dass dies einer Fee unwürdig sei. Die Tiere im Wald dürften nicht wissen, dass es eine Fee gab, die nicht fliegen konnte. Wieder beratschlagte der Rat über Huberts Lage. Man beschloss, dass er weit weg einen Bereich zum Fegen zugeteilt bekommen sollte. Alle waren sich einig. Und so kam es, dass der Feenrat zu Hubert hinunterflog und ihm diese Aufgabe zuwies. Ein Baum, der viele, viele Meter weit weg stand, war sein Ziel, an dessen Fuße sollte er den Besen schwingen. Was sollte Hubert machen? Er musste dem Feenrat gehorchen.

Kapitel 4: Neue Bekanntschaften

Am nächsten Morgen nach dem Frühstück, das Hubert sich mit dem Feenstaub diesmal verdreifacht hatte, zog er los. Er marschierte nach Westen. Nach langer Zeit des Gehens hörte er etwas. Es war, als wenn dort jemand sprach.

»Kontra …«, hörte er jemanden sagen. Und als Nächstes: »Grand Hand.« Was ist das, dachte er und wieder vernahm er Worte: » Ey, guck nicht in meine Karten.« Dann war alles still. Hubert schob den Zweig zur Seite und sah drei Schnecken. »Achtzehn, zwanzig«, hörte er. Die drei saßen im Kreis. Jede Schnecke hatte fünf Spielkarten vor sich liegen, mit dem Bild nach oben. Eine schaute zu Hubert. In dieser Zeit ging das rechte Auge von einer anderen Schnecke hinüber zu dem Kartenblatt, das vor der mit Hubert sprechenden Schnecke lag.

»Ähm …, öhm«, stammelte Hubert, so was hatte er noch nie gesehen.

»Sieh zu, dass du Land gewinnst, du Eumel!«, sagte die Schnecke.

Erschrocken ließ Hubert den Zweig los und zog sich zurück. Aus dem Gebüsch hörte er noch, wie die Schnecken sich weiter stritten. Was war das, dachte er. Er ging weiter und versuchte das, was er gesehen hatte, zu verstehen. Er schüttelte jedoch bald den Kopf und dachte: Was solls.

Nach einer ganzen Weile merkte er, wie der Boden rhythmisch zu beben begann. »Links …, links …«, hörte er und jedes Mal erzitterte der Boden. Er sprang ins Gebüsch und versteckte sich dort. »Links …«, ertönte es erneut. Er blickte durch das Gebüsch und sah schwarze kleine Tiere, die alle einen Helm trugen. Komisch, dachte er, alle laufen im Takt und immer wenn das vorderste Tier »Links« ruft, zittert der Boden.

»Abteilung haaaaalt!«, rief der Vorderste und die Tiere blieben stehen. Eine Waldbeere lag vor ihnen und der Erste in der Reihe gab den Befehl, die Beere aufzusammeln und mitzunehmen. »Abteilung weeeeiter!«, rief er darauf und wieder ertönte »Links …, links …«, wobei jedes Mal der Boden erzitterte.

Das wird ja immer komischer, dachte Hubert