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Willkommen bei den Ice Guardians! Sie beschützen die Gletscher unserer Erde. Es gibt kaum einen Fleck auf der Erde, an dem die zwölfjährige Cléo noch nicht war. Mit ihrem Papa, der Musiker ist, tingelt sie durch die Weltgeschichte und fühlt sich nie richtig zugehörig. Nur Cléos Geburtsort in den französischen Alpen würde ihr Vater niemals betreten. Denn von dort verschwand ihre Mutter einst spurlos. Als ihr Vater einen Unfall hat, wird Cléo ausgerechnet dorthin geholt: in ein geheimnisvolles Internat auf dem Mont Blanc. Cléo begibt sich auf Spurensuche. Was ist passiert, als sie klein war? Weshalb wird Wasser in ihrer Nähe plötzlich zu Eis? Und was hat es mit den aggressiven Nagetieren auf sich, die ihr auflauern und die sie zu verstehen glaubt? Cléo steht das Abenteuer ihres Lebens bevor! Spüre die Macht der Gletscher und erlebe ein magisches Abenteuer mit den Ice Guardians. - Triff eine außergewöhnliche Heldin mit besonderen Fähigkeiten vor atemberaubender Kulisse im ewigen Eis der Alpen. - Abenteuerroman für Kinder: Fesselnde Story mit aktuellem Bezug zur Gletscherschmelze und zum Klimaschutz. - Einfühlsam, warmherzig und bewegend erzählt für Kinder ab 10 Jahren. - Du folgst Alea Aquarius und der Alpha Cru über alle Weltmeere? Du bist ein Fan der Woodwalkers? Dann werden dich auch die Ice Guardians begeistern.
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Veröffentlichungsjahr: 2024
Cléo lehnte ihren Kopf gegen die Busscheibe und blickte hinaus. Plötzlich kroch ihr ein kalter Schauer über den Rücken. Die Regentropfen an der Scheibe waren zu funkelnden Kristallen geworden, hauchdünne Fäden hatten sich blitzschnell zu zarten, durchsichtigen Sternen geformt. Waren die Tropfen etwa gefroren? Aber wie denn, bei der Hitze da draußen?
Es gibt nur eine Regel für die zwölfjährige Cléo: Niemals darf sie ihren Geburtsort in den französischen Alpen betreten. Denn von dort verschwand ihre Mutter einst spurlos. Als ihr Vater einen Unfall hat, wird Cléo ausgerechnet dorthin geholt: in ein geheimnisvolles Internat auf dem Mont Blanc. Cléo begibt sich auf Spurensuche. Was ist passiert, als sie klein war? Und was hat es mit den aggressiven Nagetieren auf sich, die ihr auflauern und die sie zu verstehen glaubt?
Der erste Band um Cléo und die Hüter*innen der Gletscher
Für Quirin
»Wir haben sie!«, schnurrte eine stolze Stimme. Sie schien aus dem Nichts zu kommen und drang in alle Winkel des unterirdischen Höhlenpalastes.
In dem schwarz funkelnden Thronsaal wurde es schlagartig mucksmäuschenstill. Nur die Marmotte, die Chefin aller Murmeltiere, stieß vor Glück einen scharfen Pfiff aus. Sie saß auf ihrem steinernen Thron und wies zwei Kammerdienerinnen, beide noch Jungtiere, an, ihr Luft zuzufächeln. Eiskalte Luft, wie die Marmotte sie liebte. Kein Murmeltier im Saal war so groß wie sie, kein Fell glänzte so prächtig wie ihres.
Die Steine an den Wänden des Saals glitzerten silbern. Erst heute Vormittag hatte die Marmotte ihre Dienerinnen zum Polieren angewiesen. Bereits in den Morgenstunden hatte die stolze Informantin vom anderen Ende der Erdkugel eine wichtige Nachricht angekündigt. Als Hologramm stand sie nun vor der Marmotte und ihrer Wächterin, die mit besonders furchterregenden Schneidezähnen ausgestattet war.
Die Informantin war eine Ratte.
»Du sprichst von Danas Tochter?«, fragte die Wächterin sie mit strenger Stimme.
Ein Raunen ging durch den Thronsaal, von den Kammerdienerinnen zur Gruppe der Beraterinnen bis zu den Soldatinnen, die die Eingänge bewachten. Auch in den vielen Gängen, die vom Saal abzweigten, richteten sich Hunderte von Schnurrhaaren auf. Die rangniedrigeren Dienerinnen und Köchinnen flüsterten aufgeregt miteinander. Unter der Anspannung der Tiere erzitterten auch die feinen, hell glitzernden Wurzelfäden, die das Erdreich durchzogen.
»Wir haben Danas Tochter gefunden!«, rief die Ratte und warf ihre Vorderpfoten in die Luft. »Heilige Scheiße, JA!«
Augenblicklich stieß die Wächterin einen empörten Schrei aus. »Wie sprichst du mit der Marmotte?«, herrschte sie die ferne Stimme an.
»Pardon!«
»Wo ist sie?«, wollte die Marmotte wissen. Sie sprach so laut, dass das Echo ihrer Frage an den glatt gewienerten Erdmauern entlangzog und durch den ganzen weitverzweigten Murmeltierbau waberte. Wo ist sie? … ist sie?
»Auf der Insel Martinique. Meine Spähtrupps sind an ihr dran. Sie ist gerade dabei, ihre Gabe zu entdecken.« Ein stolzes Lächeln zierte in diesem Moment das Hologramm der Ratte. Das Tier reckte seine Schnauze auf.
»Bist du dir sicher?«
Es war schon manches Mal vorgekommen, dass eine andere Herde sich einfach nur wichtigmachen wollte. Die Marmotte hatte ihre Kundschafterinnen schon oft vergeblich in die entlegensten Gegenden der Welt geschickt. Doch diesmal war es anders, das spürte sie. Ihr Fell knisterte vor Aufregung.
Wenn es stimmte, dass Danas Tochter auf der Schwelle stand und bald ihre Gabe erkennen würde, hatte die Informantin vom anderen Ende der Welt ganze Arbeit geleistet.
»Klar bin ich mir sicher«, erwiderte die Ratte empört. »Würde ich dich sonst stören?« Das Hologramm bebte.
»Nein. Ich weiß, dass du gut bist«, erwiderte die Marmotte beschwichtigend. Sie war auf das Netzwerk der Herden und deren Chefinnen angewiesen.
»Tja«, tönte die ferne Stimme spitz durch die weitverzweigten, kühlen Höhlengänge des Palastes. »Mir ist Cléo Dulac damals nicht entwischt … Aber keine Sorge, heute schnappen wir sie!«
Die Marmotte umklammerte mit ihren Krallen die Armlehnen ihres steinernen Throns. Es war über elf Jahre her, als sie unachtsam gewesen war und Danas Tochter ihr hatte entkommen können.
Diesen Fehler würde sie wiedergutmachen. Jetzt hatte sie die Chance dazu.
Die Stadt flirrte vor Hitze, Abgaswolken hingen in der schwülen Luft. Der Bus wand sich die schmale Straße hoch, vorbei an bunten Häusern, die sich wie Bauklötze stapelten und in der Sonne glänzten, hellrosa, zartgelb und türkis. Cléo lehnte ihren Kopf gegen die Scheibe und blickte hinaus. Am Horizont, hinter den Hochhäusern, sah sie das Meer, den weißen Strand und die Palmen.
Genau so sah es an beinahe allen Orten aus, an denen Cléo und ihr Vater Rick landeten – für ein paar Wochen oder wenige Monate, nie länger als ein halbes Jahr. Rick liebte die Sonne. Und seine Musik. Und seine Tochter. In welcher Reihenfolge, das war Cléo manchmal nicht klar, auch wenn ihr Vater beteuerte, dass sie das Wichtigste in seinem Leben wäre. Aber meistens war er entweder bei Proben mit seiner Band oder nächtelangen Auftritten. Oder er durfte nicht gestört werden, weil er an einem neuen Song arbeitete.
Cléos Zopf war noch feucht von dem kleinen, warmen Regenguss, der sie nach der Schule überrascht hatte. Es war Juni, die Regenzeit kündigte sich bereits an. Cléo war auf dem Weg in die Wohnung, wo Rick vermutlich gerade erst frühstückte. Vielleicht hatte er Crêpes gebacken, überlegte Cléo und lächelte in sich hinein. Sie sah, wie an der Scheibe des Busses ein paar Regentropfen in feinen Bahnen entlangzogen. Sonnenstrahlen brachen und spiegelten sich darin und blendeten Cléo, bis sie blinzeln musste. Sie kniff ihre Augen zusammen, helle Sonnentupfen tanzten übers Schwarz. Als sie die Augen wieder öffnete, kroch ihr ein kalter Schauer über den Rücken. Etwas war passiert, das spürte sie sofort, noch ehe sie wahrnahm, was tatsächlich geschehen war.
Die Regentropfen auf der Scheibe waren … anders als zuvor. Verwandelt. Sie schimmerten seltsam. Kurz rieb Cléo sich die Augen. Ein Wimpernschlag, und sie sah es ganz klar: Die Wassertropfen waren erstarrt und zu funkelnden Kristallen geworden, hauchdünne Fäden hatten sich blitzschnell zu zarten, durchsichtigen Sternen geformt. Die Glasscheibe lief an wie von eisigem Nebel.
Waren die Regentropfen etwa gefroren? Aber wie denn, bei der Hitze da draußen? Hatte die Klimaanlage des Busses ein Problem? Plötzlich hörte Cléo ein leises Knirschen, ein helles Knacksen. Was passierte hier? Sie blickte sich im Bus um: Bemerkte noch jemand die merkwürdige Verwandlung? Doch die Fahrgäste waren mit sich selbst beschäftigt. Zwei Frauen unterhielten sich miteinander, andere wischten über ihre Handys. In einem hölzernen Käfig gackerte ein Huhn. Ein älterer Herr telefonierte lachend und zeigte dabei die wenigen Zähne, die er noch im Mund hatte.
Cléo schaute zurück auf die Fensterscheibe. Es war, als wäre nie etwas geschehen. Hatte sie geträumt? Die dünnen Wasserbahnen – nun nichts anderes als ganz gewöhnliche, sonnenwarme Regentropfen – zogen sich am seitlichen Fenster entlang und würden sicherlich bald vollends trocknen. Cléo musste sich das Eis am Fenster eingebildet haben, anders konnte es nicht gewesen sein.
Ratternde Motoren, wildes Hupen und fröhliches Stimmengewirr schwappten von der Straße in den Bus hinein. Er hielt an, und eine Gruppe grell kichernder Kinder stieg ein – oh nein, bitte nicht die! Cléo duckte sich in ihren Sitz.
Seit drei Wochen ging sie in die neue Klasse, und es war wie immer: Es gab die Obercoolen, die sich einen Spaß daraus machten, auf der Neuen herumzuhacken – einfach, weil sie neu war. Und es gab andere Kinder, ganz unterschiedliche, die Cléo gerne näher kennengelernt hätte. Aber meistens war es so: Kaum freundete sie sich ein kleines bisschen mit jemandem an, zog es ihren Vater schon wieder weiter. Irgendwann hatte Cléo aufgehört, Freundschaften zu schließen.
Die Kinder, die gerade eingestiegen waren, gehörten definitiv zur ersten Gruppe, und Cléo ahnte, dass sie sich auf etwas gefasst machen musste.
Der Motor des Busses stotterte, seufzte und ächzte, und genau genommen fühlte Cléo sich ähnlich: Sie war erschöpft. Und zwar so richtig. Als hätten alle Kräfte sie verlassen. Lag es an der Hitze? An der neuen Schule, wo sie diesmal auch noch eine kratzige Schuluniform aus dickem Stoff tragen musste? Hallo, bei dem Wetter! Lag es an der neuen Stadt, der ganzen fremden Insel? Oder an allem auf einmal? Sie wusste es nicht.
»Sorry, das ist mein Platz!«
Cléo schreckte hoch. Eines der Mädchen aus ihrer Klasse hatte sich vor ihr aufgerichtet und grinste gemein. Marie. Die anderen kicherten. Natürlich gab es im Linienbus keine reservierten Plätze. Aber Marie war die beste Fußballspielerin der Schule, und die anderen Mädchen himmelten sie an. Die Jungs auch. Cléo wäre nicht im Traum eingefallen, sich auf einen Streit mit ihr einzulassen.
Vielleicht war es auch gar nicht so schlecht, von diesem Platz wegzukommen. Wo warme Regentropfen zu knirschenden Eiskörnern wurden und Cléo sich noch komischer fühlte als sonst. Sie schnappte sich ihren Rucksack und wollte aufstehen.
»Ey, kannst du vielleicht fragen, wenn du rauswillst?«, blaffte der Junge sie an, der sich genau in diesem Moment auf den freien Platz neben Cléo plumpsen ließ und lachend alle viere von sich streckte – Raphaël. Ein paar in der Gruppe johlten, während Raphaël Maries anerkennenden Blick suchte. Die beiden schlugen ein.
Cléo zögerte. Warum konnten andere Kinder sie nicht einfach in Ruhe lassen?
»Im Ernst jetzt, das ist mein Platz!«, flötete Marie und warf sich die Haare zurück. »Wie unhöflich bist du denn?! Redest du nicht mehr mit mir?«
»Ich glaube, sie redet nur mit Tieren«, warf ein anderes Mädchen ein, und ein tiefer Schreck durchzuckte Cléo. Was hatten die Kinder aus ihrer Klasse mitbekommen? Wussten sie Bescheid? Erneut brandete unter ihnen ein Gelächter auf, das die anderen Fahrgäste skeptisch gucken ließ. Das eingesperrte Huhn fing wild zu gackern an.
»Kannst du mal übersetzen, Cléo?«, rief Raphaël feixend. »Ich glaube, dieses Huhn will wissen, was wir in Mathe aufhaben!«
Cléo fühlte sich umzingelt, als säße sie in einer Falle. Und das tat sie ja auch.
Sie sprach nicht mit Tieren, nein.
Aber manchmal hatte sie das Gefühl, Tiere sprachen mit ihr.
Es hatte mit zwei Wasserschweinen begonnen, die ihr in Ecuador ihren elften Geburtstag vermiest hatten. Das war ein Jahr und drei Wochen her. Das Quieken der Tiere hatte noch lange in ihren Ohren gehallt. Es war, als wollten sie ihr etwas mitteilen. Aber nicht auf die nette Art.
Cléo beschloss, Marie und die anderen Kinder um sich herum zu ignorieren, und setzte ihre Kopfhörer auf.
»Hast du mich nicht gehört? Das ist mein Platz …« Marie schnaubte entrüstet auf und griff kurzerhand nach Cléos Kopfhörern.
»Aua!«, entfuhr es Cléo, weil die Kopfhörer an ihren Haaren hängen blieben und Marie trotzdem daran zog. »Lass das!«
Doch Marie dachte nicht daran aufzuhören.
»Du tust mir weh, was soll das?« Mit einer Hand hielt Cléo sich ihren schmerzenden Kopf, mit der anderen versuchte sie, Maries Griff zu lösen.
»Ach du armes Kätzchen!«, flötete Marie grinsend, während sie mit einem letzten Ruck die Kopfhörer an sich riss und sie schließlich wie eine Trophäe hochhielt. Am Bügel hatten Cléos Kopfhörer zwei spitze Katzenohren.
Cléo schnappte danach, doch da waren die Kopfhörer schon in der Luft und flitzten auf verschiedenen Flugbahnen von einem Kind zum anderen.
»Ihr seid mir echt zu blöd!«, stieß Cléo aus. Die Kinder lachten nur. Zum Glück war morgen Samstag – Wochenende.
»Sag mal, Kätzchen …« Marie kicherte. »Du kennst doch die Maus auf dem Mädchenklo, nicht wahr?«
»Igitt, ihr habt ’ne Maus aufm Mädchenklo?! Wuaaah!«, schrie einer der Jungen.
»Das ist nicht irgendeine Maus, das ist Cléos beste Freundin!«, rief ein Mädchen und stimmte laute Würggeräusche an.
Cléo zuckte zusammen. Sie krallte ihre Hände in ihren Rucksack. Wann hatten die Mädchen sie mit Rosalinde gesehen?
Es gab eine Maus im Mädchenklo, ja. Cléo hatte ihr einen Namen gegeben – warum auch nicht? – und brachte ihr jeden Tag ein paar Reste aus der Mensa mit. Rosalinde, eine braune Langschwanzmaus mit rosa Schnauze, wirkte immer hungrig. Pfeilschnell tippelnd tauchte sie aus ihrem Mäuseloch auf, sobald Cléo die Toilette betrat. Jedes Mal fing Rosalinde zu fiepen an, manchmal vibrierte ihr ganzer Körper, und ihre winzigen Vorderbeine und ihr langer Schwanz flogen hin und her, als wäre sie eine Pantomimin und müsste Cléo dringend etwas mitteilen. Nicht eine Sekunde ließ die kleine Maus sie aus den Augen, was sich merkwürdig anfühlte. Aber sie war keines der Tiere, die es auf sie abgesehen hatten, das war Cléo von ihrer ersten Begegnung an klar gewesen.
»Also, raus mit der Sprache, Kätzchen!« Marie wirkte ungeduldig. »Als Katze … Das würde mich echt interessieren: Hast du die Maus vom Mädchenklo … gefressen?!« Eine Welle von Gelächter brach aus Cléos Mitschülern heraus, als hätten sie gerade den besten Witz ihres Lebens gehört.
»Nein«, sagte Cléo, kurz und spitz. »Sehr witzig.«
Plötzlich sprang Raphaël neben ihr auf, weil etwas aus Cléos Rucksack purzelte, in seinem Schoß landete, schon weiterwuselte und die Kinder hysterisch kreischen ließ. Alles war so schnell gegangen, dass auch Cléo erst jetzt begriff, dass das Etwas Rosalinde gewesen war!
»Scheiße, war das die Maus?!«, stieß Marie aus und riss die Augen auf.
»Oh mein Gott, wie eklig, ich fass es nicht!« Raphaël schüttelte sich am ganzen Körper und hörte nicht auf, seine Hose glatt zu streichen, als müsste er Dutzende unsichtbare Mäusehaare wegwischen.
»Ey, übertreib nicht!«, raunte einer der Jungen, und Raphaël boxte ihn etwas zu fest in die Seite.
»Klappe! Cléo hat sie ja wohl nicht mehr alle!«
Die Kinder waren auseinandergestoben, und Cléo hatte freie Bahn, um aufzustehen und sich ganz allein in die letzte Reihe zu setzen. Unter der Bankreihe vor ihr bemerkte sie ihre Kopfhörer. Sie hob sie auf und pustete den Dreck ab. In dem Moment hörte sie Rosalindes leises, vertrautes Fiepen, ein zartes Stimmchen, das dringender als sonst klang. Doch sie sah die Maus nirgends. Wo war sie? Und worüber klagte sie?
Cléo blickte sich im Bus um und suchte möglichst unauffällig alles nach winzigen Bewegungen ab. Sie bemerkte nichts.
Das Gelächter der Kinder schallte in Cléos Ohren. Wahrscheinlich wüsste am Montagmorgen die ganze Schule Bescheid. Bis ihr Vater sich für ein anderes Land entschieden hätte, wäre sie das Mädchen aus der Sechsten, das mit einer Maus im Mädchenklo sprach. Na toll.
Der Bus hielt an und öffnete ächzend seine Türen. Die ersten Kinder aus Cléos Klasse stiegen aus. Die Luft, die von draußen in den Bus strömte, war warm. Nein, heiß. Eine sanfte Brise brachte den Geruch des Meeres in den Bus hinein, gemischt mit einem Duft nach köstlichen Gewürzen und überreifen Früchten. Eigentlich das Paradies auf Erden, zumindest wiederholte ihr Vater das seit ihrer Ankunft. Aber was wusste er schon von der französischen Schule, obercoolen Mitschülern und gemeinen Witzen? Seine Welt bestand aus Musik, Applaus und Freiheit.
Vor über zwölf Jahren war Rick im Val de Chavoix aufgetreten, Cléos Geburtsort, der in der Nähe des Mont Blancs lag, des höchsten Bergs in ganz Europa. Dort hatte er Dana kennengelernt. Cléos Mutter.
Der Bus schloss seine Türen und zuckelte weiter durch die Stadt. Cléo wischte sich den Schweiß von der Stirn. Die Busse in Fort-de-France, der Hauptstadt von Martinique, waren klimatisiert, aber sie schwitzte trotzdem.
Wie immer, wenn Cléo an ihre Mutter dachte, hielt sie es kaum aus. Dana fehlte. Sie fehlte ihr so sehr, dass der Gedanke an sie ihr fast die Luft zum Atmen nahm.
An der nächsten Haltestelle stieg Cléo aus. Sie bog in die Gasse ein, in der Rick und sie eine kleine Wohnung gefunden hatten. Am Rand türmten sich Autoreifen und alte Holzpaletten, kaputte Fischernetze lagen herum, allerlei Müll und rostiger Schrott. Ihr Vater suchte sich immer die entlegensten Ecken jeder Stadt aus, egal wo.
Der Weg von der Bushaltestelle zum Haus war nicht weit, aber Cléo spürte, wie die Erschöpfung in einer so großen Welle über sie schwappte, dass sie das Gefühl hatte, darin unterzugehen. Sie stieß die Tür in den Hof auf und musste erst mal stehen bleiben und tief durchatmen.
Als Cléo vom Hof in das schattige Haus hineintrat, bemerkte sie ein scharrendes Geräusch aus der Ecke. Doch es war zu dunkel, um etwas zu erkennen. Ein Fiepen erklang und hallte wie ein hinterlistiges Kichern durch das hohe Treppenhaus. Eine Gänsehaut lief Cléo den Rücken hinab. Sie blieb stehen. Was war das? Etwas trippelte, huschte – sie erhaschte einen Blick: Ratten! Bitte nicht.
Cléo wusste, dass sie hoch in die Wohnung musste, um sich ein bisschen hinzulegen. Und doch rührte sie sich keinen Millimeter.
Pfoten trippelten. Cléo hörte, wie Krallen über die alten Fliesen wischten. Von wo, konnte sie nicht ausmachen. Plötzlich war es ganz still. Nichts huschte mehr, nichts scharrte. Als wären die Ratten einem unhörbaren Befehl gefolgt, auf der Stelle stillzustehen.
Was geschah hier? Dann ging es wieder los: Es raschelte wie in einem großen Tusch – bevor sich aufs Neue Stille über das Treppenhaus senkte. Cléo war noch keine Stufe nach oben gekommen.
Im nächsten Moment sah sie drei Ratten auf dem ersten Treppenabsatz. Sie wuselten nicht nervös umher, wie Cléo es von Ratten kannte. Sie hockten einfach nur da, verfolgten Cléo mit ihren Augen und knurrten bedrohlich.
Cléo wich zurück. Wie auf Kommando kamen die drei Ratten eine Treppenstufe tiefer, alle gemeinsam.
Cléo wollte nur noch weg. Schnell drehte sie sich um und stürzte zurück zur Tür. Sie wollte in den Hof, an die Luft, raus hier. Doch kaum hatte sie die Tür aufgerissen, entfuhr ihr ein Schrei. Ratten! Auch vor der Tür saßen zwei. Sie schauten Cléo genauso entschlossen an wie die anderen und versperrten ihr den Weg nach draußen.
Cléo stolperte zurück. Wo sollte sie hin?
Sollte sie ihren Vater anrufen? Wegen drei Ratten im Treppenhaus und zweien im Hof, lächerlich! Sie hatten schon in allen möglichen Bruchbuden gelebt, ein paar ungebetene Hausgäste konnten sie doch nicht schocken. Eigentlich. Wie sollte sie Rick beschreiben, dass die Ratten ihr vorkamen, als gehörten sie einer geheimen Armee an und hätten Böses vor?
Böses mit ihr. Cléo sah es ganz klar, so klar wie nie zuvor. Die Wasserschweine und all die Tiere, die im Lauf des letzten Jahres an ihr geschnüffelt hatten – Nutrias und Gleithörnchen, Springhasen und Meerschweinchen –, waren nur die Kundschafterinnen gewesen. Jetzt standen ihr Tiere gegenüber, die mit ihr kämpfen wollten. Eindeutig.
Als hätten die Ratten Cléos Gedanken gelesen, stürzten sie sich aus beiden Richtungen quiekend auf sie. Schon biss sich die größte Ratte in ihrem linken Flip-Flop fest. Cléo schleuderte den Schuh von sich, doch die Ratte sprang sofort ab und landete mit heftigem Schwung auf Cléos Wade, an der sie sich festkrallte und -biss.
»Aua!« Cléo schrie vor Schmerzen und sank zu Boden. Dabei rutschte ihr das Handy aus der Tasche ihrer Shorts, und eine der Ratten katapultierte es mit der Schnauze tief in die dunkle Ecke. Cléo hörte das Krachen, als ihr Handy an der Wand zerschellte.
Aus den Augenwinkeln sah sie, dass die anderen Ratten damit beschäftigt waren, die rostigen Gitterstäbe des Treppengeländers aus der Verankerung zu nagen. Das Geländer war schwer und eisern und würde, das begriff Cléo, direkt auf sie zurasen, sollte es gelockert werden. Sie musste woandershin, sofort!
Doch Cléo kam nicht vom Fleck. Sie konnte nicht aufstehen, es war einfach zu schmerzhaft – obwohl die große Ratte endlich von ihrer Wade abließ. Aber nur, um den anderen mit dem Geländer zu helfen! Offenbar war dem Tier klar, dass es Cléo so sehr geschädigt hatte, dass an Weglaufen nicht mehr zu denken war. Cléo spürte das Blut in ihren Adern pochen. Die Wunde brannte wie Feuer.
Das Treppengeländer wackelte. Wie viel Wucht würde es bekommen, bis es bei ihr war? Die Angst saß Cléo im Nacken.
Wo waren eigentlich ihre Nachbarn? All die Leute aus dem Haus, die sonst gerne ein Schwätzchen auf der Treppe hielten? Warum half ihr niemand? Die Geräusche der Ratten und ihre eigenen Schreie mussten doch laut genug sein, in alle Wohnungen zu dringen. Fürchteten ihre Nachbarn sich? Oder wollten sie sich einfach partout nicht in ihrer Siesta stören lassen? Nicht von der Neuen, die niemand richtig kannte.
»Spinnt ihr?«, hörte Cléo plötzlich aus dem schrillen Quieken der Ratten heraus. Doch das konnte nicht sein. Wieso verstand sie plötzlich die Sprache der Ratten?
Mit aller Kraft versuchte sie, zur Seite zu rutschen, um sich einigermaßen zu schützen, sollte das Treppengeländer gleich hinabrasen.
»Hört sofort auf!«, dröhnte es heiser und fiepend. Woher kam diese Stimme? Alle fünf Ratten hielten erschrocken inne und starrten Richtung Türrahmen. Cléo drehte ebenfalls ihren Kopf und sah eine Ratte, die größer als die anderen war und sich räusperte: »Wir brauchen sie lebendig, nicht tot!«
Auf das Kommando der großen Ratte hin ließen alle Tiere vom Geländer ab – und bissen sich mit ihren scharfen Zähnen in Cléos Kleidung fest, um sie nach draußen zu zerren.
»Haut ab, ihr Mistviecher! Cléo, petite!«
Plötzlich stand Gabrielle auf dem Treppenabsatz und schwang einen großen Stock, als hätte sie ein Schwert in der Hand – war das ein Besenstiel? Warum war Gabrielle überhaupt hier, auf Martinique?
»Jetzt bekommt ihr es mit mir zu tun«, zischte Gabrielle den Ratten zu, während sie die Stufen hinabrauschte. Augenblicklich ergriffen die Ratten die Flucht in den Hof. So einfach war das? Haut ab, ihr Mistviecher – und schon waren sie weg?
Das gelockerte Treppengeländer schwang bedrohlich hin und her, doch Gabrielle erkannte die Gefahr, packte das Geländer mit einem entschlossenen Griff und kippte es vorsichtig auf die Stufen, wodurch es an den fast vollständig durchgenagten Stellen krachend entzweibrach. Ein, zwei Sekunden später und das rostige Eisengeländer wäre mit voller Wucht auf Cléo gestürzt!
Beim Gedanken daran erschauderte sie. Gabrielle kniete neben Cléo. Sie beugte sich über sie, und ihre langen, schwarzen Locs kitzelten Cléos Nase. Eine zarte Berührung, die Cléo schon als kleines Kind gemocht hatte.
»Alles ist gut«, sagte Gabrielle. »Ich bin bei dir.«
Wenig später lag Cléo auf ihrem Bett. Gabrielle tauchte Cléos Wade in eine kleine Wanne mit warmem Wasser und wusch die Wunde sorgfältig aus.
»Aua!« Cléo zog Luft zwischen ihren zusammengebissenen Zähnen hindurch.
Die Ratten waren in böser Absicht gekommen und hatten es auf sie abgesehen gehabt, das stand fest. Warum? Cléo konnte keinen klaren Gedanken fassen. Wer wollte sie »lebendig, nicht tot«? Warum bildete sie sich ein, die Sprache der Ratten zu verstehen?
»Erzählst du mir, was passiert ist?«, fragte Gabrielle, während sie sich auf Cléos Bettkante setzte. Sie lächelte.
»Ich …«, begann Cléo. »Eigentlich weiß ich es selbst nicht … Plötzlich, als ich –«
In diesem Augenblick begann Cléo zu weinen, die Tränen brachen einfach aus ihr heraus. War es die Erschöpfung? Oder der Schock? Sofort drückte Gabrielle sie an sich.
»Du bist in Sicherheit, Cléo«, flüsterte Gabrielle ihr zu. »Ich bin bei dir. Wir können auch später reden, ma petite, du ruhst dich jetzt erst mal aus!«
Gabrielle wusste immer, wie Cléo sich fühlte und was sie gerade brauchte. Was für ein unfassbares Glück, dass sie im richtigen Moment ins Treppenhaus getreten war und Cléo vor den Ratten gerettet hatte! Ein Glück – und ein Zufall. Denn Gabrielle und Cléo sahen sich eigentlich nur alle zwei, drei Monate. Früher, ganz früher hatten sie zusammen in einer WG gelebt, Gabrielle, Cléo und Rick, und seitdem war Gabrielle aus Cléos Leben nicht mehr wegzudenken.
Cléo gähnte. Sie war müde. Todmüde, um genau zu sein. Doch einzuschlafen war ihr noch nicht gelungen. Wie denn auch, mit einer pochenden Bisswunde und viel zu vielen Fragen, die sich einfach nicht beantworten ließen und keinen Sinn ergaben! Sie wollte Gabrielle davon erzählen, hatte aber keine Ahnung, wo sie anfangen sollte.
»Ich desinfiziere die Wunde noch einmal, und dann versuchst du zu schlafen, ja?«, erklärte Gabrielle, lächelte Cléo aufmunternd zu und tupfte mit Watte eine kühle Flüssigkeit auf die Wunde.
Cléo merkte, wie sie langsam wegnickte. Sie bekam gerade noch mit, wie Gabrielle ihr einen zarten Kuss auf die Stirn drückte und anschließend eine Nummer in ihrem Handy anwählte. In der Leitung knackste es.
»Geh schon ran!«, hörte Cléo Gabrielle murmeln, und im nächsten Augenblick war sie eingeschlafen.
Als Cléo erwachte, war es dunkel, nur ein glitzernder Schimmer Mondlicht fiel durch den dünnen Vorhang in ihr Zimmer. Alles war still, das Fenster geschlossen. Offenbar hatte Cléo bis zur Nacht durchgeschlafen. Wie spät mochte es sein? Als sie die Lampe neben ihrem Bett anknipste und nach der Armbanduhr auf ihrem Nachtkästchen greifen wollte, bemerkte sie Rick und hielt inne. Er lag auf einer dünnen Isomatte neben ihrem Bett und stieß genau in diesem Moment einen so lauten, sägenden Schnarcher aus, dass Cléo lachen musste.
Warum schlief ihr Vater neben ihrem Bett? Hatte er sein Konzert ausfallen lassen? Unmöglich! Oder war er etwa schon zurück? Doch er kehrte von seinen Auftritten nie vor dem Morgengrauen heim, und jetzt bewegte sich der Stundenzeiger gerade mal auf die Fünf zu. Cléo band sich ihre Armbanduhr ums Handgelenk.
Es war die Uhr ihrer Mutter. Sie war klein und golden, mit einem winzigen, funkelnden Edelstein auf dem Ziffernblatt, aber das war es nicht, was diese Uhr für Cléo so wertvoll machte. Sie war schlichtweg das Einzige, das sie von ihrer Mutter besaß.
Cléo schlüpfte unter ihrer dünnen Decke hervor und setzte vorsichtig ihre Füße auf dem Fußboden auf. Die Fliesen waren kühl. Sie erwartete, dass es wehtun würde, doch merkwürdigerweise spürte sie den Rattenbiss gar nicht mehr. Cléo wagte es, einen Blick auf die Wunde zu werfen, und stellte erstaunt fest, dass sie gut verheilt aussah. Was womöglich daran lag, dass sie im Schein der kleinen Lampe nur sehr schlecht sehen konnte. Oder hatte sie länger als einen Tag und eine Nacht geschlafen? Schon wieder fingen die Dinge an, sich irgendwie seltsam anzufühlen.
Cléo stand auf. Aus der Wohnung hörte sie Schritte, und im nächsten Moment stand Gabrielle im Türrahmen und lächelte ihr zu. »Na, gut geschlafen?« Cléo nickte. »Guten Morgen, ma petite.« Sobald Gabrielle sie anlächelte, konnte Cléo nicht anders: In ihr begann es zu strahlen.
Gabrielle ging auf Cléo zu, nahm ihre Hand – und Cléo traute sich, ein paar vorsichtige Schritte zu gehen.
»Voll schnell verheilt«, flüsterte Cléo und strahlte. Sie blickte Gabrielle an. »Bitte sag nicht, dass ich heute zur Schule muss …«
»Aber nein, Cléo. Es ist Samstag.«
Wochenende! Zum Glück. Ein neuer Morgen, ein neuer Tag, Cléo brauchte Luft. Doch als sie das Fenster öffnen wollte, ging Gabrielle dazwischen.
»Wir müssen das Fenster geschlossen halten«, sagte sie leise, aber mit fester Stimme. »Zu deinem Schutz. Soll ich dir die Crêpes von gestern warm machen? Rick hat gebacken.«
Wie auf Kommando schnarchte er, und Gabrielle legte grinsend den Finger auf die Lippen. »Wir lassen ihn noch schlafen, ja? Gehen wir in die Küche. Crêpes?«
»Vor wem muss ich geschützt werden?«, fragte Cléo. Sie blieb stehen. Auch wenn ihr Magen knurrte, Crêpes waren ihr jetzt egal! Und der Schlaf ihres Vaters auch.
Gabrielle holte tief Luft und kaute auf der Unterlippe. Kurz schaute sie zu Rick, der sich tatsächlich im Tiefschlaf zu befinden schien.
»Ist das jetzt schon wieder so ein blödes Geheimnis wie das mit meiner Mutter?«, platzte Cléo heraus.
Gabrielle schüttelte beschwichtigend den Kopf. »Nein. Nein, Cléo. Ich … ich habe einfach das Gefühl, ich muss besser auf dich aufpassen. Ich habe alle Termine abgesagt und bleibe bei dir.«
Cléo erschrak. »Du sprichst übermorgen vor den Vereinten Nationen!«
»Egal.«
Wie bitte?! Es konnte Gabrielle nicht egal sein, die Chance ihres Lebens zu verpassen.
»In zwei Minuten gibt’s Frühstück«, sagte Gabrielle und wandte sich um. Cléo hielt sie am Arm fest. Doch sie brachte kein Wort heraus.
Gabrielles Rede vor den Vereinten Nationen stand seit Monaten fest, Gabrielle hatte Cléo davon erzählt, als sie und Rick noch in Südafrika gewesen waren. Sie hatten videotelefoniert, und eigentlich wollte Cléo ihr schon damals alles über die aggressive Springhasenhorde erzählen, die ihr nach der Schule aufgelauert hatte – endlich wollte sie darüber reden, musste sie. Sie hatte es viel zu lange für sich behalten, weil sie sich dafür schämte, Nagetiere magisch anzuziehen. Doch ausgerechnet an diesem Tag hatte Gabrielle ihre Einladung zu den Vereinten Nationen erhalten und war so aufgeregt, dass sie Cléo ausnahmsweise nicht zuhörte.
»Du bist wichtiger, Cléo.«
Wie konnte es sein, dass eine Handvoll Ratten Gabrielle so viel Angst machte, dass sie alles über den Haufen warf, wofür sie wochen-, nein, eigentlich jahrelang gearbeitet hatte?
»Warum sagst du Papa nicht, dass er seine Termine absagen soll? Er ist mein Vater, er –«
»Ich muss dich beschützen, Cléo.«
»Sagt wer?«
Gabrielle schwieg. Cléo hasste das Schweigen der Erwachsenen! An Ricks Schweigen hatte sie sich in den letzten zwölf Jahren gewöhnt. Doch dass Gabrielle Geheimnisse vor ihr zu haben und nicht offen mit ihr zu sprechen schien, war neu. Und tat weh.
»In zwei Minuten gibt’s Frühstück, ja?«