Ich. Ball - Peter Großmann - E-Book

Ich. Ball E-Book

Peter Großmann

0,0

Beschreibung

Das Spiel mit dem Ball beginnt. Er wird getreten, gestoßen, geflankt, gelupft, geköpft, gestreichelt, geworfen, geschossen – der Ball. Er ist das Spielgerät beim Fußball, das Runde, das "ins Eckige" muss, ins Tor. Nur wenn er die Linie komplett "überschritten" hat, dann zählt es. Ohne den Ball geht im Fußball nichts. Über ihn wird geschrieben, geredet, gefaselt, geflucht... Was aber, wenn der Ball selbst erzählen könnte, wenn er reden könnte? Dann würde er sagen: "Ich weiss genau, wie es sich anfühlt, immer und immerzu getreten zu werden. Das ist hart und tut auch mal weh. Aber dafür kann ich jedes Spiel ganz allein entscheiden, und manchmal werde ich sogar geküsst. Ich habe Freunde und Verwandte auf der ganzen Welt. Aber was wissen die Leute schon von mir? Dabei bin ich der Einzige, der die ganze Wahrheit kennt, ich entscheide – Ich. Ball!"In "ICH.BALL!" erzählt der Ball aus der Ich-Perspektive seine Geschichte, die des Fußballspiels, die seiner besten Freunde Maximilian (8) und Mia (10) und die von deren Familie.* Fußball – aus der Sicht des Balls erzählt* Spannend und unterhaltsam wie ein Spiel, kurzweilig, lustig und kraftvoll wie ein Training!* Schwerpunkttitel vor der Fußball-Europameisterschaft 2021

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 91

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



360 Grad Verlag GmbH

Lindenstraße 23 * D-69181 Leimen

www.360gradverlag.de

www.facebook.de/360GradVerlag

www.instagram.com/360gradverlag_bestbooks

© 2021 * 360 Grad Verlag

Text: Jola Bilko und Peter Großmann,

nach einer Idee von Jo van den Speulhof

Illustrationen und Cover: Jan Birck

Satz: Helmut Schaffer, Hofheim a. Ts.

epub-Konvertierung: Helmut Schaffer, Hofheim a. Ts.

Alle Rechte vorbehalten.

ISBN 978-3-96185-993-1

»Der Ball ist rund, und ein Spiel dauert 90 Minuten.«

Sepp Herberger, Fußballspieler und Trainer,

der mit der deutschen Fußballnationalmannschaft 1954 Weltmeister wurde

»Ist nicht die ganze Welt ein Fußball? Rund und unberechenbar. Und keiner weiß, wie’s ausgeht.«

Inhalt

Impressum

Titel

Motto

Inhalt

Fetz. Krach. Bumm!

Das Spiel beginnt

Der tödliche Pass

Ich hasse Nässe!

Eine Gute-Nacht-Geschichte über Ronaldo

Das Geisterspiel

Papa Ron im Pub

Der Ball ist nicht rund

Eine Lektion in Fairness

Die Sorge der Eltern

Hat der Ball Heimweh?

Der Ball als Trainer

Der falsche Ball

Entführte Bälle

Ball des Jahres

ICH.BALL auf dem Mond

Wie ich zum besten Schiedsrichter der Welt wurde

Hanna und Mia im Ballrausch

Überraschungen und Urlaubspläne

Die Autoren und der Illustrator

Anzeigen

Fetz. Krach. Bumm!

Ich hatte die Nase voll davon, immer nur getreten und ausgelacht zu werden. Es liegt nämlich stets an mir, wenn ein Spieler nicht das Tor trifft. Ist’s aber ein Tor, dann war es der Tor­schütze. Ist es keines, lag’s an mir. Motto: Ball gleich doof. Unverschämt ist das.

Selbst die Reporter reden so. Beispiele gefällig?

Bitte: „DAS DING anzunehmen ist aber auch schwierig.“

Oder: „DIE PILLE ist echt glitschig heute.“

Oder: „DAS EI kullert nur.“

Oder: „DAS LEDER macht, was es will.“

So eine Frechheit. Mir solche Namen zu geben! Ich war stinke­sauer. Na gut, mit dem letzten Spruch hatte der Re­por­ter nicht ganz unrecht. Ab jetzt machte ich wirklich, wwas ich wollte.

Ich wollte gern mal wieder mit Kindern spielen. Die sind nämlich diejenigen, die mich verstehen können. Kinder spielen! Und genau dafür wurde ich erfunden. Zum Spielen und dazu, Menschen in Bewegung zu bringen.

Meine Sprache ist BALLISCH. Und die Sprache können nur Kinder verstehen.

Wie zum Beispiel Mia und Maxi. Die beiden wirst du im Buch kennenlernen.

Du wirst aber auch viele bekannte Namen lesen. Und glaub’ mir, alle diese Menschen habe ich tatsächlich getroffen. Zum Beispiel: Ronaldo. Jürgen Klopp. Messi. Mbappé. Die englische Queen. Um nur einige zu nennen.

Die sind alle meine Freunde, und sie verehren mich, den BALL, und mein Können. Und Können, das kannst du mir glauben, Können kann ich. Wenn ICH will!

Nun aber der Reihe nach. Ich war ja schließlich eben erst wieder in einem neuen Abenteuer angekommen. In einem Gebüsch in Frankfurt. Und noch etwas müde. Aber ich wollte heute unbedingt noch die Kinder kennenlernen, die mich verstehen und mich lieb haben – so wie ich nun mal bin.

Vorerst lag ich jedoch hinter einem Busch in Frankfurt am Main und erholte mich von dem langen Flug. Aber dazu später mehr! Plötzlich hörte ich laute Stimmen. Von Kindern. Und typische Rufe wie beim Fußballspielen. Da vorn musste irgendwo Fußball gespielt werden. Vielleicht gab es um die Ecke einen Bolzplatz.

Ich hatte ja jede Zeit der Welt und wartete gespannt.

Das Spiel beginnt

„Das Spiel beginnt!“, rief uns der Trainer zu. Und: „Auf geht’s. Gewinnt!“ Na gut, dafür spielen wir ja Fußball. Wir wollen gewinnen. Verlieren ist was für die Gegner.

Ich bin die Torfrau unserer Mannschaft. Wir spielen in der D-Jugend, sind alle zwischen zehn und elf Jahre alt. Ich werde alles halten, was da auf mein Tor zukommt. Das ist ja schließlich meine Aufgabe als Torfrau. Das bin ich meinem Team schuldig. Und meinem kleinen Bruder Maxi. Der bewundert mich nämlich sehr und will auch mal so gut Fußball spielen.

Ach so, ich heiße Mia, das habe ich ja noch gar nicht gesagt, und ich bin zehn Jahre alt. Papa meint, ich bin „das Beste“, was ihm je passiert ist. Das sagt er bei jeder Gelegenheit zu seinen Freunden. Papa heißt Ron und er ist Fußballfan wie ich. Er kommt eigentlich aus England, das heißt, seine Familie stammt von dort. Oma und Opa, also seine Eltern. Die leben noch da. Der Englandopa wurde in Indien geboren. Deshalb haben Papa Ron und mein kleiner Bruder Maxi auch so schöne hellbraune Haut. Weil ich schneeweiße Haut habe, wie Mama, denken die Leute manchmal, dass wir gar keine Geschwister sind. Dann müssen wir lachen.

Papa liebt uns sehr. Seine Familie. Also uns, Sophia, meine Mama, Maximilian, meinen kleinen Bruder, und mich. Und unsere Hündin, Bella, die Schöne. Bella war dreifarbig. Schwarz und weiß, und Rot am Bart und Popo. Bella gehört auch zu unserer Familie. Somit sind wir zu fünft. Wir leben mitten in Deutschland, in Frankfurt am Main. Die Stadt wird auch „das Herz von Europa“ genannt. Das finden meine Eltern und deren Freunde cool. Ich weiß gar nicht, ob Europa ein Herz hat. Ich denke, die Menschen haben Herzen und wenn die richtig schlagen, schlagen sie auch für Europa. Aber das ist ein Spielfeld, mindestens so groß wie ein Fußballplatz. Oder größer.

Mama und Papa arbeiten beide in einer großen europäischen Bank. Mitten im Herzen von Frankfurt. Wir haben eine Wohnung in der Luft, fast im Himmel. Na ja, nicht ganz. Aber so in 20 Metern Höhe im neuen Turmhochhaus. Ein echter Wolkenkratzer. Aus den Fenstern können wir in alle vier Himmelsrichtungen schauen. Und wenn es kalt wird, haben wir eine Fußbodenheizung und den offenen Kamin. Ganz oben in dem Haus ist ein Sportstudio mit Schwimmbad. Da gehen wir manchmal alle zusammen hin! Mama verschwindet dann in der Sauna und Papa spielt mit mir und Maxi im Wasser.

Mama mag eigentlich keinen Fußball. Sie liest lieber spannende Bücher. Nur wenn Italien spielt, schaut sie Fußball im Fernsehen mit. In Italien ist sie nämlich geboren. In der Stadt Bologna. Wir waren schon ein paarmal da, denn Oma und Opa leben dort. Der Italienopa besitzt dort eine alte Buchhandlung, wo es viele coole Bücher zum Schmökern gibt, und Oma ein kleines Restaurant, wo es super­lecker Nudeln gibt. Dort gehen wir immer essen. Und anschließend kaufen unsere Eltern uns ein Eis an der Ecke gegenüber.

Papa kommt wie gesagt aus England, aus der Hauptstadt London, und er liebt Fußball. Kein Wunder, sagt er immer, England ist schließlich das „Mutterland des Fußballs“. Mein Mutterland ist Deutschland. Und Fußball gibt es hier auch. Wie überall auf der Welt.

Papa ist froh, dass er in einer Großstadt wie Frankfurt wohnt. Hier leben Menschen aus der ganzen Welt mit viel Respekt gegenüber anderen Menschen, und es gibt viele englische und irische Pubs. So wie in Paris. Da haben sich Mama und Papa beim Studium kennengelernt. In diesen Kneipen schaut er sich mit seinen Freunden oft Spiele an. Dann sprechen sie englisch miteinander. Ich war schon ein paarmal mit, aber ihr Herumbrüllen, wenn ein Tor fällt, ist mir zu laut. Außerdem haben sie andere Lieblingsvereine als ich.

Ich gehe mit meinem kleinen Bruder Maxi in die Mühlbergschule. Maxi ist in der zweiten Klasse und ich in der vierten. Morgens um 7:30 Uhr können wir da mit der Straßenbahn, Linie 16 oder 17, hinfahren. Ist nicht weit, nur vier Haltestellen. Aber die haben lustige Namen wie „Lokalbahnhof“, „Seehofweg“, „Mühlberg“ und „Lettigkautweg“. Darüber lachen wir uns immer halb tot.

Auf der Mühlbergschule lernen wir auch in italienischer Sprache. Das nennt sich bilingual. Somit sprechen wir perfekt Englisch, das reden Papa und Mama auch oft mit uns, und Italienisch, das spricht Mama gern mit uns, und natürlich Deutsch. Maxi und ich sind ja schließlich in Frankfurt geboren, also Deutschländer. Aber eigentlich sind wir echte Sachsenhäuser! So heißt nämlich unser Stadtteil, und den kennt jeder in Frankfurt.

In Sachsenhausen spielen wir auch Fußball. Maxi ist acht und noch in der F-Jugend. Ist schon schade, dass wir nächstes Jahr getrennt werden. Mädchen und Jungs dürfen nämlich nur bis zur D-Jugend zusammen in einer Mannschaft spielen, dann werden die Geschlechter getrennt. Hanna ist Stürmerin bei uns und ich bin wie gesagt Torfrau. Maxi ist in seiner Mannschaft im Mittelfeld unterwegs.

Er kann ziemlich schnell flitzen und gut flanken.

Aber zurück zu unserem Spiel. Das wurde gleich angepfiffen und es würde schwer werden, denn die anderen waren gut.

„Soooo schwer wird es nicht!“, rief ich meiner großen Schwester noch zu. Ich wollte ihr etwas Mut machen und schrie ihr beim Einlaufen aufs Feld hinterher: „Fang einfach den Ball, so wie Bella das macht, oder fauste ihn weg!“

Ich heiße Maximilian und bin der kleine Bruder von Mia. Klar, da gibt es noch Papa und den Trainer und so, aber ich bin ihr größter Fan und Berater. Reaktion und Schnelligkeit trainieren wir beide mit unserer Hündin Bella! Sie ist erst fünf Jahre alt und sie liebt es, mit dem Ball zu spielen. Und sie hat viele Bälle, große und kleine.

Meine Mannschaft, die F-Jugend, hat immer am Samstag ihre Spiele. Das ist cool, denn die D- und C-Jugend spielen immer sonntags vor der Ersten Mannschaft. So kann ich fast immer bei den Spielen meiner Schwester Mia in der D-Jugend dabei sein und sie anfeuern. Oft kommt auch mein bester Freund Junis mit. Er wohnt in unserer Straße und wir machen fast alles zusammen. Klar, nach den Hausaufgaben. Obwohl wir die manchmal auch zusammen machen. Vor allem Mathe, da sieht er nicht durch. Wir kicken manchmal den ganzen Nachmittag unten auf unserem Bolzplatz bei der alten Henninger-Brauerei. Die Mauern der Fabrik sind richtig hoch, und weil die leer steht, knallen wir den Ball da so richtig gegen die Wand. Bäng, Zisch. Knall! Aber gut, dazu später mehr. Heute war nur Papa mit. Und Mias Spiel wurde gleich angepfiffen.

Der tödliche Pass

Es war also Sonntag, und wir hatten uns pünktlich um 10 Uhr im Vereinsheim getroffen. Warmmachen war angesagt und die Besprechung über Aufstellung und Taktik mit dem Trainer, Herr Waldmann.

Ich war schon ganz schön nervös, weil es heute gegen den FC Bornheim aus dem Nachbardorf ging. Also eigentlich ist das nur ein anderer Stadtteil, aber früher war das ein Dorf.