Ich bin ich - Wer sonst! - Maria Färber-Singer - E-Book

Ich bin ich - Wer sonst! E-Book

Maria Färber-Singer

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  • Herausgeber: Via Nova
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2018
Beschreibung

Die sogenannte Realität ist ein Produkt unserer Erfahrungen und unserer Gedanken. Bestätigen wir "die Welt" immer mit denselben Gedanken, bleiben wir in sehr engen Vorstellungen von dem, was das Leben kann, gefangen. Um ein Leben in Freude und Freiheit führen zu können und Neues auf die Erde zu bringen, müssen wir aus eigener Kraft diesen Kreislauf verlassen. In diesem Buch werden humorvoll und respektlos "Hindernis-Klassiker" wie Sorgen, Zweifel, Angst oder Liebe zum Dramatisieren so beschrieben, dass es gut nachvollziehbar wird, wie wir diese selbst erzeugen und wie wir sie in unserem Alltag auch wieder auflösen können. Vor allem durch unser kraftvolles Bewusstsein des "Ich bin ich", einzigartig in seiner Kreativität und Wirksamkeit, ist es möglich, das konditionierte Denken zu überwinden und neue Lebensenergie zu schaffen.

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Seitenzahl: 298

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Maria Färber-SingerICH BIN ICH – Wer sonst!

Maria Färber-Singer

ICH BIN ICH

Wer sonst!

Sei du selbstund lebe glücklich

Verlag Via Nova, Alte Landstr. 12, 36100 Petersberg

Telefon: (06 61) 6 29 73

Fax: (06 61) 96 79 560

E-Mail: [email protected]

Internet: www.verlag-vianova.de / www.transpersonale.de

Umschlaggestaltung: Guter Punkt, München

Satz: Sebastian Carl, Amerang

E-Book-Herstellung und Auslieferung: Brockhaus Commission, Kornwestheim, www.brocom.de

© Alle Rechte vorbehalten

Print: 978-3-86616-237-2

ePub: 978-3-86616-414-7

INHALT

Danksagung

Vorwort

Einleitung

1. ICH bin es

2. Ich wandle, Was MICH (ver)hindert

Der neue Verstand

Endlich frei

Wo ist das Problem?

Erklärungsnotstand

Wert-los ursprünglich

Vertrauensbildende Maßnahmen

Verantwortungsreich

Unschuldig

Unbesorgt ausgelassen

Bühne ohne Drama

Rollen spielen nicht

Beziehungsfähig

Meinst du mich?

Lust auf Scheitern

Unvergleichlich brillant

Machtlos froh

Zutiefst erleichtert

In Hülle und Fülle

Zweifelsfrei ICH

Furchtlos glücklich

3. Ich bin ICH

Guru in eigener Sache

Ich befreie MICH

Ich liebe mich

Ich bin authentisch

Ich atme bewusst

Ich wünsche und es geschieht

Ich denke neu – Ich will, ich kann, ich tue

Ich bin kreativ

ICH bin die Freude

ICH bin das Wunder

DANKSAGUNG

Während des Schreibens haben sich in mir von Zeit zu Zeit wie von selbst Dankesworte geformt, immer wieder neu, immer wieder anders, immer wirksam. Mit jedem Danke ist dieses Buchprojekt wirklicher geworden und heute freue ich mich sehr darüber, meine Dankbarkeit ausdrücken zu können.

Mein Dank gilt allen, die mutig vorausgegangen sind auf dem Weg der Liebe, der Freude und der Freiheit und die so zu „Wegweisern“ geworden sind für alle, die bereit sind für das Abenteuer, ganz ICH zu sein. Mir selbst danke ich, dass ich den Wert dieser Wegweiser für das Leben auf diesem Planeten sehen kann und dass mir bewusst ist, wozu ich hier bin: meine Freude an diesem Abenteuer zu teilen und an dem Ausbau der Wege mitzuwirken, die das Reisen erleichtern.

Mein Dank gilt allen, die ein Teil meines Lebens waren und sind und mich in meiner Entfaltung liebevoll begleitet haben und es immer noch tun; ganz besonders meiner kleinen, feinen Familie, in der mein „ICH bin es“ so wunderbar aufgehoben ist. Zutiefst dankbar bin ich auch allen, die an meinen Angeboten aktiv und mit großem Interesse teilnehmen und mich so in meinem Weg bestärken.

Mein Dank gilt allen, die bereit sind, ihrem Herzen zu folgen, sich als die zu zeigen, die SIE sind, und eine neue Welt im Sinne des „WIR sind es“ entstehen zu lassen. Aus vollem Herzen danke ich ganz besonders denjenigen, die mich ermutigt haben zu schreiben und die durch ihre praktische Unterstützung dazu beigetragen haben, dass Sie dieses Buch heute in Händen halten.

Dankeschön.

VORWORT

Dieses Buch macht bewusst, wie wir Menschen „funktionieren“, wenn wir uns vorrangig unserem konditionierten Verstand anvertrauen. Es führt die Leserin und den Leser heraus aus dem einengenden Raum alter Gedanken hin zu einem neuen, freien und freudvollen Leben. Dazu werden humorvoll und respektlos „Hindernis-Klassiker“ wie zum Beispiel Sorgen, Zweifel, Angst, Liebe zum Drama und dergleichen so beschrieben, dass es gut nachvollziehbar wird, wie wir diese selbst erzeugen und wie wir sie wieder auflösen können, hier und jetzt in unserem konkreten Alltag. Ist der Zugang frei zum ureigensten Potential, erfahren Leserin und Leser, wie sie sich ein Leben ganz nach ihren Herzenswünschen kreieren können.

Entschiedenheit und Willenskraft, verbunden mit der Ausrichtung auf unsere Wünsche, bescheren uns zunehmend Erfolge in der Qualität von „Wundern“ und bestärken uns auf diesem herausfordernden Weg. Die Instanz, die uns dafür „neben“ oder „über“ dem alten Verstand zur Verfügung steht, ist das „ICH bin es“. Mit dem „ICH bin es“ in Kontakt zu sein ist wesentlich, denn diese Instanz ist das kraftvolle Original. Sie ist an Kreativität und Wirksamkeit nicht zu übertreffen. Die Wirkung von Methoden und Techniken ist dieser Kraft untergeordnet, denn sie sind Produkte dieser kreativen Instanz und werden vom Verstand in Form gegossen. Als solche sind sie nur dann wirksam, wenn das „ICH bin es“ damit einverstanden ist.

Dies ist ein Buch, das lustvolle Impulse vermittelt, die die Leserin und den Leser inspirieren, ihre alte Identität aufzulösen, um aus ihrem kreativen Potential zu schöpfen und eine neue Welt entstehen zu lassen. Ein ganz besonderes Anliegen dieses Buches ist, dass möglichst viele Menschen begreifen, dass das Bewusstsein des „ICH bin es“ viel zu wichtig für uns alle ist, um in Schubladen des konditionierten Verstandes mit der Aufschrift „Spiritualität“, „Esoterik“, „Unwissenschaftliches“ und dergleichen abgeschoben zu werden. Mit der „alten“ Sprache Neues zu vermitteln ist dabei eine große Herausforderung.

Erfahrungen mit leidvollen Geschichten aller Art haben mir die Kraft von Gedanken immer wieder eindrucksvoll bewiesen. Beobachtungen, wie strikt sich die Lebensgestaltung von Menschen an die solcherart inszenierten Dramen hält, faszinierten mich. Sie bescherten mir eine wohltuende Respektlosigkeit allen menschlichen Inszenierungen gegenüber und öffneten mir den Zugang zu nachhaltiger Heilung und kreativer Lebensgestaltung. Kompromisslos, authentisch, radikal und mit einem Augenzwinkern mache ich der Leserin und dem Leser bewusst, wie es gelingt, erfolgreich zu verhindern, was sie sich am stärksten wünschen, und wie sie diese Hindernisse auflösen können. Denn der Unterschied besteht darin, in jedem Augenblick zu leben, was uns bewusst ist, mitten im Alltag, ohne Methoden, „nur“ aus uns selbst.

Dieses Buch richtet sich in erster Linie an Verstandesmenschen, die ihr Leben (radikal) verändern wollen: Menschen, die die Gestaltung ihres Lebens nicht länger an irgendetwas oder irgendjemand und somit an altbewährte Gedanken delegieren, sondern aus ihrem inneren Reichtum schöpfen wollen. Menschen, die bereit sind, sich der Kraft dieser Impulse hinzugeben und zu spüren, dass diese wohlwollender ist als die Macht der Gedanken. Menschen, deren Erleuchtung nicht in einer Klosterzelle oder einem Aschram auf sie wartet, sondern inmitten von Alltag, Familie, Beruf und Freunden schlicht dazugehört. Menschen, die aus vollem Herzen lachen und auch sonst keine halben Sachen machen wollen.

EINLEITUNG

Ich habe dieses Buch für Menschen geschrieben, die meine Faszination und meine Liebe für das Leben teilen. Für Menschen, die ihr Leben bewusst gestalten wollen, indem sie den tiefen Wünschen und den Sehnsüchten, die in ihnen schlummern, nachgehen. Für Menschen, die Lust darauf haben, ihr kreatives Potential zu entdecken und sich neu zu (er)finden. Für Menschen, die sich an der Freiheit und der Freude orientieren, die in uns allen ist. Für Menschen, denen es ein Herzenswunsch ist, all das und noch viel mehr mit anderen zu teilen und so an der Entstehung einer neuen Welt mitzuwirken. Und warum das? Ganz einfach, weil es kein schöneres Abenteuer gibt, als zu leben, was wir sind.

Mein Interesse an dem, was das Leben kann, war schon als kleines Mädchen sehr groß. Als Älteste von vier Kindern, aufgewachsen in einem Gastbetrieb in einem kleinen Ort nahe der jugoslawischen Grenze, hatte ich einerseits sehr viel Freiraum und musste andererseits schon sehr bald im Betrieb meiner Eltern mitarbeiten. Die Vorgabe „der Gast ist König“ prägte zunehmend mein Verhalten. Meine Wünsche und Sehnsüchte versteckte ich immer wieder hinter dieser Vorgabe. So entstand nach und nach ein Bild von mir selbst, das von dem Glaubenssatz „Ich bin das, was die anderen von mir erwarten.“ geformt wurde.

Meine Ausrichtung darauf, es allen recht zu machen, konnte jedoch nie meine unbändige Neugierde auf das Leben verdrängen. Besonders fasziniert war ich von einer Art Vorgefühl von etwas Kraftvollem, das sich hinter dem Beobachtbaren befinden musste. Dieses wirkungsvolle „Dahinter“ wollte ich finden: „Was zeigt sich, wenn das Erlernte und das Erfahrene zur Seite treten? Wozu sind wir in der Lage, wenn wir uns selbst nicht mehr im Wege stehen? Wer sind wir?“ Die Welt, so wie ich sie damals wahrnahm, war weit davon entfernt, mir diese Fragen zu beantworten. Ihre Kompliziertheit irritierte mich und ich hatte eine große Sehnsucht nach einer einfachen Ordnung. Doch je mehr ich diese mit Hilfe meiner Gedanken herzustellen versuchte, desto komplizierter wurde alles, und das Denken verdrängte immer mehr das Tun. Mein Vertrauen in meine Gefühle wurde mit jedem neuen Gedanken schwächer. Neue Erklärungen hatten für Stunden und Tage eine berauschende Wirkung. Sie versprachen mir: „Das ist es.“ Doch schon bald kam wieder die Ernüchterung und mit ihr eine neue Verunsicherung, welche wiederum mit einer neuen Erklärung besänftigt werden wollte. Die ersehnte Einfachheit stellte sich nicht ein und schien doch immer zum Greifen nahe.

Aus heutiger Sicht bin ich erstaunt darüber, wie unbeirrt und sicher ich trotz alledem meinen Weg gegangen bin. Etwas in mir war immer für mich da. Meine Sehnsucht nach Freiheit hatte eine enorme Kraft. Das Jahr 1968 verfolgte ich als Fünfzehnjährige aufgewühlt vor meinem neuen Transistorradio. Der Song „San Francisco“ wurde für mich zum Inbegriff von Freiheit, und ich bedauerte sehr, nicht unter all den Hippies in Kalifornien sein zu können. Die Ausrichtung auf mich selbst und auf meine Wünsche half mir auch, Durststrecken zu überwinden. In demselben Jahr saß ich eines Nachts alleine an einem Lagerfeuer und flehte den Himmel an, mir eine Vorausschau auf mein weiteres Leben zu ermöglichen. Da trotz höchster Konzentration darauf nichts dergleichen geschah, beschloss ich, meine Zukunft selbst in die Hand zu nehmen: Ich stellte mir intensiv vor, welche Beziehungen ich haben, was ich arbeiten, wo und wie ich leben werde. Als Essenz vom Ganzen schrieb ich mit Asche auf einen Stein „LOVE“. Auch wenn mir die Bedeutung des Wortes „Love“ noch viele Jahre sehr suspekt war, so führte dieser symbolische Akt ungeachtet dessen dazu, dass mich die Energie, die ich damit verbunden hatte, unbeirrt auf meinem Weg begleitete. Alles, was ich mir damals gewünscht habe, hat sich erfüllt und vieles darüber hinaus. Das war mein erster bewusster Kontakt mit meinem kreativen Potential. Viele ähnliche Erfahrungen folgten dem nach und haben mich immer mehr in dem „ICH bin es“ bestärkt.

Mein Leben ist reich an erfolgreichen Kreationen. Wann immer ich mich sehr klar für etwas entschieden habe, hat es sich auch materialisiert. Schon mit achtzehn war ich mir so sicher, dass meine kraftvolle Ausrichtung auf meine Wünsche wirksam ist, dass ich mir ein neues Auto bestellte, ohne das Geld dafür zu haben. Vier Monate später war die Lieferung aus Frankreich da und mit ihr auch das Geld. Ich hatte einen gut bezahlten Job gefunden und konnte damit den Großteil der Kosten abdecken. Das Restgeld schenkte mir – völlig überraschend – mein Großvater, den mein mutiges Vorgehen sehr beeindruckt hatte. So konnte meine Schwester das Jungmännerkomitee wieder auflösen, das sie gebildet hatte, um mich mit mehreren Kleinkrediten bei meinem Projekt zu unterstützen.

Wien. Universität. Voller Tatendrang startete ich in ein Leben, auf das ich mich schon jahrelang gefreut hatte, doch die äußere Freiheit führte mich zunächst in ein inneres Gefängnis. Die „alte Maria“ war in Kärnten geblieben und mit ihr meine Identität. Diese Leere in mir verunsicherte mich zutiefst und ich zog Menschen an, die meine Unsicherheit verstärkten und mein Gefühl, nichts wert zu sein, bestätigten. Der Druck, der sich so in mir aufbaute, wurde immer unerträglicher, bis ich dann eines Tages begann, von mir zu erzählen. Und das Wunder geschah: Wie ein Staudamm, bei dem von einem Moment auf den anderen die Schleusen geöffnet wurden, ließ ich alles los. Befreiung pur. Eine neue Sicherheit breitete sich aus in mir, und meine Umwelt nahm wieder Konturen an. Die Freiheit, die mir das Studium bot, nutzte ich in den ersten Jahren vorrangig dazu, die herrschende Norm überall dort in Frage zu stellen, wo sie aus meiner Sicht nicht einsichtige Grenzen setzte. Jede Form der Befreiung faszinierte und berührte mich; auch der Umstand, dass es möglich war, aus dem Engagement einiger weniger eine große Bewegung entstehen zu lassen. Woher, wenn nicht aus uns, sollte sich denn etwas bewegen auf dieser Welt?

Die meisten dieser Aktivitäten, die ich zum Teil selbst initiierte, waren sehr erfolgreich. Sie waren „richtig“, sie waren „gut“, und sie hatten das Wohl aller Menschen zum Ziel. Eigentlich doch alles in Ordnung, sollte man meinen?! Ja und nein. Das Festhalten an Überzeugungen brachte mir zwar viel positives Feedback, machte mich jedoch immer mehr zur Sklavin meiner eigenen Gedanken. Meine Herzenswünsche „mussten“ sich diesen unterordnen. Auch wenn sehr viele Menschen davon profitierten, wollte ich auch das Beste für mich, und ich begann, mich intensiv mit mir selbst auseinanderzusetzen, in unterschiedlichsten Gruppen mit dem Ziel, mich selbst besser kennen zu lernen.

Einiges kam so in Bewegung und mir wurde vor allem bewusst, wie sehr einzelne Menschen bestimmen, was in einer Gruppe beziehungsweise in einer Organisation möglich ist und was nicht. Darüber wollte ich mehr erfahren. Nach Beendigung des Studiums „verordnete“ ich mir daher zusätzlich zu meiner Arbeit mit sogenannten „gesellschaftlichen Randgruppen“ die psychotherapeutische Arbeit mit einzelnen Personen. Diese Entscheidung verlangte mir einiges ab, weil mich der Gedanke „Wie willst du so die Welt verändern?“ lange Zeit nicht losließ. Zugleich löste sich auch meine gut überschaubare Weltordnung „Männer sind böse und Frauen sind gut, Reiche sind glücklich und Arme sind unglücklich“ in Verwirrung auf. Etwas in mir verlangte jedoch so stark nach einer neuen Art von Genauigkeit, dass ich an dieser Entscheidung festhielt. Ich war überzeugt, dass das große Ganze nicht funktionieren kann, wenn das kleine Menschliche nicht in der Lage ist, mitzumachen.

Viele Jahre war ich sehr zufrieden mit meiner selbständigen Tätigkeit. Die Menschen, die Gruppen und die Organisationen, mit denen ich zu tun hatte, waren bunt und brachten viel Neues in mein Leben. Ich nahm alle Geschichten mit großem Interesse auf und staunte immer wieder darüber, wie besonders jede einzelne Geschichte war, auch wenn sich die Themen ähnelten. Die Systemtheorie und der radikale Konstruktivismus wurden meine Lieblingstheorien, und ich hatte große Freude daran, dieses Wissen auch weiterzugeben. So lange, bis ich selbst zu 100% davon überzeugt war, dass wirklich wir es sind, die unser Leben gestalten. Theoretisch war mir damit alles klar. Praktisch steckte ich allerdings noch in den Kinderschuhen.

Während ich mich beruflich sehr erfolgreich durch die Welt bewegte, wurde mir eines Tages schmerzlich bewusst, dass ich ein „Secondhand-Leben“ führte. Die Lebensgeschichten meiner Klientinnen und Klienten bestimmten mein Leben. Ich hatte mich – wieder einmal – von mir selbst entfernt. Der Wunsch nach Selbsterfahrung nur für mich führte mich zu einer Frau, die mir mein Ausbilder für Familientherapie mit den Worten „Geh zu ihr, sie ist auch so ein intuitives Wesen wie du“ empfohlen hatte.

Dieser Tipp sollte sich als wegweisend für mich herausstellen. Schon bei unserem ersten Gespräch hatte ich das Gefühl, angekommen zu sein. Die Zeiten mit Greta Adolf-Wiesner fühlten sich an wie Urlaub auf einer kleinen, feinen Insel: inspirierend und sehr erholsam.

Eines Tages teilte sie mir mit, dass sich ihre Arbeit weiterentwickelt habe und ob ich Interesse hätte, in der neuen Form mit ihr zu arbeiten. Dieses Angebot machte mich neugierig und ich stimmte freudig zu. Sie stellte sich auf mein Energiefeld ein und begann daraus zu lesen. Die Informationen kamen fließend aus ihr und jedes Wort berührte mich punktgenau. Noch bevor mein Verstand erfassen konnte, was sie sagte, spürte ich die Wirkung ihrer Worte in jeder Zelle meines Körpers. Sie brachten mich mit einer Maria in Kontakt, die mir viel näher stand als alle Marias zuvor. Eine Maria, die sich so frei, lebendig und lustvoll anfühlte, dass ich auf keinen Fall mehr auf sie verzichten wollte. Mein starkes Kontrollbedürfnis, verwaltet von einem überaus wachen und gut trainierten Verstand, konnte mich nicht (mehr) davon abhalten.

So wurde mir bewusst, dass es eine Art von Freiheit gibt, die ich bis dahin noch nicht annähernd erreicht hatte: die bedingungslose Hingabe an mein kreatives Potential und somit an mich selbst. Ein Tor in eine vollkommen neue Welt öffnete sich und ich war bereit. Wie beim „Domino-Day“ brachte ein Spielstein den nächsten zu Fall: Alte Beziehungsmuster, tiefe familiäre Verstrickungen, eine sogenannte „psychosomatische“ Geschichte, kontrollierendes Denken und vieles mehr lösten sich auf und machten freudvollen, lustvollen und bunten Kreationen Platz. Und das Beste: Meine Sorge um die Welt hatte sich in Freude an der Welt gewandelt. Das, wonach ich immer gesucht hatte, war also ich selbst.

Das Loslassen meiner Leidensgeschichten führte letztlich auch dazu, dass ich den Respekt vor dem Leiden komplett verlor. Mein psychotherapeutisches Expertinnendasein zerplatzte wie ein Luftballon bei einem Kinderfest. Hatte die „Expertin“ in mir die Menschen noch dabei begleitet, fit für die Welt zu sein, die sie vorfanden, so wollte ich sie jetzt dabei begleiten, sich eine Welt ganz nach ihren Wünschen zu kreieren. Freude pur!

Ich fühlte mich wie ein Kind vor dem Weihnachtsbaum beim Auspacken der Geschenke. Vertrauen in mein Potential. Vertrauen in das Potential aller Menschen. Das ist es. Mit einem Mal konnte ich es ganz klar wahrnehmen: Alles ist da. Im Leben geht es um die Freude und um nichts anderes. Dass ich zuvor vieles gelernt und reichhaltige Erfahrungen mit dem menschlichen Verhalten machen konnte, beruhigte letztlich auch meinen alten Verstand und machte ihn kooperationsbereit für mein neues Sein. Heute gehe ich davon aus, dass, wer immer meine Nähe wählt, damit rechnen muss, heil zu werden.

Dr. Greta Adolf-Wiesner entwickelte ihre Arbeit im Laufe der Jahre immer weiter, und der Kreis der Menschen, die sie auf dem Weg zu sich selbst begleitet, wird immer größer. Viele neue Projekte sind aus dieser lichtvollen Arbeit schon entstanden. Meine Dankbarkeit für sie und ihre Arbeit ist unermesslich. Durch diese liebevolle Begleitung war es mir möglich, mit jeder Herausforderung in dem Bewusstsein „ICH bin es“ zu wachsen und als Pionierin kompromisslos weiterzugehen. Meine Neugierde und mein Mut haben mich in meinen Himmel auf Erden geführt. Hier sitze ich jetzt, schreibe und freue mich darüber, meine Freude zu teilen. „Wirklich wichtige Ideen fallen als göttliche Vision in unsere Köpfe, und wer den Mut und die Begabung dazu hat, ist aufgerufen, sie auszudrücken“, schreibt Greta in der Einleitung zu ihrem Buch „Lichtfluss“ (2010, S.5). Ich bin bereit.

Wenn ich die Erde und das Leben durch die Brille der Dankbarkeit betrachte, ist alles ein Wunder. Laufend entdecke ich Neues. Und mit jeder Entdeckung taucht ein Gedanke auf: „Wem erzähle ich das?“ In den letzten Jahren wurde der Wunsch in mir immer lauter, ganz aus MIR ein Buch zu schreiben. Kein wissenschaftlich korrektes Werk. Keines, in dem ich vor lauter Aufpassen, dass ich alles „richtig“ mache, meine Lebendigkeit verliere. Ein Buch der Freude, für mich, für Sie, für uns. Et voilà, hier ist es. Das Buch. „Unser Buch“, denn Sie und ich, wir haben es gemeinsam geschrieben. Erscheint Ihnen diese Vorstellung an dieser Stelle noch ein wenig fremd, so werden Sie beim Lesen immer sicherer, dass es so ist.

In diesem Buch werden Sie daran erinnert, wer Sie – wirklich – sind, und Sie werden in dem Bewusstsein „ICH bin es“ so gestärkt, dass es Ihnen letztlich leichtfällt, ganz aus dieser Ebene heraus Ihr Leben zu gestalten. Und das ganz einfach, weil Sie keine Lust mehr haben, auf Wohlgefühle zu verzichten. Erlauben Sie es, dann führen Sie die Worte heraus aus dem einengenden Raum alter Gedanken hin zu einem neuen, freien und freudvollen Leben. Sie befreien Ihr Potential und gestalten Ihr Leben nach Ihren Herzenswünschen. Die Instanz, die Sie dabei erfolgreich begleitet, sind SIE selbst im Sinne von „ICH bin es“. „ICH bin es“ bedeutet: „Ich bin mir meiner selbst und der Tatsache bewusst, dass sich alles durch mich kreiert“ oder „Ich weiß, das Wunder bin ICH“.

Den alten Verstand mit seinen konditionierten Gedankenmustern auflösen und einen neuen entstehen zu lassen ist eine große Herausforderung. Die Fähigkeiten unseres Gehirns sind so unendlich groß, dass ein Verstand, der seine Macht erhalten will, immer wieder neue Möglichkeiten dafür findet. Wie im Märchen „Der Wolf und die sieben Geißlein“ frisst er Kreide und will uns weismachen, dass er neu ist, während er uns ein altes Muster im neuen Gewand anbietet.

Dieses Buch unterstützt Sie dabei, den Respekt und die Angst vor Ihrem Verstand, dem Vater aller Ängste, zu verlieren, um sich selbst neu zu (er) finden. Mehr noch, Sie verlieren sogar Ihren (alten) Verstand und Sie freuen sich auch noch darüber. Keine Angst, Ihre grundsätzliche Fähigkeit, zu denken, verlieren Sie dabei nicht. Können Sie über den Einfallsreichtum und die unterhaltsamen Kunststücke Ihres konditionierten Verstandes lachen und staunen, haben Sie bereits die Schallmauer der Gewohnheiten durchbrochen und befinden sich auf dem besten Weg zu einem Leben, das aus der Freude neu geboren wird.

Damit Ihnen das gelingt, brauchen Sie die Kooperationsbereitschaft Ihres alten Verstandes zumindest so lange, bis Sie erkennen, dass Sie Ihre Gedanken bestimmen und nicht er. Um Ihren Verstand zum Mitmachen einzuladen, beschreibe ich das eine oder andere Phänomen ausführlicher. Würde ich mich nur an Ihre Gefühle wenden, kann es leicht sein, dass er in den Widerstand geht und die erwünschten Veränderungen verhindert. Das kann ihm auch ganz leicht gelingen, wenn Ihnen nicht bewusst wird, wie er das macht.

Die Absicht dieses Buches ist es daher nicht, (nur) Ihren Intellekt zufrieden zu stellen, sondern vielmehr, wirksame Worte und Inhalte für das Heil-Werden und für eine bewusste Lebensgestaltung zur Verfügung zu stellen. Ich lade Sie ein, sich von dem Text wie auf Wellen tragen zu lassen und die Worte als das wahrzunehmen, was sie sind: Energieträger für Wandel. Ich erlaube mir auch, Sie im weiteren Teil des Buches mit „Du“ anzusprechen. Dafür hatte ich mir schon eine sehr schöne Erklärung zurechtgelegt, die mir aber völlig abhanden gekommen ist. Sagen wir, ich mache es einfach, und ich vertraue darauf, dass es Sinn macht. An manchen Stellen verwende ich für das Du auch Großbuchstaben. Damit unterscheide ich das große Ich im Sinne von „ich selbst“ vom kleinen Ich, das auf die Vorstellung „Ich bin der Körper“ begrenzt ist.

Dieses Buch begleitet Sie also auf Ihrer Reise zu sich selbst und ermöglicht es Ihnen, neue Erfahrungen im Verstand und im Körper zu verankern. Damit sind Sie in der Lage, über die (unbewussten) Gewohnheiten im Alltag immer wieder hinauszugehen und Neues entstehen zu lassen. Die so verankerten neuen Erfahrungen machen Ihnen bewusst, dass die Erfüllung Ihrer tiefsten Wünsche möglich ist und wie das geht. Das Neue auch auf der Ebene der Gefühle gut und bewusst zu verankern ist wesentlich, denn nur durch die Unmittelbarkeit dieser gefühlten Wahrheiten sind wir in der Lage, der Kraft lebenslang erfahrener Emotionen wie Angst und Zweifel entgegenzuwirken und sie aufzulösen. Der lustvollste Weg, Wandel zuzulassen, geschieht über den Humor.

Als ich noch psychotherapeutisch tätig war, fragte mich eines Tages der Kollege, mit dem ich meine Praxisräume teilte, ob ich mir sicher sei, dass das, was ich mache, Psychotherapie ist, denn aus meinem Zimmer höre man immer wieder so ein lautes Lachen. Einige Wochen später hatte ich ein Gespräch mit einer Klientin, während eine andere im Warteraum saß. Nachdem das erste Gespräch beendet war, bat ich die nächste in mein Zimmer. Kaum hatte diese schwungvoll den Raum betreten, schleuderte sie mir streng und sehr ernst entgegen: „Warum lachen Sie mit mir nie? Ich will auch mit Ihnen lachen.“ Da wurde mir plötzlich bewusst, wie sehr ich mich bis dahin von ihrem „korrekten“ Verhalten hatte beeindrucken lassen. So sehr, dass ich es nicht gewagt hatte, meinen Humor – und somit MICH – in die Gespräche mitzunehmen. Wenn wir über uns lachen können, löst sich die alte Identität im Nu auf. Die Energie fließt und wir kommen leicht und lustvoll mit dem „ICH bin es“ in Kontakt. Viel Freude beim Lesen!

1.

ICH BIN ES

Willkommen beim größten Abenteuer der Menschheit. Willst du neu sein? So neu, dass dir die Lebensfreude aus den Augen sprüht und du in Glückseligkeit badest? Willst du so sein, wie du wirklich bist, und dich und diese Erde rundum genießen? Willst du dein Leben ganz nach deinen Wünschen gestalten und wandeln, was dich daran hindert? Bist du bereit? Dann steige bitte ein und halte dich – nicht – fest. Entscheide dich und vertraue DIR, denn es geht um DICH. Ganz neu, ganz DU. Komm mit auf die Reise zu DIR.

Kennst du das: Beim Autofahren, beim Joggen, in der Badewanne oder beim In-die-Luft-Schauen kommt plötzlich eine Information aus dir, die die Lösung für ein „Problem“ oder eine neue Idee bringt? Eine Information, die nicht durch das übliche Nachdenken entstanden, sondern aus einem kreativen Raum ganz einfach aufgetaucht ist, überraschend, stimmig und sehr brauchbar. Sie kommt aus einer Instanz in dir, die über die üblichen Aktivitäten des Verstandes hinausgeht. DU bist diese Instanz, du nimmst sie wahr und du führst dich zu ihr. Sie macht dir bewusst, dass du viel mehr bist als das, was dein Verstand und dein Körper über dich erzählen: DU bist die Liebe, DU bist die Freude, DU gestaltest dein Leben. DU bist das Wunder. DU bist es.

In dir ist ein unendlich kreatives Potential, das sich immer mehr ausdehnt, je mehr du daraus schöpfst. Im Bewusstsein des „ICH bin es“ verbindest du dich damit. Wie immer du dieses Potential auch nennst, ob „inneres Wesen“, „wahres Selbst“, „Gott in mir“, „mein Herz“, „mein Bauch“, wesentlich ist, dass du es mit dem „ICH bin es“ verbindest. Nimmst du DICH als Schöpfer und Schöpferin deines Lebens an, bist du gewiss, dass sich alles materialisieren kann, was du dir wünschst. Indem du dir und anderen die Geschichte deines Lebens neu erzählst, bist du neu.

Viele Jahre meines Lebens habe ich mich selbst und andere Menschen bestens mit Geschichten über meinen Vater unterhalten. Sie alle beschrieben einen kreativen und humorvollen Vater, dessen kindliche Anteile zu Streichen herausforderten. Mit diesen Erzählungen erschuf ich einen Vater, den es in meinem gelebten Leben nicht gab, und schloss damit eine Lücke in mir. In den letzten Jahren vor seinem Tod war unsere Beziehung von Nähe und inspirierendem Austausch geprägt und meine Geschichten verstummten. Mittlerweile sind sie ganz verschwunden. Sie werden nicht mehr gebraucht.

Wir Menschen sind tagein und tagaus mit allem Möglichen beschäftigt. Wir suchen den idealen Job, wir bilden Partnerschaften, wir gründen Familien, wir treffen uns in Meetings, wir kennen die neuesten Filme und die intimsten Details aus dem Leben diverser Stars, wir bauen immer höhere Häuser, wir „liken“ uns auf Facebook und wir „twittern“, wir vermehren das Geld. Wir machen uns Gedanken über Gott und die Welt, und wenn wir deswegen nicht schlafen können, dann nehmen wir Pillen. Naht dann schließlich das Ende unseres Lebens und sind wir dabei, diese Welt wieder zu verlassen, reduzieren sich unsere Gedanken auf einige wenige Fragen: War ich glücklich? Habe ich getan, was ich wirklich wollte? Habe ich geliebt und wurde ich geliebt? Kann ich in Frieden gehen?

Glücklich und frei zu sein, Wunder und Liebe zu erleben und Frieden mit uns und der Welt zu machen, sind offensichtlich wesentliche Elemente eines erfüllten Lebens. Wie wir uns fühlen, ist uns wichtiger als das, was wir denken. Wenn du Glück, Wunder, Liebe, Frieden und vieles mehr erfahren willst, dann musst du mit diesen Wünschen nicht warten. Du kannst dich hier und jetzt dafür entscheiden und dich danach ausrichten, indem du auf deine Gefühle achtest und deinen Wünschen Raum gibst.

Deine Welt entsteht aus DIR und aus dem, was du willst. Bist du im Frieden mit DIR, bringst du Frieden in die Welt. Liebst du dich, wirst du geliebt. Das, was du willst, bist du bereits. Deine Wünsche führen dich zu DIR. Daher ist es so wichtig, dass du deine Wünsche wahrnimmst und anerkennst. Wünsche, deren Vorstellung alleine dir schon große Freude bereiten, kommen aus deinem Herzen. Sie sind – anders als die „Muss-ich-unbedingt-haben-Wünsche“ – unmittelbar mit deinem kreativen Potential verbunden. Je mehr Raum du ihnen gibst, desto deutlicher zeigen sie sich und bereichern dein Leben mit immer neuen freudvollen Erfahrungen. Wenn du DICH kennenlernen willst, dann achte auf deine Wünsche.

Alles, was wesentlich ist, um dein Leben so zu führen, wie du es dir wünschst, ist in DIR. Alles, was du brauchst, um das zu erleben, was du erleben willst. Was möchtest du gerne erfahren? Welche Träume und welche Sehnsüchte schlummern in dir? Alles wartet auf deine Erlaubnis und deine Entscheidung. Stellst du dich auf deiner Liste der „very important persons“ an die erste Stelle und richtest du dein Leben nach deinem Wohlbefinden aus, geschieht der Rest wie von alleine. Du musst dann auch nicht mehr nach dem Sinn des Lebens suchen, weil du weißt, dass DU es bist. DU bist der Sinn. DU bist die Kraft, die dich durch dein Leben führt. DU bist der Weg.

So wie jedes erfolgreiche Projekt eine Leitung braucht, so braucht die Entfaltung deines kreativen Potentials dich. Aus deiner Entschiedenheit, deiner Hingabe und deinem Vertrauen entsteht im Laufe der Zeit die Gewissheit, dass alles das DU bist. Auf Basis dieser Gewissheit dient dir alles, nichts kann dir mehr die Leitung aus der Hand nehmen. Der Schlüssel dazu ist die Verantwortung. Wohlgemerkt Verantwortung im Sinne von „Zuständigkeit“ oder „Kompetenz“ und keinesfalls „Schuld“. Verantwortung abzugeben ist ein zutiefst menschliches Bedürfnis, allerdings sehr zeit- und energieraubend. Gibst du zum Beispiel dem Vollmond die Schuld an deiner schlechten Stimmung, so nimmt er sie dir zwar ab, gibt dir aber zugleich vor, dass du die schlechte Stimmung halten musst, bis er wieder abnimmt. Erst danach darfst du dich wieder gut fühlen, doch leider nur für ein paar Tage. Denn der nächste Vollmond kommt bestimmt, und wer weiß, was der Neumond mit dir vorhat?

„ICH bin es“ zu leben bedeutet, dass du keine Umwege (mehr) gehen musst, nicht mehr warten auf…, nicht mehr hoffen auf…. Du bist von nichts und niemandem abhängig, um ein glückliches und zufriedenes Leben zu führen, auch nicht von deinem Verstand und auch nicht von deinem Körper. DU bist frei. Leicht und reich fühlt sich dein Leben an, wenn du dich nicht mehr rechtfertigst, warum du dies machst und jenes denkst und nicht mehr darauf wartest, dass dich – am besten alle – Menschen supertoll finden; wenn du dich nicht mehr damit befasst, wie, wann und warum deine Eltern dein Leben ruiniert haben, oder wenn du dich nicht mehr schlecht fühlst, weil deine Großmutter väterlicherseits arm und dein Großvater mütterlicherseits böse waren; wenn du der Schule nicht mehr vorwirfst, dass sie dich nicht fit fürs Leben gemacht hat, und so weiter und so fort… Bitte ausatmen! Kannst du dir jetzt vorstellen, wie viel Zeit und Raum entsteht ohne all die Gedanken, die dich so oder ähnlich beschäftigen? Wie sehr sich deine Freude ausdehnen kann?

Eine sehr wirksame Möglichkeit, das Bewusstsein des „ICH bin es“ zu verankern, führt über die Wahrnehmung von Energien. Diese Vorstellung vereinfacht und erleichtert den Zugang zum Wesentlichen. Mit „Energie“ bezeichne ich eine Wahrnehmungsqualität, die wir über Gefühle erfassen können. Du fühlst dich zum Beispiel „gestresst“ oder „nervös“. Das sind bestimmte Wahrnehmungsqualitäten, denen dein Verstand einen Namen gibt und die er entsprechend bewertet. Konzentrierst du dich auf deinen Körper und gibst du dem, was du wahrnimmst, keinen Namen, dann ist es ganz einfach eine „Bewegung“. Genau genommen ist auch „Bewegung“ eine Bewertung, üblicherweise gibt diese jedoch keine bestimmte Reaktion vor. Lässt du deine Wahrnehmung noch wertfreier werden, fühlst du Strömungen, Wellen, Schwingungen. Du fühlst Energie. Diese Energie wandelt sich ständig, wenn du sie freigibst. Am besten machst du das, indem du dich körperlich und geistig entspannst. So werden die Bewegungen zum Beispiel immer ruhiger. Die Energie fließt geordneter und du erlebst diesen Fluss als Wohlgefühl.

Mit Energien kannst du spielen. Du kannst deinen Körper damit reinigen und dir bestimmte Erlebnisqualitäten erfahrbar machen. Atmest du zum Beispiel die Vorstellung von „hellem Licht“ oder von „Freude“ oder von „Liebe“ ein und lässt diese durch deinen Körper fließen, verändert sich dein Befinden im Augenblick. Je geübter du bist, desto kraftvoller ist das Erleben. Belastende Gedanken lösen sich in diesem Feld von alleine auf, ihre Kraft schwindet.

Wir Menschen sind trainiert darin, alles, was wir wahrnehmen, zu bewerten und entsprechend zu handeln. Fühlt sich eine Beobachtung unangenehm an, dann wird diese als „Problem“ bezeichnet und der Verstand begibt sich auf die Suche nach Lösungen. Stundenlang, tagelang, jahrelang. Wir können diesen Weg wählen. Wenn wir das tun, dann wählen wir die sichtbare, greifbare und mit dem Verstand kontrollierbare Ebene. Den Vordergrund, die Bühne. Die Ebene des beobachtbaren Verhaltens. Wir können aber auch einen anderen Weg wählen. Den Weg des Ganzen, der das Dahinter einschließt und der hinter oder über oder um die Ebene des Verhaltens herum und darüber hinaus liegt: einfach, direkt und kraftvoll, der Energiefluss.

So gesehen geht es dabei nicht mehr darum, Handlungen zu planen, sondern sich auf das Erwünschte auszurichten. Auf das, wie wir uns fühlen und welche Energiequalitäten wir anziehen wollen. Die entsprechenden Handlungsimpulse erhalten wir dann im Augenblick, so wie beim Joggen oder beim Autofahren. Passend, stimmig und kraftvoll. Kommt nichts, dann ist nichts zu tun. Darauf zu vertrauen ist eine Kunst, die du dir aneignen kannst.

Lass uns jetzt über das „ICH bin es“ hinausgehen. Zur Welt. Damit bezeichne ich die Summe dessen, was einzelne Menschen als „Realität“ wahrnehmen. Die „Welt“ ist ein Produkt unserer Gedanken und nichts, was außerhalb unserer Wahrnehmung existiert. Sie ist das, was wir aus den denkbaren Möglichkeiten, die uns die Erde – vermeintlich – bietet, machen. Begriffe wie Traumwelt, Körperwelt, Unterwelt, Parallelwelt weisen darauf hin. Aus dieser Perspektive ergeben sich wesentliche Fragen: Bist du zufrieden mit dieser Welt, mit deiner Welt? Hast du Lust auf eine neue? Wenn ja, auf welche? Wie genau schaut deine neue Welt aus?

Stimmst du mir zu, dass die Erde erleichtert aufatmen wird, wenn unsere Beziehung zu ihr von Liebe und Freude getragen wird? Wenn wir in einer Welt leben, in der die Liebe und die Freude als schöpferische Kräfte den ihnen angemessenen Stellenwert haben? Eine Welt, in der sich die Menschen neu (er)finden und den Mut haben, die alten kollektiven Gedankengebäude aufzulösen. Liest sich das gerade nach Schwerarbeit? Sagt vielleicht dein Verstand: „Schön und gut, aber wie soll das möglich sein? Was, wenn das nur romantische Wunschgedanken einer Träumerin sind?“ Mittlerweile ist es für viele bereits gut nachvollziehbar, dass das, was wir als „wirklich“ wahrnehmen, ein Produkt unserer Gedanken ist. Aus diesen entstehen bestimmte Handlungen, die bestimmte Erfahrungen ergeben und die ihrerseits wieder bestimmte Gedanken produzieren. Ein Kreislauf, der Gewohnheiten entstehen lässt, die unser Weltbild und somit unsere Vorstellungen von „Wirklichkeit“ verfestigen. Was wir nicht als wirklich annehmen, bleibt außerhalb unseres Gedankengebäudes, außerhalb unserer Vorstellung von „Welt“. Und nun die Schlussfolgerung: Wenn wir in einer Welt leben, die ein Ergebnis leidvoller Gedanken ist, warum sollte es denn dann nicht möglich sein, in einer Welt zu leben, die auf freudvollen Gedanken basiert?

Das größte Geschenk, das du dir und der Erde machen kannst, sind deine Freude und deine Liebe. Du bist ein Teil von ihr, sie ist ein Teil von dir. DU bist die Erde. Alle Gedanken, die deinem Wohlergehen dienen, sind heilsam. Taucht in diesem Zusammenhang ein Gedanke in dir auf wie etwa „Ich kann doch nicht so egoistisch sein und nur auf mich schauen!“, dann stelle dir die Frage, ob du, wenn du glücklich und zufrieden bist, anderen Menschen Schlechtes wünschst? Ob du Neid empfindest? Ob du (noch) kämpfen und gewinnen musst? Geht es dir gut, geht es der Welt gut. Alles, was du aus der Freude heraus machst, dient dir und der Erde. Liebst du dich, liebst du die Erde. Kreative „Logik“ folgt dem Herzen und du erkennst sie daran, dass du aus freien Stücken „ja“ zu etwas sagen kannst. Spürst du ein eindeutiges „Ja“ in dir, vertraue darauf, dass es das Beste für dich im Augenblick ist, und lass dich ein auf das, was kommt. Selbstliebe und Eigenverantwortung sind die Schlüssel für eine neue Welt. Willst du, dass sich die Welt verändert, dann verändere dich.

Durch deine Freude am Leben ziehst du Menschen an, die Freude am Leben haben (wollen). So wird deine Freude immer größer und diese belebende Energie dehnt sich aus, weit über dich und deine Umgebung hinaus. Von alleine. Stehst du für mühsame Geschichten nicht mehr zur Verfügung, reduzieren sich diese nicht nur in deinem Leben, sondern auf der ganzen Welt. Alles, was du zu tun hast, ist, darauf zu achten, dass es dir gut geht. Dein Wohlbefinden ist die Quelle. Fühl dich frei, neue Wege zu gehen. Genauso, wie du Dunkelheit in die Welt bringen kannst, kannst du auch Licht in sie bringen. Du wählst.

Was sollte dir noch bewusst sein, wenn du DU wirst? Gehe dabei bitte nicht davon aus, dass alle, die dir nahestehen, erleichtert ausrufen werden: „Endlich!“.