Ich gestehe Buch 001: Die Liebe machte mich blind - Sara Paoli - E-Book

Ich gestehe Buch 001: Die Liebe machte mich blind E-Book

Sara Paoli

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Beschreibung

Ich gestehe Buch 001: Die Liebe machte mich blind "Intime Frauenbeichten – aufgezeichnet von Sara Paoli!"   Inhaltsverzeichnis:   - Die alte Geschichte - Der Dreckspatz - Meine verbotene Liebe - Mein Seitensprung - So ließ er mich im Stich - Das Kind der anderen - Jeder sei seines Glückes Schmied - Wie ich die Liebe neu erfuhr - Mona wie Monolog - Die Liebe machte mich blind - Meine falsche Freundin - Die Wahrheit tut so weh - Ich bin ihm hörig - Ich kann nie mehr lieben - Ich habe gestohlen - Die vertane Chance - Der Mann meiner Freundin - Ich war in der Hölle - Aus Liebe wurde Hass - Einbruch in mein Herzen  Dies sind wahre Geschichten! Die Namen der in diesen Geschichten vorkommenden Personen und ihre Begleitumstände wurden jedoch aus Datenschutzgründen von der aufzeichnenden Journalistin Sara Paoli geändert. Die richtigen Namen und Begleitumstände sind jedoch der Redaktion bekannt.   Impressum: Copyright  by HARY-PRODUCTION, Canadastr. 30, 66482 Zweibrücken.   Weiteres Copyright by Sara Paoli!   Alle Rechte vorbehalten! Kopieren ausdrücklich untersagt!

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Sara Paoli

Ich gestehe Buch 001: Die Liebe machte mich blind

“Intime Frauenbeichten – aufgezeichnet von Sara Paoli!”

Dies sind wahre Geschichten! Die Namen der in diesen Geschichten vorkommenden Personen und ihre Begleitumstände wurden jedoch aus Datenschutzgründen von der aufzeichnenden Journalistin Sara Paoli geändert. Die richtigen Namen und Begleitumstände sind jedoch der Redaktion bekannt.BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Ich gestehe Buch 001: Die Liebe machte mich blind

Ich gestehe…

 

Buch 001:

Die Liebe machte mich blind

Sara Paoli

Impressum:

 

Ich gestehe…

Intime Frauenbeichten – aufgezeichnet von Sara Paoli!

 

Dies sind wahre Geschichten! Die Namen der in diesen Geschichten vorkommenden Personen und ihre Begleitumstände wurden jedoch aus Datenschutzgründen von der aufzeichnenden Journalistin Sara Paoli geändert. Die richtigen Namen und Begleitumstände sind jedoch der Redaktion bekannt.

 

Alle Rechte vorbehalten!

Kopieren ausdrücklich untersagt!

 

5. Auflage

 

Diese Fassung:

© 2014 by HARY-PRODUCTION

Canadastr. 30 * D-66482 Zweibrücken

Telefon: 06332-481150

www.HaryPro.de

eMail: [email protected]

 

Sämtliche Rechte vorbehalten!

Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung von

HARY-PRODUCTION!

 

 

Inhaltsverzeichnis:

 

1. Die alte Geschichte

2. Der Dreckspatz

3. Meine verbotene Liebe

4. Mein Seitensprung

5. So ließ er mich im Stich

6. Das Kind der anderen

7. Jeder sei seines Glückes Schmied

8. Wie ich die Liebe neu erfuhr

9. Mona wie Monolog

10. Die Liebe machte mich blind

11. Meine falsche Freundin

12. Die Wahrheit tut so weh

13. Ich bin ihm hörig

14. Ich kann nie mehr lieben

15. Ich habe gestohlen

16. Die vertane Chance

17. Der Mann meiner Freundin

18. Ich war in der Hölle

19. Aus Liebe wurde Hass

20. Einbruch in mein Herzen

 

Ich gestehe 1

Die alte Geschichte

Erlebt von Frau Klein aus Berlin und aufgezeichnet von Sara Paoli

Es gibt einen Zusammenhang zwischen den Lesegewohnheiten der Menschen und ihrer Art zu denken und zu handeln. Das ist sicherlich kaum zu bestreiten. Umstritten bleibt eben nur, ob sie nun etwas Bestimmtes bevorzugt lesen, weil sie bereits einen entsprechenden Charakter haben - oder umgekehrt.

Im vorliegenden Fall ist es sogar noch dramatischer: Das Verständnis eines alten Kurz-Romans rettet tatsächlich sogar ein Menschenleben und greift somit auf geradezu phantastische Weise ganz aktiv in das Schicksal von lieben Menschen ein, wenn auch mit Verzögerung...

*

Ich kramte in meinen alten Sachen herum. Das tat ich oft und gern, wenn ich allein war: Schon früh am Morgen war mein Mann aus dem Haus gegangen, und unsere gemeinsame Tochter Marietta war heute zum ersten Mal nach den Ferien zur Schule. Das war wieder so eine schöne Gelegenheit für mich.

Es gab keinen besonderen Grund für mein Stöbern in all den alten Erinnerungen. Jedenfalls keinen, der mir bewußt gewesen wäre. Deshalb wurde mir ja auch zunächst überhaupt nicht klar, daß es vielleicht gar kein Zufall war, als mir wieder jener abgeschlossene Kurz-Roman in die Hände fiel. Ich hatte ihn vor nunmehr zwanzig Jahren in meiner damaligen Lieblingszeitschrift gelesen und ausgeschnitten.

Es klingt vielleicht verrückt, aber diesem Roman verdankt sogar unsere Tochter ihren Namen: Marietta!

Oft, sehr oft hatte ich ihn im Verlauf der vergangenen zwanzig Jahre hervorgeholt und durchgelesen. Nur in letzter Zeit nicht mehr. Und jedesmal hatte ich mir danach geschworen, daß mir das als Mutter niemals passieren würde mit meiner geliebten Tochter - etwa so wie in dieser Geschichte. Was für ein grausames Schicksal, und nur, weil die Mutter in dieser Geschichte ein wenig blind gewesen war, was die Sorgen und Nöte ihrer Tochter betraf...

Und jetzt: War meine eigene Tochter nicht auch gerade erst zur Schule gegangen - gerade so wie die Marietta aus dem Roman?

Damals jedoch... Ich begann zu lesen und versank ganz darin: Zaghaft öffnete sich die Haustür des Einfamilienhauses in Berlin-Wannsee. Die schlanke Gestalt der sechzehnjährigen Marietta erschien im Türrahmen. Mit heller Stimme rief sie einen Abschiedsgruß über die Schulter zurück.

Die Eltern antworteten unbefangen. Heute, wie schon so oft, verließ ihre Tochter Marietta das Haus, um den Weg zur Werner-von-Siemens-Oberschule in Nikolassee anzutreten. So dachten sie jedenfalls. Aber die Eltern irrten sich! Sie hatten nicht die geringste Ahnung davon, was ihre Tochter an diesem schönen, wenngleich kühlen Morgen wirklich vorhatte. Sonst hätten sie das Schlimmste sicher noch verhindern können.

Marietta zupfte ihren kurzen, anthrazitfarbenen Rock zurecht und verließ durch das hölzerne Vorgartentor das Grundstück ihrer Eltern. Sie schaute nicht mehr zurück. Die Schultasche, die sie bei sich trug, packte sie so fest, als müßte sie ihr Halt verleihen. Darin befanden sich heute nicht nur die üblichen Dinge, die man in diesem Alter zum Unterricht brauchte...

Tränen stiegen ihr in die Augen. Sie hatte nicht die Kraft, sie wegzuwischen. Nein, es waren keine Tränen der Reue, denn es gab für sie kein Zurück mehr. Ihr Entschluß war endgültig gereift in den Ferien.

In ihren allerletzten Ferien, wie sich herausstellen würde!

Marietta hatte einen weiten Weg vor sich. Trotzdem ließ sie sich Zeit, sobald sie aus dem Blickfeld ihres elterlichen Hauses heraus war. Hatte sie nicht alle Zeit der Welt für sich, dafür, was sie beabsichtigte?

Zwölf Kilometer Fußmarsch über die Havelchaussee lagen vor ihr. Ihr Schritt wurde unsicher. Sie dachte an ihr Zeugnis, das ihrer Meinung nach an allem schuld war, und dann an ihren Vater... Gewiß, der Vater hatte es gut mit ihr gemeint und ihre Mutter auch. Sie hatten doch nur gewollt, daß sie einen guten Abschluß schaffte und später studierte, einfach, damit es ihr einmal besser gehen sollte als ihnen. War das denn falsch?

Und so hatten sie nicht erkannt, daß sie ihre Erwartungen leider zu hoch schraubten, daß ihre Marietta das einfach nicht schaffen konnte, was die Oberschule von ihr verlangte.

Ihre Tränenflut wurde stärker und war jetzt gänzlich nicht mehr zu stoppen. Weil sie wußte, daß es ihr unmöglich gewesen wäre, so vor ihre Eltern zu treten und die Schande zu gestehen. So hatte sie sogar gelogen wegen ihrem schlimmen Zeugnis. Der Vater hatte ihr vor den Ferien einen Brief mitgegeben, in dem er um vorzeitige Beurlaubung wegen dem Ferientermin bat und auch um vorzeitige Aushändigung des Zeugnisses. Er hatte ihr eindringlich eingeschärft, ja nicht zu vergessen, diesen Brief den Lehrern vorzulegen. Immerhin, der Brief sei sehr wichtig.

Wichtig? Was war letzten Endes denn überhaupt noch wichtig? Für sie jedenfalls nur, daß sie fünfmal Ungenügend im Zeugnis hatte. Das allein!

Ihre Linke tastete nach einer Tasche am roten Anorak. Papier knisterte darin. Sie hatte den Brief absichtlich nicht abgegeben. So hatte sie einfach behaupten können, das Zeugnis sei ihr halt doch noch nicht ausgehändigt worden.

Und dann die Ferien im Frankwald. Was wäre denn daraus geworden, nach einer so riesigen Enttäuschung? Nein, das hatte sie ihren Eltern nicht antun können. Nie und nimmer.

So glaubte Marietta wenigstens.

Sie ging jetzt doch schneller, die Tasche fest an ihren Körper gepreßt. Neben den nötigen Büchern und Heften waren darin vierzig Schlaftabletten und etwa dreihundert Baldriantabletten.

Wann würden ihre Eltern merken, daß heute überhaupt noch keine Schule war, sondern erst morgen?

Sie hatte einen anderen Weg eingeschlagen, den Weg ohne Wiederkehr, mit einem Abschiedsbrief in der Tasche, in dem sie um Verzeihung bat - für alles, auch dafür, daß sie nicht mehr lebte, wenn ihre Eltern diesen Brief in die Hände bekamen...

Ich ließ die vergilbten Blätter sinken. Es war mir auf einmal unmöglich, weiterzulesen. So sehr war mir diese Geschichte noch niemals zuvor zu Herzen gegangen.

Ja, einen Moment lang war ich regelrecht wie gelähmt. Aber dann trieb es mich hoch. Ich sprang aufgeregt auf und lief zu meinem Notizkalender hinüber. In fliegender Hast suchte ich die Seite mit dem aktuellen Ferienkalender. Und dann sah ich endlich, was meinen Atem zum Stocken brachte. Ich konnte gar nicht mehr klar denken vor lauter Sorge und rannte blindlings aus dem Haus. Ich vergaß sogar, die Tür hinter mir zu schließen, nahm keine Jacke, keine Tasche, keinen Schlüssel mit. Ich rannte nur, so schnell ich konnte.

Unterwegs verlor ich meine leichten Haussandalen. Aber das konnte mich nicht aufhalten. So lief ich auf den Strümpfen weiter. Weit vorn, da war die zierliche Gestalt unserer sechzehnjährigen Tochter Marietta. Ich rannte. Denn ich wußte jetzt ganz genau, es ging um Leben und Tod.

Doch erst als ich unsere Tochter fast erreicht hatte, wurde diese aufmerksam, blieb stehen und wandte den Kopf. Ihr Gesicht war tränenüberströmt - wie das der Marietta aus dieser alten Geschichte! Ich riß sie ungestüm an mich und drückte sie ganz fest. Dabei fragte ich sie mit tränenerstickter Stimme, was ich denn nur falsch gemacht hatte, daß es soweit kommen mußte, mit dem Zeugnis und allem?

Und auch sie schluchzte heftig. Sie konnte gar nicht begreifen, wieso ich es auf einmal so klar durchschaute. Ich mußte es ihr erzählen, das mit der alten Geschichte, die ich zwanzig Jahre lang aufgehoben hatte.

Ja, zwanzig lange Jahre, und immer wieder hatte ich sie gelesen und danach geschworen, daß mir so etwas niemals passieren durfte. Und dennoch... Es wäre beinahe trotzdem passiert. Wir hätten unsere geliebte Tochter für immer verloren. Welch furchtbares Schicksal. Wäre diese alte Geschichte nicht gewesen...

Ich gestehe 2

Der Dreckspatz

Erlebt von Edith Leitner und aufgezeichnet von Sara Paoli

Es war mal wieder soweit: Mein kleiner Sohn Hermann hatte sich versteckt, damit er nicht gewaschen werden mußte. Jedesmal war das aufs Neue ein besonderer Kampf, und ich machte mir mehr und mehr Sorgen darum. Denn wenn ich ihn endlich fand und aus seinem Versteck zerrte, dann gebärdete er sich gerade so, als ging es um seine Hinrichtung.

Ich hatte viel darüber gelesen und hatte mich im Bekannten- und Verwandtenkreis umgehört. Nein, es war keineswegs ungewöhnlich, daß Kinder sich nicht gern waschen ließen, aber es gab keinen einzigen Fall zu berichten, wo es ähnlich schlimm wie mit unserem Hermann ablief.

Das hatte begonnen, als er alt genug war, sich zu wehren, und jetzt, da er zur Schule ging, war der Höhepunkt erreicht: Er kreischte, er schrie, er schlug um sich...

Mein Mann hatte es längst schon aufgegeben. Auch wenn ich ihn dessentwegen einen Drückeberger nannte. Das kostete ihn nur noch ein Achselzucken, und die ganze Verantwortung lastete allein auf mir. Wie meistens. So waren die Männer nun einmal. Wer sollte sie noch ändern?

Und heute war ich selber soweit. Ich hatte sozusagen die Nase voll von diesem immer schlimmer werdenden Ritual, das sogar jeder Katzenwäsche voranging. Ja, es entartete schon zu einer mittleren Katastrophe, wenn sich Hermann nur die Hände waschen sollte: Ich suchte Rat beim Kinderarzt, der sich gleichzeitig auch als Kinderpsychologe einen guten Namen gemacht hatte.

Er lächelte beruhigend, nachdem ich ihm aufgeregt mein Anliegen vorgetragen hatte. Und dann eröffnete er meinen erstaunt lauschenden Ohren, daß ein solcher Extremfall wie mit Hermann keineswegs die Ausnahme bildete. Nicht nur das: Er hatte sogar eine Art Patentrezept parat. Auch wenn ich es nicht auf Anhieb als solches erkennen mochte. Ganz im Gegenteil: Als ich den Kinderpsychologen verließ, war ich äußerst skeptisch. Obwohl ich mich auf dem Weg nach Hause entschloß, das Ganze erst einmal als Experiment zu wagen. Zu verlieren hatte ich schließlich nichts.

Hermann war überrascht, als ich so plötzlich in der Tür erschien. Er hatte noch nicht mit meinem Kommen gerechnet. Sofort schickte er sich zur Flucht an.

Ich lachte und erklärte ihm, es sei alles vorbei: Er bräuchte sich nie mehr in seinem Leben zu waschen. Ich käme gerade vom Arzt, und der habe mir versichert, dies sei ganz besonders gesund. Auch könnte er stets die gleichen Kleider tragen, wie ihm gerade beliebte. Tag und nacht dieselben, wenn er wollte. Und was das Aufräumen seines Zimmers betraf: das könnte er ebenfalls vergessen. Es sei niemals mehr nötig.

Er mißtraute natürlich meinen Worten. Die ersten Tage ging er mir lieber aus dem Weg. Doch wenn er mich ansah, nickte ich ihm immer aufmunternd zu und lächelte dabei.

Genauso hatte es mir der Kinderpsychologe empfohlen. Er hatte mich einfach darauf aufmerksam gemacht, daß das Verhältnis zwischen Mutter und Sohn durch das tägliche Drama mit dem Waschen allmählich zu einem sogenannten Unverhältnis geraten war. Es wäre in erster Linie erforderlich, das längst verlorengegangene Vertrauen wieder aufzubauen.

Nach einer Woche schon war der Körpergeruch von Hermann dergestalt, daß es für mich beinahe unerträglich war. Mein Mann, von mir genauestens instruiert, tat ganz so, als sei alles völlig normal.