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Als die kleine Schildkröte Hugo das Licht der Welt erblickt, wird sie neugierig beäugt von Sam – einem Mäusekind, das mit seiner Familie in einem Keller ein Zuhause gefunden hat. Obwohl die beiden grundverschieden sind, werden sie die allerbesten Freunde und geben einander Halt. Aber in Hugo brennt eine unbändige Sehnsucht: Er möchte endlich heraus aus dem Dunkeln und die Welt mit all ihren Farben sehen, die Regentropfen auf seinem Panzer spüren und die Wärme der Sonne fühlen. Sam zögert, doch dann erfüllt er Hugos Wunsch. Für seinen Freund würde er alles tun, auch wenn das bedeutet, ihn vielleicht für immer zu verlieren.
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Seitenzahl: 34
Veröffentlichungsjahr: 2024
Als die kleine Schildkröte Hugo das Licht der Welt erblickt, wird sie neugierig beäugt von Sam – einem Mäusekind, das mit seiner Familie in einem Keller ein Zuhause gefunden hat. Obwohl die beiden grundverschieden sind, werden sie die allerbesten Freunde und geben einander Halt. Aber in Hugo brennt eine unbändige Sehnsucht: Er möchte endlich heraus aus dem Dunkeln und die Welt mit all ihren Farben sehen, die Regentropfen auf seinem Panzer spüren und die Wärme der Sonne fühlen. Sam zögert, doch dann erfüllt er Hugos Wunsch. Für seinen Freund würde er alles tun, auch wenn das bedeutet, ihn vielleicht für immer zu verlieren.
Elisa Ruotolo wurde in Santa Maria a Vico, Caserta, geboren, wo sie auch heute wieder lebt. Sie hat klassische Literatur studiert und debütierte 2010 mit einer Sammlung von Kurzgeschichten, für die sie den Renato-Fucini-Preis erhielt. Ihr erster Roman erschien vier Jahre später und stand auf der Auswahlliste für den renommierten italienischen Literaturpreis Premio Strega.
Die Zeichnerin Chiara Palillo, in Palermo geboren, studierte Grafikdesign und Illustration an der Universität Iuav in Venedig. Ihr unverkennbarer Stil zeichnet sich durch den Wechsel zwischen analoger und digitaler Zeichnung und den Einsatz immer wieder neuer Drucktechniken aus. Sie lebt in Agrigento, Italien.
Aus dem Italienischen von Verena von Koskull
Mit Illustrationen von Chiara Palillo
Die italienische Originalausgabe erschien 2023 unter dem Titel »Il lungo inverno di Ugo Singer« bei Bompiani, Florenz/Mailand.
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Wunderraum-Bücher erscheinen im Wilhelm Goldmann Verlag, München, einem Unternehmen der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH.
Deutsche Erstveröffentlichung Oktober 2024
Copyright © Elisa Ruotolo, 2023
Copyright © 2023 Giunti Editore S. p. A./Bompiani, Florence-Milan.
Published & Translated by arrangement with Silvia Meucci Agency, Milan.
Copyright © dieser Ausgabe 2024
by Wilhelm Goldmann Verlag, München, in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, Neumarkter Str. 28, 81673 München
Illustrationen von Chiara Palillo
The illustrations by Chiara Palillo were created during a course at Ars in Fabula, Master in Illustration for Publishing, coordinated by Mauro Evangelista.
Umschlaggestaltung: buxdesign GbR/Ruth Botzenhardt, München
Redaktion: Viktoria von Schirach
KN · Herstellung: KH
Satz: Buch-Werkstatt GmbH, Bad Aibling
ISBN 978-3-641-31950-2V001
www.wunderraum-verlag.de
Für jene, die wissen, dass die Liebe ihre eigenen Uhren und Astrolabien hat. Und frei von der Zeit erklingt.
Und für Rosaria, immer.
»Was tue ich hier in diesem endlosen Winter!«
Franz Kafka, Ein Landarzt
Der kleine Hugo Singer wurde im Sommer eines Jahres geboren, das niemandem bemerkenswert schien. Dennoch war seine Geburt ein Ereignis. Er schlüpfte aus einem einzigen, harten, grauen Ei, das Ester nach ihrer langen Zweisamkeit mit Adam endlich hatte legen können. Solang er in der Schale steckte, träumte Hugo davon, in einem dichten Wald zu wohnen, mit Vögeln, die weit oben durch den Himmelsausschnitt fliegen; oder in einem Feld von nach Wind und Regen duftenden Sonnenblumen, oder an einem Strand zwischen Muscheln und Mollusken, die ihn neugierig begrüßen. Doch nach der großen Anstrengung, die es ihn gekostet hatte, die Schale, die ihn rund drei Monate lang umhüllt hatte, aufzubrechen, fand er sich an einem feuchten, dunklen Ort voller ausrangiertem Krempel wieder.
An seinen fantasievollen Träumen war Mutter Ester schuld. Tag für Tag, von morgens bis abends, hatte Hugo die Erzählungen aus den Jahren vor dem Keller mitgehört. Denn es hatte eine Zeit gegeben, in der Ester und Adam die Welt, die strahlende Sonne vieler Sommer gesehen und sich ungehindert in scheinbar endlosen Weiten getummelt hatten (trotz des Gitterzauns, der selbst die Hühner am Fortgehen hinderte). Es waren glückliche Jahre gewesen.