Ihr habt einen Vogel - Hans-Erhard Henningsen - E-Book

Ihr habt einen Vogel E-Book

Hans-Erhard Henningsen

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Beschreibung

Da diese Welt mit einer Prise Humor besser zu ertragen ist habe ich mich entschlossen, die vielen Dinge, die mich ärgern, verwundern oder abstoßen, in gereimter Form zu beschreiben. Von tiefsinnig über albern und banal bis zu satirisch und sozialkritisch, auch politisch ist aus vielen Lebenslagen etwas dabei. Es war unvermeidlich, dass ich dabei manchem auf die Füße treten musste, hoffentlich hat es geschmerzt, sonst wirkt es nicht. Mein Ziel war es nicht, gegenüber anderen frech oder gar böse zu sein, ich habe nur mein Recht auf freie Meinungsäußerung in Anspruch genommen, also meine Meinung zu ganz verschiedenen Themen frei zu äußern. Dies alles zur Hauptsache für denkende Menschen gereimt und geschrieben, Boulevard Nutzer mögen gerne woanders lesen.

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Seitenzahl: 230

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Niemand kann mich hindern, lächelnd die Wahrheit zu sagen

HORAZ, 65 bis 8 v. Chr.

Inhaltsverzeichnis

Warum Gedichte ?

Overtüre zu : ›Ihr habt einen Vogel‹

Wofür Menschen?

Der Mensch, die Fehlkonstruktion

Musikalischer Elefant

Ein dankbarer Kapitän

Der Tod des Schauspielers

FKK

Der Gesang

De mortuis nil nisi bene

Die Seebestattung

Der Pinguin

Tagesablauf eines Rentners

Ersatzteile

Der Opernsänger

Tante Friedas Sarg

Flaggen

Heißhunger

Die nasse Kuh

Die Navigation

Matrosen

Der alte Baum

Pflanzenträume

Die Traumfrau

Mensch und Tier

Marmeladenbrot

Im Restaurant

Der Fleischfresser

Emil Noldes Gartenzwerg

Die Autos

Gondola

Kaiserwetter

Genussgifte

Würmer ohne Knochenbruch

Möbellieferung

Brauche keinen Alkohol

Digitales

Schnüre, Garn und Henkerseil

Der Lehrer, ein Genie

Ohne Haare

Was es wirklich (nicht) gibt

Der arme Poet

Zwei Kamele

Hörner

Theater

Das Frühstücksei

Als ich noch tot war

Die Fettleibigkeit

Gedichte

Die Dampflok

Nahrungskette

Der PC

Der Einkauf

Letzte Geräusche

Beine

Die Schöpfung

Das Affenkind

Lehrer und Hühner

Der Atheist

Der hungrige Hund

Die Geige

Sturm

Die U-Bahn

Die Muttersprache

Spaziergang mit dem Hund

Kunst auf einer Insel

Kein Geld für Lola

Das Dorf, ein Paradies für Kinder

Manches scheint nur so

Ich habe alles

Vernetzt

Blumen in Germanien

Der Zahn der Zeit

Der erste Mensch

Krause Gedanken

Fremde Sprache

Camping

Rutschpartie

Weihnachtsmärkte

Diät

Lebenszweck

Kolumbus

Museum

Modernes Auto

Gesunde Ernährung

Schraube locker

Die Stachelbeere

Ans Herz gewachsen

Medikamente

Der Jogger

Stapellauf

Ersatzteile

Schlafender Hund

Silvester

Technikgläubig

Schlafen

Frieden

Speisen in New York

Meine Familie

Feierabend auf dem Hof

Wohnen

Pommes Frites

Fledermaus

Falsche Freunde

Neujahrsbrauch

Der Bettler

Der Papst

Vogeldreck auf dem Balkon

Unrunde Erde, doofe Reime

Untot?

Die Schnalle

Am Waldesrand

Das Fünfmarkstück

Aquarium

Formel 1

Autofahrersorgen

Der Trinker

Frosch im Morgenlicht

Nasses Schniedelchen

Einem Mädchen zum 18. Geburtstag

Emil Nolde

Futter

Die Arche Noah

Der Ballon

Wald

Klopapier

Lernen, ein Leben lang, und was dann?

Lärm

Das schwarze Brett

Das Ehrenamt

Wo gespeist?

Frühjahrssonne

Was ist ein Ling?

Bauer Hein

Alles überlebt

Trinken

Der Neubau

Der Gärtnerbaum

Das Flugzeug

Die Wolke

In der Luft

Schmetterling, das Muttertier

Mein Hund

Neujahrswünsche

Der Bauer, gestern und heute

Erloschene Begeisterung

Die fünf Sinne

Schneewittchen

Von der Höhle

Biergenuss

Es werde Licht

Gesang

Der Kölner Dom

Der Wurm

Die Grundfarben

Vogelnachwuchs

Die Q

Die Zeit rennt

Ahnentafel

Zu krank

Winterwald

Es ist so schön, alt zu werden

Der Akt

Festessen mit Folgen

Plattfuß

Der Holzwurm

Suchen

Toter Schotte

Eine Telefonnummer

Der Eierdieb

Nasentropfen

Kohl ist gesund

Der Mops und andere Haustiere

Musikanten

Palmen in Germanien

James Watt

Der Poet

Der Maikäfer

Im Winter Vögel füttern

Quax der Bruchpilot

Zwei Fliegen

Mal auf, mal ab

Hungrige Eule

Verstopfter Hund

Der Jamaika Hund

Spiele

Turner

Man ist wie man isst

Gummiband

Wochenmarkt

Wetter

Geräusche im Wald

Licht

Hörst du etwas?

Der Wind

Der Wert von einem Notenblatt

Sprache der Tiere

Frühjahrssonne

Gesunde Ernährung

Erfinder

Tropfender Wasserhahn

Federn

Die Zeitung

Die Welt der Werbung

Der Tod, der Umsatz

Im Ruhewald

Der Auerhahn

Die Storchengabel

Muss alles erneuert werden

Das Kochbuch

Bringen

Gräten piksen

Glatteis

Zwei Poeten

Die Despoten

Ein Festtag

Ein Klo

Knöpfe

Ein zweiter Wunderbaum

Telefon

In der Küche

Gefunden

Die sieben Zwerge

Der alt Gestorbene

Urlaub in der Südsee

Freue Dich, du lebst

Der Käfer

Sparen

Blondhaar an einem stillen See

Der Hund, dein Freund

Maki

Der Salat

Der Bio Zahnarzt

Die Krankheiten und die Zeit

Leidende Erde

Reisemöglichkeiten

Das Loch

Verkehrsmittel

Tagtraum

Die Löcher

Das Karussell

Die Säufer

Das Tretboot

Geld

Mönche

Buntes

Mein schlauer Hund

Feuerwehr

Ein schlechter Tag

Der Schmerz

Fettleibigkeit

Der Hungrige

Die Jäger

Ellenbogengesellschaft

Runde Erde

Medizin

Das Klo

Die Koalitionsschraube

Der dicke Bauch

Moderne Welt

Die Tierquäler

Mein Nachbar Kurt

Fallobst

Der Mensch

Martin Luther

Alles was wir mögen

Überall hängt etwas

Schmalz im Ohr

Die Raupe

Wackelige Brille

Der Star der Schiene

Blinde Schleiche

Splitter im Finger

Die Glatze

Storch

Großbrand

Tiere im Zoo

Franzose

Das Wetter

Fischgräten

Wintermärchen

Bewegung ist gesund

Blick aus einem Flugzeug

Advokaten

Der Hamster

Der Wanderesel

Schwacher Bankräuber

Stolze Tiere

Schleckereien

Zwerge

Puppe füttern

Unmögliches

Der Indianer

Ich war einmal

Verdauung

Irrtümer

Der Fresser

Softeis für den Hund

Christenmenschen

Traummenü

Antiwerbung

Schrotthändler

Meine Zeitgenossen

Ausruhen

Aufgeschwatzte Krankheiten

Ungleichheit

Möpse am Strand

Der Dentist

Sommer

Singende Hunde

Vererbung

Buntes

Ein Dampfer

Der Eierdieb

Wettervorhersagen

Sturm und Regen

Regen kommt

Alles geht nach oben

Brillen Ersatzpille

Sonnenbrillen

Kneifende Kleidung

Lampen

Esskultur

Der Darm

Kaffee

Hungriger Jude

Kaugummi

Ein Ahnenbild

Gefundener Spazierstock

Das Besenhaar

Bescheidene Kinderwünsche

Der Fleischfresser

Ein neues Jahr

Gartenparty

Der Schwan

Ratschläge

Kurzes Bananenleben

Lichter

Spiegelei

Hitze

Der Kleingärtner

Die Scheinheiligen

Brücken

Joggen

Kleidung

Ein Sandhaufen

Essunfall

Feiern

Ein Eichhörnchen

Das Nashorn

Noch ein Horn

Hühner

Die Urne im Wald

Ungesunde Eisenbahn

Haustiere

Das Mobile

Der Landwirt

Der Bestseller

Gestrandete Matrosen

Der Protestant

Das E-Bike

Himmel oder Erde

Durst, schlimmer als Heimweh

Wir altern

Trockenes Brot

Die Tierkinder

Die Telefon Warteschleife

Hottentotten

Ungesundes Leben

Kein Jagdglück

Hirschgeweih

Reales Leben

Der Kannibale

Der Flötenspieler

Feinschmecker

Gewürze

Ei und Henne

Landung an falscher Stelle

Die Biene

Wurstspezialitäten

Sommerhitze ade

Der Mistwurm

Zu viel Rückenwind

Wettervorhersage

Das Jahr verläuft

Beruf Fußballtreter, ich übe schon

Politischer Nasenbohrer

Wurst und Frikadelle

Der Emeritus

Ungesunde Lebensmittel

Der Äquator

Die Büroklammer

Die Weinprobe

Politiker

Krankheit

Unterschiede

Der Gourmet

Gesundheitsprobleme

Die Frikadelle

Alles leer

Schwanzbruch

Lichter

Wie verreisen

Viel nackte Haut und Sonne pur

Der Damenclub

Die Pause

Der Duft

Bambusgabeln, Plastik ade?

Verschlüsse aller Art

Sicherungen

Die Flaschenanalyse

Die fehlende Christbaumspitze

Maulwurf

Was man so alles hat

Fallobst

Tod einer Haselnuss

Einbrecher

Gestank

Der Idiot

Marienkäfer

Feinschmecker

Im Tante Emma Laden

Schwein auf Eis

Vogelnahrung

Eine ganz linke Sache

Der sprachbegabte Keks

Kopfloser Hering

In der Kürze liegt die Würze

Ratschläge

Die Warensicherung

Dosenfisch

Musikkapelle

Die Hafenkneipe

Der Wecker

Wartezimmer, Praxisleben

Verstopfung

Der Wachhund, dankbares Herrchen

Der Schlammfrosch

Der gute Kaiser

Die Nackten

Die Kunst

Zimmerbrand

Der Müll

Die Gebrechlichkeit

Der Frühling

TV-Routine

Ein doppelter Wumms

Der Adler

Frühlingserhoffen

Das Wichtigste

Die Fußbekleidung

Auf den Zinnen

Affektierte Sprache

Halunken

Wer kennt was?

Politiker kennen alles

Die klugen Gärtner

Der Angeber

Der bunte Hahn

Ein langer Hals

Im Urwald

Die Ärzte

Die dicke Tante

Eile, frühmorgens

Kreuzfahrer

Auf braunen Haufen

Einkauf, siehe das Gute ist so nah

Der Mond

Wer liegt im Sarg?

Die Aufschneider

Die Fischfrikadelle

Monumente

Zahnschmerz in Usbekistan

Der Körperschmuck

Hunger

Berufe

Der Ladendieb

Das Papier

Die künstliche Intelligenz

Die Digitale Welt

Lügen haben kurze Beine

Die Kindergeräusche

Political Correctness

Ferntöne

Unsere Sprache, unsere (angeblichen) Probleme

Ungereimt

Das letzte Blatt

Warum Gedichte ?

Jedes Gedicht und jeder Reim hat die gleiche Berechtigung, das ist in der Vielfalt wie bei Gemälden. Ob ein Gemälde auf Leinwand mit Ölfarbe, oder etwas auf einer bedruckten Seite Papier in Form von Reimen gezeigt wird, macht keinen Unterschied, für Musik gilt dies in gleicher Weise. Ich denke, in Reime geformte Gedanken sind so vielfältig wie die Eindrücke, die Gemälde zwischen dem Bild der Mona Lisa und den Darstellungen von Andy Warhol vermitteln, sie sind so vielfältig und unterschiedlich wie Musik von den Rolling Stones oder von Beethoven, alles hat seine Berechtigung. Es ist immer dem jeweiligen Betrachter, dem Hörer oder dem Leser freigestellt, ob er dies mag oder auch nicht mag. Mancher liebt Gemälde von Kadinsky, selbst wenn da im Einzelfall nur ein paar bunte Linien zu sehen sind, andere schwören auf die alten Meister oder die Darstellungen von Impressionisten. Gedichte werden in einer bestimmten Situation erdacht, am nächsten Tag hätte man sie vielleicht ganz anders formuliert, oder sie wären überhaupt nicht zu Papier gebracht worden.

Der eine Leser wird nachdenklich, der nächste grinst eventuell, oder der dritte schüttelt verständnislos den Kopf. Mit den Gedichten ist es wie mit Gemälden, die malende Hand führt aus, was der Kopf denkt, die Dichterhand schreibt, was dem Poeten durch den Kopf geht. So entsteht die Vielfalt, das macht den Reiz aus, sowohl beim Malen wie beim Schreiben, oder beim Komponieren.

Manchem mute ich mit der einen oder der anderen Formulierung ganz gewiss viel zu, das ist wie Sprach-Vergewaltigung. Germanisten und andere Feingeister mögen mir verzeihen, aber es muss sich doch zumindest irgendwie reimen, und ich hoffe, meine Verse fallen in diesem Sinn unter den Begriff der dichterischen Freiheit.

Was jetzt kommt, ist albern oder tiefsinnig, doof oder moralisch, verständnisvoll, albern, frivol, sarkastisch oder satirisch, häufig auch sozialkritisch, aber teilweise auch nicht völlig jugendfrei.

Ich wünsche allen dennoch viel Spaß beim lesen.

Overtüre zu : ›Ihr habt einen Vogel‹

Muss man eigentlich zu Reimen eine Eröffnung schreiben?, vermutlich nicht, ich mache es trotzdem, weil ich mich nicht in eine Schablone pressen lassen möchte nach dem Motto: ›Sowas macht man nicht‹.

Ich habe auf den folgenden gut dreihundert Seiten manches geschrieben, was man nicht schreibt, zumindest nicht so, daher fühle ich mich gut beraten, eine Overtüre voran zu stellen.

Eigentlich hatte ich nur vor, einige lustige Reime zu Papier zu bringen, aber diese wurden dann im Laufe der Schreiberei immer alberner, und nach längeren Schreibpausen, -ein halbes tausend Reime schafft man nicht innerhalb von wenigen Tagen- wurde manche Dichtung so richtig sarkastisch, um nicht zu sagen, chaotisch.

Nach und nach sind dann auch Hemmungen gefallen. In Einzelfällen habe ich die Sprache vergewaltigt, und an mancher Stelle solche Kraftausdrücke verwendet, die eigentlich tabu sind, ich empfand das aber als unerlässlich, um meine Meinungen zu manchem Thema unmissverständlich auszudrücken.

Ohne dies geplant zu haben, bin ich dann immer wieder einmal in die Niederungen von Geiz und Geldgier eingedrungen, habe die Finger in die Wunden von Egoismus, Dummheit und Scheinheiligkeit gelegt. Das musste einfach sein, wenn man diese Welt nicht nur mit offenen Augen über die Fernsehglotze betrachtet, sondern auch dem Hirn erlaubt, eigene Schlüsse aus der Masse der täglichen Informationsflut zu ziehen.

Ich bilde mir nicht ein, mit ein paar hundert Reimen die Welt verändern zu können, aber wenn ich dem einen oder dem anderen Leser etwas Vergnügen bereiten konnte, und wenn so ein Leser dann realisiert, dass man den Kopf nicht nur hat, damit es bei feuchtem Wetter nicht oben rein regnet, sondern dass man damit auch sehr selbstständig denken kann, dann hat sich der Aufwand schon gelohnt, blättert mal um, es geht los:

Wofür Menschen?

Die Tinte fließt im Schreibgerät, das Schnitzel in der Pfanne brät, der Ofen hält mit Glut die Wärme, für die Verdauung sind die Därme, Pantoffeln sind für warmen Fuß, und für die Seele ist der Kuss.

So ist nichts ohne Grund auf Erden, jedoch wofür sollen Menschen werden?

Der Mensch, die Fehlkonstruktion

Der Mensch ist doch, ich glaube schon, die fehlerhafte Konstruktion. Er friert so schnell, weil er kein Fell, wird häufig viel zu müde schnell, verträgt das fette Essen nicht, leidet häufig unter Gicht, es schmerzt ihm auch das Knie recht häufig, dagegen ist er immer läufig.

Der Wadenkrampf kommt unverhofft, und wenn er länger geht im Wald, dann hat er Muskelschmerzen bald, so ist das Ebenbild von Gott, im Grunde doch nur Menschenschrott.

Musikalischer Elefant

Es saß ganz hoch im Apfelbaum ein junger Elefant, es machte Spaß zu ihm zu schauen, er spielte eine Geige, er hatte nie Musik studiert und eine Geige nie probiert, und dennoch klang es wunderbar, das Violinkonzert in Moll, wie fand`s du das?, ich fand es toll.

Eigentlich wollte er Pianist werden, aber wie bekommt man ein Klavier in einen Apfelbaum?

Ein dankbarer Kapitän

Es war ein Dampferkapitän, konnte nicht mehr auf den Füßen stehen, er war betrunken, also blau, traut sich nicht mehr zu seiner Frau.

Da waren die Matrosen nett, und trugen ihn zu seinem Bett.

Als er wieder nüchtern da dankte er stumm, und schenkte jedem von ihnen eine Flasche mit Rum.

Der Tod des Schauspielers

Der alte Mime liegt im Bett und merkt ihm bleibt das Leben weg, sieht einmal noch vorüber ziehen, Engagements in Köln und Wien, wo er als Wirt von dem Bordell, gelegentlich als Wilhelm Tell, auf Brettern die die Welt bedeuten, agierte vor zehntausend Leuten. Er schnauft und denkt, wie war es schön, ganz vorn am Bühnenrand zu stehen, nicht enden wollte der Applaus, jetzt geht das Leben plötzlich raus.

Revue passiert in seinem Hirn, der Herr im Frack, der Herr im Zwirn, in Uniform als Adjutant, wie er auch auf der Bühne stand.

Die Damen der Kollegenschaft, die mal als ruhige Gouvernante, und mal als Onkel Alfreds Tante, in vielen Szenen, manchem Akt, mal angezogen, mal fast nackt, mit ihm gemeinsam eine Rolle, spielten im Märchen auch Frau Holle. Frivol, auch mal im ernsten Fach, mal leise Töne, mal mit Krach.

Das ganze Leben zieht vorüber, es ist vorbei, das Spiel ist aus, Requisiteure packen ein, Theater ist doch nur zum Schein. Jetzt hast du Ruh, der Vorhang fällt, es hat zum letzten Mal geschellt, ein letzter Blick zur großen Bühne, so geht er aus dem Leben raus, das Haus ist zu, das Licht geht aus.

FKK

Textilfrei baden ist gewisslich für manche Menschen sehr ersprießlich, mit Hose an bleibt weißer Fleck, mit ohne ist der Fleck bald weg. Die Sonne bräunt den Hintern, Backen, und ein wenig auch den Schlauch, der ohne schützendes Textil, bekommt von Sonne schnell zu viel.

Und dann der Sand der in den Ritzen, wo die sensiblen Dinge sitzen, reibt bis der Schmerz gar unerträglich, und rot und wund sind viele Stellen, die braunen, ehemals die hellen.

Und die Moral von der Geschichte: Gehst du an einen Badestrand, sitz nicht mit nacktem Mors im Sand, ein Handtuch unter alle Ritzen, dann kannst du nackt am Strand gern sitzen.

Der Gesang

Er ist Lehrer für Gesang und er liebt den reinen Klang, den man aus Brust und Kehle presst, die Zungenspitze macht den Rest. Nur wer krank ist mit Angina singt die Arien nicht prima, muss pausieren, Pillen schlucken, und nicht große Töne spucken.

De mortuis nil nisi bene

Wenn einer in der Kiste liegt, und dann den letzten Segen kriegt, dann war er einer von den Besten, sei es im Osten oder Westen. Die Besten gehen stets zu früh, sie hatten Arbeit und nur Müh, so sprechen Popen und Pastoren, so sprechen Redner und Bestatter, so redet man so wunderbar, selbst wenn er ne Kanaille war.

So kann der größte Lump auf Erden, im Tod doch noch belobigt werden.

Die Seebestattung

Auf eines Meeres tiefem Grund, liegt ein toter kleiner Hund, ich weiß nicht von welcher Gattung, es war wohl eine Seebestattung.

RIP

Der Pinguin

Es war einmal ein Pinguin, wohnt nicht in Moskau sondern Wien, der hatte Sehnsucht nach dem Eis, in Österreich war‘s ihm zu heiß.

Tagesablauf eines Rentners

Aufgestanden, Bratkartoffeln, kaum dass er in den Pantoffeln, Frühstücksei und Honigbrot, dann die Zeitung, wer ist tot. Rechtschreibfehler, Zeitungsente, wo war gestern die Polente, Flüchtlingsdrama, Treppe putzen, Frühstücksfernsehen an gemacht, läuft von viertel vor bis acht.

Aldi gehen und Kraftstoffpreise, und er bucht die Urlaubsreise, Politiker hat doch gelogen, Immunität ist aufgehoben, Brüssel regelt Gurkenkrümmung, in USA ist Aufbruch Stimmung, 64 haben mehr Geld, als der halbe Rest der Welt.

Könnte kotzen, schrei vor Wut, nichts ist auf der Welt mehr gut. Mittagessen, Tagesschau, der Wetterfrosch ist immer schlau, erzählt von Frost, von Schnee und Eis, am nächsten Tag doch ist es heiß.

Regierung kontra AfD, CDU und SPD, bloß nicht immer Argument, Parteiprogramm das niemand kennt.

Bürgerkrieg und Bombendrohung, überall ist die Verrohung, Mieterhöhung in der Post und am Auto knabbert Rost, muss noch viele Jahre laufen, muss erst neue Zähne kaufen.

Schneid der Nachbarin die Hecke, stell Rollator in die Ecke, erst mal kommt jetzt Mittagsruhe, dann schaltet er die Fernsehtruhe, zwischendurch ein Pott Kaffee, allmählich tun die Knochen weh.

Brauche noch Rezept für Pille, und defekt ist auch die Brille, und den Nachbarmensch von oben, hör ich jeden Abend toben, beschwer ich mich beim Meister Haus, das hält doch ein Senior nicht aus.

Danach kommt Entspannung pur, alles so nach zwanzig Uhr. Da wird gemordet und betrogen, da wird gemetzelt und gelogen, und wechsel ich dann das Programm, kommt ziemlich großer Schwachsinn dran.

Stars die abgehalftert sind, die sich benehmen wie ein Kind, unappetitlich, primitiv, dümmlich oder arrogant, überall in unserem Land. Ich geh ins Bett, mach Augen zu, nur im Schlaf da hab ich Ruh.

Ersatzteile

Brille, Hörgerät, Gebiss, für viele unentbehrlich ist. Ersatzteile in Hüfte, Knie, und auch noch Einlagen in Schuh, das hab ich alles, was hast du?

Der Opernsänger

Auf einer Opernbühne steht der Held der Kühne, und stimmgewaltig legt er los, singt von der schönen Kunigunde, singt von seines Schlosses Zinnen, ein jeder Ton will ihm gelingen, und von den Rängen eins bis vier tönt es: „Tenor wir danken Dir!“

Applaus ist des Sängers Nahrung, er ist gerührt, dankt dem Parkett, auch die Kollegen sind sehr nett, und die Frau von der Garderobe bringt dem Sänger seine Robe, und stolz geht er durchs Publikum, nickt links und rechts und rund herum. Zu Hause dann bei seiner Frau, ist alles wieder grau in grau, er sitzt in seinem Fernsehsessel, Helene Fischer, Günter Jauch, er ist ein Mensch, wie andere auch.

Beneidet nicht die Prominenten oder die Stars, es ist nicht alles Gold was glänzt

Tante Friedas Sarg

Ein Tischler hobelt sich ein Brett, für einen Schrank, nicht für ein Bett, und dann hat er im Orderbuche noch einen Sarg aus reiner Buche. Tante Frieda soll drin liegen, sollte er das Erbe kriegen, das regelt Tante Frieda prompt, weil sie den schönen Sarg bekommt.

Flaggen

Die Flagge ist aus buntem Tuch, ist mal ein Segen, mal ein Fluch. Nationales Tuch ist schön, bunt und herrlich an zu sehen, dazu schmetterten Fanfaren wenn die Menschen Sieger waren.

Wenn sie aber nicht gewonnen, und das Tuch den Sarg bedeckt, und wir stehen davor benommen, weil wir jetzt den Tod entdeckt, dann ist nationale Farbe eine schrecklich rote Narbe.

Die Fahne flattert uns voran, wer hat uns dies nur angetan? Sprüche, nationaler Wahn, und völlig wird vom Geist verdrängt, was da an vielen Häusern hängt.

Wie schon bei Wilhelm Tell den Hut, Symbole grüßen war nie gut.

Heißhunger

Es verschluckt sich ohne Not, ein Mensch an einem Stückchen Brot, er atmet schwer, und ist dann tot. Nicht genügend durchgekaut, gefressen und auf Gott vertraut, geschlungen und zu früh geschluckt, und rechtzeitig nicht ausgespuckt, selber Schuld, die Völlerei, macht manches Leben schnell vorbei.

Die nasse Kuh

Ein Landwirt hatte eine Kuh, die stand auf grüner Weide, und neben ihr stand ein Kuh Kalb, das war nur ein paar Stunden alt. Sie hatten keinen Regenschirm, das Wasser prasselt aufs Gehirn, da zwischen ihren Ohren, das ging schon so die ganze Zeit, seitdem das Kalb geboren.

Sie standen bis zum Knie im Gras, da wurde auch das Euter nass von der großen Kuh, das konnte die gewiss nicht leiden, sie machte dauernd muh, nun schenkt ihr doch den Friesennerz, das laute muh dringt in mein Herz.

Die Kuh bekam den Friesennerz, sie dreht die Augen himmelwärts, und dankt dem Gott der Kühe für seine große Mühe. Nun frisst sie zwar noch nasses Gras, jedoch ihr Kopf wird nicht mehr nass, da wird auch dir schnell warm ums Herz, du dankst dem gelben Friesennerz.

Aber bedenke: In der Sahelzone danken sie den gleichen Göttern wenn es regnet, dann müssen dort nicht so viele Menschen verhungern, die Welt ist anscheinend sehr ungerecht

Die Navigation

Fährt man auf eine Mole uff, verwechselt rotes Licht am Puff mit dem roten Molenlicht, das backbord in die Augen sticht, wenn man den Dampfer mit fünf Knoten auf Rückreise von den Lofoten in Richtung Heimathafen bringt, und auch schon laute Lieder singt, wenn man sich freut, denn man ist schnell, bei den Mäuschen im Bordell, vor Freude ist Verstand in Mors und daher steuert falschen Kurs, wenn also schlechte Seemannschaft einen Kaskoschaden schafft an des Hafens Molenmauer, ist man erst hinterher meist schlauer.

Matrosen

Dreizehn trunkene Matrosen wollten eine Frau auslosen, wer von ihnen, querab Boje, durfte mit ihr in die Koje. Das hat der Kapitän gehört, und das hat ihn sehr verstört.

„Man lost doch nicht um eine Frau, so etwas tut nur eine Sau.“

Da küssten alle ihr die Hand, und ruderten sie schnell an Land, und winkten noch zum Abschied schnell, mit Taschentüchern zum Bordell.

Der alte Baum

In einem großen grünen Wald, da steht ein Baum der schon sehr alt. Vor hundert Jahren fiel die Saat, aus der alsbald ein Keimling trat, der wuchs und wuchs und irgendwann, wuchs er heran zu einem Stamm. In seinem Leben hat der Baum, sehr viel erlebt, man glaubt es kaum. Er hat sehr großen Schmerz erlitten, als Menschen in die Rinde schnitten, ein junger Mann war‘s und die Braut, die hat ihm dabei zugeschaut. Ein Herz und Namen und das Jahr, in dem dies alles so geschah.

Von da an hat er oft Besuch, und eines Tages stand das Paar, auch mal mit einem Kinde da, und zeigte mit der Hand den Baum, auf dessen Rinde einst ein Traum, mit scharfem Messer eingeschnitzt. Der Baum wird groß, und breit und stolz, besteht aus gutem harten Holz. Der Förster kam, hat rot markiert, dieser Baum wird massakriert. Den mit der Farbe, rot und hell, den soll man fällen, möglichst schnell. Das Paar, inzwischen schon recht alt, kam wieder einmal in den Wald, um diesen Baum zu sehen, sie liebten ihn seit siebzig Jahr, als dieser noch viel kleiner war.

Jedoch sie können ihn nicht finden, sie suchen, schauen nach allen Rinden, ob nicht ein Herz, die Jahreszahl ihnen erzählt, es war einmal.

Dann endlich haben sie gefunden, da liegt der Stamm, und in der Rinde, sie zeigen es dem Kindeskinde, die Jahreszahl und auch das Herz, voll Wehmut sind sie und voll Schmerz. Betrübt entfernen sie sich bald aus dem großen dunklen Wald. Doch heimlich wandert er zurück, und trifft den Förster, welches Glück.

Er schildert ihm den ganzen Schmerz, nur ein Stück Rinde und das Herz. Der Förster fühlt sich sehr gerührt, der Mann hat ihn hier aufgespürt, wegen einer Rinde. Er lässt sich zu dem Baume führen, er sieht das Herz und auch das Jahr, in dem es eingeschnitten war.

Er winkt und aus dem Unterholz erscheint sein Helfer der schwenkt stolz, eine scharfe Säge. „Säg das mal raus, den halben Stamm, und gebe es an diesen Mann.“

Und schon nach einem Augenblick, hat er das Herz in einem Stück, hält es an seine Brust intim, als wäre es ein Stück von ihm. Als er dann schnell zurück im Haus, da hält er es nicht länger aus, holt seine Frau, zeigt ihr voll Stolz, das vernarbte Herz im Holz.

Auch deren Herz ist weit und weich, und ohne jede Pause gleich, wird das Geschnitzte sanft poliert, damit es jetzt die Wohnung ziert. Dann hängt es da, zeigt jedermann in diesem Zimmer, unsere Liebe ist für immer.

Pflanzenträume

Bananen pflanzt man ohne Stiel, man erntet jedoch nicht sehr viel, nur eine hängt an jedem Ast, weil nicht viel mehr auf jeden passt.

Genau so ist es mit Melonen, mit Kürbissen und auch Zitronen, dabei drückt hohes Obstgewicht, bis sich ein Ästchen biegt und bricht.

Natürlich nicht bei der Zitrone, denn ihr Gewicht ist beinah ohne, die Kilos nicht, nur ein paar Gramm, hängen an der Pflanze dran.

Sodann sind da Holunderpflanzen, um die so gerne die Mücken tanzen, sie haben Internet gelesen, es sei doch dieser Strauch gewesen, es stärkt die Beere Manneskraft, nach dem Genuss schafft man leicht acht.

Bei Mücken dann der Stachel scharf, doch auch bei Opa, wenn er darf.

Fazit: Lobet das Obst, es ist die Quelle des Lebens

Die Traumfrau

Ich kannte eine hübsche Frau, die Lippen rot, die Haare grau, mit Beinen die zum Himmel ragen, ein schöner Hals schaut aus dem Kragen, die Zähne weiß wie Elfenbein, doch irgendwo muss Makel sein.

Der schöne Körper tätowiert, gepiercte Nase, Augenlid, damit dies auch ein jeder sieht, ich könnte kotzen, tätowiert, und auch noch überall rasiert, nichts mehr normal, nichts mehr Natur, ach wie wäre es so schön, hätt ich sie doch nie nackt gesehen.

Mensch und Tier

Tier und Tier geht wunderbar, meist voller Harmonie, auch Mensch und Tier das rat ich dir, kann Freundschaft sein und wie. Nur nehme dich sehr gut in acht, wenn Mensch und Mensch zusammen kracht, der nächste Krieg ist dann nicht Ferne, so sicher wie das Licht der Sterne.

Marmeladenbrot

Ich esse gerne Knäckebrot, doch nicht mit Marmelade, die ist so schön und rosarot, zum Essen viel zu schade.

Im Restaurant

Fällt dir auf deine Anzughose, in einem vornehmen Lokal, ein Fleischklops drauf mit fetter Soße, so fett beinah wie Räucheraal, warte bis der Kellner kommt weil er Dessert servieren will, stoß ihn bis er ins Straucheln kommt, denn dann entschuldigt er sich promt.

„Mein Herr ich bin doch sehr schockiert, dass dieses hier im Haus passiert, ich lade Sie sehr gerne ein, zu einer guten Flasche Wein.“

Es hat geklappt. Willst du Gleiches mal versuchen, es geht auch gut mit Sahnekuchen.

Der Fleischfresser