Immer wieder Sehnsucht: Philip & Katharina - Don Both - E-Book

Immer wieder Sehnsucht: Philip & Katharina E-Book

Don Both

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Beschreibung

Die drei Wranglerbrüder sind äußerst gut aussehend, beliebt, sportlich, verrückt, unangepasst und sie wissen, wie sie eine Frau im Bett zu verführen haben. Mit dieser geballten Männerpower muss sich Katharina Oskorbova – gebürtige Russin, wunderschön, aber sehr introvertiert und somit immer nur auf ihr Äußeres reduziert – Tag für Tag auseinandersetzen. Doch selbst Tristan oder Tomas Wrangler verblassen neben Philip, dem Ältesten. Einem tätowierten, schweigsamen und so mysteriösen jungen Mann. Jede Fantasie dreht sich um ihn, und ständig kämpft sie gegen ihre Sehnsucht. Nicht ahnend, dass es ihm genauso geht. Bis zu einem Ereignis, das ihr Leben auf den Kopf stellt. Und Philip plötzlich der Einzige ist, der sie zu verstehen scheint. Was gar nicht so leicht ist, denn Katharina lässt niemanden an sich ran – vor allem nicht körperlich. Von ihm jedoch will sie sich berühren lassen und gegen die Dämonen ihrer Vergangenheit kämpfen. Nichts lieber als das, nur leider ist das nicht so einfach. Wenn Sehnsucht zur Sucht wird. ›Immer wieder Sehnsucht – Philip & Katharina‹ Eine Abkopplung der ›Immer wieder … Reihe‹ mit wiederkehrenden Charakteren, aber einzeln lesbar. Man muss die Vorgängerteile NICHT gelesen haben. Dieses Buch ist kein Mehrteiler. Ca. 300 Buchseiten. Romanze/Erotik/Humor.

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Immer wieder Sehnsucht – Philip & Katharina

Romanze/Erotik/Humor

Deutsche Erstausgabe März 2015

© Don Both

Bisher von Don Both erschienen:

Immer wieder samstags

Immer wieder samstags – reloaded

Immer wieder Verführung

Immer wieder Verführung – the End

The Tower – Mad Love

The Tower – Bad love

Corvo – Spiel der Liebe

Kontakt: [email protected]

https://www.facebook.com/pages/DonBoth/248891035138778

Alle Rechte vorbehalten!

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages. Personen und Handlungen sind frei erfunden. Etwaige Ähnlichkeiten mit real existierenden Menschen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.

Lektorat: Belle Molina, Mandy Heskamp;

Korrektorat: Sophie Candice

Weitere Mitwirkende: Babels

Cover: Babels Art

Erschienen im A.P.P.-Verlag

Peter Neuhäußer

Gemeindegässle 05

89150 Laichingen

ISBN mobi: 978-3-945786-12-3

ISBN e-pub: 978-3-945786-13-0

ISBN Print: 978-3-945786-14-7

Dieser Roman wurde unter Berücksichtigung der neuen deutschen Rechtschreibung verfasst, lektoriert und korrigiert.

Über das Buch

Die drei Wranglerbrüder sind äußerst gut aussehend, beliebt, sportlich, verrückt, unangepasst und sie wissen, wie sie eine Frau im Bett zu verführen haben. Mit dieser geballten Männerpower muss sich Katharina Oskorbova – gebürtige Russin, wunderschön, aber sehr introvertiert und somit immer nur auf ihr Äußeres reduziert – Tag für Tag auseinandersetzen. Doch selbst Tristan oder Tomas Wrangler verblassen neben Philip, dem Ältesten. Einem tätowierten, schweigsamen und so mysteriösen jungen Mann. Er hat es ihr angetan – mehr als das.

Jede Fantasie dreht sich um ihn, und ständig kämpft sie gegen ihre Sehnsucht. Nicht ahnend, dass es ihm genauso geht.

Bis zu einem Ereignis, das ihr Leben auf den Kopf stellt. Und Philip plötzlich der Einzige ist, der sie zu verstehen scheint. Was gar nicht so leicht ist, denn Katharina lässt niemanden an sich ran – vor allem nicht körperlich. Von ihm jedoch will sie sich berühren lassen und gegen die Dämonen ihrer Vergangenheit kämpfen. Nichts lieber als das, nur leider ist das nicht so einfach.

Wenn Sehnsucht zur Sucht wird.

»Immer wieder Sehnsucht – Philip & Katharina«

Eine Abkopplung der Immer wieder … Reihe mit wiederkehrenden Charakteren, aber einzeln lesbar. Man muss die Vorgängerteile NICHT gelesen haben. Dieses Buch ist kein Mehrteiler.

Romanze/Erotik/Humor.

Prolog

»Sterne sind da, um die Dunkelheit zu erhellen. Für jeden gibt es einen Stern.«

Sie roch so gut, so vertraut, so warm und süß, und sie war die schönste Person auf diesem Planeten. Jeden Abend lag sie mit mir im Bett und erzählte mir zum Einschlafen eine Gutenacht Geschichte. Hier durfte ich mich an sie kuscheln, ihrem Atem und ihrer ruhigen, leisen Stimme lauschen. Ich durfte lächeln, glücklich sein und mich eng an sie schmiegen. Etwas, was ich vor meinen Brüdern niemals tun konnte. Schließlich war ich schon acht und der Älteste von allen.

»Wo ist mein Stern?«, fragte sie sanft.

Mit beiden Daumen und Zeigefingern bildete sie ein Viereck, und so wie jeden Abend suchten wir durch diesen Ausguck nach dem richtigen Leuchten am Firmament. Der Himmel war wolkenlos, weshalb er heute besonders hell und blinkend schien und mir geradezu entgegenfunkelte. Mittlerweile fand ich ihn sofort und sie lachte leise, als ich eifrig auf ihren persönlichen Stern deutete.

»Er wird immer da sein, auch wenn sich Wolken davorschieben und du ihn nicht mehr siehst. Vergiss das niemals, Philip Wrangler!«

Noch einmal strich ihre Hand über meine Wange, noch einmal küssten ihre weichen Lippen meine Stirn, noch einmal lächelten wir selig. Dann stand sie auf.

Und ging.

Für immer.

1. Zu viel Testosteron in einem Haushalt kann zu erheblichen Nebenwirkungen führen

Katha `the Queen` Oskorbova

Ein Wrangler am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen! Behaupten zumindest einige.

Pah! Was ist schon ein Wrangler am Morgen? Nichts!

Zwei sind schon was anderes! Und drei erst! Sozusagen drei Wranglers für Katharina, das W-Team.

Mit Müslischüsseln vor sich und Löffeln bewaffnet. Gerade aufgestanden, mit müde aufgestütztem stoppligem Kinn, trägen Lidern und zerzaustem Out-of-bed Look. Außerdem kaum bekleidet – barfuß, in tief sitzenden Jeans und mit gestählten Körpern saßen sie vor mir.

Es hätte nichts widerlicher sein können!

Sie schmatzten, rülpsten, furzten und muffelten vor sich hin.

Das Grundprogramm – oder wie ich es nannte, der Tarnmodus – war noch nicht erfolgt, also waren die Haare nicht gestylt, der Körper nicht eingeölt und die Gesichter nicht mit Arschcreme behandelt! Und aus Erfahrung wusste ich, was man bei genauerem Hinsehen erkennen würde: Unreine Haut! Ja, sie benutzten Abdeckstifte! Zumindest bei zwei von ihnen war ich mir zu hundert Prozent sicher! Damit ja keiner von Tristans Bitches ein Fehlerchen auffallen würde.

Doch ich durchschaute sie. Ich sah die ungeschönte Wahrheit hinter dem nächtlichen hyänenartigen Gekreische der Tussen und dem falschen Grinsen der schleimigen Arschkriecher, die versuchten sich mit den legendären Brüdern zu verbünden.

Als ich einen riesigen Knutschfleck an Tristan Wranglers Hals ausmachte, schüttelte es mich. Er schien nur auf so eine Gelegenheit gewartet zu haben, denn er fing sofort meinen absolut angewiderten Blick auf. »Musst du die Kuh erst melken?«, fragte er mit hochgezogener Augenbraue.

Der kackhaarige Snob versuchte sich jedes Mal aufs Neue mit mir anzulegen, obwohl wir die Fronten bereits im Alter von zwölf Jahren geklärt hatten. Dazu hatte ich ihn kurzerhand an meinen Prinzessinnenstuhl gebunden und geschminkt. Seine Brüder hatten ihn gefunden und tja, in einem konnte man sich so sicher sein wie beim Fuck in Tristans Sprachgebrauch: Ein Wrangler vergisst niemals.

Seitdem hasste er mich abgrundtief, aber er trieb es mit seinen Provokationen wenigstens nicht mehr auf die Spitze. Sein Spruch jetzt glich einem zärtlichen Streicheln, und so lächelte ich nur abfällig, bevor ich dem Möchtegern-Casanova seine allmorgendliche Milch eingoss.

Schlappschwanz!

Denn ja, diese drei Hohlköpfe zu bedienen war nun meine alleinige Aufgabe, zumindest seit Mama weg war. Sie, eine gebürtige Russin, die sich nach dem Selbstmord der Mutter des Chaos-Trupps ›Familie Wrangler‹ angenommen hatte, war fort. Und wir somit auf uns allein gestellt.

David Wrangler, der Vater, würde natürlich weiterhin die Miete für die kleine Zweiraumwohnung im naheliegenden Block bezahlen und auch sonst so für mich sorgen, dass ich leben konnte. Ich wusste, dass er Mama irgendwann versprochen hatte, sich um mich zu kümmern, egal was mit ihr geschehen würde. Für ihn war ich so etwas wie die Tochter, die er nie gehabt hatte, auch wenn er nur sehr selten da war, um mir seine Gefühle zu zeigen. Oder irgendwem anders.

Und das merkte man bei den Dreien ...

Tristan Wrangler war der typische Kevin allein zu Haus. Es verging kaum ein Tag, an dem er nicht verletzt (ob nun Nase, Bein oder Arm gebrochen, Schrammen, blaue Flecken, Platzwunden) von einem Polizisten oder einem fuchsteufelswilden Anwohner der kleinen Stadt nach Hause gebracht wurde. Oder an dem ein wütender Vater völlig außer sich vor der Tür stand, um die Jungfräulichkeit seines eigen Fleisch und Blutes zu verteidigen.

Auch der mittlere der Jungs, Tommy, war nicht gerade unschuldig, wenn es um den Gebrauch illegaler Drogen oder seiner Fäuste ging, aber er lebte wenigstens Weiber-abstinent – für Tristan ein absolutes No-Go. Tomas war nämlich, seitdem sie hierhergezogen waren, in ihre Nachbarin Vivien Müller verschossen. Und zwar übel! In seinem Besitz befand sich eine wirklich gruslige stalkerische Grundausrüstung, inklusive Fernglas. Erst letzte Woche hatte er etwas von Abhöranlage vor sich hingemurmelt, als ich an seinem Zimmer vorbei gegangen war. Bis auf diese kleine Tatsache war Tomas jedoch gut aussehend und sehr freundlich – eine Mischung die es nur selten gibt. Er glich seinem Vater am meisten und mit ihm verbrachte ich auch am liebsten meine Zeit. Tomas machte es einem einfach, ihn zu mögen.

Dann hauste hier noch Philip und der war von jeher mein eigentliches Problem.

Tristan besaß eine große Klappe und musste ständig jedem bis ins kleinste Detail erläutern, was er von einem hielt. Tommy war ein verliebter, pubertierender Teenager. Aber Philip Wrangler konnte ich nicht einschätzen.

Er war in der Schule sitzen geblieben und somit in meiner Klasse gelandet, aber bis auf das, bekam man nicht viel von ihm mit. Niemals brachte er irgendwelche (geldgeilen – laut ihm) Bitches mit nach Hause, weil er sein Leben dem Sport gewidmet hatte. Vor allem Krafttraining, Fußball, Ringen, Fahrrad fahren, Motorräder und Autorennen gehörten zu seinen großen Leidenschaften. Und Schlägereien, aber das wussten die Wenigsten. Und dann gab es natürlich noch den Vater.

Wie David Wrangler und meine Mutter sich getroffen hatten, war mir nicht bekannt. Aber eines Nachts waren wir aus dem kalten Russland ins etwas wärmere Bayern geflohen, bewohnten seitdem zwei Zimmer in der Nähe und führten ein einigermaßen angenehmes Leben.

Ich wurde wegen der Sprachbarriere eine Klasse zurückgestuft, durfte ansonsten aber ganz normal die Schule besuchen, und hatte mich dort immer absichtlich im Hintergrund gehalten. Denn die anderen Kinder hatten mir bereits am ersten Tag klargemacht, was sie von mir – der Ausländerin – hielten. Man muss nicht die Sprache verstehen, um zu kapieren, dass man verletzt und angefeindet wird. Meist reichen Blicke und das Tuscheln hinter dem Rücken. In Russland (Novosibirsk) hatte ich viele Freunde gehabt, war die Beste in der Schule und im Sport gewesen. Jeder mochte mich, bei Aufführungen und in unserer Familie war ich immer die Attraktion, denn ich besaß das Aussehen einer Porzellanpuppe. Mein Stolz war zu groß, um mich im alles andere als herzlichen Deutschland bei irgendwem einzuschleimen, der mich sowieso nicht wollte.

So hielt ich mich im Hintergrund und beobachtete, anstatt mich in Blicken zu suhlen. Ich schwieg, anstatt jeden Gedanken gedankenlos von mir zu geben, und war zufrieden mit meiner Rolle in dieser Gesellschaft. Wenn auch nicht glücklich.

Dann änderte sich alles ...

Eines schönen, warmen Morgens mitten im Frühling im Hause Wrangler stürzte meine Welt mit einem Mal komplett in sich zusammen.

1. Mama war weg, hatte mich einfach allein gelassen ... Ich musste es den Brüdern mitteilen und …

2. Philip kam nicht alleine in die Küche geschlurft, nein, er hatte weiblichen Besuch dabei!

2. Für die Nachwelt: Philip Wrangler ist ein Idiot

Katharina `angepisst` Oskorbova

Sie war blond, sie war groß, sie war arrogant und vor allem war sie hässlich! Nicht außen, nein, nein. Schon früh hatte mir Mama beigebracht, mich nicht vom Schein und Sein täuschen zu lassen. Denn die Menschen sind blind und bemerken nur die Fassade, auch wenn ich eine außerordentlich schöne besaß. Eine Frau, die nicht mit ihren Waffen spielen kann, ist keine Frau, hatte sie mir verschwörerisch zugeflüstert. Und mir dabei gezeigt, wie ich mich so schminkte, dass es natürlich wirkte, aber meine Vorteile (strahlendes, blondes Haar, volle Lippen, hohe slawische Wangenknochen, dunkelblaue Katzenaugen und endlose Wimpern) effizient unterstrichen wurden. Und sie wusste, wie das ging, oh ja! Mit Stil und Niveau brachte sie die Männer dazu, ihr scharenweise hinterherzulaufen. Nicht so wie die Schlampen an unserer Schule, die sich regelrecht aufdrängten!

Insgeheim fragte ich mich immer, ob sie diese Taktik auch bei David Wrangler angewandt hatte, der nach dem Selbstmord seiner Frau einsam und am Boden zerstört gewesen war. Niemals tauschten sie Intimitäten vor uns aus, nie ließen sie sich irgendetwas anmerken, aber manchmal, wenn ich ihn ganz genau beobachtete, ertappte ich ihn bei einem bestimmten Blick: Verlangend, glühend, rau … ich wollte nur einmal im Leben auch so angesehen werden! Und der eine, von dem ich es wünschte, kam anscheinend nicht mal im Traum auf die Idee.

Keinem außer mir fiel auf, dass Mama wahrscheinlich die Frau war, wegen der David Wrangler jeden Tag aufs Neue weitermachte und nicht aufgab. Und ich würde dieses Geheimnis mit ins Grab nehmen. Gut, Tristan – obwohl nach außen das totale Arschloch, innerlich ziemlich sensibel – checkte es wohl unterschwellig auch, und allein deswegen hasste er mich und meine Mutter. Schon immer! Das hatte meine Kindheit mit ihm nicht gerade erleichtert ... Sie war hart gewesen, nicht so wie die von dieser mit Geld ausgestopften, verwöhnten SAU, die nun vor mir stand und mich herablassend angrinste.

Ich hatte nie verstanden, was Tristan an Eva Eber fand. Als er sie das erste Mal hinter der Turnhalle gevögelt hatte, wollte ich meinen Augen kaum trauen – und ja, ich hatte es leider live mit ansehen müssen, weil ich gerade um die Ecke gebogen war, um ihm sein Pausenbrot zu bringen. Aber diese Geschmacksverirrung war nie mein Problem gewesen. Tristan verschlang schon immer alles mit Haut und Haaren, was gut aussehend, billig und nicht bei drei auf den Bäumen war. Jetzt wurde sie zu meinem Problem – leider. Denn um ihre Schulter lag Philips komplett tätowierter Arm.

Er grinste ein leises, mit sich äußerst zufriedenes Grinsen, als er es sich neben Tristan auf dem Hocker vor dem Küchentresen gemütlich machte. Erst als Philip sichergehen konnte, dass er meine Aufmerksamkeit hatte, griff er nach hinten und zog sie an ihrer knappen Jeans und in Glitzeroberteil auf seinen Schoß.

Tristan gluckste, als sie quietschte und hob ihm blicklos seine Faust entgegen, ohne aufzuhören sein Müsli zu löffeln. Philip – der Widerling – schlug ein! Ich zuckte zusammen, als er laut lachte, auf seine ganz spezielle ohrenbetäubende Art, denn er war ein großer Mann mit einem großen Organ zum Lachen. Leider tat er es nur so selten.

»Das war ein Ritt, ich glaub meine Eier sind immer noch blau!«, verkündete Tristan auch noch. Ich steckte mir den Finger in den Hals und würgte laut.

Sofort schossen alle Köpfe nach oben und die Brüder inklusive der Trine (ich glaube, mittlerweile spielte sie unter dem Tresen versteckt an Tristan rum) starrten mich an.

»Sorry! Mein O-Saft ist mir bei der Vorstellung von euren haarigen Ärschen in einem Bett hochgekommen!«, erklärte ich und drehte mich weg, um scheinbar fröhlich mein Glas abzuwaschen. Doch in Wahrheit fühlte ich ein sehr unangenehmes Kribbeln in der Bauchgegend und meine Augen brannten, als würde ich Zwiebeln schneiden.

»Wie auch immer ...« Ich fühlte förmlich Philips stechend blaugrünen Blick in meinem Rücken, als er langsam sprach. »Du hattest recht, Tris, hätte ich gewusst, wie effizient der Scheiß ist, hätte ich diese Art von Sport viel früher ausprobiert ...« Mit einem viel zu lauten Knall ließ ich das abgewaschene Glas auf die Anrichtefläche donnern, sodass es zerbrach und alle hinter mir stockten.

»Alles klar, Katha?« Tommy war an meine Seite getreten und musterte mich besorgt. Er nahm meine Finger, die sich immer noch in die Scherben krallten, und inspizierte sie vorsichtig. Da ich nicht verletzt war, verdrehte ich nur die Augen und entzog ihm hastig meine Hand. »Pflanz dich wieder hin!«

»Nein, im Ernst, du bist so blass ...«, bohrte Tristan mit einem Mal hinterhältig und ich warf ihm einen wütenden Blick über meine Schulter zu. Dabei betete ich, dass er nicht bemerkte, was wirklich in mir vorging. Denn ob ich wollte oder nicht, er durchschaute mich. Öfter als mir lieb war. Sein Lächeln sprach eine ganz andere Sprache als sein besorgter Tonfall. Es fragte förmlich: Na, traurig, weil DU dem kleinen Phili nicht die große, weite Welt der Pussys gezeigt hast?

Und ich schrie ihm durch meine Blicke entgegen: DU KLEINER, MIESER SATAN! Wieso tust du mir das an?! Leise lachend sprang er auf. Ganz haarige Achsel, Bartgesicht und Finger am Arsch, die ihn ausgiebig kratzten. Mit einem Arm stützte er sich auf den Tresen zwischen uns und reichte mir seine leere Müslischale, den anderen schwang er um die Sau und packte ihre Brust. Elegant zog er sie auf die Beine und gleich mal eng an sich.

»Für die nächste Trainingseinheit solltest du dir deine eigene Schlunze suchen!«, meinte er zu Philip.

»Eine?« antwortete der grinsend. Ich wollte ihn töten! Philip schien das nicht wirklich zu stören.

»So viele wie du verträgst.« Tristan starrte mich bei den Worten provozierend an.

Philip salutierte locker, ohne von seinem Müsli aufzublicken. Seine Ohrspitzen kamen mir etwas rot vor, oder bildete ich mir das nur ein? Als hätte er mein mörderisches Starren bemerkt, schaute er auf und hob eine Augenbraue.

Wie immer sah ich schnell weg.

Als ich ungefähr dreizehn geworden war, hatte ich diese Regel aufgestellt. Ich durfte den stillen, großen Jungen, der so etwas wie mein Bruder war, niemals länger als drei Sekunden angucken, sonst verfiel ich in komatöses Starren. Und eine Katharina starrte nicht, oh nein, sie brachte Männer dazu, sie mit Blicken förmlich auszuziehen und erwies trotzdem keinem jemals ihre Gunst.

Weil sie doch eigentlich nur einen gewollt hatte.

Bis jetzt.

Jetzt hatte sich alles schlagartig geändert.

Ich wusste es.

Ich hatte ihn verloren.

»Katharina ...« Seine Stimme war sanft und leise und ich linste unter meinen Wimpern erwartungsvoll zu ihm hoch. Merkte er vielleicht doch endlich mal, was in mir vorging? Wie sehr ich es mochte, dass er immer meinen kompletten Namen aussprach, als wäre diese ekelhafte Katha-Abkürzung meiner nicht würdig? Merkte er, dass ich seit Jahren auf ein noch so kleines Zeichen lauerte? Mit angehaltenem Atem wartete ich auch nun und schwor mir, dies würde das letzte Mal sein.

Oh bitte! Philip, bitte! Mach die verdammten Augen auf!

»Gib mir mal die Milch!«, meinte er locker.

Er war ein Idiot!

Ja, es konnte sein, dass ich mich nur für den mysteriösen Philip Wrangler aufbewahrt hatte, dass ich tatsächlich träumerische Vorstellungen in meinem Kopf von ihm und mir auf einem weißen Laken gehabt hatte. Nun machte ich mir klar, dass sie niemals wahr werden würden.

Denn tatsächlich war ich so etwas wie ihre Schwester und darüber hinaus offensichtlich absolut nicht Philip Wranglers Typ. Es wurde Zeit, sich endlich damit abzufinden!

3. Kurswechsel

Phil ´pissed` Wrangler

Ein Leggingarsch am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen?!

Von wegen! Nichts da!

Wenn es um dieses arrogante Weibsbild ging, war das Gegenteil der Fall, denn sie verteilte so viel Kummer und Sorgen wie nur irgend möglich. Und zwar an meinen Schwanz!

Ständig – ich schwöre, STÄNDIG – trug sie in diesem Haus Leggings. Als kleines, ruhiges, in sich gekehrtes Mädchen, das es faustdick hinter den Ohren hat, kein Problem. Aber doch nicht als achtzehnjährige blonde Playboy-Nymphe! Doch nicht als Sexsymbol auf zwei Beinen! Doch nicht mit diesem verdammt geilen Arsch!

Seitdem sie ungefähr vierzehn geworden war, fuhr ich auf Handbetrieb und erwartete eine Sehnenscheidenentzündung. Wir hatten mit einem Tag Abstand Geburtstag, das hieß, sie war genau einen einzigen Tag älter als ich.

Natürlich reichte es ihr nicht, in diesen verboten engen Hosen mit diesen dunklen Flattertops rumzulaufen. Nein, sie machte auch noch rhythmische Sportgymnastik! Schon mal was davon gehört? Schon mal wunderschöne Frauen gesehen, die so biegsam, elegant und edel sind? Die deinen Schwanz wie eine Marionette unter Kontrolle haben und nur mit den Fingern schnippen müssen, aber einen nicht mal mit ihrem ausgesprochen ansehnlichen Arsch anschauen? NEIN! Dann bitte, SEHEN SIE JETZT! Katharina die Große – wie sie mein kleiner Bruder absolut passend betitelte – war das Sinnbild einer sexy Verführerin und das schon in so jungen Jahren!

Was würde erst aus ihr werden, wenn sie älter und erfahrener wäre, was würde sie dem Mann antun, der jemals das Glück hätte ...

Stoß it!

Äh!

Stop it!

Sofort!

Nicht dass sie jemals einem der armen, sabbernden Idioten ihre Gunst gewährt hätte ... Wenn das geschehen würde – was ich nicht zulassen würde –, wäre der Idiot sowieso tot, bevor er in den Genuss von irgendeinem Teil dieses göttlichen Körpers kommen könnte.

Wie auch immer. Ich wusste schon sehr lange, dass sie bei Weitem nicht so ruhig und unnahbar war, wie sie uns weismachen wollte. Hinter der Eiseskälte versteckte sich ein brodelnder Vulkan und tausendmal hatte ich mir schon vorgestellt, wie ich diesen zum Explodieren bringen würde. Doch niemals hatte sie mir auch nur einen Blick zu viel geschenkt. Egal was ich tat, und das war so einiges.

Angefangen bei: Vor ihr Trainieren, Auto reparieren – oben ohne, ich hatte mich sogar eingeölt und mit schwarzen Schlieren drapiert! Tausende Runden im Pool war ich vor ihrer Nase geschwommen, um dann wie Odysseus aus dem Wasser zu steigen ... Über: Aus dem Klassenzimmer stürmen, wenn sie früher aus hatte, und lässig auf sie zu warten, um sie mit nach Hause zunehmen, weil sich zufällig unsere Wege kreuzten – ich war sogar ihretwegen durchgefallen, damit ich mit ihr in einer Klasse sein konnte … Bis: Ihr vor Kitsch triefende, anonyme Liebesbriefe schreiben (da war ich FÜNFZEHN, OKAY?!) war ALLES dabei gewesen.

Sie sah mich nicht mal mit diesem kleinen, glänzenden Leggingarsch an und irgendwann, Jahre später, kam der Punkt, nach drei Joints und vier Flaschen Bier, an dem Tristan mein Zimmer stürmte, mir dieses blonde Stück vorsetzte und ich nicht mehr Nein sagen konnte.

Sein dämliches Grinsen hätte nicht dämlicher ausfallen können, als er Eva Eber vor mir entblätterte, dabei ihre Vorzüge aufzählte, als wären wir bei einer Autoshow für den neuen Audi und er die Hostess. Ich war so besoffen, dass ich zuließ, wie er meine Hand nahm, um mir gewisse Stellen aus vollster Nähe zu präsentieren und mir gleichzeitig zu erklären, wie ich sie zu bedienen hatte. Eine Gebrauchsanweisung für Schlunzen á la Tristan Wrangler.

Jawohl! Ich wurde sozusagen bei einem Dreier mit meinem kleinen Bruder entjungfert! Und! Es war der Hammer!

Ich konnte nicht glauben, was mir bis jetzt wegen diesem blonden Miststück entgangen war, wie sehr ich mich zum Idioten gemacht hatte!

Das würde aufhören!

Jetzt!

Genauso wie einige andere Dinge!

»Wo ist eigentlich Natalie?«, fragte ich, den Mund voll Müsli, nachdem Katharina die Große sich endlich dazu herabgelassen hatte, mir die Milch zu reichen. Sie schluckte und drehte sich sofort von uns weg. Tommy warf mir einen ratlosen Blick zu, während ich mich wieder meinen Cerealien widmete und mit den Schultern zuckte. Mir doch scheißegal, was bei ihr los war. Ab jetzt!

»Meine Mutter wird euch nicht mehr zu Diensten sein.« Ihre Stimme klang sachlich und ruhig. Nun fiel uns der Löffel aus der Hand, scheiß auf scheißegal!

»ABER WER behandelt dann meine weißen Socken mit Zitrone?« Das war Tristan.

Tommy: »Wer kauft die Arschcreme?«

Tristan: »Wer manikürt und pedikürt mir die Nägel?«

Tommy: »Aber wer macht dann immer meinen Lieblingstee, verdammte scheiße, sie hat mir nie gesagt, wo sie den herhat!«

Ich schnaubte abfällig. Meine Brüder waren wirklich idiotische Idioten und Pussys noch dazu! »Und wer tut jetzt die Guten ins Töpfchen und die Schlechten ins Kröpfchen? Sind wir hier bei Aschenbrödel, oder was?«, äffte ich sie nach.

»Wenn ja, dann bekomme ich den Prinzen!«, murmelte Eva und schmiegte sich enger an Tristan. Der zeigte ihr den Vogel.

Keiner sonst antwortete. Katharina gab ein abwertendes Geräusch von sich, nur mit dem Rücken zu uns und weißen Knöcheln, die sich stark von dem schwarzen Marmor der Küchenzeile abhoben. Unverhofft wirbelte sie zu uns herum und ihre riesigen Strahleaugen glitzerten verdächtig.

»Ich denke, ihr seid alt genug, um selber für euch zu sorgen! Danke der Nachfrage.« Mit diesen Worten wandte sie sich ab und verließ (türenknallend – eine Premiere!) das Haus.

Die Blicke der Sitzpinkler landeten sofort auf mir, als wüsste ich, was in ihr vorging. Natürlich wusste ich das, denn ich hatte sie jahrelang studiert.

Doch ich tat nichts, außer stoisch mein Müsli zu löffeln, lief ihr nicht hinterher, fragte nicht, wieso die Frau, die jahrelang unser Leben begleitet hatte und ihre geliebte Mutter war, von einem Tag auf den anderen nicht mehr kommen würde. Nein, ich nahm sie nicht in den Arm, nein, ich ließ keine Gefühle zu und war für sie da.

Weil ich nicht mehr wollte … und konnte!

4. Vergangenheit und Zukunft

Katha ´musing` Oskorbova

»Ich aus Novosibirsk!«

»Was hast du gesagt? Ich hab dich nicht verstanden.« Tommy sah mich an wie ein Fahrrad.

»Sie ist eben Ausländerin«, erklärte Klein-Tristan freundlich, wie er eben so war. »Die sind alle langsam!«

»Ich nicht langsam!«

»Was denn? Ist doch so! Meine Mama hat auch immer viel schneller geputzt als deine Mama! Und sie hat auch besser gekocht! Pilimeni! Wer will das schon?! Das schmeckt wie Kacke in Teig!«

»SEI RUHIG!«

»Oh, muss sie jetzt heulen?«

»TRIS, lass sie in Ruhe!« Ein kleiner Philip (mit noch rotblondem Haar) stand im Türdurchgang zur Küche, hatte die Arme verschränkt und funkelte seinen kleinen Bruder drohend an.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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