In der Finsternis von Barrow Island - Marcus Hoffmann - E-Book

In der Finsternis von Barrow Island E-Book

Marcus Hoffmann

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Beschreibung

Eine spannende und schaurige Gefängniserzählung im England des viktorianischen Zeitalters England in den 1850er Jahren: Der Bohemian Edward Frost sitzt in der Dunkelzelle der Barrow Gefängnisfestung auf Barrow Island und erwartet seine Hinrichtung. Er erzählt uns seine Geschichte, wie er vom Armenviertel East End in London in die Gefängnishölle von Barrow Castle geraten ist. Edward wird zusätzlich zu seiner Todesangst von der Angst um seine Mitgefangene Emma Stantongeplagt und hofft insgeheim, dass ein Wärter in Barrow Castle doch noch den Mut zur Wahrheit entdeckt, um ihm das Leben zu retten. Tauche ein in das schaurige England des 19. Jahrhunderts und erfahre, ob Edward Frost diese Insel jemals wieder lebend verlassen wird.

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Veröffentlichungsjahr: 2025

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Inhaltsverzeichnis

In der Finsternis von Barrow Island

Epilog

Impressum

Impressum

In der Finsternis von Barrow Island

Marcus Hoffmann

1. Auflage 2025 Copyright © 2025 by Marcus Hoffmann

Sämtliche Texte, Bilder, sowie das Layout dieses Buches sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte liegen beim Autor.

Unerlaubte Verwendung, Reproduktion oder Weitergabe einzelner Inhalte oder kompletter Seiten sind ausdrücklich untersagt.

Umschlaggestaltung: Magic Media Canva mit leichter Überarbeitung durch Marcus Hoffmann

In der Finsternis von Barrow Island

Der Galgen im Innenhof erwartet mich bereits, um meiner unglücklichen Existenz ein Ende zu bereiten. In der Finsternis meiner Zelle schlottere ich auf dem steinernen Boden beileibe nicht nur, weil es ein empfindlich kalter Septembermorgen ist.

Meine Henkersmahlzeit habe ich heute in den frühen Morgenstunden erhalten, einen Fraß, den ich nur hinuntergewürgt habe, um nicht schon vor meiner Hinrichtung an meinem quälenden Hunger zu sterben. Mein Aufpasser hat mir diesen wortlos durch die Klappe in mein finsteres Loch hinein geschoben: Was für ein seelenloser Handlanger, der seine Arbeit hier wie ein dumpfer Kolben einer Dampfkraftmaschine verrichtet.

Durch das kleine, vergitterte Loch oben in der Kellerwand höre ich leise den Wind und die aufgewühlte See, wie sie gegen die vorgelagerten Befestigungsanlagen von Barrow Castle brandet. Meine Gedanken überstürzen sich wie das Wasser vor der englischen Küste: Wie konnte ich nur in dieser Kerkerfestung landen, in diesem unmenschlichen Morast? War das der Lohn für mein Lotter-Leben im East End, in einem der dreckigsten Viertel Londons?

Jedenfalls hatte ich damals so etwas wie ein Leben, das ich abseits familiärer Zwänge als Freigeist bestritt. Ich verdingte mich als Dockarbeiter an der Themse und gelegentlicher Schauspieler im Nightflower Pavillion, in einem der lebendigsten Cabarets Londons. Im bunten Treiben des Pavillons mit seinen Tänzern, Akrobaten und Schauspielern vergaß ich meinen tristen Alltag an den Docks und meine erbärmliche Behausung in einem der heruntergekommenen Logierhäuser im East End.

Obwohl ich, was Platz und Einrichtung betraf, dort geradezu luxuriöse Bedingungen im Gegensatz zu dieser Zelle vorfand. Ich habe in diesem finsteren Loch nicht einmal genügend Platz, mich hinzulegen und meine eingerosteten Glieder von mir zu strecken. Das minimale Licht, das durch das winzige Mauerloch oben hereinfällt, lässt nur schemenhafte Blicke auf das Getier zu, dass an den Wänden an mir vorbei fleucht. Auch am Boden mache ich die Bekanntschaft mit den tierischen Bewohnern dieses Gemäuers. Ab und an huscht mir eine Ratte über mein schlechtes Schuhwerk und ich spüre die kleinen, flinken Füße auf meinen Zehen. Ich erschrecke mich jedes mal und atme kurz und heftig auf, wodurch ich diese grauenhafte Luft noch tiefer einatme, die nur aus diesem kleinen vergitterten Loch oben in der Kellerwand hereinströmt.

---ENDE DER LESEPROBE---