In der Sprechstunde: Rheuma - Eva Christina Schwaneck - E-Book

In der Sprechstunde: Rheuma E-Book

Eva Christina Schwaneck

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Beschreibung

In Deutschland sind rund zwei Prozent der Bevölkerung von einer Krankheit aus dem rheumatischen Formenkreis betroffen – hinzu kommen etwa 20.000 rheumakranke Kinder. Und ihnen allen ist eines gemein: Ihr Immunsystem greift den eigenen Körper an. Die Folge sind ständige Entzündungen, Schmerzen und Einschränkungen im Alltag. Der Leidensdruck von Betroffenen ist oftmals groß und eine eindeutige Diagnose lässt oft lange auf sich warten. Umso wichtiger ist die intensive und individuelle Betreuung durch Fachärzte. Dieses Buch richtet sich an Erkrankte und deren Angehörige und beantwortet kompetent die wichtigsten Patientenfragen, für die in einer "normalen" Sprechstunde oft keine Zeit ist. Konkrete Hilfestellungen, Tipps und Hintergrundinformationen sollen Betroffenen helfen, ihren Alltag zu meistern und mit ihrer Krankheit gut zu leben.

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Seitenzahl: 128

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Titel

PD Dr. Med. Eva Christina SChwaneck

In der

Sprechstunde:

Rheuma

erkennen

verstehen

behandeln

Impressum

Bildnachweis

Mit 1 Illustration von Adobe Stock/gritsalak Bild 01

Autorenfoto: Jalost Fotostudio

Impressum

Umschlaggestaltung von Vanessa Frömmig

Alle Angaben in diesem Buch erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen. Sorgfalt bei der Umsetzung ist indes dennoch geboten. Der Verlag und der Autor übernehmen keinerlei Haftung für Personen-, Sach- oder Vermögensschäden, die aus der Anwendung der vorgestellten Materialien, Methoden oder Informationen entstehen könnten.

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Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier

© 2023, Herbig in der Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG,

Pfizerstraße 5–7, 70184 Stuttgart

Alle Rechte vorbehalten

ISBN 978-3-96859–549-8

Projektleitung: Ramona Kapp

Redaktion: Dr. Doris Kliem, Urbach

Gestaltungskonzept, Gestaltung und Satz: DOPPELPUNKT, Stuttgart

Produktion: Vanessa Frömmig

E-Book Konvertierung: Satzwerk Huber, Germering

Inhalt

Vorwort

1 Unser Immunsystem

2 Aufbau unseres Bewegungsapparats

3 Symptome und Folgen von Gelenkrheuma

4 Rheumaähnliche und -begleitende Erkrankungen

5 Diagnose

6 Medikamentöse und orthopädische Therapie

7 Komplementärmedizin

8 Sport und Ernährung

9 Rechtliches und Organisatorisches

Anhang

Vorwort

Liebe Leserin, lieber Leser,

dieses Buch richtet sich an Patientinnen und Patienten mit Gelenkrheuma, an deren Angehörige und an Menschen, die sich für Gelenkrheuma und Autoimmunerkrankungen interessieren. Während meiner Arbeit habe ich immer wieder festgestellt, dass viele Fragen auftauchen, die in den zwanzig Minuten, die die Ärztin oder der Arzt vielleicht zur Verfügung hat, nicht beantwortet werden können: Fragen zur Erkrankung, zur Therapie und dazu, was man selbst für seine Gesundheit tun kann, unabhängig von Medikamenten.

Eine chronische Krankheit zu haben, ist immer eine Belastung und macht Angst – Angst vor Invalidität, vor den Medikamenten, vor der Zukunft. Die gute Nachricht ist, dass die Rheumatologie in den vergangenen zwanzig Jahren eine Revolution erlebt hat. Während noch in den 1990er-Jahren ein klassisches Gelenkrheuma nahezu sicher zu Behinderungen und vielleicht in den Rollstuhl geführt hat, ist das heute längst nicht mehr der Fall. Durch den ganzen Dschungel an Medikamenten, die wir einsetzen, entsteht jedoch ein enormer Beratungsbedarf. Die Patientinnen und Patienten fragen sich, was wirklich sein muss, welche Gefahren und welchen Nutzen bestimmte Therapien haben. Mit dem Buch hoffe ich, einen Wegweiser durch diesen Dschungel bereitgestellt zu haben.

Ein Wort zum Gendern: Ich nutze in diesem Buch manchmal abwechselnd männliche und weibliche Formen, weil ich es umständlich finde, immer beide zu nennen, und weil ich es altmodisch finde, immer die männliche Form zu verwenden. In aller Regel sind alle Geschlechter gemeint.

Ihre Eva C. Schwaneck

Rheuma:UnserImmunsystem

1

Rheuma:Aufbau unseres Bewegungsapparats

2

Mein Großvater war mit mir als Kind im Senckenberg Naturmuseum in Frankfurt. In Erinnerung sind mir nur die Dinosaurier geblieben. Dort hängen faszinierende Skelette der ausgestorbenen Riesen an Metallstreben. Warum stehen sie nicht einfach selbst? Weil unsere Knochen allein uns nicht tragen können. Erst das Zusammenspiel aus Knochen, Gelenken, Muskeln, Faszien und Bändern formt und hält unseren Körper und erlaubt es uns, uns zu bewegen. Alle Bestandteile des Bewegungsapparats greifen ständig ineinander. Sie funktionieren zusammen, sie erkranken zusammen, und sie können auch nur zusammen trainiert werden. Wer seine Muskelkraft trainiert, verbessert automatisch auch die Knochendichte. Und wer sich ausgewogen belasten und seine Beweglichkeit erhalten möchte, der muss auch Dehnübungen machen.

6

Wie ist ein Gelenk aufgebaut?

Gelenke verbinden Knochen miteinander und ermöglichen dem Körper Beweglichkeit. Es werden echte und unechte Gelenke unterschieden: Unechte Gelenke sind bandhafte oder knorpelige Verbindungen zwischen Knochen, die sehr fest sind und keinen Gelenkspalt haben. Sie erlauben nur sehr wenig Bewegung. Ein Beispiel dafür ist die Symphyse vorn am Becken, wo beide Schambeine aufeinandertreffen. Die Symphyse erlaubt nur ein wenig Spiel bei der Geburt eines Kindes, wenn sich das Becken der Frau dehnt. Echte Gelenke hingegen haben eine Gelenkkapsel und einen Gelenkspalt. Die Gelenkkapsel ist innen von einer Gelenkhaut ausgekleidet. Die Gelenkhaut bildet die Gelenkflüssigkeit, die das Gelenk ausfüllt, das Gleiten des Gelenks erleichtert und hilft, den Knorpel zu ernähren. Die Gelenkflüssigkeit ist gelblich, etwas schmierig und zieht Fäden, wenn man sie zwischen die Finger nimmt. Die zwei Knochenoberflächen, die im Gelenk aufeinandertreffen, sind von Gelenkknorpel überzogen. Bei den meisten Gelenken unterscheiden wir einen Gelenkkopf und eine Gelenkpfanne, die von den zwei aufeinandertreffenden Knochen gebildet werden. Bei den Kniegelenken kommen im Gelenk mit den Menisken noch zwei Knorpelscheiben hinzu, die als Gleitlager dienen

Aufbau eines Gelenks

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Wie bewegen sich unsere Gelenke?

Häufig werden Gelenke noch von Bändern und Muskeln gesichert, die zusätzlich zur Kapsel Stabilität verleihen. An den Knochen im Bereich des Gelenks setzen Sehnen oder Muskeln an, die die Knochen bewegen. Die Muskeln arbeiten als Gegenspieler, um zum Beispiel den Ellenbogen entweder zu beugen oder zu strecken. Gelenke haben unterschiedliche Bewegungsebenen: Manche Gelenke können sich nur strecken oder beugen, andere erlauben Bewegungen in mehr Richtungen bis hin zum Kugelgelenk, das eine komplette Drehbewegung ermöglicht. Auch die Festigkeit der Kapsel, Sehnen und Bänder beeinflusst die Beweglichkeit eines Gelenks. Die Beweglichkeit hängt darüber hinaus davon ab, wie stark das Gelenk trainiert ist, und ist außerdem von Mensch zu Mensch unterschiedlich. So können manche Menschen ganz selbstverständlich bei gestreckten Knien die Handflächen auf den Boden legen, während andere davon weit entfernt sind.

8

Können Gelenke steif werden?

Wenn Gelenke nicht regelmäßig durchbewegt werden, verlieren sie an Beweglichkeit. Die Sehnen, Muskeln und Faszien verkürzen sich, die Gelenkkapsel verklebt. So steift eine Schulter schon nach wenigen Tagen bis Wochen ein, wenn sie ruhiggestellt werden musste. Manche älteren Menschen heben die Arme nicht mehr über 90 ° an, tragen zum Beispiel statt Pullovern Blusen und Westen, die man anziehen kann, ohne die Arme zu heben. Früher oder später können diese Senioren die Arme dann gar nicht mehr heben. Auch ein ruhiggestelltes Knie verliert schnell die Fähigkeit, sich komplett durchzustrecken. Deswegen ist es zum Beispiel nicht sinnvoll, ein schmerzendes Knie dauerhaft mit einer Rolle in leichter Beugestellung zu lagern.

9

Was macht Rheuma mit dem Gelenk?

Wenn ein Gelenk von Rheuma befallen ist, entzündet es sich. Zellen des Immunsystems wandern in die Gelenkhaut und die Gelenkflüssigkeit ein und greifen dort die körpereigenen Zellen an. Die Gelenkhaut, auch Synovia genannt, verdickt sich, wuchert regelrecht und bildet Zotten und tumorartige Formationen aus. Das Gelenk produziert vermehrt Flüssigkeit und schwillt an. Dabei wird die Kapsel gedehnt, was Schmerzen verursacht. Mit der Zeit fressen sich die Immunzellen aus der verdickten Gelenkhaut in den Knorpel vor und zerstören diesen. Noch später werden auch Löcher in die gelenknahen Knochen gefressen – wir sprechen von Erosionen. Löcher im Knochen an für Rheuma typischer Stelle sind ein später, aber eindeutiger Hinweis auf das Vorliegen einer Rheuma-

toiden Arthritis.

10

Können sich Gelenke infizieren?