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Tagsüber zeichnet sie Mangas, abends jobbt sie in einer Kneipe. Elena Martinez, Kunststudentin und talentierte Malerin, kehrt ihrer Heimatstadt Hamburg den Rücken und geht nach Berlin. Auf einer Party begegnet sie Miriam, ehemalige Ballettänzerin und alleinerziehende Mutter des vierjährigen Tim. Von Anfang an besteht eine magische Anziehungskraft zwischen den beiden Frauen. Beide schwanken jedoch zwischen dem Wunsch nach Nähe und der Angst, verletzt zu werden. Als Elena den lange verlorenen Kontakt zur spanischen Seite ihrer Familie wieder aufnimmt und für ein Jahr zum Malen nach Barcelona gehen möchte, steht sie vor einer schwierigen Entscheidung: Was wird aus ihrer Liebe zu Miriam?
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Seitenzahl: 246
Veröffentlichungsjahr: 2014
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FRAUEN IM SINN
Verlag Krug & Schadenberg
Literatur deutschsprachiger und internationaler
Autorinnen (zeitgenössische Romane, Kriminalromane,
historische Romane, Erzählungen)
Sachbücher und Ratgeber zu allen Themen
rund um das lesbische Leben
Bitte besuchen Sie uns: www.krugschadenberg.de.
Katrin Janitz
In Liebe, Elena
Roman
K+S digital
Danksagung
Ich danke allen, die zum Entstehen dieses Romans
beigetragen haben, allen voran meinen Verlegerinnen
Andrea Krug und Dagmar Schadenberg für die kreative
Zusammenarbeit und den Glauben an mich sowie
meiner Lebensgefährtin Annett Oertel für ihre Geduld
mit mir und ihre Liebe. Danke!
Prolog
Barcelona Dezember 2002
Barcelona ist schön im Winter, keine Rede von Schneematsch und tagelangem Regen wie in Berlin. Statt dessen Meeresluft, die lauten Rufe der temperamentvollen katalanischen Straßenhändler und eine Architektur, die einem Traum entsprungen scheint.
Um sechs Uhr früh liege ich an diesem Wintertag hellwach in meinem Bett. Mein Herz schlägt zu schnell für Alltag und Entspannung. Miriam erfüllt meine Gedanken. Die Erinnerung an die gemeinsame Zeit mit ihr, ihre schmale Gestalt an diesem Fenster, der Blick aus ihren blauen Augen über die Stadt.
Das winzige Apartment in der Altstadt ist klein und heruntergekommen. Der Aufzug funktioniert nur selten; man gewöhnt sich daran, zwischen dem zweiten und dem fünften Stock steckenzubleiben. Es wohnen fast nur Studentinnen und Künstlerinnen hier, und die besten Gespräche ergeben sich, wenn wir wieder einmal minutenlang festsitzen – elementare Themen, da der Fluchtweg abgeschnitten ist.
Das Wasser aus dem Heißwasserhahn im Bad ist nur im Sommer wirklich warm, und in der Küche, in der ich beim Kochen beinahe Platzangst bekomme, steht ein vorsintflutliches Ungetüm von Gasherd, das, so fürchte ich, irgendwann mit mir und allen meinen Bildern in die Luft gehen wird. Dennoch immer wieder das Glücksgefühl darüber, dass ich hiersein darf – immer wenn die Sehnsucht nach ihr in den Hintergrund tritt. Warten auf Miriam. Auch heute.
Hamburg März 2002
1
Der Sommer war die Zeit der vielen Mücken, der sternenklaren Nächte und der schwülen Tage. Ihm ging Renées und mein Frühling voraus. Er würde mir immer als unser Frühling in Erinnerung bleiben, die einzigartigen Momente, die sich heraushoben aus der langen Reihe endloser Apriltage: Renées Augen, dunkel vor Begierde, Gier nach meinem Atem, meinen Händen, meiner Haut. Doch zu mehr reichte ihre Lust nicht aus. Es wurde der Sommer, in dem ich sie verlor, der Sommer, in dem ich Miriam begegnete. Und mir selbst.
Mit Barcelona verband ich im März nicht mehr als einige verblasste Erinnerungen und ein paar Postkartenmotive. Zwar war mein Vater Spanier, doch ich hatte lediglich dreimal die Sommerferien dort verbracht, und zwar lange bevor ich auf das Gymnasium überwechselte. Seit meinem neunten Geburtstag war die Herkunft meines Vaters in unserem Hause tabu. Meine Mutter litt an Migräne, die immer dann einsetzte, wenn Themen zur Sprache kamen, die ihr Unbehagen verursachten, und die Familie ihres Mannes gehörte dazu. Wahrscheinlich zog die temperamentvolle Lebensfreude meine Mutter, die ihr Leben lang unterkühlt und beherrscht wirkte, magisch an und stieß sie gleichzeitig ab.
Ich war fünfundzwanzig Jahre alt. Wir lebten in Hamburg, wo mein Vater als erfolgreicher Anwalt für Steuerrecht arbeitete. Meine Kindheit verbrachte ich in einer perfekten Illusion von Geborgenheit, inmitten einer Vorortidylle. Sorgfältig gehätschelte Rosenrabatten und penibel gestutzte Hecken machten die Gedanken träge, und meine Eltern besaßen sehr genaue Vorstellungen davon, was richtig und was falsch war. Als ich meinen Wunsch, Malerin zu werden, erst einmal durchgesetzt hatte, verplanten sie mein Leben auf Jahre: Privatlehrer, Kunsthochschule, anschließend Praktikum in der Werbeagentur eines Geschäftsfreundes meines Vaters. Das Gefühl zu ersticken wuchs langsam, aber stetig.
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