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Scharfe Stuten, verbotene Sünden: „Italian Sex – Immer geil, immer bereit“ von Enrico Lombardi jetzt als eBook bei venusbooks. Wenn sie über die Piazza geht, steht jeder Schwanz. Die Schauspielerin Valentina sitzt seit ihrer Autopanne in dem kleinen Städtchen Montebello fest. Zeit genug, um mit ihrem Prachtarsch jeden Mann um den Verstand zu bringen. Auch Gianluca, der gemeinsam mit seiner Schwester eine kleinen Weinladen betreibt, steht schon kurz vor dem Ausflippen: Immerzu muss er sich vorstellen, wie es wäre, das scharfe Luder zu packen und nach allen Regeln der Kunst durchzuficken. Seine Schwester kann dem Leid ihres liebestollen Bruders bald nicht mehr zusehen: Sie beschließt, der naturgeilen Valentina eine Lektion zu erteilen – mit ungeahnt heißen Konsequenzen … Jetzt als eBook kaufen und genießen: „Italian Sex – Immer geil, immer bereit“ von Enrico Lombardi. Lesen ist sexy: venusbooks – der erotische eBook-Verlag. Jugendschutzhinweis: Im realen Leben dürfen Erotik und sexuelle Handlungen jeder Art ausschließlich zwischen gleichberechtigten Partnern im gegenseitigen Einvernehmen stattfinden. In diesem eBook werden fiktive erotische Phantasien geschildert, die in einigen Fällen weder den allgemeinen Moralvorstellungen noch den Gesetzen der Realität folgen. Der Inhalt dieses eBooks ist daher für Minderjährige nicht geeignet und das Lesen nur gestattet, wenn Sie mindestens 18 Jahre alt sind.
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Seitenzahl: 223
Veröffentlichungsjahr: 2020
Über dieses Buch:
Wenn sie über die Piazza geht, steht jeder Schwanz. Die Schauspielerin Valentina sitzt seit ihrer Autopanne in dem kleinen Städtchen Montebello fest. Zeit genug, um mit ihrem Prachtarsch jeden Mann um den Verstand zu bringen. Auch Gianluca, der gemeinsam mit seiner Schwester eine kleinen Weinladen betreibt, steht schon kurz vor dem Ausflippen: Immerzu muss er sich vorstellen, wie es wäre, das scharfe Luder zu packen und nach allen Regeln der Kunst durchzuficken. Seine Schwester kann dem Leid ihres liebestollen Bruders bald nicht mehr zusehen: Sie beschließt, der naturgeilen Valentina eine Lektion zu erteilen – mit ungeahnt heißen Konsequenzen …
Enrico Lombardi veröffentlicht bei venusbooks außerdem die folgenden Romane:
Reise der Lust. Sie bekommt nie genug
Tabulose Königin. Er will sie bumsen!
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eBook-Lizenzausgabe Oktober 2017
Ein eBook des venusbooks Verlags. venusbooks ist ein Verlagslabel der dotbooks GmbH, München.
Dieses Buch erschien bereits 2015 unter dem Titel Das italienische Dreieck bei Edition Combes im Verlag Frank de la Porte
Copyright © der Originalausgabe2015 Edition Combes im Verlag Frank de la Porte, 96328 Küps
Copyright © der eBook-Lizenzausgabe 2017 venusbooks GmbH, München
Copyright © der aktuellen eBook-Lizenzausgabe 2020 venusbooks Verlag. venusbooks ist ein Verlagslabel der dotbooks GmbH, München.
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.
Titelbildgestaltung: Nele Schütz Design unter Verwendung eines Bildmotives von shutterstock/oleander studio
eBook-Herstellung: Open Publishing GmbH (er)
ISBN 978-3-95885-820-6
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Im realen Leben dürfen Erotik, Sinnlichkeit und sexuelle Handlungen jeder Art ausschließlich zwischen gleichberechtigten Partnern im gegenseitigen Einvernehmen stattfinden. In diesem eBook werden erotische Phantasien geschildert, die vielleicht nicht jeder Leserin und jedem Leser gefallen und in einigen Fällen weder den allgemeinen Moralvorstellungen noch den Gesetzen der Realität folgen. Es handelt sich dabei um rein fiktive Geschichten; sämtliche Figuren und Begebenheiten sind frei erfunden. Der Inhalt dieses eBooks ist für Minderjährige nicht geeignet und das Lesen nur gestattet, wenn Sie mindestens 18 Jahre alt sind.
Enrico Lombardi
Italian Sex – Immer geil, immer bereit
Erotischer Roman
venusbooks
Ein knallgelbes Sportcoupé knatterte mit einem Geräusch wie ein beschädigter Zweitakter die schmale, kurvenreiche Straße von Sulmona in die Berge hinauf. Am Steuer des gepflegten Oldtimers saß eine Frau mit lockigem rotem Haar, das sie jetzt offen im Wind flattern ließ wie eine zerfetzte Fahne.
Sie wirkte auf den ersten Blick wie Anfang dreißig, war aber schon fast vierzig – eine vollreife, ein wenig üppige Frau mit ansehnlichen Brüsten, über die sie oft in Interviews gefragt wurde, ob sie echt seien. Ja, alles echt – ohne Silikon oder Chirurgie. Sie war stolz auf ihre ausgeprägte Weiblichkeit, zumal diese einher ging mit einem entsprechenden Maß an sexuellen Bedürfnissen.
In Rom, wo sie lebte, sah man sie selten ohne männliche Begleitung. Sie war nie verheiratet gewesen, denn sie bevorzugte frische junge Hengste zwischen zwanzig und fünfundzwanzig, in der Regel vom kalabresischen oder sizilianischen Typus: braunhäutig mit schwarzen, krausen Haaren und eher knabenhaftem Körperbau und einem gut ausgeformten Geschlecht.
Sie dachte an Luccio, ihren hingebungsvollen Liebhaber, den sie in Rom zurückgelassen hatte. Nicht allein natürlich, das hätte sie nur schwer übers Herz gebracht, denn sie war eine Frau, die lieben konnte. Richtig lieben! Deswegen wählte sie immer Männer, die noch bei ihrer Mamma lebten – das taten fast alle Italiener, bis sie (möglichst spät) heirateten oder in Rente gingen. Sie ließ niemanden bei sich einziehen, denn das ewige Kochen und Wäschewaschen hätte ihr Aussehen und ihr Ansehen ruiniert, fand sie. Außerdem hatte jemand, der noch bei Mamma wohnte, immer eine fürsorgliche Person zur Seite, die ihn tröstete, wenn sie ihm den Laufpass gab. Von diesem Trost zu wissen war ihr wichtig.
Eigentlich war Luccio ein ganz heißer Bursche, nur ein bisschen zu anhänglich. Nur weil sie ihm ein paar Sachen im Bett beigebracht hatte, wollte er sie gleich heiraten. Den Zahn hatte sie ihm aber schnell gezogen – immerhin hatte er eine große Karriere als Liebhaber vor sich.
Zu den Sachen, die er von ihr gelernt hatte, gehörte ein richtig guter Cunnilingus. Zwar hatte er sie gleich bei ihrem ersten sexuellen Beisammensein zu lecken versucht, aber er war zu ungestüm und ungeschickt gewesen, und so hatte es ihm keinen besonderen Spaß gemacht. Solche Pflichtübungen konnte sie allerdings nicht ausstehen, also hatte sie ihm die »lange Rutschbahn«, den »Höhlenforscher«, den »Kitzlerkreisel« und den »Gewittergott« beigebracht und ihm erklärt, wie er diese Zungenspiele am besten miteinander verband. Er lernte schnell, das musste man ihm lassen. Noch während ihres Unterrichts trieb er sie in die höheren Sphären der Lust, und sie brauchte ihm keinen Höhepunkt vorzuspielen – jetzt nicht und auch später nicht. Er war ein Naturtalent, das sie nur hatte wecken müssen.
Sie hatte zuerst überlegt, Luccio auf diese spontane Reise mitzunehmen, wenn sie irgendwo in einem Dorf am Gran Sasso d’Italia Urlaub machte, aber dann hätte sie nicht sofort reagieren können, wenn ihr dort irgendein Naturbursche begegnete, den sie unbedingt haben musste. Ihren Begleiter dann mit Bus und Bahn nach Rom zurückzuschicken, hätte sie als ungezogen empfunden, und ungezogen wollte sie nie sein. Sie war doch eine Signora.
Valentina Dalla, so hieß die Fahrerin, hätte sich besser auf die Straße konzentrieren sollen, statt ihrem süßen Luccio und seinem männlichsten Teil nachzuträumen, denn die Verkehrswege in den Abruzzen waren generell sehr tückisch. Das nahm sie erst zur Kenntnis, als es zu spät war: Ihr Wagen geriet in einer Haarnadelkurve ins Schlingern, drehte sich einmal um sich selbst und blieb dann auf drei Rädern stehen. Das vierte hing über einem leitplankenfreien Abgrund von rund fünfzig Metern Tiefe. Sie blieb einen Moment wortlos sitzen, um sich von dem Schreck zu erholen.
»Merda!«, entfuhr es ihr schließlich.
»Na, na!«, hörte sie plötzlich eine Stimme neben sich. Erst jetzt entdeckte sie den alten Mann, der von seinem Fahrrad gestiegen war.
»Tut mir Leid«, sagte sie. »Ich wollte nicht fluchen. Eigentlich bin ich eine Signora.«
»Una vera signora«, betonte er mit Blick auf ihre Oberweite und zog die verschlissene Schirmmütze. »Eine wirkliche Dame. Darf ich Ihnen beim Aussteigen helfen?«
Sie schüttelte vorsichtig den Kopf. Sie hatte Angst, dass der Wagen durch eine noch so geringe Bewegung das Gleichgewicht verlieren und in die Tiefe stürzen könnte. »Es ist besser, wenn Sie Hilfe rufen. Oder – halt, fahren Sie nicht weg. Ich habe ja ein Telefonino bei mir. Gibt es hier irgendwo eine Werkstatt?«
»Oben in Montebello«, sagte er. »Das ist zu Fuß ungefähr eine Stunde, immer nur bergauf. Keine richtige Autowerkstatt, sondern eine Schmiede, die alles Mögliche macht.«
»Wissen Sie die Telefonnummer?«
Er überlegte, dann nannte er eine sechsstellige Nummer, die sie gleich eintippte. Sie hatte unerwartet die Gemeindepolizei der Stadt Montebello am Apparat. Auch gut, selbst wenn sie dafür ganz einfach die 113 hätte wählen können, oder 112 für die Carabinieri. Sie berichtete von ihrem Missgeschick.
Der Beamte am Apparat war ganz höflich und erklärte ihr, dass es in Montebello zwar keinen Abschleppdienst gab, dass aber die Feuerwehr für Notfälle Möglichkeiten dazu hätte. Kaum hatte sie erfahren, dass sie wahrscheinlich in einer Viertelstunde aus ihrer Lage gerettet sein würde, wollte sie sich bei ihrem Helfer bedanken, aber der alte Mann hatte sich längst wieder auf sein Fahrrad geschwungen, und sie sah ihn eine Serpentine tiefer in Richtung Sulmona, der Bezirksstadt, davonradeln. Sie hoffte, ihren Dank irgendwann nachholen zu können.
Die Feuerwehr hatte sie in wenigen Augenblicken befreit. Als sie mit ihrem Coupé dem klapprigen Einsatzwagen folgte, tauchte bald darauf die Kleinstadt vor ihr auf – eine größere Ansammlung alter Häuser, die auf einem runden Hügel vor einem tief eingeschnittenen Gebirgstal lag wie ein Riegel, gekrönt von einem rot und weiß gestreiften Backstein-Kirchturm. Das also war Montebello – sie verliebte sich sofort in diesen Anblick. Valentina beschloss, ein paar Tage zu bleiben, sofern sie hier ein Hotel fand.
***
Es gab nichts Schöneres für ihn, als sie in die Arme zu schließen und die Wärme ihres kleinen, zitternden Körpers und die Stöße ihres Schluchzens zu spüren. Er küsste zärtlich ihr Gesicht und fand dabei etwas Feuchtes auf ihrer linken Wange. Der salzige Geschmack der einzelnen Träne erregte seinen Beschützerinstinkt so sehr, dass er seine plötzliche Erektion vor ihr verbergen musste. Immerhin war sie seine Schwester, die er selbst jetzt, wo sie über zwanzig war, noch seine »kleine« Schwester nannte. Nun ja, klein war sie ja, was ihre Statur betraf. Sie kam nach ihrer Mutter.
Der Gedanke an Mutter ließ auch in Gianluca eine Woge von Schmerz aufsteigen. Es war noch nicht einmal ein Jahr her, seit beide Eltern bei einem Verkehrsunfall auf der Abruzzen-Autobahn zwischen Rom und L’Aquila ums Leben gekommen waren. Es hatte ihn schlimm getroffen, zumal er gerade dabei gewesen war, sein eigenes Geschäft zu gründen, eine Weinhandlung mit einer angeschlossenen kleinen Delikatessen-Abteilung. Mit zweiunddreißig Jahren wurde es langsam Zeit für ihn, endlich mal auf eigenen Füßen zu stehen.
Mafalda, seine neun Jahre jüngere Schwester, hatte noch zu Hause gewohnt und war völlig damit überfordert gewesen, so plötzlich allein zu sein und Dinge regeln zu müssen, von denen sie keine Ahnung hatte. Er hatte sie zu sich geholt und sich um alles gekümmert. Die Folge war, dass mit seinem Geschäft gleich zu Anfang Einiges schief zu gehen drohte. Aber es war ihm wichtiger, sich um seine süße, hilflose Schwester zu kümmern.
Sie kam aus der Trauer nicht heraus und wurde schwermütig. Den Job als Verkäuferin im Devotionalienladen neben der Kirche konnte sie erst einmal vergessen. Sie hatte sich ja immer schon schwer damit getan, diverse Heiligenfiguren aus Pressholz und Gießharz oder Holzwürfel mit Gebetsformeln, blinkende Leuchtmadonnen und Wackelkopfpäpste an Kirchenbesucher zu verkaufen, die das alles sowieso schon hatten.
Jetzt wohnte Mafalda bei ihm, und er hatte sie zunächst einmal in seinem Laden, der eigentlich noch längst nicht genügend Geld dafür abwarf, als Verkäuferin eingestellt, um ihre Versorgung von der Steuer absetzen zu können. Es war eine Überraschung, dass plötzlich mehr und mehr Kunden kamen und Wein oder Delikatessen kauften – offenbar war die zarte, traurige Mafalda eine Attraktion.
Von Wein verstand sie anfangs nur wenig, also war das zunächst seine Aufgabe, während Mafalda Dinge wie in Honigsenf eingelegte Birnen, Salami-Spezialitäten, hiesige Rohmilchkäse-Sorten, kandierte Gebirgskräuter und abruzzischen Knoblauch-Likör verkaufte. Ihr selbst gemachter »Sugo rosso dell’ Abruzzo« – rote Sauce auf Abruzzen-Art – war ein Renner, und sie verwendete schon nach kurzer Zeit keine aufbewahrten Marmeladengläser mehr dafür, sondern besorgte formschöne kleine Gläser in der Bezirksstadt. So trug sie einen wichtigen Teil zum Erfolg des Ladens bei, den er in Montebello direkt an der Piazza Garibaldi eröffnet hatte. Diese Aufgabe gab ihr ein wenig Auftrieb, aber gelegentlich fiel sie auch in tiefste Verzweiflung zurück, und da war er der einzige, der ihr Trost geben konnte.
Das tat er gern, hatte aber auch Angst vor seinen eigenen Gefühlen. Sein Beschützerinstinkt war immer schon stark ausgeprägt gewesen, bei Mafalda verband dieser sich aber mehr und mehr mit einer spürbaren erotischer Anziehung.
Er drückte sie an sich, streichelte tröstend ihren Rücken und vergaß dabei den kleinen, bebenden Po nicht. Er liebte diese griffige Rundung an ihr ganz besonders. Schade, dass sie seine Schwester war – zu seinem großen Leidwesen verbotenes Gelände für ihn.
Sie wandte das Gesicht empor, als ob ihr Mund nach seinem Kuss flehte. Er spürte ihre kleinen, apfelfesten Brüste, wie sie sich gegen seine Rippenbögen pressten. Der Duft ihres Schoßes stieg ihm plötzlich überdeutlich in die Nüstern. Eine hitzige Fantasie durchwehte seine Gedanken, wenn auch nur kurz. Zärtlich fuhr die andere Hand über ihr feines Haar. »Es wird alles gut«, flüsterte er.
»Gianni!«, erwiderte sie, und er glaubte, ein verbotenes Verlangen in ihrer Stimme zu hören, und ein Bedauern. »Es kommt jemand.« Ihr Gehör war unübertrefflich.
Tatsächlich hörte Gianluca gleich darauf Schritte vor der Tür. Die altmodische Klingel ertönte, als die rundliche Flavia eintrat, die Gattin des langjährigen Bürgermeisters Matteo Ticinese. »War mein Mann schon hier?«, fragte sie.
»Guten Tag, Signora«, sagten die beiden Geschwister fast gleichzeitig, und noch vor dem grußlosen Eintreten der Kundin waren sie aus ihrer Umarmung gewichen.
»Nein, Signora«, fuhr Gianluca fort und blickte sich im Halbdunkel des Ladens um.
Flavia Ticinese war diese kleine, flüchtige Bewegung nicht entgangen. »Sie wollen sagen, sonst wäre er noch hier«, stellte sie fest. »Sie haben recht. Er verkostet gern das eine oder andere Weinchen, bevor er eine Zwölferkiste ordert, und dann trinkt er die erste Flasche gleich im Laden.«
Sie hatte richtig geraten. Wenn der Bürgermeister zum Weinkauf kam, wurde man ihn so schnell nicht wieder los. Das traf aber auf seine Frau genauso zu. Die dralle First Lady, die man nur ungern auf Italienisch als »Prima Donna« bezeichnete, hatte immer allerhand Klatsch und Tratsch zu berichten – Dinge, die einen nichts angingen, über alle möglichen Leute, die einen nicht interessierten. Versuche, solche Gespräche abzukürzen oder in andere Bahnen zu lenken, misslangen meist.
Dabei wäre die Bürgermeistersgattin wahrscheinlich selbst ein lohnendes Thema gewesen. Ihr Mann hatte sie einmal in einer weinseligen Situation als Nymphomanin bezeichnet, die ihm irgendwann wohl einen Herzinfarkt bescheren würde, und es gab Gerüchte in der kleinen Stadt, die davon berichteten, dass sie ein Verhältnis mit dem Stadtarchivar hatte, der in den tiefen Kellergewölben unter dem Rathaus seiner staubigen Tätigkeit nachging.
»Kann ich Ihnen etwas anbieten?«, hörte Gianluca seine Schwester fragen. Sie deutete auf die Probiergläser, die in einen Regalfach ordentlich in Reih und Glied standen.
»Ach je, Signorina«, seufzte die Kundin. »Ich bin nicht wie mein Mann. Ich komme, mache meine Einkäufe und bin dann gleich wieder weg.«
Die Geschwister Vianello hatten alle Mühe, ihr ungläubiges Staunen zu verbergen. Frau Ticinese kaufte vier verschiedene Sorten Käse ein, probierte hiervon und davon ein kleines Stück, berichtete über die ungebührlich roten Strümpfe, die die Witwe Mazzini am Sonntag in der Kirche unter ihrem langen Rock getragen hatte, und erzählte dann übergangslos, dass die Tochter des Metzgers wahrscheinlich ein Verhältnis mit dem Lehrjungen hatte. Der Lehrjunge war allerdings volljährig und letztes Jahr zum zweiten Mal durch die Reifeprüfung gefallen, wusste Gianluca. Aber das erzählte ihm die Kundin als kleine Zugabe auch noch einmal.
Mafalda ging nach hinten in den Laden, um die Gläser mit Mostarda zu sortieren, ihren beliebten Senffrüchten. Das tat sie immer, wenn ein Kunde ihr Grinsen nicht bemerken sollte. Gottseidank, dachte Gianluca erleichtert, es geht ihr wieder gut.
Frau Ticinese brauchte auch noch eine Flasche »Aglio di Montebello«, des berüchtigten Knoblauchlikörs. Man erzählte sich hinter vorgehaltener Hand, dass sie den immer für ihren Mann besorgte, damit er fremden Frauen nicht zu nahe kam.
Das angekündigte »Bin dann gleich wieder weg« ließ noch etwas mehr als eine Stunde auf sich warten. Das war noch zu ertragen, zumal Signora Ticinese zwei gut gefüllte Taschen mit Einkäufen davontrug. Die Mindesteinnahmen für heute waren also schon mal gesichert.
Sie stand allerdings noch eine ganze Weile draußen vor dem Laden und unterhielt sich angeregt mit Monsignore Alba, der nervös seinen kreisrunden schwarzen Saturno vom Kopf nahm, ihn vor die Brust seiner perfekt gebügelten Soutane presste, dann wieder auf das weiße Haupthaar drückte, nur um ihn wenige Minuten später wieder in die Hand zu nehmen. Er tänzelte in der gleißenden Sonne, als ob er dringend mal aufs Klo müsste, aber wahrscheinlich wagte der Geistliche nur nicht, die kleine Weinhandlung zu betreten, wenn dieses gefährliche Klatschweib in der Nähe war. Gianluca sah, wie seine kleine Schwester, die genauso klug wie zart war, schon mal ein Becherglas von dem sizilianischen Rotwein einschenkte, den der Monsignore sowohl als Messwein als auch sonst bevorzugte.
***
Valentina Dalla hatte ihr gelbes Coupé auf einem kleinen Parkplatz außerhalb der Altstadtmauer abgestellt und das Verdeck geschlossen. Wegen des Kopfsteinpflasters hatte sie ihre Pumps gegen flachen Schuhe ausgetauscht und spazierte nun, nur mit einem Köfferchen an der Hand, durch die engen Gassen auf der Suche nach einem Hotel oder einer kleinen Privatpension, aber das stellte sich als schwierig heraus. Hier gab es offenbar keinen Fremdenverkehr. Sie musste irgendwen fragen oder weiter in die Berge hinauf zur belebten Touristenregion rund um den Nationalpark fahren.
Als sie auf eine weite Piazza hinaustrat, die von exakt kugelförmig beschnittenen Robinien umrandet war, kam ihr ein junger Mann auf einem Fahrrad entgegen, bildschön, wie ein Adonis. Schlank, aber muskulös, blass und schwarzhaarig, mit großen, schwarzen Augen. Etwa zwanzig. Das war genau ihr Traum!
Sie winkte ihm zu, weil sie ihn nach einer Unterkunft fragen wollte. Er hielt aber nicht an, sondern winkte fröhlich zurück, schenkte ihr im Vorbeifahren ein herzzerreißendes Lächeln und verschwand in einer der Seitengassen. Sie rannte bis zur nächsten Ecke, um ihm hinterherzusehen und ihn zu rufen, aber er war schon verschwunden. Ein Engel. Eine Fata Morgana mitten in der Stadt.
Sie stieß mit einem Mann in knöchellanger schwarzer Soutane zusammen, der eine rote Papiertragetasche mit der Aufschrift »Geschwister Vianello – Weinhandlung« trug.
»Nun, meine Schwester, wohin so eilig?«, fragte er. Seine Blicke ruhten wie ein Bleigewicht auf ihren mächtigen Brüsten.
»Verzeihung, Monsignore. Ich … ich wollte jemanden nach einer Unterkunft fragen«, sagte sie. »Ich bin als Touristin hier, aber eher zufällig, weil ich ein Problem mit dem Auto hatte.«
Es kam so gut wie nie vor, dass sie gegenüber einem Mann in Verlegenheit geriet. Trotz seines Alters von vielleicht Mitte fünfzig wirkte er männlich und interessant. Vielleicht lag das an seiner geistlichen Kleidung. Sofort fiel ihr ein, dass sie noch nie einen Monsignore im Bett gehabt hatte, obwohl diese in Rom doch im Überfluss zur Verfügung standen.
»Hm«, machte er, »einen Platz im Pfarrhaus kann ich Ihnen leider nicht bieten«, sagte er, als ob er ihren intimen Gedanken erraten hätte. »Aber wenn Sie die Gasse rechts neben der Kirche hineingehen, gibt es da eine kleine Pension, die Villa Emilia. Nicht ganz perfekt, aber preiswert. Gehört einer alten Dame, die übrigens auch Emilia heißt. Allerdings erlaubt sie keine Herrenbesuche.«
»Damit kann ich leben«, versicherte Valentina und setzte in Gedanken hinzu: Manchmal sogar bis zu zwei Tagen.
Der Geistliche ging ihr voraus und zeigte ihr die enge, selbst bei Tag etwas finstere Gasse, in der es ein altes vierstöckiges Haus mit Balkonen zur Straße hin gab. Wer sollte die denn nutzen, und wozu? Für ein Sonnenbad waren sie ungeeignet. »Sagen Sie Signora Emilia einen schönen Gruß von mir.«
»Vielen Dank, Monsignore …«
»Alba«, stellte er sich vor. »Ich bin einer der beiden Geistlichen hier. Wenn Sie während Ihres Aufenthaltes beichten möchten, empfehle ich Ihnen die Vormittage zwischen neun und elf, dann bin ich selbst im Beichtstuhl. Bis bald.«
»Bis bald«, empfahl sie sich lässig und ging auf das schmale Gebäude der Pension zu.
Was Monsignore Alba wohl sagen würde, wenn sie tatsächlich bei ihm beichten käme? Wahrscheinlich würde er vor Schreck aus dem Beichtstuhl fallen, denn was sie in Rom jeden Tag erlebte, konnten die Leute hier in der Provinz sich bestimmt nicht einmal vorstellen. Und es war nicht ihre Art, etwas zu beschönigen. Im Gegenteil – wenn sie beichten ging, erlebte sie all die herrlichen Dinge noch einmal, und meist konnte sie nicht anders, als dabei eine Hand in ihren Slip zu schieben, um sich zu erlösen. Sie hatte in Rom einen jungen Pfarrer gefunden, von dem sie annahm, dass er auf seiner Seite des Gitters eine Packung Papiertaschentücher bereit liegen hatte, wenn sie zur Beichte kam, und es war einfach ein Genuss für sie, es ihm mit bloßen Schilderungen zu besorgen.
Die Tür der Pension war verschlossen. Valentina zog den Glockenknauf, der neben der Tür aus der Wand ragte, und erschrak, als es drinnen laut schepperte. »Was für ein Krach!«, entfuhr es ihr.
»Die Glocke ist kaputt«, sagte die kleine alte Frau, die ihr jetzt die Tür öffnete. »Ich habe einfach einen Blechteller auf die Stange gestellt und schräg an den Türrahmen gelehnt. Wenn jemand außen den Knauf zieht, fällt innen sofort der Teller runter.«
Valentina lachte. »Das hört man garantiert. Ich suche ein Zimmer«, sagte sie. »Für ein paar Tage.«
»Kommen Sie rein«, forderte die Frau sie freundlich auf. »Ich bin Emilia Ponti, die Inhaberin. Suchen Sie eher etwas Ruhiges?«
Valentina nickte und betrat den schmalen, schlecht gelüfteten Flur. Drei Katzen kamen auf sie zu und strichen um ihre Füße.
»Ich habe Zimmer mit Balkon zur Gasse hinaus«, erklärte die Alte, »da können Sie alles mitbekommen, was draußen passiert. Oder eben die ruhigen Räume zur Gartenseite.«
»Dann nehme ich lieber davon eins.«
»Ich gebe Ihnen eins ganz oben, da ist es sonniger, und Sie können über die Dächer zu den Bergen hinüber schauen.«
Nach dem engen Flur und der schmalen, knarrenden Treppe war das Zimmer überraschend geräumig und gemütlich eingerichtet. Es gefiel Valentina sofort. »Wo finde ich das Bad?«
»Einfach durch den begehbaren Kleiderschrank.«
Das Badezimmer war ein kleiner Schatz. Die Wanne war riesig und hätte sogar für zwei Leute bequem Platz geboten. Die Armaturen, auch die am großen Waschbecken, wirkten historisch – Löwenköpfe mit weit geöffneten Mäulern. Der Spiegel war von Jugendstil-Ornamenten umrandet. Es war alles alt und gepflegt, keine moderne Imitation.
Nachdem die Wirtin sich zurückgezogen hatte, nahm Valentina erst einmal ein Bad. Sie hatte zuerst erwartet, dass die altertümliche Mischbatterie ihr abwechselnd zu heißes und zu kaltes Wasser lieferte, wie es oft in Hotels und Pensionen passierte, aber hier funktionierte alles tadellos. Während sie badete, entschloss Valentina sich gleich, sich für ein paar Tage länger hier einzuquartieren. Sie konnte ihre Absichten hier vielleicht auch leichter verwirklichen als in den von Urlaubern überlaufenen und wahrscheinlich viel teureren Regionen weiter oben im Gebirge.
Sie war nämlich auf der Suche nach einem neuen Zuhause. Sie liebte zwar das quirlige, laute Rom und das Leben rund um die Uhr, und sie musste als Schauspielerin ja auch dort wohnen. Sie war zwar keine Berühmtheit, war für ihre Nebenrollen in diversen Spielfilmen aber sehr gefragt. Manchmal standen Autogrammjäger vor der Tür und klingelten sie sogar sonntags morgens aus ihrem wohlverdienten Schlaf. Es gab auch gewisse Klatschreporter von der Regenbogenpresse, die selbst bei zweitrangigen Schauspielerinnen nach einem Skandälchen forschten.
Sie sehnte sich daher nach einem Ort, an dem sie in Ruhe ausspannen, vielleicht sogar mehrmals im Jahr kurze Ferien machen konnte. Praktisch wäre es, mit einem Liebhaber übers Wochenende aufs Land zu fahren, ohne ihm ihre römische Adresse zu verraten, so dass er nicht gleich wieder bei ihr zu Hause auf der Matte stand. Manche Burschen waren ziemlich anhänglich.
Ihr fiel Luccio ein, von dem sie sich gestern noch hatte lieben lassen, bevor sie ihm den Laufpass gab. Trotz seiner jungen Jahre war er gar nicht so schlecht gewesen. In den ersten Tagen hatte er sich übermäßig sexgierig gezeigt, und sie waren kaum aus dem Bett herausgekommen. Ihr war das recht gewesen. Sie hatte seinen wundervollen Lustprügel und seine Ausdauer auf alle nur denkbare Weise genossen.
Jetzt, wo sie in der Wanne lag, wanderten ihre Hände ganz von allein in ihren Schoß. Das warme Wasser umspülte angenehm ihre Scham und folgte mit leisem Plätschern ihren wohltuenden Handbewegungen. Mit geschlossenen Augen genoss sie die Vorstellung, wie Luccio mit seinem fleißigen Schwanz in sie eindrang und in rasendem Tempo fiedelte. Ja, er war sehr schnell, brauchte aber trotzdem lange. Wenn sie auf ihm ritt, konnte das manchmal ganz schön anstrengend sein, also hatte sie ihn meistens über sich gelassen. Sein langer Wonnestab, der sich häufig härter anfühlte als ein Kantholz, fuhr niemals komplett ein und aus, sondern bewegte sich in kurzen, hektischen Stößen mit der Spitze unmittelbar vor ihrem Muttermund, und einmal hatte er geflüstert: »Ich kann mit dem Schwanzköpfchen dein Herz fühlen.«
Beim Ficken griff er immer mit beiden Händen nach ihrem Hintern, um ihren Unterleib fester an sich zu pressen. Sie liebte seine hastige Gier, und sie liebte seine Ausdauer. Ach, und seine Art, wenn es ihm kam! Wenn er sich vergaß, spürte sie seinen heftigen Schwall im Schoß, aber manchmal zog er auch blitzschnell blank, um seinen fülligen Erguss über ihren ganzen Körper zu sprühen. Am liebsten hatte sie es aber im Mund, wenn sie ihm den harten Stab mit Lippen und Rachen bearbeitete und dabei beide Hände zu Hilfe nahm. Dann bäumte er sich auf, sein Körper spannte sich wie die Sehne eines Bogens, bevor er seine Kraft mit einem Aufschrei so heftig in ihren Rachen schoss, dass seine Lustmilch seitlich an seinem Schwanz vorbei aus ihren Mundwinkeln quoll.
Sie hatte die ganze Zeit, während sie sich erinnerte, mit beiden Händen in ihrem Schoß gearbeitet. In ihrer Fantasie floss das Gesicht Luccios immer mehr mit den Zügen und der Gestalt des jungen Mannes zusammen, der ihr vorhin auf dem Fahrrad begegnet war. Den musste sie unbedingt wiedersehen! Wenn er in dieser Kleinstadt wohnte, würde sie ihn finden, und wenn sie ihn fand, dann würde sie ihn auch bekommen. Das war jedenfalls ihre Erfahrung.
Sie stellte sich gerade vor, wie sie ihn das erste Mal – sein erstes Mal! – ins Bett zerrte und er die Wunderwelt der Liebe von ihr als Lehrerin gezeigt bekam, da näherte sich ihr Höhepunkt mit stürmischem Gebrause. Ihr Stöhnen rollte dumpf über das Wasser und prallte als Echo von den Fliesen ab, bis es ihr mit einem gellenden Schrei kam und sie sekundenlang unter die schäumenden Wogen sank. Ja, das war Wellness, wie sie sie liebte!
Als sie wenig später erfrischt und erschöpft ins Zimmer zurückkehrte, sah sie, dass ihre Zimmerwirtin inzwischen dagewesen sein musste. Auf dem Tisch stand eine große Schale mit verschiedenem frischen Obst, und die Kleidung, die Valentina einfach zu Boden geworfen hatte, lag ordentlich zusammengefaltet auf dem Bett, das Höschen in der Mitte, eingerollt wie eine Rosenblüte.
Mafalda Vianello summte eine Melodie vor sich hin, während sie dabei war, die Gläser mit frisch zubereitetem Sugo auf dem Regalbrett anzuordnen. So gut gelaunt war sie nur, wenn sie allein war. Heute, am Freitag, würden mehr Kunden kommen als an anderen Tagen, denn viele Leute deckten sich mit Wein und Delikatessen fürs Wochenende ein. Gianluca war deshalb auch mit dem kleinen Lieferwagen nach Sulmona zur Großhandlung gefahren, um die Weinvorräte aufzufrischen. Er musste jeden Moment zurück sein.