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Tabuloses Treiben für Fortgeschrittene: „Reise der Lust“ von Enrico Lombardi jetzt als eBook bei venusbooks. Als Luca das Schiff, das ihn von La Réunion nach Hause bringen sollte, verpasst, ist er zuerst verzweifelt. Doch dann lernt er die junge, süße Holländerin Anneke kennen, und die Reise nimmt eine ungeahnte Wendung. Denn Anneke ist längst nicht so unschuldig, wie sie aussieht, sondern ein kleines geiles Luder, das ihn unter der Tropensonne zum Schwitzen bringt. Nach einigen verboten heißen Abenteuern keimen in Luca Zweifel auf: Anneke erinnert ihn verdächtig an eine Frau, die er vor 20 Jahren mit seinem Prügel beglückt hat … Jetzt als eBook kaufen und genießen: „Reise der Lust“ von Enrico Lombardi. Lesen ist sexy: venusbooks – der erotische eBook-Verlag. Jugendschutzhinweis: Im realen Leben dürfen Erotik und sexuelle Handlungen jeder Art ausschließlich zwischen gleichberechtigten Partnern im gegenseitigen Einvernehmen stattfinden. In diesem eBook werden fiktive erotische Phantasien geschildert, die in einigen Fällen weder den allgemeinen Moralvorstellungen noch den Gesetzen der Realität folgen. Der Inhalt dieses eBooks ist daher für Minderjährige nicht geeignet und das Lesen nur gestattet, wenn Sie mindestens 18 Jahre alt sind.
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Seitenzahl: 219
Veröffentlichungsjahr: 2020
Über dieses Buch:
Als Luca das Schiff, das ihn von La Réunion nach Hause bringen sollte, verpasst, ist er zuerst verzweifelt. Doch dann lernt er die junge, süße Holländerin Anneke kennen, und die Reise nimmt eine ungeahnte Wendung. Denn Anneke ist längst nicht so unschuldig, wie sie aussieht, sondern ein kleines geiles Luder, das ihn unter der Tropensonne zum Schwitzen bringt. Nach einigen verboten heißen Abenteuern keimen in Luca Zweifel auf: Anneke erinnert ihn verdächtig an eine Frau, die er vor 20 Jahren mit seinem Prügel beglückt hat …
Enrico Lombardi veröffentlicht bei venusbooks außerdem den folgenden Roman:
Tabulose Königin. Er will sie bumsen
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eBook-Lizenzausgabe Juli 2017
Ein eBook des venusbooks Verlags. venusbooks ist ein Verlagslabel der dotbooks GmbH, München.
Dieses Buch erschien bereits 2015 unter dem Titel Der graue Schwan bei Edition Combes.
Copyright © der Originalausgabe2015 Edition Combes im Verlag Frank de la Porte, 96328 Küps
Copyright © der eBook-Lizenzausgabe 2017 venusbooks GmbH, München
Copyright © der aktuellen eBook-Lizenzausgabe 2020 venusbooks Verlag. venusbooks ist ein Verlagslabel der dotbooks GmbH, München.
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.
Titelbildgestaltung: Nele Schütz Design unter Verwendung von shutterstock/fotoduki
eBook-Herstellung: Open Publishing GmbH (sh)
ISBN 978-3-95885-819-0
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Im realen Leben dürfen Erotik, Sinnlichkeit und sexuelle Handlungen jeder Art ausschließlich zwischen gleichberechtigten Partnern im gegenseitigen Einvernehmen stattfinden. In diesem eBook werden erotische Phantasien geschildert, die vielleicht nicht jeder Leserin und jedem Leser gefallen und in einigen Fällen weder den allgemeinen Moralvorstellungen noch den Gesetzen der Realität folgen. Es handelt sich dabei um rein fiktive Geschichten; sämtliche Figuren und Begebenheiten sind frei erfunden. Der Inhalt dieses eBooks ist für Minderjährige nicht geeignet und das Lesen nur gestattet, wenn Sie mindestens 18 Jahre alt sind.
Enrico Lombardi
Reise der Lust
Erotischer Roman
venusbooks
»Oh, bist du guut!«, seufzte sie. »Ja, mach so weiter! Ja, mehr, mehr!«
Sie genoss jeden einzelnen seiner Stöße, mit denen er sie langsam und genussvoll bearbeitete. Er betrachtete ihre geschlossenen Augenlider, die sie so unschuldig wirken ließen. Wie er sie bewunderte! Er liebte ihre schmale und doch so muskulöse Gestalt, ihre festen Apfelbrüste, ihre makellose Haut, vor allem aber ihre erfrischende Jugend. Sie erwiderte seine Stöße kraftvoll und durchtrainiert wie die Tänzerin eines Balletts. Ihr Stöhnen und Seufzen war so echt wie der Geruch ihres jungen Fleisches. Nichts war, wie er es bis vor kurzem noch bei seiner Frau erlebt hatte. Er spürte, wie dieses blutjunge, aber weiß Gott nicht unerfahrene Mädchen ihn genoss. Ihre Hände fuhren überall auf ihm umher, erforschten seinen ganzen Körper, betasteten bewundernd seine durchtrainierten Muskeln, strichen auf seinem flachen Bauch entlang, der sich in gleich bleibendem Rhythmus über ihr bewegte. Sie drückte mit einer warmen, schmalen Hand seine haarlosen, mit einem Ledermittel gepflegten Hoden. »Es ist wunderschön mit dir!«, murmelte sie. »Ich möchte dich immer lieben dürfen! Du bist so stark und so zärtlich zugleich, ich mag deinen Duft, dein schwarzes Haar, deine grauen Schläfen, dein markantes Gesicht.« Und dann verzogen sich ihre Lippen zu einem verschmitzten Lächeln. »Und was für tolle Eier du hast! Oh Luca, bitte, bitte hör nicht auf! Kommst du etwa schon?«
»Noch nicht!«, versicherte er. »Und wenn, kann ich immer noch weitermachen. Wer denkt schon bei einem so herrlichen Geschöpf, wie du es bist, ans Aufhören! Du schenkst mir die Kraft deiner jungen Jahre! Was bist du für ein tolles Mädchen! Ich muss nur ein wenig innehalten, du süßes, du zauberhaftes Geschöpf! Ich will mich nicht zu früh in dir versprühen!« Langsam nahm er seinen Rhythmus wieder auf und steigerte ihn, wobei er sich hinunter beugte und ihr zartes Gesicht mit vielen kleinen Küssen bedeckte. »Deine süßen Lippen möchte ich mal an meinem besten Stück spüren«, hauchte er. »Deinen Atem auf meiner Eichel, die Liebkosungen deiner Zunge! Würdest du das tun für mich? Hast du das überhaupt schon mal gemacht?«
»Das bekommst du später«, sagte sie, ohne auf seine Frage einzugehen. »Heute Abend, morgen früh! Jeden Tag! Wann immer du willst, aber mach jetzt bitte so weiter! Bitte! Hör nicht auf – das ist so wahnsinnig schön! Mein kraftvoller, wilder, feuriger Hengst!«
»Ja, es ist schön! Herrlich! Du bist so heiß, so geschmeidig und so eng wie eine Jungfrau. Oh, das ist ja der Wahnsinn! Noch nie hatte ich einen so knackigen kleinen Po in meinen Händen! Herrje! Ich glaube, ich kann das doch nicht mehr lange durchhalten!« Er presste seinen Schwanz ganz tief in ihre Möse, stieß mit der Eichel gegen ihren Muttermund, als ob er sie schwängern wollte, hielt inne – und dann zuckte es los!
»Da! Es kommt, es kommt!«, keuchte er mit rasselndem Atem. »Ah, ich spritze dich voll! Ich muss, ich muss, ich … ich kann nicht anders!«
Er war hilflos, der Schwall schoss heftig aus ihm heraus – er hätte ihn nicht zurückhalten können, trotz all seiner Erfahrung in diesen Dingen. Sein Unterleib war ein einziges Spritzgewitter, das er bis in die Lenden spürte, und er hatte Angst, sein gut trainierter Beckenboden könnte unter dieser peitschenden Gewalt zerreißen. Er röhrte wie ein Hirsch und starrte glasig in die Augen des Mädchens, weit aufgerissen, mit Verwunderung und so etwas wie Erschrecken im Blick. War es vielleicht doch das erste Mal für sie gewesen? Er wusste, dass es manchmal ganz einfach ging, besonders wenn diverse Fingerübungen die Vorarbeit geleistet hatten.
Er kam nicht dazu, weiter darüber nachzudenken, denn er verspürte plötzlich einen dumpfen Schlag.
***
Luca wusste zuerst nicht, wo er war. Er lag im Gras. Sämtliche Glieder schmerzten, aber er schien unverletzt. Die junge Fremdenführerin war verschwunden. Blitzschnell jagten ihm Fantasiebilder von überfallenen und ausgeraubten Touristen durch den Kopf. Sexy junge Mädchen spielten bei so etwas oft eine wichtige Rolle.
Mühselig rappelte er sich auf. Der Nebel in seinem Kopf klarte nur langsam wieder auf.
Vielleicht hatte ihm jemand etwas in den Cocktail getan. Er musste eingeschlafen und dann von der Parkbank gefallen sein, dachte er. Er hatte sich doch nur für einen Moment setzen wollen! Wirklich nur kurz. Die anderen, mit denen er in der Bar ordentlich gebechert hatte, waren schon weitergegangen, und er war sicher gewesen, dass er sie längst eingeholt hätte, bevor sie da unten am Hafen von Saint-Denis ankamen. Irgendwer musste ihn ja sicher die Gangway hinaufbringen, damit er nicht im Wasser landete.
Er fühlte sich ziemlich benommen, was am Alkohol liegen mochte, war aber auch merkwürdigerweise ausgeruht. Fetzen eines schwülen Traums schwebten noch im Nebel seines verschwommenen Gehirns. Das hatte er doch glatt die süße Fremdenführerin gevögelt, die ihn und ein paar andere Leute vom Schiff bei der Busfahrt über die erstaunlich große Insel La Réunion begleitet und unentwegt geredet und erklärt hatte. Mit diesem aufregenden holländischem Akzent, der ihr Französisch sehr fremdartig klingen ließ und den er so sehr mochte. Bei der Wanderung auf den Piton de la Fournaise, einem der beiden aktiven Vulkane auf dieser Insel, war er neben ihr gegangen, nur um diesem sexy Akzent zu lauschen. Sie war ja ziemlich gesprächig, plapperte unentwegt dahin. Er fand ihre Stimme süß, besonders, wenn sie »Oui« sagte, was durch ihren Akzent leicht verbogen klang. Er mochte auch ihre schmale, silbrig blitzende Zahnspange, die in Wirklichkeit ein Radio und mp3-Player war, in aller Welt im Handel von einer Firma, die dem Namen nach eher Äpfel im Angebot hatte. Man konnte das Ding mit der Zungenspitze verstellen, und die Musik entstand im Kopf. Was die jungen Leute heutzutage alles hatten!
Er schnaubte, als ihm auffiel, dass er »junge Leute« gedacht hatte. Er fühlte sich beileibe noch nicht alt. Aber sie war jung, wirklich jung! Alles an ihr – ihre Stimme, ihre Augen, ihr feines, sonnengebräuntes Gesicht, ihre Lippen, deren Kuss eine quellfrische Wohltat war.
Sein Traum war so real gewesen, dass er noch immer das Gefühl hatte, es sei in dieser Nacht tatsächlich passiert, doch sein Verstand beharrte darauf, dass das gar nicht sein konnte. Sein starker Wunsch, sein großes Verlangen hatten diesen süßen Traum geschaffen.
Kein Wunder. Den ganzen Tag war er hinter oder neben ihr gegangen, hatte ihren schmalen Rücken, ihren knackfrischen Po vor Augen gehabt, hatte geträumt, wie es wäre, wenn … Bei einer Rast hatte die ganze Gruppe im Gras gesessen und die herrliche Landschaft aus Bergen, Schluchten, Talkesseln und Wasserfällen bewundert, aber sie hatte ihm schräg gegenüber gesessen, die Beine im Schneidersitz gekreuzt, so dass er der Versuchung nicht widerstehen konnte, die Blicke an ihren Schenkeln entlang ins Dunkel wandern zu lassen. Sie hatte es schnell bemerkt und dann mit ihm gespielt wie die Katze mit einer Maus. Sie hatte so getan, als suchte sie eine bequemere Art zu sitzen, die Beine ausgestreckt, sich rückwärts auf die Hände gestützt, dann kam sie wieder nach vorn, zog ein Knie an, legte beide Hände darum, stützte das Kinn darauf und sah ihn an. Legte den Kopf schräg.
In ihrem rechten Hosenbein – für ihn das linke – blitzte es hell auf. Das Weiß eines Höschens? Nein, nichts dergleichen. Unter ihren Shorts war nichts. Das musste eine helle, haarlose Scham gewesen sein, eine Sekunde nur, aber das hatte gereicht. Das war Amors Pfeil gewesen, der sich mit Widerhaken in sein Fleisch gebohrt hatte und eine Begierde in ihm geweckt hatte, die seit diesem Augenblick in ihm schwelte wie eine Entzündung.
Mit einem Händeklatschen hatte sie die Gruppe wieder zum Aufbruch gerufen und gleich wieder angefangen, allerhand touristische Informationen von sich zu geben: Dass diese Insel früher Bourbon geheißen hatte – daher der Name Bourbon-Vanille für die echte, die von hier kam. Dass es keine Ureinwohner gab, sondern alles nur Einwanderer, die sich gegenseitig respektierten und ihre jeweilige Religion tolerierten. Dass es Hunderte von Tier- und Pflanzenarten gab, die nur hier existierten, und dass die größte einheimische Art, ein mehr als hühnergroßer Vogel namens Dodo, restlos von ausgehungerten Seefahrern ausgerottet worden war. Das Paradies hatte also einen Schönheitsfleck, ein Muttermal der Geschichte.
Es waren all diese Dinge, die man auch in Reiseführern lesen konnte, die sie aber in ihrer unvergleichlich munteren Stimme von sich gab, von einem Punkt zum anderen springend, wie es Reiseführer oft tun, weil sie nichts von dem, was es zu sehen gab, unerklärt lassen konnten. Ein Blick durch das Laubdach der Bäume auf den Vulkan? Schon musste der gesamte Vulkanismus erklärt werden, vom Aussterben der Saurier bis hin zur Schwimmbadbeheizung auf dem fernen Island.
Jetzt aber war sie es gewesen, die ihm nicht von der Seite wich. Es hatte so ausgesehen, als fühlte sie sich zu ihm hingezogen, aber das konnte ja nicht sein. So ein junges Ding! Er machte sich etwas vor. Einbildung, Wunschdenken, was auch immer. Vielleicht war das einer der Gründe, weshalb er am Abend zu tief ins Glas geschaut hatte.
Er hatte sich mittlerweile komplett aufgerichtet und seinen tauben Körper auf die Bank gehievt. Der Stoff seiner Hose rieb sich an seinem Glied, und die klebrige Nässe verriet ihm, dass er im Traum real abgespritzt hatte wie ein Schuljunge beim Betrachten eines Pornoheftes. Unfassbar, dieses starke Begehren, das er in sich spürte! Der Gedanke, dass er das junge Mädchen wahrscheinlich nie wiedersehen würde, tat ihm in der Brust körperlich weh. Träge ließ er seinen Blick schweifen.
Plötzlich riss Luca die Augen auf. Das Häusermeer der Großstadt und der aus dieser Höhe fast spiegelglatt wirkende Ozean leuchteten im ersten, noch leicht rötlichen Licht der Morgensonne.
Aber wieso war es denn schon hell? Irgendetwas stimmte hier nicht.
Und dann ging ihm auf, was passiert sein musste. Er schlug sich mit der flachen Hand vor die Stirn, was ihm ein Gefühl verlieh, als drehte sich sein Hirn wie ein rohes Ei im Wasserglas. Das Schiff war weg!
Das konnte doch nicht wahr sein!
Er starrte ungläubig auf das weite, stille Meer hinaus. Der Hafen lag beschaulich tief unter ihm, ein paar Yachten hatten an der Marina festgemacht. Erst jetzt wurde es ihm wirklich klar: Die »Chaka Zulu«, das imposante Kreuzfahrtschiff unter südafrikanischer Flagge, mit dem er von Genua aus hierher gekommen war, war nicht mehr auf ihrem Platz am Kai zu sehen. Und dann entdeckte er den schwimmenden Palast – weit draußen auf dem Meer, winzig klein, unterwegs im flirrenden Dunst zum fernen Horizont des Indischen Ozeans.
Obwohl er von den Ereignissen der Nacht noch ziemlich benommen war, setzte er sich sofort in Bewegung und rannte durch die engen Straßen der Großstadt Richtung Hafen hinunter. Zum Glück war es noch nicht einmal sieben Uhr, und die Sonne hatte noch nicht ihre volle Kraft. Trotzdem musste er sich mit dem Handrücken den Schweiß aus dem Gesicht wischen.
Er wusste, dass er ziemlich heruntergekommen aussah – unrasiert, verschlafen, die Kleidung zerknittert, als ob er die Nacht im Freien verbracht hätte. Das hatte er ja auch. Nach dem Besuch in der Bar hatte er frische Luft gebraucht. Es war noch Zeit genug gewesen, um diesen kleinen Spaziergang durch den Park zu machen. Ein plötzlicher Anfall von Müdigkeit hatte ihn gezwungen, sich von seiner »Truppe« zu trennen und sich auf eine Bank zu setzen. Für ein paar Minuten nur; er hatte die anderen gleich wieder einholen wollen. Die Sterne hatten so dicht gestanden, dass sie sich im Schwarz des nächtlichen Meeres spiegelten. Dieses grandiose Schauspiel gab es nur bei Neumond zu sehen.
Er war ins Träumen geraten und hatte sich vorgestellt, diese kleine Holländerin, die hier die Touristenführerin spielte, säße neben ihm. Anneke hieß sie, und er würde mit der Hand in ihrem Höschen oder in ihren Shorts spielen wie ein Halbwüchsiger auf den letzten Plätzen im Kino, dabei die Sterne bestaunen und mit ihr zusammen das Kreuz des Südens über dem Horizont suchen. Wahrscheinlich hatten diese Gedanken seinen feuchten Traum ausgelöst.
Doch sie war nicht wirklich da gewesen. Sie hatte schon im Laufe des Abends die Bar verlassen, in der die Teilnehmer den Abschluss des Inselaufenthaltes feierten, bevor sie auf ihr Kreuzfahrtschiff zurückkehrten. Diese Flatrate-Bars, in denen man fünfzig Euro Eintritt zahlte, waren seit Jahren verboten, aber es gab immer noch Wirte, meist europäische Einwanderer, die an der Theke diesen Deal anboten: Man zahlt fünfzig Euro und kann dafür saufen, so viel man will, ob Bier, Cocktails, Schnaps, Wein oder gleich alles durcheinander. Meist liegt man dann unter dem Tisch, bevor die fünfzig Euro auch nur halbwegs verbraucht sind.
Zum Glück hatte Luca sich zusammengenommen. Glaubte er wenigstens. Das Ergebnis sah allerdings anders aus. Einfach eingeschlafen und dann das Schiff verpasst! Ihm ging auf, dass es völlig unsinnig war, jetzt noch zu rennen, aber er lief trotzdem weiter durch die engen Straßen, wich Fahrrädern, Obstständen und Touristen aus, immer bergab, und das Laufen tat ihm gut. Es vertrieb die Steifheit der Knochen und Muskeln, und der Nebel des Restalkohols wich aus seiner Stirn. Sein Gefühl sagte ihm, dass alle ihn anstarrten und ihn angrinsten – wahrscheinlich war der langsam eintrocknende Fleck in seinen Shorts deutlich zu sehen. Und wer rannte in dieser Stadt schon? Nur die Leute, deren Parkuhr ablief, denn das wurde teuer.
Am Kai jagte er planlos hin und her und fragte überall nach einer Barkasse, nein, ein Schnellboot musste es sein, das ihn zum Schiff hinaus bringen sollte, das wahrscheinlich längst hinter dem Horizont verschwunden war. Das Militär musste ihm doch einen Hubschrauber stellen! Überall erntete er Kopfschütteln. Das Schiff war viel zu schnell, sobald es auf hoher See war, und da halfen kein Motorboot und keine Yacht, um es einzuholen. »Buchen Sie einen Flug zum nächsten Hafen, den Ihr Schiff anläuft«, riet ihm jemand, und ein anderer: »Gehen Sie zum italienischen Konsulat.« Aber das war auf Mauritius. Da musste man auch erst einmal hinkommen, sagte sich Luca. Er versuchte, ruhig zu überlegen. Panik half ihm jetzt nicht weiter.
»Na? Schiff verpasst?«
Er fuhr herum, als er die Stimme erkannte. Die junge Fremdenführerin, die ihn und andere Passagiere gestern auf dieser Wanderung begleitet hatte, lächelte ihn an. Der breite Mund mit der weißen Doppelreihe von Perlenzähnen verursachte ihm Herzklopfen. Unter einem Arm trug sie eine große Zeichenmappe.
Er nickte. »Bin im Park eingeschlafen. Jetzt kann ich sehen, wo ich bleibe.«
»Ist mir vor mehr als zwei Jahren auch passiert, und ich bin noch immer hier. Reden wir gleich mal. Ich muss weitermachen. Kundschaft.« Sie deutete auf ein paar Kanonen aus Napoleons Zeiten vor einem frisch renovierten Haus im Kolonialstil. Ein paar Leute, die um einen Stuhl herum standen, schauten herüber.
Die Fremdenführerin deutete auf ihre Zeichenmappe. »Ich portraitiere Touristen. Habe gerade eine Kundin da sitzen. Such dir einen Platz im Schatten, ich komme dann gleich.«
Er nickte. Als sie sich umdrehte, konnte er durch die Armöffnung ihres lockeren gelben Tanktops eine ihrer hübschen, festen Brüste sehen. Wirkte sein Traum noch in ihm nach? Wahrscheinlich lag es an der zunehmenden Hitze und am Stress, dass er sofort eine Regung in der Hose verspürte. Das war immer so bei ihm – Druck von außen bewirkte Druck von innen. Im Büro war das immer schlimm gewesen, und zum Glück hatte er eine Position in der Chefetage gehabt, in der er es leicht bei Frauen gehabt hatte, auch während der Arbeitszeit. Aber unter sexueller Not hatte er ohnehin nie lange zu leiden gehabt. Ein williger Schoß zum Dampfablassen fand sich immer. Seine sensible Nase half ihm, zielsicher die nächste Frau zu finden, die in einer Wolke ausgehungerter Pheromone schwebte.
Er setzte sich auf den Stufen des renovierten Hauses in den Schatten und sah zu der jungen Frau hinüber. Begeistert verfolgte er, wie sie mit geübten, sicheren Bewegungen zeichnete. Einmal blickte sie zu ihm her. Ihr Lächeln ließ einen Moment seinen Atem stocken.
Endlich war sie mit ihrer Zeichnung fertig und kam zu ihm. Zeichenutensilien und Klapphocker hatte sie in eine riesige Umhängetasche gepackt, die genauso groß war wie ihr Block.
»Warst du noch lange in der Bar?« Sie duzte ihn einfach, und ihm war das recht. Ihre Stimme und ihr Blick erinnerten ihn an jemanden. Er überlegte, an wen, kam aber nicht darauf.
Er schüttelte den Kopf. »Nicht mehr lange. Ich war müde. Deshalb habe ich mich ja auch auf der Parkbank ein wenig ausruhen wollen. Jetzt muss ich überlegen, was ich mache. Die nächsten Häfen der Kreuzfahrt sind Maputo in Mozambique und Durban in Südafrika. Dorthin müsste ich fliegen, am besten nach Durban, da weiß ich, dass mein Pass dort gilt, und ich spreche auch besser Englisch als Portugiesisch. Aber dann hätte ich fast zwei Wochen Zeit, die ich besser hier verbringen kann. In Maputo hat die Chaka Zulu einen längeren Aufenthalt, da ein Landausflug zum Cabora-Bassa-Damm und zu einem Wildpark geplant ist. Am besten, ich kümmere mich erst einmal um ein Hotel. Kannst du mir etwas empfehlen?«
Er konnte noch froh sein, dass er zu Landausflügen immer die kleine Umhängetasche bei sich hatte, in der nicht nur seine Digitalkamera steckte, sondern auch sein Pass und seine Kreditkarte.
»Hotelzimmer sind garantiert knapp«, gab sie zurück. »Im Moment ist Hochsaison, da steigen dann auch die Preise. Aber ich kenne eine Frau, die günstig Ferienwohnungen vermietet. Da musst du dich zwar selbst versorgen, aber dadurch sparst du eine Menge Geld.«
Er wollte sagen, dass er das gar nicht nötig hatte. Immerhin war er bis vor kurzem einer von fünf Direktoren eines der größten Außenhandelsgesellschaften in Genua gewesen. Da er kurz vor deren Pleite den Absprung geschafft hatte, konnte er sich noch eine größere Abfindung einstecken, die ihm eine Auszeit von einem Jahr ermöglichte, ohne dass sein sonstiges Vermögen angetastet wurde. Aber er schwieg; es hätte wie Angeberei geklungen. Das machte ihm normalerweise nichts aus, aber dieses Mädchen weckte eine gewisse Scheu in ihm. »Komm«, sagte er, »gehen wir gleich. Es wird langsam heiß.«
Sie lachte. »Daran wirst du dich gewöhnen müssen. Wenn nicht gerade ein Zyklon über die Insel rast, sind dreißig Grad um neun Uhr der Normalfall.«
»Uh!«, machte er. »Dann hat die Wohnung hoffentlich eine Klimaanlage.«
»Hat sie. Ich hoffe nur, dass wenigstens eins von Madame Clothildes Appartements noch frei ist.« Anneke reichte ihm die Hand, und er ergriff sie, und er ließ sie auch nicht los, als sie zusammen in eine der engen Gassen spazierte.
Saint-Denis hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit Genua. Die Stadt lag an einem Steilhang, der fast unmittelbar zum Meer abfiel. Die Straßen waren eng und voller Verkehrslärm, nur dass sie, anders als in seiner Heimatstadt, rechtwinklig angelegt waren. Die Gehwege waren, hier wie dort, voller schöner Frauen. Die schönste ging jetzt direkt vor ihm, als ihnen eine Wandergruppe entgegen kam und der Gehweg zu eng wurde, um nebeneinander an den Leuten vorbeizugehen. Seine Hand war verschwitzt, aber er scheute davor zurück, den Schweiß abzuwischen – ein Teil davon stammte ja von ihr.
Er beobachtete fasziniert das elegante Spiel ihrer Gesäß- und Rückenmuskulatur. Sie schwebte wie eine Elfe und stolzierte zugleich wie eine Königin. Sie war etwas ganz Besonderes, das spürte er. Er hätte nicht sagen können, wie er das begründete. Vielleicht damit, dass sie so erfrischend jung war und trotzdem eine erwachsene, selbstbewusste Frau. Ihre gesamte Haltung, ihr Gang und alles, was sie sagte, konnten das belegen.
Hatte er sich etwa verliebt? Das konnte doch nicht sein, so kurz nach dieser hässlichen Trennung von seiner Frau! Da hätte er zunächst einmal allergisch gegen solche Gefühle sein müssen. Oder war das jetzt nur die berühmte Kompensation? Die Suche nach einem Ersatz?
Bestimmt nicht. Dieses Mädchen war kein Ersatz. Sie war mehr. Viel mehr.
***
Er hatte Glück – die Ferienwohnung war noch frei. Madame Clothilde, eine alte, damenhafte Französin von etwa Mitte achtzig, war ganz stolz darauf, sie zu zeigen. »Nur für gute Freunde und Freunde von meinen Freunden«, erklärte sie mit knarrender Stimme und zwinkerte Anneke zu. »Es ist die beste Wohnung im Haus. Komplette Küche, großes Bad, schattige Terrasse. Hier lang.« Sie öffnete eine Tür, und gleich darauf betraten sie ein großes Zimmer, dessen eine Hälfte Wohnraum, die andere Hälfte Schlafraum war, gemütlich eingerichtet mit vielen Kübelpflanzen, die den Raum in verschiedene Nischen teilte – kochen, wohnen, arbeiten. Eigentlich groß genug für zwei Bewohner. Ein breites Schiebefenster, das halb offen stand, gab den Blick auf eine kleine, von dichten Bäumen und Büschen umstandene Terrasse frei.
»Du gehst duschen, ich besorge Frühstück«, sagte Anneke, als Madame gegangen war. »Ich kenne einen kleinen Laden in der Nachbarschaft.«
Ihre Bestimmtheit amüsierte ihn. »Wir könnten auch beides zusammen machen«, schlug er vor. Erst duschen, dann einkaufen, danach essen und vielleicht zum Nachtisch, hm, da war doch noch was? Natürlich nur, wenn du magst.»
Sie stemmte die Arme in die Seiten und sah zu ihm auf. »So läuft das bei mir nicht«, sagte sie. »Außerdem bist du noch nicht ganz nüchtern.«
»Entschuldige. Du hast ja recht.«
Als er unter der Dusche stand, sah er sich in einem großen Spiegel an der gegenüberliegenden Wand. Ich sehe gar nicht so aus wie Ende vierzig, dachte er. Auf seine durchtrainierte Figur war er stolz, denn sie hatte viel Zeit und Geld in einem exklusiven Genueser Fitness-Studio gekostet. Bis auf den Kopf war sein ganzer Körper haarlos. Er hatte sich epilieren lassen, wie es unter erfolgreichen Männern zur Zeit Mode war. Seine glatte Brust hatte so manche bewundernde Frauenhand gespürt, und sein schöner, gepflegter Penis, auf den er so stolz war, kannte sich in den wichtigsten Schößen in Genua aus. Rein sexuell betrachtet hatte er an seinem Leben nichts auszusetzen. Seine Kondition ließ jedenfalls nichts zu wünschen übrig. Er sah einfach gut aus und war potent, fand er. Selbst auf seine grau angelaufenen Schläfen konnte er sich etwas einbilden.
Und doch war er mitten in einer Midlife-Crisis, die ihn von einem Tag auf den anderen überfallen hatte. Seinen lukrativen Job hatte er aufgeben müssen, als ihm klar wurde, dass die Firma kurz vor der Pleite stand. Seine Frau hatte ihn verlassen, weil sie sich langweilte, vor allem im Bett. Das war lächerlich. Er könnte auf Anhieb zwanzig Frauen nennen, die ihm bescheinigen konnten, wie gut er im Bett war, natürlich alles jüngere Frauen. Er hatte sich da auf Anfang bis Mitte zwanzig spezialisiert, oder vielmehr hatte es sich von selbst ergeben. Manuela hatte einfach auch einen Jüngeren kennengelernt, was an sich nichts Außergewöhnliches war, aber es musste wohl einer mit mehr Geld sein. Die Ratten verlassen bekanntlich das sinkende Schiff. In seinem Fall wurde es dadurch erst richtig flott.
Gedankenverloren onanierte er, wie er es immer unter der Dusche tat. Er dachte an den einen oder anderen schönen Fick zurück. Der letzte hatte auf dem Kreuzfahrtschiff stattgefunden, vorgestern. Marie-Gisella, hochnäsige Tochter eines deutschen Großindustriellen, die mit ihrem »Dad« unterwegs war, um sich auf der Kreuzfahrt einen passenden Mann zu suchen. Die war ganz geil gewesen, wenn auch ein bisschen zu verschämt für ihr Alter. Die wusste gar nicht, was sie alles verpasste, wenn sie statt Oralsex Lippen und Beine zusammenkniff.
Im Grunde ödeten ihn all diese blasierten, extrem gelangweilten Millionärstöchter an. Einmal hatte er sogar eine davon aus der Kabine geworfen, weil sie sich die Fingernägel feilte, während sie ihn ritt. Ignoranz konnte er noch nie leiden, und diese übercoolen Mäuse waren alle aus blankem Speckstein geschnitzt und hatten Gehirne wie Stubenfliegen. Da war diese kleine Holländerin schon anders. Anneke hatte Verstand, sie war witzig und offen, hatte schöne Augen und sicher noch mehr Schönes, was sich zu entdecken lohnte.