Jahresendglitzerfest - Anke Kemper aus dem Rheinland - E-Book

Jahresendglitzerfest E-Book

Anke Kemper aus dem Rheinland

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Beschreibung

Es ist Dezember in nicht allzu ferner Zukunft. Die Menschen in Mitteleuropa feiern bald das Jahresendglitzerfest. Weihnachten und seine Traditionen haben sich überholt. Die verstorbene Uroma hat Ende November ein geheimnisvollses Paket an ihren Urenkel Simon schicken lassen, sein Inhalt eröffnet ihm den Zauber und die Traditionen von Weihnachten. Dies ist gar nicht so leicht für Simon, denn so einiges ist verboten....

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Seitenzahl: 77

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Anke Kemper, geb. 1965 in Köln ist waschechte Rheinländerin und nicht zu verwechseln mit der Autorin Anke Kemper aus dem Sauerland. Als Rheinländerin ist es ihr eine Herzensangelegenheit Optimismus zu verbreiten. Sie versuchte dies während des ersten Lockdowns 2020, indem sie ihr Gedicht-Tagebuch "Zum Überleben ein Gedicht" und ihre Podcasts "Mein Leben ein Gedicht!" sowie "In GedANKEn da steckt ANKE drin" veröffentlichte. Daraus stammt der in diesem Buch veröffentlichte Adventskalender…

"…und WEITERMACHEN…. !"

Anke in ihrem Podcast

Für Paul und Emile

Anke Kemper aus dem Rheinland

Jahresendglitzerfest

Simons weihnachtliche Entdeckungsreise

© 2022 Anke Kemper aus dem Rheinland

ISBN Softcover: 978-3-347-75082-1 ISBN E-Book: 978-3-347-75083-8

Druck und Distribution im Auftrag der Autorin: tredition GmbH, An der Strusbek 10, 22926 Ahrensburg, Germany

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist die Autorin verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne ihre Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag der Autorin, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung "Impressumservice", An der Strusbek 10, 22926 Ahrensburg, Deutschland.

Ende November…

Simon und seine Klassenkameraden langweilten sich auf dem Schulhof. Seit dem es in den 20er Jahren die ersten großen Pandemien gegeben hatte, durften sie bei größeren Ansammlungen, wie sie zum Beispiel in einer Schulpause auftraten, nicht auf die Gesichtsmaske verzichten. Im Unterricht trugen sie die Masken sowieso. Dieser ständige Mangel an gutem Sauerstoff bedeutete für einige seiner Klassenkameraden, dass sie nachmittags zur Sauerstoff-Therapie mussten. Der Mangel an frischer Luft machte die Kinder müde und lustlos. Auch reduzierte sich der Kontakt nur auf die Augenkommunikation, was trotz der langen Übung immer noch schwer war. So ein Mund mit seinen Grimassen konnte ein Gesicht schon sehr verändern. Es war November und die tristen grauen Tage lagen wie Blei auf der Stimmung. Demnächst würden sie wieder in Computer-Klausur gehen müssen, um ihre Leistungsnachweise zu erbringen, bis im Dezember anlässlich des Jahres-Abschluss-Glitzerfestes eine kurze Ferienzeit anstand. Ferien — Gott sei Dank. Reisen so wie früher waren immer noch verboten, weil die Viren nicht durch die Welt getragen werden durften.

Als Simon nachhause kam, erwartete ihn seine Mutter. Sie arbeitete schon immer zuhause. Das blaue Licht ihres Computerbildschirms ließ ihr Gesicht immer etwas kränklich erscheinen. „Das Bio-Vegetarische Power Essen muss nur kurz erhitzt werden, aber denk' dran nicht zu lange, sonst sind die Vitamine weg. Scan es lieber noch einmal.“ „Ja, danke“ Innerlich stöhnte er, seid den großen Pandemien, gab es Vorschriften zur Ernährung, weil die Volksgesundheit war zur Staatsangelegenheit geworden. Immer nur gesund, gesund, gesund. Simon konnte es nicht mehr hören.

„Ach übrigens Simon, da ist noch ein Paket für dich hier angekommen. Es ist von Uromas Heimbegleiterin, es ist an dich mit "Persönlich" adressiert, und kann nur mit deinem Fingerabdruck geöffnet werden. Es ist ganz schön schwer.“

Simons Uroma hatte sich vor drei Monaten entschieden, dass es Zeit sei endgültig einzuschlafen. Sie hatte sich im Schlafzentrum angemeldet und drei Tage später erhielten sie den Bescheid, dass Uroma jetzt ihre Ruhe hat. Sie hatte bis dahin mit ihrer persönlichen Heimbegleiterin in einer Senioreneinrichtung gelebt. Sobald man erste Altersgebrechen hatte, bekam man eine solche persönliche Begleiterin von der Pflegekasse zugeteilt. So war alles organisiert und die Pflegekasse konnte die Kosten besser steuern. Die persönlichen Begleiterinnen waren wohlangesehen und gut bezahlt, viele waren auch recht nett. Uromas Begleiterin Bettina hatte Simon sehr gemocht Immerhin hatte Bettina es geschafft, dass Uroma 104 Jahre alt geworden war.

Was mochte Uroma ihm wohl geschickt haben?

Simon hatte sich das super gesunde Mittagessen hineingequält. UrUromas Paket, das am Vormittag vom Spezial-Versand abgegeben worden war, hatte er sich quasi als Nachtisch aufbewahrt. Simon staunte, es stand in großen Lettern „PERSÖNLICH“ auf dem Deckel und es hatte eine Sicherheitsplombe, die nur sein Daumenabdruck öffnen konnte. Er war immer wieder fasziniert, wie so etwas möglich war. Er konnte sich nicht erinnern, jemals jemandem seinen Daumenabdruck gegeben zu haben.

Er wollte das Paket kurz greifen, doch – ups – es war ganz schön schwer, was mochten UrUroma und Bettina nur hinein gepackt haben? Er stemmte es und stieg die Treppe hoch in sein Zimmer im ersten Stock. Vorsichtig legte er das Paket auf sein Bett und verschloss leise die Zimmertür. Irgendwie klopfte sein Herz ganz aufgeregt, als würde er etwas Verbotenes tun. Es hatte etwas Heimiliges, aber doch Aufregendes zugleich. Er setzte sich neben das Paket, atmete tief ein und aus und legte dann vorsichtig seinen rechten Daumen auf die Plombe. Ein LED wechselte von rot auf grün und die Plombe sprang mit einem kurzen Klick auf. Simon nestelte aufgeregt an der Konstruktion herum, als er die Plombe vom Deckel entfernte. Er hob ihn an und ganz zu oberst lag ein Umschlag auf welchem in großen Lettern "SIMON" stand.

Seine Hände zitterten, was wollte er zuerst tun? Erst einmal alles ausräumen und schauen, oder vielleicht doch erst den Brief lesen? Was hätte Uroma gewollt, wie er es tun sollte? Oh Mann, eigentlich freute er sich, aber er war auch so erregt. Seine Uroma hatte kurz vor Ihrem letzten Einschlafen an ihn gedacht und ihm ein solches Paket schicken lassen. Die Worte in dem Brief hatte sie geschrieben, als sie noch lebendig atmete und lachte. Jetzt war sie im Traumland und nicht mehr für ihn zu erreichen.

OK, er wollte es richtig genießen und entschied, er würde jedes Teil des Pakets einzeln und genussvoll öffnen, nacheinander, er würde zuerst den Brief lesen. Uroma hatte bestimmt ein paar Weisungen hinterlassen.

Vorsichtig öffnete er den Umschlag. Uroma hatte sich ganz schön Mühe gegeben. Er zog einen größeren Stapel DIN-A-4 Seiten heraus. Einige waren mit altmodischen Bildchen, die glitzerten, beklebt. Die Zeilen waren mit Bettinas schwungvoller gleichmäßiger Handschrift gefüllt. Mit einem warmen Gefühl in seinem Bauch begann Simon zu lesen.

„Lieber Simon, wenn Du diese Zeilen liest, schlafe ich die Gebrechen meines hohen Alters im ewigen Traumland weg. In diesem Jahr am letzten Sonntag im November ist ein besonderer Tag, oder besser gesagt war, ein besonderer Zeitpunkt. Damals vor langer Zeit als ich Kind war. Morgen ist der erste Advent. Für mich als Kind war es die schönste und wohligste Zeit des ganzen Jahres, sie war voll von Vorfreude, Erwartung und kleinen Ritualen, wunderbaren Gerüchen und Geheimnissen, einfach voller Zauber, davon möchte ich Dir auch ein wenig schenken. In dieser Kiste, sind meine Reste aus dieser alten Zeit, als an den 4 Sonntagen vor dem 24. Dezember noch Advent war und wir am 24. Dezember das Weihnachtsfest feierten.

Um den Zauber zu wahren, versprich mir, erst am 1. Advent weiterzulesen und erzähle es erst einmal niemanden, sonst wird der Zauber gebrochen, versprichst Du mir das?“

1. Adventssonntag

Simon hatte die letzten beiden Nächte kaum geschlafen. Er durfte Mama ja nichts sagen und sie fragte ständig, was Uroma ihm geschickt hätte. Er hatte sich in kleine Ausreden geflüchtet, wie – „Ach, altmodisches Zeug“… „Darf ich es sehen?“ „Nein Mama das ist verboten, du weißt PERSÖNLICH.“ „Ok, das muss ich wohl respektieren," drehte sie enttäuscht ab. Es war so aufregend, das Versprechen einzuhalten, welches er der Uroma gegeben hatte. Eigentlich hätte er auch einfach den Brief weiterlesen können, wer hätte es gemerkt? Niemand! Doch irgendetwas machte, dass er es als Verrat an Uroma angesehen hätte, sich nicht an die Spielregeln zu halten, schließlich ließ sie Bettina, Ihre Heimbegleiterin schreiben, dass es den Zauber brechen würde. Ein Zauber, allein das Wort "ZAUBER" machte ihm eine kleine Gänsehaut im Nacken. Papa hatte es nicht gerne wenn, er und Mama über Zauberdinge und Zauberwesen redeten. Für ihn musste immer alles klar, sicher und erklärbar sein und wenn es das nicht war, suchte er so lange nach Erklärungen und Beweisen, bis er damit leben konnte. Simon war heute früher erwacht, als es sonst sonntags üblich war. Gemütlich unter seiner Bettdecke, zog er Uromas Brief aus der Nachttischschublade und las weiter:

„Hallo Simon, schön, dass du das Warten ausgehalten hast! Denn Warten ist das wichtigste im Advent. Und heute ist ja der erste Advent. Advent ist ein altes Wort aus einer alten Sprache. Es bedeutet so viel wie Ankunft. Aber nicht die Ankunft eine Busses oder einer Bahn, nein, es war ein Wort für die Ankunft eines besonderen Menschen, vielleicht einer König*In - auf jeden Fall jemand ganz besonderen. Eins stand sicher fest, die Ankunft desjenigen würde der 24. Dezember sein. Und um das Warten schöner zu machen, machte man sich die Welt, die einen umgab, auch ein wenig schöner, weil im November/Dezember wurde des damals grau und kalt.

Wie wir das gemacht haben? Ach Simon, da gibt es so viel zu erzählen. Aber es ist einfacher, du nimmst das erste verpackte Päckchen aus meiner Sendung. Ich warte, bis Du es ausgepackt hast.“