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Jonas Leben zeigt zunehmend Auffälligkeiten. Sein Lego-Auto hat ein eigenes Leben, der Goldfisch im Aquarium kann seinen Finger durch die Scheibe anstupsen, und vom Schulhof aus gelangt er in ein goldenes Schloß. Zu diesem Schloß wird er auch gebracht, als der Zug, mit dem er zu seinen Großeltern fahren will, in "Nirgendwo" eine Panne hat. Jonas lernt in Ritterbüchern zu schreiben, sucht ein Drachenkind und trifft sprechende Tiere. Diese gibt es nicht nur in Nirgendwo, sondern auch bei seinen Großeltern in DortundDort. Jonas hat Streit mit einem Freund, und seine Schwester Julie ist irgendwie auch immer dabei.
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Seitenzahl: 26
Veröffentlichungsjahr: 2015
Erste Merkwürdigkeiten
Der silberne Handschuh
Vom Wert der Freundschaft
Die Reise nach DortundDort
Abenteuer im goldenen Schloss
Die Suche nach dem Drachenkind
Bei den Großeltern
Zurück zu Hause
Jonas war beleidigt. Seine Mutter hatte ihn ausgeschimpft und auf sein Zimmer geschickt. Er solle nicht immer seine kleine Schwester ärgern sondern lieber endlich das Zimmer aufräumen. Er war wütend. Er hatte doch gar nichts gemacht. Und sowieso war Julie eine alte Petze, die immer gleich loszeterte, wenn ihr auch nur irgendeine winzige Kleinigkeit nicht passte. Jonas ging leise meckernd in sein Zimmer. Es war ein schönes Zimmer mit einem großen Aquarium und Goldfischen darin. Aber Jonas hasste es, das Zimmer aufzuräumen.
Jonas warf die Tür hinter sich zu und zielte, noch immer wütend, mit dem Fuß auf ein selbstgebautes Legoauto, das mit vielen anderen Bausteinen und Konstrukten auf dem Fußboden lag. Er versetzte ihm einen Tritt, dass es wie eine Rakete davonschoss und mit voller Kraft gegen die Wand donnerte. Aber es hielt.
Euch werde ich es zeigen, dachte Jonas. Er holte das Auto, stellte es wieder in Abschussposition, zielte und trat mit ganzer Kraft dagegen. Das kleine Fahrzeug aus bunten Bausteinen raste auf die Wand zu. Diesmal würde es in tausend Stücke zerfallen!
Doch was war das? Kurz vor der Wand stoppte das Legosteinauto, setzte zurück, fuhr auf Jonas zu, wendete direkt vor ihm und stand wieder da, als sei gar nichts geschehen. Ein winzigkleiner Mann mit schwarzem Schnurrbart und im blauen Arbeitsanzug stieg aus. Er drehte sich zu Jonas um und schien ihn zu beschimpfen. Aber dieser hörte keinen Ton. Dann stieg der Mann wieder in das Auto.
Jonas wartete. Nichts passierte. Er legte sich auf den Fußboden und versuchte, in das Legosteinauto hineinzuspähen. Es war leer. Jonas wartete noch mindestens fünf Minuten, dann hob er das Auto hoch und baute es ganz vorsichtig auseinander. Nichts. Nur ein paar bunte Bausteine. Er baute das Auto wieder so zusammen, wie es gewesen war. Ja, genauso war es.
Jetzt konnte Jonas mit dem Experiment beginnen. Er setzte das Fahrzeug auf den Fußboden.
In diesem Moment rief ihn seine Mutter zum Abendessen. Verdammt, gerade jetzt. Jonas trat schnell noch gegen das Auto. Würde es wieder vor der Wand stoppen? Das Legosteinauto krachte gegen die Wand und zerfiel in seine Einzelteile.
„Jonas, was machst Du da? Komm endlich!“, rief die Mutter, und Jonas gehorchte. Nach dem Abendbrot kam seine Mutter mit in sein Zimmer. „Du hast ja noch gar nicht aufgeräumt!“, schimpfte sie und begann die herumliegenden Bausteine wild durcheinander in den Kasten zu werfen. Jonas Zauberauto war für immer verloren.
Am nächsten Tag in der Schule erzählte er seinem Freund Markus von dem Wunderauto. Der sagte aber nur, Jonas würde spinnen. Überhaupt schien in letzter Zeit etwas mit ihrer Freundschaft nicht zu stimmen. Jonas wandte sich beleidigt ab.