Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Das ist die Geschichte vom aufgeweckten Dresdner Jungen Jonas, der an seinem 10. Geburtstag mit viel Mut und der Kraft seiner Fantasie das größte Abenteuer seines Lebens besteht. Auf der Jagd nach den Gewichten der Weltzeitmaschine fliegt er durchs Universum, reist mit dem magischen Mönch Hieronymus durch die Vergangenheit und kämpft mit der böswilligen Fee Retromania um die glückliche Zukunft der Menschen.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 55
Veröffentlichungsjahr: 2021
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Für unsere Kinder und Enkel A.S. | E.A.
Das Geheimnis des alten Gehöfts
Ein Garten wie kein anderer
Der Schatz im Berg
Eine wilde Reise
Die traurige Prinzessin
Zwischen Himmel und Erde
Die Seiten für alle Schlauberger, die es ganz genau wissen wollen
Wir haben die Geschichte für Euch erzählt
Jonas blinzelte fröhlich in die warme Septembersonne. Heute hatte er Geburtstag. Einen großartigen, ganz außergewöhnlichen Geburtstag. Er war zehn Jahre alt geworden. Mama und Papa hatten ihm gleich nach dem Aufwachen gratuliert und alle Geburtstagswünsche erfüllt, seine Klasse hatte für ihn gesungen – ein wirklich schöner Tag!
Nun war die Schule vorbei und Jonas allein zu Haus, denn seine Eltern waren noch nicht von der Arbeit zurück. Oma und Opa hatten sich für den Nachmittag angesagt und dann wollten sie alle gemeinsam die leckere Geburtstagstorte vernaschen. Jonas überlegte, womit er sich bis dahin ein wenig die Zeit vertreiben könnte. Da fiel sein Blick auf das alte Gehöft, welches sich ganz nah bei dem Haus befand, in dem er mit seinen Eltern in einer hübschen Wohnung unter dem Dach lebte. Schon oft war er neugierig um das verfallene Anwesen herumgeschlichen. Besonders gruselig sah es nachts oder bei schlechtem Wetter aus. Aber heute wirkte es geradezu einladend – die Blätter der uralten Bäume wiegten sich im Wind, die Vögel zwitscherten um die Wette und die Sonne strahlte hell und freundlich auf die abgeblätterten Fassaden. Über einem Fenster hatte eine kleine Engelsfigur Wind, Regen und Schnee widerstanden. Als Jonas zu ihr hochschaute, erschien es ihm, als ob das pausbäckige Wesen ihm zuzwinkerte! Sehr merkwürdig. Hier schien genau das Abenteuer zu warten, dass sich ein mutiger und wissbegieriger Junge wünschte. Schließlich war er nun schon zehn Jahre alt und bereit, etwas zu wagen! Aber wie hineinkommen? Dichte Hecken, Drahtzäune und hohe Mauern hielten ungebetene Gäste von dem weitläufigen Grundstück fern, das Jonas nun wirklich zu gern erkundet hätte. Auch das knorrige alte Holztor war immer fest verschlossen, es dort zu versuchen, hatte sicher keinen Sinn – aber hoppla! Ein Flügel schien heute nur angelehnt. Jonas drückte ganz vorsichtig dagegen, bis er so weit geöffnet war, dass er gerade so durchschlüpfen konnte. Nun sah sich der kleine Eindringling noch einmal um, um sicher zu sein, dass ihn niemand beobachtet hatte.
Jonas war so aufgeregt, dass er zuerst gar nicht bemerkte, wie still es plötzlich um ihn herum geworden war. Kein Straßenlärm und keine Vogellaute waren auf dem grasbewachsenen Hof zu hören. Die Welt um das unheimliche Gehöft war wie hinter einer unsichtbaren Wand verschwunden. Der mutige Entdecker fühlte sich plötzlich sehr einsam zwischen den alten Mauern und hatte außerdem das komische Gefühl, hier nicht allein zu sein. Jonas schlug das Herz bis zum Hals, jetzt bekam er es doch mit der Angst zu tun. Fast bereute er seine Neugier, konnte jedoch nicht mehr umkehren. Eine übernatürliche und unbändige Kraft zog ihn magisch zum verfallenen Herrenhaus, direkt auf eine vermoderte Eingangstür zu, welche von einem grünlichen Schimmel bedeckt war. Jonas wagte nicht, nach dem Türknauf zu greifen – doch das brauchte er auch gar nicht, denn die mysteriöse Kraft zog ihn durch die geschlossene Tür hindurch und war verschwunden. Erschrocken schaute sich Jonas um und wollte zurück. Doch es war zu spät. Hinter ihm, wo eben noch die verwitterte Pforte gewesen war, prangte das reich verzierte Zifferblatt einer gigantischen Uhr an der Wand. Jonas traute seinen Augen kaum. Das tickende Monster ging rückwärts! Er war also durch ein Zeittor gegangen und konnte nicht zurück. Jonas schaute sich vorsichtig um und war total überrascht, denn er befand sich in einem hohen großen Raum mit gewölbter Decke. Er dachte: „Total abgefahren, das Haus ist innen größer als außen!“ In der Mitte des Saales war ein glänzender runder Sockel aus weißem Marmor, auf dem das Verrückteste stand, das Jonas jemals gesehen hatte: eine riesige, grün schimmernde Maschine. In einem kunstvoll verstrebten Gerüst drehte sich ein hölzernes Rad mit goldenen Beschlägen, das von beeindruckendem Durchmesser war. Aber nein, es drehte sich ja gar nicht – es stand! Und es ruckte und ächzte und krachte dabei, als ob es jeden Moment auseinander fliegen wollte.
Jetzt erst entdeckte Jonas eine kleine Frau in einem sehr schicken Kleidchen, das golden strahlte, als ob es aus Licht gemacht wäre. Die zarte Person war heftig schnaufend damit beschäftigt, einen dicken Balken zwischen Rad und Gerüst zu schieben, offenbar, um das Rad anzuhalten. Jonas war von seinen Eltern sehr höflich erzogen worden und sagte schön deutlich „Guten Tag!“. Doch die kleine Dame drehte sich nicht um, sondern zerrte und schob weiter an ihrem Kantholz und stieß angestrengt hervor: „Sie stören – wir haben ein Problem – kommen Sie im nächsten Leben wieder!“ Nun wollte Jonas erst recht genauer wissen, was hier eigentlich los war, kletterte zu dem Mädchen auf das Podest und baute sich mit fragendem Blick direkt vor ihr auf. Plötzlich hielt sie inne, wandte sich zu Jonas, riss die Arme nach oben und rief laut juchzend:“ „Yes! Super! Du bist ein Kind! Und Du bist heute zehn Jahre alt geworden!“ Ihr besorgter und angestrengter Gesichtsausdruck war in einer Sekunde verflogen und sie fiel ihm fröhlich lachend um den Hals. „Durch dieses Tor kann nur ein neugieriges Kind an seinem zehnten Geburtstag gelangen, allen anderen Menschen bleibt es auf ewig verschlossen. Wie heißt Du?“ „Jonas!“ „Ich bin die Fee Esperanza. Du bist meine Rettung. Und wenn Du clever und tapfer bist, vielleicht die Rettung der ganzen Welt. Hilf mir, das Rad anzuhalten. Und dann musst du noch einiges erfahren.“