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Die Geschichte von der Maus Jonny und dem Habicht Eduard ist ein Tiermärchen. Die so unterschiedlichen Tiere werden Freunde. Ungewöhnlich, oder? Nicht wirklich, wenn man bedenkt, wie alles beginnt. Möglich wird die Freundschaft erst dadurch, dass Jonny bei der ersten Begegnung mit Eduards Frau seine Angst überwindet. Er hilft ihr in einer gefährlichen Situation und rettet damit auch den Nachwuchs des Habichtpaares. Da auch Eduard später der kleinen Maus und seiner Familie hilft, werden sie Freunde, auch weil sie sich für einander interessieren, voneinander lernen und viel zusammen unternehmen. Es geht also in der Geschichte nicht nur um Freundschaft, sondern auch um Mut, Neugier und Offenheit. All diese Motive werden auch in der kleinen Parallelgeschichte von Max, einem kleinen Jungen, aufgegriffen. Er lernt ein Mädchen kennen, das mit ihrer Familie aus Afghanistan fliehen musste. Beide sind sich zunächst fremd, werden aber gute Freunde.
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Seitenzahl: 60
Veröffentlichungsjahr: 2023
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Andreas Großer
Jonny und Eduard
Andreas Großer
Jonny und Eduard
Eine unglaubliche Tierfreundschaft
Kinderbuch
Impressum
Texte: © 2023 Copyright by Andreas Großer
Verantwortlich
für den Inhalt: Andreas GroßerMeißnerstraße 920259 Hamburg
Max bei Oma und Opa
Im Bau der Mäusefamilie
Die Habichte
Jonny der Retter
Eduard kommt nach Hause
Die besorgten Mäuseeltern
Eduard hilft Jonnys Schwester Paula
Jonny erzählt seiner Familie von Eduard
Jonny und Eduard werden Freunde
Max träumt
Jonny und Eduard fliegen zusammen
Die Mäuse sind bei den Habichten eingeladen
Franz verletzt sich
Max und Opa fahren zur Schule
Max erzählt in der Schule seine Lieblingsgeschichte
Franz hat eine Freundin
Ferdinand darf auch mitfliegen
Die Mäusebrüder und die Spitzmäuse
Heiratspläne
Max ist in Gefahr
Leilas Bruder kommt und rettet Max
Die Mäusefamilie kurz vor dem Verhungern
Hochzeit mit drei Pärchen?
Die Hochzeitsfeier
Neue Freundschaften
Max bei Oma und Opa
Der Großvater legte das Buch zur Seite und betrachtete seinen Enkel Max. Er strich dem kleinen Mann liebevoll über das blonde Haar und zog die Bettdecke des Jungen noch etwas höher. Max sollte nicht frieren.
Der Junge war eingeschlafen. Er schlief eigentlich immer besonders gut ein, wenn sein Großvater ihm aus diesem Buch vorlas. Schließlich war es seine Lieblingsgeschichte.
Jedes Mal, wenn Max bei Oma und Opa zu Besuch war, fragte er den Großvater: „Du, Opa, liest du mir nachher wieder vor?“ Und immer fragte der Großvater: „Was soll ich dir denn vorlesen?“ Und jedes Mal sagte Max mit einem verschmitzten Grinsen auf dem Gesicht: „Opa, das weißt du doch! Du fragst das auch jedes Mal! Meine Lieblingsgeschichte natürlich von dem großen Vogel und der kleinen Maus!“ Es war zum Ritual geworden.
Max war inzwischen sechs Jahre alt. Er war gern bei Oma und Opa. Tagsüber saß er besonders gern am Küchentisch und ganz besonders gern, wenn Oma den Teig für einen ihrer so köstlichen Apfelkuchen vorbereitete. Er sah ihr zu, wenn der Teig geknetet wurde und die Oma fragte ihn immer: „Möchtest du vielleicht ein kleines Teigbällchen?“ Na klar, wollte er. Deshalb guckte er ja schließlich zu. Es gab eigentlich nichts Besseres zu essen, außer vielleicht Nudeln mit der besten Hackfleischsoße der Welt. Er hatte auch schon mal in einem Restaurant so etwas bekommen. Aber Omas Soße war tausendmal besser.
Überhaupt war es immer etwas Besonderes, bei Oma und Opa ein Wochenende zu verbringen. Max liebte seine Eltern sehr, aber bei seinen Großeltern gab es eben Dinge, die er zu Hause nicht hatte. Zum Beispiel Kuchenteig oder Hackfleischsoße.
Außerdem machten Oma und Opa immer Quatsch mit ihm. Neulich fragte ihn sein Opa: Wie wär`s, möchtest du mal Flugzeugpilot sein?“ „Oh ja! Das wird bestimmt ein Riesenspaß!“ Also schob Oma zwei Sessel zusammen, in denen sie als Passagierin Platz nahm. Sie bestellte bei Opa, der eine Doppelrolle hatte, er war nämlich sowohl Kellner als auch Flugzeugmotorengeräuschnachmacher, einen Tomatensaft.
Rücklings an dem einen Sessel saß Max als Pilot mit einem Kochtopfdeckel in der Hand. Das war sein Steuerrad. Opa hatte ihm eine Kapitänsmütze aufgesetzt, die dieser im Schrank aufbewahrt hatte. Sie war Teil eines Faschingskostüms, das Opa vor vielen Jahren getragen hatte. Jetzt kam sie zum Einsatz.
Nach einem Flug über das Meer wurde das Flugzeug von Max sicher wieder gelandet, wobei er natürlich fest auf die Bremse treten musste. Dazu diente ein Blasebalg, mit dem man sonst immer Luftmatratzen aufpusten konnte.
Ein anderes Mal hatten Oma und Opa einen Zauberkasten besorgt. Max durfte der Oberzauberer sein. Er trug dabei einen spitzen Hut, einen schwarzroten Umhang und er hatte einen Zauberstab in der Hand.
Das besondere an den Zaubertricks war, dass sie manchmal nicht klappten. Kleine Seile, die sich entknoten sollten, wenn man auf den Knoten pustete, hatten hinterher einen noch viel festeren Knoten. Ein Kaninchen, das lebend aus einem Zylinder springen sollte, entpuppte sich als Stoffmeerschweinchen, das auf einer Spirale befestigt war, die sich durch Druck auf einen kleinen Knopf löste, so dass das Meerschweinchen nun aus dem Zylinder sprang. Es war so lustig und alle lachten sich kaputt.
Heute war Oma mit Max zum Schwimmen im Freibad. Schwimmen kann er zwar noch nicht, aber schon tauchen. Natürlich hatte er eine Taucherbrille, mit deren Hilfe er den Grund des Nichtschwimmerbeckens absuchte. Oma hatte heimlich zwei Münzen fallen lassen. Max tauchte kurz ab und war mächtig stolz, als er wieder stand. „Guck mal, Oma, ich habe einen richtigen Schatz gefunden!“, jubelte er.
Nach dem Abendbrot ging es recht schnell ins Bett. Max war eigentlich ziemlich müde vom Schwimmen. Trotzdem bettelte Max: „Opa, liest du mir wieder was vor?“
„Na klar!“ Natürlich musste Opa ran. Er klappte das Buch auf und begann laut vorzulesen. Dieses Mal war wieder die erste Seite dran, denn beim letzten Mal hatte Opa ja das letzte Kapitel gelesen. Es war mindestens schon das fünfte Mal, dass die Geschichte vorgelesen werden musste. Aber sie hatte noch nichts von ihrem Zauber eingebüßt.
Also ging es wieder von vorne los.
Die Mäusefamilie saß eines Abends in ihrem Bau und sprach darüber………..
Im Bau der Mäusefamilie
….was man heute erlebt hatte.
Alle saßen rund um den Tisch herum, den sich die Familie aus Stroh und Lehm gebaut hatte.
Der Mäuserich Emil, der mit fast 2 Jahren schon sehr alt war. Seine Frau Berta, die in den Augen ihres Mannes die schönste Maus war, die es jemals auf der Welt gegeben hatte. Und drei Kinder, nämlich die neugierige Paula und ihre älteren Brüder, der vorsichtige Ferdinand und der mutige Jonny. Die beiden waren schon 2 Monate alt und damit bereits junge Männer. Eigentlich sollten sie schon gar nicht mehr zu Hause wohnen. Aber es war natürlich bequem und ihre Eltern waren ganz froh, dass sie noch da waren. Und schließlich war zu Hause für die beiden immer genug Futter da.
Emil und Berta hatten noch drei weitere Kinder gehabt, die aber leider nicht mehr lebten. Sie waren nicht vorsichtig genug gewesen. Eines der Kinder wurde von einer Katze getötet und Emil hatte es vor ihrem Bau begraben. Die beiden anderen waren abends einmal vom Spielen nicht nach Hause zurückgekehrt und Berta war sich sicher, dass sie von einem Raubvogel geholt worden waren.
Überhaupt waren Raubvögel und ganz besonders Habichte die gefährlichsten Feinde der Mäuse. Und so warnten die Eltern ihre Kinder immer wieder: „Seid draußen bloß vorsichtig und passt auf die Habichte auf! Habichte sind sehr schnelle Tiere. Wenn ihr sie seht, habt ihr nur ganz wenig Zeit, um wieder in die Höhle zu kommen!“
Seit dem Tod ihrer drei Kinder hatten sich Emil und Berta überlegt, was wohl die sicherste Möglichkeit war den Bau zu verlassen. Schließlich mussten die Eltern Essen besorgen und auch mal zum Mäusedoktor gehen. Außerdem brauchten natürlich die kleinen Kinder viel frische Luft. Sie mussten die Welt entdecken und wollten draußen spielen. Und Ferdinand und Jonny waren jetzt in dem Alter, um sich auch schon mal die erste Freundin zu suchen. Berta und Emil wollten jedenfalls bald auch mal Oma und Opa werden.