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In diesem Heft wird das vom damaligen Hauptmann im Regiment Prinz Albrecht Chevauxlegers, von Gersdorff, geführte Journal während des Feldzuges 1807 wiedergegeben. Gersdorff machte den Feldzug als Adjutant des kommandierenden Generalleutnants von Polenz mit. Der hier vorliegende erste Teil der Wiedergabe endet mit der Kapitulation von Danzig am 25.05.1807.
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Seitenzahl: 113
Veröffentlichungsjahr: 2023
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Beiträge zur sächsischen Militärgeschichte zwischen 1793 und 1815
Heft 80
Abb. 01 Faksimile Einträge zum 25. und 26.03.1807
1. Einleitung
Februar 1807
März 1807
April 1807
Mai 1807
Anhang
In diesem Heft wird das vom damaligen Hauptmann im Regiment Prinz Albrecht Chevauxlegers, von Gersdorff1, geführte Journal2 während des Feldzuges 1807 wiedergegeben.
Gersdorff machte den Feldzug als Adjutant des kommandierenden Generalleutnants von Polenz mit, übernahm - nach dem krankheitsbedingten Tod des Quartiermeisters Major von Egidy am 18.03.1807 - dessen Funktion (zumindest in Teilen) und legte damit den Grundstein für seine Karriere im Generalstab.
Der hier vorliegende erste Teil der Wiedergabe endet mit der Kapitulation von Danzig am 25.05.1807. Im zweiten Teil werden dann die Einträge vom 25.05.18107 bis zum 31.12.1807 wiedergegeben.
Dem interessierten Leser wünsche ich eine interessante Lektüre.
Eilenburg im April 2023
Jörg Titze
umseitige Abb. 02: Danzig Hagelsberg zwischen Oliva-Tor und Neugartner Tor mit Teilen der Belagerungsarbeiten
In Folge jener ewig merkwürdigen Schlacht bei Jena schloß Sachsen einen Separatfrieden mit Frankreich ab, es nahm nächstdem die Königswürde an und trat dem rheinischen Bunde bei. Neue Verbindlichkeiten mussten aus diesem Schritt erwachsen. Der nunmehrige König musste als Frankreichs Verbündeter ein Kontingent zum allgemeinen Zuge gegen die Preußen und Russen stellen, das im Ganzen auf 20.000 Mann festgesetzt war, jetzt der zerstörend eingetreten gewesenen Verhältnisse wegen bloß auf
1.500 Mann Kavallerie
4.500 Mann Infanterie
300 Artilleristen mit
12 Piecen
bestimmt wurde.
Die zerrüttete Lage, in der sich die sächsische Kavallerie durch die Abgabe der Pferde an Frankreichs Herrn befand, gestattete nur das Regiment König Kürassiere vollzählig zu stellen. Auch konnte man eine starke Eskadron von den wenigen brauchbaren Pferden aus den übrigen Eskadron zusammensetzen, eine Maßregel, durch die man jenes Erfordernis immer noch nicht zu decken im Stande war. Die nötigen Vorstellungen dieselhalb an des Kaisers und Königs Majestät bewirkten, dass das an Kavallerie Fehlende durch Infanterie ergänzt werden durfte.
Die Division bestand daher aus:
dem kommandierenden Generalleutnant von Polenz
2 Adjutanten, Major und Quartiermeister von Egidy, Hauptmann von Gersdorff vom Rgt. Albrecht Chev:leg:
Brigade-Major, Premierleutnant von Globig, Rgt. Rechten
Ingenieur-Architekt, Premierleutnant Clauß
Ingenieur-Geograph: Premierleutnant Lehmann
Kommissariats-Direktor, Kriegsrat Krebs
A. Infanterie1ste Brigade
Generalmajor von Oebschelwitz Adjutant, Hauptmann von Haacke, Rgt. König Ordonnanzoffizier, Sousleutnant von Langenau, desgl. 1 Grenadierbataillon, Clemens und Oebschelwitz unter dem Major von Süßmilch, Rgt. Anton
1 Regiment Sänger
2tes Bataillon Prinz Max unter Oberstleutnant Vogel
2te Brigade
Generalmajor von Glaffey
Adjutant, Premierleutnant Rotzsch, Rgt. Anton
Ordonnanzoffizier, Sousleutnant Roos, desgl.
1 Grenadierbataillon, Sänger und Low unter Oberstleutnant
von Cerrini, Rgt. Sänger
1 Regiment Prinz Anton
1stes Bataillon Bevilaqua unter Oberst von Hartitzsch
B. Kavallerie
4 Eskadrons König Kürassiers unter dem Generalmajor von
Besser
1 Eskadron Chevauxlegers, bestehend aus Johann und Polenz
unter Major von Schindler, v. Rgt. Johann
C. Artillerie
Hauptmann Kirsten als Kommandant
1 Batterie von 4 schweren 8-Pfündern und 2 4pfd.gen Granatstücken unter dem Hauptmann Sigismund
1 dergl: und Hauptmann Malherbe
Der 1te Januar 1807 war der Tag, an welchem obiges Korps auf den mobilen Etat gesetzt wurde. Die Notwendigkeit, sich der französischen Armee, indem man neben ihr Dienst tat, auch in Hinsicht der Verfassung einigermaßen gleichzustellen, hatte mehrere Abänderungen herbeigeführt. Zwar folgte uns noch, wie vorstehender Etat beweist, ein bedeutender Troß, inzwischen beabsichtigte man doch dadurch eine mehrere Leichtigkeit, dass man:
a) die Zelter und folglich auch Zeltdecken und Zelterpferde wegfallen ließ,
b) gesamte Offiziers der Infanterie, ausgenommen, die so 40 Jahre alt waren, zu Fuß gehen, und
c) alle Beimontierungspferde wegfallen ließ; dahin gegen nahm jede Kompanie 1 Wagen mit;
d) desgl: Brotpferde und Brotwagen;
e) ebenso die ärarischen Packpferde der Offiziers.
f) Jede Eskadron nur 1 Wagen und 1 Packpferd hatte.
Unter solchen Vorbereitungen erwartete man seine zukünftige Bestimmung und das Korps nur die bestimmten Befehle des Kaisers Majestät, um ihr warm entgegen zu eilen.
Der kommandierende Generalleutnant meldete sich den 1sten Januar beim König. Er unterzog sich seinen Obliegenheiten sogleich und kehrte nur auf einige Tage in seine Garnison zurück, von wo er den 19ten wieder in Dresden eintraf.
Die Umstände erforderten eine Zusammenziehung des Korps in und bei Dresden. Es war zu zerstreut, um außerdem disponibel sein zu können. In dieser Hinsicht trafen die Regimenter an folgenden Tagen in ihren Kantonierungen ein:
Grenadierbataillon von Cerrini am 15ten Januar: Klipphausen, Sachsdorf, Hinndorf, Klein-Schönberg, Weißtrapp, Hartha und Pinkwitz
Grenadierbataillon von Süßmilch den 16ten Januar: Wilsdruff, Limbach, Birkenhain und Helbigsdorf
Regiment Prinz Anton den 17ten Januar: Schmiedewalde, Burkertswalde, Tanneberg, Groitzsch, Neukirchen, Blankenstein und Steinbach
Regiment Sänger den 17ten Januar: Priestnitz, Chemnitz, Mobschütz, Stützsch, Mörbitz, Leutewitz, Rennersdorf, Rabschütz, Ober Wartha, Roitzsch, Zelmen, Steinbach, Unkersdorf und Kaufbach
2te Bataillon Prinz Max den 18ten Januar: Röhrsdorf, Neustadt, Ullendorf, Riemsdorf
1ste Bataillon Bevilaqua den 18ten Januar: Lampersdorf, Sora, Taubenheim und Seelingenstadt
Regiment König Kürassiers den 19ten Januar:
1
ste
Eskadron
Dippoldiswalde
2
te
Reichsstädt
3
te
Reinholdshain, Oberhäßlich, Hirschbach
4
te
Reinhardsgrimma, Hausdorf
Detachement Johann den 19ten Januar konzentriert bei Radeberg, in Wallroda pp.
Detachement Artillerie den 19ten Januar in Dresden
Park, Kasse und Train den 19ten Januar in Dresden
Vom 21ten Januar bildete sich Dresden nunmehr zum Hauptquartier, in welchem früh 10 Uhr in des kommandierenden Generals Quartier der Befehl ausgegeben wurde. Von diesem Tage an konnte auch nur die eigentliche Führung dieses Journals beginnen, das eine getreue Darstellung der Ereignisse beim Korps, jedoch nur in faktischer Hinsicht enthalten soll.
Den 21. Januar 1807
Andreas und Strehlen
Alle Vorträge, Meldungen und dergl: gehen von den Bataillons und Regimentern unmittelbar an den kommandierenden Generalleutnant, dagegen erhalten sie alle Befehle, Resolutionen und dergl: durch die Brigadiers, wenn nicht schnelle Verfügungen unmittelbare Mitteilungen notwendig machen.
Den 22. Januar Benjamin und Riesa
Den 23. Januar Christoph und Königstein
Den 24. Januar Dietrich und Artern
Den 25. Januar Gotthard und Zittau
Es wurde der Auditeur Plant vom Regiment Prinz Anton die Stelle eines Oberauditeurs beim Korps übertragen.
Den 26. Januar Bernhardt und Barby
Den 27. Januar Hugo ud Elsterwerda
Den 28. Januar Lucas und Ölsnitz
Das Feldhospital wurde in der Vorstadt vor dem Tore angelegt
Den 29. Januar Oswald und Zwickau
Die Regimenter, Bataillons, Artillerie und Park waren nunmehr mit gesamten Mobilmachungspferden versehen.
Den 30. Januar Ullrich und Königsbrück
Die Bataillons erhielten ihre Minitionswagen.
Den 31. Januar Thomas und Lützen
Der Hauptmann Kirsten, Kommandeur des Detachements Artillerie, machte einen unglücklichen Versuch, sein Leben zu enden. Er verfehlte seine Absicht. Seine Stelle beim Korps wurde durch den Hauptmann Semder ersetzt.
1 Carl Friedrich Wilhelm von Gersdorf (* 16. Februar 1765 in Glossen bei Weissenberg (Lausitz); + 15. September 1829 in Dresden) / 1785 Unteroffizier, 1786 Sousleutnant, 1793 Premierleutnant, 1805 Hauptmann, 1807 Major, 1809 Oberstleutnant, 1809 Oberst, 18.07.1809 Generalmajor, 30.06.1812 Generalleutnant
2 Hauptstaatsarchiv Dresden, Bestand 11 339 Generalstab, Akte No. 263. Es existiert noch eine Abschrift (o.O, o.J.), die ebenfalls im HStA Dresden (Bestand 11 372 Militärgeschichtliche Sammlung, Akte No. 082) zu finden aber aufgrund von Abschreibfehlern mit dem Original nicht zu 100% identisch ist.
Den 1. Februar Das Korps bezog heute eine weitere und nachfolgende Dislokation, die zugleich eine Veränderung der Brigadiers erforderte, indem der Generalmajor von Oebschelwitz die vormalige 2te, der Generalmajor von Glaffey die 1ste Brigade erhielt.
Hauptquartier, Kasse in Dresden
Generalmajor von Oebschelwitz, Dresden
Grenadierbataillon von Süßmilch - in der Gegend zwischen dem Lockwitzbach und der Straße nach Dippoldiswalde, als: Kreischa, Quehren, Klein Karschdorf, Possendorf, Börnichen, Wilmersdorf, Häynchen, Kaubschütz, Sobringen, Gaustwitz, Golpwerda, Prießgen und Kleba.
Regiment Sänger in der Gegend zwischen der Seidewitz und Lockwitzbach, als: Birnsdorf, Seidewitz, Nenntmannsdorf, Ober- und Nieder-Meisegast, Krebs, Groß- und Klein-Sedlitz, Falkenhayn, Krotta, Schmordsdorf, Maxen, Witttgensdorf, Sayda, Lungwitz, Gombsen, Burgstädt, Groß- und Klein-Borthen, Bloschwitz, Sürfen, Tranitz, Gurcknitz, Büsewitz, Röhrsdorf und Lockwitz
1 Musketier-Bataillon Pr. Maximilian, in der Gegend zwischen der Dippoldiswalder Straße und er Weißeritz, als: Niederhäselich, Klein-Naundorf, Rüppchen, Bannewitz, Eutschütz, Rosentitz, Nothnitz, Bodewitz, Jütersen, Birckigt, Burkoschitz, Koppeln, Gastwitz und Ober-Naundorf
Generalmajor von Glaffey - Grafenhayn
Grenadierbataillon von Cerrini, in der Gegend um Radeburg, als: Stadt Radeburg, Bärwalde, Berbisdorf, Großdittmannsdorf, Medingen und Marsdorf
1 Musketierbataillon Bevilaqua, in der Gegend zwischen Hayn und Radeburg, als: Beyersdorf, Ober- und Nieder-Rödern, Freitalsdorf, Eber'sbach und Kunnersdorf
2 Musketierbataillone Prinz Anton, Großenhayn und Gegend, als: Hayn, Naundorf, Mölbitz, Weßnitz, Zschischen, Zschauitz, Benz, Dallwitz, Reinersdorf, Hohndorf, Ermendorf, Großdobritz, Jeßen, Böhla, Baselitz, Grießlitz, Gebernitz, Biskowitz, Wartewitz, Stauden Pristewitz.
4 Eskadrons König Kürassiers, Dippoldiswalde und Gegend, als: Dippoldiswalde, Reichstädt, Ulbersdorf, Reinholdshayn, Hirschbach, Haußdorf, Oberhäslich, Reinhardtsgrimma, Hermsdorf, Wendischkarschdorf und Groß-Ölse
1 Eskadron Chevauxlegers, in der Gegend um Dresden, zwischen der Weißeritz und der Straße nach Pirna, als: Kaintz, Klein-Postwitz, Mockwitz, Leibnitz, Torna, Nickern, Brohlis, Roigk, Zschernitz, Neuostra und Gauscha.
2 Batterien, Park und Reserve, an der Straße von Dresden nach Pirna, längs der Elbe, als: Strehlen, Gruna, Striesen, Blasewitz, Seidnitz, Tolkewitz, Großdobritz, Leuben, Sparwitz, roß-Zschackwitz, Meuslitz, Groß- und Klein-Luga, Gommern, Mügeln, Heidenau, Nieder-Sedlitz, Laubegast und Zschirna.
Kommissariat, Kasse, Feldlazarett, Haupt-Magazin in Dresden
Fourage-Depot in Meißen
Brot-Depot in Großenhayn
Das Detachement Johann passierte die Residenz
Den 2. Februar Hubert und Hoyerswerda
Den 3. Februar Theodor und Stolpen
Das Detachement von Polenz ging heute durch die Residenz und stieß zur Eskadron Schindler.
Es ging die nähere Bestimmung des Korps und die Anweisung zum schleunigen Aufbruch ein. Er wurden dieserhalb schon auf den 5ten festgesetzt und folgender Gestalt angeordnet:
Das Korps marschiert in 4 Kolonnen
1ste Kolonne unter dem Generalmajor von Oebschelwitz
1 Grenadierbataillon von Süßmilch
2 Musketierbataillone Sänger
1 Musketierbataillon Prinz Max und
1 Eskadron von Schindler
Sie bricht den 5ten auf und erhält die Infanterie Quartier in Dresden.
2te Kolonne unter Kommando des kommandierenden Generals
2 Bataillone Prinz Anton
1 Bataillon Bevilaqua
4 Eskadrons König Kürassiers
bricht den 7ten auf, das Hauptquartier selbst den 8ten. König Kürassiers den 7ten bis Dresden.
3te Kolonne unter dem Generalmajor von Glaffey
1 Grenadierbataillon von Cerrini
2 Batterien 8-Pfünder
letztere brechen den 9ten Febr: aus ihren Kantonierungen auf, das Grenadierbataillon den 10ten.
4. Kolonne unter dem Artilleriecapitaine Semder
Park, Kommissariat, Lazarett und Reserve-Fuhrwesen bricht den 12ten auf.
Zu Regulierung der Marschangelegenheiten im Ganzen ging der Premierleutnant und Brigademajor von Globig, für die 1ste Kolonne der Sousleutnant von Langenau, für die 2te der Ingenieurleutnant Claus, für die 3te Sousleutnant Roos und für die 4te der Stückjunker Hertel voraus.
Den 4. Februar Ruhe
Den 5. Februar es konzentrierte sich die 1ste Kolonne in und bei Dresden und passierte Dresden. Die Infanterie wurde insgesamt in Dresden einquartiert. Die Eskadron Schindler in Weißig, Bühla pp. Ein Korporal und 35 Gemeine desertierten vom Bataillon Pr: Maximilian. Es veranlasste dies den kommandierenden General eine geschärfte Ordre dieserhalb ergehen zu lassen, die von dem Generalmajor von Oebschelwitz auf morgen der Kolonne publiziert werden soll. Der kommandierende General beurlaubte sich nebst seinen Generalstab bei Sr. Majestät.
Den 6. Februar die 1ste Kolonne setzte ihren Marsch bis in und gegen Bischofswerda fort, der Generalmajor von Oebschelwitz brach für eine Person selbst auf. - Die Publikation der gestern erwähnten Ordre hatte eine vorteilhafte Wirkung gehabt. Die Folgen deren äußerten sich in einem lauten Versprechen der gesamten Mannschaft, treu und redlich zu handeln. Ein aus Berlin vom General Clarke kommender Kurier macht den Kommandant Thiard auf die Streifereien mehrerer preußischer Offiziers an der Grenze aufmerksam, die zusammengelaufene Trupps und namentlich den bayrischen Oberstleutnant Michel in Crossen überfallen und daselbst mehrere Mann niedergehauen und Pferde genommen hatten. Auf die Veranlassung des Generals Clarke bekam der Major von Schindler den Befehl, sich von der Kolonne zu trennen und über Hoyerswerda, Spremberg nach Fürstenberg zu gehen, und dort nach erfolgter Vereinigung mit französischem Militär die ferneren Befehle des General Clarke abzuwarten.
Der Leutnant und Brigademajor von Globig ging heute ab, um den Marsch im Ganzen bis Posen zu regulieren und den Kommandanten und Gouverneurs von unserer Ankunft in Glochau und Posen Meldung zu machen.
Den 7. Februar Konzentrierung der 2. Kolonne bei Dresden. Durchmarsch des Regiments König bis in die Gegend von Weißig und Bühle. Aufbruch der Infanterie von Großenhain pp. und Marsch bis in und bei Königsbrück.
Erste Kolonne bis in und bei Bautzen.
Den 8. Februar das Hauptquartier brach von Dresden auf. Die Infanterie bis in die Gegend von Kamenz, König Kürassiers bis in und bei Bischofswerda, wo auch das Hauptquartier war. - Abends ging die Meldung des Generals von Oebschelwitz ein, dass der Leutnant von Globig in Bunzlau von einer preußischen Patrouille aufgegriffen und gefangen genommen worden sei. Es war dem General von Oebschelwitz die Nachricht hiervon durch den vorausgegangenen Leutnant von Langenau aus Görlitz zugekommen, der mit seinen ferneren Geschäften natürlich innehalten musste, und sich nunmehr bloß bemühte, nähere Erkundigung über die unvermutete Erscheinung des Feindes an unserer Grenze einzuziehen. Man hielt sie für streifende Parteien, die zum Korps des Fürsten Pleß gehörten, dessen Existenz bald bezweifelt, bald sehr groß angegeben wurde, und das sich innerhalb der Gebirge von Hirschberg und Löwenberg aufhalten sollte. - Sofort wurde an Se. Majestät gemeldet.
Die 1ste Kolonne hatte in und bei Bautzen Rasttag.
Den 9. Februar Erste Kolonne in und bei Weißenberg. Hauptquartier, 2te Kolonne in und bei Bautzen, wo sie sich nunmehr konzentrierte. Aufbruch der 3te Kolonne nebst Generalmajor von Glaffey und Konzentrierung derselben.
Den 10. Februar Erste Kolonne in und bei Görlitz. Hauptquartier und 2te Kolonne Rasttag in Bautzen. Dritte Kolonne nebst der 4ten Vereinigung in und bei Bischofswerda.
Die Lage der Umstände, da nämlich durch die Gefangennehmung des Leutnants von Globig man nicht nur überhaupt auf preußische Streifereien aufmerksam geworden war, sondern auch, dass durch die ihm abgenommenen Depeschen dem Feind die Stärke unserer Kolonnen und ihre Routen bekannt wurden, veranlassten eine andere Marschdirektion. Die ersteFolge davon war die nurgedachte Vereinigung der 3ten und 4ten