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Jule - ein 5jähriges, forsches und liebenswertes Mädchen erzählt uns in diesem Buch, was sie schon so alles erlebt hat: Schönes und Abenteuerliches, Spannendes und Lustiges. Da ist z.B. das erlebnisreiche Wochenende mit ihrer Freundin Emma auf dem Bauernhof, bei dem die Blumenkette den Schrecken heilt. Oder der Besuch mit Oma im Café, bei dem Jule Erfahrungen mit einem rosa und einem grünen Hut macht. Bei der verhängnisvollen Radtour mit ihren Eltern geht nicht immer alles gut. Den Flug mit Emma ins Weltall wird Jule nie vergessen, genau so wenig wie den Tag im Freibad, als sie eine tolle Entdeckung gemacht hat! Dann gibt es Tage, an denen einfach alles schief geht, an anderen merkt Jule, dass sie doch etwas erleben kann, auch wenn sie vorher alles doof fand. Und wenn dann am Ende das Lagerfeuer unter dem Sternenhimmel brennt, ist alles gut! Kurz - bei Jule ist immer etwas los. Jule weiß das noch genau - ein Kinderbuch mit 15 Vorlesegeschichten für kleine Leute, bei denen auch die Erwachsenen ihren Spaß haben werden.
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Seitenzahl: 99
Veröffentlichungsjahr: 2018
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Hallo! Ich heiße Jule und ich möchte dir etwas über mich
und mein Leben erzählen.
Ich bin fünf Jahre alt und wohne mit Mama und Papa in
einem kleinen Haus in einer kleinen Straße einer kleinen
Stadt. Papa muss oft viel arbeiten, Mama nur ein
bisschen. Ich gehe jeden Tag in den Kindergarten, naja,
bis auf Samstag und Sonntag. Manchmal kommt mich
auch meine Oma besuchen. Oma hat immer gute Ideen
und wir haben ganz viel Spaß miteinander. Außerdem
habe ich noch eine beste Freundin, die Emma heißt. Wir
sehen uns immer im Kindergarten und können richtig
gut miteinander spielen. Ich erlebe jeden Tag eine Menge
Dinge. Manche sind toll, andere doof und manche
einfach spannend! Aber lies nun selbst, was bei mir so
alles passiert.
Ein Spaziergang im Wald
Ein Spielnachmittag mit Übernachtung
Mit Oma im Café
Jule im Zirkus
Ein total doofer Tag
Ein Wochenende auf dem Bauernhof
Streit mit Emma
Ein Flug ins Weltall
Eine schöne schreckliche Radtour
Ein total toller Tag
Beim Zahnarzt
Jule macht eine Sternwanderung
Das Sportfest
Im Freibad
Lagerfeuer und Stockbrot
Hallo! Hier ist Jule und ich möchte dir heute von unserem Spaziergang im Wald erzählen. Dazu hatte ich erst überhaupt keine Lust, aber dann war es doch ganz toll.
Es war an einem Sonntag, das weiß ich noch genau.
Sonntags wollen Mama und Papa immer spazieren gehen. Ich gehe aber nicht so gerne spazieren. Ich fnde das langweilig: hier 'ne Straße, da ein Weg, hier ein Dorf, da 'ne Stadt. Ich gehe lieber auf den Spielplatz!
Aber auch an diesem einen Sonntag hieß es wieder:
„Jule, komm, wir wollen spazieren gehen.“
„Ich möchte nicht mit, spazieren gehen ist langweilig!“, rief ich zurück.
„Los, Jule“, sagte Mama, „es ist schon schön warm draußen und wir wollen ein bisschen in den Wald fahren!“
„Im Wald gibt es Bäume, das weiß ich schon, da muss ich nicht hin“, antwortete ich brummig. Aber mit Mama und Papa war da nicht zu reden. Mürrisch stieg ich ins Auto.
Wir mussten eine halbe Stunde fahren, dann waren wir da.
„So, alle aussteigen“, sagte Papa.
„Und was machen wir hier jetzt?“, fragte ich Mama und Papa trotzig.
„Ach Jule“, sagte Mama, „nun mach mal ein fröhliches Gesicht. Guck dich hier mal um, dann wirst du sehen, wie schön es ist. Es gibt eine Menge zu entdecken!“
„Blablabla, was die Erwachsenen immer wollen, was soll denn hier so toll sein?“, dachte ich nur. Ich hatte keine Lust auf einen Waldspaziergang. Aber ich musste hier jetzt wohl durch. Wir gingen los. Über einen kurzen Schotterweg kamen wir zum Waldrand. Auf dem Weg lagen viele Kieselsteine. Die konnte ich prima schießen.
Das machte Spaß! Ich guckte ein bisschen herum.
Vielleicht konnte ich ja doch etwas zum Spielen fnden.
Wir kamen in den Wald. Es war schon toll, einige Bäume waren so hoch, da konnte man kaum den Baumwipfel sehen. Durch die grünen Blätter blitzte die Sonne und der Wind rauschte hindurch. Sonst war es ganz still. Dann hörte ich die Vögel singen. Es gab ganz unterschiedliches Gezwitscher. Vielleicht war es hier ja doch nicht so schlimm.
Auf einmal sah ich etwas am Baum. Es war klein und braun und ganz schnell. Schon war es wieder verschwunden.
„Mama, da war was, da am Baum!“, rief ich.
„Was meinst du denn, Jule?“, fragte Mama.
„Da war ein braunes Ding!“, antwortete ich. Mama und ich gingen zu dem Baum und guckten noch einmal ganz genau. Wo war das Ding hin? Wir suchten mit unseren Augen den ganzen Stamm ab. Nichts. Doch da sah ich es wieder:
„Da, Mama, ein Eichhörnchen! Das hab ich eben gesehen!
Das lief ganz schnell am Baum hoch!“ Doch da war es auch schon wieder in den Blättern verschwunden.
„Ja, Jule, die sind ganz schön schnell. Wir müssen genau gucken, vielleicht sehen wir ja noch ein Eichhörnchen“, meinte Mama. Das war ja fast wie eine Schatzsuche! Da wollte ich natürlich unbedingt mitmachen. Also ging ich mit großen Augen den Waldweg entlang. Hier gab es große Bäume und kleine Bäume, Felsen, Büsche rechts und links am Wegesrand und manchmal konnte man auch die Sonnenstrahlen auf dem Waldboden sehen.
Neben dem Weg war auf einmal die Erde ganz durchwühlt. Komisch.
„Papa, warum ist die Erde da so aufgewühlt?“, wollte ich wissen.
„Das hast du gut entdeckt, Jule. Die durchwühlte Erde ist ein Zeichen dafür, dass hier im Wald Wildschweine wohnen. Die Wildschweine suchen Futter in der Erde.“
„Aber was fnden die denn da zu fressen? Fressen die den Sand?“, fragte ich erstaunt.
„Nein“, schmunzelte Papa, „Wildschweine mögen gerne Wurzeln und Pilze, aber auch Bucheckern, Eicheln oder Würmer. Das alles fnden sie auf und im Waldboden“, wusste Papa. Aha, das wusste ich noch nicht.
„Wo sind die Wildschweine jetzt?“, fragte ich weiter.
„Die laufen hier überall herum, aber sie verstecken sich vor uns“, sagte Mama.
„Schade“, sagte ich, „ich hätte gerne mal ein echtes Wildschwein gesehen.“
Wir gingen weiter. Vielleicht gab es hier ja noch mehr zu sehen. Auf einmal hörte ich ein lautes Rascheln im Gebüsch. Ich habe mich ganz doll erschreckt. Was konnte das nur sein? Ich fasste Mama an die Hand, weil ich so ein komisches Gefühl im Bauch hatte.
„Was war das?“, fragte ich ängstlich. Es raschelte wieder und diesmal viel lauter. Das Rascheln war direkt neben uns. Waren da doch Wildschweine? Ich zitterte. Nein, da liefen auf einmal Rehe ganz dicht vor uns über den Weg.
„Rehe!“, rief ich. Wie viele waren das? Eins, zwei, drei Rehe! Drei Rehe, direkt vor uns! Oh, wie toll! Und was waren die schön. Das Fell glänzte braun und der Schwanz hüpfte weiß auf und ab. Wie gut die springen konnten. Das sah fast so aus, als ob die fliegen würden.
„Du hast Recht, Jule. Rehe! Hast du gesehen, wie elegant die gesprungen sind?“, fragte Mama.
„Ja! Oh, Mama, sind die schön!“ Ich hatte gar keine Angst mehr. Ich hab nur noch gestaunt, wie schön die waren. Ich guckte ihnen hinterher. Es raschelte noch etwas und da waren die Rehe auch schon wieder verschwunden. Schade, ich hätte sie gerne noch länger beobachtet.
„So, jetzt kommen wir gleich an unseren Picknickplatz“, sagte Papa.
„Picknick?“, dachte ich. Ich hatte gar nicht gesehen, dass wir etwas zum Essen mitgenommen hatten. Aber Papa hatte ja einen Rucksack auf dem Rücken, vielleicht war da etwas Leckeres drin. Ich hatte auch schon Hunger.
Kurze Zeit später kamen wir auf eine Lichtung. Hier waren keine Bäume, nur Rasen, Moos und Felsen. Die Sonne strahlte auf uns herunter. Wir haben uns auf einen Felsen gesetzt. Dort haben wir etwas gegessen und getrunken.
„Mama, hast du die großen Felsen da hinten gesehen? Da muss ich mal hin, ok?“, fragte ich.
„Na klar!“, sagte Mama. Ich habe die Felsen ganz genau untersucht. Es gab große Felsen, so groß wie ein Auto.
Und es gab kleine Felsen, so klein wie ein Fußball. Ich konnte da total gut drauf klettern und von einem Felsen auf den anderen springen. Das war manchmal gar nicht so einfach. Manche Felsen waren nämlich echt spitz und rau. Da musste ich gut aufpassen, damit ich mir nichts aufschürfe. Auf anderen Felsen war Moos drauf. Das war ganz weich und warm von der Sonne. Es fühlte sich richtig toll an, so weich wie ein Kaninchenfell. Da hätte man fast mit kuscheln können. Ich habe ganz viele Steine, Stöcke und Tannenzapfen gesammelt. Daraus wollte ich zuhause etwas basteln oder damit Musik machen. Ich konnte hier so viel entdecken. Es gab auch so viel Nützliches! Das war fast besser, als Sandburgen bauen.
Auf einmal sagten Mama und Papa:
„Jule, wir müssen uns jetzt gleich auf den Rückweg machen.“
„Auf den Rückweg?“, fragte ich. „Jetzt schon? Aber ich habe hier doch noch so viel zu tun!“ Mama und Papa grinsten sich an. Das hab ich nicht verstanden. Ich bin schnell noch eine Runde über die Steine gesprungen, dann sind wir zurückgegangen. Die Sonne blinzelte immer noch durch die Blätter und die Vögel gaben ein richtiges Konzert.
Ein Eichhörnchen lief auch noch einmal über den Weg.
Herrlich!
Kurz bevor wir aus dem Wald kamen, meinte Papa: „Jetzt holen wir alle noch einmal tief Luft und merken uns, wie gut der Wald riecht.“ Ich holte tief Luft und machte meinen Bauch dick wie einen Luftballon. Papa hatte Recht. Der Wald roch echt gut. Mir ging es auch richtig gut. Ich fühlte mich ganz ruhig und frei.
Zum Abschied haben wir noch einen Baum umarmt und in den Himmel geguckt. Das war ein ganz tolles Gefühl.
Ich habe mich fast gefühlt, als würde ich fliegen.
Hallo! Hier ist Jule und ich möchte dir heute von einem tollen Nachmittag mit Emma erzählen.
Eigentlich sehen wir uns ja immer morgens im Kindergarten, aber an diesem Tag hat Emma mich nachmittags besucht. Das war vielleicht toll!
Es war an einem Freitag, das weiß ich noch genau. Denn Freitag ist immer der letzte Kindergartentag in der Woche. Emma und ich hatten uns für nachmittags verabredet. Wir wollten bei mir spielen. Ich hab schon gewartet und endlich klingelte es an der Tür.
„Hallo Emma! Da bist du ja!“, sagte ich.
„Ja, Jule, Mama war einfach so langsam, sonst wäre ich schon viel früher gekommen! Lass uns in dein Zimmer gehen, ok?“ Emma zog ihre Schuhe aus und wir gingen in mein Zimmer.
„Was wollen wir spielen?“, fragte ich Emma.
„Lass uns doch Vater, Mutter, Kind spielen“, schlug sie vor. Das war eine gute Idee!
„Ich bin die Mutter und du das Kind, ok Emma?“
„So machen wir das. Der Vater ist noch am Arbeiten!“,
meinte Emma. Wir hatten ganz schön viel zu tun, denn wir mussten einkaufen gehen und die Wohnung putzen.
Dann haben wir gekocht. Natürlich nicht in echt! Es gab Nudeln mit Tomatensauce. Wir waren grad mitten beim Essen, da rief Mama:
„Jule, Emma, müsst ihr noch etwas aufräumen? Emma wird gleich abgeholt!“
„Du wirst schon abgeholt? Jetzt schon? Das ist viel zu früh!“. Ich guckte Emma entsetzt an.
„Das fnde ich auch, Jule. Ich möchte nicht nach Hause!
Was machen wir denn jetzt?“
Wir mussten uns etwas einfallen lassen.
„Ich hab eine Idee, Emma!“, sagte ich und flüsterte ihr meine Idee ins Ohr. Emma kicherte.
„Das ist super, Jule!“ Dann ging ich zu Mama.
„Mama“, sagte ich ganz ernst, „Emma kann nicht nach Hause. Sie hat sich ein Bein gebrochen und kann nicht laufen!“ Mama guckte mich entsetzt an. Da hörten wir ein Schreien und Weinen aus meinem Zimmer.
„Aua, aua.“ Es klingelte an der Tür und Emmas Mama stand davor. Meine Mama machte schnell die Tür auf.
Emmas Schreien wurde lauter.
„Au, au, das tut so weh!“, rief Emma.
„Was ist denn hier los?“, fragte Emmas Mama.
„Jule hat gesagt, Emma hätte sich ihr Bein gebrochen.
Wir müssen ganz schnell nachsehen was da los ist!“
Da liefen wir drei in mein Zimmer. Emma saß auf dem Boden und jaulte. Ihr Bein lag verdreht.
„Aua, Mama, ich kann nicht nach Hause, guck mal, mein Bein ist gebrochen. Ich muss hier bleiben!“, heulte Emma.
„Ja, aber was ist denn passiert?“, wollte ihre Mama wissen und hockte sich ganz schnell zu ihr hin.
„Weißt du, ich bin hochgesprungen und dann habe ich mein Bein gebrochen“, sagte Emma. „Ich kann nicht laufen, ich kann nicht mitkommen.“
Emma musste dann leider etwas grinsen. Unsere Mamas fingen an zu schmunzeln.
„Sagt mal, Mädchen, kann es sein, dass ihr uns nur veräppeln wollt?“, fragte meine Mama.
„Na ja“, sagte ich, „Emmas Bein ist vielleicht nicht gebrochen, aber sie kann nicht nach Hause. Wir spielen doch grad so schön und waren noch gar nicht mit essen fertig und dann wollten wir doch noch schlafen spielen.“
„Bitte, Mama, ich möchte so gerne noch hier bleiben, ja?!“, bettelte Emma.