Julia Extra Band 281 - Ally Blake - E-Book
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Julia Extra Band 281 E-Book

Ally Blake

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Beschreibung

PRINZESSIN DER WÜSTE von KENDRICK, SHARON
Er war ihre große Liebe - bis Prinz Giovanni sie nach der Hochzeitsnacht kühl zurückwies. Seitdem versucht Alexa verletzt, ihn zu vergessen. Vergeblich! Denn jetzt verlangt Giovanni überraschend, dass sie ihn in das Scheichtum Kharastan begleitet: als seine Prinzessin!

RENDEZVOUS IN DER KARIBIK von JAMES, JULIA
Ein raffinierter Plan! Der griechische Milliardär Xander Anaketos fliegt mit Clare in die Karibik. Unter tausend Sternen will er sie verführen und ihr seine Luxuswelt zu Füßen legen. Dabei reichen Clare drei kleine Worte: Ich liebe dich …

DAS MEER, DER STRAND UND DU von BLAKE, ALLY
Maggie möchte wieder das Meer sehen: Entschlossen beauftragt sie den attraktiven Tom Campbell, den kleinen Dschungel zwischen ihrem Ferienhaus und dem Strand zu lichten. Doch der Mann für alle Fälle schenkt ihr mehr als einen bezaubernden Blick auf den Ozean …

LIEBE, RACHE, HEISSE NÄCHTE von LUCAS, JENNIE
Entführt! In Marokko sollte die schöne Tamsin Winter auf Druck ihrer Familie den mächtigen Aziz heiraten - doch der Millionär Marcos Ramirez bringt sie auf seine Jacht und reist mit ihr nach Spanien! Zwischen Verlangen, Liebe und Rache beginnt für Tamsin ein heißes Abenteuer …

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Jennie Lucas, Sharon Kendrick, Ally Blake, Julia James

Die schönsten Liebesromane der Welt, Band 281

IMPRESSUM

JULIA EXTRA erscheint im CORA Verlag GmbH & Co. KG, 20350 Hamburg, Axel-Springer-Platz 1

Redaktion und Verlag: Brieffach 8500, 20350 Hamburg Telefon: 040/347-25852 Fax: 040/347-25991
Geschäftsführung:Thomas BeckmannRedaktionsleitung:Claudia Wuttke (v. i. S. d. P.)Cheflektorat:Ilse BröhlProduktion:Christel Borges, Bettina SchultGrafik:Deborah Kuschel (Art Director), Birgit Tonn, Marina Grothues (Foto)Vertrieb:asv vertriebs gmbh, Süderstraße 77, 20097 Hamburg Telefon 040/347-27013

© 2007 by Jennie Lucas Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l. Übersetzung: Gudrun Bothe

© 2007 by Sharon Kendrick Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l. Übersetzung: Irmgard Sander

© 2007 by Ally Blake Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l. Übersetzung: Elke Schuller-Wannagat

© 2007 by Julia James Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l. Übersetzung: Irene Andreadou

Fotos: RJB Photo Library / Corbis

© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA EXTRABand 281 - 2008 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg

Veröffentlicht im ePub Format im 05/2011 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.

eBook-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

ISBN 978-3-86349-501-5

Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten. CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Führung in Lesezirkeln nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages. Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte übernimmt der Verlag keine Haftung. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

JENNIE LUCAS

Liebe, Rache, heiße Nächte

Aus Rache entführt der spanische Millionär Marcos Ramirez die Braut seines Erzfeindes Aziz, die schöne Kosmetik-Erbin Tamsin Winter! Doch die bezaubernde Winter-Braut wird ihm selbst zum Schicksal …

SHARON KENDRICK

Prinzessin der Wüste

Wenn Alexa ihn nicht in sein Scheichtum begleitet, wird Prinz Giovanni ihr den Sohn nehmen. Schweren Herzens fügt sich Alexa – und erlebt in seinem Palast ein sinnliches Märchen aus 1001 Nacht …

ALLY BLAKE

Das Meer, der Strand und du

In ihrem Strandhaus will Maggie nach einer Enttäuschung wieder zu sich finden. Meer, Strand und Sonne warten! Und ein zärtlicher Mann, der ihr zeigt, dass es für das Glück nicht zu spät ist …

JULIA JAMES

Rendezvous in der Karibik

Warum lädt der reiche Grieche Xander Anaketos sie zu einem Urlaub auf eine Karibikinsel ein? Will er Clare etwa unter dem samtblauen Sternenhimmel verführen – ihrer Liebe eine zweite Chance geben?

Jennie Lucas

Liebe, Rache, heiße Nächte

1. KAPITEL

Tarfaya, Marokko

Er wartete auf sie außerhalb von Dar el-Saladin.

Marcos Ramirez hob sein Fernglas und richtete es auf die blumengeschmückte Limousine, die das Fischerdorf in einem Wirbel von Rosenblättern verließ. Von seinem Standpunkt aus wirkte die ehemals solide Schutzmauer, die den Ort gegen die Sandstürme von der einen und das Meer auf der anderen Seite abschotten sollte, ziemlich marode.

Endlich! Sie war es tatsächlich – Tamsin Winter.

Während der zehn Jahre, die sie in Internaten im Ausland gewesen war, hatte er sie stets im Auge behalten. Und seit ihrer Rückkehr vor einem Jahr aufs Londoner Parkett war, brauchte er nur die Klatschpresse aufzuschlagen, um sie zu sehen – jedes Mal am Arm eines anderen Mannes.

Die leichtlebige Schönheit galt momentan als der heißeste Flirt Großbritanniens.

„Der Wagen bewegt sich auf die vorgesehene Stelle zu, Patrón“, rief ihm Reyes, sein Bodyguard zu.

„Sí.“ Marcos ließ die Hand mit dem Fernglas sinken. Seine Männer hätten Tamsin Winter ebenso gut ohne seine Überwachung kidnappen können, um ihre Hochzeit zu verhindern. Doch anstatt in Madrid bei einem Kaffee zu sitzen und die Aktienkurse der Londoner und New Yorker Börse zu studieren, überwachte er lieber hier in der brütenden Wüstenhitze die Aktion.

Hauptsache, Aziz al-Maghrib wartete in seiner Kasbah, im Norden des Landes, vergebens auf seine Braut …

Seit zwanzig Jahren sann Marcos unablässig auf Rache, und heute war der Tag der Vergeltung gekommen. Sobald sich das Mädchen in seiner Gewalt befand, würde er sie und ihre Familie ohne den geringsten Skrupel vernichten – wie sie es verdient hatten!

Marcos lächelte grimmig. Was hätte er darum gegeben, den Ausdruck auf dem Gesicht des geprellten Bräutigams zu sehen, wenn ihn die Hiobsbotschaft erreichte. Dieser niederträchtige Bastard!

Die Limousine hatte die Stadtmauer weit hinter sich gelassen und bewegte sich in gemächlichem Tempo die staubige Straße entlang, die die Sahara vom Atlantischen Ozean trennte.

Marcos zog die schwarze Maske übers Gesicht und wandte sich zu Reyes um.

„Vámonos!“

Tamsin Winter hatte ihre Jungfräulichkeit an den höchsten Bieter verkauft.

Der weiße, mit aufwendigen Stickereien und unzähligen Brillanten verzierte Brautkaftan lastete wie ein zentnerschweres Leichentuch auf ihr, während sie mit unbewegter Miene aus dem Seitenfenster starrte.

Fast beneidete sie die alte Frau am Straßenrand, die neben einem flachen Karren stand und ihren Lebensunterhalt mit dem Verkauf von Orangen bestritt. Ein weitaus angenehmeres Schicksal, im Vergleich zu ihrer bevorstehenden Hochzeit mit einem Mann, der bereits für den Tod seiner ersten Frau verantwortlich war …

Tamsin holte tief Luft und schloss die Augen. Es ist mir egal, versuchte sie sich einzureden. Sollte Aziz al-Maghrib sie doch mit seinen groben Händen und seinen widerlichen Küssen belästigen. Mochte er ihr die Jungfräulichkeit rauben.

Das alles war ein geringer Preis, wenn sie dadurch ihre kleine Schwester vor einem Leben im Elend und voller Leiden bewahren konnte.

Noch bis zum letzten Monat hatte Tamsin von einer rosigen Zukunft geträumt, mit einer glanzvollen Karriere und ihrem Traumprinzen den sie heiraten und mit dem sie Kinder haben würde. Ein Mann, den sie achten und lieben konnte.

Seltsam, daran zu denken, dass dieser Traum nun für immer vorbei sein sollte.

Dennoch bereute sie ihre Entscheidung nicht. Das Leben und das Glück ihrer Schwester waren wichtiger. Trotzdem trauerte sie in einem Winkel ihres Herzens um die Romanzen, die sie nie gehabt hatte … und die verlorenen Chancen in Leben und Beruf. Wenn sie vorher gewusst hätte, dass ihr Leben so kurz sein würde …

„Tamsin! Hör auf, derart nervös herumzuzappeln! Du zerknüllst noch dein Kleid!“

Widerstrebend öffnete sie ihre Augen, die mit schwarzem Kajal ummalt waren, und schaute in das verhasste Gesicht ihrer Schwägerin. Camilla Winter war die Frau ihres Halbbruders und zwanzig Jahre älter als sie selbst. Die von mehreren Schönheitsoperationen straff gespannte Haut ließ ihr Gesicht als eine dauerhaft erstarrte, hässliche Maske erscheinen.

„Sind deine Faceliftings eigentlich auch aus Nicoles Vermögen finanziert worden?“, fragte Tamsin kalt. „Hast du deshalb ein zehnjähriges Mädchen ruiniert und fast vor Hunger sterben lassen?“

Camilla schnappte empört nach Luft.

„Keine Angst“, mischte sich Tamsins zukünftige Schwägerin Hatima ein. „Mein Bruder wird ihr diesen rebellischen Geist schnell austreiben.“

Hatima und Camilla waren Tamsins negaffa. Als Verwandte sollten sie nach marokkanischer Tradition die Braut begleiten und versuchen, ihr die Angst vor der bevorstehenden Hochzeit zu nehmen.

Tolle Begleitung!, dachte Tamsin ketzerisch.

Sie senkte den Blick auf ihre mit Henna verzierten Hände, die sie im Schoß gefaltet hielt. Hatima hatte recht. Ihr zukünftiger Ehemann würde sie schlagen. Ob vor oder nach der Entjungferung war eigentlich egal. Vielleicht erwuchs daraus ja auch ein tägliches Ritual?

Erneut starrte Tamsin aus dem Seitenfenster. Inzwischen hatten sie die Stadtmauer passiert und hinter sich gelassen. Hätte sie sich bloß nicht für ihre einzige große Liebe aufgespart! Warum war sie nicht damals mit dem charmanten Typen ins Bett gegangen, der sie auf der Schulabschlussfeier geküsst hatte? Gut, er war betrunken gewesen, aber immer noch besser als …

„Na, was ist? Diesmal keine patzige Antwort parat?“, höhnte Camilla. „Dich verlässt wohl jetzt schon der Mut.“

Tamsin blinzelte heftig, um ihre Tränen zurückzuhalten. Doch ehe sie vor Camilla weinte, wollte sie lieber sterben! Mit versteinertem Gesicht schaute sie zu den Fischerbooten hinüber, die auf den Wellen des Ozeans schwankten, und den Möwen, die frei wie der Wind übers Wasser flogen. Enttäuscht von ihrem hartnäckigen Schweigen, begannen die beiden Frauen damit, den neuesten Klatsch aus dem nahegelegenen Laayoune auszutauschen.

„Stell dir vor, die Frau des wali ist gekidnappt worden … am helllichten Tag!“

Camilla seufzte dramatisch. „Was für eine Welt! Wo soll das alles noch enden? Was ist mit ihr passiert?“

Je weiter sie nach Norden kamen, desto schlechter wurde die Wüstenstraße entlang des Atlantiks. Bei jedem Schlagloch holperte der Wagen, und die Frauen wurden durcheinandergeschüttelt. Tamsin schaute nach vorn zum Fahrer. Obwohl der Verkehr immer spärlicher wurde, schien der Fahrer nervös zu sein.

„Der wali musste alles verkaufen, was er hatte, um das geforderte Lösegeld aufbringen zu können. Natürlich ist die Familie ruiniert, aber wenigstens ist seine Frau wieder bei ihm.“

„Und ihr ist nichts geschehen?“

„Nein, den Entführern ging es offenbar nur um das Geld. Es war …“

Hatima stieß einen spitzen Schrei aus, als der Fahrer abrupt nach rechts lenkte und heftig in die Bremsen trat. Die schwere Limousine drehte sich einmal um sich selbst, schleuderte über die Straße und kam in einer Sandwehe zum Stehen.

Der Fahrer öffnete die Tür, sprang aus dem Wagen und rannte, ohne sich umzuschauen, in Richtung Tarfaya davon.

„Wo wollen Sie denn hin?“, schrie Camilla ihm hinterher. Aufgebracht langte sie nach dem Türgriff, doch ehe sie ihn betätigen konnte, wurde die Wagentür von außen aufgerissen. Drei Männer in Camouflage-Kleidung und mit schwarzen Gesichtsmasken getarnt, steckten ihre Köpfe bedrohlich weit in den hinteren Fahrgastraum. Sie schrien Befehle in einer Sprache, die Tamsin nicht verstand.

Als auch auf ihrer Seite die Tür von außen aufgerissen wurde, wirbelte sie erschrocken herum. Unter der schwarzen Maske konnte sie nur den grausamen Mund und die kalten grauen Augen des Mannes ausmachen.

„Tamsin Winter“, sagte er auf Englisch. „Endlich gehörst du mir.“

Er weiß, wie ich heiße! Was für ein seltsamer Bandit … schoss es ihr durch den Kopf. Wie durch einen Nebel hörte sie die anderen beiden Frauen kreischen. Woher wusste der Ganove ihren Namen?

Waren ihre Gebete etwa erhört worden, und er kam, um sie zu retten?

Nein!, gab sie sich gleich selbst die Antwort. Niemand konnte sie vor ihrem Schicksal retten. Denn wenn die Hochzeit mit Aziz platzte, musste ihre Schwester dafür bezahlen.

Was hatte Hatima eben noch erzählt? Die Banditen wollten nur Geld?

Nervös befeuchtete Tamsin ihre Lippen mit der Zungenspitze, setzte sich aufrecht hin und bemühte sich, dem bohrenden Blick ihres Angreifers standzuhalten.

„Ich bin die Braut von Aziz ibn Mohamed al-Maghrib“, erklärte sie kühl. „Krümmen Sie mir auch nur ein Haar, tötet er Sie. Bringen Sie mich sicher zu ihm, wird er Sie reich belohnen.“

„Ah …“ Er lächelte sardonisch und zeigte dabei seine strahlend weißen Zähne. „Und wie will er mich belohnen?“

Er hatte einen seltsamen Akzent. Amerikanisch gefärbtes Englisch, versehen mit einer exotischen Note … einem rollenden, spanischen R. Wer war dieser Mann? Auf keinen Fall ein einfacher Räuber. Diese Erkenntnis machte Tamsin Angst.

„Mit einer Million Euro“, behauptete sie kess.

„Ein nettes Sümmchen.“

„Sie wären auf einen Schlag reich.“ Innerlich betete sie, dass Aziz’ Onkel, der das Familienvermögen verwaltete, auch tatsächlich bereit wäre, das Lösegeld zu zahlen.

„Ein großzügiges Angebot“, murmelte der Bandit. „Doch ich muss Sie enttäuschen … ich bin nicht hinter Geld her.“ Damit beugte er sich in den Wagen und griff nach ihren Schultern.

Tamsin schrie auf, trat nach ihm und versuchte, nach der Maske zu greifen.

„Hören Sie auf, so ein Theater zu machen“, grollte ihr Peiniger, doch sie kämpfte verbissen weiter. Als sie ihn mit einem gezielten Tritt am Schienbein traf, fluchte er lästerlich, umklammerte ihre Handgelenke mit einer Hand, langte mit der anderen in seine Jackentasche und zog ein weißes Tuch hervor, das er ihr auf Mund und Nase presste.

Er will mich betäuben!, schoss es ihr durch den Kopf. Sie bemühte sich, nicht zu atmen, aber es war zwecklos. Der süßliche Geruch der Droge verursachte ihr Übelkeit. Alle Kräfte aufbietend wollte sie das Gesicht abwenden, doch der Mann verstärkte den Druck nur noch mehr. Verzweifelt rang sie nach Luft, die Erde begann sich um sie zu drehen, und Tamsin versank in tiefer Dunkelheit.

Als sie aufwachte, lag Tamsin in einem weichen, komfortablen Bett.

Zögernd öffnete sie die Augen. Ihr Kopf schmerzte unerträglich. Sie hörte Wellenschlag, das Ächzen von Holz und die schrillen Schreie der Seemöven.

Und jetzt erst fiel ihr auf, dass sie ausgezogen war.

Abrupt setzte Tamsin sich auf und schlug die edlen Leinenlaken zurück. Sie trug nur einen kostbaren Spitzen-BH mit passendem Höschen – gedacht als verführerisches Outfit für die Hochzeitsnacht.

„Ich nehme an, Sie haben gut geschlafen?“

Mit einem Ruck raffte Tamsin die Laken bis zum Kinn hoch. Ein attraktiver Fremder lehnte in der offenen Tür und musterte sie ironisch. Er war groß, breitschultrig, hatte einen olivfarbenen Teint und kurzes schwarzes Haar. Das schneeweiße Hemd und die enge schwarze Hose brachten seinen athletischen Körper ausgesprochen vorteilhaft zur Geltung.

Tamsin war sich sicher, ihn nie zuvor gesehen zu haben, aber sie erkannte seine Stimme. Und den sinnlichen Mund. Sinnlich und grausam zugleich! Am besten aber erinnerte sie sich an die kalten dunklen Augen.

„Wo bin ich hier?“ Sie hatte eine verschwommene Erinnerung an einen Helikopterflug und eine Fahrt durch die lauten Straßen Tangers. „Was haben Sie mit Hatima und Camilla gemacht?“

Er trat ganz in die Kabine ein, und sein intensiver Blick war so hasserfüllt, dass sie schauderte. „Sie sollten sich lieber darüber Sorgen machen, was ich mit Ihnen vorhabe.“

Genau daran versuchte sie am wenigsten zu denken … denn wenn sie das zuließ, dann fühlte sie helle Panik in sich aufsteigen. Nicht ihretwegen, sondern wegen Nicole, ihrer kleinen Schwester, die immer noch in Tarfaya gefangen gehalten wurde und deren Schicksal ganz allein von ihr abhing.

Sie musste sich zusammennehmen und Geduld haben, bis die Gelegenheit zur Flucht da war oder zumindest, bis sie einen Plan geschmiedet hatte.

„Sind die anderen beiden auch Ihre Gefangenen?“, wollte sie wissen und ärgerte sich über das leichte Beben in ihrer Stimme. „Wohin haben Sie mich verschleppt? Haben Sie dem Scheich schon eine Nachricht zukommen lassen?“

Der bedrohliche Fremde verschränkte die Arme vor der Brust. „Von mir wird er keine Nachricht erhalten.“

„Was?“

Er trat ans Bett heran. Sein muskulöser Körper wirkte angespannt wie der einer Raubkatze kurz vor dem Sprung, und nur mit purer Willenskraft schien er sich davon abhalten zu können, nach ihr zu greifen.

„Die anderen habe ich in Tarfaya zurückgelassen“, sagte er hart. „Ich brauche nur Sie.“

„Mich? Aber warum?“

Stumm schaute er auf seine Gefangene herab, das klassisch schöne Gesicht zu einer undurchdringlichen Maske erstarrt.

„Wo bin ich hier?“, versuchte Tamsin es noch einmal.

„Auf meiner Jacht.“

Hmm … der Geräuschkulisse und ihrer Umgebung nach zu urteilen, war ihr das natürlich längst klar gewesen. Sie hatte es sich nur noch mal bestätigen lassen wollen. Durch eines der Fenster sah man die Sonne als rotorangen Feuerball im Meer versinken, doch Land konnte Tamsin nicht entdecken. Offenbar waren sie auf hoher See. Und hier würde sie ganz sicher niemand schreien hören.

Wenn er sie nicht des Lösegeldes wegen entführt hatte, warum dann? Egal, was die Klatschreporter sich auch zusammenfantasierten, an ihr war nichts Besonderes. Und auch ihre Familie besaß nichts, was für ihn von Interesse sein konnte. Zumal die Firma ihres Halbruders kurz vor der Pleite stand.

„Wer sind Sie …?“, flüsterte Tamsin.

„Ihr Entführer. Das ist alles, was Sie wissen müssen.“

Um ihn ihre Angst nicht sehen zu lassen, verbarg sie ihre zitternden Hände unter dem Laken. Schurken wie er wollten die Situation beherrschen, um Panik zu schüren. Das kannte sie von ihrem Vater. Der einzige Weg, um zu überleben, war Nachgiebigkeit vorzutäuschen.

„Was haben Sie mit mir vor?“

Er setzte sich zu ihr aufs Bett und strich Tamsin überraschend sanft mit einem Finger über die Wange. „Sie sind eine schöne Frau, Señorita, berühmt und berüchtigt für ihre geradezu magische Wirkung auf Männer … Können Sie sich wirklich nicht vorstellen, was ich von Ihnen will?“

Tamsin schauderte. Aus der Nähe betrachtet war er noch attraktiver. Dunkel und gefährlich wie ein Panther, strahlte er geradezu unwiderstehliche Stärke und Macht aus. Wären sie sich in einem Londoner Club begegnet, hätte sie sich ganz sicher zu ihm hingezogen gefühlt.

Ob sie tatsächlich gegen einen Mann wie ihn kämpfen und gewinnen konnte? Unter der Decke ballte Tamsin ihre Hände zu Fäusten, um sich selbst Mut zu machen. Denk an Nicole!

Einen Monat war es erst her, dass sie ihre zehnjährige Schwester verlassen und mutterseelenallein auf dem dunklen, kalten Anwesen ihres Stiefbruders in Yorkshire vorgefunden hatte. Sheldon und Camilla hatten sie dort ohne Lebensmittel und Geld zurückgelassen, während sie sich selbst nach London absetzten, wo sie ihr Jetset-Leben aus Nicoles Treuhandkonto finanzierten.

Immer noch sträubten sich Tamsin die Nackenhaare vor Horror, wenn sie an den Moment dachte, als sie das ausgekühlte, dunkle Landhaus betreten und den Namen ihrer kleinen Schwester gerufen hatte. Weinend hatte sich Nicole in ihre Arme geflüchtet und ihren dünnen, zitternden Körper ganz fest an sie gedrückt.

Das arme Kind war davon überzeugt gewesen, dass auch Tamsin sie im Stich gelassen hatte.

Das würde sie ihrem Stiefbruder nie vergeben! Guter Gott! Sie hasste Sheldon für das, was er Nicole angetan hatte! Und sie verachtete Camilla, wie jeden Menschen, der unschuldige, hilflose Menschen manipulierte und verletzte.

So wie der Mann vor ihr. Tamsins Augen verdunkelten sich. Sie würde es ihm nicht erlauben, ihre geplante Heirat mit Aziz zu boykottieren!

„Wenn Sie mich unbedingt haben wollen … dann bringen wir es so schnell wie möglich hinter uns“, sagte sie tonlos. „Und danach lassen Sie mich nach Marokko zurückkehren, um zu heiraten.“

Am Aufblitzen in seinen Augen konnte Tamsin sehen, dass sie ihn überrascht hatte. Doch dann stand er auf und schaute kalt und unbewegt auf sie herab. „Jetzt weiß ich wenigstens, warum Sie als heißer Flirt gelten.“ Seine Stimme triefte vor Sarkasmus.

„Verzeihen Sie, wenn ich mich nicht an die Etikette halte, nur weil ich an meinem Hochzeitstag betäubt und entführt wurde, um dann nackt auf der Jacht eines Fremden wieder aufzuwachen“, gab sie ebenso zynisch zurück.

„Sie sind nicht nackt.“

„Woher wissen Sie das? Waren Sie vielleicht derjenige, der mich …?“ Ihr blieb förmlich die Luft weg vor Empörung.

„Leider hatte ich nicht das Vergnügen“, erwiderte er gelassen. „Noch nicht …“

Gerade hatte sich Tamsin entspannen wollen, doch bei seinen letzten Worten versteifte sie sich noch mehr als zuvor. Der Blick, mit dem er sie musterte, ließ ihr Herz bis zum Hals klopfen. Er war voller Hass, aber es lag auch noch etwas anderes darin. Sie fühlte ein seltsames Ziehen im Magen und spürte, wie ihr Blut immer schneller und heißer durch die Adern rann.

Ihr Blick fiel auf seinen Mund, und Tamsin brachte es nicht fertig, wegzuschauen. Dabei gingen ihr die unmöglichsten Dinge durch den Kopf.

Wie mochte er wohl ohne sein weißes Hemd aussehen? Wie würde es sich anfühlen, wenn er seinen muskulösen Körper gegen ihren presste und …

Tamsin schlug die Augen nieder und versuchte, die absurden erotischen Fantasien aus ihrem Kopf zu verbannen. Sie sollte sich lieber darauf konzentrieren, herauszufinden, was er von ihr wollte, und ihm dann so schnell wie möglich entfliehen, um Nicole zu beschützen. Besonders, weil sie die Schuld am Unglück ihrer kleinen Schwester trug.

Nicole und sie hatten einander nie besonders nahegestanden, was hauptsächlich daran lag, dass Tamsin auf ein Internat nach Amerika abgeschoben wurde, kurz nachdem ihre kleine Schwester das Licht der Welt erblickt hatte. Als ihre Mutter starb, waren beide Töchter noch sehr jung, und ihr Vater folgte seiner Frau wenige Jahre später.

Aber Tamsin hätte ihre kleine Schwester niemals Sheldons Obhut überlassen dürfen. Denn während sie in London zum ersten Mal im Leben das herrliche Gefühl von Freiheit auskostete, verschleuderte ihr Halbbruder ihrer beider Treuhandvermögen. Dann feuerte er auch noch Nicoles alte Nanny und überließ das arme Kind sich selbst.

Ich hätte es wissen müssen! Ich hätte Nicole beschützen müssen …

„Wir sind fast da.“ Ihr Entführer durchquerte die Kabine und schaute aus einem der Fenster.

„Wo?“

„In meiner Heimat – Andalusien.“

Spanien! Ein wilder Hoffnungsblitz durchzuckte Tamsin. Spanischen Boden unter den Füßen zu haben, bedeutete Zivilisation … Freiheit! Wenn es ihr gelang zu fliehen, konnte sie eine Schnellbootfähre zurück nach Marokko nehmen und noch vor dem Morgengrauen wieder dort sein.

Als ihr Entführer sich abrupt umdrehte, senkte Tamsin rasch den Blick, aus Angst, er könne ihren Plan womöglich an ihrem Gesicht ablesen.

„Sprechen Sie eigentlich Spanisch, Señorita Winter?“

„Nein“, log sie dreist, um ihn in Sicherheit zu wiegen. „Und Sie …?“

„Natürlich.“ Er schenkte ihr ein eisiges Lächeln. „Aber meine Mutter war Amerikanerin. Nach ihrem Tod lebte ich sechs Jahre in Boston. Ich werde also um Ihretwillen weiterhin Englisch sprechen.“

„Dann erklären Sie mir doch bitte mal auf Englisch, warum Sie mich gekidnappt haben.“

„Vermissen Sie etwa bereits Ihren Verlobten?“

„N…nein“, stammelte sie, momentan aus der Fassung gebracht. „Oder, natürlich, ja … ich vermisse ihn. Außerdem geht Sie das nichts an. Ich habe Aziz das Versprechen gegeben, ihn zu heiraten, also muss ich mein Wort halten. Manche Leute können nämlich noch etwas mit dem Begriff Ehre anfangen.“

Wieder blitzte es in seinen Augen auf. „Dann geben Sie also zu, dass Sie ihn nicht lieben?“

„Davon habe ich nichts gesagt.“

„Das brauchen Sie auch nicht. Aziz al-Maghrib ist für seine gnadenlose Grausamkeit allseits bekannt. Sind Sie denn wirklich so habgierig, dass Ihnen das Vermögen seines Onkels als Anreiz für diese Hochzeit ausreicht?“

Tamsin hatte nicht vor, die Motive für die geplante Heirat ausgerechnet mit ihrem Entführer zu diskutieren. „Wenn Sie Aziz’ Ruf so genau kennen und es trotzdem gewagt haben, mich zu entführen, dann sind Sie ein Narr oder einfach lebensmüde. Dafür wird er Sie umbringen.“

Erneut setzte er sich zu ihr aufs Bett. Nahe … viel zu nahe. Tamsin versuchte von ihm fortzurutschen, doch sein schwerer Körper hielt das Laken so fest, dass sie sich nicht rühren konnte. Nie zuvor hatte sie sich einem Mann in ihrer Unterwäsche gezeigt, und damit würde sie heute ganz bestimmt nicht anfangen. Besonders deshalb nicht, weil sie sich der Reaktionen ihres Körpers auf seine beunruhigende Nähe nicht wirklich sicher war.

Sie öffnete den Mund, um ihm zu sagen, dass er sich entfernen solle, doch als sich ihre Blicke trafen, verlor sie den Faden und versank in der dunklen Tiefe seiner wundervollen Augen.

Ihn einfach nur als gut aussehend zu bezeichnen, wurde seiner Wirkung nicht gerecht, stellte Tamsin verwundert fest. Das dunkle Gesicht mit der römischen Nase, den hohen Wangenknochen und der harten Kinnlinie war unbestreitbar attraktiv. Besonders der Kontrast der stahlgrauen Augen zu dem olivfarbenen Teint und dem nachtschwarzen dichten Haar. Wie gern hätte sie es mit ihren Fingern berührt, doch sie wagte es nicht.

Er war so groß, dass er sie sogar im Sitzen um fast einen Kopf überragte. Dazu wirkte er ausgesprochen kräftig und muskulös. Wenn er sie überwältigen wollte, musste er sich nicht einmal anstrengen. Sie hatte keine Chance gegen ihn. Er konnte mit ihr tun, was ihm gerade in den Sinn kam …

Der Gedanke ängstigte und erregte Tamsin zur gleichen Zeit.

Als er die Hand hob, zuckte sie unwillkürlich zurück und sog heftig den Atem ein, doch zu ihrer Überraschung strich er ihr nur über die Wange.

„Darauf habe ich sehr lange gewartet.“ Die Berührung war freundlich und besitzergreifend zugleich, als sei sie ein wildes Pferd, das es zu zähmen galt. „Ein ganzes Leben …“

„Auf was?“, fragte sie heiser.

„Auf dich.“

„Auf mich?“ Tamsin wusste gar nicht, was sie mehr verblüffte. Die Aussage an sich oder der Umstand, dass ihr Entführer sie plötzlich duzte.

Fast wäre es ihr lieber gewesen, er hätte sie geschlagen, damit konnte sie umgehen. Stattdessen zitterte sie unter seiner Berührung. Er brauchte nicht einmal Gewalt anzuwenden. Ein sanftes Streicheln, und er konnte von ihr haben, was er wollte. Und dabei war es nur ihre Wange gewesen …

Was würde erst geschehen, wenn er sie küsste, ihre empfindlichen Brustspitzen liebkoste … zu ihr ins Bett kommen und sich über sie …

Rasch schlug sie die Augen nieder. „Warum haben Sie mich entführt?“, fragte sie erneut. „Was haben Sie mit mir vor?“

„Du bist so etwas wie eine Kriegsbeute für mich, Tamsin“, erklärte er in leichtem Plauderton. „Und ich freue mich bereits darauf, herauszufinden, ob Rache tatsächlich so süß schmeckt, wie behauptet wird …“

Während er sprach, fuhr er mit den Lippen über ihre zarte Ohrmuschel. Sein warmer Atem auf ihrem Hals ließ ihre Haut am ganzen Körper wie Champagner prickeln.

„Bitte …“, wisperte sie mit geschlossenen Augen, ohne zu wissen, worum sie überhaupt bat. Ihr Körper fühlte sich völlig fremd an. Angespannt und erregt, kalt und heiß zugleich.

Bedächtig strich er ihr eine rotgoldene Strähne hinters Ohr, zeichnete mit einem Finger die geschwungene Linie ihres wunderschönen Mundes nach und fuhr quälend langsam ihre zarte Kehle entlang, bis zu der Stelle, wo das Laken den Ansatz ihrer Brüste versteckte. Dann verfolgte er gebannt, wie Tamsin sich unbewusst mit der Zungenspitze über die weichen Lippen fuhr, und in der nächsten Sekunde lag sein Mund auf ihrem.

Sein Kuss war fordernd, hungrig und setzte Tamsins Körper in Flammen. Instinktiv schlang sie ihre Arme um seinen Nacken und vergrub ihre Finger in dem dichten schwarzen Haar, als er seinen Kuss vertiefte.

„Die Fotos der Paparazzi werden dir auf keinen Fall gerecht“, raunte er gegen ihre Wange, als er sich zurückzog. „Um Frauen wie dich entfachen Männer Kriege …“

Tamsin spürte immer noch seine Berührung auf ihrer zarten Haut, als sie einen überraschten Laut ausstieß. Das Laken war ihrem Griff entglitten und bauschte sich um ihre Hüfte. Sein bewundernder Blick wanderte von ihren runden Brüsten, bedeckt durch den zarten Spitzen-BH, über den flachen Leib bis hinunter zu ihrem reizenden Bauchnabel und wieder zurück zu den aufgerichteten Brustspitzen, die sich gegen die dünne weiße Spitze drängten.

Bevor sie das Laken hochziehen konnte, waren seine Hände auf ihrer nackten Haut. Mit einer schnellen Bewegung fasste er Tamsin um ihre schmale Taille und zog sie ungestüm an sich. Sie versuchte erst gar nicht, sich gegen ihn zu wehren. Sie konnte es nicht …

Er küsste sie erneut, mit einer ungezügelten Leidenschaft, die sie bis ins Innerste aufwühlte. Mit seinen warmen, starken Händen massierte er ihren Rücken, und alles, was sie denken konnte, war, dass noch nie zuvor in ihrem Leben sie jemand so geküsst hatte.

Sie war verloren. Ohne sich Rechenschaft über ihr Tun abzugeben, schob sie ihre Hände unter sein Hemd, um ihm noch näher zu sein. Fast fiebrig liebkoste sie mit ihren schlanken Fingern den flachen, harten Bauch und arbeitete sich zu der muskulösen Brust empor. Als er den Verschluss ihres BHs berührte, vernahm Tamsin einen lustvollen Laut.

In dem Moment klopfte es hart an der Tür. Nur widerwillig löste Marcos sich von Tamsin, und nach Atem ringend schauten sie einander in die Augen.

Er wirkt fast verstört, stellte sie erstaunt fest, aber nicht halb so sehr wie ich. Noch während sie das dachte, änderte sich sein Gesichtsausdruck.

„Du bist gut … wirklich gut.“ Wie er es sagte, hörte es sich wie eine Anklage an.

Sie war gut? Als wenn sie diejenige gewesen wäre, die versucht hatte, ihn zu verführen!

Er ging zur Kabinentür und öffnete sie. Draußen stand eine junge Frau mit einem Arm voller Sachen. „Die Kleider für die Señorita, Patrón“, erklärte sie beflissen und zog sich wieder zurück.

Mit zwei Schritten stand er wieder neben dem Bett und legte ein schwarzes Kleid und ein Paar schwarze High Heels auf der Decke ab. „Hier … das war eben Maria, die dir auch den Kaftan ausgezogen hat, damit du bequemer schlafen konntest“, murmelte er spöttisch. „Die Sachen müssten dir passen.“

„Sie … Sie wollen mich hier allein lassen?“, stammelte sie irritiert. Ihr Widerstand war unter seinen leidenschaftlichen Liebkosungen geschmolzen und hatte sich in nichts aufgelöst. Sekundenlang blickte er sie abwartend an, dann wandte er sich abrupt zur Tür und wollte die Kabine ohne ein weiteres Wort verlassen.

„Warten Sie …“, rief sie ihm mit gedämpfter Stimme hinterher. Dieser verrückte Tag hatte sie völlig aus der Bahn geworfen. Tamsin bebte am ganzen Körper vor übersteigerten Emotionen und mentaler Erschöpfung. Tränen schossen ihr in die Augen und blieben an den Spitzen ihrer dichten Wimpern hängen wie glitzernde Tautropfen.

„Haben Sie mir gar nichts mehr zu sagen? Sie halten mich von meiner Hochzeit fern, entführen mich quer übers Mittelmeer, küssen mich, und jetzt wollen Sie ohne ein Wort der Erklärung einfach gehen?“

Marcos’ Stirn umwölkte sich, die Augen schienen noch einen Ton dunkler zu werden. Sein ganzer Körper drückte Abwehr aus, als er ihr antwortete.

„Also gut“, sagte er kalt. „Was willst du wissen? Meinen Namen? Marcos Ramirez. Was ich von dir will? Das ist ganz einfach, Miss Winter. Ich beabsichtige, deinen Verlobten zu vernichten und deine Familie zu ruinieren … Und du wirst mir dabei helfen.“

2. KAPITEL

Vielleicht hätte er doch besser Reyes die Entführung überlassen sollen.

Marcos betrachtete missmutig Tamsins reizendes Profil, während sein Chauffeur sie von der Küste aus drei Meilen landeinwärts kutschierte.

Endlich war sie still! Die letzten Stunden waren eine harte Prüfung gewesen, weil sie ihn die ganze Zeit über bekniete, er möge sie endlich gehen lassen, damit sie zu Aziz zurückkehren und ihn heiraten könne. Und da Bitten und Flehen sie nicht weiterbrachten, versuchte sie es mit Drohungen.

Als Marcos daran zurückdachte, hätte er fast aufgelacht. Aber er war keiner ihrer ergebenen Bewunderer, deshalb machte ihr Theater auch keinen Eindruck auf ihn.

Oder vielleicht doch? Die Erinnerung an ihren Kuss wollte einfach nicht weichen. Dabei hatte er auf der Jacht gar nicht vorgehabt, Tamsin zu küssen. Doch wie sie da in seiner Kabine im Bett gesessen hatte, war sie so verdammt begehrenswert gewesen. Und der Kuss selbst …

Energisch verbannte Marcos die störenden erotischen Fantasien aus seinen Gedanken. Diese Frau war eine professionelle Verführerin. Der Klatschpresse nach zu urteilen, ging sie mit jedem berühmten und einflussreichen Mann ins Bett, der in London aufkreuzte. Natürlich hatte sie dann auch genügend Praxis im Küssen.

Allein dieses unschuldige Erröten, als das Laken versehentlich herunterrutschte! Gab es überhaupt etwas, was diese Frau nicht tun würde, nur um nach Marokko zurückkehren zu können, um ihre Klauen auf das Al-Maghrib-Vermögen zu legen?

Nachdem er ihr seinen Plan eröffnet hatte, ihre Familie ruinieren zu wollen, hatte sie kein weiteres Wort darüber verloren. Offenbar war Tamsin sogar bereit, selbst ihre Verwandten zu opfern, nur damit sie mit Rubinen und Diamanten behängt an der Seite von Aziz, dem Neffen des Scheichs, auftreten konnte.

Gierig und skrupellos, ja das war sie. Ebenso verdorben wie ihr Bräutigam und wahrscheinlich genauso kopflos und korrupt wie ihr Bruder in geschäftlichen Belangen.

Schade, dachte Marcos. Denn gleichzeitig war Tamsin Winter auch die schönste und hinreißendste Frau, der er je begegnet war.

Und das lag nicht allein an ihrem zarten hellen Porzellanteint, den weichen, vollen Lippen oder den strahlend blauen Augen. Oder an ihrer schlanken, aufrechten Gestalt, mit einer Taille, die er leicht mit zwei Händen umspannen konnte … den hoch angesetzten, vollen Brüsten und ellenlangen, schlanken Beinen.

Nein, es war eine Schönheit, die tiefer ging. Die Art, wie sie sich bewegte – stolz und sich ihrer Wirkung bewusst – wie eine Flamencotänzerin. Oder wie sie ihre rote Mähne schüttelte, wenn etwas ihr Missfallen erregte – wild und ungezähmt. Und es war der Klang ihrer Stimme … tief und melodisch.

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