Juwelenwald 1.3 - Verena Binder - E-Book

Juwelenwald 1.3 E-Book

Verena Binder

0,0
2,49 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Du, der du diese Zeilen liest, was würdest du tun, wenn es in deiner Hand läge, das Übel der Welt zu beseitigen? Diese Frage stellen sich die immer neu erwählten Hüter und Jäger der Macht. Ein Kampf entfacht alle hundert Jahre neu zwischen den Chahd'Rian - die die Welt durch Verstand und Geduld zum Guten bringen sollen - und den Chahd'Gair - die gnadenlos das Übel der Welt vernichten sollen. Die Mächte der Götter sollen ihnen dabei helfen. Doch nicht jeder, der die Macht erhält, will kämpfen oder kann hinter der Moral stehen, die ihm von den Göttern in die Wiege gelegt wurde. Zwei Kinder mit von Göttern gegebenen Kräften knüpfen die ersten festen Knoten einer Freundschaft. Wie stark kann diese werden und was bedeutet sie für den Kampf, auf den die Eltern der beiden sie vorbereiten? In Kaetos weit entfernter Heimat gibt es immer viel zu entdecken.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Staffel 1 – Schrift 1 – Teil 2

Roman

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de/ abrufbar.

Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte sind dem Autor vorbehalten, einschließlich der Vervielfältigung, Übersetzung, Mikrovorführung, Verfilmung, sowie Einspeicherung und Verarbeitung in elektronische Systeme.

Alle Charaktere und Handlungen sind frei erfunden.

Impressum

Juwelenwald, Schrift 1, Teil 2

1. Auflage

Copyright © deutsche Originalausgabe 2023 by Verena Binder

Johann-Sebastian-Bach-Straße 10, 82538 Geretsried

Umschlaggestaltung: BinDer Buchsatz

Unmschlagillustration: Verena Binder

Charakterillustrationen: Renée Geburzky ( Ray__nee)

Lektorat: Phantastismus

Korrektorat: Phantastismus

Buchsatz: BinDer Buchsatz

Druck: Tolino Media

veröffentlicht über tolino media

www.tolinomedia.de

Du, der du durch fremde Welten reist,

sie betrachtest und mit deinem Herzen antwortest.

Für dich sei diese Schrift.

Inhaltswarnung

Diese Geschichte enthält Gewaltbeschreibungen und behandelt emotionale Themen. Wenn du sensibel auf unterschiedliche Themen reagieren könntest, findest du eine nähere Ausführung in der „Inhaltswarnung“ am Ende des Ebooks.

Was bisher geschah

Tesjan trifft auf einen Chahghee, um die Strafe für einen Mord zu erfahren. Doch die Chahghee warnen davor, einen erwachten Chahd‘Rian zu töten, ohne klare Antworten zu geben.

Im Juwelenwald von Shang Iyuha trifft Helaku auf Kahzuna, eine alte Bekannte. Er berichtet ihr von der Attacke des Chahd‘Gairs Yazhi auf sein Rudel, bei der fast alle ums Leben gekommen sind. Seine Töchter Aleshanee und Huyana sind Chahd‘Rian, was Kahzuna verärgert. Ein hitziger Streit entbrennt zwischen den beiden, und es kommt zu einem kurzen Kampf.

Helaku erzählt seiner Tochter von den Kräften der Chahd‘Rian, seiner eigenen Mentorin Kajika und seinen alten Feinden. Aleshanee lernt Vaughan kennen - einen kleinen Luchsjarg, der ein Freund von Helaku ist. Als Kahzuna auftaucht, provoziert diese Aleshanee aufgrund ihrer gemischten Abstammung und enthüllt, was sie ist. Aleshanee weigert sich, zu kämpfen, und zeigt ihre Unsicherheit angesichts der neuen Situation.

Charaktere

Aleshanee

Jarg Faol Kipa / Mealleth

Ä785chd, Himmelsauge An20

Tochter von Helaku

Atohi

Jarg Faol Sinak

Ä628chd, Sonnenwelt An43

Alter Freund von Helaku, Großalpha Gidmhas, Vater von Kaeto

Helaku

Jarg Faol Kipa

Ä624chd, Farbähre An41

Vater von Aleshanee und Huyana

Kaeto

Jarg Faol Sinak

Ä781chd, Sonnenwelt An27

Sohn von Atohi

Kahzuna

Jarg Awi

Ä618chd, Himmelsauge An13

Kampfgefährtin von Helaku und Atohi

Kosejin

Jarg Awi

Ä771chd, Farbähre An25

Sohn von Kahzuna

Tesjan

Jarg Amrog

Ä486chd, Sternentanz An12

Alter Feind von Helaku und Atohi

Vaughan

Jarg Scolin

Ä681chd, Blumenfeuer An7

Alter Freund von Helaku

Yahzi

Jarg Moar Atharra

Ä488chd, Blumenfeuer An45

Lebensmale Amrog)

Die Male an der Stirn erscheinen bereits bei der Geburt eines Jarg Amrog. Sie stellen die Lebensenergie dieser Jarg dar. Ein Säugling, das kein Stirnmal erhält, ist nicht lebensfähig. Ohne diese stirbt der Jarg Amrog. Die Male an den Wangen sind die letzten Energiereserven. Sie sind, wenn auch schwer, regenerierbar; der Verlust des Stirnmals dagegen führt unweigerlich zum Tod.

Kapitel 7

Ihr solltet euch beeilen, er ist gleich da

Ä790chd, Wellenlicht An35

Der Atem geht immer schneller, der Puls steigert sich bis an die Grenzen. Furcht weitet die Adern und Venen in den kindlichen Körper der Mealleth; der Kinder, halb Jarg und halb Mensch. Sie wechseln kaum Blicke, reden nicht, kämpfen jeder für sich mit der eigenen Angst. Sie blicken nicht zurück, haben nur ein Ziel vor Augen: Den Jungen, der sie anführt, an dessen Fersen sie sich schwer atmend heften, ihm durch die Irrwege des Sandcanyons folgen, im Schatten der wuchtigen Felsen. Nur wenige Wasseradern und wenige Bäume begegnen ihnen hier auf der untersten Ebene.

Aleshanee klammert sich an die Hand ihrer gleichaltrigen Schwester, während sie durch enge Pässe und Tunnel hetzen. Sie verstehen nicht, was passiert; nicht, warum sie rennen; warum sie flüchten; warum ihr Vater so laut gewesen war. Doch sie sind nah, nahe dem Wald, der den Felsen umgibt, auf dem ihre Unterkunft, ihre Höhle, ihr Zuhause zu finden war. Utatcis Wolfsohren zucken. Ohne zu zögern, bleibt er stehen, breitet die Arme aus, geht in die Hocke.

»Leise!«, zischt er den Mädchen über die Schulter zu und drückt sie an die Wand. Ein Überhang schwebt über ihnen. Während Aleshanee und Huyana angespannt ihre Hände vor die Münder halten, um sich nicht anhand ihrer lauten Atemgeräusche zu verraten, starrt Utatci nach oben. Er wirkt angestrengt in seiner verspannten Haltung, seine Ohren sind aufgerichtet, wachsam gespitzt und zucken immer wieder schwach. Sein Schweif, der seine Unterart von der Helakus unterscheidet, ist ruhig, doch zeigt sich leicht aufgebauscht.

»Was is’?«, haucht Aleshanee, so leise, dass sie selbst sich kaum hören konnte, doch Utatci winkt die Frage mit seiner Hand ab.

Er ist konzentriert. Weshalb?

Sie sollten doch weiter, zurück in die Höhle.

Es ist nicht mehr weit! Die anderen warnen!

Sekunden verrinnen; Sekunden, die sich wie qualvolle Sonnenstunden anfühlen, wie ein ganzer Tag.

Nervös und verängstigt von dieser gesamten Situation tauschen die zwei Schwestern vielsagende Blicke, bis Huyana ihre Hand vorsichtig hebt. Doch in dem Moment, als sie nach dem Oberteil des älteren Faol greifen will, um ihn auf sich aufmerksam zu machen, zucken sie alle drei zusammen. Augenblicklich legt Utatci seine Ohren an, sein aufgebauschter Schweif hebt sich leicht, doch kein Knurren entweicht seiner Kehle. Mit ernstem, wachsamen Blick starrt er auf die Person, die sich soeben von der Erhöhung hinab auf ihre Ebene begeben hat.

Die Gestalt zeigt eine vollständig graue Haut, ist lediglich mit einer lockeren, geplusterten Hose gekleidet. Entlang seiner Wirbelsäule sprießen kleine hornartige Erhebungen aus dem Körper; knapp über dem Hosenbund ragen drei dünne, lange, pechschwarze, felllose Schweife heraus, als seien sie Verlängerungen der letzten, nebeneinanderliegenden Hörner. Sie wedeln ruhig vor sich her, scheinen allerdings keine Verlängerung der Wirbelsäule zu sein. Auch an seinen Schultern findet sich je ein Horn, doch größer als die auf dem Rücken. Langes, weißes Haar fällt vom Haupt, das seitlich mit einem Paar grauer Spitzohren geschmückt ist, den Rücken hinab bis zu dessen Mitte, unten zusammengebunden mit einem breiten Band.

Die Arme des fremden Jarg hängen an dem stolz aufgerichteten Oberkörper locker herab, wirken nicht besonders kräftig und zeigen kürzere Krallen als die der Faol an ihren Fingern. Als der Jarg sich zu ihnen umdreht, fallen drei türkise Male an seinem rechten Oberarm auf. Die obersten beiden bilden zwei volle Rauten und im Vergleich zu der dritten darunter deutlich größer. Die unterste zeichnet allerdings nur die Kontur einer kleinen Raute auf den Arm.

Aleshanee erstarrt, als sie die kalten, roten Augen in den tiefen Höhlen ohne Augenbrauen sieht. Sein Blick wirkt durchdringend und wachsam. Über diesen kalten Augen wachsen zwei Hörner aus der Stirn, direkt am weißen Haaransatz, von dem sich nur eine breite Strähne aus dem langen Zopf gewunden hat und sich nun der Wange entlang über das rechte Ohr legt. Ein weiteres, mit einer Zacke nach unten gen Nase geschwungenes Mal verbindet die beiden Hörner in dem selben Türkis wie auch die Zeichnungen auf dem Arm und die leicht gewellten, langen Dreiecke an den Wangen.

Einen solchen Jarg hatte Aleshanee noch nie gesehen.

»Hier ist … irgendwo ein sehr starker Jarg«, bricht es schließlich aus Utatci heraus.

Verhältnismäßig kurz betrachtet der Fremde den größeren Faol, ehe er erst Aleshanee, dann Huyana mit seinem hellroten Blick fixiert.

»Dann solltet ihr euch auch in Sicherheit bringen, kleine Mealleth.« Seine tiefe Stimme wird von etwas beherrscht, das die drei nicht einordnen und nicht bestimmen können.

»Du dich auch«, erwidert Utatci argwöhnisch und knurrt.

Nun mustert der unbekannte Jarg auch den älteren Faol, legt seinen Kopf schief.

»Ebenso wie du. Ihr solltet euch beeilen, er ist gleich da.«

»Was?!«

Das Blaffen Utatcis hallt durch den Canyon.

Der Fremde ist weg. Ein kurzes Aufleuchten seines untersten Males hat der Faol noch gesehen, dann hat der Fremde sich wortwörtlich in Luft aufgelöst.

»Kh. Scheiße.« Einen Moment noch lauscht der Faol. Schnuppert, wittert. Dann streckt er seine Hände nach den Mädchen aus. »Schnell!«

Sie tauschen einen beunruhigten, verängstigten Blick aus, ehe sie ihrem Gefährten weiter folgen, so schnell ihre Beine sie tragen können.

---ENDE DER LESEPROBE---