Kalkstein - Adalbert Stifter - E-Book

Kalkstein E-Book

Adalbert Stifter

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Beschreibung

Kalkstein ist eine Erzählung Adalbert Stifters aus der Sammlung Bunte Steine.Es wird die scheinbar authentische Begegnung des Erzählers mit einem armen Prediger berichtet. Der Erzähler gelangt in seiner Tätigkeit als Landvermesser in eine karge Gegend, in der der Prediger sein Dasein fristet. Im Ansehen seiner Umwelt gilt dieser als geiziger Eigenbrötler, bis sich nach seinem Tod herausstellt, dass sein bescheidenes Leben einzig dem Zweck galt, Geld zur Gründung einer Schule zu sparen, um den Kindern einer abgelegenen Ortschaft den weiten und gefahrvollen Schulweg zu erleichtern.

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Inhaltsverzeichnis

Cover

Titel

Erzählung

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Adalbert Stifter

Kalkstein

Ausgabe im SoTo Verlag, 2016

Bielatalstraße 14, 01824 Königstein

Vollständig und neu gesetzt durch Sandra Oelschläger

Herausgeber der Klassik-Reihe: Sandra Oelschläger

Umschlaggestaltung unter Verwendung von Bildern, 

die der Creative Commons CC0 unterliegen.

Druck und Bindung:

CreateSpace | 4900 LaCross Road | North Charleston, SC 29406

ISBN Print 978-1530913428ISBN Print Großdruck 978-1530913459ISBN EPUB 978-3-96077-038-1

www.buch-klassiker.de

Ich erzähle hier eine Geschichte, die uns einmal ein Freund erzählt hat, in der nichts Ungewöhnliches vorkömmt, und die ich doch nicht habe vergessen können. Unter zehn Zuhörern werden neun den Mann, der in der Geschichte vorkömmt, tadeln, der zehnte wird oft an ihn denken. Die Gelegenheit zu der Geschichte kam von einem Streite, der sich in der Gesellschaft von uns Freunden darüber entspann, wie die Geistesgaben an einem Menschen verteilt sein können. Einige behaupten, es könne ein Mensch mit einer gewissen Gabe außerordentlich bedacht sein, und die andern doch nur in einem geringen Maße besitzen. Man wies dabei auf die sogenannten Virtuosen hin. Andere sagten, die Gaben der Seele seien immer im gleichen Maße vorhanden, entweder alle gleich groß oder gleich mittelmäßig oder gleich klein, nur hänge es von dem Geschicke ab, welche Gabe vorzüglich ausgebildet wurde, und dies rufe den Anschein einer Ungleichheit hervor. Raphael hätte unter andern Jugendeindrücken und Zeitverhältnissen statt eines großen Malers ein großer Feldherr werden können. Wieder andere meinten, wo die Vernunft als das übersinnliche Vermögen und als das höchste Vermögen des Menschen überhaupt in großer Fülle vorhanden sei, da seien es auch die übrigen untergeordneten Fähigkeiten. Das Umgekehrte gelte jedoch nicht; es könne eine niedere Fähigkeit besonders hervorragen, die höhern aber nicht. Wohl aber, wenn was immer für eine Begabung, sie sei selber hoch oder niedrig, bedeutend ist, müssen es auch die ihr untergeordneten sein. Als Grund gaben sie an, daß die niedere Fähigkeit immer die Dienerin der höhern sei, und daß es ein Widersinn wäre, die höhere gebietende Gabe zu besitzen und die niedere dienende nicht. Endlich waren noch einige, die sagten, Gott habe die Menschen erschaffen, wie er sie erschaffen habe, man könne nicht wissen, wie er die Gaben verteilt habe, und könne darüber nicht hadern, weil es ungewiß sei, was in der Zukunft in dieser Beziehung noch zum Vorschein kommen könne. Da erzählte mein Freund seine Geschichte.

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