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Karla ist 9 Jahre alt, lebt mit ihrer Mutter, deren neuem Mann und drei Geschwistern zusammen. Karla hat es nicht immer ganz leicht, denn ihr Vater trinkt und vergisst manchmal, sie abzuholen, ihre Mutter hat einen Putzfimmel und die Geschwister benehmen sich nicht immer so, wie sie es sich wünscht - und das schlimmste: Karlas beste Freundin kündigt ihr einfach so die Freundschaft...
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Seitenzahl: 136
Veröffentlichungsjahr: 2018
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Renée Toft Simonsen
SAGA Egmont
Karlas Welt
Aus dem Dänischem von Julia Pfeiffer nach
Karlas Kabale
Copyright © 2011, 2018 Renée Toft Simonsen und Lindhardt og Ringhof Forlag A/S
All rights reserved
ISBN: 9788711516065
1. Ebook-Auflage, 2018
Format: EPUB 2.0
Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für andere als persönliche Nutzung ist nur nach
Absprache mit Lindhardt og Ringhof gestattet.
SAGA Egmont www.saga-books.com und Lindhardt og Ringhof www.lrforlag.dk – a part of Egmont www.egmont.com
Für Ulrikke, Jens Kristian, Hugo, Ida Marie und alle anderen Herzenskinder dieser Welt …
Dank gilt meinem allerliebsten Ehegatten, denn du bist mein Leuchtfeuer. Du bist der beste Kritiker, den sich eine Frau wünschen kann und du bist derjenige, der die Schriftstellerei mit deinem starken Glauben an meine Fähigkeiten als Autorin in Gang gebracht hat.
Am Eingang zu dem großen, gelben Haus stand ein kleines Schild. Auf diesem Schild stand:
Hir wohnen wir alle zusamen, is doch klar
Es war ein Schild, das Karla selbst gemalt und dort angebracht hatte, weil nie ein richtiges Namensschild gemacht wurde. Im Inneren des Hauses kreischte eine hohe Mädchenstimme: „Das mach ich nicht, da geh ich garantiert nicht mit! Ich kenne diese Cecilie nicht einmal!“
Ein spindeldürres Mädchen mit schulterlangem, blonden Haar und großen, blauen Augen rauschte durch das Wohnzimmer und trat gegen Sofa und Stühle. Es war Karla und sie war rasend. Mama hatte nämlich gesagt, dass eine ältere Dame, die Cecilie hieß, auf sie aufpassen sollte. Karla konnte einfach nicht verstehen, warum sie nicht woanders bleiben konnte und warum sie nicht einfach alleine zu Hause bleiben durfte. Solche alten Damen waren nichts für sie. Karla war schon fast zehn Jahre alt und hätte doch ohne weiteres einen Nachmittag alleine verbringen können. Karla hasste es, wenn Entscheidungen einfach über ihren Kopf hinweg getroffen wurden. Das Nervigste am Kind sein war, dass die Erwachsenen die ganze Zeit über alles Mögliche bestimmten, was sie nichts anging.
Ich stelle mich tot, dachte sie sich. Ich rühre mich einfach nicht vom Fleck. Ich bleibe hier am Boden liegen und mache mich schwer – soll mich Mama doch dorthin schleifen!
So war Karla; ein selbstständiges Mädchen, das immer dazu bereit war Widerstand zu leisten, wenn es etwas nicht wollte. Karla war auch ein Mädchen, das ständig auf pfiffige Ideen kam und immer wieder für kräftigen Radau sorgte. Ein Mädchen, das Dinge machte, bevor es darüber nachdachte.
„Jetzt komm schon! Wir müssen fahren, sonst schaffe ich es nicht rechtzeitig zu meinem Treffen“, rief Mama und kam ins Wohnzimmer, wo sich Karla auf den Teppich, zur Hälfte gar unter den Couchtisch, gelegt hatte.
„Das lässt du bitte schön bleiben“, sagte Mama. Ihr war sofort klar, was Karla im Schilde führte.
„Ich sage es dir nur ein einziges Mal. Du wirst dorthin gehen und wenn ich dich tragen muss. Aber wenn ich das muss, dann werde ich mir eine Strafe überlegen.“
„An welche Strafe denkst du denn?“, fragte Karla.
„Hmm, ich bin mir nicht sicher, aber vielleicht so etwas wie, dass du eine ganze Woche lang keine Freundinnen mit nach Hause nehmen darfst und kein Taschengeld am Freitag.“
„Das traust du dich nicht“, erwiderte Karla, „ich habe morgen etwas mit Katrine ausgemacht.“
„Na das ist aber ärgerlich. Denn daraus wird dann wohl nichts, wenn du jetzt nicht freiwillig mitkommst.“ Mama wandte sich um. „Du hast zwei Minuten.“
Karla überlegte, was dafür und was dagegen sprach, das zu tun, was von ihr verlangt wurde. Ihr Körper lag schwer auf dem weichen Teppich und ihre Zehen krümmten und streckten sich abwechselnd.
„Ich freu mich schon drauf, erwachsen zu sein“, sagte sie laut zu sich selbst, während sie langsam auf die Beine kam. Sie dachte sich, wenn sie einmal groß wäre und von zu Hause wegzöge, dann gäbe es niemanden mehr, der über sie bestimmen würde. Vielleicht würde sie Mama niemals mehr besuchen. Nein, Mama könnte sie ihretwegen tausend Jahre lang vermissen, aber Karla wäre das egal. Wenn sie einmal groß wäre, dann würde die dumme Mama sie jedenfalls nicht mehr tragen können. Bis dahin wäre sie viel zu groß und viel zu schwer.
Karla ging mit steifem Körper und beleidigter Mine aus der Tür und setzte sich schmollend ins Auto.
„Guten Tag, Karla“, sagte Cecilie, „wie schön, dass du mich besuchen möchtest.“ Cecilie konnte Karla ansehen, dass sie nicht gut gelaunt war und Mama fuchtelte wild mit ihren Armen, um deutlich zu machen, dass die Situation vollkommen verrückt war. Cecilie tat, als hätte sie von alledem nichts bemerkt.
„Mich besuchen nicht mehr so viele Leute und weil ich schon eine alte Dame bin, komme ich auch nicht mehr so viel raus. Deshalb liebe ich es, Besuch zu bekommen. Es ist schön, jemandem zum Reden zu haben. Man kann ganz schön einsam werden, wenn die Beine nicht mehr richtig mitmachen.“
„Tschüss, bis später“, sagte Mama und eilte zur Tür hinaus, während Cecilie weiter mit Karla sprach. Karla wollte nicht einmal auf Wiedersehen sagen. Sie starrte einfach nur auf den Boden.
„Früher habe ich gehen und rennen können, genau wie du. Und das habe ich auch wirklich gemacht; jeden einzelnen Tag! Ach, was habe ich nur immer alles vorgehabt. Ich habe so viele Pläne und Freundinnen gehabt mit denen ich spielen wollte. Natürlich habe ich nicht so viel spielen können, wie ihr es heutzutage könnt. Ich habe ja schließlich arbeiten müssen.“
Während Cecilie redete, mischte sie Karten. Sie glitten in- und auseinander. Nicht ein einziges Mal verlor sie eine Karte, obwohl es ziemlich schwer ging. Cecilies Finger waren ein bisschen krumm und steif. Aber trotzdem war sie wirklich gut im Kartenmischen. Sie begann, die Karten in gleich großen Stapeln aufzulegen, die jeweils aus vier Stück bestanden. Die allerletzten vier Karten behielt sie in der Hand, während sie eine von ihnen umdrehte. Es war eine Sieben.
„Hmm, na sowas, auf Wiedersehen und ab mit dir. Geh doch dorthin, wo die Siebener wohnen.“
„Hast du arbeiten müssen, als du noch ein Kind warst?“, fragte Karla. Jetzt war sie neugierig geworden. „Kinder arbeiten doch nicht, oder?“
„Oh doch! Als ich noch klein war, haben Kinder arbeiten müssen. Wir haben im Haus und auf dem Feld helfen müssen, wann immer es nötig war. Und das ist fast immer der Fall gewesen. Das waren andere Zeiten damals, als ich ein Kind war. Ich bin auf einem Hof auf dem Land aufgewachsen und meine Mutter und mein Vater haben immer viel zu tun gehabt. Sie haben die Tiere füttern und den Garten und die Felder pflegen müssen und wir Kinder haben kräftig mit angepackt. Das ist notwendig gewesen, denn sonst hätten wir kein Geld bekommen. Und kein Geld hätte kein Essen bedeutet.“ Karla hob den Kopf, damit sie besser hören konnte, was Cecilie sagte. Es klang merkwürdig, dass sie arbeiten musste, als sie ein Kind war. Karla kannte keine Kinder, die arbeiteten. Es war zumindest niemand in ihrer Klasse, der das machte. Sie mussten vielleicht ein bisschen mithelfen den Tisch zu decken oder den Müll hinaustragen – das musste Katrine zumindest – aber niemand musste so richtig arbeiten. Die Kinder, die Karla kannte, sollten ganz im Gegenteil lieber den ganzen Tag lang spielen. Manchmal waren es sogar die Erwachsenen, die sie zum Spielen ermunterten, wenn sie nichts machten.
„Ich muss nicht arbeiten, aber ich soll dafür die ganze Zeit spielen“, sagte Karla.
„Das klingt aber auch ganz schön anstrengend“, sagte Cecilie.
„Die Erwachsenen können ziemlich merkwürdig sein. Sie mögen es nicht, wenn die Kinder nicht spielen oder nichts machen. Waren deine Eltern geschieden?“, wollte Karla gerne wissen.
„Aber nicht doch!“, rief Cecilie, „das hat man früher nicht gemacht … aber ich bin einmal mit einem Jungen in die Klasse gegangen, dessen Eltern haben sich scheiden lassen. Er ist jedoch mit seinem Vater von hier weggezogen, Darum habe ich nie herausfinden können, warum das passiert ist und wie es ihm damit gegangen ist.“
„Es ist ihm sicher nicht gut gegangen“, sagte Karla, „und ich weiß das, weil meine Mama und mein Papa geschieden sind. Es ist richtig schwer für ein Kind, wenn sich seine Eltern scheiden lassen.“
Karla begann, Cecilie zu erzählen, warum es so schwer war ein Scheidungskind zu sein. Sie erzählte, wie oft sie ihren Papa vermisste, weil sie ihn so selten sah. Nur ein einziges Mal pro Woche durfte sie bei ihm sein. Das war jeden Montag. Und übernachten durfte sie dort nie.
„Er ist nämlich Alkoholiker“, berichtete Karla. „Das bedeutet, dass er zu viele Biere trinkt.“
Cecilie nickte, denn sie wusste, was ein Alkoholiker war.
„Das muss ja richtig schwer für dich sein“, sagte Cecilie. Karla nickte und senkte ihren Blick wieder auf den Boden. Der Gedanke daran, dass ihr Papa krank war, machte sie traurig.
„Manchmal kann richtig viel Zeit vergehen in der ich ihn nicht sehe und dann habe ich immer so furchtbare Angst, dass ihm etwas passiert ist“, sagte Karla und erzählte Cecilie, dass er nicht mit dem Auto fahren durfte, wenn sie oder wenn Mads dabei war. Mads war ihr kleiner Bruder, dessen Papa auch ihr Papa war. Sie hatte noch einen anderen kleinen Bruder, der Lillebror hieß, welcher aber einen anderen Papa hatte, der Leif hieß. Leif war mit Mama zusammen. Aber wenn Mads oder Karla nicht dabei waren, dann fuhr Papa Auto. Das hatte sie selbst gesehen und sie machte sich große Sorgen, dass er einen Unfall bauen könnte.
„Mama sagt, dass ich nicht zu viel daran denken soll, weil er ein erwachsener Mann ist, der es selbst wissen muss. Aber ich kann doch nicht einfach damit aufhören daran zu denken, oder?“
Cecilie nickte und sagte, dass sie es gut verstehen konnte, dass es schwer war, nicht daran zu denken.
„Dann hast du also einen neuen Bruder und einen neuen Papa dazubekommen?“, fragte Cecilie.
„Sicher nicht!“, entgegnete Karla bestimmt, „einen Bruder schon, ja, aber keinen neuen Papa. Leif ist doch nicht mein Papa, nur weil er mit Mama verheiratet ist. So ist das ganz bestimmt nicht“, sagte Karla. „Aber ich habe eine Art große Schwester dazubekommen. Sie heißt Anna-Lisa. Sie ist eigentlich nicht wirklich meine große Schwester, weil sie eine andere Mama hat, bei der sie in Kopenhagen wohnt. Aber Leif ist ihr Papa und darum ist sie ja irgendwie auch ein Teil meiner Familie, oder?“ Karla sah hinauf zu Cecilie, die wieder nickte.
„Das ist eine ziemlich große Familie, die du da plötzlich bekommen hast“, meinte Cecilie.
Karla erzählte, dass das eigentlich so gar nicht plötzlich gekommen war, weil sie nur zwei Jahre alt gewesen war, als sich Mama und Papa hatten scheiden lassen. Aber trotzdem war es traurig gewesen. Sie berichtete, dass sie Leif gut leiden konnte, weil er lieb war. Und Lillebror und Anna-Lisa hatte sie auch gern.
„Aber obwohl mein Papa Alkoholiker ist, ist er der weltbeste Papa. Er ist ja auch der einzige Papa, den ich habe und du kannst dir vorstellen, wie lieb er ist! Er hat starke Arme, mit denen er mich wie ein Bär umarmen kann. Ud ich darf immer selbst bestimmen, was wir zu Abend essen und er geht oft ins Schwimmbad oder ins Kino mit mir und er mag es mir stundenlang vorzulesen und er sagt mir oft ganz laut, dass er mich lieb hat…“ Karla hielt einen Moment lang inne. Doch dann fuhr sie fort: „Wenn er gerade kein Alkoholiker ist, dann kann man gar nicht sehen, dass er krank ist. Wenn er gerade nicht trinkt, dann sieht er eigentlich wie alle anderen Papas aus. Es ist eben eine Krankheit, bei der man nicht wirklich erraten würde, dass jemand sie hat, wenn man es nicht gerade weiß.“
Karla hatte sich warm geredet. Sie fühlte sich hier in Cecilies Wohnzimmer richtig wohl. Überall lagen Teppiche und auf dem Sofa waren lauter weiche Kissen. An den Wänden hingen alte Bilder von verschiedenen Menschen, die Karla nicht kannte. Außerdem standen eine Schale mit Keksen und ein geblümtes Glas mit Bonbons in allen Farben des Regenbogens auf dem Tisch. Und es gab eine Uhr, die tickte – ein ruhiges Ticktack. Karla fand es gemütlich bei Cecilie und die Uhr tickte so schön und friedlich.
„Manchmal ist es auch schwer, zu wissen, mit wem man verwandt ist und mit wem nicht. Zum Beispiel hat Anna-Lisa einen kleinen Bruder bei ihrer Mama in Kopenhagen dazu bekommen. Er heißt Viktor. Und ich bin ja so ein bisschen mit Anna-Lisa verwandt, aber so gar nicht mit Viktor. Ich kenne ihn nicht einmal. Schon komisch, dass ich mit ihr verwandt bin, die mit einem Anderen verwandt ist, mit dem ich überhaupt nicht verwandt bin und den ich nicht einmal kenne.“
Cecilie fand, dass das alles sehr verwirrend war, was Karla über ihre Familie erzählte. Sie versuchte zu wiederholen, wer nun alles mit Karla verwandt war. Doch sie verwechselte alles und Karla begann zu lachen. „Nein, Cecilie, ich bin doch nicht mit Viktor verwandt. Viktor ist doch Anna-Lisas kleiner Bruder.“
„Jetzt verstehst du bestimmt, dass es schwierig ist einen Papa zu haben, der krank, aber gleichzeitig der weltbeste Papa ist, und außerdem Leif zu haben, der jeden Tag mit mir zusammenlebt und der darum fast ein bisschen mehr Papa als mein richtiger Papa ist – also nur im Alltag, meine ich. Leif ist schon so lange da, dass es sich anfühlt, als wäre er irgendwie mein Papa.“ Das Letztgesagte sprach Karla ganz leise aus; so, als wäre es ein Geheimnis.
Karla wurde kurz ganz still. Sie sah sich im Wohnzimmer um und fragte Cecilie, ob sie nicht fand, dass das alles ein bisschen kompliziert klang.
„Man kann doch nicht zwei Papas haben“, sagte Karla und fuhr fort: „Es gibt keine richtigen Familien, in der es zwei Papas gibt. In einer richtigen Familie gibt es nur eine Mama und einen Papa und ein paar Kinder, die alle Geschwister sind – also so richtige Geschwister.“
„Die Sache mit deiner Familie klingt ein bisschen wie ein Kartenspiel“, sagte Cecilie. „Manchmal gewinnt man, und manchmal eben nicht.“
Und Cecilie war wirklich gerade dabei, ein Kartenspiel zu legen. Sie erzählte, das das, was sie gerade legte, Königssolitär hieß und dann fragte sie Karla, ob sie nicht Lust hätte, es mal auszuprobieren. Das wollte Karla gerne. Mit ein wenig Hilfe von Cecilie ging es ziemlich gut und Karla fand es wirklich lustig. Cecilie erzählte, man könne die Karten so legen, dass man sehen kann, was die Zukunft bringe. Manchmal legte Cecilie selbst Karten aus, um zu sehen, ob sie zum Beispiel Besuch an diesem Tag bekommen würde. Sie meinte, dass ihr die Karten gerade eben verraten hätten, dass sie Besuch bekäme, als Karla zur Tür herein kam. Würde sie also das Spiel gewinnen, dann bekäme sie heute Besuch. Und würde sie nicht gewinnen, bekäme sie keinen Besuch.
„Aber nicht immer verraten die Karten die Wahrheit“, warnte Cecilie. „Manchmal geht etwas gut aus. Auch wenn die Karten etwas anderes sagen. Man muss also aufpassen, dass man nicht zu sehr daran glaubt.“
Karla schlug vor, die Karten zu legen, um zu sehen, ob Papa gesund werden würde, oder nicht. Cecilie war sich nicht sicher, ob die Karten etwas darüber verraten würden. Aber sie konnten es ja einmal versuchen. Bei dem Gedanken, dass sie das Spiel auch nicht gewinnen könnten, wurde Karla nervös. Das Spiel dauerte lange. Doch plötzlich tauchte der letzte König auf und auf dem Tisch lagen noch immer über zehn Karten, die noch nicht umgedreht wurden. Karla wurde unruhig. Sie spürte, dass es ihr wirklich etwas bedeutete, dieses Spiel zu gewinnen.
„Wir werden verlieren!“, sagte sie traurig. Cecilie spürte, dass es sehr wichtig für Karla war, dieses Spiel zu gewinnen. Darum nahm sie entschlossen einen der Könige und schob ihn unter einen der Stapel am Tisch. Danach hob sie eine neue Karte vom selben Stapel ab.
„Hin und wieder muss man bei so einem Kartenspiel ein wenig nachhelfen. Aber nur in äußersten Notfällen“, sagte Cecilie, „und das hier ist gewiss ein äußerster Notfall, das spüre ich.“
Cecilie reichte Karla die Karten, sodass sie weitermachen konnte und plötzlich ging das Spiel gut aus.