4,99 €
Ein spannendes Abenteuer für kleine Detektive: Ein tierischer Kinderkrimi, der zum Mitfiebern und Spaßhaben einlädt! Der kleine Mäuse-Detektiv Herr Katz muss kotzen. Schuld sind nicht die Spinat-Käse-Sticks vom Mittagsmahl. Etwas stinkt hier gewaltig. Sein Boss, "der Gorilla", beauftragt ihn mit einer neuen heiklen Mission: in der Gartenkolonie "Waldfrieden e.V." sind schwere Verwüstungen und Schäden angerichtet worden. Es herrscht Aufregung im Gartenparadies. Katz und seine Assistentin Maxi, ein cleveres Eichhörnchen, machen sich sofort an die Arbeit. Eine erste Spur führt Katz in die Besserungsanstalt für schwererziehbare Hasenrowdies. Doch der stadtbekannte Kleinganove Langohr ist verschwunden. Während der Untersuchung des einst idyllischen Tatorts trifft Katz auf ein verkohlten Kuhmist und eigenartigen pulverigen Substanz. Was ist hier los im Gartenparadies? Bald muss Katz um sein Leben kämpfen und windet sich im reißerischen Strudel einer mysteriösen Verschwörung. Die perfekte Lesemotivation für kleine Leseratten: Teil 1 der Reihe um den Mäuse-Detektiv Herr Katz, mit spannender Handlung, liebenswerten Charakteren und viel Humor!
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 38
Veröffentlichungsjahr: 2024
Für meinen Mann Detlef
Der Auftrag
Rowdy gesucht
Tatort: Waldfrieden
Die Anstalt
Manege frei
Langohr
Der Beweis
Die Versammlung
Es war heute nicht sein bester Tag gewesen. Herr Katz fühlte sich gar nicht gut. Wieder einmal hatte man sich über seinen Namen lustig gemacht. „Was kann ich als Mäuserich für meinen Namen?“, jammerte Katz. „Ich hab ihn mir nicht aussuchen können“, schmollte er weiter und trottete gedankenlos in sein Büro. Hier war sein Reich. Zwar etwas staubig und voll mit Schnipseln, Fotos und Resten von der Käse-Pizza. Aber hier hatte er das Sagen. Niemand wusste so gut Bescheid wie er. Sein Ruf als gewiefter Detektiv ging weit über die nächsten Wände hinaus. Nur Herr Katz kannte sich im Dschungel der Schurken und Räuber aus. Sein letzter Fall war erst kürzlich spektakulär gelöst worden. Sogar eine Randnotiz mit einem Bild von ihm war in der lokalen Zeitung abgelichtet. Er hatte dem Halunken Big Boy Puss endlich das Handwerk gelegt und ihn in flagranti dabei ertappt, wie er die Whisky-Fabrik ausnehmen wollte. Seinen Kumpel Royal Cat hatte er gleich mit eingebuchtet.
Müde rieb sich Katz die Augen, gähnte lang und setzte sich an seinen großen Schreibtisch. Sein Magen rebellierte noch vom Mittagsmahl: Spinat in Käse-Stangen. Davon würde er noch lange etwas haben. Auf seinem Schreibtisch stapelten sich Berge von Zeitungen. Seine Assistentin Maxi, ein ambitioniertes Eichhörnchen, hatte hier wieder für Ordnung gesorgt. Alles lag an seinem Platz. Nur ein Zettel war neu. Maxi hatte in fein säuberlicher Schrift notiert: „Chef will dich sprechen.“ Und Katz wusste auch, warum.
In der Kantine der Kanzlei „von Bonzen & Partner“ hatte er munkeln hören, dass jemand sein Unwesen auf dem Gelände der Kleingärtner trieb. Viele Salate und andere grüne Keimlinge seien ausgerissen worden. Man hatte Nagerspuren und Unrat gefunden. Es roch verdächtig nach einem neuen Fall! Katz ließ sich schwerfällig vom Stuhl gleiten, nahm noch einen Schluck vom kalten Vormittagskaffee und ging gemächlich rüber zum Büro des Chefs.
Voller Erwartung klopfte er an die Glastür und trat ein. Der Raum vor ihm war um einiges größer als sein Büro. Mächtige Möbel verdeckten den marmorierten Schreibtisch. An den Wänden triumphierte auf unzähligen Bilderrahmen vergrößerte Artikel und Schlagzeilen stolz das Grinsen des Büroinhabers. Es war klar, wer den Ruhm einfuhr und wer leer ausging. Katzs Bürowände waren kahl. Nur einen kleinen Schnipsel von ihm und Big Boy Puss im Knast hatte er angeheftet.
„Katz!“, dröhnte sein Chef von Bonzen, von allen „Gorilla“ genannt, zog noch einmal wichtigtuerisch an seinem Zigarillo und fuhr fort: „Es gibt Arbeit für Sie. Wir haben einen neuen Fall. Und er muss sehr sorgfältig behandelt werden. Mein Freund, der Vorstandsvorsitzende der Gartenkolonie Waldfrieden, braucht unsere Hilfe. Gestern Nacht ist jemand eingebrochen und hat alles auf den Kopf gestellt. Sämtliche Gärten sind verwüstet und das Gemüse angefressen. Es deutet viel darauf hin, dass Langohr wieder seine Runde dreht.“ Von Bonzen kam einige Schritte auf den Mäuserich zu. Unmerklich wackelten die Bilderrahmen an den Wänden. Katz linste unbeeindruckt zu ihnen hinüber. Nach einer kurzen Atempause fügte sein Chef hinzu: „Horchen Sie mal um sich, die Frau von Nasty soll den Unruhestifter sogar gesehen haben.“
Majestätisch kam der Chef auf Katz zu und legte seine Gorilla-Pranke einnehmend auf Katz’ Schulter ab. Dem Mäuserich wurden schlagartig die Knie weich und er strauchelte. Viel zu oft vergaß der Chef, dass er ein Mäuserich war und kein Gorilla. Von Bonzen beugte sich zu ihm herunter und seine pechschwarzen Augen musterten ihn. Sein Atem blies ihm auspuffartig ins Gesicht. Katz blinzelte und versuchte, sich gerade zu halten.
„Katz, Sie müssen mir helfen. Sie sind der Schlaumeier. Wenn Sie den Fall für mich lösen, bekommen Sie das Büro neben mir und wir gehen mal einen trinken!“, führte der Chef seinen Monolog fort. Die Pranke hob sich wieder.
Katz verdrehte die Augen vor Erleichterung. Er richtete sich auf, klopfte sich genervt das Fell glatt und stöhnte unmerklich: „OK, was haben Sie?“
Der Gorilla grinste zufrieden, stampfte zum Schrank hinüber, holte ungelenk zwei Gläser raus und goss beiden seinen guten Gin ein. Er gab Katz das zweite Glas und freute sich insgeheim über die nächste Trophäe an der Wand. „Darauf stoßen wir an, mein Freund!“
Beim Verlassen des Büros gab der Chef Katz die Fallakte. Das Gewicht des Bündels war für Katz kaum tragbar. Er legte es am Boden ab und las die großen Buchstaben: „Monsterhase“ – Ermittler: Emilio Katz.