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-- Das hochaktuelle Thema - künstliche Befruchtung und dessen ungeahnter Folgen - wird in diesem Buch auf dramatische Weise in einer dennoch wunderbaren Liebesgeschichte verarbeitet. Hintergrund der Story: * Der sehnliche Wunsch nach eigenen Kindern ist bei Menschen groß, blieb aber unerfüllt. Das änderte sich, als vor ca. 40 Jahren die erste Samenbank eröffnet wurde. 1978 ist das erste Retortenbaby der Welt geboren (mittlerweile sind es weltweit 9 Millionen). Diese Geburt entfachte international bei Ärzten und Wissenschaftlern den Ehrgeiz, selbst Kinder im Labor zu zeugen. *** Eberhard und Julia, ein Liebespaar, geraten als vermeintliche Geschwister in diese Bredouille. Sie erfuhren peu a peu über den genetischen Missbrauch ihrer gesamten Familie. Angst und Schrecken trat in ihr Leben, aus dem sie letztendlich das Licht des Lebens nicht mehr finden. Eine spannende Geschichte, die sehr gut in die neue Zeit, die sich gerade in alle Richtungen verändert, passt. Von diesem Buch ist eine Fortsetzung mit den Kindeskindern geplant. ...
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Seitenzahl: 499
Veröffentlichungsjahr: 2020
Kurzer Lebenslauf
Charlotte Fröhlich wurde am 01. Mai 1947 in St. Johann in Tirol geboren.
Ihr Vater war gebürtiger Tiroler und ihre Mutter stammte aus Westfalen. Somit war für die Autorin und ihrer Schwester ein stetiger Wohnortswechsel anzeigt. Die ersten sechs Jahre verbrachte sie in Tirol, die nächsten sechs in Münster in Nordrhein Westfalen. Sie selbst bezeichnet sich dadurch oftmals als „Wolpertinger“.
Am liebsten war und ist sie in Tirol, und liebt ihr Land und die Leute die dort leben, welche Natur, Mensch und Tier wertschätzen. Die Autorin wurde sehr früh Mutter und hat 3 erwachsene Töchter und vier Enkelkinder. Vierzig Jahre waren ihre Kinder und Enkelkinder das Wichtigste in ihrem Leben.
Erst im Rentenalter fand sie Zeit sich auf ihre Talente zu besinnen und fing an dieses Buch zu schreiben. Zur Entspannung malt sie autodidaktisch Bilder, die sie am liebsten an ihre Familie verschenkt.
Die Autorin war lange Zeit Gastronomin in Bayern und hat viele Menschen gesprochen, viel Leid und Freud erlebt und viele Schicksale bedauert. Sie hat viel zu berichten und möchte der zukünftigen Generation noch weitere Geschichten erzählen.
Die Autorin
Charlotte Fröhlich
V I T A
Geboren am l. Mai 1947 in St. Johann in Tirol
Geschieden, 3 Töchter, 4 Enkelkinder
Ehemalige Gastronomin,
Nun Malerin und Autorin
Email: [email protected]
Charlotte Fröhlich
Kein Schmetterling in deinem Bauch
Lebensdrama / Liebesroman
© 2020 Charlotte Fröhlich
Umschlag, Illustration: Constanze Larcher
Verlag und Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44,
22359 Hamburg
ISBN
Paperback:
978-3-347-03287-3
Hardcover:
978-3-347-03288-0
e-Book:
978-3-347-03289-7
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung und Vorgeschichte
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Fakten zum Thema
Bild zum Thema
Fortsetzungsroman
Gedicht
You tube Verfilmung
Einleitung und Vorgeschichte
Julia, die Hauptakteurin, erfuhr erst nach dem Tod ihrer Pflegemutter, die sie sehr behütet großgezogen hatte, woher sie stammt bzw. wer ihr Vater war. Sie beauftragte einen Detektiv und erfuhr, dass ihr Vater Chef eines renommierten Gymnasiums war, aber leider nicht mehr lebte.
In ihrer Einsamkeit ließ sie sich in der Kinderwunschklinik eines befreundeten Arztes zweimal künstlich befruchten. Sie wurde Mutter von zunächst Zwillingen und anschließend eines Sohnes.
Viele Jahre später erfuhr sie durch den Detektiv auch noch, dass ihr Vater neben ihr noch einen Sohn hatte. Sie freute sich und begann sofort mit der Suche nach ihrem vermeintlichen Bruder.
Hier beginnt die tragische Geschichte.
Sie findet Eberhard, ihren „Bruder“, verliebt sich sofort in ihn und ohne ihr Geheimnis zu verraten, verführt sie ihn zu einer intensiven Liebesnacht, anschließend verlässt sie Eberhard heimlich und hinterlässt ihm lediglich eine mysteriöse Nachricht.
Völlig verstört wendet er sich hilfesuchend an seinen besten Freund und Anwalt, Gregory.
Die katalysierende Hilfe hatte jedoch leider nicht den gewünschten Erfolg, denn Gregory deckte entsetzliche Geheimnisse in dem Leben der Vorfahren von Julia und Eberhard auf.
Hiermit beginnt das Drama durch eine unwissende Abstammung und Herkunft.
***
(Die ethische Debatte der künstlichen Befruchtung mit seinen ungeklärten Fakten, scheint mit der Entwicklung kaum Schritt halten zu können. Die gesetzlichen Regelungen unterscheiden sich international zum Teil erheblich. Auch die Samenspende ist international derart explodiert, sowie offiziell als auch inoffiziell unkontrolliert.
(Quelle: MDR — Mitteldeutscher Rundfunk)
Dadurch entstehen zwangsweise Halbgeschwister, oftmals unwissend über ihre Herkunft. Sie entbehren auch einer, jedem Erdenbürger zustehender Abstammungsurkunde. Die Zukunft macht die Bahn frei für eine geschlechtliche Verbindung Verwandter und die bisher noch strafbare Zeugung von Geschwisterkindern.
***
Kapitel 1
Spontane Liebesnacht - Mysteriöse Nachricht an Eberhard
Was für ein schöner Tag!
Meinen Auftrag hatte ich zur Zufriedenheit aller erledigt, wie immer!
Ich fühlte mich wohl und hatte mir Zeit genommen zu meinem Lieblingsplatz zu spazieren. Ein kleines Wirtshaus direkt am Starnberger See.
Nicht eins von den bekannten, überlaufenen, wo sich alle Welt tummelt! Nein! Es ist klein, schon fast winzig und kaum zu finden. Es liegt etwas versteckt und abseits der Straße.
Von meinem Haus wohl eine halbe Stunde durch Wald und Wiesen entfernt, muss man seine Füße schon in Bewegung setzen! Dort im Wald, an einer Stelle von der aus sich ein herrlicher Ausblick auf den Starnberger See eröffnet, entdeckt man dieses kleine Häuschen, das mit etwas Phantasie an jenes von Hänsel und Gretel und natürlich auch an die Hexe erinnert, besonders wenn man die Wirtin Luise kennenlernt.
Die kleinen Tischchen, im Biergarten des „Seeblicks“, waren wunderschön gedeckt und umgeben von vielzähligen Blumen, deren Namen ich nicht kannte, aber deren Düfte ich einzusaugen jedoch genoss.
Ich atmete tief ein, lehnte mich auf die weichen Kissen der Bank zurück, streckte die Füße aus und wartete auf Luise.
Schon bog sie um die Ecke.
Luise! Was für eine Erscheinung. Sie war etwas – nun ja - drall, mit roten Haaren, die sie immer mit einem Band zu zügeln versuchte.
„Das Band passt jeweils zum Gewand“, pflegte sie zu sagen. Und ihre „Gewänder“ schneiderte sie stets selbst, wie sie mir einmal erzählte. Ein eigenartiger Stil, meist geblümte Stoffe in grellen Farben. Mich wunderte, dass um Luise keine Schmetterlinge umherflatterten.
Freudestrahlend brachte Luise mir ein Weißbier und die Brotzeit. Ich nahm einen großen Schluck.
Herrlich! Wie dieser Gerstensaft meine Kehle kühlte, so dass ich gleich noch einen großen Schluck nahm. Den gröbsten Durst gestillt, machte sich meine Nase frei für die Düfte der Wurst, den würzigen Käse und dem Radieschen Salat. Am besten roch das frischgebackene Brot, das ich nun dick mit Bauernbutter bestrich, Wurst und Käse darauf legte und hineinbiss. Kauend genoss ich, mehr noch als jeden Bissen und Schluck, diese grenzenlose Ruhe.
Bis plötzlich ein Hund bellend um die Ecke schoss, verfolgt von schreienden Kindern.
Schon wollte ich wütend dieses Rudel aus Kindern und Hund zurechtweisen, als mit gelassenen Schritten eine Frau um die Ecke bog.
Mir stockte der Atem. Ich konnte mich nicht erinnern jemals ein schöneres weibliches Wesen erblickt zu haben.
Ich lehnte mich wieder zurück, und betrachtete dieses grazile mädchenhafte Feenwesen sehr genau, von oben nach unten und dann wieder nach oben. Ihre langen, bei jedem Schritt wippenden, goldblonden Haare umspielten die Schultern und kringelten sich um ihre zarten Arme. Mein Blick wanderte an ihr herab.
Sie lief barfuß und trug ihre Schuhe in der Hand. Ihre wohlgeformten Beine waren schlank und braungebrannt, und endeten in den Falten eines himmelblauen Kleides, welche sich wie Glocken um ihre traumhafte Taille legten und wenig Stoff übrig ließen für den Rest, oberhalb der Taille.
Mein Blick wanderte genüsslich nach oben und ich sah am Ende des Stoffes einen Ansatz von kleinen Brüsten, die von einer wunderbar leicht glänzenden Haut bedeckt waren. Diese zarte Haut überdeckte ihr Dekolleté, ihren Hals, ihre Schultern und endete an kleinen, ebenso zierlichen Händchen, welche die Hundeleine in der rechten Hand und einen Strauß Vergissmeinnicht in der linken Hand festhielten. Als sich, für mich unerwartet, unsere Blicke trafen, strahlten mich zwei himmlisch blau glänzende Augen mit einem hypnotisierenden Blick an, welcher wie es mir schien, direkt bis in die tiefste Tiefe meiner Seele hineinschauen konnte, als würde dieses Wesen alles auskundschaften, und mich geradezu nackig vor ihr stehen lassen. Sie hielt mich gefangen!
Ihren Blicken standhaltend, genoss ich es auch irgendwie, aber in meiner Magengrube breitete sich ein komisch unbekanntes Gefühl aus. Dieses Gefühl kannte ich nicht im Zusammenhang mit Frauen. Es war eine Art warmes Kribbeln oder Kitzeln, das auf- und abwanderte und gleichzeitig einen Druck oder eine Spannung machte. Keine Beschreibung mochte passen!
Als ich noch darüber nachdachte und nachfühlte, löste sie die Hypnose, mit der sie mich festhielt, und wandte fast selbstverständlich ihren Kopf von mir ab, in die ernüchternde Realität, als sei nichts passiert. Gleichzeitig hob sie ihre rechte Hand, damit die Hundeleine daran runterrutschen konnte und legte diese sodann auf den blonden Schopf ihres zirka siebenjährigen Buben nieder. Der putzige Hund lief ruhig ebenso an ihrer rechten Seite.
Während mein Magen sich wieder etwas beruhigte, und auch meine Augen wieder in der Realität angekommen waren, bemerkte ich, dass an ihrer linken Seite zwei genauso zauberhafte, wohl gerade in der Pubertät angekommene Mädchen, sich gleichfalls wie der süße Hund aber an ihrer anderen Seite drängten. Die Haarfarbe der Mädels ähnelte jener der Mutter, und auch sonst konnte man die wohl ererbte elfenhafte Grazie der Mutter wahrnehmen. Ein wunderschöner Anblick!
Alle nahmen, unweit von mir, auf einer der Sitzgruppen Platz. Durch das Blumengitter sah ich, wie sich diese schönen Menschen unterhielten. Gefangen von dem Augenblick lauschte ich jedem ihrer Worte. Dann wandte ich mich abrupt wieder meinem Weißbier zu und leerte es in einem Zug. Das war in diesem Moment genau das Richtige, und ließ die Hitze, die sich auf meiner Stirn gebildet hatte und in meinem Magen breit machte, etwas abkühlen.
Luise rauschte fröhlich um die Ecke. Die Speisenkarte in der Hand, ging sie auf die Gruppe zu. Die Kinder bestellten Eis und baten um Wasser, für Jackie, wie der Hund offenbar hieß.
Und dann hörte ich erstmals ihre Stimme. Die Stimme der Fee.
Ich hätte angenommen, sie habe einen hohen Stimmklang. Doch gefehlt! Sie hatte eine angenehme Alt-Stimme, welche die Vokale in leichtes Vibrieren versetzte. Dunkel, weich und doch fast so etwas wie verrucht.
Wenn ich „nur“ ihre Stimme, mit geschlossenen Augen, gehört hätte, “ohne“ dieses Feenwesen zu sehen, dann hätte ich mich, schon alleine “wegen“ dieser Stimme von ihr in den Bann ziehen lassen. Ich war schon immer fasziniert von so einer Stimmfarbe, aber diese Stimme liebte ich! Ich schloss die Augen, verinnerlichte und genoss den Klang. Dann konzentrierte ich mich, damit ich auch der Aussprache gewahr wurde: Gepflegt! Gebildet! Ich hörte zu, um die Aussage ihrer Worte aufzunehmen. Es waren warme Worte, lustige Sätze, humorvoll, liebevoll!
Verdammt! Kann diese Frau nicht irgendetwas tun, was mir missfällt?
Ich versank in meinen Gedanken und wünschte mir diese Frau in meine unmittelbare Nähe. In meiner Phantasie stellte ich mir vor, wie ich sie gerade eben küsste. Ich öffnete meine Augen und wollte wissen wie dieser Mund aussah, den ich soeben im Wachtraum geküsst hatte. Da stand sie direkt vor mir. Mein Herz schlug Polka. Ich fühlte mich ertappt. Mit starrem Blick schaute ich sie schweigend an.
„Entschuldigen Sie, dass ich Sie störe!“, sagte diese schöne Stimme, und ihre Worte lösten sich aus einer ebenmäßigen weißleuchtenden Reihe von Zähnen. Ihre Lippen schmiegten sich förmlich um die Laute, welche ihre Zunge geformt hatte, und schickten diese Töne durch meine Ohren direkt in mein Gehirn, ohne dass ich auch nur ansatzweise deren Sinn begriff.
„Ja?… Ähm, …nein,! … Ich, … ich habe nichts gehört. Ich bin etwas eingenickt!“, stolperte es aus mir heraus.
„Jackie hat es sich, ohne zu fragen, unter ihrem Tisch, an ihren Füßen, bequem gemacht!“
„Was? Wer?“
„Jackie, unser Hund!“
Ich streckte meinen Arm unter den Tisch und lenkte meine Hand auf seinen Kopf, streichelte sein samtweiches Fell. Jackie belohnte mich dankbar und schleckte meine Hand. Anscheinend mochte er mich?
„Jackie, lass das, komm her!“
Jackie dachte gar nicht daran, legte sich auf meine Füße und schien wieder einschlafen zu wollen. „Lassen Sie ihn liegen. Er hat sich dieses Plätzchen ausgesucht und mich stört es nicht. Und!“, flüsterte ich, „Sie wissen ja sicher: Wer schläft, befindet sich in einer Art Paradies, da darf man nicht stören!“
„Da haben sie wohl recht!“, flüsterte sie zurück und lächelte. „Ich bin übrigens Julia! Dort am Nachbartisch sitzen meine Kinder: Max, mein kleiner Lausbub, … Viola und Theresa, meine Zwillinge.!“
„Angenehm!“, erwiderte ich, denn etwas Besseres fiel mir nicht ein. Mich erhebend, störte ich Jackie beim Schlafen: „Ich heiße Eberhard und wohne hier in der Gegend!“, dann fügte ich hinzu, um das Gespräch in Gang zu halten: „Wohnen sie auch in der Nähe?"
„Nein, ich wohne in der Nähe von München. Wir haben bei einem Spaziergang dieses reizende Wirtshäuschen gefunden. Das heißt, Jackie hat es gefunden! Er hat ein gutes Näschen für das Besondere!“
„Meinen Sie damit etwa mich?“, ich spürte wie mir heiß und kalt und bange wurde, bei der Frage die mir gerade aus dem Mund gerutscht war.
Doch sie lachte nur. Ein tiefes, mitreißendes Lachen. Erneut regte sich in mir der Gedanke, ob es vielleicht irgendetwas an dieser Frau gäbe, das mir missfallen könnte? … Was für ein hinreißendes Lachen!
Jackie hatte sich vom Platz unter meinem Tisch getrollt und lag nun wieder bei Max.
„Mami, kommst du?“, fragte er und fügte, mich anblickend, hinzu: „Sie können gerne mitkommen, Sehen Sie, Jackie will es auch!“, der Hund blickte mich schwanzwedelnd und hechelnd an, … „Bitte, kommen Sie doch zu uns! Wir würden uns freuen!“, sagte er unvermittelt.
Nun blieb mir nichts anderes übrig, zum Glück! Nichts war mir in diesem Augenblick lieber, als in der Mitte dieser Menschen, und an der Seite dieser einmaligen Frau, einer Fee, zu sein.
Ich nahm meinen Hut und wechselte den Tisch. Da bog Luise mal wieder schwungvoll um die Ecke. Fast sah ich die Schmetterlinge, die um sie flatterten.
„Na, Herr Doktor! Da haben’s aber a schöne G‘sellschaft gefunden! Passt gut zu Ihnen! Sie san‘ eh‘ immer so alloa!“
„Luise, jetzt aber!“, entgegnete ich mit reichlich gespielter Empörung, die mich selbst lachen ließ und alle lachten mit.
Wann hatte ich zum letzten Mal gelacht? Natürlich war ich peinlich berührt. Als ob ich immer allein wäre? Gut, ich muss zugeben, ich bin ein Einzelgänger! Es hatte mir nie etwas ausgemacht. … Ab und zu ein kurzfristiges Abenteuer, das sich jedoch nach Abklingen der Lust schnell wieder verflüchtigte. Mehr hatte ich nicht, wollte ich nicht, und bekam ich auch nicht! Doch meine Gefühle zu dieser Frau, die nun neben mir saß, das war etwas anderes, etwas völlig neues. Niemals waren meine Gefühle zu einer Frau so gefangen und sensibilisiert worden, wie in diesem Moment Ich ertappte mich bei der Frage, ob dies wohl der Anfang einer großen Liebe sei?
„Bringen Sie mir lieber noch ein Weißbier, als mich hier bloß zu stellen!“, sagte ich, „und ihr Kinder? Noch ein Eis oder einen Eistee? … Vielleicht Kuchen? … Und Sie? Julia! Würden Sie einen Hugo mit mir trinken?“
„Ja, gern!“, antwortete die Fee.
„Also, Luise, kein Weißbier, sondern bitte zwei Hugo und die Kinder schauen sich die Kuchentruhe an!“
„Jaaaa!“, jubelnd stürmten die Kinder samt Jackie in die Gaststube.
Nun waren wir allein. Und, ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Auch sie schwieg und so saßen wir nebeneinander, ohne ein Wort zu wechseln, und blickten in den Himmel.
Ich war froh, als die Kinder zurückkamen, sich zu uns an den Tisch setzten, und Luise die Getränke servierte.
Julia nahm ihr Glas in die Hand, sah mir tief in die Augen und prostete mir zu.
Dieser Blick! Mein Herz schlug einige Oktaven höher und klopfte wie wild. Ihr forschender Blick elektrisierte mich. Was für ein unfassbar, himmlisches Blau! Wenn die Augen das Fenster zur Seele sind, waren ihre Fenster weit geöffnet. Für Sekunden konnten wir unsere Blicke nicht voneinander lösen. Ich spürte ihre Erregung! Ich roch sie! Ich fühlte die Begierde in mir emporsteigen. In diesem Moment wusste ich: Ich war dieser Frau verfallen.
Durch das Geplänkel der Kinder, lockerte sich wieder die Spannung zwischen uns.
In der Runde entwickelte sich ein lustiges Gespräch und wir hänselten einander. Es fühlte sich an, als wären wir schon immer zusammen gewesen. Selbst Jackie hatte es sich auf meinen Füßen wieder gemütlich gemacht. So verbrachten wir einige Stunden. Dann nahm ich all meinen Mut zusammen und wollte ihr die alles entscheidende Frage stellen. Bei einem “ja“ von ihr wäre es sicher um mich geschehen gewesen, wenn sie “nein“ sagen würde, müsste sie aus meinem Leben scheiden und es bliebe lediglich ein schöner Nachmittag übrig. Bevor ich ihr noch die Frage stellen konnte, dachte ich empört, jedoch nicht ansatzweise daran glaubend: Ob sie vielleicht verheiratet ist? Ich wollte es jedoch gar nicht wissen und schon erst recht nicht hören. Was aber, wenn sie es wäre? Nein! Das konnte ich mir nicht vorstellen. Die Kinder hatten mit keiner Silbe von einem Vater gesprochen und Julia ebenso wenig von einem Mann! Und ? War das alles in diesem Moment wirklich wichtig? Nein! Ich wollte einfach nur, dass sie bei mir blieb und unser Zusammensein nicht durch einen kurzen Händedruck beendet wird, oder Julia aus meinem Leben verschwindet. Ich wollte mehr wissen, über diese Frau. Ich dachte nach, und schon kam mir ein glorreicher Gedanke:
„Wenn ihr wollt und Zeit habt, also nur, wenn ihr Lust habt, würde ich mich freuen, wenn wir noch ein wenig zusammen bleiben!“, brachte ich nervös stotternd hervor. „Ich wohne eine halbe Stunde Fußweg von hier entfernt! Es gibt einen großen Pool im Park meines Hauses, da kann Jackie ins Wasser springen und ihr könntet wild rumtoben! … Da hört euch niemand! Wie klingt das?“. Ich lächelte sie unsicher an. „Später könnten wir grillen und dann fahre ich euch nach Hause!“ Mir gingen die Worte aus. Eiskalt kroch es mir über den Rücken – Wollust oder Angst? - Und ich ahnte: Dies hier war schicksalhaft, ein Wendepunkt.
Ich wartete. Sie sah mich eigentümlich an, mit dieser fast schaurigen Intensität, und sagte schließlich: „Kinder, wollt ihr?“
„Jaaa!“, jubelten die Kinder und tobten samt Jackie um den Tisch.
„Ja, was ist denn da los?“, flatterte Luise heran, „Sie wollen sicher zahlen, Herr Doktor? … Hier, habe ich die Rechnung dabei!“
„Luise, Sie überraschen mich immer wieder!“
„Na, ja. Ich hab halt zwei Augen und zwei Ohren!“
Ach, Luise, du kennst mich zu gut, dachte ich.
Ich zahlte die Rechnung und wir machten uns auf den Weg durch den Wald. Die Kinder und Jackie hüpften uns voraus. Julia und ich schlenderten schweigend nebeneinander, immer wieder trafen sich unsere Arme wie zufällig. Ständig fühlte ich einen Stromschlag, welcher sich anfühlte, als würden die Bäume des Waldes plötzlich über baumelnde Elektrokabel verfügen, anstatt der herkömmlichen Äste. Meine Gedanken kreisten wild und wirr in meinem Kopf umher. Was mochte wohl in Julias zauberhaftem Köpfchen vor sich gehen? Gerne wäre ich dort ihr Gast. Ich würde diese Bleibe nie mehr verlassen wollen. Noch in Gedanken bei Julia, stellte ich fest, dass mein Verstand, auf den ich mich immer hatte verlassen können, sich gerade in Wohlgefallen auflöste. Ich wollte diese neue Situation, in der ich mich nun befand, sortieren: Mein Fühlen stritt sich mit meinem Verstand und ich ahnte, dass meine Gefühle siegen würden. Wie konnte mir so etwas passieren? Ich war in kürzester Zeit in einem Gefühlschaos gelandet! Ich fragte mich: Wer ist sie? Woher kommt sie? Irgendwie kam sie mir bekannt vor, so vertraut. Als wäre eine Seele in zwei Körpern gelandet, wie zu mir geschickt, durch eine himmlische Fügung!
Der Weg durch das kleine Wäldchen wurde schmaler. Wir konnten nur noch im Entenmarsch spazieren. Die Kinder tobten weiter voraus. Julia lief vor mir. Das Sonnenlicht brach durch die Blätter der Bäume und ein funkelndes Farbenspiel fiel auf ihre Silhouette und zauberte glänzende Schattierungen auf ihre Haare, ihr Kleid, ihre Schultern. Wie im Rhythmus einer Diskokugel spielte die Sonne durch den Blätterwald mit ihrer Gestalt. Noch mehr glich nun das Geschehen einer Traumwelt in mir.
Ich sah ihren Po, der bei jedem Schritt muskulös vor meinen Augen auf und ab hüpfte, den seichten Schwung ihrer Hüfte, ihre kleinen nackten Füße, die im Moos versanken. Sie ging, als könnte sie nichts aufhalten. Mir schien, als würden die Steinchen von selbst wegrollen, um sie nicht zu verletzen.
Sie summte ein Lied in solch hohen Tönen, die ich bei ihr nie vermutet hätte. Das Lied kannte ich nicht. Es hörte sich an wie ein Feen- oder Elfengesang, oder das Locken eines Vogelweibchens. Es war alles so unwirklich. Was für eine verzauberte Stimmung! Eifrig sammelte ich dieses Lied, in einem Becken, der in mir ruhenden, schönen Erinnerungen.
Nun weitete sich der Pfad und es wurde der Blick frei auf mein Grundstück. Die Gartenpforte war mit Heckenrosen verwachsene und überwuchert. Vorsichtig öffneten die Kinder die quietschende Holztür, und als sie den Pool sahen, stürmten sie los. Jackie rannte begeistert hinterher.
Julia und ich gingen den, mit Rosen umkränzten, Aufgang hinauf und ich schloss die Haustür auf. Mit einer einladenden Geste hielt ich ihr die Tür auf und sie schritt an mir vorbei.
Denn Julia ging nicht einfach, sie schritt, mit diesem federnden Gang, als hätte sie Wolken unter den Füßen. Leicht streifte mich ihr Kleid, und mein Arm spürte, ganz zart, ihre nackte Schulter. So betrat Julia barfüßig mein Haus und mein Leben.
Zielstrebig ging sie durch das Wohnzimmer auf die Terrasse.
Sie sah sich nicht neugierig um, das musste sie auch nicht. Sie hatte mir in die Augen gesehen, also kannte sie mich.
Ich folgte ihr und so standen wir lächelnd nebeneinander und beobachteten das Knäuel aus Kindern und Hund, die meinen Pool unsicher machten. Die leichte Sommerkleidung der Kinder lag wild auf dem Rasen verteilt.
„Jackie liebt wohl das Wasser?“, fragte ich Julia.
„Ja, und wie!“, antwortete sie, „aber leider ist es in den bayerischen Seen verboten, den Hunden das Vergnügen zu gönnen! … Wir machen das dann immer heimlich, abends, wenn kaum noch Menschen da sind!“
„Wir werden einmal mit meinem Boot auf den See fahren“, schlug ich ihr spontan vor, “dann können die Kinder und Jackie sich nach Herzenslust austoben!“
Ich dachte schon in die Zukunft. Die vier hatten samt Hund bereits einen festen Platz darin bezogen, ohne dass ich es überhaupt richtig realisierte. Wie war das möglich, ich kannte sie doch erst seit ein paar Stunden?
Ich verschwand in der Küche, öffnete den Kühlschrank und blickte etwas ratlos hinein. Julia kam mir, mit leichtfüßigen Schritten, hinterher. Während sie auf Zehenspitzen neben mir stand und mit mir in den Kühlschrank blickte, legte sie leicht ihre Hand auf meinen Rücken.
Die Wärme ihrer Hand kroch über meinem Rücken, langsam abwärts und landete in meinem Gesäß. Dort durchflutet es meine Geschlechtsebene und ich verspürte die Lust, mehr von dieser Wärme zu erfahren.
Julia schob mich jedoch beiseite.
Stattdessen machte sie sich unmittelbar, im Kühlschrank suchend, und in den Schubladen und anderen Schränken findend, mit einer Leichtigkeit, für mich nicht nachvollziehbar, in einer blitzartigen Geschwindigkeit, irgendwie, ich würde denken im ganzen Haus, zu schaffen.
Flugs legte sie fünf Teller, sortiert mit Besteck und Servietten, in meine Hände und wechselte ihre Tonart, sprach nun diktierend: „Decken sie schon mal den Tisch draußen und sorgen für Getränke!“, bestimmend fügte sie hinzu: „Ich möchte gerne Weißwein!“
Sie hantierte weiter so, perfekt in meiner Küche, als wäre es ihre Eigene.
Nachdem ich den Tisch gedeckt hatte, lugte ich freudig durch das offene Küchenfenster, und sah ihr fasziniert bei ihrer Arbeit zu. Diese Frau war unglaublich! Und wieder kam mir der Gedanke: Wann gibt es etwas, das mir nicht an dieser Frau gefällt?
Als ich die Getränke besorgte, hörte ich plötzlich Musik: Debussy, „Clair de Lune“. Gute Wahl! Julia hatte sich offensichtlich an der Musikanlage zu schaffen gemacht.
Die leisen Klänge von Debussy schenkten mir Ruhe und Zufriedenheit und kreierten in dieser wundervollen Abendstimmung den passenden Rahmen für ein Rendezvous.
Sie betrat die Terrasse, ging an mir vorbei in den Garten und kam mit Rosen zurück. Verteilte die Blätter auf den Tisch, holte Kerzen und zündete diese an. Dann betrachtete sie das ganz Werk und sagte, während sie in die Hände klatschte: „Voilá! … Fertig! … Alle zu Tisch bitte! Ich habe Hunger!“
Wir trugen alle gemeinsam das Essen zu dem feierlich dekorierten Tisch. Es roch wunderbar!
Spaghetti mit Kräutern und Tomaten, Salamischeibchen mit Mozzarella und Ziegenkäsewürfelchen, gebratene Feigen mit Speck umwickelt, geröstetes Toast mit Frischkäse und Schnittlauch belegt. Fünf Tassen mit Tomatensüppchen.
Hatte ich das alles im Kühlschrank gehabt, oder im Garten? Erstaunlich!
Wir aßen zusammen, redeten wild durcheinander, lachten, blödelten, und in mir breitete sich eine solche Zufriedenheit aus, dass das Lächeln nicht mehr aus meinem Gesicht wich.
So fühlte es sich also an, wenn man eine Familie hatte!
Nach dem Essen, trugen die zwei Mädels, ganz selbstverständlich, den Rest der Speisen und das Geschirr wieder zurück in die Küche und machten sich sofort daran, alles zu säubern und wegzuräumen.
Bewundernswert! Ohne Murren, und ohne Ansage der Mutter!
Nun musste ich mir etwas einfallen lassen, damit Julia nicht auf den Gedanken kam, von mir nach Hause gebracht zu werden.
“Max! Ich habe einen extra Fernsehraum. Hast du Lust einen Film zu schauen?“ Seine Augen leuchteten begeistert, und ich wusste, ich hatte ins Schwarze getroffen.
Besagter Raum war ausgestattet mit einem Riesenfernseher, umgeben von gemütlichen Sitz- und Liegeelementen.
Max machte es sich gleich mit Jackie, der ihm wie immer gefolgt war, bequem; nahm die Fernbedienung, zappte ein wenig rum, und fand auch auf Anhieb einen Film, der ihm gefiel. Die Mädchen kamen dazu und legten sich in eine andere Sitzgruppe. Ich holte noch ein paar Getränke, Eiskonfekt und Chips. Mehrere flauschige Decken legte ich zwischen die Kinder, Jackie nahm eine davon gleich in Beschlag.
„Und, alles ok? … Habt ihr noch einen Wunsch?“, fragte ich.
„Alles super! … Danke!“, antworteten die Kinder brav, dann wendeten sie die Augen und Köpfe von mir ab, und ich war vergessen.
Als ich zurück auf die Terrasse kam, sah ich gerade noch, wie Julias schlanker nackter Körper mit einem Kopfsprung elegant im Wasser des Pools, von einem kleinen Plätschern begleitet, eintauchte.
Was sollte ich tun? … Sollte ich ihr Gesellschaft leisten, ebenso nackt? Nein! … Sicher ist es ihr unangenehm.
Ich entschied mich, sie in Ruhe zu lassen.
Wenn, dann möchte ich schon gerne, dass sie auf mich zukommt! Meine Erfahrung ist, dass Frauen bestimmen und wir Männer sowieso nie nein sagen. Aber, die Verführung muss von der Frau ausgehen! Und, mir macht es auch nur Spaß, wenn ich die Glut und die Begierde in den Frauenaugen lesen und das Feuer, das sich entfacht, erahnen kann. - Ich rieche das sehr intensiv, hinter den Ohrläppchen!
Also lehnte ich mich in meinem Liegestuhl zurück, nahm mir noch ein Glas Wein und sah Julia beim Schwimmen zu. Sie war eine gute Schwimmerin, und schwamm in zügigem Tempo.
Schließlich holte ich aus dem Schlafzimmer, das direkt am Pool lag, ein Badehandtuch für sie. Ich sah, wie Julia das schmale Treppchen nach oben stieg. Und da stand sie vor mir, im Mondlicht, nackt!
Mein Herz fing an zu pochen, und ich war überwältigt von ihrer grazilen Nacktheit und überirdischen Schönheit.
Die zarte, knabenhafte Figur! Die langen nassen Haare! Meine Begierde war fast schmerzhaft.
Sie schritt mir entgegen, ohne Scham. Ihre Augen bohrten sich in mein Innerstes, es lag etwas sehnsüchtiges in ihrem Blick und meine Begierde stieg.
Ich hielt ihr das Handtuch entgegen.
Während sie sich umdrehte, legte ich ihr das Handtuch um die Schultern und schnuppere kurz an ihrem Ohr.
Ich spürte, ja roch, dass sie mich wollte; also küsste ich sie sanft am Rande ihres Ohrläppchens. Sie erzitterte leicht. Das was mein Startsignal, sie verwöhnen zu dürfen.
„Trockne mich ab, bitte!“, flüsterte sie leise. Und wie selbstverständlich wechselte sie in das “du“.
Das tat ich natürlich gerne. Durch das Handtuch spürte ich ihren Rücken und ihren Po. Sie drehte sich um, sah mich an und raunt mir ins Ohr: „Bitte vorne auch!“
Ich trocknete sie ab, wie ein kleines Kind. Ich trocknete ihre Haare, ihr Gesicht, ihren Hals.
Erwartungsvoll sah sie mich an, und ich hatte nur einen Wunsch: sie zu verwöhnen.
Ich ließ die nassen Tücher fallen, nahm sie auf meine Arme und trug sie ins Schlafzimmer.
Sie schlang beide Arme um meinen Hals und lehnte sich mit ihrem Kopf zufrieden an meine Schulter.
Fast demütig legte ich sie auf mein Bett.
Sie streckte sich. Ihre nassen Haare lagen auf dem Kissen. Eine Locke kringelte sich an ihrem Hals und endet an ihrer Brust.
So lag sie nun vor mir in der Dunkelheit. Etwas Licht des Mondes umfing ihren mädchenhaften Körper.
Kaum zu glauben, dass diese Frau drei Kinder geboren hatte.
Mein Blick fiel auf ihre Brust. Klein, fest und mit großen Brustwarzen. Ja, daran erkannte ich die Mutter, die Kinder an ihrer Brust gesäugt hatte!
„Zieh dich aus, ganz langsam“, sagte sie leise, kaum dass ich es verstehen konnte.
Ich stand vor ihr in kurzer Hose und T-Shirt. Langsam zog ich mein Shirt aus, ohne den Blick von ihren Augen zu lösen.
Sie beobachtete mich und ihre Zunge benetzte kurz ihre Lippen.
Ich legte meine Hand auf den Reißverschluss meiner Hose, löste bedächtig meinen Gürtel. Mein erigiertes Glied machte es mir schwer, die Hose von meinem Unterleib zu lösen. Ihr Blick war genau auf mein Glied gerichtet, welches sich prall und fest nach oben richtete. Es war ein unglaubliches Gefühl, mich, von ihren lustvollen Blicken begleitet, zu entkleiden. Spannung legte sich in und um mich.
Sie sah mich an, vom Kopf bis zum kleinen Zeh, ganz langsam und mir war, als würde mich ihr Blick streifen und streicheln.
Sie rekelte sich, spannte ihren Po an, streckte ihre Hüfte nach oben, schloss die Augen, entspannte sich wieder und machte plötzlich ihre Beine breit, so dass ich direkt ihr Geschlechtsteil sehen konnte. Ein kleiner Flaum Härchen hatte sich, auf ihrem Venushügel, wie ein Kranz geformt und verdeckte spärlich den Eingang zu ihrer Klitoris. Ich konnte den Blick nicht abwenden, kniete mich seitlich zu ihren Beinen.
Sie spannte ihren Po erneut an, hob ihn, steckte ihren Unterleib direkt in die Höhe meines Mundes und lud mich ein, sie mit meinem Mund und meiner Zunge zu kosen.
Ich nahm die Einladung an und führte meine Zunge langsam in ihre Öffnung, während mein Mund ihre Schamlippen umschloss. Ganz weich und zart fühle sich die Haut auf meiner Zunge an, die ich nun langsam aus ihrer Öffnung löste und die Spitze der Klitoris fand, während ich spürte, wie diese wuchs und anschwoll. Der Duft ihrer Härchen und ihrer Erregtheit ließen mich fast zum Höhepunkt kommen.
Sie blieb voller Körperspannung, aber dennoch ganz ruhig liegen und genoss jede Bewegung meiner Zunge.
Ich fuhr ihr zwischen die Schamlippen.
Ein leises Stöhnen kam aus ihrem Mund.
Ich glich meine Zungenbewegung ihren Lauten an und ihr Stöhnen kam öfter. Nun spürte ich, wie ihre Säfte der Lust aus ihr traten, Bereitschaft signalisierte, und ihre Klitoris mehr und mehr anschwoll.
Ich spürte ihren Orgasmus kommen.
Ihr Stöhnen wurde lauter und sehnlicher.
Jetzt wollte ich, sie schmecken. Mit seichten Zügen erntete ich ihren Liebessaft ganz langsam und zart, damit sie ihren Höhepunkt lange genießen konnte. Der Geschmack ihres Körpersaftes war köstlich.
Sie fing an, sich zu biegen und sich mir entgegenzustrecken.
Ich machte meine Zunge steif und führte sie in die Vagina ein.
Ihr Stöhnen wurde immer schneller und ihre Stimme noch höher.
Ich spürte das Zucken der Muskeln in ihrem Inneren. Sie schrie, hielt die Luft an, war schweigend, bis ich das Zittern ihres ganzen Körpers spürte, und das Zucken, und das pulsierende Blut ihrer Weiblichkeit.
Sie lag da, mit geschlossenen Augen, ihr Mund zeigte ein kleines zufriedenes Lächeln.
Ich nahm sie fest in meine Arme und sie schmiegte sich an mich.
Dann rieb sie sich immer mehr, und immer fester, an meinem Körper. Mit halbgeschlossenen Augen wälzte sie sich auf mich. Sie kniete nun auf mir und mein steifes Glied verschwand, wie von selbst, in ihrer Nässe.
Nun bäumte sie sich auf.
Ich legte meine Hände um ihre Hüfte.
Julia war leicht, und ich konnte sie etwas hochheben und wieder senken. Als würde sich um meinen Penis ein ganz warmer weicher nasser Körper bewegen, dessen Rhythmus ich zu bestimmen hätte. Erst sehr zart, bis ich spürte, wie sie die Führung übernahm und mehr forderte. Ich war nicht gewillt, sie zum Ende kommen zu lassen und trachtete danach, dieses fantastische Liebesspiel hinaus zu zögern, solange es sich ließe.
Mein Rhythmus verringerte sich wieder, um die Intensivität auszukosten. Die Muskeln ihrer Vagina schlossen sich fest um mich. Ich spürte dieses Zucken und Pochen.
Meine Hände verließen ihre Hüften und umschlossen die ihren. Sie stützte sich nun auf meinen Händen ab. Dann bog ich ihre Arme hinter ihren Rücken, was sie zuließ. Ich umklammerte sie und zog sie zu mir, an mein Gesicht, ganz nahe. Ihr Busen landete auf meiner Brust. Ihre Nippel waren steif und erregt. „Öffne deine Augen, ich möchte in dich reinschauen, wenn du kommst!“, flüsterte ich ihr zu.
Mit halbgeöffneten Augen schaute sie mich an, ein Stöhnen entrang sich ihr aus den Lippen. Es war atemberaubend
Ihre Augen sahen mich mit einer sehr intensiven Lust an.
„Komm, lass mich dich spüren!“, sagte ich, und in diesem Moment spürte ich ihren zweiten Orgasmus, den sie lauthals ausschrie, während die Muskeln in ihrer Vagina mich molken.
Nun ergoss ich mich auch stöhnend, abspritzend, wie eine frisch geöffnete Champagnerflasche, deren Schaum überquoll, in ihr, und unsere Körperflüssigkeiten vereinten sich in einem kleinen See, der aus ihr floss.
Sie schrie und zuckte und wand sich.
Ich nahm sie in meine Arme, bis ihr Zucken aufhörte und alles um uns herum still wurde. So schliefen wir ein. Ihr nasses Geschlecht zwischen meinen Beinen. Der Geruch der Lust in meiner Nase.
Sie schlang die Arme um mich und die Dunkelheit holte uns in einen tiefen Schlaf.
***
Als ich morgens bei hellstem Sonnenschein aufwachte, war das Bett neben mir leer, zerwühlt und roch noch immer nach dieser Liebesnacht.
Ich sprang aus dem Bett, suchte sie, rief nach ihr, nach den Kindern, nach dem Hund, lief durchs ganze Haus.
Sie waren nicht mehr da!
Nun brauchte ich dringend einen Kaffee, ging in die Küche und dort lag einen Zettel mit ihrer Handschrift. Große, zügige, dominante Buchstaben mit langen geschwungenen Unter- und Oberlängen.
>Ich bin nicht der Schmetterling in deinem Bauch, sondern die Spinne auf deiner Haut.<
Meine Knie zitterten. Das konnte ich nicht glauben. Eine Leere kletterte in meinen Körper, machte mich unfähig zu denken. Ich ging ins Bad und stellte mich unter die Dusche.
Während ich meinen Körper einseifte, spürte ich noch den klebrigen Liebessaft, den ich, mit sehr gemischten Gefühlen, aus meinem Gesicht und von meinem Körper wusch. Ich zog meinen Morgenmantel an und ging ins Schlafzimmer. Setzte mich aufs Bett, lehnte mich zurück und schloss die Augen. Roch sie. Dachte an den vergangen Tag, die vergangene Nacht … und begriff nichts mehr. Dann fing ich an zu weinen.
Mich überfiel das allergrößte Gefühl der Leere und Einsamkeit, welches ich so noch nie erlebt hatte. Unkontrollierte Tränen, die aus meiner Seele drängten, ließen mich vergessen, dass Männer nicht weinen.
Nach einiger Zeit siegten meine Vernunft und mein Verstand. Ich ging in die Küche.
Jetzt brauchte ich dringend eine Tasse starken Kaffee.
An den Küchentisch wollte ich mich nicht setzen. Er erinnerte mich an den gestrigen Tag und diese wundervollen Menschen, mit denen ich dort saß.
Ich verzog mich ins Büro, machte den PC an und trank dort den Kaffee. Mit irgendjemandem musste ich sprechen und wählte die Nummer von meinem Freund Gregory.
Nach einiger Zeit meldete sich eine verschlafene Stimme: „Was willst du so früh? Es ist Sonntag! Ist die Welt untergegangen bei dir? Das machst du doch sonst nicht?“
„Entschuldige Greg! Ich habe nicht auf die Zeit geachtet!
„Es ist Sonntag, neun Uhr in der Früh!“
„Sorry, ich ruf dann später nochmal an!“
„Nix da, mein Freund. Treffen wir uns doch zum Frühschoppen! Du trinkst noch einen oder zwei Kaffee, ziehst dich an und fährst zu mir! … Kannst du fahren? … Warst du besoffen? … Wirst du verfolgt oder steht einer mit `ner Pistole hinter dir? …Dann würd ich zu dir kommen!“
Gregory ist ein bekannter, sehr erfolgreicher Rechtsanwalt und vermutete in jeder Situation etwas Kriminelles.
Ich beruhigte ihn erst mal:
„Nein, nein, von alldem nichts! Es dreht sich um eine Frau! Ich habe mich unsterblich verliebt!“
„Eine Frau?“
„Ja!“, sagte ich sehr dünn und abscheulich kläglich.
„Seit wann kennst du diese Frau? Wir haben uns doch gestern früh erst gesprochen und du hast mir nichts davon erzählt?“
„Ich habe sie auch erst gestern nachmittags kennengelernt!“
„Ach so! … Und, wo ist sie jetzt?“
„Weg, sie ist heimlich aus dem Haus geschlichen und hat mir lediglich einen Zettel hinterlassen mit einer Nachricht, mit der ich nichts anfangen kann!“
„Okay! Jetzt mach mal halblang! Zieh dich mit Ruhe an und komm zu mir und wir gehen frühstücken und dann erzählst du mir alles! … Okay mein Freund? … Kopf hoch!“
„Gut, bis dann!“, sagte ich sehr kleinlaut.
„Entschuldige, aber ich muss wirklich schmunzeln! Du und verliebt? - Du und Liebeskummer? … Das gibt es ja nicht! … Da bin ich aber sehr neugierig!“
Nach diesem Telefonat ging es mir wieder etwas besser.
Gute Freunde zu haben, … obwohl? Die Ansage mit dem „Schmunzeln“, gefiel mir nicht! - Egal, ich war froh, dass ich so halbwegs wieder in der Realität angekommen war. Ich machte die Schlafzimmertür zu und nahm mir vor, diesen Raum in der nächsten Zeit nicht mehr zu betreten.
Mein Entschluss stand fest, ich werde in einem der Gästezimmer schlafen!
Es schien ein wunderschöner Tag zu werden.
Der Himmel war blau und die Sonne glitzerte und blinzelte mir entgegen.
Meinem aktuellen Gemütszustand entsprach der sonnige Tag nicht! Mir wären Blitz und Donner lieber gewesen! Wie konnte die Sonne so scheinen? Höhnte sie mir? So ungefähr wie: „Jammer doch nicht! - Du hast doch eine wahnsinnig tolle Liebesnacht gehabt! - Die ist nun vorbei, und es erscheint ein neuer Tag, an dem du noch nicht weißt was passieren wird! - Gestern Vormittag wusstest du ja auch nicht, dass du heute Liebeskummer hast! Wenn ich es dir gesagt hätte, hättest du mich ausgelacht! - Deshalb lache ich dich heute aus!“
Soweit ist es nun schon, dass ich mich mit der Sonne unterhalte! Aber wo sie Recht hat, hat sie Recht! Gutgelaunt nickte ich ihr zu, und auf einmal ging es mir besser. Zuversicht und Hoffnung kamen mit den Sonnenstrahlen zurück zu mir. Ich schaltete das Radio ein und summte sogar einige Lieder mit. Ab und an warf ich einen Blick in den Spiegel meines Autos und merkte, dass das Gesicht, das ich ansah, sich positiv veränderte.
Ich hatte Starnberg erreicht.
Es war noch nicht viel Verkehr und ich fuhr gemächlich, rechts an der Stadt vorbei, Richtung Tutzing. Auf der linken Seite, direkt am See, war ein kleines Restaurant in dem wir uns immer zum Frühschoppen trafen. Während ich in die Einfahrt einbog, sah ich auch schon den BMW von Gregory dort parkend.
Ich stieg aus, betrat den kleinen Garten, als mir Gregory schon entgegen winkte. Nach herzlicher Begrüßung setzten wir uns und bestellten. Kurze Zeit später stand dampfender Kaffee vor uns auf dem Tisch.
Durch den dunstenden Duft trafen mich die fragenden Augen Gregorys. „Also, allzu fertig schaust du mir nicht aus! Das habe ich mir schlimmer vorgestellt!“, sagte er.
„Es ist schlimm! Es war ein Schock! - Ich habe vor Schreck geweint, worüber ich dann selbst geschockt war.
… Das ist mir noch nie passiert, und ich verstehe nichts mehr! - Ich weiß nicht, wie das geschehen konnte?“
„Nun mal der Reihe nach! Ich kapier auch nichts! - Also, wo hast du sie denn kennengelernt? - Sie hat dich sicher schon lange beobachtet, und dich dann erobern wollen?“
„Nein, nein, so war das nicht! Ich wollte gestern Nachmittag noch Brotzeit machen und bin zum Seeblick spaziert, habe mich an meinen Tisch gesetzt, gegessen, und mein Weißbier getrunken. Plötzlich bog ein Hund mit drei Kindern im Schlepptau in den Garten. - Lautes Geschrei! Und das hat mich aus meiner Ruhe gerissen! Ich wollte schon ärgerlich reagieren, als plötzlich die Mutter der Kinder um die Ecke bog!“
„Ja und?“
„Ich versteh das selber nicht! – Diese Frau hat mich so sehr angezogen, und mir gefiel alles an ihr! … Alles! Verstehst du? - Hast du schon einmal eine Frau getroffen, die dich sofort in den Bann gezogen hat, welcher sich wie ein Sog, von Sekunde zu Sekunde, vermehrte, und dir keine Chance gab, dem zu entkommen?“
„Gleich so theatralisch! Nein, hab ich noch nicht! … Beziehungsweise? … wohl doch schon öfter, … so kurzfristig, … bis zum Akt, … und dann war es wohl auch schon wieder vorbei!“
„Das kenne ich auch! … Aber! … So war es diesmal nicht! - Es fühlte sich ganz anders an! - Sie hat Zwillinge, … Mädchen, ungefähr zwölf Jahre, und einen Buben!“
„Ok, ok, und weiter?“
Ich lehnte mich zurück und ließ den gestrigen Nachmittag vor meinen Augen nochmal Revue passieren. Dann sagte ich zu Gregory:
„Sie hat eine fraulich zarte Figur, wie eine Fee! - Ein wunderschönes ebenerdiges Gesicht, mit traumhaft blauen Augen, in welche ich sofort versunken bin. - einen vollen Mund, mit den kleinen weißen Zähnen, wollte ich sofort küssen! - Sie hat eine Stimme, … rauchig, … tief, … und ein glockenhelles Lachen. - Ach! Ich gerate schon wieder ins Schwärmen!“, verträumt, den Blick in die Kaffeetasse gewandt, stützte ich mein Kinn, in meine rechte Hand, und den Arm auf dem Tisch ab.
„Ja, das tust du! Du hast mich nun neugierig gemacht! … Und wie ging es weiter?“
Etwas irritiert schaute ich Gregory an, und sagte, aus meinen Träumen erwacht: „Wir sind dann alle zusammen zu mir gegangen! Sie hat für uns gekocht. Mit einem Selbstverständnis hat sie in meiner Küche ein köstliches Essen für uns zubereitet. Danach habe ich die Kinder in den Fernsehraum gelockt. Julia ist nackt in den Pool gesprungen. - Es war alles so vertraut? Sie war mir so vertraut, … ihre Nacktheit, … ihre Sicherheit mit der sie nackt auf mich zuging. … - Ich kann nicht weitererzählen.
… Das ist nun sehr intim und ich möchte, dass es bei Julia und mir bleibt. Diese Nacht war ich unendlich glücklich und zufrieden. Fühle, dass ich meine Frau gefunden hatte! Dachte schon daran mit den Kindern auf dem See auf meinem Boot zu sein, und hörte in meiner Zukunft schon den Hund in meinem Garten bellen!“ Ein tiefer Seufzer löste sich aus meiner Seele.
„Ich wusste nicht, dass du dich so sehr nach einer Partnerschaft und Kindern sehnst? Ich dachte immer, du bist gerne der einsame Wolf! … Dem ist wohl nicht so? Ansonsten hätte diese Frau dich nicht so in ihren Bann ziehen können! - Das ist deine Sehnsucht!“
„So denkst du?“
„So ist es, du vermisst eine Frau und eine Familie mit Hund. … Und ich helfe dir beim Suchen!“, unterstützte mich Gregory freudestrahlend.
„Du meinst, das ist Fakt?“, fragte ich leise nach.
„Yes!“, schallte es tief und bestätigend aus seinem Bauch.
Während ich sehr nachdenklich wurde. Das kannte ich noch nicht von mir. Dieser Wunsch muss wohl sehr tief in mir, in einer versteckten Ecke, gedümpelt haben. Hm?
Dann bestätigte Gregory nochmals: „Ja, so denke ich! Du willst Familie haben! … Also?“
„Also?“, wiederholte ich nachdenklich seine Frage, hob meinen Kopf, während ich ihn anblickte und fragte zurück: „Also, was willst du nun von mir?“
Gregory platzte energisch heraus: „Daten! … Fakten! … Wie immer! …“
Ich erdete mich, und antwortete ihm aufgeschlossen: „Na gut, dann frag!“
„Wie waren nochmals die Namen?“
„Julia, Viola, Theresa, Max und Jackie!”
„Mein Gott! Und Jahre?, wie alt????“, platzte es genervt und neugierig aus Gregory heraus.
„Julia, ca. dreißig bis fünfunddreißig Jahre, … Zwillinge, elf oder zwölf, … Max, so ungefähr sieben oder acht Jahre, und Jackie der Hund, Alter unbekannt!“
„Welcher Dialekt?“
„Dialekt?“
„Ja!“
„Öhm! … Nein! … Sie sprachen ein gepflegtes, gebildetes Deutsch! … Naja, wenn du es so fragst, mit einem sympathischen bayerischen Hauch!“
„Also leben sie in Bayern?“
„Ja! Sie sagte, sie kommen aus München, sie sprach davon, dass der Hund leider nicht in den bayrischen Seen schwimmen darf!“
„Meinst du, ob die Zwillinge schon im Gymnasium sind?“
„Ja! Würde ich meinen!“
„Und der Max?“
„Grundschule!“
„Was meinst du, macht sie beruflich?“
„Hmmm! … Irgendetwas mit Kochen, Dekoration, Events, Planung, Mode, … was weiß ich?“
„Ok, das reicht fürs Erste! Gibt mir mal den Zettel, den sie dir hinterlassen hat!“
Zögerlich überreichte ich meinem Freund den Zettel mit sehr beklommenem Herzen.
>Ich bin nicht der Schmetterling in deinem Bauch, sondern die Spinne auf deiner Haut.<
Gregory las diesen Zettel sehr nachdenklich. Seine Stirn schlug Falten. Dann sprach er: „Sehr eigenartig. Was will sie damit ausdrücken?“
„Ich weiß es nicht! - Ich verstehe es nicht!“
„Also, sie ist nicht das, was du in deinem Herzen und in deiner Seele fühlst? Sie ist eher etwas, das dir Kummer und Grauen bereiten wird, … falls du dich vor Spinnen graust!“
„Oh Gott, was ist nur mit ihr los?“, brach es sorgenvoll aus mir heraus.
„Jetzt mach dir keinen Kopf, wir werden es schon erfahren! – Nun! Themawechsel!“
Über einen Themenwechsel war ich sehr froh!
Mir wurde diese Situation immer unangenehmer, und deshalb wollte ich am liebsten nicht mehr daran denken. Nun hatte ich zu dem Liebeskummer und zum Gefühl der Einsamkeit, und Ratlosigkeit, auch noch Angst bekommen!
Eine Weile später verabschiedeten wir uns, und ich fuhr langsam und grübelnd nach Hause. Gedankenverloren brachte mein Auto mich aber zu „meinem kleinen Hexenhäuschen“, dem Gasthof „Seeblick“, von Luise.
Ich parkte das Auto, lief zu meinem vertrauten Platz und setzte mich. Luise kam sogleich an meinen Tisch.
„Ja Herr Doktor! So früh schon auf dem Weg? - Was darf’s denn sein?“
„Ich nehme einen Radler! Gefrühstückt habe ich soeben!“
Luise eilte in den Gastraum, kam mit dem Radler zurück, und stellte es vor mich hin.
„Prost, Herr Doktor!“
„Danke, Luise!“
Sie drehte sich um.
Ich räusperte mich und sagte: „Luise, ich habe noch eine Frage!“
„Was wollen‘s denn wissen?“
„Sie haben doch die nette Familie mit dem Hund gestern bemerkt?“
„Ja freilich! Sie sind dann gemeinsam davon spaziert! - Ist was passiert? - Sie schauen so eigenartig, fast traurig aus?“, Luise setzte sich an meinen Tisch.
„Luise, ich muss ihnen etwas anvertrauen!“
Ich erzählte ihr die ganze Geschichte, sparte die vertrauten Intimitäten zwischen mir und Julia aus und erwähnte die Nachricht.
„Da bin i erst mal a bisserl g’schockt! So eine nette Frau und die lieben Kinder! Die kann nicht böse sein! - Obwohl es schon ungewöhnlich ist, dass eine Frau am ersten Abend in Begleitung der Kinder intim wird!“
„Machen Frauen das nicht?“
„Selten, Herr Doktor! Da muss schon plötzlich der Amor seinen Pfeil abschießen. Und so seid ihr auch zusammen g’sessen. Man hat die Spannung richtig knistern hören. Das hat man von weitem scho’ sehen können, dass sie sich verliebt haben!“
„Was halten sie als Frau von dieser Nachricht?“
„Was hat sie nochmal geschrieben? - Ich bin nicht der Schmetterling in deinem Bauch, sondern die Spinne auf deiner Haut?“ Nachdenklich schaute Luise in mein Gesicht. „Ich weiß nicht. Ich habe so ein Gefühl, als ob die Frau sie kennt. Haben sie die Frau schon mal irgendwo getroffen? Denken’s mal nach!“
„Da haben sie vielleicht Recht. Ich bin viel unterwegs und treffe mich mit vielen Menschen. Aber diese Frau wäre mir doch aufgefallen?“
„Muss nicht sein. Wenn sie beschäftigt sind, passen sie vielleicht nicht auf? - Es muss so sein! Sie kennt sie sicher!“
Das war eine Perspektive. Darüber musste ich in Ruhe nachdenken. Es stimmt wohl! Ich bin sehr viel unterwegs auf Kongressen und gab Vorlesungen. Man kennt mich! Manchmal bin ich auch in Zeitschriften abgebildet. Das könnte schon sein, dass sie mich erkannt hat!
„Stimmt Luise. Aber warum hat sie es nicht gesagt?“
„Das hätte ich auch nicht gesagt. Die Wahrheit schmilzt jeden Zauber. Sie wollte sicher die Chance nutzen, um länger bei Ihnen bleiben zu können, und alles andere hat sich aus der Situation ergeben!“
„Meinen Sie das wirklich?“
„Ja, da bin ich mir sicher. Sie hat gespürt, dass Sie verliebt in sie sind. … Und sie ist auch verliebt in Sie. Das ist ganz sicher! Aber sie ist nicht der Schmetterling in ihrem Bauch. Die Spinne auf der Haut! … Ich muss mal schnell in die Gaststube schauen. Komm gleich wieder!“
Ich lehnte mich zurück, schloss die Augen.
Wie verschieden doch die Menschen auf Geschehnisse reagieren! Gregory, der Anwalt, der Spürhund! - Da bin ich mal gespannt, was er aufspürt! Und Luise? - Ich muss schon sagen, die weibliche Intuition ist grandios! Frauen sehen und erahnen Dinge, die in meinem männlichen Gehirn nicht verankert sind!
Luise kam wieder zurück mit zwei gut gefüllten Schnapsgläsern. “Prost, Herr Doktor! So ein Schnapserl öffnet Tür und Tor im Hirn!“
Ich nahm das Glas, prostete ihr zu. Luise setzte sich wieder neben mich. Sah mich ganz tiefgründig an und sagte dann:
„Ich hab nachgedacht über die Spinne! Da gibt es was zwischen Ihnen und ihr, das nur sie weiß! … Sie haben keine Ahnung! Das ist meistens bei Männern so! - Aber was? … Das weiß ich auch nicht! - Ich glaube, sie müssen momentan mit der Situation leben wie sie ist! Ist doch besser, als sei es nicht geschehen! Und glauben Sie fest daran, dass alles gut wird. Sie werden die Frau wieder treffen. Ganz sicher!“
„Meinen Sie? … Danke Luise! Sie haben mir sehr geholfen! Ich bin nun viel ruhiger geworden!“
„Lassen Sie das Auto, nach dem Schnapserl, stehen und machen einen Spaziergang nach Hause. Ich werde Augen und Ohren aufsperren, und falls ich was höre, sag ich Ihnen sofort Bescheid!“
Nach der Verabschiedung spazierte ich denselben Weg, den ich gestern mit Julia und den Kindern ging, nach Hause. Mit schwerem Herzen ging ich Schritt für Schritt gedankenverloren den schmalen Pfad entlang, und mir schien, als wären Jahre vergangen und nicht nur eine Nacht und ein Tag.
Ich dachte: So kann sich das Leben innerhalb kürzester Zeit ändern! Bisher war mein Leben immer gleichbleibend und unverändert, und ich nahm an, dass dies unendlich sei und immer so bliebe. - Ich fragte mich, ob ich verliebt sei? - Bisher hatte ich von diesem Gefühl nur gehört! Ich war mir nicht sicher. Dann dachte ich: Doch! Ich glaube, ich bin es! Ich liebe! Ich bin verliebt!- So fühlt es sich also an, dieses Liebesgefühl! - Es nimmt Besitz von mir und ich gebe mich widerstandslos hin! - Ist Liebe Hingabe? - Ist Liebe süchtig nach dieser Hingabe? Ist Liebe nicht real für mich ohne Julia? - Es ist auf alle Fälle einzigartig, und für mich, nur auf dieses Wesen bezogen!
Meine Gedanken wanderten durch mein Leben und besuchten und erfühlten Menschen, die ich bisher getroffen hatte; und ich versuchte die Gefühle, die die jeweiligen Personen in mir geweckt hatten und weckten, zu definieren:
Meine Mutter:
Sie starb, als ich geboren wurde. Ich besaß nur ein Bild von ihr. - Wie oft hatte ich auf diesem Bild, in ihren Augen, etwas gesucht, was sich verändern kann? Aber, sie blieben immer gleich und strahlten mich an! - Ich hatte in diesem Bild auf ihre Lippen gestarrt und mir vorgestellt, Worte zu hören, die mich trösteten, die mich ermunterten, die mich zum Lachen brachten.
Nun wurde mir dieses Gefühl von damals wieder ganz deutlich, das dem der jetzigen Situation ähnlich war. - So wie ich es gerade wieder spürte, das Gefühl, auf ein Bild zu starren, es zur Seite zu legen, und zu wissen, dass die Wünsche nie in Erfüllung gehen würden, und sich stattdessen nur die Sehnsucht tränkt und sich tief in mir fürchterlich ernährt.
Da spürte ich wieder den Druck, und das Bedürfnis, zu weinen; wie ich es oft tat, als ich klein war. - Ich merkte, wie mir die Tränen der Sehnsucht nach Liebe über die Wangen liefen. Seicht wischte ich sie ab, und beschimpfte mich als Idioten.
Dann nahm ich einen Stein, vom Waldboden auf, und warf ihn mit voller Kraft in die Baumkronen, vor Wut.
Langsam beruhigte ich mich daraufhin wieder, und befahl mir streng, diesen tiefen Brunnen, mit seinen starken Wünschen, und Träumen nach Erfüllung, tunlichst zu meiden.
Jetzt wanderten meine Gedanken zu meinem Vater:
Er war ein männlicher Freund. Immer da für mich, in seiner ruhigen Art. Er sprach nie laute Worte. Er hatte nie ein böses Wort zu mir gesagt, und seine Augen, die mich vom Foto ansahen, hatten denselben Ausdruck wie die meiner Mutter auf dem Bild. Sie sahen mich immer an, mit einem leichten Schatten tiefer Trauer. Er hatte nie mit mir über meine Mutter gesprochen. Er hatte mir nie erzählt, wie sie war.
Ja, und meine Großmutter:
Eine Lady, wie sie oft in Büchern beschrieben wird. Sie erzählte mir, dass meine Mutter ein Waisenkind war und meinen Vater abgöttisch liebte; so, wie er sie auch liebte. Die beiden waren unzertrennlich. Wenn mein Vater mal geschäftlich verreisen musste, lag sie krank und kreidebleich im Bett, aß nichts und erwachte erst wieder zum Leben, als mein Vater ihr Zimmer betrat. Sie war zu schwach, um Kinder zu bekommen. Doch sie wollte ein Kind, und irgendwann wurde sie auch schwanger.
Der Arzt warnte meinen Vater vor der Schwangerschaft.
Mein Vater und auch die Ärzte hatten keine Chance gegen meine Mutter, und sie schaffte es, mich auf die Welt zu bringen. Bevor sie starb, lächelte sie, gab mir einen Kuss und legte mich in die Arme meines Vaters. …
Fast wäre ich gestürzt, als ich einen Baumstrunk übersah. Dabei löste ich mich aus meinen Gedanken und war wieder im Hier und Jetzt.
Dann war ich kurz vor der Gartentür angekommen. - Gestern hatte ich Julia die Tür geöffnet, und wieder spielte sich, wie im Film, das Geschehen erneut in meinen Gedanken ab, bis ich das stille Haus betrat.
Ich ging durch den halbdunklen Flur, durch die Küche und beim Öffnen der Terrassentür sah ich zum Pool. Dann holte ich mir ein Bier aus dem Kühlschrank und setzte mich in den gemütlichen Liegestuhl auf die Terrasse. Ich trank einen großen Schluck und schlagartig waren meine Gedanken wieder dort, wo ich sie nicht haben wollte.
Mein Gehirn machte mich darauf aufmerksam, dass weder Julia noch die Kinder, Rucksäcke, Handtaschen oder Jacken bei sich hatten. Das war doch eigenartig! Sie betraten eine Gaststätte ohne Geld? Frauen haben doch immer Taschen dabei, für kleinere Utensilien für Kind und Hund und das Wichtigste! Das war sehr eigenartig! Wie kamen sie nach Hause, ohne Auto, ohne Geld? … Hm?
Auch mein Arbeitszimmer bot mir keine Abwechslung. Ich konnte mich auf nichts konzentrieren, auch nicht auf den Artikel, den ich noch zu überarbeiten hatte.
Unruhig ging ich durch das Haus, vermied es, die Zimmer der gestrigen Gemeinsamkeit zu betreten.
Hier konnte ich die nächste Zeit nicht bleiben! Ich musste weg!
Ich nahm mein Handy und rief Leonardo an. Leonardo war ein sehr guter Freund von mir. Er hatte ein wundervolles familiengeführtes Hotel am Lago Maggiore und war ein Magier und Zauberer in seiner fantastischen Küche.
„Bon giorno, Leonardo!“
„Bon giorno, mein Freund, wie geht es dir?“
„Nicht so besonders gut. Ich brauche ein paar Tage Ruhe, Entspannung, gutes Essen und Trinken!“
„Kommst du! Haben wie immer dein Zimmer frei und Sophia wird dich verwöhnen!“
Sophia war die Frau von Leonardo. Eine richtige Italienerin. Pechschwarzes lockiges Haar, rundliche Figur, temperamentvoll und sehr, sehr herzlich!
Ich bekam richtig Lust auf Leonardo und seine Familie und auf mein schönes Zimmer mit dem herrlichen Blick auf den See. Das Gefühl der Freude beflügelte mich und meine Gedanken eilten voraus.
„Ich fahre gleich morgen früh los und bin dann so gegen Nachmittag bei euch. Ich freue mich sehr!“
„Wir freuen uns auch, dann bis morgen!“
Das war die richtige Entscheidung für mich!
Ich tat, was ich immer tat und ging meiner Grübelei aus dem Weg, lenkte mich ab und versenkte meine Sehnsucht in einer Holztruhe, sperrte sie zu und warf den Schlüssel weg.
Wahrscheinlich würde ich mich mit zu vielen Gesprächen und zu vielem Campari, Wein und Grappa betäuben. Genau das brauchte ich jetzt!
Mir wurde bewusst, dass ich immer wieder dasselbe tat. Ich entzog mich den Problemen.
Kurz kam mir der Gedanke: Hätte ich vielleicht dieses Mal anders reagieren sollen? Anstatt zu jammern und mir Rat bei Dritten zu holen, tätig werden und sie zum Beispiel selber suchen? … Warum tat ich das nicht?
- Nein! Ich tat, was ich immer tat und was für mich als die beste Lösung aller Probleme galt. Ich entzog mich dem Ganzen und suchte im wahrsten Sinne des Wortes das Weite.
Warum sollte ich eigentlich nicht jetzt schon fahren? Prima Idee!
Ich rief Petra an, um ihr zu sagen, dass ich einige Zeit verreisen werde und sie sich um das Haus und meine Post kümmern möchte.
Petra war meine Haushälterin und schon viele Jahre bei mir. Das war sehr praktisch für mich, da ich viel und sehr gern unterwegs war.
Ich schmunzelte etwas, und mir wurde bewusst, dass ich sehr oft auf der Flucht vor mir selbst bin und dabei ganz vergesse, dass ich mich jedoch immer mitnehmen muss.
In meinem Umkleidezimmer packte ich dann rasch und voller Vorfreude einige Sachen in meinen Koffer. Als ich den Koffer mit den Badesachen und meinem Golf-Pack gerade zum Auto tragen und alles in den Kofferraum stopfen wollte, da fiel mir ein, dass der Porsche ja noch bei Luise stand. Ich Depp! Also stellte ich die Koffer im Flur ab, eilte zum Wirtshaus und fuhr sofort wieder Heim, um meine Sachen abzuholen.
Der erste Plan war gut, aber immer wieder fiel mir, während ich eine Tasche holte, etwas Neues ein, was ich noch brauchen könnte.
Oh, ja! Die Bergschuhe darf ich nicht vergessen. Die müssen unbedingt mit!
Die brauchte ich in jeder Fluchtsituationen, weil ich nur auf den Gipfeln der Berge, und alleine in der Natur, mich beruhigen konnte. - Dort auf den Gipfeln hatte ich eine wunderschöne Aussicht, und wenn ich nach unten sah, konnte ich keine Menschenseele entdecken. Eine himmlische Ruhe empfing mich dann, und genau dort wusste ich, wie unwichtig Menschen sein können.
Also schnappte ich meine Bergschuhe, als wichtigstes Utensil. Schon war mein Auto so vollgepackt, als hätte ich vor, jahrelang nicht mehr zurück zu kommen.
Egal! Ohne weitere Pause sprang ich in meinen Porsche, startete und fuhr los.
Kapitel 2
Erneutes Treffen der Liebenden mit schwerwiegendem Geständnis
Als es die Straße abwärts, Richtung Autobahn ging, fühlte ich mich befreit und mein Kopf hörte auf zu grübeln. Ich dachte nicht mehr darüber nach, ob ich etwas vergessen hatte, wann ich Julia wiedersehen würde, ob Greg fündig werden wird, warum ich traurig bin, ob ich verliebt bin, oder Luise etwas erfahren könnte, sodass ich mein Umfeld wieder wahrnahm.
Es war die blaue Stunde.
Ein wunderbar blauer Himmel, der langsam dunkler wurde. Der dicke Vollmond grinste mich nun an und spiegelte sich auf der Motorhaube meines ebenso blaumetallisch-farbigem Wagens.
Die Allee, Richtung Autobahn, war links und rechts mit Laternen gesäumt, welche sich über der Straße krümmten und ein gelbes seichtes Licht abgaben. Der lustige Mond hüpfte, während ich langsam die Straße entlang führ, von einer Lücke zwischen den Laternen auf die andere.
Das sah grandios aus. „Danke, lieber Mond!“, sagte ich leise, als ich nach rechts abbog und dieses Szenario hinter mir ließ.
Kurz darauf hatte ich die Autobahn durch ein Waldstück erreicht. Es war wunderschön bis hierhin in der Dunkelheit zu fahren und der Musik im Radio zu lauschen.
In Deutschland war nichts los, sodass ich bis zum Bodensee ordentlich Gas geben konnte. Der Auspuff meines Porsches heulte auf und ich schoss durch die Nacht.
Des Öfteren hatte ich, beim monotonen Brummen des Motors, während dieser rasanten Fahrt, an die Nacht mit Julia gedacht; aber nicht mehr verzweifelt, wegen des Verlustes und des Schmerzes, sondern eher dachte ich an die Schönheit von Julia, und das Wohlempfinden meines Körpers, und meiner Seele.
An der letzten Tankstelle in Deutschland, in Lindau am Bodensee, kaufte ich mir eine Vignette für Österreich, Liechtenstein und die Schweiz.
Mittlerweile ging es gegen Mitternacht zu als sich auch Österreich von mir verabschiedete, und ich merkte, dass die Müdigkeit mich immer wieder ermahnte. Also nahm ich mir vor, an einer der nächsten Stätten anzuhalten, um mir ein Zimmer zu nehmen und mich auszuschlafen.
In Liechtenstein angekommen, entdeckte ich ein Hotel, in Nähe der Schnellstraße bei Werdenberg, das einen passablen Eindruck machte.
Ich parkte mein Auto, ging an die Rezeption und bekam ein nettes Zimmer. Mir war nicht wichtig, wie das Zimmer eingerichtet war, ich war jedoch sehr erfreut darüber, dass es zwar einfach, aber schön und mit großen Fenstern ausgestattet war.