Keine Angst vor der Angst. Ein Buch wie 100 Freundinnen und Freunde - Christine Rickhoff - E-Book
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Keine Angst vor der Angst. Ein Buch wie 100 Freundinnen und Freunde E-Book

Christine Rickhoff

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Beschreibung

Was machen Max Giesinger, Checker Tobi und Thomas Müller, wenn sie mal Angst haben? Einhundert ganz unterschiedliche Menschen verraten Kindern ab 5 Jahren ihre besten Tipps, mit Angst umzugehen. Wie fühlt sich eine Astronautin während des Countdowns? Was denkt ein Feuerwehrmann, wenn er ein Feuer löscht? Was macht ein Angstforscher, wenn er ins Wanken gerät? Was rät ein Kindertherapeut bei Panikattacken? Und wie traut man sich vor Tausenden Menschen auf eine Bühne zu treten, obwohl einem vor Lampenfieber die Knie schlottern? Hat Checker Tobi manchmal Albträume? Kennen "Deine Freunde" das Gefühl, mit einem Problem ganz allein zu sein? Dieses Buch ist wie eine große, warmherzige Umarmung von hundert guten Freundinnen und Freunden.  Jedes Kind hat manchmal Angst: 100 Tipps und Tricks, wie man sie verjagt. Prominente, Expert*innen, Kinder und viele andere erzählen von ihrer Angst, teilen ihre Erfahrungen und ihre besten Tipps zum Umgang mit Angst. Begleitet verlässlich durch die gesamte Kindheit – authentisch, empathisch und richtig nützlich. Du bist auch manchmal ängstlich? Das ist ganz normal. Finde heraus, was du in Momenten der Angst tun kannst. Tolles Familienbuch: Ein Schatz für Kinder und ein Ratgeber für Eltern von Christine Rickhoff, illustriert von Felicitas Horstschäfer.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2023

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Über dieses Buch

„Die Angst wird kleiner, wenn du sie teilst!“

 

Was macht ein Angstforscher, wenn er ins Wanken gerät? Was rät eine Kindertherapeutin bei Panik? Wie fühlt sich ein Astronaut beim Countdown? Und wie traut sich eine Sängerin, vor Tausenden von Menschen auf einer Bühne zu singen? In diesem Buch erzählen 100 Menschen von ihren Ängsten, ihren mutigsten Momenten und ihrem Wissen über ein Gefühl, das uns oft beschützt, aber manchmal auch überwältigt.

 

Mit 100 Geheimtipps für kleine und große Momente der Angst von:

Alvaro Soler (Musiker)

Prof. Dr. Borwin Bandelow (Angstforscher)

Florian Sump (DEINEFREUNDE)

Inger Nilsson (Schauspielerin)

Johannes Büchs (Moderator)

Leni Bolt (Life Coach)

LOTTE (Musikerin)

Dr. Ornella C. Weideli (Haiforscherin)

Peter Maffay (Musiker)

René Borbonus (Rhetoriktrainer)

Stefanie Stahl (Psychologin)

Suzanna Randall (Astronautin)

Tanja Mairhofer (Moderatorin)

Tobi Krell (Checker Tobi)

Ranga Yogeshwar (Wissenschaftsjournalist)

und viele andere mehr …

 

Ein Buch wie 100 Umarmungen – Ein Buch, das dich nicht allein lässt!

Für Emil, der mich gebeten hat, dieses Buch zu schreiben, damit sich kein Kind mehr alleine fühlen muss mit seiner Angst.

Das war eine wunderbare Idee, Emil, für die ich Dir gar nicht genug danken kann.

C. R.

Vorwort

„Hattest du schon mal Angst? So richtig fiese, kribbelige Angst, die durch den ganzen Körper kriecht, das Herz schneller schlagen lässt und dir zittrige Knie macht?“

Diese Frage habe ich für dieses Buch genau 100 Menschen gestellt. Und es wird dich vielleicht ein bisschen überraschen, aber jeder Einzelne von diesen 100 kannte das Gefühl ganz genau. Ich habe einen Astronauten und eine Astronautin gefragt, einen Bürgermeister, eine Polizistin, eine Haiforscherin, einen Angstforscher und einen Feuerwehrmann. Ich habe die Helden und Heldinnen meiner Kinder angerufen und die Helden und Heldinnen meiner eigenen Kindheit. Ich habe mit vielen sehr starken, lebensklugen und weisen Menschen aus Europa, Afrika, Amerika und Asien gesprochen, um sie zu fragen, was genau sie über die Angst wissen.

 

Und in der Tat habe ich dabei nicht einen einzigen Menschen auf der Welt gefunden, der behauptet hat, dass er sich immer nur mutig und sicher fühlt.

In diesem Buch wirst nun auch du all diese 100 Menschen kennenlernen. Sie werden dir erzählen, wovor sie als Kinder Angst hatten und was sie über die Angst wissen. Vor allem aber – und genau das macht jede Seite dieses Buches so kostbar – findest du 100 kluge Gedanken darüber, was du tun kannst, wenn sich dieses Gefühl einmal zu groß anfühlt.

 

Bist du bereit, dich nicht mehr alleine zu fühlen mit deiner Angst? Und bist du bereit, 100 Mut-Tipps in deinen Lebensrucksack zu packen? Dann freue ich mich sehr, in diesem Buch den größten Schatz mit dir zu teilen, den ich je gefunden habe:

100 Freunde und Freundinnen.

Für Momente, in denen du gar nicht genug Trost, Verständnis und Ermutigung bekommen kannst.

Dr. Ornella Céline Weideli

Biologin und Haiforscherin

Was du verstehst, musst du nicht fürchten.

Ich bin in einem Viertel mit Mehrfamilienhäusern aufgewachsen. Dort gab es auch eine riesige Tiefgarage. In dieser Garage war es dunkel, ein bisschen unheimlich und es war uns streng verboten, dort zu spielen. Andererseits war der Boden einfach perfekt zum Inlineskaten. Um ganz sicherzugehen, dass es in dieser Tiefgarage nicht spukt, hatten wir Kinder eine Idee. Wir platzierten dort ein Diktiergerät und hörten uns danach eine ganze Stunde die Aufnahmen an. Als kein Spukgeräusch zu hören war, fühlten wir uns sicher. Wir hatten das schließlich genau erforscht.

Heute bin ich Biologin und Haiforscherin, habe also täglich mit einer Tierart zu tun, die für viele noch viel furchterregender ist als für mich damals die Tiefgarage. Manchmal wünsche ich mir, die Leute würden in Haien sehen, was ich sehe, nämlich wahnsinnig faszinierende und elegante Tiere, die sich in 450 Millionen Jahren perfekt an ihre Umwelt angepasst haben. Ist es gut, Respekt vor ihnen zu haben? Na klar! Aber man sollte auch unbedingt wissen, dass Haiangriffe superselten passieren. Ich bin schon oft mit ihnen getaucht und habe noch nie erlebt, dass jemandem etwas zugestoßen ist. Nicht mal dann, wenn sich Leute sehr sehr dumm verhalten haben.

Haiangriffe passieren superselten.

Geheimtipp:

Es ist ganz normal, Respekt vor wilden Tieren zu haben. Das steckt tief in unseren Genen. Was aber immer hilft, ist Fachwissen. Wusstest du zum Beispiel, dass Haie superschüchtern sind? Dass viele der 500 Hai-Arten kleiner als ein Meter sind und dass mehr Menschen durch Kuhangriffe sterben als durch Haie? Solltest du je einen Hai treffen, wirst du auf jeden Fall vor allem eines erleben: ein Wunder der Natur!

Tobi Krell

bekannt als „Checker Tobi“

Es ist auch mutig, sich etwas NICHT zu trauen!

Ich hatte als Kind ganz verschiedene Ängste und kann mich auch noch sehr gut an dieses Gefühl erinnern. Unseren Reihenhauskeller fand ich zum Beispiel ganz schön gruselig … Wenn ich unten war, um etwas zu holen, bin ich am Ende immer ganz schnell die Treppen hochgerannt. Dabei wusste ich nicht mal genau, wovor ich eigentlich wegrenne. Eine ganz andere Art Angst hatte ich vor schwierigen neuen Herausforderungen beim Geräteturnen. Ich habe das viele Jahre gemacht und wusste deshalb sehr genau, dass manche Übungen beim Turnen wirklich ein bisschen gefährlich sind. Es hat manchmal Wochen gedauert, bis ich auch innerlich so weit war, etwas zum ersten Mal zu versuchen. Jetzt als Erwachsener probiere ich für die „Checker Tobi“-Sendungen viele Dinge aus, die ich sonst vielleicht eher nicht tun würde. Ich bin zum Beispiel schon Fallschirm gesprungen, habe Bungeejumping gemacht und eine Vogelspinne auf die Hand genommen. Kinder fragen mich oft, ob ich dabei Angst hatte, und meine Antwort ist: Auf jeden Fall! Ich entscheide mich bloß schon vorher, dass ich etwas wirklich durchziehen will. Manchmal schaffe ich es aber trotzdem nicht. Als ich beim Schwimmbad-Check vom Zehnmeterturm springen sollte, bin ich lieber die Leiter wieder runtergeklettert, als zu springen, und habe dabei festgestellt: Die Angst nicht zu überwinden und das zuzugeben, kostet auch eine Menge Mut.

Kinder fragen mich oft, ob ich Angst habe.

Geheimtipp:

Triff schon vorher die Entscheidung, deine Angst zu überwinden. Das hilft sehr, weil Willenskraft ganz schön stark machen kann. Und wenn es trotzdem nicht klappt, sei nicht enttäuscht von dir. Es gehört nämlich auch viel Mut und Stärke dazu, Nein zu sagen und sich etwas nicht zu trauen! Auch darauf kann man sehr stolz sein.

Emil

liebt Hockey und Radfahren. Eines Tages will er mit einem riesigen Solar-Boot alles Plastik aus dem Meer fischen.

Ich habe viele Leute gefragt, was gegen Angst hilft!

Manchmal habe ich nachts Angst vor Geistern und Skeletten. Ich habe davon in Hörbüchern gehört und finde das ganz schön gruselig. Besonders schlimm fand ich immer die Vorstellung, dass abends ein Skelett kommt und mir die Bettdecke wegziehen will. Auf keinen Fall wollte ich die Augen schließen, denn dann hätte ich mich ja nicht wehren können. Ich hab dann ganz viele Leute gefragt, was gegen Angst hilft und habe viele Tipps gesammelt.

Am allerbesten hat bei mir der Riddikulus-Zauber aus Harry Potter geklappt. Der Zauber macht, dass das, wovor man Angst hat, im Zauberspiegel lustig aussieht und nicht mehr Furcht einflößend. Wenn man gerade keinen Zauberspiegel zur Hand hat, kann man sich aber auch einfach selber etwas total Lustiges zu der gruseligen Sache ausdenken. Dem Skelett, vor dem ich Angst hatte, habe ich in meinen Gedanken zum Beispiel ein rosa Kleid mit lila Blümchen angezogen und habe mir vorgestellt, dass seine Mama es immer zum Abendessen ruft, wenn es mich ärgern will. Und jetzt versuch mal, vor einem Skelett im Blümchenkleid Angst zu haben, das von seiner Mama gerufen wird … Geht nicht, sag ich doch!

Versuch mal, vor einem Skelett im Blümchenkleid Angst zu haben.

Dein Patentipp

Lieber Emil! Was du machst, ist sehr klug. Humor ist immer eine gute Methode, um ein paar Schritte Abstand von der Angst zu bekommen. Je mehr Spaß du in dir spürst, desto weniger Platz findet die Angst.

Dein Angstpate Prof. Dr. Julian Schmitz, Professor für Klinische Kinder- und Jugendpsychologie an der Universität Leipzig

Maral Bazargani

Reporterin bei den logo!- Kindernachrichten und Sprinterin im Deutschen Olympia-Team 2012

Mach dich groß, wenn du dich klein fühlst!

Ich komme ursprünglich aus dem Iran, einem Land, das etwa 5000 Kilometer entfernt ist. Meine Eltern zogen mit mir hierher, als ich noch ein kleines Baby war. Obwohl Deutschland meine Heimat ist, hatte ich manchmal Angst, hier aufzufallen und meinen Platz nicht zu finden. Vielleicht, weil ich gesehen habe, wie schwer es meine Mutter am Anfang hatte. Sie ist eine sehr kluge und studierte Frau, wurde hier in Deutschland aber oft für nicht so schlau gehalten, weil sie mit einem Akzent sprach.

Ich dachte also als Kind, dass ich in der deutschen Sprache keinen einzigen Fehler machen darf, damit mir das nicht auch passiert. Dabei bin ich mit Deutsch als zweiter Muttersprache aufgewachsen, es gab also gar keinen Grund für mich, so etwas zu denken. Trotzdem war mir das unglaublich wichtig. Ich erinnere mich noch, wie ich einmal mit meiner Mutter für eine Deutsch-Grammatikarbeit so gut gelernt habe, dass ich sogar die beste Note der Klasse hatte. Heute weiß ich, dass das gar nicht so wichtig war und niemand etwas Blödes über mich gedacht hätte, wenn ich nicht die allerbeste Note geschrieben hätte.

Geheimtipp:

Wenn du Angst hast, ganz egal wovor, mach eine Power-Pose. Stell dich auf die Zehenspitzen, schließe die Augen, drück die Brust raus, nimm die Schultern zurück und mach dich ganz groß. Denke jetzt an einen Moment, in dem du richtig stark warst und etwas super geklappt hat. Merkst du, wie die Kraft durch dich hindurchfließt und die Angst vertreibt? Ich mache diese Power-Pose noch immer vor jeder logo!-Moderation und immer, wenn ich Mut oder Konzentration brauche.

Michael Jung

Olympiasieger, Weltmeister und Europameister im Vielseitigkeitsreiten

Gib dir selbst die Chance, gute Erfahrungen zu machen!

Als ich ungefähr sieben oder acht Jahre alt war, ist mir mein Pony Moritz einmal durchgegangen und hat mich von seinem Rücken geschmissen. Ich erinnere mich noch genau an das Gefühl, als Moritz plötzlich einen Haken schlug und ich merkte, dass ich gar keine Einwirkung mehr auf ihn habe. Danach hatte ich erst mal genug vom Reiten. Ich hatte einfach Angst, dass das wieder passieren könnte.

Als mein Bruder meine Angst bemerkte, hat er sich auf Moritz gesetzt und mir gezeigt, wie schön es ist, auf ihm zu reiten. Er und meine Eltern haben mir viele Tipps gegeben, wie man besser reagiert, wenn ein Pony oder Pferd durchgeht. Irgendwann habe ich mich dann überwunden und bin wieder aufgestiegen. Mittlerweile weiß ich: Der Vorfall hat mich am Ende sogar stärker und mutiger gemacht. Später hatte ich mal ein Pferd, von dem ich fast jeden Tag runterfiel, aber durch Moritz und meine überwundene Angst hatte ich ja schon gelernt: Das Runterfallen und das Ausprobieren gehören in diesem Sport und im Leben dazu.

Geheimtipp:

Ein Pferd, das Angst vor Pfützen hat, lässt man immer und immer wieder durch Pfützen gehen, bis es verstanden hat, dass Pfützen gar nicht gefährlich sind. Genau so kann man sich selbst durch Wiederholung guter Erfahrungen zeigen, dass man sich gar nicht so sehr fürchten muss. Manchmal wäre es furchtbar traurig, die Angst gewinnen zu lassen …

Stefanie Stahl

Bestseller-Autorin und Psychotherapeutin

Du kannst lernen, die Angst zu verstehen!

Ich muss sagen, dass ich jetzt als Erwachsene viel eher mal Angst habe als früher. Als Kind war ich unerschrockener und unbeschwerter, zum Beispiel beim Sport, aber auch in vielen anderen Bereichen. Erwachsene machen sich insgesamt mehr Gedanken darüber, was alles passieren könnte. Woran ich mich aber noch gut aus meiner Kindheit erinnern kann, ist die Angst vor ein paar Jungs, die mir gerne mal auf dem Schulweg aufgelauert haben.

Der Weg zur Schule war lang und führte teilweise durch den Wald. Da war es schon ein mulmiges Gefühl, auf viel größere Jungs zu treffen, die echt fies waren. Einmal haben sie mich zum Beispiel mitgenommen und in einer ganz anderen Straße alleine gelassen. Sie wollten offensichtlich, dass ich mich verlaufe. Aber ich habe sie durchschaut. Als sie mich fragten, ob ich diese Straße kenne, habe ich einfach »Nein!« gesagt, obwohl ich sehr wohl wusste, wo ich war. Es war also kein Problem für mich, den Weg zurückzufinden, und ich war danach ganz schön stolz auf mich, dass ich sie austricksen konnte.

Geheimtipp:
Du hast Angst vor etwas, was wirklich passiert oder existiert

Gegen diese Angst hilft immer ein Plan. Den kann man sich alleine zurechtlegen oder im Gespräch gemeinsam mit einem Erwachsenen finden. Manchmal braucht man auch einen Komplizen, der Dinge klärt oder dabei unterstützt, einen Plan umzusetzen.

Deine eigenen Gedanken jagen dir Angst ein

In diesen Fällen hilft es, dir richtig viel Mühe zu geben, nur das zu sehen, was WIRKLICH ist. Was siehst du wirklich? Was hörst du wirklich? Woher kommen die Geräusche? Sich komplett ins Hier und Jetzt zu bringen und zu verstehen, dass ihnen die eigenen Gedanken Angst machen, hilft übrigens auch Erwachsenen am allerbesten gegen diese Art von Angst.

Nagm Bagadi

Zahnarzt und Kieferorthopäde

Frag deine fünf Sinne, was sie davon halten.

Wenn man als Zahnarzt und Kieferorthopäde arbeitet, dann begegnet man der Angst ziemlich oft. Fast jeder Mensch hat ein bisschen Angst beim Zahnarzt, sogar ich finde es unangenehm, meinen Mund für eine Behandlung zu öffnen. Das hängt damit zusammen, dass die Mundhöhle zwar ein ganz kleiner Raum ist, aber wahnsinnig wichtige Funktionen hat. Wir atmen durch ihn, wir nehmen Essen damit auf, er ist so etwas wie ein Fenster zu unserem Inneren. Es ist also nicht verwunderlich, dass unser Nervensystem Alarm auslöst, wenn jemand mit fies aussehenden Instrumenten und nervtötendem Sound in unserem Mund rumwerkeln will.

Natürlich ist es ungesund und gefährlich, wenn Menschen aus Angst nie zum Zahnarzt gehen. Aber verstehen kann ich sie trotzdem. Ich persönlich habe wegen einer schlimmen Erfahrung zum Beispiel nie schwimmen gelernt. Als ich ein Kind war, bin ich einmal in einen Pool gesprungen, der viel tiefer war als erwartet. Ich hatte keine Ahnung, wie man schwimmt, also ging ich einfach strampelnd unter. Unter Wasser hörte ich irgendwann die Stimme meines besten Freundes: „Nagm ist da unten!“ Kurz darauf zog er mich nach oben. Obwohl ich weiß, dass ich es natürlich schaffen kann, schwimmen zu lernen, scheiterte bisher jeder Versuch. Angst sitzt einem manchmal ganz schön tief in den Knochen.

Angst sitzt manchmal ganz tief in den Knochen.

Geheimtipp:

Angst entsteht meist in unseren Gedanken. Mit deinen fünf Sinnen kannst du prüfen, ob etwas wirklich gefährlich ist oder ob es sich nur so anfühlt. Je genauer du deine Gedanken mit der Realität abgleichst, desto einfacher wird es für dich, mit dem Gefühl der Angst umzugehen … Wenn du magst, frag eine vertraute Person, ob sie dir dabei hilft.

Lina Larissa Strahl

Sängerin und Schauspielerin

Gib der Angst einen Namen!

Eigentlich war ich ein fröhliches Kind, von dem man das gar nicht so erwarten würde, aber ich hatte früher schon vor sehr vielen Dingen Angst. Das waren ganz konkrete Sachen wie Reiten, auf Klassenfahrt gehen oder in einem See schwimmen, aber auch Ängste, die ich gar nicht richtig benennen konnte. Ich glaube, es war manchmal eher so ein Gefühl, dass man dem Glück nicht trauen kann und etwas Schlimmes passieren könnte. Wenn meine Eltern das Haus verließen, wollte ich deshalb auch immer unbedingt mit. Alleine zu Hause zu bleiben, ging lange gar nicht für mich.

Je größer ich wurde, desto mehr veränderten sich die Ängste. Wirklich weg waren sie aber nie und manchmal haben sie mich in wirklich blöde Situationen gebracht. Zum Beispiel, als ich beim Dreh von „Bibi und Tina 2“ einen Baum voller Spinnen umarmen sollte. Ich hatte solche Panik, dass ich total weinen musste und mich erst mal weigerte. Das hat sich so dumm und lächerlich angefühlt, und es war mir furchtbar peinlich, dass der Dreh meinetwegen ins Stocken geriet. Mit Anfang zwanzig habe ich beschlossen, mir Hilfe zu holen, weil mich meine Ängste so hartnäckig durchs Leben begleiteten. Das war eine sehr gute Entscheidung. Niemand sollte sich dafür schämen oder denken, dass ihm oder ihr keine Hilfe zusteht.

Geheimtipp:

Sieh deine Angst als wichtigen Berater und gib ihr einen Namen. Meine Angst heißt zum Beispiel Philipp. Ich mag Philipp und bin froh, dass es ihn gibt. Aber wenn er mich schlecht berät und sich zu viele Sorgen macht, sage ich: „Nett gemeint, Philipp, aber das ist ein bisschen übertrieben! Ich glaube, dass alles gut geht.“ Wie heißt deine Angst? Was rät sie dir gerade? Und was könntest du ihr darauf antworten?

Thomas Müller

Fußball-Nationalspieler

Lass dich von der Angst nicht zu sehr nerven!

Ich erinnere mich noch gut an meinen Weg zum Schulbus. In der Frühe, wenn es noch dunkel war, gab es da diese eine Ecke ohne jegliche Beleuchtung. Ich weiß nicht mal mehr, was genau ich dachte, wer oder was mir in dieser dunklen Ecke auflauerte, ich fand es einfach richtig gruselig, dort alleine entlangzugehen, und habe mich immer ganz doll beeilt. Irgendwann dachte ich mir aber: „Schluss damit! Wenn mir jetzt was passieren sollte, dann ist es halt so.“ In diesem Moment ist mir erst wirklich klar geworden, wie unwahrscheinlich es ist, dass mir genau an dieser Ecke etwas zustößt.

So ähnlich gehe ich übrigens bis heute mit meinen Ängsten um, und das klappt sehr gut. Ich überlege mir einfach, wie wahrscheinlich es ist, dass meine Befürchtungen wahr werden, oder was überhaupt schlimmstenfalls passieren kann. Meist merke ich dabei schon, dass ich das Gefühl einfach wieder wegschicken kann. Ich glaube, man muss sich im Leben grundsätzlich entscheiden, ob man der Angst in die Augen schauen und dann „Danke, Servus!“ sagen will oder ob man ihr aus dem Weg geht. Für mich macht eher Ersteres Sinn, denn gerade als Fußballer will und darf ich mich von meinen Gefühlen ja nicht lähmen lassen.

Man muss sich entscheiden, wie man mit der Angst umgehen will.

Geheimtipp: