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Die Handlung dieses historischen Kriminalromans spielt in den Jahren um 200 v.Chr. im ursprünglichen Kernraum der Kelten in Süddeutschland und um den mittleren Main. Alle Orte des Geschehens sind geografisch authentisch und historisch überliefert. Der keltische Fürst Cadan aus Pyrene, (die Heuneburg a.d. Donau), will den gesamten Handel mit den keltischen Schwertern unter seine Kontrolle bringen. Er hat die Vision, die Römer könnten bald für den Eroberungszug gegen die keltischen Gallier, eine Menge dieser Schwerter benötigen. Aus diesem Grund wurde Raigan und sein Vater Abkan, Abkömmlinge aus dem Fürstengeschlecht, beauftragt auf dem Schwanberg bei Kitzingen eine Eisenverhüttung und Schmiedewerkstätte aufzubauen. Die Kunst der keltischen Schmiede, bei der Herstellung hochwertiger Schwerter, findet auch das Interesse der nördlich wohnenden Gerrmanen. Sogar die Römer erfahren von den vorzüglichen Eigenschaften der keltischen Schwerter. Die Nachfrage und der Handel mit den Schwertern nimmt beträchtlich zu. Weil jeder Keltenstamm seinen Anteil an der Herstellung und am einträglichen Handel mit den Schwertern vergrößern will, kommt es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. Um die Stollen und Gruben der Eisenerze, gibt es Raub, Mord und Totschlag. Gegenseitig zerstört man sich die Schmelzöfen, Schmiedewerkstätten und überfällt die Erztransporte. In diesen Strudel der eskalierenden Ereignisse geraten Raigan der Fürsten-Abkömmling und die Adelige Kendra. Raigan hatte Kendra, von der er von Anfang an fasziniert war, vorher schon aus dem Joch einer Sklavin befreit. Sie ritt zu ihrem Stamm und erhielt dort nicht nur ihren adeligen Status zurück, sie stieg sogar in die Führungsebene auf. Bald stellt sie sich dort gegen den Fürsten und will seine Kontrolle über den gesamten Schwerter-Handel verhindern. Auch mit dem1.Druiden des Fürsten gerät sie in Streit, weil sie sich gegen gegen den Fürsten stellt. Noch dazu lehnt sie das Heiratsangebot des jungen Häuptlings ihres Stammes ab. Bei einem Besuch Raigans im Haus von Kendra kommen sie sich mehr als nur sehr nah. Danach bietet Raigan ihr seinen Schutz an. Er hat die große Gefahr erkannt in der sie schwebt. Sie hat andere Gedanken. Mit hintergründigen Worten, deutet Kendra an, mit wem sie das Tuch binden möchte. Ohne zu begreifen was Kendra von ihm hören wollte, verabschiedet sich Raigan und reitet davon. Nach ihrer Ermordung bleibt Raigan nur noch die Suche nach ihrem Mörder.
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Seitenzahl: 470
Veröffentlichungsjahr: 2020
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Von Volker Trumondt sind erschienen:
Tod einer Keltin
Den Krieg der Väter verloren die Kinder
Kriegskinder fragen ihre Väter
Nachsuche
Die Kirchenburgen in Franken
Der Mittelwald von Iphofen
Die Geologie des Steigerwald und Schwanberg
Ballade: Über das Leben an einem verunglimpften Fluss
Widmung
Für meine Frau Maria und meinen Töchtern Simone und Professorin Dr. Susanne
Über den Autor:
Volker Trumondt, in Dortmund geboren, bildete sich nach seiner Lehre zum Technischen Zeichner, auf dem 2. Bildungsweg zum Bauingenieur weiter. Danach war er leitender Ingenieur in verschiedenen Unternehmen in Deutschland.
Mit dem in diesen Unternehmen gesammelten Wissen, machte er sich 1982 mit einem Ingenieurbüro in den Bereichen Hoch- Stahl- und Betonbau, mit den Schwerpunkten Statik, Planung, Beratung, Überwachung und Begutachtung selbständig.
Das Schreiben lernte er, beruflich bedingt, durch eine Reihe von Ausarbeitungen, Gutachten, Broschüren und Veröffentlichungen in den genannten Bereichen. Hinzu kam eine Vielzahl von Veröffentlichungen im Zusammenhang mit seinen Hobbys der Geologie, Geographie, Geschichte und Archäologie.
Besiedlungsgebiete der Kelten
Prolog
Der Götterblick
Von Not und Tod
Von Menschenopfern und Göttern
Wie wir wurden was wir sind
Mord und Gewalt um Erz und Eisen
Die Kelten und die Nordvölker
Ein Fürst und ein Häuptling
Sicher hinter den Wällen
Tributpflicht für die Siedlung
Die Macht und das Wissen der Druwids
Die Herstellung neuer Schmelzöfen
Ein römischer Sclavus
Abgeschlagene Köpfe und ein Totenschädel
Ein Sklave als Opfer für die Götter
Ein undurchsichtiger Sklave
Der bessere Stahl für das bessere Schwert
Der Tod eines Spion
Gefahr erhöht die Zahl der Opfer für die Götter
Eine schönes Weib verändert alles
Ein wilder Ritt
Der Mordversuch und Kampf am Wolfsee
Ein Söldner und eine Freundschaft
Eine unbekannte Siedlung
Die Erzräuber am Kugelspielberg
Die Enttarnung
Das Ende einer Reise die gar nicht begann
Drei Morde zur Täuschung
Eine Tote am Dreibaum
Vom Hinhalten und Taktieren
Wer hat die Sklavenbewacher ermordet?
Die Gründe für die Morde
Der Sclavus Cleitus und seine wahre Identität
Eine unerwartete Wandlung
Zum Eisenfürsten auf dem Dünsberg
Ein Menschenopfer für die Götter
Der Anschlag auf die Rennöfen
Wer schmiedet die besseren Schwerter?
Der Überfall auf den Erztransport
Die Versöhnung
Mit Glück zurück
Das Mabonfest
Ein fürstlicher Unterricht in Strategie
Wer einen Fürsten beleidigt lebt gefährlich
Mehr als nur eine Begegnung in der Nacht
Der Versuch einer Verdrängung
Die schöne Adelige wird vermisst
Am Ort des Mordes
Auf der Suche nach Kendras Mörder
Der Mörder wird gestellt
Die Hinrichtung
Die Mitschuldigen
Am Ende redet nur der Fürst
Epilog
Andere Zeiten rechneten anders
Glossar
Die Kreisfläche mit der Nr.2, ist er Raum der Handlung dieses Romans um das Jahr 200 v.Chr. Die Fläche mit der Nr.1 zeigt die Ausdehnung der Besiedlung in der Hallstatt-Zeit von ~ 750 v.Chr.
Ich habe mich schon immer gefragt: Warum gibt es eigentlich Kriege? Warum bekriegen sich die Völker? Sollte dieser kleine makedonische Alexander an allem schuld sein? Die Makedonier haben diesen schwachbrüstigen und angeblichen Bastard auf den Schild gehoben, auf ein Pferd gesetzt und größer gemacht. Zu einem Großen machte er sich selbst, als er vor mehr als einem Jahrhundert an Jahreskreisen, bei Issos den Königsmantel des Dareios III. raubte und das ganze Perserreich dazu.
Dieser grüne Jüngling hat beschlossen ein Großer zu werden. Er will nicht nur Persien, sondern die ganze Welt erobern, weil sein Vater ihm einredete Makedonien wäre zu klein für ihn. Nach ihm haben andere infantile Spinner, noch bevor ihnen ein Bart gewachsen war um sich zu rasieren, aber ein Schwert gerade noch halten konnten, versucht es ihm gleich zu tun. Wie dieser rothaarige Feuerkopf Pyrrhos I. von Epirus, der bei Asculum mit 40.000 Soldaten und 20 Kriegselefanten die Römer zwar besiegte, aber sich und seine Armee dabei so verausgabte, dass es ein zu teuer erkaufter Sieg, sein Pyrrhossieg wurde. Zumindest kam er nach diesem Sieg, als einer der Wenigen die zu einer Einsicht fähig waren, zu dem Schluss: „Noch so ein Sieg und wir sind verloren.“
Der dritte im Bunde, in der Zeit meiner Jugend und Ausbildung in Pyrene, war Hannibal. Noch mit den Eierschalen hinter den Ohren, nahm auch er sein Schwert in die Hand und das Kommando in der Karthagischen Reiterei dazu. Hannibal übertraf den Pyrrhos, nicht nur in der Zahl seiner Kriegselefanten, gleich dreifach. Nach seinem ersten Sieg gegen die Römer, fehlte ihm aber die Einsicht des Pyrrhos. Als er mit seinen 37 Kriegselefanten über die Alpen zog, gelangen ihm sogar drei dieser völlig nutzlosen Pyrrhossiege. Zwar besiegte er sie, diese so siegesgewissen Römer vom Fluss Tiber, dreimal auf den Schlachtfeldern und unsere Bruderstämme haben ihm dabei auch noch geholfen. Hannibal vergaß aber ihr Machtzentrum an ihrem heiligen Ursprung, ihre Stadt Rom einzunehmen. Muss man mantische Fähigkeiten besitzen um zu vermuten, dass in der Zukunft die meisten aller Kriege, auch weiterhin als nutz- und sinnlose Pyrrhossiege enden werden.
Seit den Tagen meiner Jugend, gab es eine ganze Reihe anderer dieser überdrehten Eiferer und Möchte-gern-Alexander Aber es ist ihnen nicht einmal gelungen sich auch nur annähernd so berühmt wie diese drei Männer zu machen, noch hat jemand einen Namen dieser Vermessenen irgendwo niedergeschrieben.
Vor wenigen Monden erreichte uns eine Nachricht aus Massalia. Die Römer haben die Macht in Asien übernommen. Mit der eroberten Provinz Asia, beherrschen sie nun neun Provinzen um das Mare nostrum. Dieses Mare scheint nun wirklich zu „Ihrem ureigenen Meer“ geworden zu sein. Was werden diese machtgierigen imperialistischen Römer als nächstes in ihren Besitz bringen wollen? Geht ihr Eroberungsdrang in das Land gegen Norden über der griechischen Stadt Massalia, nach Gallia wie die Römer sagen, in das Land unserer Bruderstämme?
Oder gilt ihr Trachten auch der Eroberung unserer Heimat, unserer eigenen Stämme hier am Main gegen Norden jenseits der Alpenberge? Oder tragen die Noriker und andere unserer Keltenstämme noch mehr als dieser Große Alexander an der Schuld? Ihre Waffenschmiede sind schon heute an den kleineren Kriegen und Gemetzeln schuld, weil sie ohne Unterlass, wie schon vor mehr als ein Jahrhundert Jahreskreisen, ihre vorzüglichen Schwerter schmieden. Auch nach dem Abschlagen von dutzenden Kriegerköpfen, bleiben diese Schwerter, ohne sie jemals nachzuschleifen, für ein weiteres Kopfabschlagen immer noch scharf.
Die Kunde von unserem Keltenstahl und die Fähigkeit unserer keltischen Schmiedegötter daraus Schwerter zu schmieden mit denen man sich sogar die Barthaare schneiden kann, hat auch schon Rom erreicht. Werden die neuen machtbesessenen Idioten der Zukunft, die demnächst in den massenhaften Besitz derart tödlicher Schwerter gelangen, in Rom geboren? Oder wo sonst noch könnten sie geboren werden? An meinen Gedanken ist die in Pyrene genossene exzellente Ausbildung in meiner Jugendzeit schuld. Sie lässt mich abschweifen, lässt schlimmste Ahnungen, Vorstellungen und Vermutungen aufkommen. Aber noch sieht die Welt von hier oben am Sporn, vom Schwanberg gegen Westen, von diesem schon ewig heiligen Berg hoch über dem Main friedlich aus.
Schon lange sitze ich hier an diesem Sporn, so als hätte ich nichts Besseres zu tun, als mich von dummen Gedanken einfangen zulassen. Zum Glück kommt mir zur Ablenkung von meinen kruden Überlegungen, dieser unvergleichliche Blick, weit hinunter in die Ebene zwischen den umrahmenden Bergen zu Hilfe.
Gegen Westen fangen meine Augen den kupfernen Schimmer, der sich tief unten im Wind kräuselnden Kornfelder und verfolgen die in fortlaufenden Wellen sich biegenden Dinkelhalme. Als ich mich hier niedersetzte, wogte das Korn noch in einem hell glänzenden Kupferton. Jetzt mit der tiefer sinkenden Sonne, verändert sich seine Farbe langsam ins Rötliche.
Gegen Nordwesten, zieht der undurchdringliche sumpfige Auwald, fast von den Füßen unseres Berges, weit hinüber bis zum in mehreren Armen mäandernden Main-Fluss.Dahinter, zum Sonnenuntergang nach Westen, spiegeln seine Wasser die letzten Strahlen des Gestirns, bevor es von der Unterwelt verschluckt wird. Noch weiter hinten, wo das Land den Himmel greift, schon halb in den Wolken, ist das von keines Menschen Fuß betretene dunkle Band des wilden Waldes zu ahnen.
Mein Brustkreuz zeigt, wenn ich es nach den Himmelsrichtungen ausrichte, weit zu Mittag gegen Süden. Dort überziehen die letzten Sonnenstrahlen die kahle Hochfläche und die Häuser der Siedlung auf dem Bullen-Berg, mit einem rötlichen Schein.
Jetzt zum Dunkelwerden, leuchten vereinzelt dort Feuer auf. Ist es die flüssige feurige Bronze, die beim Abstich der Schmelzöfen Funken sprühend in die verlorenen aus Ton gebrannten Gussformen der Bronzegießer rinnt?
Ganz in der Ferne, zur anderen Seite nach Norden hin, gerade noch als Schattenriss durch die abgestorbenen Stümpfe riesiger Eichen im Steinkreis unseres uralten Heiligtums zu erkennen, stehen fast schwarze kegelartige Berge. Sind es Feuerberge in denen der Schmiedegott Hephaistos wohnt?
Die Römer haben mit ihrem einnehmenden Wesen, auch diesen griechischen Gott in ihr Pantheon aufgenommen, sie nennen ihn Vulcanus. In Pyrene sprachen römische Händler von diesem Gott der als Schmied in einem dieser kegelartigen und Feuer spuckenden Berge, sie nannten ihn Ätna, leben soll. Neben vielen anderen Schmiedearbeiten, soll er auch die Waffen und den metallischen Schild des Achilleus geschmiedet haben. Hier, ganz in der Nähe dieser Berge, gegen Norden in den schwarz-grünen dunklen Wäldern, wohnen die Chatten, ein fremder Stamm der nördlich wohnenden Völker.
Aber täuscht er nicht doch, der Friede hier am westlichen Sporn unseres Plateaus? Vor wenigen Tagen machte ein durchziehender Handlungsreisender mit dem Namen Trahem aus dem Lande Noricum, von der stark befestigten Burg Iuvavum an der Salzach, mit seinen Packwagen und Gesinde auf unserer Siedlung Zwischenstation. Er kommt zweimal im Jahr, einmal vor dem Fest Beltane und noch einmal vor der Sommer-Sonnenwende Lugnadadh. Während wir über seinen Wahnsinnspreis für einige, allerdings sehr gute Schmiedezangen streiten, erzählt er von seinem Großvater. Von seinem Haus auf der Höhensiedlung Iuvavum, hätte er vor vielen Jahreskreisen auf dem breiten Treidelpfad neben dem Salzach-Fluss, einen Tross von Zigtausenden von Boiern einem Unterstamm der Volkser gesehen. Sie wären gegen Süden in Richtung Mittagssonne gezogen.
Vor wenigen Monden, so erzählt Trahem weiter, zog wieder ein gewaltiger Tross Boier gegen Süden an seiner Burg Iuvavum vorbei. Er war sehr verwundert über diesen Zug, weil kurz vorher ein anderer Tross Boier genau in die andere Richtung gegen Norden zog. Von einem Mitglied der Fürstenfamilie, die ihre kampffähigen Männer des Trosses bei ihm mit weiteren vorzüglichen Norischen Schwertern ausrüsten wollten erfuhr er, dass sich noch ein großer Haufen Taurisker bei Teurnia am Drau-Fluss, ihrem Zug anschließen würde. Sie benötigten die neuen Schwerter nicht allein für ihren Zug in der Ebene am Fluss Po oberhalb des Ligurischen Meeres, sondern für den Schutz vor Diebesbanden, schon gleich hinter Iuvavum auf den steilen gefährlichen Alpenpfaden in den tiefen Felsenschluchten des Salzach-Flusses. Diese Schluchten werden, wegen ihrer unausweichlichen Enge, von Wegelagerern, Plünderern und Diebesbanden für ihre Überfälle, besonders bevorzugt.
Diese Gefahr würde noch größer werden, weil die sich anschließenden Taurisker einige Pfunde Gold in Barren und Münzen mit sich führten. Sie wollten in der Nähe des Mareadriaticum und in der Ebene am Fluss Po, größere Ackerflächen von den dort schon angesiedelten Boiern, zum Bau von Siedlungen und zur Acker-Bestellung erwerben. Teile der Taurisker würden noch weiter gegen Westen ziehen um dort die Etrusker-Fürsten, für die Zustimmung ihrer Ansiedlung, mit ihrem Gold zu bestechen. Für den Fall, die Boier würden ihnen die Ackerflächen gegen ihr Gold nicht überlassen, oder die Etrusker-Fürsten würden sich nicht bestechen lassen, sollten ihnen ihre Schwerter weiter helfen.
Die Taurisker haben eine Menge von diesem Gold; Gediegenes und Gewaschenes aus den Bergbächen und Erschmolzenes aus den Golderzadern ihrer Alpenberge. Der Neid und die Gier der Römer auf und nach ihren Reichtum ist bekannt, aber bekannt ist auch, Gold kann man nicht essen. Nahrung und Getreide gibt es in den weiten Ebenen um den Fluss Po und oberhalb des Adriatischen Meeres genug und sie ist dort auch mit Gold zu kaufen. Der Weg aber, in diese Gegend und wieder zurück, ist unendlich lang und die Nahrung kann auf den zig Monde dauernden Transporten verderben, wenn sie nicht schon vorher den Räubern in die Hände gefallen ist.
Ich erinnere mich, schon vor etwa einem Jahrhundert, so berichtete man uns in Pyrene, zogen tausende Menschen, jüngere Männer, Weiber und Kinder, auch hier an unserem Siedlungsberg vorbei. Es waren eine Menge Leute aus den Gebieten des Volkser-Stammes, die römischen Händler in Pyrene nannten sie Volcae. Sie wohnen nördlich des Mains, dort wo die Sonne nie steht.
Sie zogen nach Süden durch das breite Tal der Bibart zwischen unserem Schwanberg und dem gegen Mittag liegenden Bullen-Berg mit seiner Höhensiedlung. Ihre Äcker konnten nicht mehr alle Menschen, der dort wohnenden Volkser ernähren. Es ist paradox, schuld daran war der Fortschritt und als Folge seiner, Errungenschaften, die stetig wachsende Zahl der Menschen.
In den hohen Bergen am Sieg-Fluss, fand man vor vielen hundert Jahreskreisen den rötlichen Erzstein und folgte seinen Adern tief in die Berge hinein. Aus diesem steinernen Erz erschmolz man das Eisen, aus dem neue glänzende und sehr harte nützliche Gegenstände geschmiedet werden konnten. Mit der Nutzung dieser neuen Gegenstände, ergab sich eine große Veränderung der Ackerbearbeitung. Dieses Steinerz, bei uns sind es auch grasige eiserne Klumpen, füllt man in kegelartige Öfen, in denen es zu Eisenluppe erschmolzen wird. Aus dieser Ferrumluppe, so nennen sie die Römer, können nicht nur Schwerter, sondern auch breite und harte Pflugscharen geschmiedet werden.
Diese breiten hart glänzenden Pflugscharen aus geschmiedetem Eisen, werfen die Erde auf den Feldern gründlicher und tiefer um. Die Bodenstruktur und Bodengare verbessert sich und das Zerreißen und Zerkleinern der Unkrautwurzeln ist von großem Vorteil. Der schon immer verwendete Hakenpflug dagegen, ist nur aus gewöhnlichem Holz. Zwar hatte man ihm vor vielen Jahreskreisen eine eiserne Spitze aufgesetzt, aber auch damit warf er den Boden nur unzureichend um.
Mit dem Einsatz dieser neuen breiten Pflugscharen, massiv aus doppelpyramidisch gekeilten Barren geschmiedeten Eisen, wurden die Äcker ertragreicher. Es gab mehr Nahrung für mehr Menschen und es gab mehr satte Kinder die überlebten und weniger Kinder die verhungerten. Irgendwann reichten auch die größeren Nahrungsmengen von ihren Feldern, um die Siedlung der Volkser gegen Norden, nicht mehr aus. Die stetig wachsende Zahl der Menschen konnte, trotz der ertragreicheren Äcker, nicht mehr ausreichend ernährt werden.
Wir waren hier mit unseren fruchtbareren Lößgäuböden, in den weiten Tälern zwischen unseren Bergen, weniger stark betroffen. Unsere Bauern haben hier, wegen der weiter auseinander gezogenen Siedlungen, für jeden Bewohner größere Flächen guter bestellbarer Felder. Das mildere Klima, hier bei uns am mittleren Main, erbrachte bisher auch größere Mengen, eine bessere Reife und ein schnelleres Wachstum des Getreides und der anderen Nutzpflanzen.
All das geht mir durch den Kopf, während ich hier am Sporn sitze und faulenzend in die jetzt fast dunkle Nacht schaue. Noch etwas anderes zwingt mich zum Nachdenken. Schon länger beobachte ich auch bei uns eine unbegreifliche, absonderliche Veränderung. Die Wälder auf unseren Bergen ziehen ihre Schneekappe schon viel früher und weit tiefer in die Stirn.
Die Winter werden länger, der Schnee schmilzt später auf den Wiesen und Feldern. Die Sonne wärmt nicht mehr so wie lange gewohnt. Auch bei uns tragen die Felder nicht die sonst übliche Menge an Dinkelähren, Emmerkorn und Ackerbohnen.
Kirran mein Bruder, gläubiger und überzeugter Anhänger der griechischen Mythologie, fragt sich schon ernsthaft ob Pandora ihre Büchse des Schreckens, nicht doch wieder geöffnet hat. Die dargebrachten Opfer unserer Druwids wirken kaum, auch nicht als sie die Menge der pflanzlichen Opfer und die Zahl der geopferten Tiere erhöht haben.
Gerüchte gehen um, dass sich gegen Norden, in den Bergen mit ihrem kälteren Klima, Menschen nach einer Segnung der Druwids, zur Selbstopferung und Besänftigung unseres Hauptgottes Teutates bereit gefunden haben. Die Druwids stecken sie mit dem Kopf, bis zum Ersticken und Ertrinken in einen Kessel. Durch ihren Opfertod werden sie unseren Göttern gleich und wie diese verehrt.
Weitere ungünstige Nachrichten über schlechte Ernten brachten auch Händler aus Alkimoennis mit. Diese Siedlung liegt im Flussdreieck von der Danuvius und der Altmühl. Dort thront sie hoch über der Enge, wo der Fluss Danuvius die Berge der Alb durchbricht. Die Händler erzählten, selbst tief erschüttert, von der schaurigen Opferung eines noch lebenden Mannes. Vor seiner Tötung weihte der erste Druwids das Opfer in dem Heiligtum an der Felsenkante, über der tiefen Schlucht in der weit unten im Durchbruch die Danuvius strömt, der Fruchtbarkeits-Göttin Epona.
Sie konnten es kaum mit ansehen, als mehrere Druwids den Mann auf den Opferstein legten und eine Aurinia dem Lebenden mit einem Stoß ihres Kladimo das Herz öffnete. Aus der Art der Todeszuckungen des Opfers und aus den Spuren des rinnenden, abfließenden Herzblutes, würde sie die Zukunft lesen und die Menge der Erträge der kommenden Ernten erkennen.
Meine Gedanken springen zu vielen schon länger latent verdrängten Fragen: Warum sind wir hierher gezogen? Ich weiß noch immer nicht genau was der Fürst im Schilde führt. Vordergründig weiß ich was wir hier sollen, aber warum gerade hier auf diesem Berg, in dieser Gegend am Main?
Unsere Familie gehört zu einer der berühmtesten keltischen Adelsfamilien vom Stamm der Helvetier. Sie beruft sich auf eine über Generationen andauernde Verwurzelung in der Fürstenstadt Pyrene, einem Zentrum des Handels und wohl auch größter Hügelsiedlung unseres Großstammes am Oberlauf des Istros. Der Grieche Herodot gab diesem Fluss diesen Namen. Mein Vater kennt für diesen Fluss noch einen zweiten Namen. Römische Handelsreisende aus der Griechenstadt Massalia, die regelmäßig nach Pyrene aufbrechen, nennen ihn Danuvius.
Der größte Teil von Pyrene, besonders der erhöht liegende stark befestigte Teil mit dem alten Fürstenpalast, lag nach den großen Auswanderungswellen weitgehend verlassen. Aber der weithin bekannte Ruhm dieser großen Stadt, seines verstorbenen Fürsten, der Erbauer seiner gewaltigen weißen Festungsmauern und seinen Wällen, ließ sie nicht in Vergessenheit geraten.
Schon dieser Grieche Herodot, aus Halikarnassos, kannte unsere große Siedlung und hat sie vor etwa zwei Jahrhunderten erwähnt. Unsere Druwids können die griechische Schrift lesen und wissen genau was Herodot niederschrieb: „Der Istros“ (der Danuvius) „entspringt bei den Kelten und unweit der Stadt Pyrene“. Herodot war nicht hier, er hat diese Festungsstadt nie gesehen, aber wer wenn nicht wir sollten es wissen, das was er niederschrieb hat er richtig nieder geschrieben. Es ist die Stadt oder Oppidum unseres Fürsten und der Ort meiner Geburt. Die Vorfahren unseres Fürsten, auch die Ahnen unserer Familie, haben weite Teile, besonders die Unterstadt wieder aufgebaut. Stolz behauptet mein Vater, jedem der es hören will, seine Familie stamme in direkter Linie aus diesem alten edlen Fürstengeschlecht. Und ich muss gestehen, Zweifel daran kommen auch bei mir nicht auf.
Gerne erzählt der Vater, er heißt übrigens Abkann, von den gewaltigen Ausmaßen des alten Fürstengrabs in der Nähe von Pyrene. In einer Entfernung von etwa 1,4 Lieska oder 2,4 römischen Meilen, liegt dieses Fürstengrab inmitten dutzender kleiner Gräber der Adeligen und den noch kleineren der niedrigeren Stände. Das gewaltige runde Fürstengrab hat die Abmessungen von 285 Fuß im Durchmesser und über 40 Fuß in der Höhe. Damals erzählte man in Pyrene auch von einem noch älteren Grab einer Keltenfürstin. Sie soll vor sehr vielen Jahreskreisen mit ihrem kostbaren Gold- Elfenbein- und Bernsteinschmuck in dieses Grab gelegt worden sein.
Aufgrund der Herkunft meines Vaters war es also angemessen und für unsere Familie damals selbstverständlich, dass der jetzige, mit uns verwandte Fürst Cadan von Pyrene, meinen Vater in den Stand eines Häuptlings erhob.
Vor zwei Jahreskreisen beauftragte der Fürst ihn mit der Gründung, aber eigentlich zum Wiederaufbau der teilweise zerstörten Häuser und zum Teil verfallenen Befestigungsanlagen dieser Siedlung. Sie steht hier, auf einem weit in die Ebenen vorgeschobenen Bergplateau des Schwanbergs über dem Main.
In Pyrene erfuhren wir auch den alten Namen unserer Siedlung, wir nennen eine Siedlung Dunum, auf diesem Berg. Den Römern hatte man diesen Namen von irgendwoher zugetragen. Sie nannten unsere Dunum „Bergium“.
Diese alte hier oben auf dem Berg, unweit des Mainflusses liegende, halb zerfallene Siedlung, wurde von den meisten seiner Bewohner verlassen. Es waren Vorfahren der keltischen Boier, die vor über einem Jahrhundert an Jahreskreisen, weit gegen Süd-Osten fortzogen, Die wenigen , hier am mittleren Main verbliebenen Reste der Boier, vermischten sich auch mit den Volkser.
Nun stellt sich für mich die Frage, sind wir wirklich Helvetier und die anderen die hier schon länger wohnen, sind sie eigentlich noch Boier, oder sind sie sogar Volkser? Möglicherweise könnte auch das Blut von allen drei Stämmen in unseren Adern fließen. In jedem Fall sind wir alle Kelten, oder Keltoi wie Herodot uns nannte.
Der Fürst hat besondere, zum Teil geheime Pläne hier mit unserer Siedlung. Nur über einen Teil seiner Pläne, dem Aufbau einer größeren Eisenschmelze und Schmiedewerkstatt, musste er uns wohl oder übel informieren. Ich vermute, dass seine Pläne noch viel weiter gehen, aber über diese weiteren Vorhaben hat er uns nichts mitteilen wollen. Ein anderer Zweig unserer Familie gehörte traditionell schon länger zu der höchsten Kaste der kultischen und geistigen Elite, den Druwids in Pyrene an. Die Römer können nicht richtig altgriechisch lesen und gaben dieser Priesterkaste den Namen Druiden.
Meine mehr konstruktiv Begabung, der kultische und manchmal grausame Zauber dieses anderen Zweiges meiner Familie, ist bei mir nie auf fruchtbarem Boden gefallen. Dieser Kult hat mich davon abgehalten ein Druwids zu werden. Fasziniert haben mich die Befestigungsanlagen und die nirgendwo bei uns Kelten zu findende gewaltige Ziegelmauer in Pyrene. Aber mein Bruder Kirran, wurde und ist mit großer Begeisterung ein Druwids.
Schon viele Monde vorher, war unser Fürst, mit einer Abordnung und sechs bewaffneten Rittern, von Pyrene den Fluss Neckar gegen Norden hoch zum Main hin gezogen. Ihr Ritt führte sie zur Siedlung Grabano, dann hinüber zum Ipf-Berg und zur Stadt Hamaxgoga. Auch in dieser Siedlung, hatte unser Fürst seine Geschäfte. Dann ritten sie weiter zur Bergsiedlung Nemetobriga, um endlich an ihrem Ziel der Höhensiedlung auf dem Bullen-Berg anzukommen. Dieses Ziel ihrer Reise, war und ist die Siedlung, die unsriger, gegen Mittag nach Süden zu, gegenüber liegt. Von diesem Ritt wusste ich zu dieser Zeit allerdings noch nichts.
Unser Fürst Cadan ist ein vielgereister, mit der römischen und griechischen Welt und ihrer Kultur vertrauter Mensch. Sein Geschäftssinn übertrifft nicht nur die Fähigkeiten und das Geschick so mancher griechischer Händler, in seiner kaufmännischen Gewandtheit, ist er auch der Hinterlist römischer Großkaufleute gewachsen. Mit einer besonderen Fähigkeit übertrifft er sie alle bei weitem, in seiner Voraussicht auf die Entwicklung neuer großräumiger Märkte. Was zukünftige Entwicklungen und Veränderungen betrifft, ist er den Griechen und diesen großspurigen neureichen und oft plebejischen Römern in allen Belangen, im Erkennen neuer Chancen und Geschäftsideen, um Meilen voraus.
Ist diese Fähigkeit ein Erbe der Mystik und Mantik wie man es uns Kelten, den Mitgliedern meines Stammes und besonders den Druwids zuschreibt? Ahnungsvoll und geschickt, oder wenn man so will als römische Eigenschaft hinterlistig, hat er immer wieder einen dieser Händler aus Massalia mit der ihm eigenen Penetranz ausgefragt. Dieser Händler betreibt vorrangig einen mengenmäßig großen und weitreichenden Handel mit vor geschmiedeten Eisenbarren. Seine Handelsreisen führten ihn viermal im Jahr auch nach Pyrene.
Ohne die Tür gleich ins Haus zu werfen, benötigte unser Fürst schon mehrere Besuche des Händlers, um in Erfahrung zu bringen was er wissen wollte. Mindestens zwei Amphoren seines besten griechischen Weines, musste er diesem Wissen opfern Es war ein teurer angedickter Wein aus Chios, den der Händler dann, jeweils bei seinen nächsten Besuchen, mit vollen Amphoren wieder ergänzte. Dutzende ausgeleerte attische Trinkschalen brachten dann, zwei sonst überwiegend in Nüchternheit lebende Männer, oft genug an den Rand der Volltrunkenheit.
Mit fortschreitender Trunkenheit, verzichteten beide auf die sonst übliche Wasserverdünnung des fast wie Honig fließenden Weines. Der Händler behauptete an einem der folgenden Morgen, brummschädelnüchtern nach diesen Trinkorgien, nur die Barbaren könnten so grausam saufen. Aber er schien an diesen Besäufnissen selbst Gefallen gefunden zu haben. Der Fürst wollte etwas wissen und darum er hat sich, auch für ihn ungewohnt barbarisch, diesen Trinkgelagen hingeben.
Sein verdienter Lohn für diese barbarische Sauferei, war das Wissen wo dieser Händler seine Eisenbarren bezog, mit denen er einen einträglichen Handel im gesamten keltischen Kernraum zwischen den Flüssen Rhenus, Main und Inn betrieb. Es ist die mit einem starken Wall umgebene Höhensiedlung Nepots am Oberlauf des Flusses Sieg, nördlich im Grenzgebiet zu den Nordvölkern.
Nur mit wem dieser Händler seinen Handel betrieb wollte er, obwohl unser Fürst ihn nervend immer wieder danach fragte, unter keinen Umständen preisgeben. Hier, in der Nähe der Siedlung Nepots, würden die Erzhauer mehr schlecht als recht leben und wie ihre Vorfahren schon seit zwei Jahrhunderte an Jahreskreisen, das Erz des Eisens aus den mehrere hundert Fuß in den Fels der Berge getriebenen Stollen schlagen. Dieses Erz soll eine unbekannte mineralische Zusammensetzung haben und die, nach dem Ausschmieden ausgezeichneten Eigenschaften des in den aus Ton gebrannten Rennöfen erschmolzenen Renneisen, waren bis nach Massalia bekannt geworden.
Aber nicht nur hier, auch bei den Galliern im Einzugsbereich der Rhone, war man aufmerksam geworden. Bald interessierten sich auch die Römer, römische Händler hatten es aus Massalia nach Rom gebracht, mehr als brennend für dieses Eisen. Die Römer hatten erkannt, dass dieses Eisen in seinen Eigenschaften, dem Norischen-Eisen, die Römer nennen es „Ferrum noricum“ aus dem Land der Norischen Kelten, ebenbürtig ist.
Nachdem der Händler sein nun nicht mehr geheimes Wissen preisgegeben hatte, plauderte er freimütig weitere interessante Einzelheiten aus. Über ein Dutzend Rennöfen werden im Viereck der Umwallung in Betrieb gehalten und wechselweise mit Erz und Holzkohle beschickt. Erz gibt es hier, im Land an den Quellenbächen der Sieg, im Überfluss. Das Holz für die Köhlerei, muss aber von weit her gebracht werden, weil die Wälder, in der Nähe an den hohen Berghängen, schon kahl geschlagen sind.
Zusätzliche Hauderer mussten her und der vor etlichen Jahreskreisen mit seinen Eroberungen weit in fremdes Gebiet gegen Norden eingedrungene Unterstamm der Volkser, beschaffte sie sich. Dieser Volkser-Stamm nahm sich die Frechheit heraus, die umliegenden Dörfer der Nordstämme, sie nennen sich Chatten und Sugambrer, zu überfallen. Die verschleppten Männer wurden ihre Sklaven, oder Captos wie wir sagen und mussten die schwere Arbeit im Holz der Wälder verrichten.
Ihre Rennöfen verbrannten zum Ausschmelzen ihrer Erze, eine Unmenge an Holzkohle. Die Volkser waren sich für diese Arbeit, dem schlagen und zerteilen des Holzes und für das Schwelen zu Holzkohle in den Meilern, zu schade. Inzwischen hätte sich jedoch die Situation für die Volkser dort geändert, so erzählte der Händler.
Die Nordvölker aus den überfallenen Dörfern, rächten sich für diesen Menschenraub. Kleinere Haufen der Chatten überfielen die in ihrer Nähe liegenden Dörfer der Volkser Ein Teil ihrer Bewohner wurde getötet oder versklavt. Einige der Überlebenden flohen gegen Süden in die Nähe des Mains. Dieser Mainfluss hat bei uns einen anderen Namen, wir nennen ihn Mogin.
Der Händler deutete noch an, dass es dort zwischen den Fronten, jetzt auch für ihn und die anderen Händler, gefährlicher geworden ist. Nur diese Höhensiedlung Nepots konnte sich verteidigen und ihre Stellung halten. Die überfallartigen, mehrfach von kleineren Familienclans der Chatten und Sugambrer erfolgten wütenden und oft unüberlegten Racheangriffe, gingen ins Leere. Sie konnten von den Volkser, hinter dem mehr als 25 Fuß hohen Wall und mit ihrer wesentlich besseren Waffenausrüstung, bisher erfolgreich abgewehrt werden.
Die Stadt des Eisenfürsten auf dem Dünsberg am Fluss Bieber, hatten die Chatten und Sugambrer erstaunlicherweise nicht angegriffen. Gefährlich wurde es nur für die Männer, die für die Bewachung und Aufsicht der Sklaven im Wald abgestellt und diese am Davonlaufen hindern mussten.
An manchen Monden hing ein von den Chatten oder Sugambrern abgeschlagener Kopf eines Wächters, als ihre Rache und zur Warnung an den Bäumen. Viele andere Köpfe, weil mehr Wächter fehlten als von ihnen Köpfe hingen, haben die Rächer wohl an die geweihten Hauptpfosten ihrer Häuser genagelt.
Man würde sie nicht hören, katzengleich schleichen sie sich mit geschwärzten Gesichtern in den dunklen mondlosen Nächten an die Wächter heran und trennen ihnen, mit einem sichelartigen Zug ihrer krummen Messer, den Kopf samt einigen Wirbeln vom Rumpf ab. Diese Wächter der Volkser sind keine Freien, sondern Männer aus der unteren Standesschicht der abhängigen Bauern und Maultiertreiber, die sich für diese Aufsichtstätigkeit, mehr gezwungen als freiwillig, bereit finden.
Die Arbeit an den Rennöfen ist nur im Winter angenehm und die schmutzige rußige Arbeit, das Ausräumen der Holzkohle aus den riesigen Meilern, ist auch eine Arbeit für die Sklaven. Die aus dem Schacht, der oft 5 bis 6 Fuß hohen Rennöfen, nach unten in den Ofensumpf rinnende stark poröse Eisenluppe, wird an Ort und Stelle, von Grobschmieden auf Steinambossen, zu flachen Tellern zusammen gestaucht und geschlagen.
Über den Eisenweg, mehr ein Saumpfad auf den Höhen der Berge entlang des Flusses Sieg, werden diese Luppenteller in länglichen Weidenkörben, wir nennen sie Carruca, den Maultieren und Eseln angehängt und in die große Höhensiedlung der Volkser auf dem Dünsberg gebracht. Erst hier schmieden zahlreiche Grobschmiede, die begehrten doppelpyramidischen und besonders die zwei Fuß langen für das Schwertschmieden vorgeformten Eisenbarren, aus den zusammen gehämmerten Luppentellern.
Ich habe mir, nach diesen Erzählungen meine eigene Meinung gebildet. Meine Schlüsse die ich daraus ziehe sind folgende: Die Angriffe der Chatten oder Sugambrer gegen die Höhensiedlung Nepots, waren nur Scheingefechte oder Racheangriffe kleinerer Gruppen.
Ich vermute diese nördlich von uns wohnenden Völker, waren und sind mehr an den Schmiederohlingen für die Schwerter und den Schwertern selbst interessiert, als an der Eroberung der Siedlung.
Den Nordvölkern insgesamt fehlen viele unserer grundlegenden Kenntnisse über das Schmelzen von Erzen und das Schmieden von hochwertigem Waffenstahl. Aus der Vertreibung und Tötung der erfahrenen Eisenschmelzer und hervorragenden Keltenschmiede, können sie keinen Nutzen ziehen, aber aus ihren Schwertern.
Grundsätzlich sollte ich an dieser Stelle etwas erklären: Für die Griechen und Römer und auch für die römischen Händler in Massalia, ist jeder der links, wir sagen gegen Westen des Flusses Rhenus wohnt ein Kelte. Und damit muss, nach dem Verständnis der Römer, jeder auf der anderen Seite, ergo rechts des Rhenus gegen Osten, den fremden Nord- und Oststämmen angehören. Aber wir auf dem rechten Ufer des Flusses Rhenus gegen Osten, sind keine Nordvölker, wir sind Kelten.
Und noch etwas ärgert mich maßlos, die Römer werfen uns Kelten gemeinsam mit den Nordvölkern in einen Topf, in dem wir für sie allesamt Barbaren sind. Dass sich die Römer hier gewaltig irren, wissen wir Kelten selbst am besten.
Eine Tatsache ist aber auch, in den Grenzgebieten gegen Norden, sind wir Kelten manches mal von den Nordvölkern sehr schwer zu unterscheiden. Gemeinsam haben alle hier in hunderten von Jahreskreisen in enger Nachbarschaft gelebt. Sie haben sich hier vermischt und wechselseitig Bereiche aus ihrer Religion, ihren Sitten und Gebräuchen übernommen.
Auch hier bei uns im keltischen Kernland, ist es in letzter Zeit, besonders bei den Begüterten unter uns, üblich geworden sich wie ein Grieche oder Römer zu kleiden. In den Grenzgebieten gegen Norden, kleiden und rasieren sich die Nordmänner wie wir Kelten und lassen sich unseren feinen Schnauzbart wachsen. aber sie sprechen ausschließlich die Nordsprache.
Andererseits gibt es bei uns Bereiche, in denen sich Kelten Tierfelle umhängen und sich, wie die Nordvölker lange Bärte wachsen lassen, die sonst bei uns nur den Druwids vorbehalten sind.
Ich muss so weit ausholen, weil sich mit den Erzählungen, mit Vergleichen und Gemeinsamkeiten, erst die Schlauheit und Weitsicht unseres Fürsten zeigt. All diese Wechselseitigkeitför dert einen regen und wohl möglich an Umfang zunehmenden Handel unter den Völkern. Nun wird auch der Grund des Fürsten erkennbar, unseren Vater in den Stand eines Häuptlings zu erheben, um ihn umgehend mit dem Wiederaufbau und der Befestigung der Siedlung auf diesem und jetzt unserem Bergplateau auf dem Schwanberg zu beauftragen.
Die Entfernung von Pyrene am oberen Danuvius bis zum Eisenfürsten mit seinen Schmiedewerkstätten auf dem Dünsberg, am Flüsschen Bieber bei Gießen, beträgt fast 210 Lieska oder 310 römische Meilen. Von hier aus, von unserem Berg über den Main zur mit mächtigen Wällen umfangenen Stadt auf dem Dünsberg, sind es nur noch 70 Lieska oder rund 100 römische Meilen. Unser Fürst hat zudem noch bedacht, dass der Weg von hier aus in den Süden zu den Boiern und Norikern, auch nur noch halb so weit ist wie der von Pyrene.
Wenn ich auch nicht, wie Archimedes nackt nach dem Bad in Syrakus, durch unsere Siedlung laufe und „Heureka“ rufe, habe ich es auch gefunden: Mit der Neuansiedlung hier auf unserem Berg, sitzen wir wie eine Spinne mitten im Zentrum eines sich wohl möglich prächtig ausweitenden Handels direkt in Richtung Osten und Süd-Osten. Könnte unser Fürst nicht auch schon die Römer gegen Süden jenseits der Alpenberge, mit in seine Überlegungen einbezogen haben?
So problemlos wie es scheint, konnten wir natürlich nicht hier auf unserem Bergplateau Fuß fassen. Wenn auch unsere Sprache und weitgehend auch unsere Kultur zwischen den Flüssen Rhenus, Main und Donau bis zum Inn und den Alpenbergen, die Art einer gemeinschaftlichen Gesellschaft vermuten lässt, so sind unsere einzelnen Stämme sich zuerst selbst die Nächsten.
Sie verteidigen ihre eigenen Interessen, in der Regel ohne jede Rücksichtnahme auf ihre Nachbarn. Natürlich hat sich unser Fürst Cadan auf diese Interessen, die Vorlieben und Schwächen der Stämme, bis zu jedem Einzelnen der besuchten Häuptlinge und Fürsten eingestellt.
Und für den von dem er als Erstes am meisten wollte, hat er sich besonders angestrengt. Dieser Häuptling war und ist immer noch der Herrscher in der Siedlung auf dem gegen Süden gegenüber liegenden, etwa 8 Meilen entfernten Bullen-Berg.
Die sechs stark bewaffneten Ritter, die damals den Tross unseres Fürsten auf seiner Reise absicherten, schützten nicht unerhebliche Werte an Geschenken, Gold, Schmuck, Seide, Bernsteinschmuck, Keramik und römische Glaswaren. Das Eheweib dieses Häuptlings auf dem Bullen-Berg, ein genau so schönes wie eigenwilliges rothaariges Weib, stellt hohe Ansprüche an die Ausstattung ihres Hag, an ihren Schmuck und an ihre Kleidung, das wusste unser Fürst schon vorher.
Immer konnte er sich an seinem eigenen Lob über dieses Weibsbild geradezu ergötzen, aber er hat uns nie erzählt woher er dieses Weib kannte. Obwohl dieser etwas überzogene Anspruch dieses schönen Weibes, in dem gesamten Umfeld, den Häusern und den zum Teil eingebrochenen Wällen und anderen Befestigungen, nicht seine Entsprechung fand. So beschrieb der Fürst seinen ersten Eindruck.
Der Fürst war sehr erstaunt über diesen etwas merkwürdigen Unterschied, aber er behielt diese Feststellung zunächst für sich, wie er uns später berichtete. Mit einem ausgesucht kostbaren chinesischen Seidenstoff, der über die Seidenstraße in die Hände griechischer und dann römischer Händler gelangte, hätte er das erste Eis gebrochen. Diese Händler brachten diesen Stoff nach Massalia und weiter nach Pyrene. Selbst in Rom wäre jede Edeldame über die Schönheit dieses Gewebes in Verzückung geraten.
Als der Fürst diesem an sich schon fürstlichen Geschenk, mit einem schweren gedrehten und sehr fein zilisierten goldenen Halstorques noch eine Krone aufsetzte, hatte er nicht nur die Gunst des Häuptlings gewonnen. An Ironie fehlte es diesem Geschenk nicht. Ist doch das Gold das Sinnbild der Herrschaft und der Fürst glaubte zu wissen und ich vermute es jetzt auch, wer den gesamten Clan des Häuptlings auf dem Bullen-Berg beherrscht. Dieser Häuptling, sein Name ist Drest so nannte ihn der Fürst, ist es wohl nicht.
Der Häuptling selbst bekam einen von Norischen Schmieden aus norischem Stahl geschmiedetes Kurzschwert mit vergoldetem Bronzegriff, ein Kladimo wie wir Kelten es nennen. Bei den Römer heißt es Gladius. Auch diesem Anscheinmann der Macht, sollte durch dieses Schwert, der Schein seiner Macht vorgegaukelt werden. Ein keltisches Langschwert wäre für diesen Mann, wegen seiner Kleinwüchsigkeit und Korpulenz, absolut unpassend gewesen. Schallend lachend belustigte sich der Fürst noch im Nachhinein an seiner Vorstellung über dieses zweibeinig wandelnde Porkos von einem Mann.
Die Geschenkorgie hat sich gelohnt. Unser Fürst bekam die Rechte zur Ansiedlung und für die Ausbeutung der Raseneisenerz-Gruben auf diesem Berg. Dazu stellte der beschenkte Häuptling auch noch seine wenigen Untertanen, die er auf unserem Plateau wieder angesiedelt hatte, unter die Herrschaft des Fürsten und damit unter die Leitung des Häuptlings, meines Vaters Abkann.
Nun besaß der Fürst und wir, die uneingeschränkte Herrschaft auf unserem Plateau. Wir können und werden eingebrochene Häuser wieder aufbauen und neue errichten. Handel und Handwerk betreiben und die Raseneisen-Erze am Kugelspielberg abbauen.
Dem beschenkten Häuptling und mehr noch seinem schönen Eheweib suggerierte der Fürst mit großspurigem Optimismus, eine deutliche Zunahme des Handels und des Profits für beide Seiten. In seiner Großspurigkeit und Unwissenheit ahnt er nicht welche Arbeiten mir und uns bevorstehen, er muss diese Arbeit ja auch nicht leisten Ich selbst hoffe für ihn, dass er sich bei seinen Versprechungen nicht übernommen hat.
Die wesentlichsten Voraussetzungen, um die Versprechungen des Fürsten wahr werden zu lassen und diesen Handel in Schwung zu bringen, fehlten noch. Es waren stabile winterfeste Behausungen, die erstellt werden mussten. Trinkwasser gab es vorerst nur unweit aus einem kleinen See, der aber zunächst mühsam von wucherndem Schilf, Schlingpflanzen und Teichrosen befreit werden musste. Aber einer unserer Leute hatte einen reinen Quell in der Nähe eines Steinbruchs entdeckt. Den werden wir mit Steinen fassen und aufstauen.
Das Schilf aus dem See, konnten wir gut zur Deckung der Hausdächer nutzen. An den drei Steilhängen unseres Berges mussten wir, um frühzeitig eine bessere Sicht auf eventuelle Angreifer zu haben, die mit der Zeit wieder hoch gewachsenen Bäume fällen. Zum Glück haben wir gegen Osten die aus Holz und Steinen errichtete leicht beschädigte 12 Fuß hohe Pfosten-Schlitzmauer, mit ihrem tiefen Vorgraben.
Von Anfang an wurde, wie in Pyrene üblich, Wert auf arbeitsteilige Beschäftigung gelegt. Bald waren die Gruppen der Häuserbauer und Zimmerleute zusammengestellt. Unsere Bauzimmerer versuchten, wie in Pyrene bei der Schindelherstellung aus astfreiem Tannenholz gewohnt, auch hier für die Dachdeckung, Schindeln aus den auf dem Berg wachsenden Eichen und Buchen zu spalten. Aber sie scheiterten an diesem harten und schlecht spaltbaren Holz kläglich.
Die Schilfdachdeckung ist zwar nicht so ansehnlich, oder unseren Leuten fehlt dazu einfach die Erfahrung mit diesen Schilfhalmen. Bei der Schindeldeckung haben sie diese Erfahrung, doch das Schilf erfüllt durchaus seinen Zweck.
Fast jeden Tag schallen die lauten Flüche unserer Zimmerleute durch unsere Siedlung auf dem Plateau. Sie sind es vom Berg in Pyrene mit seinen lehmigen, festen aber tiefen Böden gewohnt, die Außen- und Mittelpfosten der Häuser in tief ausgehobene Pfostenlöcher zu setzen.
Hier auf unserem Berg, ist diese Art der Pfostengründung nur an wenigen tiefgründigen Stellen möglich. Sie haben sich noch nicht mit meiner neu entwickelten Bauweise, auf diesem hier vorherrschenden Untergrund, anfreunden können. Unter einer etwa einen Fuß messenden Erdschicht, beginnt der harte Sandsteinfels, der sich über das gesamte Plateau hinzieht.
An unseren neuen Häusern ist alles anders. An jedem Hauspfosten, direkt über dem Fels, werden zwei starke Eisenwinkel befestigt. Zwischen den einzelnen Pfosten werden dann mindestens zwei Lagen schwerer Steine, aus unserem unterhalb des Plateaus wieder aufgemachten Steinbruch, im Verband verlegt. Diese Steinschichten liegen auf den großen Eisenwinkeln und belasten somit den Bereich zwischen den im Abstand von gut drei Fuß stehenden Hauspfosten, mit ihrem gesamten aufliegenden Gewicht.
Aufliegend auf den Steinschichten zwischen den Pfosten, liegt jeweils ein befestigtes Querholz. Die Zimmerer sagen ein Rähm und das so entstandene Gefach, wird mit starkem Flechtwerk, bestehend aus Hasel- seltener Weidenruten ausgefüllt. An dieses Flechtwerk werfen unsere Bauleute von innen und außen feuchten pampigen Lehm, der anschließend glatt verrieben wird. Ich nenne diese neue Bauart „Ständerbauweise“
Obwohl dieser neue Aufbau eigentlich einfach ist, meckert Fear, der Vorarbeiter der Zimmerer andauernd. Er denkt, nur wenn die Pfosten in der Erde stehen, könnten sie dem Wind widerstehen. „Raigan Herr, wie kann das halten, der Wind der hier oben oft heftig weht, wird unsere Häuser davon blasen.“
Von der Festigkeit des Eisen und dem aufgelegten großen Gewicht der Steine, weiß Fear wenig oder nichts. Ich frage ihn: „Fear, wofür hat denn einer der Schmiede die schweren Eisenwinkel geschmiedet und mit dem Lochschläger drei große Löcher in einen der glühenden Schenkel getrieben? Und Fear, was glaubst du warum hat er die langen Nägel dazu auch noch passend aus geschmiedet? Ich habe dir gesagt, du sollst je zwei Eisenwinkel mit drei dieser fast einen halben Fuß langen Nägel unten in jeden Hauspfosten schlagen, hast du das gemacht?“
„Natürlich Herr, du kannst es prüfen.“ „Und Fear, hast du nicht mit deinen Leuten auf diese Winkel und zwischen jedem Pfosten zwei Schichten der schweren Steine aus unserem Steinbruch gelegt?“
„Die Steine haben wir genau so gelegt, wie du es befohlen hast Herr.“
Was reitet mich plötzlich, ist es die Bosheit oder der blitzartige Gedanke an die Ludi circensis der Römer? „Fear, dann nimm jetzt zwei Pferde und spanne sie mit Seilen an diesen schon stehenden Eckpfosten des Hauses dort.“ Ich zeige dabei auf den nächst stehenden Hauspfosten des noch ohne Flechtwerk versehenen Hauses und nehme an er bemerkt meinen Spott. Nein, er bemerkt ihn nicht, er holt wirklich zwei Pferde mit Geschirr und die Seile, bindet sie um den Pfosten und dann an das Geschirr der Pferde.
Jetzt schaut er mich fragend an. „Was soll ich machen Herr.“ „Ziehen Fear, ziehen, mit den Pferden möglichst in eine Richtung.“ Jetzt ist die Sesterze gefallen sagen die Römer und er hat es verstanden. Blamieren will er sich nicht, andere haben ihre Arbeit niedergelegt und eine größere Ansammlung schaut inzwischen unserem Tun zu.
Mehrmals brüllt Fear die Pferde an „Hüüoo Hüüoo,“ aber der Pfosten rührt sich nicht. Fast brutal schlägt er dann mit einer Lederpeitsche auf die Pferde ein und ihre Hufe kratzen und rutschen auf dem freigelegten Fels. Es bewegen sich aber nur die Pferde, der Pfosten steht unverrückbar.
Einen Schaden hat er mit den Pferden nicht angerichtet, aber für den Spott muss er nicht sorgen. Ein Teil der Leute johlen. Nur Einige lachen nicht, daran ist unsere Wettleidenschaft schuld. Diejenigen, die auf die größere Kraft der Pferde wetteten, haben keinen Grund zum Lachen, sie verloren ihren Einsatz. Unsere Druwids haben das Wetten zwar strengstens verboten, aber es ist uns Kelten, auch bei Androhung von Strafe nicht auszutreiben.
Unsere erfahrenen Festungsbau-Spezialisten, die wir wegen vermuteter Schäden an der großen Pfostenschlitz-Mauer der Wallanlage und anderen Wehrbauten vorsorglich aus Pyrene mitgenommen haben, reparieren die Schäden. Zusätzlich verstärken sie, nach meiner Meinung aus Sicherheitsgründen unerlässlich, die rechts und links an den Abhängen endende Wallmauer, mit steinernen Flügelmauern.
Die Steine dafür, brechen wir aus dem schon vor uns benutzten Steinbruch. Diese Maßnahmen erscheinen mir deshalb unaufschiebbar, weil die Bewohner auf dem Berg gegenüber schon zweimal Raubzüge von vagabundierenden Nordmännern, aus dem Stamm der Hermunduren, einem Teilstamm der Sueben die am Elbefluss wohnen, abwehren mussten.
All diese mühsame Arbeit und der Grund unseres Daseins hier auf dem Bergplateau, dient einzig allein nur einem Zweck. Zunächst ist es der Abbau des Rasen-Eisenerz hier auf dem Berg. Dann die Beschaffung von Steinerz und Eisenbarren als Spitzbarren und vorgeschmiedeten Schwertbarren vom Eisenfürsten auf dem Dünsberg am Oberlauf des Flüsschens Biber. Und unsere wesentlichste Aufgabe ist, aus diesen Rohprodukten Schwerter zu schmieden.
Eine in den Hintergrund gedrängte aber existenzielle Frage, musste zuvor noch beantwortet werden: Wie sollen wir unsere Leute ernähren? Eine Antwort darauf war zu Anfang dringlicher als alles Andere. Wir sind mit 40 Leuten unseres Clan von Pyrene, mehr auf Weisung als auf die Bitte unseres Fürsten, hierher gezogen. Aber das Korn, des hier oben auf den recht kargen Böden der Hochfläche angebauten Getreides, reicht für uns alle niemals aus.
Das weitaus größere baumlose Gelände, mit seinen dünnen Böden auf dem Fels, reicht nur als Weidefläche für unsere Tiere. Das Dinkel- und Emmerkorn, das auf den wenigen etwas besseren Böden gesät werden kann, reichte bisher nur für den mittelgroßen Familienclan mit seinen rund 30 Leuten niedrigen Standes. Es sind die erwähnten ehemals abhängigen Untertanen des Häuptlings Drest, die schon vor uns in einigen wieder aufgebauten Häusern und Hütten auf unserem Berg-Plateau wohnten. Aber auch unsere Leute müssen versorgt werden.
Der hier schon ansässige Familienclan, ist vom Häuptling der gegenüber liegenden Höhensiedlung Bullen-Berg, hierher auf den Schwanberg geschickt worden. Sie mussten das hinter dem hohen Wall gegen Osten zum Sonnenaufgang vorhandene Rasen-Eisenerz am Kugelspielberg abbauen. Eingeschmolzen wurde es hier nur in geringen Mengen. Jetzt sind wir, nach der prächtigen Geschenkorgie unseres Fürsten, bei dem Häuptling und seinem Eheweib auf dem Bullen-Berg gegen Süden, in den Besitz der Schürfrechte und seiner Abhängigen gelangt.
Darüber habe ich mich schon anfangs gewundert und mich ernsthaft gefragt: Warum gibt der Häuptling der Nachbarsiedlung zwar für einen Goldtorques, für einen Seidenstoff und für einen Kladimo, seine gesamten Schürfrechte her? Von den Häuser und Hütten, wenn auch halb verfallenen und seinen Abhängigen gar nicht zu reden.
Gemeinsam mit meinem Bruder habe ich nach Möglichkeiten zur Aushebung von Getreide für unser tägliches Brot gesucht. Das so herrlich im Wind wogende Dinkelkorn, unten gegen Westen vor unserem Berg und weiter hinten zum Main, leuchtete so vielversprechend. In dem von unserem Berg sichtbaren Dorf, auf der anderen Seite des Mains, müssten die Bauern wohnen, die diese Felder bewirtschaften.
Wir kamen überein, dass mein Bruder Kirran der Druwids, schon wenige Monde nach unserer Ankunft, zu diesen Bauern gehen sollte. Er stieg mit einem Sklaven von unserem Berg herab und der Sklave trug unser kleines Curiogle auf dem Rücken hinter ihm her. Mit diesem leichten, aus Salixzweigen geflochtenen und fellbespannten Fährboot, fuhren sie über den Main, zu dem auf der gegenüber Seite liegenden bäuerlichen Dorf.
Zwei Dinge hat er dort, im Namen unseres Vaters und Häuptlings und der Gesamtgemeinschaft auf unserem Berg, den Bauern in diesem Dorf am Main verständlich gemacht. Erstens musste er sie als Tributpflichtig, in Form von Getreidelieferungen für unseren Häuptling erklären. Zum Anderen musste er den Bauern dort mitteilen, welcher Herrschaft sie zukünftig unterstellt sind.
Kirran erzählt mir immer wieder stolz diese Geschichte seiner Einvernahme dieses Dorfes: „Raigan, ich machte den Bewohnern des Dorfes auf der anderen Mainseite begreiflich, dass sie zukünftig meinen Entscheidungen über ihre Rechte und Pflichten, über Opferungen und Abläufen von Feierlichkeiten, unwiderruflich Folge zu leisten hätten.“
„Dort erfuhr ich auch, dass die von unserem Berg auf halbem Wege zum Main, in einem von einer Viereckschanze geschützten kleinen Dorf wohnenden Bauern, schon dem Häuptling der Siedlung auf dem gegenüber liegenden Bullen-Berg tributpflichtig sind.“
Kirran fährt fort, er war sich seiner Erscheinung und seines Auftritts in diesem Dorf durchaus bewusst: „Allein schon mit meiner hohen Erscheinung, meinen bis über die Sandalen wallenden weißen Gewand, muss ich die Einfältigen beeindruckt haben. Vor meinem wunderlich gedrehten und mit dem Knauf eines dreiköpfigen Gottes endenden Zeremonienstab und meinem schon recht buschigen Vollbart, zeigten die Bauern im Dorf sogar sichtbare Angst.“
Seinen folgenden Satz spricht Kirran mit Nachdruck: „Nur der Clanälteste des Dorfes wollte, in Anbetracht der doch weitgehenden Einschränkungen ihrer sich selbst genommenen Freiheiten aufbegehren. Mit meiner scharfen Zurechtweisung und mit der Drohung Unheil über ihr Dorf zu bringen, verging dem Ältesten plötzlich jeglicher Zorn.“
Innerlich grinse ich, über die Wirkung von Kirrans Auftritt, in mich hinein.
Trotz ihrer Einfalt wissen alle unsere einfachen, ungebildeten Leute und natürlich auch dieser Dorfälteste, von den für sie unbekannten außergewöhnlichen Fähigkeiten und dem Wissen der Druwids.
Schon bei den alten Griechen, bis in die heutige und wohl möglich bis in alle Zeit, waren die Götter, die Religion und der Kult, mit samt den Drohungen die von ihnen ausgehen, immer ein probates Mittel zum Zweck. Sie dienen und dienten zu nichts anderem als den Untertan zu beherrschen, ihn hörig, folgsam und benutzbar zu machen.
So dachte ich und Kirran muss sie mit seinem Wissen gefügig halten, weil er und das muss ich neidlos zugestehen, mehr weiß als ich. Unbestritten hat er, ob gewollt oder nicht, in unser aller Interesse gehandelt. Das weiß nun ich wieder besser, wir hätten sonst Hunger leiden müssen.
Und noch etwas weiß ich und Kirran teilt naturgemäß in diesem Punkt mein Wissen. Die Druwids waren und sind bewusste Verweigerer der Schrift. Sie können die griechische und einige die lateinische Schrift lesen und schreiben, aber sie haben ihr Wissen niemals niedergeschrieben um es anderen zu vermitteln.
In ihrem Wissen und in der Einfalt der einfachen Unwissenden, Ungebildeten, lag und liegt der Schlüssel ihrer Macht. Sie besitzen diese Macht, weil sie ein Monopol auf das geschriebene Wort haben, weil nur sie schreiben und lesen können.
Nur die ägyptischen Priester sind in einer ähnlichen vergleichbaren Situation. Meines Wissens kann auch bei den Römern und Griechen, nur die gebildete oberste Schicht lesen und schreiben. Ich wage zu behaupten, das wird auch noch in vielen Jahrhunderten von Jahreskreisen so sein. Wissen ist Macht und Unwissende lassen sich leichter regieren, lenken und manipulieren.
Dieses Wissen wird an die zu Druwids Auszubildenden, in einer mehr als 20 Jahreskreise währenden Schulung, von den älteren Druwids weitergegeben. Warum sollten sie diesen Schlüssel ihrer Macht freiwillig aus der Hand geben, um sich gemein und alltäglich zu machen? Ihre Macht mit dem Bann, der Exkommunizierung, dem Entzug der Religion und des Opfers, macht jeden ohne Ansehen der Person ehrlos und ohne Ehre zu sein, ist für uns Kelten schlimmer als der Tod.
In medias res. Zurück zur Wirklichkeit der Dinge, zu meiner ureigenen Aufgabe: Der eine hier oben auf unserem Berg bisher von den Eisenschmelzern des Drest benutzte Rennofen, ist im Vergleich zu denen in Pyrene recht einfach, um nicht zu sagen primitiv. Nach jedem Schmelzvorgang, der in diesem Ofen mehr als einen Mond dauert, musste man ihn zum Teil zerschlagen, um auch die nicht ausgelaufene Eisenluppe freizulegen.
Für jeden neuen Schmelzvorgang muss die Art dieser Öfen immer wieder repariert, mit neuen Flechtwerk versehen und innen und außen mit tonigem Lehm verputzt werden. Für mich als Adeliger, liegt diese Arbeit, die Herstellung von Schmelzöfen, natürlich weit unter meinem Stand. Aber einmal gründlich mit dem Kopf arbeiten, erspart vielen Händen eine Menge unnützer Tätigkeiten.
Die in Pyrene von mir entwickelten Rennöfen haben nicht nur eine größere Brenn- und Schmelzkammer, sie sind außerdem, andere in dieser Art habe ich nirgendwo sonst gesehen, aus vor Ort im direkten Brand hergestellten Steinen gemauert.
Für den Brand, dieses neuen aus viereckigen Lehmbatzen hochgezogenen Ofenkegels, nutzen wir schon vorher das später in ihm für den Schmelzvorgang brennende Feuer. Auf diese an sich simple Idee kam ich beim Betrachten eines dieser älteren zerschlagenen Rennöfen. Sie wurden schon immer in üblicher Art aus einem angeworfenen plastischen Ton-Lehmbrei um einen Kegel aus Salixgeflecht geformt. Bei genauer Betrachtung zeigte sich, dass der weiche Lehmkegel nach dem langen Schmelzvorgang, zu einer Art feuerfester Keramik gebrannt war. Eine simple Idee?, aber man muss erst einmal darauf kommen.
Meine Eisenschmelzer, die gleichzeitig auch Ofenbauer sind, weise ich an Holzformen zu fertigen. Sie sollen einen Fuß lang, einen halben Fuß breit und ein Drittel Fuß hoch sein. Gegen Süden, unterhalb des Steinbruchs in dem wir rötlich braune Sandsteine für die verschiedensten Nutzungen, wie für die Steinlegung unserer Häusersockel herausbrechen, liegt eine blaugrün schimmernde tonige Lehmschicht, die sich fast den gesamten Berghang bis hinunter in die Ebene hinab zieht.
Für die bisher benutzten, in dieser Art schon seit einigen Jahrhunderten an Jahreskreisen aus Tonlehm hergestellten Öfen, wurde dieser tonige Lehm aus einer Grube in einem Feld vor unserem Berg verwendet. Wir verwenden dieses Material natürlich auch für meine neuen Öfen. In einer Tretgrube, wie es sonst auch üblich war, wird dieses Ton-Lehmgemisch unter Zugabe von Wasser, mit den Füßen zu einer teigartigen Masse gestampft.
Danach wird diese Masse, in den nach meiner Anweisung hergestellten viereckigen Holzrahmen, zu entsprechenden Batzen geformt. Bevor meine Leute mit dem Aufbau des Ofens beginnen, müssen diese Lehmbatzen auf einer ebenen Fläche am Sporn unseres Berges ausgelegt und in der Sonne getrocknet sein. Danach sind sie fest genug und können gestapelt werden.
Aus allen meinen Leuten, Schmieden, Bauarbeitern und Zimmermännern, habe ich mir Dubno als Vorarbeiter ausgesucht. Er gehört zwar zur alten Mannschaft des Drest, aber er erscheint mir als der Intelligenteste von ihnen.
Gerade bin ich dabei mit einem Stock auf einer Sandfläche den Ofenbauern vorzuzeichnen, wie sie diese getrockneten Batzen zu einem rechteckigen Schacht, der sich nach oben verjüngen muss, stapeln sollen. Die untere Basis und die Verjüngung des Schachts nach oben, sollen die Ofenbauer nach dem von mir mittels einer Schnur und eines eingeknoteten kleinen Holzstäbchens in den Sand gezogenen Kreises herstellen. Der Durchmesser des gezogenen Kreises entspricht der Höhe des neuen Ofens.
Dabei kam mir wieder meine einige Jahreskreise dauernde Schulung als Druwids-Novicius zu Gute. Der Grieche Thales von Milet hatte schon vor gut drei Jahrhunderte an Jahreskreisen, im 3. Jahr der 50. Olympiade, als erster das rechtwinklige Dreieck des Kreises gezeichnet. Genau das mache ich jetzt auch. Zur Festlegung der beiden Punkte auf dem Kreisbogen, zeichne ich rechtwinklig zur Kreisbasis einen Abschnitt durch den Kreis. Daraus ergibt sich die größere Seitenlänge des unteren Rechtecks am Grund unseres neuen Ofens.
Dubno verrenkt sich bei der Verfolgung meiner Zeichenkünste den Hals, bald danach renkt meine Malerei seinen Hals wie von selbst wieder ein. Weil ich auf der gegenüber liegenden Seite des Kreises das gleiche Spielchen noch einmal mache, muss Dubno seinen Hals nun anders herum drehen. Nur diesmal ist der Thales-Winkel wesentlich spitzer. Der jetzt vorgezeichnete Kreisabschnitt wird deutlich kürzer und ist das Maß für das kleinere obere Rechteck der Füll- und Abgasöffnung unseres Ofens.
Wenn es nicht regnet, kann Dubno an meinem gezeichneten Kreis, die Breite an jeder Stelle des Ofens abgreifen und die für den Brand gestapelten Batzen entsprechend setzen. Dubno staunt über meine für ihn scheinbar so simpel erscheinende Zeichnung und sagt: „Raigan Herr, das Einhalten der Neigung nach deiner Zeichnung, ist eigentlich ziemlich einfach.“
Ich kann nicht an mich halten, es ärgert mich immer wenn jemand meine Entwürfe und konstruktive Leistung für simpel und einfach hält und fauche in an: „Dubno, du hast noch nicht ganz begriffen, dass du dieses Spiel viermal spielen musst, an den vier Wänden des Ofens, an den vier Neigungen und an den 20 Schichten seiner Steine.“ Die Runde um mich, bisher haben alle aufmerksam meinem Tun zugeschaut, prustet lauthals los.
Dubnos Kopf läuft vor Wut oder Scham rot an und sein schwellender Hals weitet seinen Kragen, weil er sich vor seinen Helfern gedemütigt fühlt. Er kann es sich nicht verkneifen, auch um seinem Ego wieder auf die Beine zu helfen, eine leise lästerliche Bemerkung los zu werden: „Der spinnt wie die Römer.“
Über mein Erstaunen, dass dieser Spruch der Römerverunglimpfung schon bis hierher gelangt ist, überhöre ich seine Frechheit.
Ich zügele meinen, auch zu spät zündenden Zorn, weil Dubno sein Fett abbekommen hat und zumindest was die Römer betrifft, muss ich ihm zustimmen.. An Dubno kann ich nicht die Ansprüche wie an einen Geodäten stellen, aber er ist der flexibelste unter meinen Bauleuten, Ofenbauern und Schmieden, außerdem ist er jetzt ihr Vorarbeiter und für mich, aus der Sicht meiner zukünftigen Vorhaben unersetzlich. Ich darf sein Ansehen, allein schon aus Eigennutz, vor seinen Leuten nicht untergraben.
Eigentlich hatte Dubno eine Zurechtweisung verdient. Mein Bursche Cleitus, mit seinem Alter von über 40 Jahreskreisen ist dieser Ausdruck eigentlich für ihn unzutreffend und unpassend, stand hinter Dubno. Anscheinend wollte er meine Arbeit an der Sandzeichnung nicht unterbrechen und sicher hat auch er den ihn beleidigenden Spruch gehört. Er ist, oder genauer er war Römer. Jetzt ist er, ohne dass ich ihn jemals all zu deutlich auf diesen für einen Römer unwürdigen Zustand hin gewiesen habe, mein Sklave oder wie wir Kelten sagen mein Captos.
Unsere Keltenstämme die Boier und Taurisker hatten, bevor sie nach der vor 25 Jahreskreisen gewonnenen Schlacht gegen die Römer weiter zogen, einen Großteil ihrer Beute mit einem Sondertross in ihre Heimat zu den Zurückgebliebenen gebracht. Zu dieser Beute gehörten auch einige der wenigen versklavten Römer, denen sie nicht die Köpfe abgeschlagen hatten. Einer dieser nicht kopflos gewordenen Römer, war der damals noch junge Cleitus.
Für diese erste vernichtende Niederlage der Römer durch uns Kelten, rächte sich noch zum Ende des selben Jahreskreises der Konsul Aemilius Papus in der Schlacht bei Telamon an der Etruskischen Küste. In dieser Schlacht wurden die Meisten unserer Kämpfer getötet. Schuld daran war und ist unsere ungezügelte Ungeduld alles gleich und auf einmal machen, haben, und nutzen zu wollen.
Unsere Stämme wollten zu eilig nach Rom. Vernünftig und strategisch zwingend wäre gewesen, sich zunächst in der nicht weit entfernten gut befestigten Stadt Clusium festzusetzen. Dort hätten sie die Ausrüstung und Waffen verbessern und selbst auf unüberlegte Handlungen der Römer warten können.
Aber nein, unser Keltenheer wollte schneller als sinnvoll nach Rom und ermöglichte dadurch den Römern ihre Truppen zu sammeln und zu ordnen. Und bessere Strategen sind und waren die Römer, wenn sie es auch als Kämpfer im direkten Kampf mit uns nicht sind. In der gründlichen Planung und Vorbereitung ihrer Kriegszüge sind sie uns Kelten bei Weitem überlegen.