Keys of Zodan - Sandra Mahn - E-Book

Keys of Zodan E-Book

Sandra Mahn

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Beschreibung

Der Normalo Milan wird nach seinem unerwarteten Tod von Zodans Dienerin Raxia als eine der legendären Key-Seelen in Fatums Armee rekrutiert. Fortan ist er gezwungen als energiegeladener Zombie zusammen mit den anderen Auserwählten gegen die böse Macht des Drachen Malums und dessen Schattenarmee zu kämpfen, damit sein Crush - und nebenbei auch ein bisschen die Menschheit - gerettet werden. Milan erzählt im Roman von seinem Leben nach dem Tod. Während des Abenteuers trifft er auf seinen Leidensgenossen Emilio, der aus Band 1 der "Keys of Zodan"-Roman-Reihe bekannt ist.

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Seitenzahl: 243

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Gibt es ein Leben nach dem Tod? ‐ Diese Frage habe ich mir manchmal gestellt, wenn ich in meiner jugendlichen Leichtigkeit über den Sinn des Lebens philosophierte, bevor mich der nächste TikTok‐Clip auf andere Gedanken brachte. Rückblickend betrachtet hätte ich lieber beim Grübeln bleiben sollen.

Doch beginnen wir beim Anfang.

Es war nach dem 18. Geburtstag meines besten Kumpels Olli, als mein Leben total aus den Fugen geraten sollte. Wir feierten im Club und ich bändelte mit einem hübschen Mädel an. Als ich mit ihr für ein paar romantische Minuten aufs Klo verschwinden wollte, kam mir meine Stalkerin in die Quere.

Ja, ihr habt richtig gelesen. Ich habe eine nervtötende Stalkerin mit feuerroten Haaren und dem seltsamen Namen Raxia. Ehrlich, wer nennt sein Kind so?

Die blöde Ziege, die eigentlich recht süß aussieht, verfolgte mich schon seit paar Monaten. Sie laberte ständig wirres Zeug: Es sei mein Schicksal die Welt zu retten – blablabla.

Die braucht dringend ihre Pillen.

Ich hatte ihr bereits mehrfach deutlich gemacht – so auch dieses Mal – dass sie sich verziehen soll. Ihre rekordverdächtige Hartnäckigkeit vertrieb jedoch meine Begleitung. Die Nacht war gelaufen.

Damit wenigstens Olli noch ’nen schönen Geburtstag hatte, bot ich ihm als Geschenk an, kostenlos am nächsten Tag mit seinem Crush in der Pizzeria zu essen, in der ich arbeitete. Er nahm den Vorschlag dankend an und kreuzte pünktlich mit Caro zum Mittag am nächsten Tag im Luigi’s auf.

An der Stelle möchte ich anmerken, dass ich das Credo Bruder vor Luder zu 1.000% lebe, denn sonst hätte ich schon lange mein Glück bei Caro versucht.

Sicher seid ihr jetzt der Meinung, ich bin ein blöder Macho, der Frauen nur als Sammelobjekte ansieht. Leider falsch.

Ich bin seit der Mittelstufe unsterblich in Caro verliebt. Ich will sie heiraten, mit ihr Kinder haben – das volle Programm. Aber Olli sagte zuerst, dass er sie will. So blieb ich mit Caro nur befreundet.

Das Pizzeria‐Date endete für Olli nicht gut. Caro verließ das Lokal, als er nach dem Essen auf dem Klo verschwand. Vorher gab sie mir aber noch ein Geschenk, obwohl ich nicht das Geburtstagskind war. Warum, weiß ich nicht. Die Freude war jedoch riesig. Mein Herz schlug noch nach Feierabend ganz wild wegen der kleinen Schachtel, die zu öffnen ich mich aus Gewissensbissen Olli gegenüber nicht traute. Wieder ein Fehler, den ich zutiefst bereue.

Auf dem Nachhauseweg nahm das Elend weiter seinen Lauf.

In Gedanken versunken, achtete ich nicht auf die Umgebung und stolperte gegen eine Frau. Als ich mich entschuldigte, sah ich mir die Gute genauer an. ’ne volle Zehn – und keine nervige Raxia in der Nähe. Für einen kurzen Moment überlegte ich, mich mit ihr über meine unerfüllte Liebe hinwegzutrösten, doch die Fremde kam mir zuvor. Sie sagte mir ihren Namen – Lilly – dann drückte sie ihre Möpse gegen meinen Arm und wollte geküsst werden. Einfach so – auf offener Straße.

Selten hörte ich die Engel so laut und glücklich singen.

Stück für Stück bröckelte mein Verstand dahin. Ich war wie weggetreten. Hab ich sie geküsst? Keinen Plan.

Als ich wieder zu mir kam, standen wir allein auf einer Lichtung im Wald vor einem riesigen Baum und sie zielte mit einer Knarre auf mich. Ja, ihr lest richtig. Die Kugel durchbohrte meinen Schädel und es war aus die Maus. Sendepause. Finito.

Hätt ich mal besser auf meine Eltern gehört, nicht mit Fremden mitzugehen. Obwohl meine Eltern so etwas nie zu mir gesagt hatten. Sie hassten mich – und ich sie immer noch.

Diese stinkreichen Schnösel mit ihrer verzogenen Göre Tanja hatten mich nur adoptiert, um ihrem Karma ’nen ordentlichen Boost zu verschaffen – und Tanja ihren Wunsch zu erfüllen, ein kleines menschliches Kuscheltier zu besitzen, das sie benutzen konnte, wie es ihr passte.

Doch für alle anderen waren sie die herzensguten Hoteliers, die den süßen 5‐jährigen blonden Knirps Milan damals bei sich aufnahmen, um ihm eine neue Familie zu schenken, nachdem seine echte Mutter ihn nicht mehr wollte. Ihr war das Rumhuren und die Drogen wichtiger als das Ergebnis des geplatzten Kondoms vom Freier von vor neun Monaten.

Dass diese Barbaren mich schikanierten und misshandelten, wo sie nur konnten, stand in keiner Zeitung. Ich war froh, als ich am 16.05. volljährig wurde und ausziehen konnte.

Doch zurück zum Anfang: ein Leben nach dem Tod?

Ja – ich bin der lebende Beweis. Obwohl ‐ Kann man noch lebend sagen?

Keine Ahnung.

Seit Lilly mir die Lichter ausgeknipst hat, ist alles um mich herum finster. Ich spüre meinen Körper nicht mehr. Nur noch meine Gedanken und Gefühle existieren – plus Zeit. Obwohl ich in der Dunkelheit mein Zeitgefühl verloren habe. Demnach gibt es wohl doch keine Zeit mehr …

Egal.

Vielleicht bin ich auf dem Weg in den Himmel – oder ich düdel bewusstlos auf irgendeinem OP‐Tisch vor mich hin, nachdem mich die Pfadfindergruppe bei der Schnitzeljagd statt den erhofften Gummibärchen gefunden hat.

Aber was soll’s. Sind wir ehrlich: Ich hab eh keine Ziele im Leben gehabt. Das einzige, was ich immer wollte, war Caro.

Inhaltsverzeichnis

KAPITEL 1

KAPITEL 2

KAPITEL 3

KAPITEL 4

KAPITEL 5

KAPITEL 6

KAPITEL 7

KAPITEL 8

KAPITEL 9

KAPITEL 10

KAPITEL 11

KAPITEL 12

KAPITEL 13

KAPITEL 14

KAPITEL 15

KAPITEL 16

KAPITEL 17

KAPITEL 1

Ich sehe nach einer gefühlten Ewigkeit ein Licht. Es erhellt die Dunkelheit und wirkt warm und anziehend auf mich. Ob das Gott ist?

„Milan.“ – Das Licht scheint eine Stimme zu besitzen. „Milan, komm zu mir.“

Die Stimme klingt zart, hell und klar. Ich vertraue ihr. Sie kommt mir bekannt vor. Ich spüre, dass es gut ist. Es wird mir meinen Weg weisen. Ja, es wird mein Grab sein. Der Ort, an dem meine Seele endlich in Frieden bis in alle Ewigkeit ruhen darf.

Ich strecke meine Hand aus. Sie ist wieder da. Aber meine Haut ist weiß. Sie schimmert in der Finsternis. Mein ganzer Körper besteht nur noch aus diesem weißen, schwachen Licht inmitten des Schwarz. Ich fühle mich kraftlos. Umso gieriger möchte ich das helle Strahlen erreichen, – meine unendliche Ewigkeit.

Das Licht breitet sich aus. Ich scheine näherzukommen, obwohl ich mich nicht bewege. Nur meine Hand reckt sich weiterhin in seine Richtung. Meine Fingerspitzen berühren es beinahe. Ich merke deutlich die Wärme, die von dem erlösenden Leuchten ausgeht und strecke mich so weit ich kann. – Nur noch ein Stück. Gleich.

„Komm zu mir, Milan.“

Es lockt mich zu sich. Ich werde durch die Finsternis geleitet, bis es mir endlich seine Hand entgegenstreckt. Sie erwächst aus dem warmen weißen Leuchten – fünf Finger, die nach mir greifen und mich berühren. Hitze durchströmt mich. Sie verschlingt meine Seele mit einer unbeschreiblichen Geschwindigkeit. Meine unendliche Ewigkeit hat begonnen.

Erschöpft hebe ich meine Lider und werde geblendet. Ich versuche meine Augen mit meinem Arm vor dem Licht zu schützen. Panisch schrecke ich hoch. Mein Arm leuchtet weiß und wirkt durchsichtig. Ich schreie, weil mir der Anblick meines Körpers eine Heidenangst einjagt.

„Willkommen zurück“, sagt die Stimme, die ich in der Finsternis gehört habe.

Erschrocken drehe ich mich zu ihr um. Raxia steht vor mir. Ihr Körper leuchtet wie meiner. „Du bist hier in Sicherheit Milan. Du musst keine Angst haben.“

„Wo bin ich?“

„Im Nichts.“

‚Oh nein, die Ewigkeit mit Raxia im Nichts. Ich weiß Strafe muss sein, aber das …?‘

Mein Blick wandert an ihr vorbei. Dass sie auch so leuchtet und nackt ist wie ich, ignoriere ich gekonnt. Wichtiger ist, mich zu orientieren, weil ich meine Umgebung nicht erkennen kann. Alles ist weiß. Es gibt kein Oben und kein Unten.

„I‐Ist das der Himmel? Und du ein Todesengel?“

„Nein, das ist immer noch das Nichts.“

„Bin ich – tot?“ Benommen taste ich meinen nackten Körper ab. Ich spüre ihn trotz meiner leuchtenden Haut. Das ist total seltsam. ‚Was geht hier nur ab? Ist das ein Traum? Warum ist Raxia hier? Hat sie mich entführt und will mir was antun?!‘

„Du hast sicher viele Fragen, Milan. Am besten, du ruhst dich etwas aus und ich sage dir alles, was du wissen musst.“

„Also bin ich tot?“

Raxia verschränkt ihre Beine. Es sieht aus wie ein Schneidersitz, aber von sitzen kann in der Schwerelosigkeit wohl kaum gesprochen werden. Sie schwebt im weißen Nichts vor mir auf Augenhöhe. Mein Gesichtsausdruck ist sicher nicht der beste.

„Du guckst lustig.“

„Das ist nicht witzig! Was geht hier ab? Wieso bin ich hier? Was ist das für ein Ort?“

„Das Nichts“, knurrt sie. „Und wenn du mir nicht zuhörst, werde ich nicht weiterreden. Also setz dich hin, entspann dich, und versuch einmal mir zu glauben.“

„Bringst du mir einen Stuhl?“, frotzele ich.

Sie wartet, bis ich mich setze. Die Bewegungen sind schwer. Es ist komisch, nach oben und unten gleiten zu können. Ich brauche etwas Zeit, bis ich meinen Körper kontrolliert ins Sitzen bekomme.

„Gut. Hörst du zu Milan?“

„Ja.“

„Ich fange von vorn an. Also, wir sind hier im Nichts. Es wird auch die 4. Dimension genannt. Sie existiert parallel zur 3. Dimension, die du als Mensch kennst. Wir, die hier existieren, sind nicht mehr lebendig. Normalerweise durchlaufen die Seelen aller Verstorbenen eine Reinigung und werden wiedergeboren. Einige werden jedoch aus diesem Zyklus mit der Magie unseres Meisters entfernt. Das hat einen besonderen Grund: Wir sind die Soldaten Fatums. Es ist unsere Aufgabe, für den Meister zu kämpfen und ihn im Krieg gegen das Böse zu unterstützen.“

„Dieser Fatum ist dein Meister?“

„Ja. Und er ist nicht nur mein Meister, sondern der Gebieter von allen Wesen aus dem Nichts.“

„Äh – sorry, aber das nehme ich dir nicht ab.“ Ich stehe auf. Ich versuche es zumindest, aber durch die seltsame Raumgegebenheit sinke ich nach unten. „Was ist denn das verdammt?“

„Milan, am besten lass ich dich kurz etwas allein, damit du dich an deine neue Situation gewöhnen kannst. Jetzt zu reden ist glaube ich doch sinnlos.“

Sie erhebt sich, als wäre das kinderleicht. Ein paar Meter von mir entfernt beginnt sie ein Lied zu summen.

Ich komme mir mehr als verarscht vor. Am liebsten würde ich vor Wut heulen. Alles hat sich mit einem Wimpernschlag verändert. Irgendwie bin ich tot, aber irgendwie auch nicht. Was hat das nur alles zu bedeuten? Kann ich zurück nach Hause?

Tausend Fragen schießen mir durch den Kopf.

Nach der besagten Auszeit kommt Raxia zurück und versucht mir Rede und Antwort zu stehen. Sie erklärt mir noch einmal, dass ich gestorben bin, sie meine Seele aus dem Energiestrom, der die Erde nährt, entfernt hat, damit wir gemeinsam gegen Malums Schatten kämpfen können.

„Malum ist der böse Drache?“, frage ich nach ihren Erklärungen.

Sie nickt. „Fatum und Malum stammen ursprünglich vom Planeten Agua und sehen wie Drachen aus. Beide haben zusammen die Menschen erschaffen. Durch einen Streit entfernten sie sich voneinander und seitdem kontrolliert Malum aus der Schattenwelt das Böse, während wir gemeinsam mit Meister Fatum im Nichts um die Sicherheit der Menschen kämpfen. Die Frau, die dich erschoss‐ …“

„Lilly!“, falle ich Raxia ins Wort.

„Sie ist ein Schatten. Malum hat ihr befohlen dich zu töten, weil du eine der Wiedergeburten der Key‐Seelen bist.“

Verwirrt sehe ich sie an. Von den Key‐Seelen hat sie noch nicht gesprochen.

Raxia wird ernst. Ich spüre, dass jetzt der wichtigste Part kommt. Der, der mir sagt, warum ausgerechnet ich als Glühwürmchen mit Energiekörper in dem weißen Nichts herumschwebe.

„Der Ur‐Älteste meines Volkes, Zodan, ‐ er erschuf vor 2.000 Jahren die beiden mächtigen Key‐Seelen. Ihnen sollte es möglich sein, Malum zu besiegen und die Menschen zu beschützen. Bisher konnte der Plan jedoch noch nicht in die Tat umgesetzt werden, da es Malum immer gelungen ist, die wiedergeborenen Key‐Seelen vor der Vereinigung auszulöschen.“ Sie holt tief Luft. „Es ist meine Aufgabe beide Keys zusammenzubringen, damit der Krieg endlich sein Ende findet. Deswegen habe ich dich beobachtet und verfolgt.“

Mir wird ganz schlecht.

Klar hat Raxia während ihrer Stalk‐Attacken immer wieder von diesem Schwachsinn gefaselt, aber woher sollte ich denn ahnen, dass das scheinbar kein Blödsinn war?

Nervös frage ich noch einmal nach, ob ich richtig verstanden habe, dass ich angeblich eine dieser wichtigen Key‐Seelen sein soll. Als Raxia nickt, wird mir noch viel übler. Ich bin gewillt alles abzustreiten, doch irgendetwas in mir hält mich zurück. Ich fühle, dass sie die Wahrheit gesagt hat – so verrückt sich die auch anhören mag. Immerhin ist mir keine Religion bekannt, die Drachen als Erschaffer der Menschheit verehrt.

Plötzlich fühle ich Raxias Hand auf meinem Arm. Sie lächelt mich tröstend an, beinahe mütterlich. Das bin ich von ihr gar nicht gewöhnt. Es fühlt sich erschreckend gut an.

„Milan. Es ist normal, dass du Angst hast.“

„Angst ist untertrieben.“

„Du bist nicht allein.“

„Ja, irgendwo ist noch ein zweites Opfer, dass Drachen schnätzeln darf. Ich dreh gleich durch. Bitte sag mir, dass das alles nur ein dämlicher Scherz ist.“

Sie nimmt mich behutsam in ihre Arme. Normalerweise würde ich sie wegen des Stalkens wegstoßen, aber gerade brauche ich dringend jemanden, der mich festhält. Ich will das alles immer noch nicht glauben.

„Ich bin wirklich gestorben, oder?“

Die Hitze steigt mir zu Kopf. Angst, Verzweiflung, Reue … Ich merke die Tränen. Das wird mir alles zu viel. Gerade feierte ich noch den 18. von meinem besten Freund und kurz darauf bin ich tot und soll die Welt retten. Irgendwie scheine ich den Moment verpasst zu haben, in dem ich gefragt worden bin, ob ich das überhaupt will.

Es dauert einige Tage, bis ich mich mit meinem Schicksal abfinde und Raxia’s Hilfe annehmen kann. Sie erklärt mir alles über mein neues Leben und die Welt, in der ich gelebt habe. Es macht ihr sichtlich Freude, mich auch im Umgang mit meinem Energiekörper zu schulen. Blöd nur, dass ich dafür überhaupt kein Talent besitze. Das ist mehr als frustrierend.

Mit einer Engelsgeduld erklärt mir Raxia zum x‐ten Mal, wie ich die Energie in meinen Handflächen bündeln und zu einer Kugel formen kann. Diese Kontrolle ist wichtig, damit ich in der 3. Dimension, der Menschenwelt, wieder meinen irdischen Körper annehmen und gegen die Schatten kämpfen kann. Sollte es mir nicht gelingen, verteilen sich meine Seelenpartikel, aus denen mein toter Körper besteht, in allen Himmelsrichtungen. Dann wäre alles verloren, denn es würde eine Ewigkeit dauern, mich wieder zusammen zu puzzeln.

„Ja, Milan! Weiter!“

Raxia ist Feuer und Flamme. Diesmal ist die Kugel in meinen Händen beinahe zwei Zentimeter dick.

Mir läuft der Schweiß. Mein Körper ist aufs Maximum angespannt. Ich zähle im Kopf die Sekunden, wie lange ich die Kugel halten kann. Bei drei verpufft die Energie. Wütend schreie ich mir den Ärger aus dem Leib.

Raxia seufzt.

„Das ist zu wenig.“

„Ich weiß!“

Sie steht auf. „Ich muss zu Meister Fatum, Milan.“

„Kann ich mit?“

„Nein. Trainiere bitte weiter. Ich bin gleich wieder da.“

Gleich das nächste, das mir auf den Magen schlägt.

Raxia geht öfter zum Meister, um Bericht über den Fortschritt meines Trainings zu erstatten. Ich selbst durfte ihn noch nicht kennenlernen, dabei will ich unbedingt wissen, wie der Drache aussieht.

„Scheiß drauf.“

Ich hefte mich heimlich an Raxias Fersen. Stalking mal umgedreht …

Mir steht der Mund offen, als ich das Ziel erreiche. Inmitten des weißen Nichts, in dem ich mich schon ewig langweile und nach Farben sehne, steht ein bunter asiatischer Tempel. Fasziniert starre ich ihn an, bis ich bemerke, wie Raxia zwischen den hohen Säulen durch ein riesiges Tor verschwindet. Ich muss mich beeilen und schwebe ihr nach, bis ich selbst den Tempel betreten kann. ‚Endlich wieder festen Boden unter den Füßen.‘

Ehrfürchtig durchquere ich den ersten Gang. Raxia ist direkt vor mir, aber sie schnallt nicht, dass ich ihr nachgelaufen bin. Mein Glück, denn ich habe keine Möglichkeit, mich hier vor ihr zu verstecken. Deshalb bin ich leise und beobachte genau ihre Bewegungen, um im Notfall schnell flüchten zu können.

Der Weg führt zu einer Halle. Sie wirkt pompös. In ihrer Mitte steht ein goldener Thron. Auf ihm sitzt etwas. Ich kann das Wesen nicht richtig deuten, aber es ist auf jeden Fall keine Energiegestalt eines Menschen. ‚Häh? Wieso sitzt da diese fette goldene Eidechse auf dem Thron? Ist das Fatums Haustier?‘

Raxia tritt vor den Thron und verbeugt sich vor der fetten Echse. „Meister Fatum, ich bin erschienen, um Euch zu berichten.“

‚Scheiß die Wand an! Der Herrscher über alles ist kein Drache, sondern diese Pummel‐Echse?!‘

„Du bist in Begleitung?“ Fatum sieht in meine Richtung.

‚Verdammt!‘ Verlegen hebe ich die Hand. „Hallo Raxia. Ich hab mich wohl verlaufen, hehe.“

In ihren Augen leuchten Flammen, als sie mich anstarrt und ihre Hand zur Faust ballt. Ich glaube, sie ist wütend auf mich.

„Du hast den Neuzugang mitgebracht?“, fragt Fatum mit fester Stimme. „Ist er schon so weit?“

„N‐Nein Meister Fatum“, antwortet Raxia hastig. Sie dreht sich eilig zum Meister um, verhaspelt sich beim Sprechen und verschluckt sich. Hustend versucht Raxia, ihre Sprache wiederzufinden.

Ich nutze die Gelegenheit, um zu erklären, warum ich hier bin. Unsicher setze ich einen Fuß vor den anderen und trete vor die Echse. Mir ist etwas unwohl in seiner Gegenwart, schließlich soll das fette Vieh extrem mächtig sein. Was ich mir aber beim besten Willen nicht vorstellen kann.

Fatum sieht aus der Nähe noch lächerlicher aus. Ein dicker süßer Drache, den sich kleine Kinder als Kuscheltier vom Weihnachtsmann wünschen. Wirklich mächtig sieht er mit seinen großen Kulleraugen nicht aus.

„Raxia wusste nicht, dass ich sie verfolge. Ich war neugierig, wie du aussiehst.“

„Wirst du den Meister wohl nicht duzen“, faucht Raxia.

„Oh sorry.“

„Du hast eine lockere Zunge.“ Die Echse hüpft aus ihrem Thron und kommt auf mich zugelaufen. Er wackelt wie ein kleines Kind, welches noch nicht richtig laufen kann. Direkt vor mir hält er an und schaut hinauf. Unser Größenunterschied ist enorm, was die Situation total seltsam erscheinen lässt.

„Bist du im Training so weit fortgeschritten, um die Anstrengung eines Aufenthaltes in der 3. Dimension zu verkraften, Milan?“

Raxia antwortet für mich. „Meister Fatum, er ist noch nicht so weit. Das Training verläuft schleppend.“

„Immer noch schleppend?“

„Ja, es tut mir leid.“

„In einer Woche ist Blutmond“, gibt Fatum zu bedenken.

Ich habe keine Ahnung, von was er spricht. Raxia schon. Sie wirkt mehr als nervös, als sie sich in ihren Erklärungen verliert. Fatum gibt sich besorgt. Er macht uns, zurück auf seinem Thron, mehr als deutlich, wie wichtig der Erfolg der anstehenden Mission ist. Raxia gelobt Besserung und ich – ich verstehe immer noch Bahnhof.

Damit ist die Audienz beim Drachen beendet. Ich bin mehr als enttäuscht und verwirrt.

„Warum bist du mir gefolgt?“ Raxia klingt eindeutig sauer auf dem Weg aus dem Tempel. „Du solltest trainieren! Uns läuft die Zeit davon.“

„Von welcher Mission hat Fatum gesprochen?“

„Das hab ich dir gesagt.“

„Nein.“

„Doch!“

„Nein, Raxia. Hast du nicht.“

„Hab ich nicht?“

„Nein.“

„Oh …“ Sie schweigt.

Genervt bleibe ich stehen. Wir befinden uns mittlerweile wieder außerhalb des Tempels. Offensichtlich scheint sie zu glauben, mir die Antwort ohne Konsequenzen schuldig bleiben zu können. Das sehe ich anders.

„Ich möchte es dir nicht sagen, weil es dich nur sinnlos nervös machen würde“, erklärt sie schnippisch.

„Lass mich das selbst entscheiden.“

„Es steht dafür zu viel auf dem Spiel.“

„Dann weigere ich mich, weiter zu trainieren.“

„Sind wir jetzt im Kindergarten?“

„Sag du’s mir.“

Raxias Gesicht zeigt eine Mischung aus Wut und Angst. Sie kämpft noch ein paar weitere sinnlose Minuten mit ihrem Dickkopf, bis ich schließlich gewinne.

„Na gut“, motzt sie. „In sieben Tagen werden die Schatten die andere Key‐Seele während des Blutmondrituals Malum opfern.“

„Was?! Ich dachte, es darf kein Key mehr ermordet werden, weil sonst Zodans Magie zu schwach wird?“

„Deswegen ist es ja auch an uns, das zu verhindern und den Key zu retten, bevor sie ihn töten.“

Das ergibt Sinn.

Ich schlucke stark. „Eine Woche ist knapp.“

„Ja. Den Zeitdruck wollte ich dir gern ersparen.“

In meinem Kopf überschlagen sich die Gedanken. Ich male mir viel zu viele Horror‐Szenarien aus, in denen die Mission wegen mir scheitert und die Welt – ihr voran Caro – dem Untergang geweiht ist. Raxia sieht mir das Dilemma an. Nur, anstatt mich wie sonst zu beruhigen, fängt sie plötzlich an zu heulen. Ich falle aus allen Wolken. Sie hat noch nie vor mir geheult. Ich dachte gar nicht, dass sie das kann.

„Siehst du! Jetzt zweifelst du noch mehr an dir!“ Ihr Schluchzen erfüllt das ganze Nichts. Panisch versuche ich sie zu beruhigen, aber sie ist wie ein kleines Kind, dem der Lutscher geklaut worden ist.

„Wenn er stirbt, ist alles verloren. Ich kann ihn nicht verlieren“, schnieft sie zwischen den tiefen Schluchzern. Das macht mich hellhörig.

„Du kennst den anderen Key“, verbalisiere ich laut meinen Gedanken und gleich kommt der nächste. „Warum holst du ihn nicht allein vor dem Blutmond zu uns?“

„Das geht nicht! Der arme muss noch mehr leiden, damit seine Macht größer wird.“

„Was?“

„Umso größer das Leid im Leben, desto mächtiger Zodans Magie. Du hast schon gelitten, aber bist immer noch so schwach.“

Das fühlte sich wie eine Ohrfeige an. Ich bin wütend. Jetzt muss so ein armer unschuldiger Kerl leiden, weil ich zu unfähig bin. Das ist ungerecht und ergibt keinen Sinn.

„Ich dachte, wir sind dafür da, die Menschen zu beschützen. Warum lassen wir dann absichtlich zu, dass sie leiden? Wieso geht Fatum nicht und vernichtet Malums Handlanger? Er ist doch stark, auch wenn man es ihm nicht ansieht, oder?“

Raxia wischt sich die Tränen weg. Sie scheint sich wieder gefangen zu haben.

„Aguanische Drachen wie Fatum und Malum können nur in der 4. Dimension existieren. Sie besitzen keinen irdischen Körper wie wir.“

„Deswegen lassen sie ihre Untertanen in der Menschenwelt kämpfen. Damit deren Welt kaputtgeht und nicht ihre eigene. Sie scheißen nicht ins eigene Nest.“

„So kann man es auch sagen.“ Mich trifft ihr Blick. „Milan, bitte. Ich kann mir nicht verzeihen, falls der andere Key durch Malum stirbt.“

Über ihre Nase legt sich ein roter Schleier. Mir wird alles klar. Raxia scheint in den anderen verknallt zu sein. Daher die Tränen. „Wir müssen ihn unbedingt beschützen.“

„Du brauchst nicht weiterreden“, unterbreche ich sie. In meinen Gedanken bin ich bei Caro. Dass ich tot bin, hat nichts an meinen Gefühlen zu ihr geändert. Ich werde niemals zulassen, dass ihr etwas zustößt. Sie ist der Grund, weshalb ich mein Schicksal angenommen habe. Demnach verstehe ich, wie Raxia sich gerade fühlt.

„Ich werde mein Bestes geben. Wir lassen nicht zu, dass Malums Schatten weiter ihr Unwesen unter den Menschen treiben.“

Sie stimmt mir erleichtert zu. Schon erstaunlich, wie einig wir uns seit meinem Tod sind.

Das Training wird fortgesetzt. Zum Glück vergeht die Zeit im Nichts langsamer als in unserer alten Welt. Sieben Tage in der Menschenwelt sind knapp zwei Monate hier. Da unsere Energiekörper weder Schlaf noch Essen benötigen, stehen sieben Wochen hartes Training an. Ich halte mich tapfer an Raxias Plan. Durch Meditation verbessert sich meine Ausdauer und das Krafttraining hilft mir meinen Körper besser zu kontrollieren. Das einzige, was ich auch nach den harten Wochen nicht gelernt habe, ist meine Energie gezielt zu formen.

„Wäre das ein Game würde ich sagen, ich bin ein Charakter ohne Magie“, murre ich, als wir uns zum Portal begeben, mit dem wir zurück zur Menschenwelt gelangen.

Raxia ist sehr schweigsam die letzten Tage. Ich glaube, sie hat Angst, dass etwas schief geht und ihr Geliebter in Malums Klauen gerät.

„Raxia?“ Ich halte sie an der Schulter fest, um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen. „Es wird schon schiefgehen.“

„Ja …“ Sie weicht meinem Blick aus. Sie erinnert mich an Caro vor der Matheprüfung. Sie hat Angst.

Ich nehme Raxia in den Arm. Sie wirkt erschrocken, aber legt dann ihre Hände auf meinen Rücken.

„Es wird alles gut. In paar Stunden ist Nummer Zwei auch hier und wir können uns einen Plan ausdenken, mit dem wir den Krieg beenden.“

Dieser Moment soll reichen, um uns gegenseitig Mut zuzusprechen. Wir müssen weiter. Die Zeit drängt.

Kurz darauf stehen wir vor dem Portal.

„Das ist der Übergang zwischen der Menschenwelt und unserer“, erklärt sie und deutet auf den dunklen Kreis. Ich seh nirgends ein Schild. Wie konnte sie das finden?

„Wir können nur durch dieses Portal in die Menschenwelt gelangen.“

„Nutzen Schatten auch diese Art der Fortbewegung?“

„Ja und nein. Schatten verwenden auch Portale, aber ihre sind überall verteilt. Wir verwenden nur eines, um den Energiestrom nicht zu sehr durcheinanderzubringen.“

„Wäre es nicht sinnvoller, überall Portale zu haben, um schneller reagieren zu können?“, frage ich verwirrt.

„Nein, eines reicht. Ich beherrsche die Teleportation. Damit können wir in der Menschenwelt weite Distanzen schnell überwinden, ohne den Energiestrom zu belasten.“

„Cool. Kann ich das auch?“

„Nein.“

„Hm, schade“, antworte ich und sehe zu dem dunklen Kreis. „Wie benutzt man das Ding?“

Raxia tritt in die Markierung und nimmt meine Hand. Ich schwebe zu ihr.

„Du musst mich festhalten“, erklärt sie. „Ich werde mit meiner Energie das Portal aktivieren. Es wird uns durch die Dimensionen tragen, bis wir in der Menschenwelt angekommen sind. Während der ganzen Reise darfst du mich niemals loslassen. Hast du das verstanden?“

„Was passiert, wenn ich dich loslasse?“

„Tu das niemals!“

„Ich hab doch nur gefragt.“

Sie seufzt. Ihre Nerven scheinen nach wie vor nicht die besten zu sein.

„Wenn du mich loslässt, wird deine Seele zwischen den Dimensionen verloren gehen. Niemand könnte dich dann noch retten.“

„Gibt es keine sicherere Methode?“

„Leider nicht.“

Sie nimmt meine Hände und legt sie an ihre Hüften. Ihre berühren meine Arme.

„Nicht loslassen, Milan.“

„Wird sich das jetzt komisch anfühlen?“

„Es ist nur kalt und zieht.“

„Okay.“

Sie schließt ihre Augen. Ihr Körper beginnt zu leuchten.

„Wow …“, flüstere ich beeindruckt. Sie reagiert nicht. Ihre Aura geht auf mich über und mir wird schlagartig eiskalt. Ich klammere mich automatisch an ihr fest, bis ich einen Widerstand unter meinen Füßen fühle. Verwirrt sehe ich mich um.

„Das ging ja schnell“, antworte ich staunend, als ich die Lichtung mit dem mächtigen Baum in der Mitte wiedererkenne.

Raxia sinkt keuchend zusammen. „Du bist zu groß.“

„Das hab ich auch noch nie vorgeworfen bekommen“, lache ich und bin immer noch fasziniert von der abgefahrenen Teleportation. Begeistert sehe ich mich in meiner alten Welt um. Es ist Tag und ein paar Vögel zwitschern. Ich habe wieder Erde unter meinen Füßen. Die Sonne scheint und lässt den Schnee glitzern. Glücklich sehe ich meine Hände an. Sie leuchten nicht mehr. Ich habe meinen Körper zurück. Aber …

„Was sind das für bescheuerte Klamotten?“

„Tarnkleider.“

Ich drehe mich zu ihr um. Sie trägt ebenfalls eine schwarze Kutte, die anmutig an einen Kartoffelsack erinnert.

„Was soll daran denn bitte Tarnung sein? Wir sehen wie zwei Hippies aus. Bewegen kann man sich in den Dingern auch nicht. Mach das bitte weg, Raxia.“

„Wir haben aber Wichtigeres‐ ...“

„Ich kann darin nicht kämpfen!“

„Ist ja schon gut.“ Kurz darauf darf ich mich über ganz normale Jeans und einen dicken Pullover freuen. Turnschuhe bekomme ich auch.

„Bist du jetzt zufrieden?“

„Ja, sobald du deinen Kartoffelsack gegen ein kurzes Röckchen getauscht hast.“

„Niemals.“

„Dann eben ’ne Hose. Ist egal, aber so laufe ich mit dir nicht durch die Menschenwelt. Du weißt doch, wie man sich hier kleidet. Als du meine Stalkerin gespielt hast, hattest du auch nie einen Kartoffelsack an.“

„Das ist eine Robe. Die ist total schick und vornehm.“

„Ja, wenn man zum Bauern‐Ball geht, ganz sicher.“

„Du hast doch keine Ahnung.“ Raxia schließt ihre Augen, während ihre Kutte zu leuchten beginnt. Kurz darauf sitzt sie in einer Hose und einem weiten Hoodie vor mir.

„Wenn du dir jetzt die Haare zusammenbindest, könnte man denken, du wärst ein Junge.“

„Was, passt dir das auch nicht?“

„Mensch, jetzt zieh dich doch mal wie ’ne Frau an. Zeig deine Kurven, auch wenn die ziemlich dürftig ausfallen.“

„Orr, du Esel!“ Sie boxt mich gegen die Schulter. „Als hätten wir keine anderen Sorgen.“

„Mach mal langsam“, schmunzle ich und halte schützend die Hände hoch. „Du willst doch hübsch für deinen Crush aussehen. Bin schon gespannt, wie der so drauf ist.“

„Meinen was?“

Ich lache, aber winke ab. Dafür haben wir jetzt keine Zeit. Die Mission wird anstrengend und ich habe keine Ahnung, wie lange ich meine Energie im Körper behalten kann. Demnach eilig folge ich Raxia zu unserem Ziel: die Lichtung, auf der Lilly mich damals erschossen hat. Ich erkenne sie an dem großen Baum wieder. Mir wird ganz elend. Irgendwie erwarte ich eine Menge von meinem Blut und meine Leiche vorzufinden, obwohl mir bewusst ist, dass in der Menschenwelt mindestens zwei Jahre seit meinem Ableben vergangen sind.

„Er ist mit deiner Seelenextraktion verschwunden“, erklärt Raxia und reißt mich aus meinen Gedanken. Sie hat wohl meinen Blick bemerkt. „Dein Körper. Als ich deine Seele aus dem Energiestrom geholt habe, hat sich bei der Wiederauferstehung alles in der Menschenwelt aufgelöst, was zu deiner Seele gehörte.“

„Etwa auch die Erinnerung der Menschen, mit denen ich zu tun hatte?!“

„Nein.“

„Gott sei Dank.“ – Nicht auszudenken, wenn Caro mich vergessen hätte …

Raxia lächelt und kramt etwas hervor. Es ist das Geschenk, dass mir Caro nach dem Date mit Olli gegeben hat. Mir klappt der Mund auf.

„Ich wollte es dir zur Belohnung für das harte Training wiedergeben. Das ging im Nichts nur leider nicht, weil das hier in die irdische Welt gehört.“