Kindheitserinnerungen und Zukunftsvisionen - Andrea Gläser - E-Book

Kindheitserinnerungen und Zukunftsvisionen E-Book

Andrea Gläser

0,0
24,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

"Unsere Kindheit ist der Grundstein für unser zukünftiges Leben. Sie ist die Basis, sozusagen die Startbahn in unsere Zukunft. Aber wie lange braucht es, bis wir fliegen können, und welche Faktoren beeinflussen unsere Richtung, unsere Zwischenlandungen oder Abstürze, und ab wann übernehmen wir selbst das Steuer und bestimmen über das Ziel unserer Reise durch das Leben?" Diese Fragen bieten Andrea Gläser die Ausgangslage für eine Reise um die Welt, um ein Mosaik unterschiedlichster Meinungen und Erfahrungen zum Thema "Kindheit, Kinderwunsch und kinderlosem Glücklichsein" zusammenzutragen. In zahlreichen Interviews befragt sie, wie die Prägungen unserer eigenen Kindheit Einfluss auf unser zukünftiges Leben, Erwartungen an die Gesellschaft und den eigenen Kinderwunsch nehmen.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 162

Veröffentlichungsjahr: 2025

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.


Ähnliche


Impressum

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie­.

Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar.

Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fern­sehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und ­auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten.

© 2025 novum publishing gmbh

Rathausgasse 73, A-7311 Neckenmarkt

[email protected]

ISBN Printausgabe: 978-3-7116-0233-6

ISBN e-book: 978-3-7116-0234-3

Lektorat: Luisa Bott

Umschlagfoto: Sergey Novikov | Dreamstime.com

Umschlaggestaltung, Layout & Satz: novum publishing gmbh

Innenabbildungen: siehe Bildquellennachweise am Ende des e-books

www.novumverlag.com

Kurzbeschreibung

Unsere Kindheit ist der Grundstein für unser zukünftiges Leben. Sie ist die Basis, sozusagen die Startbahn in unsere Zukunft. Aber wie lange braucht es, bis wir fliegen können, und welche Faktoren beeinflussen unsere Richtung, unsere Zwischenlandungen oder Abstürze, und ab wann übernehmen wir selbst das Steuer und bestimmen über das Ziel unserer Reise durch das Leben?

Welche Voraussetzungen sind essentiell, um auf das Leben vorbereitet zu sein – ist dies überhaupt möglich? Und welchen Einfluss hat die Kindheit auf die Entwicklung unserer Persönlichkeit, die Werte und Ziele für unsere Zukunft?

Ein Kind auf der Schulter eines Erwachsenen sieht mehr und weiter, es erkennt Dinge ohne Vorurteile und schenkt auch der scheinbaren Gefahr ein Lächeln. Kinder bereichern unser Leben durch Unbeschwertheit und eine oft verblüffende, realistische Logik.

Aber Kinder bedeuten Verantwortung, das Zurückstellen der eigenen Bedürfnisse, eine Neuordnung aller bisherigen Prioritäten.

Die Meinungen über „Kinderwunsch, Kinderglück und kinderloses Glücklichsein“, verändern sich mit den verschiedenen Lebensphasen. Sie sollten jedoch stets vom gesellschaftlichen Umfeld akzeptiert werden.

In meinen Interviews befragte ich Menschen aus allen Generationen und unterschiedlicher Herkunft nach ihrer Kindheit, ihren Erinnerungen und der Einstellung zu Kindern.

Parallel dazu habe ich recherchiert, um mir selbst ein Bild zu machen, wie es Kindern weltweit ergeht. Natürlich kenne auch ich Reportagen und Filme über dieses Thema. Aber auf meinen Reisen, unterstützt durch die Interviews und das Zusammentragen von Fakten, offenbarte sich mir eine erweiterte Sicht auf unsere Gesellschaft im Umgang mit Kindern.

Vorwort

Kinderwunsch und Kinderglück

Machen Kinder glücklich?

Was für eine Frage, denken Sie jetzt. Und die meisten von Ihnen sagen bestimmt laut Ja. Aber verurteilen wir diejenigen, welche sich gegen eigene Kinder entscheiden? Leider ist dies ein häufiges Streitthema in der Gesellschaft. Obwohl jeder seine Meinung haben darf, wird ihm eben diese oft zum Verhängnis.

Für die meisten Menschen gehören Kinder zur Familienplanung dazu. Dies klingt nun wiederum sehr nüchtern und es stellt sich die Frage, ob die Thematik „Kinder“ eine Diskussionsgrundlage sein sollte oder eine private Entscheidung. Hier wird die Mehrzahl zu „privat“ tendieren.

Aber was ist heutzutage privat? Bereits im Familienverband werden hier häufig Grenzen überschritten und Mitglieder mit Fragen nach Zukunftsplänen im Allgemeinen und dem Kinderwunsch im Besonderen bombardiert.

Schauen wir uns in unserem Umfeld einmal um, so finden sich häufig Bekanntschaften mit gleichen Wertvorstellungen zusammen. Kinder verbinden – und schließen nicht selten kinderlose Paare auf längere Sicht aus.

Ich selbst habe einen Wandel durchlebt und bin der Meinung, dass Kinder das Leben ungemein bereichern, jedoch auch Paare oder Singles kinderlos ein erfülltes Leben haben können.

Wichtig ist, dass der Mensch allein ehrlich mit sich ist und in einer Partnerschaft diesbezüglich keine Kompromisse getroffen werden dürfen. Denn ein Kompromiss bedeutet ein Aufeinanderzugehen, das Verlassen der eigenen Position und somit den Verzicht auf Teile der gestellten Forderung. Aber in Sachen Kinderwunsch gibt es nun mal nur ein JA oder ein NEIN.

Ich selbst wurde schon mehrmals in Entscheidungsfragen involviert und versuchte immer, objektiv zu bleiben. Dies ist natürlich umso schwerer, wenn es Menschen betrifft, welche wir kennen und mögen.

Ein befreundetes Paar ist bereits seit Jahren liiert, beide sind 30 Jahre alt. Er ist seit der Schulzeit mein bester Freund. Sie lernte ich kennen, als beide sich vor Jahren verliebten. Nun offenbarte sie ihm ihren dringenden Kinderwunsch. Mein Freund selbst konnte sich allerdings ein Leben ohne Kinder gut vorstellen. Im Gespräch bezog ich keine Stellung, zeigte jedoch die Ernsthaftigkeit der Thematik auf. Fragen, wie wichtig ist ihm die Partnerschaft und wie ernst ist es ihm, niemals Kinder zu wollen. Sollte dies für ihn höchste Priorität haben, ändert sich die zukunftsorientierte Basis ihrer Beziehung. In diesem Falle läge die Konsequenz allein bei ihnen beiden. Ein Hinauszögern oder ein Vielleicht gibt es nach langjähriger Beziehung bei dieser Problematik nicht.

Denn auf längere Sicht hätte die Partnerschaft, bedingt durch konträre Wertvorstellungen, ihre Basis verloren. Beide haben heute vier Kinder und sind glücklich.

Das Thema „Kinder“ ist allgegenwärtig. Auch Sie kennen die Diskussionen kinderloser Paare, wenn es um Entscheidungen wie künstliche Befruchtung oder Adoption geht. Oder die weltweiten Kontroversen um die Legalisierung von Abtreibungsgesetzen. Und jeder hat eine Meinung dazu. Aber eben diese Meinung trifft nicht auf alle zu. Der private Background, die Geschichte eines Menschen formt die individuelle Auffassung und Lebenseinstellung bezüglich Ethik und Moral. Hinzu kommen gesellschaftliche Ansprüche und sich stetig wechselnde Situationen.

Meinungen zu und Verständnis von einem Thema können geändert werden. Aber dieser Umbruch im Denken muss aus eigener Erkenntnis kommen. Wir können niemanden bekehren, nur in Hinblick auf die Situation begleiten.

Akzeptieren wir die Entscheidung, heißt es nicht, dass wir sie tolerieren, aber wir stehen zu dem Menschen an unserer Seite. Die Konsequenz hieße, dass die Beziehung nicht stabil ist und unsere Wege sich trennen. Immer wiederkehrende Vorwürfe oder neu eingeleitete Diskussionen zum bekannten Thema zermürben und führen über längere Sicht ebenfalls zum Bruch.

Was ist mein Fazit zu diesem Thema?

Nun, Kinder bereichern das Leben ungemein. Meine Tochter hat mich eine neue Form der Liebe gelehrt und ich lerne auch heute noch, Dinge aus einer anderen Perspektive zu betrachten und meine Meinung in manchen Dingen zu überdenken. Meine Tochter lehrte mich, sich nicht für eine Handvoll Freunde verbiegen zu müssen, wenn man sich allein wohler fühlt.

Aber jegliche Erkenntnisse erlangen wir im bewussten Umgang mit den Menschen in unserem Umfeld, im täglichen Leben und durch unsere Bereitschaft, lernen zu wollen.

Das Thema „Kinder“ wird immer aktuell und lebenswichtig sein, denn sie erhalten das Leben und spiegeln Unschuld, Freude und letztendlich unsere Gesellschaft wider. Aber gleichzeitig ist es auch ein sehr privates Thema. Denn Adoption, Leihmutterschaft oder auch Abtreibungen basieren stets auf Entscheidungen, welche ich noch nicht treffen musste. Und dies gilt es zu bedenken.

Also stehen wir zu unseren Meinungen und tolerieren die der anderen, ohne sie zwingend akzeptieren zu müssen.

Unseren Partnern, Freunden und engsten Vertrauten stehen wir zur Seite und versuchen, ein Gefühl dafür zu bekommen, wie sich die entsprechende Person mit ihrer Entscheidung fühlt. Diese Objektivität sollten wir nutzen, um die richtigen Fragen zu stellen, ohne zu manipulieren.

Denn ob ein Paar Kinder hat oder nicht, sagt nichts über den Menschen aus. Wir lernen eine Person um ihrer selbst Willen kennen und mögen.

Ob Partner, Kind oder Freund – Menschen begleiten uns eine lange Zeit im Leben mit ihrer Kreativität, ihrer Aura und täglichen Gegenwart. Und nur weil wir bezüglich der Thematik „Kinder“ eine andere Auffassung haben, sollte mir dieser Mensch nicht mehr wichtig sein?

Nun, dies ist ebenfalls eine sehr private Entscheidung und gilt es zu überdenken. Jedoch spielen auch hier der Grad der Verbundenheit und Wertvorstellungen eine große Rolle. Letztendlich wünsche ich Ihnen eine glückliche Zeit, ob mit oder ohne Kinder. Hören Sie auf Ihre innere Stimme und bleiben Sie sich selbst treu. Ihr Herz und Ihr Verstand werden sich nicht immer einig sein. Aber wie Sie entscheiden, so ist es richtig.

Fakten und Zahlen

Kinder weltweit

Weltweit leben ca. 2.35 Milliarden Kinder zwischen 0 und 17 Jahren. Davon sind ca. 385 Millionen* von extremer Armut betroffen und 160 Millionen** Kinder weltweit gelten als Kinderarbeiter.

Sehen wir uns die letzten beiden Zahlen einmal in einer Tabelle an, welche die fünf Kontinente und Neuseeland gegenüberstellt, so sind es nicht nur die Entwicklungsländer, welche erschreckende Zustände zeigen.

* https://www.unicef.ch/de/aktuell/news/2016-10-04/fast-385-millionen-kinder-weltweit-leben-extremer-armut

** https://www.unicef.de/informieren/aktuelles/blog/-/kinderarbeit-fragen-und-antworten/275272#

Hunger weltweit

Hungernde Menschen und insbesondere Kinder sind ebenfalls eines der dringlichsten Probleme unserer Gesellschaft. Und ihre Zahl nimmt weltweit zu.

Zahlenangabe in Millionen

Aktuell werden ca. 750 Millionen hungernde Menschen gezählt.*Jährlich sterben drei Millionen Kinder unter fünf Jahren.**Jedes vierte Kind in Europa und jedes fünfte Kind in Deutschland zeigt eine Ernährungsunsicherheit.***Im Jahr 2021 starben in Afrika eine Viertelmillion Kinder an Hunger.****Jedes fünfte Kind in den USA leidet Hunger*****Auch in Australien und Neuseeland werden Ernährungsunsicherheiten beobachtet, insbesondere bei Menschen mit Migrationshintergrund und der indigenen Bevölkerung.******

* https://www.ref.ch/news/dreiviertel-milliarde-menschen-hungern/

** https://www.unicef.de/informieren/aktuelles/blog/-/kindersterblichkeit-weltweit-warum-sterben-kinder/274050

*** https://www.dkhw.de/informieren/unsere-themen/kinderarmut/gesunde-ernaehrung/#:~:text=Kind geht hungrig zur Schule, sind rund 500.000 Kinder betroffen.

**** https://www.savethechildren.de/news/ostafrika-eine-viertelmillion-kinder-2021-an-hunger-gestorben/#:~:text=Mehr als 260.000 Kinder unter, Analyse von Save the Children.

***** https://www.watson.ch/wirtschaft/donald-trump/692985483-jedes-fuenfte-us-kind-hungert-donald-trump-verweigert-die-hilfe

****** https://comcom.govt.nz/__data/assets/pdf_file/0030/265809/Kore-Hiakai-Zero-Hunger-Collective-Submission-on-Market-study-into-grocery-sector-draft-report-26-August-2021.pdf/https://melbourneinstitute.unimelb.edu.au/__data/assets/pdf_file/0005/4348247/ri2022n04.pdf

Verhältnis obdachloser Kinder, Kinderwunsch und Schwangerschaftsabbrüche pro Jahr

Weltweit leben 150 Millionen obdachlose Kinder, davon 33 Millionen Kinder ohne Eltern.

Im Verhältnis dazu nehmen sowohl In-vitro-Fertilisationen als auch Schwangerschaftsabbrüche stetig zu.

Nachdem 1978 das erste IVF-Baby* geboren wurde, zählen wir bis dato ca. 10 Millionen In-vitro-Geburten,** welchen im Schnitt 24 Millionen Behandlungen vorangingen.Im Verhältnis dazu werden jährlich etwa 44 Millionen Schwangerschaften abgebrochen und die Zahl unsicherer Abtreibungen***wird auf ca. 25 Millionen pro Jahr geschätzt.

* https://mvz-kinderwunsch.com/wissenswertes/erstes-ivf-baby-louise-brown/#:~:text=Der 25. Juli 1978 ist, wurde, das Licht der Welt.

** https://www.welt.de/gesundheit/article236833613/Kuenstliche-Befruchtung-Wie-es-den-Wunschkindern-im-spaeteren-Leben-geht.html#:~:text=Seit dem Jahr 1978, als, Wie leben diese Kinder?

*** https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/80592/WHO-Jaehrlich-25-5-Millionen-unsichere-Abtreibungen-weltweit

Die Thematik „Kinderwunsch und Kinderglück“ ist zeitlos und eines der wichtigsten Themen weltweit. Jedoch ist es auch ein sehr persönliches Thema und somit schwer zu propagieren. Wesentlich ist jedoch, dass stets das Wohlergehen aller Kinder im Fokus stehen sollte, denn Kinder bedeuten Zukunft. Und Zukunft beginnt in der Gegenwart mit dem Wissen aus der Vergangenheit.

Unsere Kinder spiegeln die Generation wider, in welcher sie aufwachsen, und leben nach, was sie erfahren. Kinder sind ein unbeschriebenes Blatt, auf welchem das Leben seine individuelle Geschichte schreibt.

Bereits vom Tage der Empfängnis bis zur Geburt erfährt der Fötus verschiedene Emotionen und Zuwendungen durch den Mutterleib. Ernährung, Sport, Musik und Lebensgewohnheiten legen neben der genetischen Disposition einen Grundstein zur Entwicklung.

Musik, welche die Mutter gern hört und mitsingt, lässt nicht nur sie, sondern auch das Ungeborene entspannen. Dabei ist es egal, welche Musik. Der Klang der Mutterstimme und das mütterliche Wohlbefinden übertragen sich auf den Fötus und bauen eine Bindung auf. Wenn beide Eltern am Abend ein Schlaflied singen oder bei klassischer Musik über den Mutterleib streichen, hat dies den gleichen Effekt.

Auch Sport ist ein wichtiger und unerlässlicher Faktor in der Schwangerschaft. Aktivbleiben ist wichtig, für Mutter und Kind. „Hierbei gilt: Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl. Elaubt ist, was nicht schadet.“ Ausdauer und Kraftsport, Pilates, Yoga oder Tai-Chi, hierzu gibt es die verschiedensten Empfehlungen oder Sie lassen sich individuell beraten.

Bezüglich der Ernährung gibt es leider kein Rezept. Jedoch sollte die werdende Mutter besonders auf die Zufuhr von Vitaminen und Mineralstoffen achten. Die Einnahme verschiedenster Präparate in der Schwangerschaft wird durch den begleitenden Gynäkologen und eine Hebamme des Vertrauens überwacht. Laut einer internationalen Studie* zu verschiedenen Versorgungsmodellen von Schwangeren schnitt die kontinuierliche Betreuung durch eine Hebamme oder ein Hebammenteam am besten ab.

* https://www.cochrane.org/de/CD004667/PREG_sind-modelle-der-kontinuierlichen-betreuung-durch-hebammen-im-vergleich-zu-anderen

Dass auf Genussmittel wie Nikotin und Alkohol verzichtet werden sollte, ist selbstverständlich, jedoch nicht gesetzlich festgelegt und obliegt der individuellen Auffassung. Bereits hier beginnen die ersten Diskrepanzen in der Wertvorstellung um das Leben. Gleichzeitig ist es eine Diskussion, welche wir hier und jetzt nicht beenden können. Es ist eine dieser Situationen, welche nur die Betroffenen für sich selbst entscheiden können, mit deren Konsequenz sie allerdings auch leben müssen.

Ebenso sind die Lebensgewohnheiten in der Entwicklung unserer Kinder sehr wichtig. Dies geht über die Schwangerschaft hinaus. Ob ein Leben mit festen Regeln und Struktur oder eine sogenannte „freie Erziehung“ ohne erkennbare Ordnung. Eltern sind verantwortlich für die Entwicklung und das Tun ihrer Kinder.

Hier stellt sich die Frage, ob der Verzicht auf gewohnte Lebensweisen notwendig ist. Dies ist ebenfalls eine sehr individuelle Frage und sollte nur von den werdenden Eltern beantwortet werden. Der ungewollte Eingriff von außen in die Lebensweise anderer Menschen zwingt diese, ihre Individualität zu verlassen, und kann somit verschiedene Traumata auslösen.

Kinder verlangen keinen Verzicht im Alltag ihrer Eltern, Kinder sind ein Zugewinn und lehren uns, das Leben von seiner unschuldigsten Seite zu sehen. Es ist ein Nehmen und Geben und doch liegt es in unserer Verantwortung, sie zu beschützen und ihnen den Einstieg in die Gesellschaft zu zeigen.

Laut aktuellen Studien zeigt sich auch ein leichter Rückgang im regelmäßigen Pro-Kopf-Alkoholkonsum.

** https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1424990/umfrage/alkoholkonsum-bei-menschen-ab-15-jahren-in-ausgewaehlten-laendern-weltweit/

Jedoch ist gleichzeitig ein verändertes Trinkverhalten zu erkennen, so werden bei bestimmten Gelegenheiten größere und riskantere Mengen konsumiert. Die Einnahme von illegalen Drogen stagniert bei einer rapiden Zunahme von legalem Drogenkonsum.

Ebenso leiden ca. 5,1-7,5 Prozent aller schwangeren Frauen an einer Essstörung. Diese Daten wurden aus Industriestaaten erhoben und belegen ebenso ein Zunehmen von psychischen Erkrankungen durch Stress und Gesellschaftsdruck.

*** https://www.spektrum.de/news/essstoerungen-in-der-schwangerschaft/1588154

Einleitung

In meinen Interviews habe ich Menschen nach Glück, Lebenszielen und der Rolle von Kindern in diesem Zusammenhang befragt.

Im Gespräch erfuhr ich viel Privates und es zeigten sich oft Zusammenhänge von Traumata und Erlebtem, welche die Einstellung zu Kindern und den jeweiligen Wertvorstellungen prägten.

Aurélie, 36 Jahre

Event & Language Lecturer

Aurélie Bourcart

Wo wurdest du geboren und wie bist du aufgewachsen?

Ich wurde in Kortrijk, Belgien geboren. Ich bin das zweite von drei Kindern. Meine Eltern waren Unternehmer und mehr Geschäftspartner als ein Paar.

Aber wir waren immer eine Familie, auch nach ihrer Scheidung hatten wir Glück, dass sie trotz allem unsere Eltern waren. Ich hatte eine ruhige und komfortable Kindheit, mit einer starken Verbundenheit zur Natur, vor allem zu Pferden und Hunden.

Welche Werte wurden euch in der Kindheit vermittelt?

Wir waren für unsere Entscheidungen selbst verantwortlich. Meine Eltern haben uns immer dazu gedrängt zu arbeiten, um zu bekommen, was wir wollten. Sie erzogen uns auch dazu, ein enormes Verantwortungsbewusstsein aufzubauen. Gute Umgangsformen und Etikette waren auch sehr wichtige Bestandteile unserer Erziehung.

Wie lang lebst du nun schon in der Schweiz?

Ich bin 2007 mit meinem Mann und unseren Kindern in die Schweiz gezogen. Da wir Schweizer sind, wollte mein Mann Belgien verlassen und wegen der Lebensqualität hierher zurückkommen.

Hast du Kinder und wenn ja wie hat sich dein Leben nach der Geburt verändert?

Wir haben zwei wundervolle Kinder. Lucie wurde 2003 geboren und Arthur 2006. Die Kinder veränderten mein Leben sehr, da sie zu unserer Priorität wurden. Ich erkannte, dass sie auf uns angewiesen sind. Als Eltern wurden mein Mann und ich zu einem Team. Ich empfinde das Mutterdasein als genauso wichtig, wie mit mir selbst im Reinen (… die beste Form meiner selbst, also ein Vorbild) zu sein, um meinen Kindern ein gutes Beispiel zu geben. Es ist nicht immer einfach, sich selbst gerecht zu werden und gleichzeitig allen Anforderungen zu entsprechen. Da ich damals als Flugbegleiterin arbeitete und oft unterwegs war, boten sich meinem Mann viele Möglichkeiten, der wundervolle Vater zu werden, der er heute ist.

Dieser Lebensstil erlaubte meinen Kindern aber gleichzeitig zu verstehen, dass es nicht um Quantität, sondern um Qualität bei der elterlichen Präsenz geht – die Zeit, die ich zu Hause verbrachte, war ich 100 Prozent für sie da. Auch für mich bedeutet Mutter zu sein, die Frau meines Mannes zu sein, denn das ist der Hauptgrund, warum ich Mutter wurde. Die Liebe zu fördern, die ich gegenüber meinem Mann hatte, um unsere Beziehung am Leben zu erhalten, um eine starke und sichere Umgebung für unsere Kinder zu schaffen, war sehr wichtig.

Wenn eine Frau nach der Geburt nur noch als Mutter agiert und die Beziehung zu ihrem Partner vernachlässigt, bringt dies die Säulen ihrer „home sweet home“-Familie ins Schwanken.

Können Erwachsene von Kindern lernen?

Oh ja, sehr. Meiner Meinung nach kommen unsere Kinder zu uns, um uns zu helfen, zu wachsen und an unseren Herausforderungen zu arbeiten, da sie ein Spiegel unserer selbst sind.

Siehst du eine Veränderung in der gesellschaftlichen Rolle der Kinder ?

Manchmal erlebe ich einige der Unannehmlichkeiten einer zu liberalen Erziehung, wo Kinder als „König“ gesehen werden. Mit dem Verlust von vorgegebenen Grenzen fehlen die Fähigkeiten und Kenntnisse im Umgang mit Widrigkeiten im Leben und somit mit der eigenen Frustration. Meiner Meinung nach ist es die Rolle der Eltern, die Kinder auf ihre Zukunft vorzubereiten. Und dazu gehören Struktur sowie Grenzen und Regeln. Das Gleichgewicht zwischen starrer und liberaler Erziehung ist schwer zu finden. Aber ich glaube, als aktive Eltern versuchen sie immer das Beste für ihr Kind zu machen und klar, manchmal machen wir Fehler.

Wie kinderfreundlich bewertest du die Umgebung, in welcher du lebst?

Wir haben das Glück, unsere Kinder in einer sehr sicheren Umgebung aufziehen zu können. Im Alter von sechs Jahren konnten sie allein zur Schule gehen, da ein „Elternnetzwerk“ den Schulweg überwachte. Alles ist so gemacht, dass sie sorglos leben können. Aus einer Makroperspektive habe ich manchmal das Gefühl, dass die Welt die Verletzlichkeit unserer Kinder ausnutzen will. Das macht mir Angst … auch die großen Klimaveränderungen sind ein dringendes Anliegen in Hinblick auf die kommenden Generationen.

Was wünschst du dir für die Kinder weltweit?

Ich wünsche ihnen, dass sie Glück und ihr eigenes Gleichgewicht finden. Ich wünsche ihnen, dass sie das Beste aus ihrer Menschlichkeit zum Strahlen bringen können. Ich wünsche ihnen, dass sie in der Lage sind, sich wieder mit der Natur zu verbinden, und ein essentiell gesunder Menschenverstand das polarisierende Konsumverhalten übertrumpfen kann.

Ist das zu utopisch? Na ja, wahrscheinlich, aber warum nicht?

Kortrijk – kleine Stadt in Belgien

Montreux – Jazz-Café

Villeneuve Geneva – kleine Stadt in der Schweiz am Ufer des Genfersees und an der Grenze zu Frankreich

Fiona, 20 Jahre

Fachangestellte Gesundheit, Studentin Bildungsgang – Diplomierte Pflegefachperson

Wo und wie bist du aufgewachsen?

Ich bin in Zürich geboren und mit einer älteren Schwester in einer Familie mit Mutter und Vater aufgewachsen.

Worauf haben eure Eltern in der Erziehung Wert gelegt, was haben sie euch für die Zukunft vermittelt?

Bei uns in der Familie ist sehr, sehr wichtig, dass man Karriere macht.

Dass man Erfolg hat und viel Geld verdient. Das ist für unsere Familie ein wichtiges Ziel.

Was hat dir als Kind Angst gemacht?

Ich glaube, vergessen zu werden. Und nicht genug zu sein. Genug in dem, was ich tue, und somit den Ansprüchen meiner Eltern nicht zu entsprechen.

Wer waren die Helden deiner Kindheit?

Meine Mutter. Sie war Krankenschwester und ich habe immer zu ihr aufgeschaut, ich wollte auch so eine coole Krankenschwester sein.

Was macht dir heute Angst und wie gehst du damit um?

Dass ich nicht herausfinde, was ich wirklich will. Ich probiere mich aus, um herauszufinden, was ich will, was mir guttut. Und gleichzeitig entdecke ich Dinge, welche ich ausschließe für mein weiteres Leben.

Wie fühlst du dich in Gegenwart von Kindern und was empfindest du in der Interaktion mit ihnen?

Also, ich finde, Kinder sind etwas Megaschönes. Ich finde ihre Ehrlichkeit so schön, ihre Verspieltheit. Es macht Freude, ihnen zuzuschauen.

Was sollte sich nach deiner Meinung in der Politik vor Ort für die Kinder hier in der Schweiz ändern?

Das Schulsystem sollte die Kinder auch psychologisch auf das Leben vorbereiten. Neben Naturwissenschaften, Zahlen und Fakten spielt die Psyche eine große Rolle in der Bewältigung der Herausforderungen im Leben. Damit umzugehen, sollte bereits frühzeitig gelernt werden.

Was würdest du bei der Erziehung eigener Kinder von deinen Eltern übernehmen und was würdest du anders machen?

Ich würde definitiv Struktur im Alltag übernehmen, solche Sachen wie Ordnung und Verlässlichkeit. Aber ich würde meinem Kind keine Schwarz-Weiß-Philosophie lehren. Es gibt nicht nur Falsch oder Richtig. Kinder sollten sich ausprobieren und auch aus Fehlern lernen. Ich möchte meinen Kindern zur Seite stehen und durch Vertrauen und Authentizität ihre Liebe und ihren Respekt verdienen. Ich möchte auf Augenhöhe kommunizieren und nicht als Autorität über ihnen stehen.

Was wünschst du den Kindern auf der ganzen Welt?