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Cleo traut ihren Ohren kaum, als am Tag nach seinem Konzert plötzlich Shawn Mendes auf ihrem Handy anruft. Nach ein paar Tagen Chatten und Kennenlernen lädt der internationale Superstar Cleo sogar zu einem ersten Treffen ins Kino ein, wozu beide ihre besten Freunde mitbringen. Cleos beste Freundin Amy und Cameron Dallas sind das neue Kuppelprojekt von Shawn und Cleo, die sich wirklich sehr gut zu verstehen scheinen. Kurze Zeit später nehmen Shawn und Cameron die beiden Mädchen mit auf Motorradtour durch Amerika. Auf dem Motorrad, allein mitten auf den Straßen Amerikas, nimmt das Leben der vier eine bedeutende Wendung. Können die beiden Mädchen mit der Öffentlichkeit umgehen, in der die beiden Superstars stehen? Und kann man überhaupt eine Beziehung führen, wenn man auf zwei verschiedenen Kontinenten lebt?
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Seitenzahl: 293
Veröffentlichungsjahr: 2018
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Rahel Deborah
Rahel Deborah wohnt bei ihren Eltern in der Nähe von Thun, in der Schweiz. Neben dem Schreiben ist Musik ihr grösstes Hobby. Sie liebt das Tagträumen und in dem sie sich in Cleo hineinversetzen konnte, hat sich für sie eine neue Welt geöffnet, in die sie gelegentlich abtauchen und dem Alltag entfliehen kann.
Chiara Luna
Chiara Luna wohnt im gleichen Ort wie Rahel. Sie liebt Bücher und hat schon als kleines Mädchen Geschichten geschrieben. Pferde sind ihre andere grosse Leidenschaft, eines Tages will sie ein eigenes Pferd haben. Chiara liebt es, von Amys Leben zu träumen und sich in eine Traumwelt zu verabschieden, wenn die reale zu stressig oder kompliziert wird.
Changing isn’t a bad thing, it never was.
But at the end of the day, you know you’re the same person,
and where your heart is, that doesn’t change.
Shawn Mendes
Prolog
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Cleo
Als ich gestern Abend im Bett lag überlegte ich mir, was ich sagen würde, falls ich an einer Castingshow mitmachen würde und nach meinem Idol gefragt werde. Dass ich Shawn Mendes sagen würde, ist ja wohl klar. Aber warum das so ist, könnte ich nicht in einem Satz aufzählen.
Er hat einfach eine wundervolle Stimme. Sie hat etwas ganz Besonderes, Berührendes aber auch Hartes. Sie ist einfach echt.
Er macht genau meine Musik. Dieses Singer-Songwriter-Ding ist genau mein Stil.
Ich bewundere ihn dafür, dass er mit seinen achtzehn Jahren schon so viel erreicht hat und das nur wegen eines sechssekündigen Vine-Videos.
Abgesehen von seinen musikalischen Leistungen hat Mendes einfach einen super lustigen Humor. Die Hälfte aller Interviewer versteht ihn zwar nicht, aber genau das machte ihn für uns Zuschauer noch lustiger.
Ich kann euch ja nicht verschweigen, dass er zu all dem auch noch voll hübsch ist und einen super heissen Körper hat.
Kurz gesagt: Er ist einfach genial in allem was er macht und sagt. Er ist nicht nur mein Idol, er ist mein Schwarm.
Amy
Wenn ich nach meinem Lieblingssänger gefragt werde, kann ich mich nie entscheiden. Shawn Mendes, Ariana Grande und Bruno Mars stehen bei mir da auf gleicher Höhe. Weil jeder auf seine eigene Art speziell und genial ist. Ich liebe Ariana für ihre Stärke und dafür, dass sie sich für das einsetzt, was ihr wichtig ist. Ich liebe Bruno für sein Musikgefühl und für seine lockere Art, zu leben. Ich liebe Shawn für seine Leidenschaft zur Musik und für seine Emotionen, die er in seine Lieder bringt. Alle von ihnen haben Emotionen, Musikgefühl, Leidenschaft und eine Hammerstimme, die direkt ins Herz geht. Aber jeder hat eine eigene Art und Weise, für seine Musik zu leben und das liebe ich.
Beschreibung Amy
Cleo
Reiten und Musik hören. Ich denke das sind die zwei wichtigsten Hobbys von Amy. Es sind auf jeden Fall zwei Sachen, die sie ständig macht und über die sie ständig redet. Ah und natürlich Surfen und Schwimmen und alles was dazu gehört, aber das hat sie in den Genen, schliesslich ist ihr Vater Surflehrer. Er hat übrigens spanische Wurzeln und deshalb ist Amys voller Name Amaya Luna Rivera. Ausserdem lackiert sie gerne ihre Nägel. Ich habe keine Ahnung wie viele verschiedene Farben sie besitzt. In der Schule lieben wir es, Musikspiele zu spielen. Die meisten haben wir selber erfunden. Wenn es uns im Unterricht, vor allem in den Naturwissenschaften, langweilig ist, schreibt jemand von uns eine Songzeile auf und die andere muss erraten aus welchem Lied sie stammt. Das ist nur eines von vielen Spielen die wir zum Beispiel in Biologie spielen. Biologie: Eigentlich dachte ich, dass wir beide dieses Fach hassen, aber Amy wird das Gymnasium mit dem Schwerpunkt Biologie-Chemie machen. Mal schauen, ob es ihr gefallen wird. Ja, Reiten, Surfen, Schwimmen und Biologie sind nicht gerade Sachen die mich interessieren, aber Musik ist eindeutig unsere gemeinsame Leidenschaft, auch wenn unsere Geschmäcker ziemlich verschieden sind und wir uns nicht in allem einig sind. Ich zum Beispiel mag deutsche Poeten, mit denen Amy nicht sehr viel anfangen kann und sie mag Victoria Justice, mit der ich hingegen nicht viel anfangen kann. Übrigens sind wir uns in fast nichts einig, wir wollen beide immer in allem Recht behalten und sind auch ziemlich ehrlich, wenn uns was nicht passt. In dieser Beziehung sind wir uns sehr ähnlich und ich denke deshalb verstehen wir uns so gut. Ich gebe zu, manchmal geht mir Amy schon auf den Keks, aber sogar dann habe ich sie lieb. Die Art, wie sie mich manchmal nervt…Ich kann ihr einfach nicht böse sein, denn sie ist einfach Amy, meine Freundin. Ah und wie sie aussieht? Sie ist gross, schlank und hat super sportliche Oberschenkel und Oberarme. Sie hat langes, blondes Haar, schmeichelhafte Sommersprossen und wunderschöne, stechende, blaue Augen. Die sind auch der Grund, warum ich es so gerne mag, wenn sie Hellblau oder Türkis trägt – ihre Augen kommen dann so richtig schön zur Geltung. „Du solltest mehr blau tragen, Amy!“
Beschreibung Cleo
Amy
Cleo zu beschreiben ist schwierig, aber ich versuche es. Ihre Ehrlichkeit, ihr Lachen und ihre manchmal nervige Art machen sie einzigartig. Ihr böse sein kann ich höchstens drei Minuten. Cleos Grossvater ist Grieche, deshalb heisst sie auf seinen Wunsch hin mit vollem Namen Cleopatra Antonio, aber so nennt sie nur er. Musik ist ihre grosse Leidenschaft. Nicht nur Musik selber machen, sondern auch hören und über die Lieder und Künstler diskutieren. Sie spielt Keyboard, singt und schreibt eigene Songs. Jedes Mal, wenn, sie mir ein neues Lied vorspielt, kriege ich Gänsehaut. Die andere grosse Leidenschaft von ihr ist, Poster von Shawn Mendes (und einigen anderen Promis) an ihre Zimmerwände und jede freie Fläche in ihrem Zimmer zu kleben. Oder sie schreibt Songtexte auf Papier und hängt sie auf. Ihr Modegeschmack ist (meistens) super, wenn auch sehr anders als meiner. Genauso ist es mit Jungs. Wir sind sehr verschieden, wahrscheinlich ist es aber genau das, was uns zu so guten Freundinnen macht. Wir diskutieren über alles und jeden, kriegen jede zweite Minute einen Lachanfall und verstehen uns auch ohne Worte. Sie beginnt im Sommer 2017 eine Lehre, weil sie nicht mehr nur zur Schule gehen will. Wahrscheinlich will sie nach ihrer Lehre ein Auslandjahr in England machen und danach vielleicht doch noch einen anderen Beruf erlernen. Ich vermisse sie schon jetzt und weiss nicht, was ich ohne sie machen soll. Zurück zu Cleo: Sie ist ein sehr hübsches Mädchen. Manchmal hat sie etwas an ihren Kurven oder ihrem zweitgrössten Zeh, der nicht mehr wächst, auszusetzen, aber ich mag sie so wie sie ist. Das wunderbare Gesamtpacket. Ihre braunen, geraden Haare fallen geradeso einige Zentimeter über die Schultern und in ihren braunen Rehaugen glitzern je nach Licht goldene Sprenkel. Um ihre dichten, langen und dunkeln Wimpern beneide ich sie schon ewig. Ich weiss nicht, wie ich sie mit Worten beschreiben soll: Sie ist wie ein vielseitiges Lied. Und jeder, der dieses Lied nie gehört hat oder nie hören wird, verpasst etwas.
Cleo
Wir haben gerade einen Chemietest gehabt, als Amy auf ihrem Handy nach Shawn Mendes googelt. Plötzlich schreit sie auf:
„Shawn Mendes kommt in die Schweiz!“ Habe ich das gerade richtig verstanden? „Shawn Mendes kommt in die Schweiz? Also gibt er ein Konzert? Wo? Wann?“. Ich bin völlig durcheinander.
„Ja, er kommt nach Zürich ins Hallenstadion. Nächsten Mai. Am 14. Das ist so cool! Oh mein Gott wir müssen dahin!“, antwortet Amy. Ja klar müssen wir das, das ist auch mir klar. Ich habe nur ein ziemlich grosses Problem: Am 14. Mai ist meine Konfirmation. Ich teile den Anderen mit: „An diesem Datum ist meine Konfirmation. Aber egal, die ist ja am Morgen, da werde ich meine Eltern schon irgendwie überzeugen können, um vier nach Zürich zu fahren. Ich meine es ist Shawn Mendes!“ Meine Freundinnen stimmen mir zu und ich nehme mir vor, sobald ich zuhause bin, sofort meine Eltern zu fragen, ob das möglich wäre.
Amy
Ich kann es nicht abwarten meinen Eltern zu erzählen, dass Shawn in die Schweiz kommt. Ich bin so aufgeregt, ich kann das Adrenalin spüren. Das wäre mein erstes grosses Konzert und gerade von einem meiner drei grössten Idole. Kaum bin ich zuhause, rufe ich schon durch die ganze Wohnung, dass ich am 14. Mai nach Zürich ans Shawn Mendes Konzert will. Meine Mutter will natürlich zuerst die Eckdaten: Wer? Wo? Was? Wann? Kosten? Und ich habe Angst, dass sie mich nicht gehen lässt, weil es ein Sonntag ist und wir am nächsten Tag Schule haben. Und dann will sie es mit meinem Vater besprechen. Als der endlich Zuhause ist, bettle ich sofort wieder los. Ich lege zum Abendessen die neue Illuminate-CD in die Musikanlagen. Papa ist beeindruckt von diesem Künstler, nachdem ich mehr oder weniger Shawns ganzes Leben heruntergeleiert habe. Und sie erlauben mir, zum Konzert zu gehen. Ich schreibe das sofort in den Chat mit meinen Mädels.
Cleo
Als ich von der Schule nachhause komme, sind meine Eltern noch am Arbeiten und ich kann sie nicht nach dem Konzert fragen. Ich schaue auf mein Handy und sehe, dass Amy geschrieben hat. Sie schreibt, sie dürfe an das Konzert gehen und dass auch ihr Vater von Shawns Musik begeistert sei. Diese Nachricht macht mich noch nervöser. Ich habe solche Angst, Mendes nicht live sehen zu können, wenn er doch schon einmal in der Schweiz ist. Ich setze mich vor den Fernseher und schaue mir noch eine Folge meiner Lieblingsserie an, um mir die Zeit zu vertreiben, bis meine Mutter nachhause kommt. Um halb Neun kommt sie endlich. Ich lasse sie erstmal reinkommen und frage sie dann: „Also…es ist so…Du kennst ja Shawn Mendes und du weisst ja auch, dass er mein Lieblingssänger ist? Auf jeden Fall wird er in der Schweiz ein Konzert geben. Es gibt da nur ein kleines Problem…“
„Und das wäre?“, fragt meine Mum. „Es ist am 14. Mai, also am Tag meiner Konfirmation.“ Es ist raus. Ab jetzt kann ich nur noch hoffen. Meine Mutter schaut mich an, als wäre ich völlig bescheuert. „Tja, dann kannst du wohl nicht ans Konzert. Mendes wird das auch ohne dich schaffen.“ Habe ich das gerade richtig gehört?!
Macht diese Frau Witze? „Ja, aber Mama das Konzert ist erst am Abend. Ich könnte am Morgen in die Kirche gehen, dann könnten wir essen gehen, ein bisschen quatschen und so und um vier würde ich dann einfach gehen. Das wäre doch nicht schlimm?“
„Cleo, das meinst du doch nicht ernst?“, fragt meine Mutter, „So eine Konfirmation findet nur einmal im Leben statt. Die Gäste kommen nur wegen dir und bringen dir Geschenke. Und du willst um vier einfach abhauen? Wir können das gerne mit deinem Vater besprechen, aber ich bin dagegen und ich glaube, er wird das genau so sehen.“ Tja, das war es dann wohl mit meiner Vorfreude.
Ich habe gar keine Lust, das was gerade passiert ist, Amy oder meinen anderen Freundinnen mitzuteilen. Es ist ja noch nicht definitiv und so lange es nicht sicher ist, dass ich nicht ans Konzert kann, werde ich nichts sagen und zuversichtlich sein. Ich gehe in mein Zimmer, drehe so laut ich kann Shawn Mendes auf und singe, oder besser gesagt schreie jedes einzelne Wort mit, bis meine Mutter kommt und sagt, ich soll das Radio ausmachen und ins Bett gehen.
Cleo
Am Donnerstag um zehn beginnt der Ticketvorverkauf. Amy und die anderen sind den ganzen Morgen richtig nervös. Um zehn haben wir noch Schule, deshalb kauft Amys Mutter die Tickets. Kaum ist der Unterricht fertig, schreibt Amy ihrer Mutter: „Und?“ „Glück gehabt, wir haben gerade noch Billets bekommen!“ Alle flippen richtig aus, nur meine Freude hält sich in Grenzen. Ich mag es ihnen ja gönnen, aber Shawn ist mein grösstes Idol und er wäre endlich in der Schweiz. Aber ich kann den ganzen Tag am Tisch sitzen und mit fünfzigjährigen Verwandten quatschen.
Amy
Ich bin mega glücklich, dass ich an Shawns Konzert gehen kann, aber Cleo tut mir so leid! Mein Vater hat fünf, also ein Ticket zu viel gekauft und ich denke mir gerade einen Plan aus. Wir haben ein Billet noch an eine Kollegin verkauft, also sind es jetzt drei Kolleginnen, ich und ein Billet, das für eine Begleitperson gedacht war. Aber wenn zu Beispiel mein Vater einfach den Weg nach Zürich mitkommen würde, dann könnten wir das letzte Ticket Cleo geben. Wir müssten nur ihre Eltern überzeugen. Ich teile ihr meine Überlegungen sofort mit und sie schreibt mir zurück: "Meine Eltern sagen, wenn ich alle Konfirmationsgäste frage und alle einverstanden wären, dass ich früher gehe, liessen sie mit sich reden!!!"
Also texte ich allen, die mitkommen würden und frage, ob ihre Eltern einverstanden wären, wenn wir im Stadion alleine sind und mein Vater uns auf dem Weg begleitet. Mein Vater hat sich nämlich dazu bereit erklärt. Alle geben bis zum nächsten Tag ihr Okay und ich kann Cleo diese tolle Nachricht gleich persönlich in der Schule erzählen.
Cleo
Amy erzählt mir, dass alle einverstanden wären, wenn ich mit ans Konzert gehe. Jetzt muss ich nur noch meine Eltern überzeugen. An einem Samstagmorgen denke ich, dass es der richtige Zeitpunkt wäre. Ich sage zu meinen Eltern: „Nochmal wegen dem Shawn-Mendes-Konzert…“
„Da gibt es nichts zu diskutieren. Das kannst du dir aus dem Kopf schlagen!“
„Ja, aber sie hätten noch ein Ticket für mich und es wäre für alle okay, wenn ich mitgehen würde.“ Wir diskutierten noch ein bisschen weiter, ich drücke auf die Tränendrüse, dann muss meine Mutter gehen. An der Tür sagt sie zu mir: „Wenn es dir so wichtig ist, ruf deine Oma an. Wenn sie es dir erlaubt, können wir nochmal diskutieren.“ Dann ist sie weg. Im Radio läuft gerade meine Mendes-Playlist. Ich lege mich aufs Sofa und weine, während Shawn singt: „I believe, I believe, I believe“
„Halt die Schnauze, ich believe bald nicht mehr!“, schreie ich mein Radio an. Ich schaue ein bisschen fern, um meine Trauer zu vergessen. Als es zweimal klingelt, gehe ich an die Tür. Ach ja, ich habe mir ja noch eine Auswahl an Konfirmationskleidern bestellt. Bevor ich sie anprobiere, kommt mir in den Sinn, dass ich noch meine Grossmutter anrufen wollte. Ich stelle das Radio wieder ganz leise an, während ich mit meiner Oma telefoniere. Sie ist leider auch voll dagegen. Jetzt muss ich meine Hoffnung wohl aufgeben. Nachdem ich aufgelegt habe, mache ich die Musik wieder lauter und höre wie Shawn singt: „Please have mercy on me!“
„Halt jetzt endlich den Mund! Wer soll hier mit wem Mitleid haben?“ Nachdem ich mich endgültig beruhigt habe, probiere ich die Kleider an. Sie sind so schön, und meine Vorfreude auf die Konfirmation steigt. So, dass ich mich damit abfinden kann, nicht ans Konzert gehen zu dürfen.
Amy
Am Freitag bin ich mega nervös, denn am Abend ist das Bruno Mars Konzert seiner 24k Magic Worldtour in Zürich. Ich habe einen Halbtag genommen, damit ich nicht in die Nachmittagsschule muss. Ich gehe mit drei Kolleginnen und meinem Vater, denn der liebt Brunos Musik. Cleo hat mit ihrer Mutter separat Sitzplätze ergattert. Bruno Mars macht eine Riesenparty. Das ganze Stadion tanzt, lacht und singt seine Lieder mit. Ich bin so happy! Ich glaube ich habe gerade sämtliche Glückshormone in meinem Körper. Am Samstag schlafe ich bis nachmittags und dann lese ich mein Buch fertig. Beim Einschlafen denke ich: Morgen ist Cleos Konfirmation und das Shawn Mendes Konzert! Ich werde morgen Shawn treffen!
Cleo
Am Morgen meiner Konfirmation bin ich scheisse nervös. Ich weiss, dass es den Andern auch so geht. Aber ich muss auch noch singen. Vor meiner ganzen Verwandtschaft! Da ist man schon etwas nervös. Wir laufen in die Kirche und ich sehe Amy auf der Bank sitzen. Voll süss von ihr, dass sie extra gekommen ist. Die anderthalb Stunden verlaufen glatt und als wir fertig sind, verabschiede ich mich von Amy, wünsche ihr ganz viel Spass am Konzert und gehe mit meiner Familie essen.
Amy
Fürs Shawn Mendes Konzert habe ich ein Backstage-Ticket ergattern können, also eigentlich habe ich mein normales Ticket upgraden können, meine Kolleginnen aber nicht. Ich sollte eigentlich saunervös sein, aber irgendwie weiss ich, dass er auch einfach nur ein Mensch ist. Zwar mit einem Leben, das der Welt auf den Silberteller präsentiert wird, aber trotzdem. Vielleicht verliebt er sich nächste Woche in ein Backstage-Ticket-Mädchen. Ich darf mich in eine Sitzecke setzen und dann steht Shawn vor mir. Als allererstes stelle ich mich mal vor. Und dann frage ich ihn: "Meine Kollegin, die hat heute ihre Konfirmation und kann deshalb nicht hier sein. Sie würde sich mega über ein Autogramm freuen." Er gibt mir Autogramme für alle meine Freundinnen, wir machen ein paar Fotos. Ich gebe ihm die Nummer meiner Freundin und sage: "Sie würde sich über ein Like oder eine Nachricht freuen!" Dann muss Shawn leider gehen, um sich umzuziehen und ich gehe zurück zu meinen Kolleginnen. Das Konzert ist der Hammer und im Zug nachhause kann ich nicht mehr glauben, wirklich dort gewesen zu sein. In sechs Stunden muss ich wieder aufstehen und zur Schule gehen. Aber Shawn ist noch sehr real vor meinem inneren Auge und ich frage mich, ob er auf die Sache mit Cleos Nummer irgendwie eingehen wird.
Cleo
Nachdem wir am Montagmorgen nur vier Lektionen Schule gehabt haben, sitzen wir kartoffelstockessend draussen an einem Tisch. „Es war so geil gestern! Sorry Cleo, dass wir dir so vorschwärmen, aber es war wirklich der Hammer!“, meint Amy plötzlich. „Ich wusste, du hältst es nicht den ganzen Tag aus ohne mir von gestern Abend zu erzählen“, sage ich schmunzelnd zu ihr. Sie will gerade etwas sagen, als mein Handy klingelt. Ich melde mich mit meinem ganzen Namen. „Hey“, kommt es von der anderen Seite zurück. Hey? Dieses Hey hat wie ein Hey von Shawn Mendes geklungen. Aber wieso sollte Mendes mich anrufen? Amy schaut mich fragend an: „Was ist denn?“
„Keine Ahnung, aber das tönte gerade wie Shawn“, antworte ich.
„Na, dann geh doch wieder ran. Mann, Cleo.“ Also melde ich mich erneut: „Ehm…Hallo. Wer ist da?“
„Hallo, hier ist Shawn. Shawn Mendes.“ Oh mein Gott. Er ist es wirklich. Aber was will er von mir? Und woher hat er meine Nummer? „Deine Freundin, Amy. Sie war gestern an meinem Konzert. Sie hat mir gesagt, du hättest mich gerne live gesehen, was aber nicht geklappt hat, weil du deine Konfirmation hattest.
Da hat sie mir deine Nummer gegeben und heute Morgen habe ich den Zettel in meiner Hosentasche gefunden und dachte mir, wenn ich sonst nichts zu tun habe, kann ich dich heute Mal anrufen.“ Ich schaue Amy völlig überrumpelt an. Sie formt mit ihren Lippen ein Und? und ich will es ihr gerade erklären, als ich merke, dass Shawn immer noch am Telefon ist. Ich gebe ihr zu verstehen, dass ich es ihr gleich erzählen werde. „Bist du noch da?“, fragte Shawn. „Ehm ja… bin ich. Also, machst du das viel, einfach so deine Fans anrufen?“, frage ich ihn. Irgendwas muss ich ihn ja fragen. „Nein, eigentlich nicht. Aber bei Amy hatte ich so ein Gefühl, dass ich ihre Freundin vielleicht wirklich anrufen könnte.“ Er sagt mir noch, dass er gerne noch weiter mit mir quatschen würde, aber leider jetzt auflegen müsse. Ich könne mich gerne wieder bei dieser Nummer melden, solle sie aber nicht weitergeben. Wir verabschieden uns und ich kann immer noch nicht ganz nachvollziehen, was gerade passiert ist.
Amy
Als Cleo aufgelegt hat, fällt sie mir um den Hals: «Du bist verrückt! Mich hat gerade SHAWN MENDES angerufen! Er hat gesagt, du hast ihm gestern meine Nummer gegeben und er hätte das Gefühl gehabt, er sollte mich wirklich anrufen! Hast du das wirklich getan? Du bist so gaga!» Ich grinse: «Ich weiss, dass ich verrückt bin, danke für die Erinnerung! Ich wusste, dass er reagieren würde.» «Du hast deine Zeit mit ihm dafür genutzt ihm meine Nummer zu geben und zu erklären, wieso ich nicht kommen konnte? Du bist die Beste!!!» Ich freue mich riesig für sie. Es ist so süss zu sehen, wie sie sich freut und es nicht glauben kann. Es ist ein gutes Gefühl, Leute glücklich zu machen. Auch wenn es ja nicht immer so etwas Aufwendiges wie ein Anruf von Shawn Mendes sein muss, es sind eben auch die kleinen Dinge. Da fällt mir immer wieder ein Songtext von Ariana Grande aus dem Lied Sometimes ein; We’re collecting moments, tattoos on our minds. Ich habe schon so viele schöne Momente gesammelt und ich hoffe, es werden noch viele weitere dazukommen. Ich nehme Cleo in die Arme und flüstere: «Ich habe dich lieb! Ich weiss, eigentlich sind wir nicht so emotional, aber das musste ich jetzt mal loswerden.» Sie lächelt und drückt mich. Dann müssen wir in die nächste Stunde rennen, weil wir die Zeit versäumt haben.
Cleo
Nach dem ersten Telefonat mit Shawn habe ich mich zwei Wochen nicht mehr bei ihm gemeldet. Er bei mir auch nicht, aber das ist logisch, denn wieso sollte ein Weltstar wie Shawn sich ein zweitesMal bei mir melden? Doch an einem Freitag habe ich eine Nachricht auf meinem Handy: "Hey Cleo, ich bin gerade in Dublin gelandet, wo ich Morgen ein Konzert geben werde. Diese Woche geht es noch nach London und dann fliege ich schon bald wieder zurück nach Kanada. Ich habe vorhin deine Nummer auf meinem Handy gesehen und dachte, weil du bei unserem letzten Telefonat so süss warst, schreibe ich dir nochmal. Wie geht es dir?" Er hat sich wirklich die Mühe gemacht mir zu schreiben? Ich bin so gerührt, dass ich nicht mal ausflippen kann. Ich nehme mich zusammen und schreibe ihm so locker zurück, wie er mir geschrieben hat: "Mir geht es super gut, wir haben gerade einen Musiktest zurückbekommen, ich war die Beste." Interessiert ihn das überhaupt? Ach egal ich schreibe einfach so weiter. Denn so bin ich und so soll er mich kennen. "Ich wünsche dir ganz viel Spass bei deinen Konzerten. Ah, und voll lieb von dir, dass du mir schreibst", schreibe ich noch. Kurz darauf klingelt mein Telefon.
"Hallo Cleo, irgendwie hatte ich gerade Lust dich anzurufen. Du bist gut in Musik? Machst du denn auch selber welche?" Telefoniere ich wirklich gerade mit Shawn? Es scheint so. Ich sage ihm noch, dass ich singe und Keyboard spiele und er sagt mir, er habe Lust öfter mit mir zu schreiben und zu telefonieren. Wir einigten uns darauf, dass wir mindestens einmal pro Woche Kontakt haben. Doch schon nach ein paar Tagen wurde aus einmal pro Woche fünfmal am Tag und ich werde immer mehr zu einer Freundin für Shawn. Ich habe auch das Gefühl, ihn zu gut zu kennen, um ein Fan zu sein.
"Aha, wieder einmal dein Mendes?", fragt Amy, als Shawn mich zum dritten Mal an diesem Tag anruft. Ich lache und verdrehe die Augen. Sie weiss mittlerweile, dass Shawn und ich SEHR oft Kontakt haben. Sie steht voll hinter meiner Freundschaft zu Shawn, auch wenn sie es am Anfang komisch fand, dass ich mich so gut mit einem Superstar verstehe. Viele meiner Freundinnen wissen von meiner guten Freundschaft zu einem Jungen. Aber nur Amy weiss, dass es Shawn Mendes ist. Die anderen denken er heisst Marcel. Shawn und ich hielten es für besser, nicht an die grosse Glocke zu hängen, dass wir Kontakt haben. Zu seinem und zu meinem Schutz.
Amy
Ich sitze gerade im Bus und höre meine Ariana-Grande-Playlist, als ich eine Nachricht von Cleo bekomme: Shawn hat mich ins Kino eingeladen! Und er bringt Cameron Dallas mit und ich darf auch jemanden mitbringen! Freu dich, du wirst Shawn und Cameron treffen.
Wow! Cool! Ich sage natürlich sofort zu und wir schreiben noch ein bisschen weiter. Cleo und Shawn schreiben und telefonieren seit seinem ersten Anruf ziemlich oft miteinander (ich glaube ja, dass Shawn von Cleo sehr angetan ist) und es gibt auch einen Gruppenchat mit Cleo, Shawn und mir. Cleo erklärt mir, dass die Jungs in unsere Stadt kommen. Sie hat schon für nächsten Samstag zugesagt, wir werden uns vor dem Kino treffen. Zuhause gucke ich in meinem Schrank, was ich anziehen kann. Ich stelle verschiedene Outfits zusammen und frage Cleo, was sie anzieht. Sie meint, sie werde sich dann spontan entscheiden. Zum ersten Date? Naja, eigentlich ziehe auch ich einfach an, was mir gerade passt. Am Samstag verwerfe ich alle meine Outfitideen und entscheide mich für eine schwarze, enge Hose und ein blaues Shirt, worauf vorne ein schwarzer Schmetterling gedruckt ist, mit weiten Fledermausärmeln. Dann nehme ich mein Portemonnaie und mein Handy und laufe zur Bushaltestelle, wo ich mit Cleo abgemacht habe, damit wir zusammen zum Kino fahren können.
Cleo
Wir haben uns eine Komödie ausgesucht. Bevor der Film losgeht einigen wir uns darauf, dass die Boys vier kleine Popcorn kaufen gehen, während Amy und ich noch kurz zur Toilette müssen. „Musst du?“, fragt Amy mich. „Nein du?“
„Ich auch nicht!“ Wir lachen beide und Amy fährt weiter. „Ich brauchte nur einen Moment um mit dir unter vier Augen zu sprechen.“
„Ich weiss. Ich auch“, antworte ich immer noch lachend. „Es ist schon verrückt“, meint Amy, „gleich sitzen zwei stinknormale Mädchen, also du und ich, neben Shawn Mendes und Cameron Dallas im Kino.“
„Ich weiss. Aber mit der Zeit gewöhnst du dich daran, dass die ganze Welt die Beiden kennt, dann kannst du mit ihnen reden, wie mit unseren Klassenkameraden, glaub mir.“
„Ja, du musst es ja wissen. Wie lange kennst du Shawn jetzt schon?
Einen Monat?“ „Ungefähr“, antworte ich und Amy erzählt: „Siehst du, erst einen Monat. Und ihr redet miteinander, als würdet ihr euch schon ewig kennen. Obwohl ich zugeben muss, die Begrüssung war schon ein bisschen übertrieben.“
„Wieso meinst du? Wir kennen uns halt schon voll gut, aber haben uns noch nie gesehen. Da ist es normal, dass man aufeinander zu rennt!“
„Nein, ist es nicht“, Amy muss lachen, „das war völlig übertrieben. Du springst ihn an, als hätte er einen Krieg überlebt und Cameron und ich stehen daneben, verdrehen die Augen und geben uns eine flüchtige Umarmung.“ Jetzt muss auch ich lachen. Vielleicht war es ja wirklich ein bisschen übertrieben, aber es war nötig. „Apropos Cameron“, sage ich, „der ist doch schon ganz süss, oder? Und nett ist er. Obwohl mir seine Sprüche manchmal auf den Wecker gehen.“
"Worauf willst du hinaus, Cleo? Ich habe Cam und auch Shawn, gerade erst kennengelernt. Ich kann so schnell kein Urteil fällen.“
Ich schaue sie grinsend an und öffne die Tür, damit wir wieder zu unseren Jungs können, Männer besser gesagt. Unsere Begleitung wartet schon ungeduldig. „Ach nein, seid ihr schon fertig? Wie schaffen es Frauen nur immer auf der Toilette so schnell zu sein?“, sagt Cam und Shawn lacht. „Tja, wir veranstalten halt nicht noch ein Furzwettbewerb“, kontert Amy. Die Beiden gehen diskutierend vorab in den Kinosaal. Shawn kommt zu mir. „Es ist so toll, dass wir uns endlich sehen!“ Er lächelt. „Ja, finde ich auch“, ich hake mich bei ihm ein und sage: „Amy und Cam? Die Beiden scheinen sich ja ganz gut zu ergänzen…“
„Ja, stimmt. Es macht Freude zu sehen, wie sich unsere Freunde so gut verstehen.“ Ich muss lachen. „Was hast du?“, fragt mich Shawn. „Das hat sich gereimt.“ Ich sehe, wie Shawn in seinem Kopf durchgeht, was er gesagt hat. Ich rappe es ihm vor: „Es macht Freude zu sehen, wie sich unsere Freunde verstehen!“
„Das klingt wirklich witzig.“ Jetzt lachen wir beide und setzen uns auf unsere Plätze. Ich sehe das Amy in einem Berg von Popcorn sitzt, aber ich glaube, ich will das lieber nicht hinterfragen.
Amy
Nach dem Kino denke ich ziemlich oft an Cameron. Wir haben Nummern ausgetauscht und am nächsten Morgen überlege ich gerade, was ich ihm schreiben könnte, da sehe ich, dass ich bereits eine Nachricht von ihm bekommen habe. Ich habe ihn nur mit Cameron eingespeichert, damit nicht jeder weiss, dass ich mit Cameron DALLAS schreibe, wenn er mal einen Blick auf mein Handy erhascht. Ich öffne die Nachricht: „Hi Amy! Danke für gestern Abend, es hat mega Spass gemacht mit dir! Was machst du gerade? Ich bin immer noch im Hotel und schaue die Bilder durch, die wir gestern im Kino gemacht haben, die schicke ich nachher in unseren Gruppenchat. Ich hoffe wir sehen uns bald wieder, Popcorndiebin!“
Dahinter steht noch ein Kusssmiley. Ich erinnere mich daran, wie ich immer bei Cameron Popcorn gestohlen habe, weil ich meinen Becher versehentlich halb ausgeschüttet habe und so schon all mein Popcorn gegessen habe. Ich texte zurück: „Hi Cam, ich liege noch im Bett und warte auf unsere Bilder! Ich wollte schon immer mal wissen, ob du gut schwimmen kannst! Wie wär’s mit Baden im See? Fragen wir Shawn und Cleo auch noch? Hoffentlich bis bald.“
Sofort kommt die Antwort: „Bilder geschickt, Käpt’n’! Ich habe nichts gegen eine Runde schwimmen, aber wenn ich untergehe musst du den Notarztwagen rufen, okay?“
Ich antworte: „Oder dich selbst aus dem Wasser fischen und zum Ufer abschleppen, ich bin ja zum Glück Rettungsschwimmerin!“
Cam: „Von dir würde ich mich gerne weiter als bis zum Ufer abschleppen lassen! *Lachsmiley*“
Ich: „Du Blödmann! *Lachsmiley* Du weisst genau, dass ich es nicht so gemeint habe!“
Es ist so typisch für Cameron, solche Sprüche zu machen. Im Gruppenchat mit Cleo und Shawn verabreden wir uns für morgen Nachmittag in einer Bucht, von der Cleo und ich wissen, dass sie immer leer ist, zum Baden.
Am Abend packe ich meine Tasche mit Handtuch, Sonnencreme, Go-Pro-Kamera und meinem Portemonnaie.
Morgens ziehe ich mir meinen weissen Bikini mit farbigen Mustern, Hotpants und ein weisses Shirt an. Ich setze mir meine Sonnenbrille auf, schnappe mir meine Tasche und fahre mit Cleo per Bus zur Bucht. Wir sind vor Cam und Shawn da, also breiten wir die Handtücher auf dem sandigen Boden aus und ich creme Cleo den Rücken ein. Sie verteilt gerade Sonnencreme auf meinem Rücken, als ich Cams Stimme höre: «Hey, das wollte ich machen!
Egal, ich kann ihr ja den Bauch eincremen!» Ich lache und wir stehen auf, um die Jungs zu begrüssen. Cam zieht sich das Shirt aus und ich schaue mir sein Sixpack an. Leider erwischt er mich, wie ich ihn angucke. Er schnappt sich mich, wirft mich über seine Schulter und rennt mit mir ins Wasser. Ich kreische: «Nein! So Hammer, dass man es nicht anschauen darf, ist dein Sixpack jetzt auch wieder nicht!» Ich sehe Cleo lachend hüfttief im Wasser stehen und dann bemerke ich Shawn, der sich von hinten anschleicht.
Er schubst sie sanft und sie taucht kreischend unter. Cameron und Shawn schwimmen sich entgegen und geben sich einen Handschlag. Ich erhasche einen Blick auf Cleo, die sich nun ihrerseits bei Shawn anschleicht, und bewege mich langsam von hinten auf Cameron zu. Ich zähle mit den Fingern von drei auf null, dann stürzen Cleo und ich uns auf die Jungs und tauchen sie unter. Wir schwimmen mehrmals um die Wette, wobei immer ich gewinne, denn Cameron zieht Shawn immer unter Wasser und Cleo wartete dann, bis Shawn wiederaufgetaucht ist und sie sicher sein kann, dass er noch lebt. Plötzlich sinkt Cameron wie ein Stein in die Tiefe und ich hole tief Luft und tauche ihm hinterher. Als ich auf seiner Höhe (besser gesagt Tiefe) bin, öffnet er die Augen, zwinkert mir zu und taucht wieder auf: «Ich wollte mal gucken, ob du mich retten würdest!»
«Klar würde ich dich retten. Man kann doch nicht die Welt ihren grössten Macho verlieren lassen, indem man ihn einfach versinken lässt!», kontere ich. Shawn lacht: «Da hast du jemanden gefunden, der immer einen Konter zu deinen Sprüchen hat! Da wirst du dir die Zähne ausbeissen!» Wir gehen uns ein Eis kaufen und setzen uns auf unsere Handtücher. Der Nachmittag ist wunderschön und wir gehen erst nachhause als die Sonne untergegangen ist. Zuhause finde ich eine Nachricht auf meinem Handy: „Danke fürs Retten! Du musst mich nur noch abschleppen! XO, Cam“
Ich schreibe zurück: „Sag bloss du wartest immer noch dort im Wasser auf mich? *Zwinkersmiley*“
Cam: „Nein, in meinem Bett!“
Ich: „Dann sag einfach Bescheid, wenn du in der Dusche am Ertrinken bist und gerettet werden musst!“
Cam: „Ich dusche nackt! Würdest du mich trotzdem retten?“
Ich: „Trotzdem?“
Cam: „Du würdest mich retten!“
Ich: „Ich würde den Notarzt rufen, so wie du selbst gesagt hast!“
Cam: „Ich gebe auf!“
Ich lächle und gehe schlafen.
Cleo
Als wir uns am See von Cam und Shawn verabschieden wollen, meint Shawn: "Cleo, ich könnte doch eigentlich heute bei dir übernachten. Ich würde gerne Zeit mit dir alleine verbringen, schliesslich sind wir zwei der Grund, dass wir alle heute hier sind." Er zwinkert mir zu und Amy wirft ein: "Falsch! Ich bin das", sie zeigt mit dem Finger auf sich, «ohne MICH wären wir heute alle nicht hier." Cameron stimmt ihr zu: "Sie hat recht. Sie hat dir doch die Nummer von Cleo gegeben, Shawn?" "Ja, ok. Ihr habt Recht. Ich hätte aber trotzdem Lust bei dir zu übernachten, Cleo", sagt Shawn. Amy und Cameron schauen einander an, Cam verdreht dir Augen und Amy lacht. Ich hingegen finde es süss, dass er Lust hat zu mir zu kommen. Ja. Süss. Scheisse. Ich glaube, ich habe mich ein bisschen in ihn verliebt. Aber er darf es nicht erfahren, sonst geht unsere Freundschaft noch den Bach runter. Also bin ich natürlich einverstanden, dass Shawn zu mir kommt. Cam verabschiedet sich. Er geht ins Hotel zurück und wir anderen gehen zusammen nachhause und verabschieden uns dann auch von Amy. "So, da wären wir. Keine Ahnung wo meine Familie ist, aber das macht ja nix. Ah doch! Stimmt...Die sind diese Nacht gar nicht zuhause. Wir sind also allein, aber ich denke das macht dir nichts aus. Komm, ich zeige dir das Haus", sage ich zu Shawn, nehme seine Hand und ziehe ihn hinterher. Als wir im Garten sind, sieht er unseren Whirlpool. "Gehen wir da rein? Das richtige Outfit haben wir ja schon an."
"Ja, können wir machen, aber willst du nicht zuerst noch etwas essen?", frage ich ihn. "Klar! Soll ich Pasta kochen? Habt ihr alles da?"
"Ja, ich denke es sollte alles da sein. Aber ich helfe dir natürlich."
"Kommt gar nicht in Frage! Du bist die Gastgeberin, ich der Koch. Du legst dich mal schön aufs Sofa und kommandierst mich herum!" Also lege ich mich lachend aufs Sofa und sage, wo er was finden kann. Nach etwa zehn Minuten merke ich, dass was fehlt.
Ach ja, Musik. "Darf ich Musik anmachen?", frage ich deshalb Shawn. "Du fragst mich wirklich gerade, ob du Musik anmachen darfst? Das ist dein Zuhause, du kannst machen was du willst. Und ausserdem bin ich Musiker, da sollte mir Musik eigentlich nichts ausmachen." Er zwinkert mir zu. "Also dann Musiker, was willst du denn hören?" "Das, was du willst."