Kleider-, Namens- und Identitätswechsel in Grimmelshausens "Der abenteuerliche Simplicissimus" - Maria Fernkorn - E-Book

Kleider-, Namens- und Identitätswechsel in Grimmelshausens "Der abenteuerliche Simplicissimus" E-Book

Maria Fernkorn

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,3, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Identitätsbegriff ist ein zentraler im gesamten simplicianischen Zyklus Hans Jacob Christoph von Grimmelshausens. “Alle diese Romane sind Lebensläufe und als solche als individuelle Bekehrungsgeschichten angelegt.“1 In seinem bekanntesten Werk „Der abenteuerliche Simplicissimus“ wird die Geschichte des Simplicius Simplicissimus erzählt, der zeitlebens versucht, sich selbst und Gott zu finden.2 Dabei durchläuft er zahlreiche Stationen: In der grausamen und gottlosen Zeit des Dreißigjährigen Kriegs führt er zum Beispiel ein Leben als Einsiedler im Wald, Narr, Jäger, Soldat, Dieb, Weltmann und Pilger, um zuletzt den Kreislauf seines Lebens wieder als Einsiedler auf einer einsamen Insel zu beschließen. Diese Stationen im Leben des Helden verkörpern seine innere Sehnsucht nach der Erfüllung der Lehren, die ihm sein Vater mit auf den Weg gegeben hat: „[...] sich selbst erkennen, böse Gesellschaft meiden, und beständig verbleiben [...] (49)“. Diese Grundsätze spielen eine zentrale Rolle im gesamten Lebenslauf des Simplicius. Alle drei sind schwer zu befolgen und machen das Leben des Simplicius Simplicissimus zu einem ständigen Kampf. „Die individuelle Erfahrung, dargestellt aus der Perspektive eines Ich, ist [jedoch] die Vorrausetzung der Fähigkeit zu distanzierender Betrachtung und Selbstfindung.“3 Folglich ist es notwendig, dass der Held, bevor er sich und Gott finden kann, seine Erfahrungen mit der Welt machen muss. Im Folgenden soll nun der Begriff Identität in Zusammenhang mit Simplicius’ Entwicklung geklärt werden. Hierbei spielen die Identitätswechsel, die meist mit Namens- und Kleiderwechseln verbunden sind, eine wichtige Rolle.

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Veröffentlichungsjahr: 2006

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Ähnliche


Inhaltsverzeichnis
1. Das Problem der Identitätsfindung aus psychologischer Sicht
2. Vom „Bub“ zum „Simplicius“- das Leben beim Einsiedel
3. Simplicius entdeckt die Welt - die Hanauepisode
3.1. Der Beginn des Prüfungswegs des Simplicius
3.2. Simplicius wird vom Pagen zum Narren erhoben
3.3. Die Verwandlung zum Kalb - das Hanauer Narrenritual
3.3.1. Vom Unverstand zum Verstand
4. Simplicius Simplicissimus’ Verstrickung in die Welt
4.1. Simplicius bei den Kroaten
4.2. Simplicius und die Teufelsidentität
4.4. Dat Jäjerken und der Soldat - Simplicius in Soest
5. Simplicius als Abenteurer
5.1. Simplicius und die Frauen
5.2 Im Wechselspiel von Reue und Rückfall
6. Simplici Umkehr und Buße - das Leben als Einsiedel

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Der Identitätsbegriff ist ein zentraler im gesamten simplicianischen Zyklus Hans Jacob Christoph von Grimmelshausens. “Alle diese Romane sind Lebensläufe und als solche als individuelle Bekehrungsgeschichten angelegt.“1In seinem bekanntesten Werk „Der abenteuerliche Simplicissimus“ wird die Geschichte des Simplicius Simplicissimus erzählt, der zeitlebens versucht, sich selbst und Gott zu finden.2Dabei durchläuft er zahlreiche Stationen: In der grausamen und gottlosen Zeit des Dreißigjährigen Kriegs führt er zum Beispiel ein Leben als Einsiedler im Wald, Narr, Jäger, Soldat, Dieb, Weltmann und Pilger, um zuletzt den Kreislauf seines Lebens wieder als Einsiedler auf einer einsamen Insel zu beschließen. Diese Stationen im Leben des Helden verkörpern seine innere Sehnsucht nach der Erfüllung der Lehren, die ihm sein Vater mit auf den Weg gegeben hat: „[...] sich selbst erkennen, böse Gesellschaft meiden, und beständig verbleiben [...] (49)“. Diese Grundsätze spielen eine zentrale Rolle im gesamten Lebenslauf des Simplicius. Alle drei sind schwer zu befolgen und machen das Leben des Simplicius Simplicissimus zu einem ständigen Kampf. „Die individuelle Erfahrung, dargestellt aus der Perspektive eines Ich, ist [jedoch] die Vorrausetzung der Fähigkeit zu distanzierender Betrachtung und Selbstfindung.“3Folglich ist es notwendig, dass der Held, bevor er sich und Gott finden kann, seine Erfahrungen mit der Welt machen muss. Im Folgenden soll nun der Begriff Identität in Zusammenhang mit Simplicius’ Entwicklung geklärt werden. Hierbei spielen die Identitätswechsel, die meist mit Namens- und Kleiderwechseln verbunden sind, eine wichtige Rolle.