Kleine Fliegen fliegen gern! - Denise Demardy - E-Book

Kleine Fliegen fliegen gern! E-Book

Denise Demardy

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Beschreibung

Erlebe das lustige und spannende Abenteuer der Fliege Fridolin! Begleite Fridolin und seine Freunde auf einer verrückten Reise ans andere Ende der Welt... werden sie den Weg nach Hause wieder finden? Entdecke das Leben mit all seinen Herausforderungen aus den Augen einer kleinen Fliege: Wie komme ich an den leckeren Kuchen, ohne erwischt zu werden? Und was, bitte um alles in der Welt, steckt nur hinter der gruseligen Geschichte von unserem Ur-Opa?

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Seitenzahl: 66

Veröffentlichungsjahr: 2023

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Kleine Fliegen fliegen gern!!!

Autor: Denise Demardy

Cover: Sara Fieger

„He, Fridolin, wo bleibst du denn? Kommst du heute nicht mit?“ fragte Karl verwundert und landete neben Fridolin.

„Wir warten schon eine ganze Weile vor der Scheune auf dich!“, brummte Karl weiter.

Fridolin wischte sich über seine Augen und surrte verwirrt:

„Oh ähhhm. Was ist los? Ich muss total verschlafen haben. Wie spät ist es denn? Ich wollte eigentlich nur ein paar Minuten schlafen“, erklärte er, sich schüttelnd.

„Sieht ganz so aus. Es ist jetzt nämlich schon halb acht. Ich habe mich schon gewundert, warum du nicht da warst. Aus diesem Grund bin ich losgeflogen, um dich zu suchen. Du kommst doch mit, oder?“, fragte Karl ungeduldig.

„Ja, natürlich komme ich wieder mit. Den Spaß lass ich mir doch nicht entgehen“, gähnte Fridolin immer noch verschlafen.

„Habe ich mir doch gedacht, dass du mitkommen willst“, erwiderte Karl grinsend.

„Danke, dass du mich geweckt hast. Ich hätte mich sonst nachher wahnsinnig geärgert, wenn ihr ohne mich losgezogen wärt“, murmelte Fridolin und streckte jedes seiner Beine und Flügel.

„Also los! Komm schon! Gerd, Harry, Jo und Flo warten schon eine ganze Weile. Sonst fliegen die noch ganz ohne uns“, drängelte Karl weiter.

Fridolin ordnete noch kurz seine vom Schlaf zerknautschten Flügel, dann flogen sie nach draußen zu den anderen.

Fridolin war genau wie seine Freunde eine normale Stubenfliege. Er und seine Familie wohnten, mit einigen anderen Fliegen-

familien auf einem wunderschönen Bauernhof. Der Bauernhof lag bot jede Menge Unterkünfte für Fliegen. Einfach überall gab es schöne Eckchen, die man bewohnen konnte.

Für eine Fliege gibt wohl kaum einen besseren Platz zum wohnen, denn auf einem Bauernhof muss man nie lange suchen, um etwas Leckeres zum Essen zu finden. Davon gibt es hier in Hülle und Fülle.

Jeden Tag kann man sich ein neues Plätzchen zum schlafen aussuchen. Kann mit Freunden herumtollen und wenn es einem kühl werden sollte, fliegt man einfach schnurstracks in den warmen sicheren Kuhstall.

Also eine Art Schlaraffenland für Fliegen!

Fridolin war noch ein Fliegenkind. Er hatte viele Geschwister, die aber alle schon älter waren und zum Teil schon selbst eigene Fliegenkinder hatten. Seine Eltern waren schon sehr alt und saßen meistens stundenlang auf dem Misthaufen.

Fridolin mochte den Misthaufen nicht so gern, denn dort war es ihm viel zu langweilig. Auf dem Misthaufen passierte nichts aufregendes, dort hielten sich hauptsächlich alte Fliegen und ganz kleine Fliegenbabys auf.

Man fand dort zwar genug zum Fressen, aber eben nur Mist.

Nein, Fridolin trieb sich lieber den ganzen Tag mit seinen Freunden herum. Sie waren alle ungefähr in seinem Alter und hatten auch keine Lust, nur auf dem Misthaufen herumzusitzen.

Fridolin war genau wie alle seine Freunde, total verrückt nach Süßigkeiten.

Kuchen, Marmelade, Eis und Joghurt standen ganz oben auf seiner Lieblingsspeisenliste.

Diese Leckereien waren leider nur sehr viel schwerer zu ergattern als alles andere, was es sonst in Hülle und Fülle auf dem Bauernhof gab.

Aus diesem Grund, machten sich Fridolin und seine Freunde fast jeden Tag auf den Weg, um nach diesen Leckerbissen zu suchen.

Dabei erkundeten sie gerne, immer wieder neue unbekannte Gebiete. Oft trafen sie sich auf der Kuhweide, um dort erst einmal stundenlang die Kühe zu ärgern. Sie flogen um sie herum, setzten sich auf ihre Mäuler, ließen sich von ihren wedelnden Schwänzen durch die Luft schleudern und sich lustig hin und her gautschen. Wenn sie dazu dann keine Lust mehr hatten, tüftelten sie aus, wohin sie hin fliegen konnten um etwas zu erleben.

Natürlich hatten sie auch so ihre Lieblingsplätze, die sie immer wieder heimsuchten.

Wie zum Beispiel die Bäckerei im Ort, die Eisdiele zwei Straßen weiter, den Supermarkt um die Ecke oder den Kindergarten. Ein Besuch im Kindergarten oder der Grundschule lohnte sich auf jeden Fall, denn dort gab es immer tolle Süßigkeiten zum Naschen, die die Kinder für ihre Pausen mitgebracht hatten.

So schlug sich die Fliegenbande regelmäßig ihre Bäuche, mit den süßen Leckereien so richtig schön voll.

Manchmal konnten sie erst Stunden später wieder zurück zum Bauernhof fliegen, weil sie so viel gefressen hatten, dass ihr Bauch viel zu schwer zum Fliegen geworden war.

Solche Tage liebte Fridolin sehr, aber am liebsten ging er auf Entdeckungsreise.

Er wollte mit seinen Freunden immer wieder neue Orte und ihre noch unbekannten Leckereien erkunden.

Auch die unterschiedlichen Techniken – wie man möglichst

unbemerkt an die leckeren Sachen der Menschen herankommt- versuchten sie eifrig weiter zu verfeinern und sich neue Angriffsstrategien zu überlegen.

So gab es sogar unterschiedliche Wettkämpfe, die sie sich ausgedacht hatten.

Diese waren oft aber auch nicht ganz ungefährlich.

Harry war zum Beispiel der amtierende „Anschleichmeister“, Jo konnte am meisten essen und Gerd war der Mutigste von allen. Fridolin hatte den Titel der schnellsten Fliege. Er war zwar der schnellste Flieger, aber er wollte unbedingt auch einmal die mutigste Fliege von allen sein. Denn dies war der Titel mit dem höchsten Ansehen und alle waren scharf darauf, sich einmal so nennen zu dürfen. Bisher war aber immer Gerd derjenige gewesen, der diesen Titel tragen durfte und diese Tatsache, ließ er die anderen Fliegen auch deutlich spüren.

Heute wollten sie zum nahen gelegenen Flughafen. Dort waren die sechs bisher noch nie gewesen. Diesen Ausflug hatten sie schon seit einiger Zeit geplant und alle waren sehr aufgeregt.

„Na endlich! Da seid ihr ja! Wir dachten schon, ihr zieht die Flügel ein und habt Angst!“, donnerte Gerd mit lauter Stimme los, als er die beiden kommen sah.

„Nein! Natürlich kommen wir mit! Ich habe nur verschlafen“, erklärte Fridolin sein zu spät kommen. Er konnte Gerd nicht besonders gut leiden, denn der musste immer im Mittelpunkt stehen und machte sich zu gerne über die anderen Fliegen lustig.

„Haha! Ich glaube eher, dass Karl dich überreden musste mitzukommen, du kleiner Feigling“, hackte Gerd weiter auf Fridolin herum.

Bevor Fridolin antworten konnte sagte Karl scharf: „Hör auf Gerd! Fridolin hat verschlafen, das ist alles! Tu nur nicht immer so als wärst du etwas Besseres.“

„Ich? Ich bin der Beste! Das ist doch wohl so was von klar! Wer trägt denn gerade den Titel der mutigsten Fliege? Hääää,…“, prahlte Gerd weiter.

„Ist ja schon gut, hört auf! Wir müssen los! Sonst wird es zu spät!“, schaltete Jo sich in das Gespräch mit ein.

„Ja, Jo hat Recht! Lasst uns fliegen“, sagte jetzt auch Harry.

Gerd schaute arrogant in die Runde und sagte dann, seine Flügel putzend: „Ich bin ja schon lange Abflug bereit, wegen mir könnten wir schon längst am Flughafen sein. Ich hab` nicht die Hosen voll, ähhhh,… verschlafen“.

‚Wie ich Gerd hasse’, dachte Fridolin, sagte aber laut: „Also los! Dann fliegen wir endlich!“

Gesagt getan, die sechs surrten Richtung Flughafen los.

Der Flug würde, so wie sie es berechnet hatten, fast eine Stunde dauern.

Gerd flog mit Jo und Harry voraus.

Flo, Karl und Fridolin flogen dahinter schweigend nebeneinander her.

„Gerd ist ein Idiot! Lass dich von ihm nicht ärgern!“, brach Flo flüsternd das Schweigen.

„Er muss doch immer auf allen herumhacken und alles schlecht machen. So ist er doch schon immer!“, fuhr Flo leise fort.

„Ich weiß, ich weiß,…trotzdem habe ich gerade eine Stinkwut auf ihn“, seufzte Fridolin wütend.

„Wer hat das nicht? Ich würde ihn oft am liebsten…, na ihr wisst

schon“, Karl machte rasch mit den zwei vorderen Beinen eine Bewegung, als ob er einen anderen würgen würde und schaute Flo und Fridolin an, dann vergewisserte er sich schnell, dass Gerd auch nichts davon gesehen hatte.

Flo und Fridolin nickten ihm grinsend zu, denn jeder von ihnen hatte schon des Öfteren den gleichen Gedanken gehegt.

„Hee! Ihr drei da hinten, …“, tönte plötzlich die Stimme von Gerd zu ihnen.

Flo, Karl und Fridolin schauten sich erschrocken an. Gerd hatte doch wohl nichts von ihrer Unterhaltung mitbekommen.

„Was gibt es?“, fragte Fridolin vorsichtig.

„Was es gibt, …? Seid ihr denn blind oder was? Da vorn ist schon der Flughafen“, brüllte Gerd vorwurfsvoll.

„Ohhh ja, d…, d…, d…, da ist er, er, er ja schon“, stotterte Flo überrascht.