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Meine nicht gesuchte, aber zum Glück gefundene Sportart ist klettern. Eine Sportart die ich trotz meiner MS sehr gut machen kann. An der Wand bin ich, gefühlt, Gesund! Für mich ist das die Beste Therapie! - Nach einer Beteiligung an einem Kletterunfall, bin ich erstmal tief in mir zusammengebrochen! Aber die Freude am klettern ist dennoch, und zum Glück, geblieben.
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Seitenzahl: 33
Veröffentlichungsjahr: 2019
Dieses Buch ist kurz nach meinem Kletterunfall am 8.6.2017 entstanden. Die ersten Seiten jedenfalls. Ich möchte heute nichts mehr ändern, korrigieren oder ähnliches, da dies meine wahren Gefühle und Emotionen in den ersten Tagen nach dem, für mich, schlimmsten Erlebnis meines Lebens waren. Und ich weiß, wenn ich mir alles nochmal durchlese, werde ich etwas ändern!!
Die Namen fast aller Personen und teilweise auch Orte, wurden von mir geändert. Die Geschichte entspricht aber der Wahrheit.
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Die ersten Tage stand ich unter Beruhigungstabletten, da ich mich nicht mehr lebensfähig fühlte. Für die folgenden zwei oder sogar drei Wochen sagte ich alle Termine ab.
Nein, meine Wohnung verlasse ich jetzt nicht mehr. Nie mehr, war der Gedanke. Da ich aber auch leichte körperliche Verletzungen hatte, musste ich raus. >Nur zum Arzt, Verband wechseln und dann direkt wieder nach Hause!!<
Zu meiner Person, ich heiße Miriam Krug, die meisten nennen mich Mimi. Ich bin am 12.12.1974 in Siegen geboren, wo ich auch heute noch lebe.
Meine Mutter ist eine Christliche Palästinenserin und mein Vater war Deutscher, Berufschullehrer.
Ich bin seit 1994 verheiratet und seit 2001 Mutter einer tollen Tochter.
1993 bekam ich die Diagnose Multiple Sklerose.
Meine Hobbys sind Lachen, Klettern und Fallschirmspringen! Und natürlich schreiben.
Meine bisher veröffentlichten Titel:
„Die Tür“ 03/14
ISBN 9783848232710
„Pleiten, Pech Mit Spaß“ 2016
ISBN 9783743139794
Es war Donnerstag, der letzte Tag des Tope Rope Kurses!!! Heute sollten alle Teilnehmer, zwei Ehepaare, nach erbrachter Prüfung ihre Kletterscheine erhalten.
Die Tage vorher hatten uns schon gezeigt, dass alle vier das Zeug dazu haben und auch mit Sicherheit den Schein bekommen würden. Es war eine angenehme, auch lustige Gruppe! Die beiden Damen sitzen aus unterschiedlichen Krankheitsbildern im Rollstuhl. Beide können sich aber selbstständig aufstellen und stehen. Und natürlich auch klettern! Nach dem offiziellen Teil, der zur Prüfung dazu gehört, wollte ich auch mal klettern, denn die ganze Zeit hatte ich nur kontrolliert oder war versuchsweise geklettert, damit alle mal die verschiedenen Sicherungsgeräte ausprobieren konnten. Eine Route war mir besonders ins Auge gestochen. Schwierigkeitsgrad 4! Also machbar für mich. Ich ließ mich auch direkt von einer aus dem Kurs sichern; sie kann es ja jetzt und darf es vor allem auch!
Am Anfang fiel es mir etwas schwer in die Route rein zu kommen, doch weiter oben hatte ich keine Probleme mehr in der Route. Nach meinem Kommando „ZU“ machte die Sicherin unten den Sicherungsautomaten auf „ZU“; daraufhin gab ich das nächste Kommando „AB“, und die Kletterpartnerin antwortete mit „AB“, woraufhin sie mich kontrolliert an dem Seil abließ, bis ich wieder auf dem Boden stand. Dann schaute Steffen, der Kursleiter, mich an, was so viel hieß wie, er möchte die Route auch gehen. Ich band mich diesmal als Sicherin ein, also mit Sicherungsgurt und dem daran befestigten Sicherungsgerät ans Seil. Er band sich als Kletterer mit dem bekannten sicheren Knoten an seinen Sicherungsgurt ein! Wir kontrollierten uns gegenseitig, ob alles richtig und sicher war.
Nun begann er zielsicher und mit geübten Schritten die Route zu besteigen. Ziemlich schnell kam er oben an. Ich erinnere mich nicht mehr genau, ob er ganz oben war, ich merkte nur plötzlich, dass es mich aus meinem Rollstuhl gehoben hatte. Warum auch immer. Da ich aber auch noch laufen kann, dachte ich mir, es wäre wohl besser aufzustehen und näher an die Wand zu gehen. Ich schaute zu ihm nach oben, es sah aus, in meiner getrübten Erinnerung, als säße er im Schneidersitz in der Luft, Arme und Beine überkreuzt oder verschränkt. Da ich - wodurch auch immer – an der Wand etwas in der Luft hing, sagte ich ihm, ich müsse etwas Seil ablassen, damit ich wieder auf den Boden käme.