Pleiten, Pech, Mit Spaß - Miriam Krug - E-Book

Pleiten, Pech, Mit Spaß E-Book

Miriam Krug

4,7

Beschreibung

Mein Leben ist geprägt von Tollpatschigkeiten und Missgeschicken, Pech gehört auch noch dazu. Dinge die eigentlich ganz normal sind, können bei mir schon zu einem Chaos führen. Wie einkaufen oder einfach nur mal essen gehen wird bei oder auch mit mir zu einem Erlebnis!

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Seitenzahl: 113

Veröffentlichungsjahr: 2017

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1974

1975

1976

1980

An einem normalen Tag blickte ich mal auf mein Leben zurück und stellte dabei fest, dass ich schon so ziemlich viel Lustiges und Skurriles erlebt habe.

Bestimmt bin ich wie Obelix in einen Topf voller Tollpatschigkeiten, statt Zauberkräften gefallen.

Manchmal denk ich auch, dass ich von einem anderen Stern bin. Lustikus oder Spaßifix.

Unglücksiax wäre auch noch so 'ne Idee. Oder ob es an meinem Namen, meiner Person liegt, keine Ahnung. Denn so viel Lustiges oder Verrücktes zu erleben, ist doch nicht normal für eine einzelne Person!

Es war das Jahr 1974 und meine Mutter, eine christliche Palästinenserin, war schwanger mit mir.

Ihr Bauch wurde von Monat zu Monat, danach von Woche zu Woche immer dicker.

Am Anfang hatte man noch gedacht, das wäre, weil es die zweite Schwangerschaft war, denn zwei Jahre zuvor kam mein Bruder auf die Welt, halt normal so.

Doch der Bauch nahm eine Größe an, die fast beängstigend war. Meine Mutter ist auch nicht besonders groß, was den Bauch natürlich noch viel dicker aussehen ließ.

Auf Grund dessen ging meine Mutter etwas beunruhigt zum Arzt, der sie aber mit der Aussage beruhigte, das sie entweder Zwillinge oder ein ziemlich dickes Baby bekommen würde. Damals wurden noch keine Ultraschallbilder gemacht.

Es kam der Tag des geplanten Kaiserschnitts. Da mein Bruder auch mit Kaiserschnitt auf die Welt geholt wurde, sagte man früher, dass danach auch besser wieder ein Kaiserschnitt gemacht werde. Was wohl in dem Fall meiner Mutter auch besser war.

Es kam, wie es kommen musste.

Es waren keine Zwillinge!!

Sondern ich war alleine und ein richtiges Pummelchen von 8 Pfund und 53 cm!! Dicke, dichte schwarze Haare hatte ich, und außerdem hatte ich auch immer Hunger.

Freunde meiner Eltern besuchten meine Mutter nach der Entbindung im Krankenhaus, um mich, den neuen Erdenbürger, zu begutachten. Unter den vielen neugeborenen Babys auf Station fiel ich natürlich mit meinen langen, dichten, schwarzen Haare aus der Reihe und die Besucher wussten direkt, dass dieses Baby nur ICH sein konnte.

Meine Mutter musste im Krankenhaus zum Zuckermessen gehen, da sie ein schweres Kind, MICH, zur Welt gebracht hatte, und es so zu einer Diabetes hätte kommen können.

Eine Schwangerschaftsdiabetes.

Mit meinen langen, kleinen, spitzen Fingernägeln als Säugling hab ich mir immer mit der rechten Hand in die Wange gekniffen und gekratzt vor lauter Hunger. Geschrien und gestrampelt habe ich, denn es war schlimm so hungrig zu sein.

Die Narben des damaligen Kampfes ums Essen trag ich heute noch im Gesicht. Aber mittlerweile sehe ich sie schon gar nicht mehr, wenn ich in den Spiegel schaue.

Es war gar nicht so schlimm als “Sumo-Ringer” auf die Welt zu kommen, denn heute sieht man nichts mehr davon.

Heute bin ich eine normal schlanke Frau, trage kurze, braune, leicht grau melierte Haare.

Doch das war noch nicht alles von früher. Einen Leistenbruch bekam ich auch noch. Sehr wahrscheinlich wurde ich schon damit geboren.

Jedenfalls bin ich dreimal an einem Leistenbruch operiert wurden. Erst links, dann rechts, bis dann im Alter von 4 Jahren, komplett, sogar der Eierstock darin eingeklemmt war, woraufhin die Ärzte einen längeren Schnitt machen mussten, um alles wieder in Ordnung zu bringen.

Nach der Operation war zum Glück alles wieder gut. Außer einer langen Narbe am Unterbauch ist nichts übriggeblieben.

Kurze Zeit Später bekam meine Mutter die deutsche Staatsangehörigkeit zugesprochen. Nun konnten wir als Familie auch ohne größere Probleme weltweit verreisen. Ganz stolz und glücklich nach dieser Information rannte ich aus dem Haus und verkündete es freudig in der ganzen Nachbarschaft:

„Meine Mama ist jetzt eine Deutsche, sie bekommt blonde Haare und auch blaue Augen!” Mit den Augen eines Kindes betrachtet, sag ich nur!

-

Bei einer Kinderweihnachtsfeier unserer Gemeinde wurde eine Art Ratespiel durchgeführt. Es kam die Frage, wer denn wohl in Bethlehem geboren ist (gemeint war Jesus). Meinen ganzen Mut nahm ich zusammen und stand auf, rief ganz laut und mit überzeugender Stimme: „Meine Mama!!!!” Der gesamte Saal verfiel in ein amüsiertes Lachen und Klatschen.

Klar wäre die erwartete Antwort Jesus gewesen, doch falsch war meine Antwort ja auch nicht!!

-

Eine lustige Geschichte aus meiner Kindheit hätte ich noch. Mein Cousin Nick und ich hatten damals immer etwas ausgeheckt. Wir hatten uns immer eine Art “Plan” gemacht. Es war Frühjahr und wir spielten draußen.

Plötzlich fingen mein Bruder und mein etwas älterer Cousin Anton an, uns zu ärgern. Wir versteckten uns hinter dem Haus unserer Großeltern. Ich lebte mit meinen Eltern und mit meinem Bruder auch in diesem Haus. Dann fingen mein Bruder und Anton an, uns mit irgendwelchen Gegenständen zu bewerfen, Stöckchen oder Moos. Doch sie hatten uns unterschätz!! Nick und ich standen genau vor dem Rhododendron-Busch, der in diesem Jahr das erste Mal blühen sollte, wenn denn nichts dazwischenkommen würde.

Nick und ich standen direkt vor unserer “Waffe“! Erfreut über die große Anzahl der Knospen für unsere “Gegen-Wurf-Attacke” pflückten wir sehr sorgsam die ertragreiche Beute. Mit einem verschmitzten Grinsen im Gesicht begannen wir mit dem Gegenangriff.

Eine Knospe nach der Anderen warfen wir, erfreut über die gefundenen “Geschosse” in Richtung unserer Brüder. Nachdem die letzte “Granate” zu dem Feind abgeschossen war, reichten Nick und ich uns die Hände. „Gut gemacht”, beglückwünschten wir uns gegenseitig.

Doch das sah unser Großvater nicht so! Er kam vor Wut sprühend um die Ecke gerannt und schickte uns rein in seine Küche!! Dort bekamen wir einen Ärger von ihm, der sich gewaschen hat, zum Abschluss bekam jeder von uns noch einen Klaps auf den “Hintern”!!!

Nach dieser Aktion fiel Nick und mir immer wieder etwas Neues, für uns und unsere innige Freundschaft auch “Wichtiges” und “Interessantes” ein.

So gingen wir durch das relativ große Treppenhaus von meiner Familie und unseren gemeinsamen Großeltern. Auf fast jeder Etage machten wir “versteckt” ein Kreuz, besser gesagt einen Stern mit blauem Wachsmalstift.

Sie waren nicht besonders groß oder störend, fanden wir jedenfalls. Doch auch das kam raus und wir bekamen erneut Ärger von Opa. Nicht so schlimm wie beim letzten Mal, denn irgendwie fanden unsere Eltern und Großeltern es im Nachhinein ganz witzig und machten sie lange Zeit danach noch nicht weg.

Yeah, wieder der Gedanke: Wir haben alles richtiggemacht!

-

Die Jahre, die dann folgten, waren etwas ruhiger und unspektakulärer. Bestimmt waren auch hier und da ein paar Missgeschicke oder Tollpatschigkeiten geschehen, aber daran erinnere ich mich heute nicht mehr genau.

Kindergarten, Grundschule und dann die Weiterführende. Der normale Wahnsinn halt.

Auf ein Gymnasium ging ich damals. Nicht weil ich sehr schlau war, sondern weil mein Bruder und meine Cousinen und einige meiner Freundinnen aus der Grundschule dahingingen.

Denn so konnten wir ja immer gemeinsam zur Schule gehen.

-

In den Ferien fuhren wir immer nach Holland. Wir hatten dort einen Stellplatz für den Wohnwagen.

Klar hatten auch wir klein angefangen, erst mit einem Zelt. Ich glaube, ich war 2 Jahre alt, als wir das erste Mal nach Holland fuhren.

Später sind wir dann umgestiegen, oder besser gesagt aufgestiegen, nämlich auf Wohnwagen.

Da wir früher immer in derselben Ecke waren auf dem Stellplatz, hatten sich dort auch richtige Freundschaften gebildet. Zwei Freundinnen waren auch immer da, wenn wir dorthin fuhren.

Das heißt, sobald wir angekommen waren, Tür vom Auto auf und weg…… Mein Bruder hatte natürlich auch Freunde dort, mit denen er später immer zum Angeln gegangen war, so waren wir beide weg. Unsere Eltern mussten alles alleine aufbauen, was uns in dem Moment völlig egal war!

Uns war es einfach viel wichtiger, erstmal zu schauen, wer von unseren Freunden schon da war, als aufzubauen. Wie es meistens so war, hatte ich immer Glück und meine Freundinnen waren schon da. Was natürlich zur Folge hatte, das ich erst abends wieder zurück zum Wohnwagen ging. Erstaunlicherweise bekamen wir fast nie Ärger von unseren Eltern dafür.

Da mein Vater Berufschullehrer war, waren wir fast immer in Holland, alle Ferien, die verlängerten Wochenenden und Feiertage.

Also eigentlich immer, mit Ausnahme der “überflüssigen” Schulzeit!!!

In den Sommerferien war es immer am schönsten! Fast 6 Wochen.

Der Campingplatz liegt direkt am Meer.

Morgens nach dem Frühstück gingen wir schon an den Strand. Bepackt mit Rosinenbrötchen und Trinken, Tiroler Nussöl und Handtüchern, Strandmatten aus Bast hatten wir auch dabei.

Manchmal sogar einen Sichtschutz oder einen Sonnenschirm. Bis nachmittags Sonne pur genießen.

Da es schön warm war und durch die vielen leisen Nebengeräusche und das sanfte Rauschen der Wellen am Strand, schlief ich ein.

Als ich nach einiger Zeit erwachte, sah ich das Missgeschick. Meine Hand war auf meinem Bauch abgezeichnet. Denn so war ich leider eingeschlafen. Ein sogenanntes Sonnen-Tattoo hatte ich dann. Peinlich. Denn längere Zeit konnte man den Abdruck meiner Hand noch sehen! Wieder mal typisch für mich.

Meine Tante und ihr Familie waren immer, von Beginn unseres Campings, dabei.

Was mir noch doofes passiert ist: In meiner Schlafkabine im Vorzelt hatte ich eine kleine Öllampe brennen, damit ich noch lesen konnte vorm Einschlafen. Als ich dann müde genug war, musste ich das Licht nur noch auspusten.

So ging ich mit meinem Gesicht näher an die Lampe heran. Das Kinn nach vorne gestreckt, pustete ich mit gespitzten Lippen leicht Richtung Flamme, doch beim Erlöschen des Lichtes berührte mein Kinn, leider, leicht das heiße Glasgefäß der Öllampe und ich verbrannte mich so daran. Wieder Mal hatte ich den ganzen Sommer ein Merkmal, diesmal im Gesicht.

Es war eine besonders schöne und erholsame Zeit für alle.

In der Nähe unseres festen Stellplatzes hatte eine holländische Familie auch einen Saisonplatz, den selben Platz, Jahr für Jahr.

Da wir uns sehr gut mit ihnen verstanden und sie ganz in der Nähe wohnten, besuchten wir sie auch zu Hause.

Einmal fuhren wir gemeinsam zu ihrem Hausboot. Über einen festen Steg war das Boot zu erreichen.

Nach gemütlichem Kaffeetrinken und Kuchenessen machte Jako uns den Vorschlag, eine Runde in seinem Sportboot zu drehen.

Mein Vater, mein Bruder und ich wollten sehr gerne mitfahren. Wir verließen das Hausboot und gingen Richtung Anlegestelle. Schon mit leichtem Unwohlsein ging ich mit Hilfe über einen schmalen, wackligen Steg in das unruhig liegende Sportboot hinein. Glücklich Platz genommen, fuhren wir zirka eine halbe Stunde Boot. Nicht wirklich losgelöst von dem Gedanken an den schmalen, wackligen Steg genoss ich trotzdem die Spritztour.

Alle, bis auf Jako und mir, hatten das Boot danach verlassen. Jeder Schritt brachte das Boot mehr zum Schaukeln.

Vorsichtig stellte ich etwas zittrig ein Bein auf den Steg! In Zeitlupe entfernte sich jedoch das Boot von dem Steg! Fast wie im Spagat stand ich nun da und ahnte schon, dass es, egal was ich jetzt auch machte, schief gehen würde. Die Ausgestiegenen redeten mir gut zu und gaben mir kluge Ratschläge, um sicher aus der heiklen Situation, in der ich mich befand, rauszukommen. Je länger ich in dieser Stellung stand, umso größer wurde der Spagat. Es geschah in Sekundenschnelle: Mit einem lauten “Platsch” fiel ich mit geöffneten Augen und voller Montur in das Gewässer.

Sehr trüb war der See und kalt noch dazu. Es war schließlich März. Da ich mit meinen ganzen Anziehsachen und Schuhen im Wasser war, erhöhte sich mein Gesamtgewicht und es war mir nicht möglich, alleine wieder an Land zu kommen. Mit vereinten Kräften haben mich die trocken Gebliebenen aus dem Wasser gezogen. Klar, dass mir das wieder passiert war, wem denn sonst?

Gerne erinnere mich daran zurück, denn das war mal wieder ein Missgeschick, wie es im Buche steht.

Unsere Eltern hatten in diesen Zeiten auch Urlaub, da wir “Kinder” immer in Gruppen unterwegs waren, brauchten sie sich keine Sorgen um uns Kinder zu machen, und wir hatten eine “geile” Zeit ohne Aufsicht mit unseren dortigen Freunden verbracht. Fast die komplette Pubertät hatte ich in Holland durchlebt. Die erste große Liebe, die erste Zigarette, der erste Alkohol. Sachen, oder besser gesagt Momente, die ich nie vergessen werde.

Die erste Zigarette zum Beispiel.

Meine dortige Freundin hatte sie von ihren Eltern gemops. Wir saßen an einem wunderschönen Ort, der Aussichtsdüne am Campingplatz. Geduckt, damit uns auch ja niemand sehen konnte. Puh, igitt, aber irgendwie auch cool.

So geheim und mit dem Gedanken, man wäre doch jetzt dadurch erwachsener und interessanter für die Jungs.

Auch den ersten Kontakt mit Alkohol hatte ich in Holland. Uijuijui war das komisch.

Gebrochen hatte ich davon. War wohl etwas zu viel Bessen Genever! Hicks…..

Den ich übrigens heute noch sehr gerne trinke.

-

Kurz nach meinem 15. Geburtstag geschah etwas Unfassbares.

Meine Oma, die bei uns im Haus lebte, lag im Krankenhaus. Ihr ging es sehr schlecht. Meine Eltern und meine Tante, die direkt gegenüber wohnt, wechselten sich ab mit dem Besuchen.

Da es kurz vor Weihnachten war, mein Geburtstag ist am 12.12., brannte natürlich der Adventskranz, zwei Kerzen leuchteten bereits.

Wie immer telefonierte ich mit meiner Freundin. Laber laber laber… unaufhörlich.

Dann klingelte es an der Wohnungstür und ich beendete das Telefonat.

Meine Cousine, Kerstin, stand vor mir und erzählte mir, dass meine Eltern seit geraumer Zeit versuchen mich anzurufen, es aber immer besetzt sei. Meine Mutter hatte vergessen den Adventskranz auszumachen und sie sei total beunruhigt. So hatten sie dann bei meiner Tante angerufen und gebeten, jemanden zu mir rüberzuschicken und mich zu bitten, den Adventskranz auszumachen. Hä, ich sitze doch die ganze Zeit davor und spiele mit den Tannennadeln im Feuer, sagte ich meiner Cousine. Nun gut, sie wollte und sollte es mir halt sagen.

Dann fragte sie mich nach meinen Geburtstagsgeschenken. Einige lagen noch im Wohnzimmer auf einem sogenannten Geburtstagstisch. Die zeigte ich ihr daraufhin.

Dann fiel mir noch das beste Geschenk ein, eine Schlafcouch. Die stand allerdings schon in meinem Zimmer, was im Hausflur schräg gegenüber der Wohnungstür lag.

Ich wollte sie meiner Cousine natürlich nicht vorenthalten!